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19.05.2008
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Sie hat mich angerufen und gemeint, sie würde mich vermissen. Was sie an mir vermisst, sagte sie nicht. Zwei Stunden später saßen wir am Marktplatz und stocherten in Eisbechern herum. Die Augen wegen der Sonne zusammengekniffen, erzählte sie von gestern und vorgestern, und von morgen. Sie sprach flott, aber nicht mit diesem nervigen Gleichklang. Da war Melodie und hin und wieder schwieg sie. Vermutlich nur, um einen Löffel Erdbeereis zwischen ihre Lippen zu schieben. Sie sagte kaum etwas über sich. Ich kannte sie seit zwei Monaten und wusste nur ein paar Dinge über sie. Dass sie Erdbeereis liebte, Erdbeeren aber verabscheute, beispielsweise. Dass sie einen Hamster besaß, der fünf Jahre alt war. Und dass sie Laura hieß. Aber was bedeutete das schon? Wie jemand hieß.

Von meinem Eis wollte sie nicht kosten.
„Wieso nicht?“, fragte ich.
„Einfach so“, sagte sie.
Und wieder dieses Lächeln voller Vielleichts.
„Wollen wir zahlen?“, fragte ich.
„Ja“, sagte sie.
„Wer zahlt?“
„Na du!“
„Ich?“
„Männer zahlen immer“, sagte sie.
„Ist das so?“
Sie kramte den Geldbeutel aus der Handtasche und schob ihn mir zu.
„Ja. Das ist so.“

Im Gegenzug sollte ich ihr ein Centstück aus dem Springbrunnen fischen.
„Bringt das nicht Unglück?“, fragte ich.
„Nur dem, der die Münze hinein geschmissen hat“, sagte sie.
„Das findest du okay?“
„Vielleicht mag ich den ja nicht.“
„Und wenn es jemandem Unglück bringt, den du liebst?“, fragte ich.
„Hast du da etwa was rein geworfen?“

Da war es. Aber war es ernst gemeint? Der Brunnen plätscherte, die Sonne versank hinter den Häuserreihen, aber mit ihren Augen geschah nichts.

Wir schlenderten durch die Fußgängerzone, in Gedanken händchenhaltend. Bei einem Modegeschäft blieb sie stehen und betrachtete eine Schaufensterpuppe mit dem Neid einer schlechten Freundin. Laura war auf unaufdringliche Art und Weise schön. Würde man sie zusammen mit zwanzig anderen hübschen Mädchen sehen, würde sie auf den ersten Blick nicht sonderlich auffallen. Aber wenn man eine Weile hinsah und nachdachte, würde man gewiss sagen: Ja, sie ist die Schönste, ohne zu wissen, warum. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie es wäre, sie jetzt zu küssen.

„Alles okay?“, fragte sie.

Ich biss mir auf die Lippe und nickte. Auf dem Weg zu ihr summte sie leise, fast unhörbar, die Melodie eines Liedes, das ich nie gehört hatte. Ab und zu blickte sie zu mir. Dann umarmte sie mich und sagte: „Du musst nicht mit.“

Mein Zimmer roch nach ihr, obwohl sie nie hier gewesen war. Unmittelbar nach dem ersten Treffen eilte ich in eine Parfümerie. Fläschchen für Fläschchen habe ich nach ihrem Duft gesucht, dazwischen geschnäuzt und an Kaffeebohnen geschnüffelt, um ihn nicht zu verfehlen. Bevor mich die Verkäuferinnen verscheuchen konnten, wurde ich fündig. Ich habe das Parfum sofort gekauft. Jeden Tag versprühte ich es. Ich legte mich aufs Bett und blätterte durch meine Gedanken. Stellte mir vor, wie sie vor dem Spiegel stand und fragt mich, was sie darin sah. Dachte nach, worüber sie nachdachte. In die Träume konnte ich sie nicht mitnehmen.

Am nächsten Tag rief ich bei ihr an. Ihre Mutter meldete sich. Ich sagte ihr, wer ich sei, aber sie wusste nichts von einem Jungen, der so hieß wie ich. Ich legte auf. Was bedeuteten schon Namen.

Ich kaufte eine Rose. Keine rote. Das hätte nicht gepasst. Ich klingelte und rechnete fest damit, ihre Mutter anzutreffen. Aber es war Laura, die mich empfing.
„Was machst du hier?“, fragte sie.
Ich hielt ihr die Rose hin.
„Meinst du, Hamster fressen so etwas?“

Sie bat mich herein. Die Schuhe sollte ich anbehalten. Ich zog sie trotzdem aus. Auf dem Granit hinterließen meine schwitzigen Füße Spuren, die, sobald sie sich gebildet hatten, zu verschwinden begannen. Herumführen wollte sie mich nicht. Sie ging zu dem Hamster, zerbrach die Rose und warf sie in den Käfig. Der Hamster beschnupperte die weißen Blüten, machte kehrt und verkroch sich in eine mit Eierschachteln gebaute Höhle. Sie schaute mich an, als hätte sie mir damit irgendetwas bewiesen. Dann setzte sie sich aufs Bett. Ich setzte mich dazu. Keiner sagte etwas. Es war keine peinliche Stille, eher eine dumme.

Der Hamster zerrte die Rose an den Rand des Käfigs. Sie spielte auf einem unsichtbaren Klavier. Ich bewegte meinen Kopf und verfolgte seinen Schatten auf dem Boden. Dann sagte ich: „Ich will, dass du dich ausziehst.“

Sie sah mich an, als würde ich eine Waffe auf sie richten. In diesem Augenblick hatte ich gehofft, dass ich in irgendeinem Paralleluniversum diesen letzten Satz verschlucken würde. Ich war so sehr damit beschäftigt, diese Worte wieder einzufangen, dass ich nicht mitbekam, wie sie aus ihrem Top geschlüpft war. Ihre Hände verschwanden hinter dem Rücken. Dann flog der BH. In Richtung Hamsterkäfig, glaube ich. Da saß sie also vor mir, halbnackt. So war das aber gar nicht gemeint. Als sie begann, sich die die Jeans abzustreifen, legte ich meine Hand auf ihre und sagte: „Ich will eigentlich mehr von dir.“

Zuhause wollte ich etwas von dem Duft versprühen, aber das Fläschchen war leer. Da zog sie sich aus, zeigte mir einen Körper, den ich mir so oft vor dem Einschlafen vorzustellen versucht hatte und ich zerstörte alles, mit ein paar Worten nur. Das war, als würde man vorsätzlich aus einem schönen Traum erwachen.

Ich rief sie an. Ihre Mutter meldete sich. Sie fragte: „Der mit der weißen Rose?“ Ich sagte „Ja“ und sie reichte den Hörer weiter.

„Warum rufst du an?“
„Wegen gestern“, sagte ich.
„Haben dir meine Titten nicht gefallen?“
„Das ist es nicht.“ Ich sah ihre schielenden Brustwarzen vor mir. „Die gefallen mir sehr gut. Ich will nur mehr von dir. Nicht von deinem Körper.“

„Hallo? Bist du noch da?“, fragte ich.
„Ja“, sagte sie.
„Warum sagst du nichts?“
„Was soll ich sagen? Du bist ein Seelenfetischist.“
„Ein Seelenfetischist?“
„Ganz genau.“

Sie legte auf. Ich wollte sie küssen und ihre Brüste berühren, vor allem aber musste ich sie riechen. Mit der Bahn fuhr ich zum Marktplatz und folgte dem Menschenstrom in die Parfümerie hinein. Die zahlreichen Düfte summierten sich zu einem unangenehmen Gestank. Ich steuerte in die Frauenabteilung und sah, wie jemand nach meinem Parfum griff. Ich war der seltsamen Überzeugung, dass nur Laura diesen Duft tragen und nur ich diesen Duft riechen durfte. Unglücklicherweise war es das letzte Fläschchen im Regal.

