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Die Hans Müller

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05.02.2012
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Die Hans Müller

Nach Feierabend begab ich mich mal wieder auf mein Lieblingsblog „Schall und Rauch“. Ich überflog die Kommentare zum neusten Beitrag. Bei einem blieb ich hängen.

Inhaltlich war er nichts besonderes. Aber dieser Name: Albrecht Kuczewski.

Eigenartig. War das nicht verboten? Oder zumindest … unüblich?

Am Abend lag ich lang wach und konnte nicht einschlafen. Ich hätte beinahe Anna geweckt, doch ich beherrschte mich. Sie hatte mit ihrer neuen Schulklasse viel zu tun und brauchte den Schlaf. Und dann war da ja noch ihr Bauch. Was sollte sie in dieser Situation mit meinen kranken Gedanken anfangen?

* * *

Am nächsten Morgen in der Firma erwartete mich ein anstrengender Arbeitstag.

- Guten Morgen, Herr Müller! Sehen aber müde aus heute.
- Ach ja, Herr Meier. Habe Schlafprobleme. Sollte mir vielleicht was verschreiben lassen. Was gibt's Neues?
- Nicht viel. Nur Wettbewerbsverstöße, das Übliche halt. Du hast Glück heute, kannst wohl früher Schluss machen.
- Aber heute ist doch der 20. Juli! Das wird schon noch heiß heute Abend.
- Oh, stimmt, habe ich ganz vergessen. Dann viel Spaß noch! - Er grinste schadenfroh.

Ich legte mich mit meiner Spürsoftware auf die Lauer. Früh am Morgen gab es noch wenig zu tun, da schliefen meine alten Bekannten noch. Eine regelmäßige Arbeit hatte schließlich nur eine Minderheit von ihnen. Aber gegen 15 Uhr gingen die Streitereien los. Das 90. Jubiläum des Attentats auf Hitler 1944 brachte die Communitys zur Weißglut. Die Antifa gegen die Neonazis - ein klassischer Konflikt, der nichts von seiner Sprengkraft eingebüßt hatte.

Da – eine Morddrohung im VSZ-Forum! Die Abwicklung war schnell, Polizei benachrichtigt, nach 30 Minuten war der Mann festgenommen. Insgeheim hatte ich gehofft... aber nein, es war Hans Müller, wie immer.

* * *

Endlich Feierabend. Ich zog den Kollegen Hans Meier mit in die PrivatBar. Wir bestellten ein paar Bier und parlierten erst einmal ein paar Minuten über Gott (hieß er eigentlich auch Hans?) und die Welt. Dann rückte ich mit meinem Vorhaben heraus:

- Weißt du, manchmal finde ich die ganze Hans-Müller-Kultur zum Kotzen. Alle heißen Hans Müller! Ja, und ich auch! Es ist trotzdem unerträglich!
- Also mir ist das egal, ich hab mich schon dran gewöhnt. Und wenn schon. Ist doch besser so, dass die Leute nicht gleich wissen, wer du bist, wenn du dich im Internet mal im Ton vergreifst.
- Aber hör doch mal zu! Die ganze Namenskultur geht verloren! Weißt du, da ist noch was...

Ich schluckte. Irgend jemandem musste ich es erzählen.

- Annas Junge. Ich habe keinen Bock, ihn Hans zu nennen. Ich habe da einen wunderbaren Namen gesehen letztens. Albrecht. Ein Kommentator in einem Blog hieß so. Dieser Name! Wie ein Flashback in eine längst vergangene Zeit voller Glanz und Individualität. Ich würde den Jungen gerne so nennen.
- Wirklich? Bist du dir da ganz sicher?
- Ja.
- Und Anna, was sagt sie dazu?
- Naja, ich habe mich noch nicht getraut sie zu fragen...
- Du bist verrückt! Denk daran, was dem Kind droht! Die ganzen Sachen, die wir doch schon überwunden glaubten! Mobbing fängt ja heute schon im Kindergarten an...
- Na und? Damit muss der Herr Sohn dann halt umgehen! Ob er jetzt gemobbt wird weil er zu dumm oder zu schlau ist oder wegen seinem Namen ist doch auch egal!

Ich schaute ihm in die Augen.

- Kannst du dich noch an das Buch erinnern, das ich mir letztens gekauft habe?
- Ähm, nein. Welches?
- „Wir“ von Samjatin. Das mit der gläsernen Gesellschaft, in der jeder nur eine Nummer statt einem Namen hat. Wo alles bis ins kleinste Detail vom Staat überwacht wird.
- Ah ja, stimmt.
- Weißt du, ich fühle mich manchmal wie eine Nummer. Wie in diesem Roman!
- Du übertreibst.
- Wenigstens hatte in „Wir“ jeder noch eine individuelle Nummer, um sich von anderen zu unterscheiden. Aber wir haben ja nicht einmal das!
- Nun ja, wenn ich mir das so überlege, hast du schon Recht. Wenn ich in die Geschichtsbücher schaue, bekomme ich manchmal schon etwas wehmütige Gefühle bei Namen wie Napoleon oder Aristoteles. Das wäre heute undenkbar...
- Genau. Tolle Vorstellung: Wenn ich in meinem Leben es zu was bringen sollte, steht dann später in den Büchern nur „Hans Müller“. Der vierundzwölfzigste? Würde mich ja am liebsten umbenennen lassen, geht aber ja seit diesem blöden Gesetz von 2031 nicht mehr. Aber meinem Sohn will ich das nicht zumuten!
- Wenn du meinst. Aber wie gesagt: Die Hans-Müller-Bewegung gab es nicht ohne Grund. Du könntest wenigstens einen nur leicht abartigen Namen nehmen, so wie Johannes.
- Das ist doch dasselbe. Ach, keine Ahnung.

