Invasion
Prolog
"Ich finde ja, daß die meisten Leute das mit der Ausdehnung des Universums viel zu eng sehen."
(Gunnar v. Ölz - Kenner der ultimativen Wahrheit)
Jede Geschichte braucht einen Anfang.
Diese hier beginnt irgendwo am anderen Ende des Universums mit einer Sirene. Irgendjemand hatte sie einst in nächtelanger mühervoller Arbeit mit der größtmöglichen Sorgfalt aus den hochwertigsten Materialien hergestellt, die er auftreiben konnte. Er hatte tagelang Für und Wider der verschiedenen Fertigungsweisen abgewogen, jedes einzelne Schräubchen liebevoll auf Hochglanz poliert und schließlich die Sirene voller Stolz auf der Gemeindewiese seines Heimatdorfes aufgestellt.
Den Rest seines traurigen Lebens verbrachte er damit, auf den Moment zu warten, an dem die Sirene das erste Mal ihr schallendes Heulen von sich geben würde, wobei die Tatsache, daß dieser Moment sich immer weiter hinauszögerte, sein Leben von Sekunde zu Sekunde immer noch ein wenig trauriger machte. Als er zwanzig Jahre nach der Fertigstellung seiner Sirene ein letztes Mal die Augen schloß, geschah dies ironischerweise nur wenige Stunden, bevor sie das erste und einzige Mal ihren Dienst antrat.
Es hätte ihn sicher sehr gefreut, wie perfekt die Sirene funktioniert hat.
Es hätte ihn sicher weniger gefreut, daß die Bewohner des Dorfes die Sirene im Moment des Angriffes vollkommen ignorierten. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, nicht zu sterben.
Diese Geschichte spielt nicht am anderen Ende des Universums. Dort hat sie nur begonnen.