„Entschuldigen Sie, aber könnten Sie mir dieses Parfum geben?“, fragte ich das Großmütterchen, das in der Ferne ausgesehen hatte, wie eine junge Frau.
„Warum?“
„Ich möchte es gerne kaufen“, sagte ich.
„Ich auch“, erwiderte sie.
„Hören Sie, es bedeutet verdammt viel für mich.“
„Für wen soll es sein, junger Mann?“

Ich hätte ihr von dem Mädchen erzählen können, das ich liebte, von irgendeiner Verwandten, die nicht meine Tante war, sich aber so nannte und morgen Geburtstag hatte. Stattdessen sagte ich: „Es ist für mich.“

Ohne Parfum verließ ich das Geschäft. Ich schrieb Laura eine SMS. Kurz und frech antwortete sie: „Hab hunger. Pizza hut. Sechs uhr.“

Ich war glücklich und erschrak, als ich begriff, dass ich wegen ihr traurig gewesen war. Ich stand vor dem Schrank und fühlte mich wie eine Schaufensterpuppe, der nichts passte. Schließlich entschied ich mich für ein Hemd meines Vaters. Meine Mutter bat ich, meine Schuhe aufzupolieren. Als ich ihr erzählte, dass ich ein Mädchen in eine Art Fast-Food-Kette ausführe, schüttelte sie den Kopf. Eine halbe Stunde vor sechs Uhr saß ich im Restaurant und blätterte wie verrückt in der Speisekarte. Als suchte ich dort nach einem Drehbuch, das mir verriet, was ich später zu tun und zu sagen hatte. Nachdem ich die Suche aufgegeben und die Speisekarte geschlossen hatte, fragte mich eine Bedienung, die aussah, als würde sie Pizza zum Frühstück essen, nach der Bestellung. Ich antwortete: „Nichts. Ich warte auf eine Freundin.“

Ich wartete. Lange. Auf eine Freundin. Meine Freundin. Oder doch nur auf irgendein Mädchen, das mit mir Eis und Pizza aß. Mein Handy verriet mir, dass sie – egal, wer sie war – bereits zwei Stunden und achtundreißig Minuten auf sich warten ließ. Vor einer Viertelstunde hatten mich zwei Mädchen gefragt, ob sie sich zu mir setzen könnten. Sie hätten Schwestern sein können. Solche, die sich nicht ähnlich sahen.

21:00 Uhr und kein Zeichen von Laura. Ich rief die Bedienung und wollte zahlen. „Du hast nichts bestellt“, sagte sie und lächelte. Ich verließ das Restaurant. Mir brannte der Magen, weil dieser fälschlicherweise annahm, irgendwann etwas von den herrlich duftenden Speisen abzubekommen. Ich war verzweifelt und wütend und dabei, eine Schnecke zu zertreten. In jenem Moment, in dem ich sogar Laura weh tun wollte, stolperte sie mir vor die Füße und grinste ihr Schön-dich-zu-sehen-Grinsen.

„Ich dachte schon, du hörst nie auf, zu warten“, sagte sie.
Allem Anschein nach wollte sie ermordet werden.
„Ich habe dich die ganze Zeit über beobachtet.“
„Wieso bist du nicht zu mir gekommen?“
„Weil ich sehen wollte, wie viel ich dir bedeute“, sagte sie.
„Du lässt mich stundenlang warten, nur um zu sehen, ob du mir etwas bedeutest? Da kann man doch fragen oder so. Hätte ja nicht direkt sein müssen. Aber mich hier warten lassen? Warten ohne dich ist wie – ja, Scheiße ist das. Mit dir warte ich sogar auf Godot.“
„Wer ist Godot?“, fragte sie.
„Ist auch egal. Willst du jetzt eine Pizza, oder nicht?“

Als wir das Restaurant betraten, grüßte sie die Vielleichtschwestern.

„Kennst du die?“
„Ja.“

Ich hatte einen hamstergroßen Kloß im Hals und sie fragte:

„Willst du knusprig oder flauschig?“
„Sag mir endlich, ob du mich liebst.“

Sie trug ein rosa Shirt. Darauf stand, leicht verzogen durch ihre hübschen Brüste: Life is a joke. Die Hotpants saßen eng an den braungebrannten Oberschenkeln. Zusammen mit dem schwarzen Stoff ergab das einen feinen Kontrast. Auch, weil die rasierte Haut etwas glänzte. An den Füßen baumelten Flip-Flops, mit denen sie im gleichen Rhythmus zur dumpfen Popmusik wippte wie mit ihrem Kopf. So oder so ähnlich hätte sie jemand, der ihr gegenüber saß, gesehen.

„Klar“, sagte sie.

Da war es. Und dieses Mal war es ernst gemeint, eindeutig und echt. In diesem Augenblick zersprang ihre Kleidung. Die rosafarbenen Fetzen des Shirts wirbelten wie Konfetti durch die Luft. Die zerrissenen Hotpants lagen auf dem Boden wie eine zerfleischte Serviette. Der BH flog in Richtung Vielleichtschwestern. Es roch nach geschmolzenem Erdbeereis. Keiner von den Gästen schaute zu uns. Die mampften ihre knusprigen und flauschigen Pizzas. Nur ich sah ihr nacktes Ich. Und ich liebte es.

 
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Hey M. Glass,

Also ich bin jetzt auch kein Guru in Frauensachen ... trotzdem les ich mir das durch und hab das Bedürfnis den Prot ein bisschen zu coachen. Zu retten auch.

Ich les das wie ein Train Wreck im Entstehen. Diese Frau wird dem armen Kerl doch das Herz herausreißen und in tausend Stücke zerfetzen. Entweder das, oder sie bohrt ihm langsam über viele jahre hinweg einen Eispick in die Leber ... bis er stirbt oder ihr die Lust am Quälen vergeht.
Echt, Mann. Also das muss dir schon bewusst sein auch … Vielleicht kommen jetzt hundert Kommentre und sagen Juju, du Psycho, jetzt hängst du völlig, der Sommer hat dir nicht gut getan, aber ich glaube die Frau wird den früher oder später einfach total vernichten. Also wenn der Prot mein Kumpel wär, würde ich sagen: Alter, die wird dich total vernichten, Alter! Die spielt mit dir, die macht dich fertig, du rufst jetzt eine Woche lang nicht bei der an, du gehst jetzt fremd, verdammt, was ist los mit dir, hör auf auf meinen Teppich zu sabbern!
So wie Frauen das auch machen: Girrrrrrrrrl, you cant let him treat u like that! What did he say? Girrrrrrrrrrrl … you're too good for him! Und so weiter … so ein Kumpel braucht der Prot hier. Also auch literarisch jetzt, so eine Kumpelstimme, als Gegengewicht zu diesem total verträumten, verliebten Typen, das fände ich voll gut ... das fehlt mir hier ein bisschen. Deswegen liefere ich sie jetzt einfach.


Hab hunger. Pizza hut. Sechs uhr.

Schwör? Und dann muss er noch zahlen, oder? Das tut sie ja zu Beginn schon abchecken.


Also echt …

Bin steif. Komm her. Lutsch ihn.

Und dann sie lässt den zwei Stunden warten, und beobachtet ihn und .. Also ich hab schon ziemlich krassen Shit erlebt aber ... puh.
Also Newsflash: Frauen stehen nicht auf verträumte Typen. Sorry. Das ist ein Mythos, erschaffen vermutlich von verträumten Typen, die Geschichten schreiben. Ist Schade ich weiß, aber das ist halt so. Anwesend sein, Präsenz zeigen, machen, tun, agieren – das zieht. Hier Wolken beobachten, "gedankenverloren sein" – was meinst du, blutet die Stille? Weißt du .. ich find das sogar schön irgendwie. Ich mag den Kerl auch irgendwie. Aber .. wie alt ist die Frau 19, 20? Jünger? Ist eigentlich egal, die wird den so vernichten …

Meine sponatne Gedanken. Also der Text hat auch starke Stellen, muss man sagen, ich hab den schon auch gern gelesen im Endeffekt. Ich find das Ganze läuft hier halt zu einseitig ab. Er ist total verliebt und sie spielt mit ihm, und da gibts keine anderen Stimmen. Und ein bisschen kitshig ist mir der Schluß.

Bis später.

MfG,

JuJu

Edit: Okay, ich hab bisschen drüber nachgedacht und ja … also was mir auch fehlt ist auch so ein bisschen Selbstreflexion hier. Ich mein … der muss doch wissen auch, dass er hier nicht mehr ganz dicht ist, oder? Mit dem Parfum und so weiter. Also es gibt Typen .. die machen alles möglcihe wegen Frauen und lassen alles mögliche mit sich machen … und ich hab da auch Verständnis für, aber zumindest wissen die irgendwo, dass die total draußen sind. Die denken sich dann: Ich sollte nicht, ich sollte nicht … aber ich bin schwach. Die ist einfach zu Hammer. Mann o mann, Alter, Alter ... Scheiße ey ...