Wir saßen noch eine lange Weile stumm herum und starrten in unsere Biergläser. Dann brachen wir auf, jeder in sein Heim. Anna schlief schon. Ich brauchte dafür wie erwartet länger.

Um Zeit totzuschlagen, schaute ich noch bei „Schall und Rauch“ herein. Albrecht Kuczewski hatte heute nicht kommentiert. Dann kam mir der dumme Gedanke, doch mal im Online-Telefonbuch nachzuschauen.

Doch auch dort nur das Übliche:

Hans Müller, Fernmeldetechniker.
Hans Müller-Meier, Gymnasiallehrer.
Maria Meier, Einzelhandelskauffrau.
Dr. Anna Maier, Chemikerin.
Anna Müller, Gastronomin.
Johannes Müller, Musiker.
Heinz Müller, Bestattungsunternehmer.

Schließlich schlief ich ein.

* * *

Ein paar Tage später beschloss ich, beim Abendbrot mit Anna zu reden. Sie hatte in der Schule nicht so viel zu tun gehabt und war gut gelaunt. Ich nutzte die Gelegenheit.

- Du, ich möchte kurz mit dir was Persönliches besprechen.
- Aber klar, Schatz. Was bedrückt dich denn?
- Naja, es geht um den Kleinen. Ich …

Ich schluckte wieder. Anna sah mich mit ihren großen braunen Augen an, so traute ich mich.

- Ich würde ihm gerne einen individuellen Namen geben. Ich dachte an Albrecht.

Ihre Augen wurden noch größer.

- Albrecht? Bist du verrückt geworden?
- Weißt du, die ganze Hans-Müller-Bewegung... das ist alles so anonym geworden. Ein Name sagt doch heute gar nichts mehr aus, weil alle gleich sind. Fast alle heißen Hans oder Anna Müller, wie wir. Heinz, Johannes, bei Frauen Maria, oder der Nachname Meier sind doch das höchste, was sich die Leute heute trauen...
- Das verstehe ich schon, aber du weißt doch, was unserem Sohn sonst bevorsteht! Denk daran, das er sich nicht verstecken kann, nirgends! Pseudonyme sind nun mal verboten! Und wenn er im Internet mal was blödes sagt, wenn er ein paar Bier getrunken hat, Liebeskummer hat oder so? Jeder sieht es sofort, das er es war!
- Aber das ist doch inzwischen egal! Die Technik ist ja heute schon etwas weiter! Wenn du im Internet Mist baust, wirst du sofort von unserer Spürsoftware gefunden. - Es bringt gar nichts mehr, sich Hans Müller zu nennen!
- Hans, es geht doch um etwas ganz anderes! Die Kids sind wahnsinnig intolerant geworden! Wenn die im Netz was lustiges entdecken und jemand zufällig das Profil des Opfers kennt, ist es aus... Bei mir letztens in meiner fünften Klasse wurde ein Mädchen gemobbt, weil sie ein Foto von sich selbst mit roten Ohrhörern veröffentlicht hat. Dann ein Junge, der sich im Netz als Michael-Jackson-Fan geoutet hatte. Seine Mutter hat mir beim letzten Elternabend erzählt, dass er jetzt zum Psycho geht. Und jetzt stell dir das vor, wenn unser Junge überall erkennbar ist, ohne dass jemand sein Profil kennen muss. Dem Jungen steht die Hölle bevor!
- Aber er kann doch lernen, damit umzugehen!
- Hans. Ich könnte dir noch viel mehr Storys aus meiner Schule erzählen. Und dann noch das Thema Personalchefs. Wenn die eine Bewerbung von einem Albrecht sehen, was denkst du, wird dann passieren?

Damit hatte sie leider recht. Die Personalchefs waren konservativ wie eh und je.

- Aber vielleicht wird er ja Künstler... oder Unternehmer...
- Bitte. Schlag dir den Gedanken aus dem Kopf. Du weißt doch ganz genau, was es mit einem individuellen Namen für Probleme geben wird. Aber warte...
- Ja?
- Wollen wir ihn vielleicht Johannes oder Heinz nennen? Das wäre noch in Ordnung...

Ich gab auf. Vielleicht war ja in ein paar Tagen was zu machen.

* * *

Als ich heute die Zeitung öffnete, traf mich die Schlagzeile mit voller Wucht.

