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Talentierte Schriftstellerinnen

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09.05.2004
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Talentierte Schriftstellerinnen

Guten Abend zusammen,

leider fällt mir des öfteren immer wieder auf, dass sich in meinen Bücherregalen fast ausschließlich Männer die Klinke in die Hand geben, nur wenig Schrifstellerinnen haben es bis hierher geschafft - von wenigen Fantasy-Romanen und einem meiner Lieblingsschriftsteller (absichlich wurde die männliche Bezeichnung gewählt) Joyce Carol Oates abgesehen.

Doch es muss doch noch mehr Romane geben, die aus weiblicher Hand stammen und sich von der Einheitsmasse von Thrillern und Liebesromanen abheben?

Ich würde mich freuen, wenn es noch Tips gäbe von euch - allerdings bitte ich von der Grundsatzdiskusion (Wer ist besser - Mann oder Frau?) abzusehen. ;)


Vielen Dank
Tamira

 

Es kommt natürlich drauf an, wie zeitbezogen oder literarisch du es möchtest. Eher Ingrid Noll oder eher Vicky Baum?

 

Ich mag Isabel Allende sehr gern. Muss ich jetzt auch sagen, was und wie sie so schreibt? Jedenfalls fand ich "Das Geisterhaus" toll. Kann ich nur empfehlen. Und ihre Jugendbücher mochte ich auch ganz gern ("Die Stadt der wilden Götter", "Im Reich des goldenen Drachen" und "Im Bann der Masken" hießen die, wenn ich mich jetzt nicht irre.)

 

Simone de Beauvoir
Toni Morrison
Antonia S. Byatt
Susan Sontag
Dorothy Parker

fallen mir jetzt so auf die Schnelle ein ...

 

Sim: Leider kenne ich beide Autorinnen nicht. :)
Aber mal allgemein: Egal, ob zeitgenössisch oder altmodisch, solange es gut ist, freue ich mich über jeden Tip.

Apfelstrudel: Ja, von Allende hab ich schon viel gehört. Soweit ich weiß, gibt es Das Geisterhaus neu aufgelegt (hat mir Amazon mal empfohlen). Da hab ich jetzt schon den ersten Roman. :)

Andrea: Bestimmte Romane von den Personen besonders empfehlenswert? Und welches Genre bevorzugen sie? Altmodisch oder neue Autorinnen?


Danke!

 
Zuletzt bearbeitet:

Beauvoir, Sontag und Parker sind schon tot, aber Autorinnen des letzten Jahrhunderts, von denen ist, glaub ich, alles empfehlenswert.

Byatt ist DIE Vertreterin des postmodernen Romans, klingt aber schlimmer, als es ist, besonders empfehlenswert ist "Besessen" (im Original: "Obsession"). Morrison hat für ihr Gesamtwerk vor einigen Jahren den Nobelpreis für Literatur gewonnen, ich kenn "Jazz" und "Paradies", beide haben mir ausgezeichnet gefallen.

 

Katherine Mansfield 1888 - 1923, gilt als Begründerin der modernen Kurzgeschichte - sehr lesenswert, Gesamtausgabe bei Kiepenheuer & Witsch

Marie Luise Kaschnitz 1901 - 1974, Erzählungen, alle Tb bei Fischer Tb

Anna Seghers, 1900 - 1983, Romane, Erzählungen, alle Tb bei Luchterhand

Rose Ausländer, 1901 - 1988, Lyrik, alle Tb bei Fischer

Christa Wolf, geb. 1929, „Kassandra“, alle Tb bei Luchterhand

Eveline Hasler, u.a. „Anna Göldin - Letzte Hexe“, alle bei dtv

Lou Andrea Salome (Freundin Rilkes) und natürlich Ingeborg Bachmann

Viel Spass beim lesen und lieben Gruss,
Gisanne

 

Mir fällt noch Marie NDiaye ein, deren Erzählungsband "Alle meine Freunde" mir jedenfalls gefallen hat.

 

Weibliche Schriftstellerinnen

Hallo Tamira

Was lese ich da, was mir lächelndes Entsetzen auf die Wangen friert?
Weibliche Schriftstellerin?
Ein Nicht-Transvestit?
Eine Schriftstellerin, die nicht gleichzeitig Emanze ist? Weibliche Züge nicht nur um den intellektuellen Mund.
Oder eine einfache Tautologie?

Du hast die Grenzlinie sprachlicher Emanzipation überschritten. Wir haben unsere literarische Unschuld verloren, wenn wir jeder Person in die Hose schauen müssen, um die richtige Anrede zu finden. - Dies sollte als Scherz betrachtet werden.

Patricia Highsmith, würde mir einfallen und noch viele andere, die mir im Moment nicht einfallen.