Er sagt ihr, zieh dich aus, und verfällt dann gleich in Panik. Wieso? Du studierst doch Medizin, oder? Gut ... körperliche Untersuchung ist wohl noch ein bisschen hin bei dir – kennst du die unerträgliche Leichtigkeit des Seins? Da gibts einen Arzt, er hat es sich irgendwann angewöhnt mitten im Gespräch, so beiläufig aus der Ferne zu sagen: Zieh dich aus. So wie er mit seinen Patienten redet halt. Und da schmelzen alle Frauen gleich hin und wollen sich ausziehen.


Und hier der Typ …

Zieh dich aus!

Sie sah mich an, als würde ich eine Waffe auf sie richten. In diesen Augenblick hatte ich mich weggewünscht; gehofft, dass mein Ich in irgendeinem Paralleluniversum diesen letzten Satz verschlucken würde. Ich war so sehr damit beschäftigt, diese drei Worte wieder einzufangen, dass ich nicht mitbekam, wie sie aus ihrem Top geschlüpft war.


Hey, was habt ihr einen so tragischen Schiss vor Frauen eigentlich? Sind doch auch nur Menschen. Und dann machst sie es auch noch … fuck. Also ich hab hier nichts gegen Romantik und so … ich glaub einfach nicht, dass das mit der Romantik so gut gehen wird. Ich mein, wenn jemand dich zwei Stunden warten lässt, um dich zu "testen" und man dann … ich mein wo ist da die Achtung vor einem Selbst? Da sagt doch jeder normale Mensch ... nein, Quatsch … niemand wartet erst zwei Stunden.

Sorry, wenn das jetzt alles so negativ klingt. Ich meine … Hut ab davor, dass überhaupt so aufzuscheiben auch, aber das muss echt mal gesagt sein: Frauen können schon ziemlich gemeine Biester sein, Mann. Lass dir das mal durch den Kopf gehen vielleicht. Die sind mindestens genau so schlimm wie Männer, und Männer können schlimm sein, oder? Ich glaub in dem Alter, zumindest wenn es um so Datingsachen geht, sind die Frauen sogar schlimmer, wenn man Ausländer ausklammert auf jeden Fall … später ändert sich das vielleicht, aber egal, ich schweif ab … die Frau in der Geschichte hier ist auf jeden Fall so ein Biest, und wenn man sie lässt, wird sie noch alles mögliche mit dem machen. She'll walk all over u if u let her. Simply because she can.


:)

 

Hej M.Glass,

was mir als erstes auffällt, als ich einmal durch bin: Die Überschrift passt nicht zum Rest. Müsste nach meinem Empfinden "Mehr von ihr" heißen. Sonst demonstriert die Überschrift, dass der Autor informationstechnisch über dem Leser steht, das find ich ungeschickt.

Im Groben hat es mir gefallen. Wenn die zwei aufeinander treffen, probieren sie aus, wie weit sie kommen, Schritt für Schritt, das find ich schön gezeigt. Manchmal geht es komplett daneben, teilweise wirken sie auf mich etwas bleiern, wie sie da dann drüber weg gehen, aber am Ende ist es keine Schwere, sondern Anziehungskraft, was sie verbindet.
Das Mehr von ihr finde ich am Ende nicht, diese zerplatzte Kleidung, das ist mir zu demonstrativ, das ist eine Hülle, die doch nicht fällt.
Aber ich finde es vorher hier und da zwischen den Zeilen.

Unklar bleibt für mich der ganze Hintergrund. Man weiß nicht woher sie sich kennen, woher das Vermissen kommt, mit dem Du gleich einsteigst. Darunter leidet die Konstruktion ab und zu, es fühlt sich hier und da etwas wackelig an.

Was sie an mir vermisst, sagte sie nicht. Ich legte auf.
Man könnte glauben, er hätte sie mitten im Vermissen unterbrochen.

Die Augen von der Sonne zusammengekniffen
Das klingt nicht schön. Wenn schon, dann "wegen des Sonnenlichts".

nicht mit diesen nervigen Gleichklang, den sich viele Mädchen angewöhnt hatten.
Schöner ohne den Vergleich mit den anderen.

Da war Melodie und hin und wieder schwieg sie.
So wie hier.

Meist waren meine Gedanken lauter und es war leichter, ihnen zuzuhören als ihren.
Als ihren? Oder "als denen anderer"?

Aber was bedeutete das schon, wie jemand hieß, oder nicht?
Fragezeichen am Ende weg, am besten das ganze "oder nicht?"

Sie kramte in ihrer Handtasche, zauberte ihren Geldbeutel heraus wie ein Magier einen Hasen aus seinem Hut
Würde bedeuten, dass sie zum Beispiel ein nachtblau schimmerndes Tuch über ihre Handtasche deckt und beschwörende Gesten macht, bevor sie ihn mit gestrecktem Arm und einem breiten Lächeln nach allen Seiten aus der Tasche hebt.
Es sind übrigens keine Hasen, sondern Kaninchen.

Gleich nach dem ersten Treffen (Dates gab es keine),
Ich benutze auch gerne Klammern, finde aber, dass man vorsichtig mit denen umgehen sollte. Hier verstehe ich nicht einmal den Sinn, welchen Unterschied gibt es zwischen einem Treffen und einem Date, wenn schon vorher klar ist, dass es sich hier nicht um Brüderchen und Schwesterchen handelt?

wenn sie nicht da war und ich sie vermisste.
Es ist klar, dass sie nicht da war, als er sie vermisste. ;)

Stellte mir vor, wie sie vor dem Spiegel stand und fragte mich, ob sie das Gleiche sah wie ich, wenn ich vor ihr stand und sie ansah.
Das klingt geschrieben, nicht erlebt. Weil es eigentlich keinen Grund, kein besonderes Bedürfnis gibt, das Gleiche zu sehen.
Wenn er sie ansieht, sieht er z.B. eine Frau, mit der er möglicherweise schlafen möchte. Wenn sie sich ansieht, sieht sie sicher alles mögliche aber doch eher nicht eine Frau, mit der sie möglicherweise schlafen möchte.

Ich kaufte einen Strauß Rosen; keinen roten.
Sondern? Später, im Hamsterkäfig, sind die Rosen farblos.

Viel zu sehen gäbe es nicht. Sie ging zu ihrem Hamster, zerbrach eine Rose und warf sie in den Käfig. Der Hamster beschnupperte die exotische Süßigkeit, machte jedoch schnell kehrt und verkroch sich in seiner Höhle. Sie schaute mich an, als hätte sie mir damit irgendetwas gezeigt. Dann setzte sie sich aufs Bett. Ihr Zimmer wirkte seltsam schüchtern, auch sie. Keiner sagte etwas. Es war keine peinliche Stille, eher eine dumme.
Hier finde ich schade, dass es keine wörtliche Rede gibt. Es wäre schon toll, wenn Du die dumme Stille zeigen könntest. Ich wüsste nicht, ob ich es könnte, aber ich würde so was schon gerne lesen.

Zieh dich aus!
Das klingt aber auch heftig. Vielleicht könnte man es etwas mildern, mit "Ich will, dass Du dich ausziehst. Endlich." Oder so.

Dann verflog auch ihr BH, in Richtung Hamsterkäfig, glaube ich.
Dann flog auch ihr BH, Richtung Hamsterkäfig, glaube ich.

Das ist, als würde man absichtlich aus einen schönen Traum erwachen. I
Das war, als würde

Als ich sie anrief, war besetzt.
Als ich sie (dann doch) anrief, war besetzt.

Sie musste es im selben Moment versucht haben wie ich.
komische Schlussfolgerung

Haben dir meine Titten nicht gefallen?
Nein, das ist es nicht.
Stehst du auf Schwänze?
Nein, ich finde deine Titten geil, nur ...
Die Antwort "Nein, ich finde deine Titten geil" kommt etwas zeitverzögert rüber. Weil sie vorher nach den Schwänzen gefragt hat, wird betont:
"Nein, ich finde deine Titten geil." und das wirkt dann ulkig, bedrängt, ungeduldig quengelnd.