Albrecht Kuczewski war tot. Erschlagen von einem Neonazi, der sich von seinem Namen provoziert fühlte. An jenem 20. Juli 1944 waren ja mindestens sieben Namensvettern beteiligt...

Ruhe in Frieden, Albrecht. Wir werden ihn Johannes nennen.

 

Hallo voyageur,

Herzlich Willkommen auf kg.de! Die Idee zu deiner Geschichte finde ich richtig super. Von der Umsetzung bin ich nicht hundertprozentig überzeugt - es liest sich gut, und hat auf jeden Fall den Vorteil, dass innerhalb von ganz wenigen kurzen Szenen viele interessante Ideen und Impulse zum Nachdenken auftauchen. Wenn ich mich selber an Science Fiction versuche habe ich oft das Problem, dass die Geschichten unheimlich ausufern, weil ich das Gefühl habe, lang und breit erklären zu müssen, was in dieser Zukunft alles anders ist und warum. Das vermeidest du in deiner Geschichte konsequent und das ist auch gut so. Auf der anderen Seite wird eben vieles auch nur angerissen, und manches war für mich nicht verständlich (das kann natürlich an mir liegen :)).

Hier ist eine Sammlung von solchen Stellen, plus ein bisschen Textkram:

Was gibts Neues?
gibt's

Und wir, die private Sicherheitsbranche, sind daran nicht ganz unschuldig.
Am Anfang macht es vielmehr den Eindruck, dass er für eine Behörde arbeitet, nicht für eine Firma. Ich meine, das klingt so - da sitzt einer vor dem Rechner, bis seine Software Alarm schlägt, und gibt der Polizei bescheid wenn jemand im Internet Morddrohungen ausstößt. Welchen privatwirtschaftlichen Nutzen hätte das, also wie macht diese Sicherheitsfirma damit Geld? Na ja, vielleicht ist es so eine Art Online-Blackwater mit fetten Regierungsaufträgen ... aber das war eine der Stellen wo ich erst mal gestutzt habe. :)

Ich schluckte. Irgendjemand musste ich es erzählen.
Irgend jemandem (irgendjemand geht wahrscheinlich auch, oder hat sich zumindest umgangssprachlich ziemlich eingebürgert, aber ich finde es liest sich besser).

Um Zeit totzuschlagen, schaute ich noch bei meinem Blog herein.
Das ist vielleicht sehr pingelig, aber "mein Blog" klingt als wäre er der Blogger, am Anfang hatte ich es aber so verstanden das es nur ein Blog ist was er gerne liest.

Ein paar Tage später beschloss ich, am Abendbrot mit Anna zu reden.
beim Abendbrot

Hans, du weißt doch genau, dass das nicht stimmt. Wenn man nicht Hans Müller heißt, macht man sich sofort verdächtig. Ständig. Du weißt selbst doch genau, wie schnell man heute jemand im Netz überführt.
Hier hatte ich ein bisschen Probleme mit der Logik. Alle haben sich Hans Müller genannt (oder aus einer Handvoll anderer Allerweltsnamen was ausgesucht), um sich in den Schutz der Anonymität zu flüchten, weil man online keine Pseudonyme mehr verwenden darf. So weit, so gut. Nur, wenn da jetzt einer Albrecht Soundso heißt, dann macht er sich doch viel leichter identifizierbar - also eigentlich weniger verdächtig. Wenn ein Hans Müller sich irgendwas zuschulden kommen lässt, dann könnte es erst mal fast jeder gewesen sein, während der Albrecht ganz schnell zu finden wäre. Deshalb kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass ausgerechnet die wenigen Leute die sich noch trauen einen individuellen Namen zu tragen, unter Generalverdacht stehen sollten. Es könnte natürlich von der Politik gezielt gefördert werden ... aber das kommt in der Geschichte nicht wirklich raus.

Der hat den anderen mit Mord bedroht, wegen dem 21. Juli!
Kann sein dass ich jetzt eine Wissenslücke offenbare oder zeige dass ich die Geschichte nicht gründlich genug gelesen habe, aber ich hab nicht verstanden, was es eigentlich mit dem 21. Juli auf sich hat.

Fazit: Grundsätzlich habe ich die Geschichte gern gelesen, sie gibt Denkanstöße zum Wert der Individualität, und den Vorteilen der Anonymität im Netz, und ich denke damit hat sie ihr Ziel erreicht :). Aber an manchen Stellen scheint sie mir noch nicht ganz rund, also eine Überarbeitung würde sich lohnen.

Noch viel Spaß hier!

Grüße von Perdita

 

Hallo Perdita,

danke für die Kritik und die Willkommensgrüße!

Über deinen Hauptkritikpunkt habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen. Die Idee dahinter ist, dass man ja nicht nur bei Straftaten, sondern bei jedem "dummen Wort im Internet" als Nicht-Hans-Müller sofort identifiziert wird und quasi ständig am Pranger steht. Es geht also eher um soziale Isolation, Mobbing usw. durch den individuellen Namen. Da muss ich aber wohl noch mal ran, das muss in diesem Dialog deutlicher raus.