Gruß
hajohe

 

Hallo Tamara,

hier sind meine Favoriten aus dem englischsprachigen Raum, die ich guten Gewissens empfehlen kann:

Susan Fletcher
Margaret Atwood
Doris Lessing
AnnieProulx
Helen Simpson
Lorrie Moore
Nadine Gordimer
Maggie Gee
Helen Simpson

ausserdem noch eine Entdeckung neuester Zeit aus deutschem Raum: Katrin Aehnlich: "Alle sterben, auch die Loeffelstoerche"
sowie Karen Duwe: "Regenroman"

Dann noch: Ninni Holmqvist: "Die Entbehrlichen"

und natuerlich noch die leider zu frueh verstorbene Brigitte Reimann


gruss, sammamish

 

Danke für die vielen Tips, da werd ich mich gleich mal durcharbeiten, um herauszufinden, was mich am meisten anspricht. :)
Bisher hab ich noch wirklich nichts von allem gelesen.

najohe: Das doppelte weiblich hat mich auch anfangs überlegen lassen, doch dann fand ich, lassen wir es so: Ich wollte nichts männliches im Titel. :D

 

Vielen genannten kann ich mich anschließen, anfügen möchte ich noch Joan Aiken, Jane Austen, Donna Tartt, die Bronte-Schwestern, Karin Fossum, Amelie Nothomb, Anne Fine, Daphne du Maurier, Shirley Jackson und unter Vorbehalt Ruth Rendell (alias Barbara Vine). Ich hoffe, ich hab jetzt nix doppelt genannt. :hmm:

 

Oh nein, es sind ja viel zu viele Empfehlungen. :D
Naja, nächstes Monat wird wohl teuer.


Viele Dank! :)

 

dorothy parkers "die geschlechter" und "enough rope" solltest du dir anschaffen, daneben sind eine simone de beauvoir (gähn) oder christa wolf verdammt klein.

aus den fünfzigern dann francoise sagan mit "bonjour tristesse", benannt nach einem vers aus paul eluards "la vie immediate", was auch empfehlenswert ist, aber leider ein männliches fabrikat.

weiter gehts mit sylvia plath, hauptwerke "die glasglocke" oder "ariel" (allerdings habe ich zu ihren gedichten nie zugang gefunden), die in ihrem roman u.a ihre erlebnisse aus der mclean klapse schildert, was susanna kaysen ihr jahre später mit "girl, interrupted" gleich tut, nur weniger genial.

 

Hej,

obwohl Du ja eigentlich schon genug hast:

Janet Frame, Ein Engel an meiner Tafel (fiel mir spontan zu Klapse ein)
Maryse Holder, Ich atme mit dem Herzen
Zsuzsa Bánk, Der Schwimmer

Viele Grüße
Ane

 

Also, außer denen die schon genannt wurden, fällt mir spontan noch Juli Zeh ein.
Aber wenn ich so in mein Regal schaue, sehe ich da auch verdammt viele Männer ... schade.
Aber die Männer haben natürlich auch schon eine längere Tradition, unter den ganzen Klassikern sind aus gesellschaftlichen Gründne extrem wenige Autorinnen vertreten. Wahrscheinlich haben die Frauen erst im 20. Jahrhundert richtig losgelegt. :)

 

Ihr habt mir echt Spitzentips geliefert, danke!

Natürlich hab ich mir Dorothy Parker "Die Geschlechter" besorgt - einfach, weil ich glaube, dass Thorn und ich einen doch recht ähnlichen Geschmack haben. :D

Dann:
Atwood - Katzenauge
Vicki Baum - Menschen Im Hotel
Byatt - Besessen
Toni Morrison - Menschenkind

Zwar alles gebraucht (momentan ist mein Pensium nicht groß genug für viele Bücher *g*), aber ich freu mich auf die Lieferung.


Nochmals vielen Dank, die restlichen Empfehlungen werde ich mir natürlich auch noch genau ansehen. :)

Liebe Grüße
Tamira

 

So, ich habe heute Dorothy Parkers "Die Geschlechter" angefangen und bin hin und weg. Man muss sich erst ein paar Seiten einlesen, der Stil ist doch recht ungewöhnlich, aber man wird richtig belohnt.
Endlich mal weibliche Protagonisten, deren Gedankengänge ich zu 100 % nachvollziehen kann!

Danke, danke, danke! :)


Basti: Mittelalterromane mag ich nicht so gern, da lange ich doch lieber zu Fantasy, das ist verträumter. :D

 

Ein weiteres Buch, das ich nur Dank den Empfehlungen hier, lesen durfte, hab ich vor einigen Tagen beendet:

Margaret Atwood: Katzenauge


Ein wirklich unglaublicher Roman. Nicht nur großartig geschrieben (und hier stimmt großartig wirklich), sondern, ich kann es kaum in Worte fassen, unglaublich nahegehend. So real einfach.
DAS sollte jeder gelesen haben!
Es wird auf jeden Fall nicht mein letzter Roman von Atwood sein.

Vielen Dank!

 

Da bin ich völlig deiner Meinung! Männer - Ran an das Buch!
Ich hab noch nie von einer weiblichen Schriftstellerin (außer vielleicht ein paar Romane von Oates) ein so, naja, authentisches Buch gelesen.
Blind Assassin ist noch gut, sagtest du? Dann landet das umgehend im Warenkorb bei Amazon. :)

 

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