Ich war der seltsamen Überzeugung, dass nur Laura diesen Duft tragen
In Kombination mit Douglas wirkt der Name Laura etwas Schleichwerbungs-mäßig. Fällt mir gerade auf.

Endlich war ich glücklich genug, um die hässliche Maske namens Traurigkeit abzulegen.
Sehr verschnörkelt ausgedrückt. Warum ?

Soviel von mir, ich hoffe, Du kannst was damit anfangen,

LG
Ane

 

Hallo,

Meist waren meine Gedanken lauter und es war leichter, ihnen zuzuhören als ihren.
Das gefällt mir, das merk ich mir. Das ist ein wunderbarer Euphemismus für: Ich bin so auf mich selbst fixiert, dass mich dein Gelaber nicht juckt. :P
Schön!

Dass sie Erdbeereis liebte, aber Erdbeeren verabscheute, beispielsweise.
Was? Wegen diesen kleinen Keimen da, die so rausgucken bestimmt. Das ist auch sehr schön. Das kann ich mir vorstellen, da entsteht ein gutes Bild irgendwie.

. Ich hatte Glück und mir das Parfum sofort gekauft. Jetzt versprühte ich es, wenn sie nicht da war und ich sie vermisste.
Dagegen gibt es bestimmt auch Regeln. Und wenn es keine gibt, sollte es welche geben.
Manche Sachen macht man einfach nicht. Soll er ihr einen Schal klauen oder sowas!

Nachdem ich die Suche aufgegeben und die Speisekarte geschlossen hatte, trat eine Bedienung an mich heran, die aussah, als würde sie Pizza zum Frühstück essen.
[….]
Vor einer Viertelstunde fragten mich zwei Mädchen, ob sie sich zu mir setzen könnten. Sie hätten Schwestern sein können. Solche, die sich nicht ähnlich sahen.
Das ist gut.
Also der Text ist viel besser als das, was ich sonst von dir gelesen habe, in meinen Augen.

Sehr gut!
Das ist so dieses Alter – wie sag ich das -, wenn Mädchen, die viel lesen, und von der Schule total unterfordert sind, mit der eigenen Identität rumprobieren und gucken wollen, wer sie sein können. So dieses Zeitfenster hast du in dem Text schön eingefangen.
Juju denkt da wie ein Großstadthai in Fressen und Gefressen werden, ich hab das viel positiver und freier gesehen.
Das ist ja schon eine Welt, ein bestimmtes Alter, in der es eben keine Verpflichtungen gibt. Niemand in der Geschichte muss irgendwohin oder hat irgendwelche Aufgaben oder Termine oder ist müde, weil er den ganzen Tag irgendeinen Scheiß im Büro gemacht hat oder will sich nur auf Sachen einlassen, die ihm etwas in der Zukunft bringen, oder hat schon Narben und lässt keinen mehr an sich ran. So ist der Kram ja später (also, ich glaube, ein Großteil der Single-Frauen über 25 ist erstmal zutiefst misstrauisch jedem Mann gegenüber ;) ), sondern das ist hier alles spielerisch und neckisch und dem Mädchen macht es diebischen Spaß, sich so unberechenbar zu verhalten und den Jungen aus der Fassung zu bringen. Man meint ja, vor jeder Begegnung überlegt sie sich: Was erwartet er von mir und macht dann das genaue Gegenteil. Aber man kriegt auch das Gefühl, dass sie überhaupt nicht nachdenkt und einfach das tut, wonach ihr ist. Und das ist etwas sehr Schönes in der Geschichte. Dir gelingt es hier, was viele Geschichten versuchen, und was nur wenigen gelingt: Als Leser verlieb ich mich, zusammen mit der Hauptfigur, ein Stück weit in die Frau für die Dauer des Textes. So muss das sein, das schaffen nur wenige Texte.
Das ist vielleicht auch das Gute hier, das der Junge nur durch die Gegend tapst, und als Trampolin dient, auf dem das Mädchen sich austoben kann, und an dem sie sich auch ausprobieren kann.

Gut, echt. Was die hier gelingt, du widerstehst der Versuchung, das, was du erzählst, durch künstliche Kniffe mit Bedeutung aufladen zu wollen, sondern überlässt das dem Leser. Da wo es hingehört. Du lädst ihn nur dazu ein, das zu machen, machst es aber nicht für ihn mit.
Ich find die Geschichte kann was. Ist natürlich auch für jeden über 21 bisschen nostalgisch und krude sowas zu lesen, weil es auf eine „Ich hab mich wieder jung gefühlt!“-Situation herausläuft.
Aber dieses Spielerische und Unbefangene, was wirklich aus der Geschichte strömt, wie leicht sie ihm am Brunnen sagen kann „Du bedeutest mir was“ und wie sie ihren Spaß mit ihm hat, das hat schon was.
Natürlich kann man, wie juju dann sagen: Die Katze ist auch am süßesten, bevor sie die Maus totbeißt, aber das kommt ja in der Geschichte nicht vor. Und nicht jede Frau, die sich in dieser Freiheit und Poesie-Phase bewegt, ist dann gleich maliziös. Es geht nur oft ungut aus. :)

Gut! So weiter machen
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Jetzt haben wir verschiedene Lebensphasen abgebildet. Zuerst ist man wie M. Glass. Dann fängt man irgendwann an, so nach der dritten oder vierten HerzOP, maximal zynisch im Haifischbecken hin und her zu schwimmen. Und dann wird man, wenn alles gut geht, ein weiser Herr wie Quinn, der die Kinder mit einem gutmütigen Lächeln beim Spielen beobachten kann. :)
Inwiefern das jetzt irgendwelchen Tatsachen entspricht sei mal dahingestellt … aber ich find das Bild grad einfach schön irgendwie :)

 

Hallo markus

Hinreissend, ja das war mir die Geschichte. Sie wirkte mir echt, als wäre ich unsichtbar zugegen, und könnte ungehemmt ihren Dialogen und Verhaltensweisen folgen.

Dass sie erst in die Stadt ging, wenn die Geschäfte schlossen und sie sich nichts Unsinniges kaufen konnte.

Unglaublich, das gibt es, ein solches Mädchen? Da war ich mir sicher, dass ich ihr noch nie begegnete, obwohl sie manche Eigenarten zeigte, die mir nicht fremd vorkamen.

Männer zahlen immer.

:lol:

Die enge Hot Pant schnürte sich in ihre braungebrannten Oberschenkel. Zusammen mit dem schwarzen Stoff ergab das einen angenehmen Kontrast. Vor allem weil ihre rasierte Haut etwas glänzte.

Meine Güte, lese ich etwas falsch oder hatte er den Durchblick, na ja dahin, wo ihre Intimrasur begann? :shy:

Nur ich sah ihr nacktes Ich. Und ich liebte es.

Der Schluss, er fügt sich für meinen Geschmack wie massgeschneidert an, ich wüsste nicht, wie es besser enden könnte.

Der Stil der gezeichneten Geschichte ist zwar nicht der meine, die Handlung hüpft mal fröhlich, mal traurig, wie ein Schmetterling. Doch liest es sich so unverblümt frisch, dass es mir als Leser nicht nur mitfühlend, sondern auch ein Vergnügen war, da mitzuschwingen. Zu meckern habe ich gar nichts, ich wollte mir natürlich den Spass nicht selbst desavouieren, der mir diese Romanze bereitete.

So bleibt mir nur zu sagen, sehr gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hej M. Glass,

der Text hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich mochte die Figuren beide, ich hätte diesem Mädel noch stundenlang dabei zusehen können, wie sie versucht unerwartet zu sein.

Meine Lieblingsstelle:

Ich kaufte einen Strauß Rosen; keinen roten. Das hätte nicht gepasst. Würde sie mich fragen, warum ich vorbeigekommen war, hätte ich ihr die Blumen hingehalten und gesagt: Um die hier vorbeizubringen. Tatsächlich wollte sie wissen, was mich zu ihr trieb. Ich hielt ihr die Blumen hin und sie sagte: Meinst du, Hamster fressen sowas?