Gruß voyageur

 

Hi Hans, äh, voyageur!

Bei der Lektüre der Story machte mich vor allem neugierig, wie es denn überhaupt dazu kommen konnte, dass jetzt alle Leute meinen, ihre Kinder Hans, Heinz oder Johannes nennen zu müssen. Es gibt niemanden, der sie ( von oben ) zwingt, sonst würde sich der Prot die Frage, ob der Name Albrecht "erlaubt" sei, anders stellen.
Es gab eine Hans-Müller-Bewegung, die inzwischen die ganze Gesellschaft erfasst und zur Erstarrung gebracht hat. Zum Schluss kommt dann heraus, dass es keine "Bewegung" im Sinne aktiver politischer Partizipation war, sondern ein allgemeiner Trend des Duckmäuserns vor einem übermächtigen Anpassungsdruck.
Deine Unterstellung: Wenn im Internet niemand mehr anonym bleiben darf, ist es fast wie die Schaffung des "gläsernen Menschen": Keine Information, die er hinterlässt, geht verloren, jede noch so kleine Verfehlung wird ihm bis in alle Ewigkeit anhaften. Und deshalb versucht nicht jeder, sich genau zu überlegen, was er im Netz sagt, sondern er anonymisiert sich durch die Namensgebung. So, als könnte er nicht einfach sagen: "Seit damals habe ich meine Meinung geändert."

Das Thema "repressiver Konformismus" ist in der SF noch unverbraucht, und ich denke, es ist wichtig, dass sich Autoren seiner annehmen. In den meisten Internetforen ist es ja tatsächlich üblich, bei Meinungsverschiedenheiten schnell zu flamen und zuweilen handfest zu beleidigen. Die Anonymität lässt die Hemmschwelle sinken, die Egos können ungestört aufeinander prallen. Vor diesem Erfahrungshorizont fragt man sich schon, was wäre, wenn die Anonymität uns nicht mehr schützen würde. Auch der Ton mancher öffentlicher Debatten gibt zu denken: Im besten Fall wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und nachgetragen, im schlimmsten heißt es "Halt's Maul, XY".

Die Aufbereitung des Themas ist auf der inhaltlichen Ebene aber nicht so wirklich gelungen. Mir kamen die selben Fragen in den Sinn wie Perdita, aber auch einige mehr: Inwieweit macht der Name einen anonym, wenn die IP-Adresse zurückverfolgt werden kann, warum macht individuelle Namensgebung verdächtig, wie entsteht der ungeheure Konformitätsdruck, dass alle nur noch duckmäusern, und wieso gibt es überhaupt so ein bescheuertes Pseudonymverbot? Was hat es mit dem 21. Juli auf sich, hängt das irgendwie damit zusammen? Wie kann ein Name, wenn er von keinen Konnotationen belastet ist, jemanden zum Mord provozieren?
All diese Fragen bleiben unbeantwortet, und dadurch wirkt das Szenario nicht mehr plausibel.

Der Dialogstil ist ein weiteres Problem des Textes: Als Leser habe ich irgendwie den Eindruck, dass die Figuren auswendig gelernte Sätze dahersagen, die ihnen jemand in den Mund gelegt hat, um einen unsichtbaren Zuschauer mit Informationen zu füttern. Klar, dieser Zuschauer bin ich, aber doch nicht auf der Realitätsebene der Geschichte!
Zum Beispiel:

- Weißt du, ich fühle mich manchmal wie eine Nummer. Wie im großen Roman von Samjatin. Nur noch schlimmer!
- Du übertreibst.
- Wenigstens hatte D-503 in „Wir“ noch eine individuelle Nummer, um sich von anderen zu unterscheiden. Aber wir haben ja nicht einmal das!
- Nun ja, wenn ich mir das so überlege, hast du schon Recht. Wenn ich in die Geschichtsbücher schaue, bekomme ich manchmal schon etwas wehmütige Gefühle bei Namen wie Napoleon oder Aristoteles. Das wäre heute undenkbar...
- Genau. Tolle Vorstellung: Wenn ich in meinem Leben es zu was bringen sollte, steht dann später in den Büchern nur „Hans Müller“. Der vierundzwölfzigste?
- Willst du dich umbenennen lassen?
- Das geht doch eh nicht mehr, seit der Gesetzesnovelle von 2026. Aber meinem Sohn will ich das nicht zumuten.

Ein lebensechter Dialog sollte schon näher an unserem Sprachhabitus sein. Echte Menschen werfen keine Informationen ein, die der andere schon besitzt. So kennen beide wahrscheinlich die "Gesetzesnovelle von 2026", und selbst wenn nicht, wäre es für das Gespräch nicht relevant, wenn einer sich mit diesem Wissen hervortun wollte. Ergo würde sie auch niemand erwähnen.
Und ganz sicher werden Sicherheitsbeamte nicht gestelzt über Literatur philosophieren. Das Erste, was einem Halbgebildeten einfällt, ist nicht der Literat, sondern der Titel, und er versieht ihn nicht mit dem Attribut "groß", weil solche Bewertungen nicht gesprächsrelevant sind.