Und ich hätte sie ermordet, boah hätt ich die umgebracht, und mir Zeit dabei gelassen, genau drei Stunden lang ... und ich find's absolut folgerichtig, dass der Ich-Erzähler es NICHT tut. So ist der doch nicht drauf. Der geht stattdessen mit ihr Pizzaessen und hofft auf ein "ich liebe dich", genauso ist die Figur doch angelegt. :)

Ich will da gar nichts weiter zu sagen, ich find's gut.

LG,
MG

 

Hey vielen lieben Dank für die schnellen und vor allem hilfreichen Kommentare!

JuJus zweiter Kommentar vorweg:

*Zuerst ist man wie M. Glass. Dann fängt man irgendwann an, so nach der dritten oder vierten HerzOP, maximal zynisch im Haifischbecken hin und her zu schwimmen. Und dann wird man, wenn alles gut geht, ein weiser Herr wie Quinn, der die Kinder mit einem gutmütigen Lächeln beim Spielen beobachten kann.
Da sieht man einmal mehr, wie familiär es hier eigentlich zugeht, bis in die Kritiken spiegelt sich das, und eigentlich nur.

Nun zum ernsten Teil:

Hey JuJu,

Also ich bin jetzt auch kein Guru in Frauensachen ... trotzdem les ich mir das durch und hab das Bedürfnis den Prot ein bisschen zu coachen. Zu retten auch.
Dass du so gefühlt hast bei meinen Zeilen freut mich. Kann mir richtig vorstellen, wie du so die Hand auf die Stirn schlägst und sagst: Alter, so kannst du das doch nicht machen!

ein Train Wreck im Entstehen: Diese Frau wird dem armen Kerl doch das Herz herausreißen und in tausend Stücke zerfetzen. Entweder das, oder sie bohrt ihm langsam über viele jahre hinweg einen Eispick in die Leber ... bis er stirbt oder ihr die Lust am Quälen vergeht.*
So weit hat mein juveniles Auge nicht geblickt. Es war eher das umständliche Annähern an dieses Mädchen. Diese Unnahbarkeit. Dass sie sich schließlich als schwarze Witwe entpuppt - daran, zugegeben, habe ich nicht gedacht. Aber so ist es tatsächlich. Sie will alleine gehen, sie zerbricht Rosen, sie lässt ihn absichtlich warten. Aber: All diese Gesten haben auch Tiefsinn. Die zerbrochene Rose - oberflächliche Geschenke sind nutzlos. Das Warten - immerhin hat sie ihn ständig beobachtet, sie hat also nicht irgendwo anders gesessen und sich verwöhnen lassen oder so. Sie war schon bei ihm, in Gedanken vor allem.

so ein Kumpel braucht der Prot hier. Also auch literarisch jetzt, so eine Kumpelstimme, als Gegengewicht zu diesem total verträumten, verliebten Typen, das fände ich voll gut
Du hast recht, wenn du sagst, er bräuchte einen Kumpel. Aber: Er hat ihn nicht. Und der fehlt vielen. Warum sollte ich ihm helfen. Darauf habe ich bewusst verzichtet. Eine nette Idee hast du mit deinem Beispiel trotzdem geliefert.
Bin steif. Komm her. Lutsch ihn.
Wobei es da auch die letzten zwei Wörter getan hätten. So ist der Protagonist aber nicht.

Also Newsflash: Frauen stehen nicht auf verträumte Typen.
Sie stehen auf verträumte Typen, die im richtigen Moment wach werden. Dein Newsflash ist aber sehr interessant und gibt mir wichtige Einblicke in dein Leserhirn, was meine Zeilen bei dir angestellt haben. Dafür bin ich dir sehr dankbar. Ich glaube da fast Mitleid zu erkennen, du sorgst dich ja schon fast um ihn. Das zeigt aber auch, dass mir der Protagonist lebendig geworden ist. Verträumt, komisch, ein verträumter Nichttraummann, aber lebendig.

Aber .. wie alt ist die Frau 19, 20? Jünger?
So was in die Richtung, ja.

*Ist eigentlich egal, die wird den so vernichten …
=)

Also der Text hat auch starke Stellen, muss man sagen, ich hab den schon auch gern gelesen im Endeffekt. Ich find das Ganze läuft hier halt zu einseitig ab. Er ist total verliebt und sie spielt mit ihm, und da gibts keine anderen Stimmen. Und ein bisschen kitshig ist mir der Schluß.
Dein Fazit hat mich gefreut. Es läuft tatsächlich einseitig ab. Hm, Scheiße eigentlich, aber diese Seite wollte ich einfangen und für die anderen war ich dann blind. Mit dem Schluss habe ich auch noch Probleme, deine Nachfolgerin sieht das ja auch zu demonstrativ. Aber ich finde, wenn sie ihm die Liebe gesteht, sollten ihr auch die Fetzen vom Leib fressen. Seelenstriptease total!

Oh, ein Edit.

also was mir auch fehlt ist auch so ein bisschen Selbstreflexion hier.
Ja, stimmt. Aber wäre es nicht unrealistisch, wenn er darüber nachdenkt und reflektiert, die ist total gefährlich, die will mich bestimmt zerstören und so und dann reitet er trotzdem in die Scheiße? Also aus deiner Sicht jetzt? Selbstreflexion und Liebe, das passt in meinen Augen nicht so gut zusammen. Versuchte Selbstreflexion:
Wie konnte ich nur so dumm sein. (...) Das ist, als würde man absichtlich aus einen schönen Traum erwachen.
Das Problem ist: er erwacht nicht aus diesem schönen Traum, um aktiv zu werden.

Er sagt ihr, zieh dich aus, und verfällt dann gleich in Panik. Wieso?
Ja, ich studiere Medizin, in jungen Semestern. Untersuchen darf ich nur meine Freundinnen, aber das gerne. =) Er kriegt Panik, weil er in diesen Moment kurz aufwacht, aktiv wird und dann sofort Angst hat, alles zerstört haben. Falsch macht er es aber erst dann, wenn er sich wieder zurückzieht. Sie nicht weitermachen lässt, sondern den verbalen und körperlichen Rücktritt anbricht.

Da gibts einen Arzt, er hat es sich irgendwann angewöhnt mitten im Gespräch, so beiläufig aus der Ferne zu sagen: Zieh dich aus. So wie er mit seinen Patienten redet halt. Und da schmelzen alle Frauen gleich hin und wollen sich ausziehen.
Danke für den Tipp. Von mir wollten sie sich nur operieren lassen. =) Obwohl ich im dritten Semester bin. (Unnötige Nebeninformation Ende.)

She'll walk all over u if u let her. Simply because she can.
Sehr feines Haifischbeckenende.

Tausend Dank für deine wirklich persönliche und ehrliche Meinung. Du interpretierst die Erzählung anders als ich sie geschrieben habe. Aber das ist okay, so soll es auch sein. Denkst du, die Geschichte würde etwas gewinnen, wenn sie etwas weniger biestiger wird? Wenn ich der schwarzen Witwe ein paar Beine ausreiße? Ich meine, gehen kann sie dann ja immer noch. Trotzdem bin ich glücklich, dass ich dir so viele Emotionen unterjubeln konnte.

Beste Grüße
markus.

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Hey Ane,

was mir als erstes auffällt, als ich einmal durch bin: Die Überschrift passt nicht zum Rest. Müsste nach meinem Empfinden "Mehr von ihr" heißen. Sonst demonstriert die Überschrift, dass der Autor informationstechnisch über dem Leser steht, das find ich ungeschickt.
ein berechtigter Einwand. Ich werde darüber nachdenken. Vom Klang her unterscheidet sich dein Vorschlag nicht viel und fairer dem Leser gegenüber wäre es auch.

Im Groben hat es mir gefallen. Wenn die zwei aufeinander treffen, probieren sie aus, wie weit sie kommen, Schritt für Schritt, das find ich schön gezeigt. Manchmal geht es komplett daneben, teilweise wirken sie auf mich etwas bleiern, wie sie da dann drüber weg gehen, aber am Ende ist es keine Schwere, sondern Anziehungskraft, was sie verbindet.
Das freut mich. Du nennst genau das gut gezeigt, was ich zeigen wollte. Juhu!

Das Mehr von ihr finde ich am Ende nicht, diese zerplatzte Kleidung, das ist mir zu demonstrativ, das ist eine Hülle, die doch nicht fällt.*
Aber ich finde es vorher hier und da zwischen den Zeilen.
Okay, das ist interessant. Fast ist es mir gelungen, aber ich selbst bin mit dem Ende nicht gänzlich zufrieden. Und wenn ich jetzt Jujus Interpretation nehme und mein Ende, dann passt das noch einmal weniger. Das ist wie wenn sie Seelenstriptease macht und drunter noch eine Seele hat.

Unklar bleibt für mich der ganze Hintergrund. Man weiß nicht woher sie sich kennen, woher das Vermissen kommt, mit dem Du gleich einsteigst. Darunter leidet die Konstruktion ab und zu, es fühlt sich hier und da etwas wackelig an.
Das ist richtig, wollte ich aber nicht erwähnen. Dass es wackelt, ist freilich unschön. Aber man muss dem Leser ja nicht alles verraten, oder?

nicht mit diesen nervigen Gleichklang, den sich viele Mädchen angewöhnt hatten.
den zweiten Teil lasse ich weg. Danke!

Aber was bedeutete das schon, wie jemand hieß, oder nicht?

Fragezeichen am Ende weg, am besten das ganze "oder nicht?"

Das ist wieder so ein Satz, an dem ich sehr hänge.

Würde bedeuten, dass sie zum Beispiel ein nachtblau schimmerndes Tuch über ihre Handtasche deckt und beschwörende Gesten macht, bevor sie ihn mit gestrecktem Arm und einem breiten Lächeln nach allen Seiten aus der Tasche hebt.
Es sind übrigens keine Hasen, sondern Kaninchen.
So erklärt, klingt das lächerlich. Besser ich belasse es bei: Sie kramte ihren Geldbeutel aus der Tasche und schob ihn mir zu.

Ich benutze auch gerne Klammern, finde aber, dass man vorsichtig mit denen umgehen sollte. Hier verstehe ich nicht einmal den Sinn, welchen Unterschied gibt es zwischen einem Treffen und einem Date, wenn schon vorher klar ist, dass es sich hier nicht um Brüderchen und Schwesterchen handelt?
(Klammern kommen weg.)

Das klingt geschrieben, nicht erlebt. Weil es eigentlich keinen Grund, kein besonderes Bedürfnis gibt, das Gleiche zu sehen.*
Wenn er sie ansieht, sieht er z.B. eine Frau, mit der er möglicherweise schlafen möchte. Wenn sie sich ansieht, sieht sie sicher alles mögliche aber doch eher nicht eine Frau, mit der sie möglicherweise schlafen möchte.
Sehr gut erkannt. Das muss ich schleunigst ändern. Wobei es ja durchaus selbstverliebte Frauen geben mag. Aber das ist hier natürlich völliger Quatsch. Danke für den Hinweis!

Sondern? Später, im Hamsterkäfig, sind die Rosen farblos.
Wow, echt ein Auge für das Detail. Sollen sie wirklich eine Farbe bekommen? Die Rosen sind Symbol einer Oberflächlichkeit, die Laura nicht haben will. Deswegen ließ ich sie farblos.

Es wäre schon toll, wenn Du die dumme Stille zeigen könntest. Ich wüsste nicht, ob ich es könnte, aber ich würde so was schon gerne lesen.
Das ist wahrlich eine lustige Herausforderung. Allerdings wäre die Szenerie dumm, sie würde vielleicht - wenn Musik im Hintergrund laufen würde - die Wörter des Liedtextes zählen, während er vielleicht in der Tasche nach einem Notizzettel sucht, auf dem eine kleine vorbereitete Rede steht. (So wie im Restaurant die Speißekarte.) Eine schöne Idee jedenfalls. Aber ich weiß nicht, wie das wirken würde.

Das klingt aber auch heftig. Vielleicht könnte man es etwas mildern, mit "Ich will, dass Du dich ausziehst. Endlich." Oder so.
Das ist der große Schnitt in die Stille, den er vorher sogar ankündigt. Der rutscht ihm einfach so raus, heftig und unzensiert.

Dann flog auch ihr BH, Richtung Hamsterkäfig, glaube ich.
Geändert.

Die Antwort "Nein, ich finde deine Titten geil" kommt etwas zeitverzögert rüber. Weil sie vorher nach den Schwänzen gefragt hat, wird betont:
"Nein, ich finde*deine Titten*geil." und das wirkt dann ulkig, bedrängt, ungeduldig quengelnd.
Da weiß ich jetzt nicht, ob du das gut oder schlecht findest.

Sehr verschnörkelt ausgedrückt. Warum?
Leider liebe ich solche Sätze. =(

Soviel von mir, ich hoffe, Du kannst was damit anfangen
Auf jeden Fall! Vielen Dank für deine Kritik, der man ansieht, wie aufmerksam du meine Zeilen studiert hast. Über die Fehler - die kleinen und die großen - die du gefunden hast, habe ich mich nicht gefreut. Aber der Gedanke daran, diese Fehler zu töten, schon. Also, auch dir vielen Dank für deine Zeit und die hilfreiche Kritik!

Beste Grüße
markus.

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Hey Quinn,

hab mich schon gefreut, als ich gesehen habe, dass du auf meine Geschichte geantwortet hast. Und wie viel du geschrieben hast. Als ich es gelesen habe, sogar noch ein bisschen mehr. Immerhin fängt dein Kommentar schon gut an:

Meist waren meine Gedanken lauter und es war leichter, ihnen zuzuhören als ihren.

Das gefällt mir, das merk ich mir. Das ist ein wunderbarer Euphemismus für: Ich bin so auf mich selbst fixiert, dass mich dein Gelaber nicht juckt. :P
Schön!


Dass du dich über das Erdbeereisphänomen und den Duftfetischismus so amüsieren konntest, freut mich. Fand beides sehr witzig. Wollte auch mal weg von diesen Klischees. Oft wird mir ja vorgworfen: Hey, was du da geschrieben hast, gibt es schon. "Newsflash": dein springender Punkt hinkt hinterher. =) Deswegen bin ich umso glücklicher, wenn dieses Mal der Gegenteil der Fall ist.

Das ist gut.
Also der Text ist viel besser als das, was ich sonst von dir gelesen habe, in meinen Augen.

Sehr gut

Dieses Lob bedeutet mir echt verdammt viel. Man sieht, dass es vorwärts geht. Und wenn das Ego ein wenig gestreichelt wird, fallen die grauen Haare auch aus.

Du liest meinen Text ganz anders wie Juju. Dieses an der Identität herumprobieren, diese jugendliche Naivität, auch den diebischen Spaß (sehr schöner Ausdruck!) - das wollte ich einfangen, weil mich das eben im Moment auch selbst beschäftigt. Als Leser entdeckt man immer wieder Sachen, die der Autor hingekriegt, aber nicht genau so geplant hat. Also die meisten Leser entdecken das nicht, die fühlen das nur. Und gute Autoren wissen, was sie tun. Aber in diesem Fall habe ich etwas gemacht, ohne Plan, und du hast es erkannt und beschrieben. Gefühle, die ich in die Geschichte gepackt habe, hast du benannt. Das Fressen und Gefressen werden, war für mich nie ein Thema in dieser Erzählung. Dieses Unbefangene - das hat mich interessiert. An die Narben, an den Stress, an den denke ich auch noch wenig, weil ich den selbst noch nicht so habe. Gut, Studium fordert, aber macht Spaß. Aber man muss tatsächlich erst einmal selbst leben - nicht um darüber berichten zu können, sondern um zu wissen, worüber man berichten soll. Am Ende ist diese Geschichte autobiographischer als gedacht und ihr wisst jetzt alle, dass ich ein naiver Träumer bin, was aber nicht stimmt. =)

Als Leser verlieb ich mich, zusammen mit der Hauptfigur, ein Stück weit in die Frau für die Dauer des Textes. So muss das sein, das schaffen nur wenige Texte.
Wow! Das könnte ich mir echt rahmen lassen.

Gut! So weiter machen.
Das würde ich liebend gerne. Aber dann bastle ich wieder an hochphilosophischen Texten mit sinnloser Verschnörkelung, will möglichst viel hineinpacken, die Welt bewegen, ab und zu einen Epos kreieren, aber ich glaube, diese Romantik, die eigentlich keine ist und trotzdem eine sein will - dort sollte ich mich fortbewegen.