Die zitierte Dialogpassage könnte in etwa so aussehen:

"Ich komm mir vor wie ne Nummer. So wie in diesem Buch, das du mir mal geschenkt hast ..."
"'Ausgezählt' von Samjatin. Geiles Buch."
"Ja, nur schlimmer. D-503 ( könnte ja auch eine Figur des Romans sein ) hatte ne individuelle Nummer. Wir haben nicht mal das. Kriegen alle "Hans Müller" verpasst."
"Ja, irgendwie haste schon Recht. Wäre ziemlich cool, wenn man sich so was wie Napoleon oder Aristoteles geben könnte. Solche Namen haben noch richtig was hergemacht."
"Genau. Wenn ich es in meinem Leben zu was bringe, steht in den Büchern: Hans Müller der Zwölfundvierzigste. Ja, an den wird man sich erinnern. Prickelnde Vorstellung."
"Willst du dich umbenennen lassen?"
"Nee, ich weiß doch auch, dass das nicht geht. Noch so'n Scheißverbot von den Spackos da oben. Aber meinem Sohn brauche ich diesen einheitlichen Dreck nicht zuzumuten."

Die Fakten zum Setting sollten besser in Form von Rückblenden im Kopf der Erzählperson rübergebracht werden. Dann fühlst du dich auch nicht gezwungen, die Dialoge durch Informationsüberlastung zu verhölzern.

Tschüss, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie, danke für die Kritik!

Ich kann die Kritik nachvollziehen und werde die Geschichte daher noch mal überarbeiten. Deshalb werde ich die oben angemerkten kleinen Fehler erst mal bei mir auf dem PC korrigieren und dann erst die neue Fassung einstellen. Ob das allerdings so schnell geht, kann ich im Moment nicht abschätzen.... vielleicht schon nächste Woche, vielleicht in ein paar Monaten ;-)

Bei den Dialogen war es eigentlich Absicht, die Informationen dort hereinzustreuen, da mich persönlich lange Rückblenden und Erzähler-Abschnitte eher langweilen. Aber es stimmt schon, da muss ich noch was ändern, das es plausibler rüberkommt. Mal sehen, was mir einfällt dazu.

Gruss voyageur

 

Die Idee hier finde ich topp, ungewöhnlich, nachvollziehbar, interessant, sprachlich bist Du auch gut dabei, ein paar Ecken gefielen mir nicht so sehr, aber eigentlich ist das nicht sooo wichtig. Zu Beginn:

Es begann, als ich mich eines Tages nach Feierabend mal wieder auf mein Lieblingsblog begab. Wie so oft überflog ich die Kommentare zum neusten Beitrag über Gott und die Welt.

Vorschlag: Ich überflog die Kommentare in meinem Lieblingsblog, als...

Ich glaube Du hast danach dann schnell Fahrt aufgenommen beim Schreiben und das merkt man, zum Glück wird das später flotter. Kann sein, dass man einiges kürzen könnte, um zu einem pointierteren, kurzen Text zu kommen, aber das ist natürlich keine Pflicht.

 

So, ich habe den Text jetzt mal überarbeitet. Kritik natürlich erwünscht - ich hoffe, zumindest das Logikproblem ist jetzt behoben... Der 21. Juli wurde jetzt in ein anderes Gedenkdatum umgewandelt. Ursprünglich war er eigentlich als "Allerwelts-Gedenktag" gedacht, aber es kann schon sein, das man da sonst als Leser zu sehr im Dunkeln tappt, wie einige bemängelt hatten. Soll ja keine Mystery-Geschichte werden ;-)

@tammtamm: Danke! Kürzen will ich die Geschichte eigentlich nicht. Ich hatte mir überlegt, sie sogar etwas zu erweitern, um die Personen besser herauszuarbeiten, aber ich denke die Länge ist ganz gut so...

 

Hallo voyageur!

Ich finde deine Geschichte ziemlich dünn, die Figuren haben null Charakter, die sind nur dazu da, sich über deine Idee zu unterhalten. Aus der Idee kann man was machen, bestimmt.

Kürzen will ich die Geschichte eigentlich nicht. Ich hatte mir überlegt, sie sogar etwas zu erweitern, um die Personen besser herauszuarbeiten, aber ich denke die Länge ist ganz gut so...

Ja, also Personen ausarbeiten ist immer gut :)
Die Länge deiner Geschichte: im Moment ist die Länge passend, es passiert nämlich fast nichts. Da sind ein paar Dialoge, die dem Leser die Idee erklären, aber kaum Handlung. Der Erzähler pendelt zwischen verschiedenen Orten und unterhält sich, mehr passiert dem nicht. Das Mobbing, der Mord, das Duckmäusern der Bevölkerung - das ist ja alles schön und gut, das erlebt der Leser aber nicht. Das wird nur in den erklärenden Dialogen erwähnt.