Ein Dankeschön für deine wunderbaren Zeilen! Die haben die Smileys vom Bildschirm gelöst.

Beste Grüße
markus.

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Hey Anakreon,

freut mich, von dir zu lesen.

Hinreissend, ja das war mir die Geschichte. Sie wirkte mir echt, als wäre ich unsichtbar zugegen, und könnte ungehemmt ihren Dialogen und Verhaltensweisen folgen.
Auch das freut mich. Hinreissend und hineinreissend, so soll es sein.

Unglaublich, das gibt es, ein solches Mädchen? Da war ich mir sicher, dass ich ihr noch nie begegnete, obwohl sie manche Eigenarten zeigte, die mir nicht fremd vorkamen.
Ich glaube, das war nur ein Vorwand. Das sind die Mädchen, die Diätgummibären essen. Kurz: Sie geht bestimmt zweimal die Woche shoppen. Das dritte mal außer den Geschäftszeiten.

Meine Güte, lese ich etwas falsch oder hatte er den Durchblick, na ja dahin, wo ihre Intimrasur begann?
Ne, da glänzen schon die Oberschenkel. Aber die Blickrichtung, lieber Anakreon, ist verdammt richtig. =)

Der Schluss, er fügt sich für meinen Geschmack wie massgeschneidert an, ich wüsste nicht, wie es besser enden könnte.
Du stehst zwar alleine, damit, dass dir das Ende gefällt. Ich habe versucht zu schneidern, mir war das Ende ein bisschen zu eng, den anderen schien es unpassend (Quinn hat sich speziell zum Ende nicht geäußert), dir perfekt. Ich wäre dumm, wenn mich das nicht freuen würde. Aufgehen tut die Geschichte, ja. Zu kitschig, findet Ane. Überraschend, meinte eine Freundin von mir.

Der Stil der gezeichneten Geschichte ist zwar nicht der meine, die Handlung hüpft mal fröhlich, mal traurig, wie ein Schmetterling. Doch liest es sich so unverblümt frisch, dass es mir als Leser nicht nur mitfühlend, sondern auch ein Vergnügen war, da mitzuschwingen. Zu meckern habe ich gar nichts, ich wollte mir natürlich den Spass nicht selbst desavouieren, der mir diese Romanze bereitete.

So bleibt mir nur zu sagen, sehr gern gelesen.

Dass mein Stil dem deinen mehr als unterschiedlich ist - darüber bin ich mir bewusst. Dass er dir trotzdem gefällt, sogar wie ein Schmetterling, macht mich wirklich glücklich. Dich regt`s bestimmt auf, dass ich einen Stil immer kritisiere, umso mehr freuen mich deine lobenden Worte.

Beste Grüße
markus.

Mit diesem Fazit, das mich nach zwei Stunden Zurückkommentieren in die Nacht verabschiedet, sitze ich mit einem Lächeln vor dem PC und bin euch so dankbar für die Zeilen, die ihr mir unter meiner Erzählung gelassen habt.

D A N K E

 

Hallo Markus,

ich habe es auch gern gelesen. Deine Version von der "Zähmung der Widerspenstigen". Ich denke auch, dass so mancher Leser darin wiederfinden kann. Die will ich. Die ist so kalt und kühl und vor mir schmilzt sie - das ist schon ein Kick, den so mancher sucht oder gesucht hat. Umgekehrt natürlich auch, also Frauen, die Männer schmelzen sehen wollen.

Das die Rollen hier arg ungleich verteilt sind, dass könnte man der Geschichte vorwerfen. Er hat ihr ja eigentlich kaum etwas entgegenzusetzen. Außer an der Stelle:

Zieh dich aus!

Da bricht er ein einziges Mal aus seiner Rolle aus, und ich dachte wirklich - wow - jetzt geht hier was ab. Die Show hat begonnen. Das sie es tut, finde ich nur richtig. Das er gleich wieder einknickt fand ich schade, aber, ja, so ist er nu mal :). Quinn hat mal ne Geschichte geschrieben, wo dieser "Kampf", dieses vorsätzliche sich gegenseitige Verletzen und Prüfen bis ins Äußere getrieben wurde.
Ich denke, der Spannung wegen - weil es geht ja um die Frage, bekommt er sie oder nicht, würden ein paar Momente mehr dieser Art gut tun. Wenn sie ihn durch ihr Verhalten dazu bringt, Dinge zu tun, die er eigentlich nicht tun würde, so aus sich heraus. Wo sie ihn aufs Äußerste reizt und er entsprechend reagiert. Also für die Zukunft, solltest Du die Stärken und Schwächen gerechter auf Deine Figuren verteilen, mein Senf zum Thema.

Was die Geschichte aber trotzdem gut macht, ist dieses Unverfälschte und Naive, dass zwischen den Zeilen aus den Figuren spricht. Die Unsicherheit. Das ist es ja, was Jugendlieben zeichnet. Das hinzubekommen, finde ich schon toll.

Ich mag den ersten Absatz sehr. Da werden die beiden wirklich gut eingeführt. Sie macht und er liebt es was sie tut, sie aktiv, er passiv.

Männer zahlen immer.
Ist das so? [/I]
Sie kramte ihren Geldbeutel aus der Handtasche und schob ihn mir zu.
Ja. Das ist so.

:)


Wir schlenderten durch die Fußgängerzone, in Gedanken händchenhaltend.

in Gedanken händchenhaltend - gut!

Ich legte mich ins Bett, schloss die Augen und blätterte durch meine Gedanken.

sehr schön

Aber nicht einmal erträumen konnte ich mir diese Antworten. Also schlief ich, vorerst.

Hehe.

Dann setzte sie sich aufs Bett. Ihr Zimmer wirkte seltsam schüchtern, auch sie. Keiner sagte etwas. Es war keine peinliche Stille, eher eine dumme.

Das ist auch schön eingefangen. Irgendwie war es ja so. Man hat so Gebrauchsanweisungen aus Hollywood für solche Situationen, aber trauen tut sich doch keiner :).

Ich hätte ihr von dem Mädchen erzählen können, das ich liebte, von irgendeiner Verwandten, die nicht meine Tante war, aber sich so nannte und morgen Geburtstag hatte. Stattdessen sagte ich: Es ist für mich.

Das mochte ich auch gern. Auch wenn man ihm in diesem Augenblick so über den Kopf wuscheln will, wie bei kleinen Kindern, wenn die niedlich sind.

Abgesehen von der Salzsäure, die mich von innen heraus zerfraß, weil mein Magen dachte, irgendwann etwas von dem abzubekommen, was stundenlang so herrlich roch.

mag ich

Drei Stunden schaut sie ihm beim warten zu. Boah - die ist heftig. Die will ihn quälen und ihm dabei zuschauen. Und er verzeiht ihr, von einer Minuten zur nächsten. Er muss mächtig verschossen sein ;).

Sag mir endlich, ob du mich liebst. ...

Natürlich tue ich das.


Dieses: Natürlich tue ich das - ich konnte es ja nicht ganz so ernst nehmen, wie Dein Prot. Aber er freut sich, er ist am Ziel. Deshalb ist für mich dieser Seelenstriptease am Ende auch nicht so ganz echt. Weil ich die Worte nicht glaube, es ist eher so ein Reaktionstest für mich, was sie da mit ihm veranstaltet. Also, wo aus Spiel hier Ernst wird, den Bogen hast Du für mich nicht ziehen können. Aber ich freue mich für ihn - und klar - er muss ihre Worte ja genau so verstehen.

Gern gelesen. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, wenn beide Figuren gleich stark angelegt wären. Wenn sie auf gleicher Höhe kämpfen. Hier gehe ich mit JuJu und habe eigentlich Mitleid mit dem Kerl und ja, ich glaube auch, die macht ihn fertig. Ob er sich da wirklich freuen kann, dass er sie nun hat - naja - ein paar schöne Momente werden für ihn ja abfallen. Aber auch ne Menge Stress. So eine Frau hat man ja nicht eben, weil sie sagt, sie liebt ihn, um die soll man sich weiter bemühen. Die hat ihre Freude daran, ihn leiden zu sehen. Das hört in diesem Moment ja nicht einfach so auf. Die will gejagt und erlegt werden.