- Guten Morgen, Herr Müller! Sehen aber müde aus heute.
- Ach ja, Herr Meier. Habe Schlafprobleme. Sollte mir vielleicht was verschreiben lassen.
Redet man so? Ohne Subjekt? Das fand ich sehr holprig. Vielleicht wolltest du den Dialog hier umgangssprachlich anstreichen, das hat für mich überhaupt nicht geklappt. Zumal wenig später ja auch der Bruch kommt "Du hast Glück gehabt", da geht's ja "normal" weiter.

- Weißt du, manchmal finde ich die ganze Hans-Müller-Kultur zum Kotzen. Alle heißen Hans Müller! Ja, und ich auch! Es ist trotzdem unerträglich!
Das fand ich unfreiwillig komisch. Es wurde dir doch schon weiter oben geschrieben, dass Figuren nichts sagen sollten, was für den Gesprächspartner offensichtlich ist (nur damit der Leser es auch erfährt). Es wirkt komplett unnatürlich auf mich "Alle heißen Hans Müller! Ja, und ich auch!"
Hier an der Stelle ließe es sich beheben, indem du einfach die letzten drei Sätze löschst.

- Du bist verrückt! Denk daran, was dem Kind droht! Die ganzen Sachen, die wir doch schon überwunden glaubten! Mobbing fängt ja heute schon im Kindergarten an...
Die "..." trennt man mit Leerzeichen ab, es sei denn, es wirt mitten im Wort abgebrochen (Oh mein Gott, da kommt eine Schneelawi...). Das hast du überall falsch, bis auf einmal, glaub ich.
Ich würde die inflationäre Verwendung von Ausrufungszeichen überdenken ;)
Und was sind jetzt die Sachen, die die Leute schon überwunden glaubten? Das hab ich nicht kapiert.

- Kannst du dich noch an das Buch erinnern, das ich mir letztens gekauft habe?
- Ähm, nein. Welches?
- „Wir“ von Samjatin. Das mit der gläsernen Gesellschaft, in der jeder nur eine Nummer statt einem Namen hat. Wo alles bis ins kleinste Detail vom Staat überwacht wird.
- Ah ja, stimmt.
Das ist als erklärender Dialog fies zu lesen. Da ist so klar, dass der Kollege fragt "welches Buch", damit der Erzähler dem Leser von "Wir" berichten kann. Und der Kollege sagt dann nur "Stimmt". Übrigens wäre "Wir" ein Kandidat für die Zensur in der Gesellschaft, die du da erfunden hast. :D Das wär doch was, die Figur hat ein verbotenes Buch gelesen ...

- Das verstehe ich schon, aber du weißt doch, was unserem Sohn sonst bevorsteht! Denk daran, dass er sich nicht verstecken kann, nirgends! Pseudonyme sind nun mal verboten! Und wenn er im Internet mal was blödes sagt, wenn er ein paar Bier getrunken hat, Liebeskummer hat oder so? Jeder sieht es sofort, dass er es war!
- Aber das ist doch inzwischen egal! Die Technik ist ja heute schon etwas weiter! Wenn du im Internet Mist baust, wirst du sofort von unserer Spürsoftware gefunden. - Es bringt gar nichts mehr, sich Hans Müller zu nennen!
- Hans, es geht doch um etwas ganz anderes! Die Kids sind wahnsinnig intolerant geworden!
Ausrufungszeichen overkill! ;)
Das klingt vielleicht furchtbar pingelig, aber mich zum Beispiel nervt das beim Lesen. UND, du verdirbst dir das Ausrufungszeichen als "gestalterisches Mittel". Setz das sparsam genau dahin, wo du erhöhte Aufmerksamkeit vom Leser willst, am Kernstück. Hier zB: "Es bringt gar nichts mehr, sich Hans Müller zu nennen!"

An jenem 20. Juli 1944 waren ja mindestens sieben Namensvettern beteiligt...
"Leerzeichen ..."
Und was will dieses "ja" von mir in diesem Satz? Es ist mir paarmal aufgefallen im Text, du benutzt es häufiger um Umgangssprache zu markieren. Das hätte für meinen Geschmack weniger sein können. Hier in diesem Satz versteh ich die Verwendung auch gar nicht.

Bei den Dialogen war es eigentlich Absicht, die Informationen dort hereinzustreuen, da mich persönlich lange Rückblenden und Erzähler-Abschnitte eher langweilen.
Da bin ich GANZ auf deiner Seite! Aber diese erklärenden Dialoge gut hinzukriegen, das ist schwer, ich hab das Problem auch.

Hm, ich weiß nicht, ob du aus der Idee noch was machen willst, oder vielleicht was ganz anderes versuchen?

Ah ja, und: wenn du auf mehr feedback hoffst, auch mal andere Geschichten lesen & kommentieren, sonst funktioniert das Forum nicht. :)

Viel Spaß noch hier!

 

Hallo Möchtegern,

auch dir danke für die Kritik!

Besonders bei sehr kurzen Geschichten - wie dieser - fällt mir die Charakterisierung der Figuren noch schwer. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich handwerklich noch einiges lernen muss ;-) Deshalb habe ich mich auch bisher mit Kritik zu anderen Geschichten zurückgehalten. Wird sich aber sicher ändern. Lesen tu ich hier schon länger ...

Ein paar direkte Antworten:

Das fand ich unfreiwillig komisch. Es wurde dir doch schon weiter oben geschrieben, dass Figuren nichts sagen sollten, was für den Gesprächspartner offensichtlich ist (nur damit der Leser es auch erfährt). Es wirkt komplett unnatürlich auf mich "Alle heißen Hans Müller! Ja, und ich auch!"
Hier an der Stelle ließe es sich beheben, indem du einfach die letzten drei Sätze löschst.

Die Stelle "Ja, und ich auch!" sollte dem Protagonisten eigentlich einen leicht selbstironischen Anstrich verleihen. Das ist nicht dazu da, den Leser zu informieren. Wenn es tatsächlich so rüber kommt, wäre es also klar ein Kandidat zum Streichen.

Das ist als erklärender Dialog fies zu lesen. Da ist so klar, dass der Kollege fragt "welches Buch", damit der Erzähler dem Leser von "Wir" berichten kann. Und der Kollege sagt dann nur "Stimmt". Übrigens wäre "Wir" ein Kandidat für die Zensur in der Gesellschaft, die du da erfunden hast. :D Das wär doch was, die Figur hat ein verbotenes Buch gelesen ...

So totalitär ist die Gesellschaft in der Geschichte eigentlich gar nicht gedacht, eigentlich weicht von der heutigen Gesellschaft (neben der technischen Entwicklung) nur das Pseudonymverbot ab, dessen (negative) Folgen das Thema darstellen. Die Leute reden ja in der Geschichte auch sonst ziemlich frei, auch im Internet wird nur jemand verhaftet, der wirklich Mist baut (Morddrohung usw.).

Den Dialog über das Buch, Leerzeichenfehler & Ausrufezeichen schau ich mir noch mal an.

Gruß
Voyageur

 

Hallo voyageur,

da stecken einige interessante Ansätze drin, aber für mich las sich das ganze etwas unausgegoren. Also ich habe auch nicht alle Zusammenhänge richtig mitgekriegt. Wie kam es zu dieser Maier-Bewegung? Und den genauen Bezug zum 20. Juli 1944 verstand ich auch nicht so recht. Natürlich, da muss man aufpassen, nicht zu viel erklären. Ich will diese Zukunft schließlich erleben und nicht geschildert bekommen.
Für mich differenziert sich die Story stark in einen äußeren und inneren Konflikt. Der äußere Konflikt, also Gesellschaft und Staat, waren für mich nicht richtig greifbar. Also, klar, da herrscht totale Zensur und Anonymität, aber mit welchen Mitteln setzt der Staat das durch. Schließlich ist das Verlangen nach Individualität in jedem Menschen tief verankert. Da muss es doch eine größere Gewalt geben als Mobbing.
Aber auch der innere Konflikt deines Prota ist mir nicht stark genug. Dieses Aufbäumen gegen das Gesellschaftskonstrukt gibt er viel zu schnell wieder auf. Seine Frau und der Kollege kritisieren seine Idee, und schon gibt er klein bei. Ich habe auch gehofft, da entwickelt sich noch eine Unterschwellige Gefahr, etwas, das darüber hinausgeht, dass der Sohn dann gemobbt wird und sich nicht absolut anonym im Netz bewegen kann.

Zunächst ein paar Kleinigkeiten:

Am nächsten Morgen in der Firma erwartete mich ein anstrengender Arbeitstag.
Den würde ich streichen, denn der Satz erklärt zu viel. Es wäre viel besser, wenn du am Ende des Arbeitstages beschreibt, wenn er da in sein Bier starrt, wie erschöpft er doch ist.

Ob er jetzt gemobbt wird weil er zu dumm oder zu schlau ist oder wegen seinem Namen ist doch auch egal!
Da würde ich zwei Kommas setzen: wird, weil ... Namen, ist ...

Naja, ich habe mich noch nicht getraut sie zu fragen...
getraut, sie zu fragen ...
Du solltest dir Angewöhnen vor den Pünktchen ein Leerzeichen zu setzen. Das zieht sich durch den ganzen Text.

Du, ich möchte kurz mit dir was Persönliches besprechen.
- Aber klar, Schatz. Was bedrückt dich denn?
Das klingt irgendwie seltsam distanziert. Man muss sich immer fragen: Würden die wirklich so miteinander reden?

Da – eine Morddrohung im VSZ-Forum! Die Abwicklung war schnell, Polizei benachrichtigt, nach 30 Minuten war der Mann festgenommen. Insgeheim hatte ich gehofft... aber nein, es war Hans Müller, wie immer.
Das ist auch so ein spannender Ansatz, aus dem sich ein super Plot gestalten ließe. In den USA ist diese Verbrechensprävention durch Überwachung ja schon ziemlich ausgereift. Ich denke, dass wird sich auch hier zu Lande und generell sehr stark weiterentwickeln. Da gibt's ja diesen Film Minority Report nach einer Kg vom SF-Meister Dick. Ich finde diesen Bereich vor allem deshalb so interessant, weil hier Scifi nach und nach Realität wird. Habe erst letztens einen Bericht gelesen, da hat die Tochter den Mörder ihres Vaters dank Onlinerecherche überführt. Und auch die ganzen Ideen in deiner Story wirken gar nicht so abwegig und unglaubwürdig, man müsste sie halt nur etwas besser beleuchten, finde ich.
Ich habe es auf jeden Fall aufmerksam gelesen. Es ist eine Geschichte, die zum Denken anregt, ohne dem Leser eine Meinung aufdringen zu wollen. Das gefällt mir. Nur bräuchte diese Erzählung etwas mehr Raum, glaube ich. Ein stärkerer Konflikt, lebendigere Figuren - dann fände ich das richtig gut.

Gruß und weiterhin viel Freude hier

Hacke

 

Hallo Hacke & Maria,

vielen Dank für eure Kommentare! Ich hätte ja kaum erwartet, dass diese schon etwas ältere Geschichte noch mal im Forum nach oben kommt ... allerdings ist sie ja bisher meine einzige. Es kommt hoffentlich bald Nachschub, auf meiner Festplatte lagert einiges ... (das mit den drei Pünktchen habe ich mit inzwischen eingeprägt ;) )
Hacke:

vielen Dank für die Anmerkungen. Aus der Distanz von ca. 2 Jahren fallen mir heute auch ein paar Ungereimtheiten auf, die mir beim Schreiben nicht bewusst waren.

Die Grundidee der Geschichte war es, mich weitgehend auf den "inneren Konflikt" zu beschränken und das äußere eher als "Drumherum" zu sehen. Allerdings stimmt es schon: um den inneren Konflikt und den Umgang des Prot damit nachvollziehbarer zu machen, müsste der äußere Konflikt (also das Pseudonymverbot usw.) vertieft werden.

Ich denke, um den Leser tiefer in die Welt einzuführen, müsste ich das ganze Drumherum, also Politik und Gesellschaft, noch einmal überarbeiten und die Welt vor allem auch konsistenter aufbauen. Also insbesondere den ganzen Konformitätsdruck drastischer darstellen. Vielleicht wären dann ein- bis zwei Szenen mehr nötig. Ich muss mir noch mal durch den Kopf gehen lassen, ob ich die Geschichte noch mal grundlegend in diese Richtung hin überarbeiten will.

Andererseits, und da kommen wir zu
maria.meerhaba:

... scheint es ja auch Leute zu geben, denen die Geschichte so, wie sie ist, ganz gut gefällt. Vielen Dank für das Lob!

Natürlich geht die Kritik bei dir auch in die gleiche Richtung, Personen besser ausarbeiten, die Hintergründe konsistenter darstellen. Aber bei so einer Kritik tue ich mir dann doch etwas schwer, die Geschichte noch in die Länge zu ziehen. Ich denke, ich werde noch mal drüber schauen. Vielleicht kann ich das u.a. von Hacke Kritisierte ja tatsächlich mit ein paar "chirurgischen" Änderungen noch hinbiegen. Kann das aber nicht für die nächsten Wochen versprechen ...

Die Geschichte war ja eine Reaktion auf eine gesellschaftliche Diskussion, als einige Politiker (in mehreren Ländern, nicht nur Deutschland) tatsächlich so ein Pseudonymverbot gefordert hatten. Dieses Thema ist ja in Deutschland heute gottseidank vom Tisch, und die Geschichte damit schon fast "veraltet". Aber in anderen Ländern gibt es tatsächlich Tendenzen in diese Richtung. Ob dort dann auch eine "Hans-Müller-Bewegung" entstehen könnte?

Liebe Grüße und danke euch beiden!
voyageur

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo voyageur,
ich habe im Profil mal nachgesehen ... Du schreibst also "Near-Future-Science-Fiction".
Dann brauche ich mich ja nicht mehr zu wundern, dass eine SF-Kurzgeschichte nach zwei Jahren schon "veraltet" sein soll. :-)
NF-SF würde allerdings noch in "Gesellschaft" passen.
Und "veraltet" sollte eine (SF-)Geschichte eigentlich "nie" sein.
1984 ist längst vorbei, aber George Orwells Roman bleibt ein ewiger Klassiker.
Deine Geschichte könntest Du durchaus "zeitlos" machen, indem Du sie überarbeitest, zum Beispiel die Dialogpassagen, wie "Megabjörnie" es vorgeschlagen hat.
Wir sind hier (im Forum und ums Forum herum wohl auch) eine "Anführungsstrich-Bewegung" und keine "Strichvorneweg-Bewegung".
Suche es Dir aus: passe Dich an oder gründe Deine eigene "Bewegung". :-) (Nieder mit Konrad Duden!:-()
Apropos "chirurgische" Änderungen – schreibe die Geschichte neu als richtige SF zum Beispiel.
Nach zwei Jahren solltest Du auch als "Besserer" Dein eigener Gegner Deines "alten" "Guten" sein.
Meine "alten" Geschichten zum Beispiel kann ich nicht "stehen lassen", es sei denn, ich bin zu faul zum Überarbeiten.
Schönen Gruß
kinnison

 

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