Sprachlich sind da wirklich tolle Sachen drin und dieses naiv jugendliche Festhalten an - ich liebe Dich - das ist alles was zählt, wenn es denn endlich ausgesprochen wird - das finde ich prima, dass der Text das thematisiert. So ist es ja auch irgendwie. Allerdings in meiner Erinnerung ein paar Jahre früher ;).
Und mit ihr, ist Dir da eine wirklich gute Figur gelungen. Die hat Kraft und Bums. Also, in der Geschichte steckt schon echt viel Gutes.

Beste Grüße Fliege

 

Die Geschichte ist empfehlenswert. Das mache ich jetzt auch schon mal, bevor ich dazu eine Kritik schreibe, die kommt dann morgen im Laufe des Tages hier an dieser Stelle :).

 

Wäre nicht Gevatter JuJu dazwischen gekommen, ich hätt’ es,

lieber markus,

für einen literarischen Versuch in Sachen Aufknöpfen des Wintermantels mit den Worten der Kringel-Reims

„sie will mich,
sie will mich nicht“​

gehalten, wobei zur Hälfte des beschwerlichen Arbeitsganges ein Knopf klemmen kann, und alles was geschehen kann, geschieht auch. Aber dank des väterlichen Beistandes weiß ich nun, dass es eine neue Form teenage lite opera, also eine Operette (manchem wird’s wie Oparette klingen) ist – sofern JuJu seine Rolle darin übernehmen kann und auch spielt.

Ich jedenfalls würde mich da nicht einmischen, die Oparettengeneration ist da großzügiger als die der Väter & väterlichen Freunde, aber – je nach Härtegrad – grinsen, was ja keiner bei meiner Matrtze um das, was man Gesicht nennt, sehen kann (vielleicht könnten die Augen ein wenig verraten, also schlöss’ ich sie einstweilen). Auf jeden Fall, so will mir scheinen, ist es handwerklich solide gemacht und ein hübsches Tragikkomödchen bis auf

Würde sie mich fragen, warum ich vorbeigekommen war, hätte ich ihr …
… vorbeigekommen sei oder wäre

immer auseinander, da’s eine Verkürzung von“ so [et]was“ immer ist.

Zweimal schwimmen Dir die Fälle weg, nicht etwa, dass der Dativ dem Gentiv etwas antäte, aber der Dativ wird hier übergangen, und es geht nix über Gerechtigkeit in’ne’ Welt:

Hast du das aus einen deiner Bücher?
einem
&
In diesen Augenblick
diesem

…, als würde man absichtlich aus einen schönen Traum erwachen.
Huch, ich kann doch bis drei zählen! Besser: einem
Die enge Hot Pant …
Forever together and in the plural: Hotpants

Zum Abschluss ein obligatorisches Komma

Vor allem[,] weil ihre rasierte Haut etwas glänzte.

So, ist ist der Teppich - so hoff ich - ausgeklopft, um zu feiern.

Glückwunsch, Alter! und

bis bald

Friedel

 

Hallo Markus,

erstmal zum Text als solchen:

Zwei Stunden später saßen wir zusammen am Marktplatz und stocherten in unseren Eis.
Es mag ja grammatikalisch richtig sein - aber ehrlich: Das liest sich schlecht. Wieso nicht: ... unseren Eisbechern?

Die Augen von der Sonne zusammengekniffen

die Augen wegen der Sonne / ... vor der Sonne ....

Sie sprach viel, aber nicht mit diesen nervigen Gleichklang. Da war Melodie und hin und wieder schwieg sie.
Sehr schön.

Ich konnte ihr folgen und das war nicht selbstverständlich. Meist waren meine Gedanken lauter und es war leichter, ihnen zuzuhören als ihren.
Das auch :).
Dass sie erst in die Stadt ging, wenn die Geschäfte schlossen und sie sich nichts Unsinniges kaufen konnte.
da stimmt der Bezug nicht ganz bzw. fehlt ein dann/dadurch/so

Die Sonne verabschiedete sich. Ihre großen Augen kehrten zurück. Sie waren schön anzusehen, aber einseitig verspiegelt. Was sich dahinter verbarg, konnte ich nicht erkennen.
Dem kann ich nicht folgen. Die Sonne wurde durch eine Wolke verdeckt, sie konnte das Zusammenkneifen lassen, dadurch sah man ihre Augen wieder, jedoch hatte sie die Brille an, die verspiegelt war - kannst du mich aufklären?

Wir schlenderten durch die Fußgängerzone, in Gedanken händchenhaltend.
Beide denken das?

In diesen Moment hätte ich sie am liebsten geküsst, aber meine Küsse kannten den Weg zu ihrem Mund nicht.
:)


Wenigstens roch es in meinem Zimmer nach ihr. Gleich nach dem ersten Treffen, musste ich bei Douglas nach genau diesem Duft suchen.
KOmma weg

Jetzt versprühte ich es, wenn sie nicht da war und ich sie vermisste.
Fettes würde ich streichen


Ihre Mutter hob ab.
Die Zeiten sind doch rum, in denen man einen Hörer vom Apparat abhebt :hmm: - Ihre Mutter ging ans Telefon / nahm das Gespräch an / meldete sich.


machte jedoch schnell kehrt und verkroch sich in seiner Höhle
in seine Höhle -> in seiner Höhle kann es warm oder eng oder sonstwas sein, aber das Possessivpronomen heißt seine.


Meinem Schrank stahl ich die schicksten Klamotten und meine Mutter konnte ich dazu überreden, meine Schuhe aufzupolieren.
Hä???? Was für Schuhe trägt denn der?


Weil ich sehen wollte, wie viel ich dir bedeute.
Mit dir warte ich sogar auf Godot.
Wer ist Godot?
Ist auch egal. Willst du jetzt ne Pizza oder nicht?

Die Dialoge sind stark. Aber dieser Abschnitt kaufe ich dem Prot nicht ab. Nach DREI Stunden warten diese Reaktion - also der sollte die doch schütteln oder anschreien oder sonstwas ...

Sie trug ein rosa Shirt. Darauf stand, verknittert durch ihre hübschen Brüste:
Nee, also hübsche Brüste sind wohlgeformt und haben eine fließende Kontur. Wie soll denn da die Schrift verknittert sein? Vielleicht eher leicht verzogen oder schmeichelnd aus der Linie genommen oder sowas.

Die enge Hot Pant schnürte sich in ihre braungebrannten Oberschenkel.
Aua, Blutstau. ... saß satt/eng um ihre ...


Die zerrissene Hot Pant lag auf dem Boden wie eine zerschnitte Serviette.
entweder zerrissen oder zerschnitten - das sind zwei unterschiedliche Arten, Stoffe zu trennen. Das eine ist wild und folgt dem Webstil des Stoffes, das andere ist korrekt-mathematisch.

Das sind nun meine Eindrücke zur Textarbeit, als Vorschlag und Anregung gedacht.


Dass ich deine KG gut fand, kann man ja durch die Empfehlung vermuten :D.
Es gibt so erfrischende Momente in deiner Wortwahl, die Spaß machen.
Du gehst sehr in das Innere des Protagonisten, ohne ihn tatsächlich bloßzustellen. Aber die Reaktion nach der Warterei fand ich schon etwas fad. Da geht einem doch die Hutschnur hoch - SO verliebt kann man gar nicht sein, dass man das so heroisch schluckt. Ich würde es begrüßen, wenn da noch ein bissiger Satz in dem Dialog wäre, als sie ihn draußen abpasst.

Aber summa summarum: :thumbsup:

Viele Grüße
bernadette

 

Möchtegern,

hey,

da bist du mir ganz knapp vor meinen ersten Kommentar gerutscht. Gelesen und gegrinst habe ich trotzdem, denn:

Der Text hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich mochte die Figuren beide, ich hätte diesem Mädel noch stundenlang dabei zusehen können, wie sie versucht unerwartet zu sein.
Was will ich mehr, als dass dir der Text Spaß macht, dir die Figuren gefallen und du gerne noch weitergelesen hättest. Das ist das Rundum-Sorglos-Paket jedes Geschichtenerzählers. Dass es langsam klappt, dass meine Personen lebendiger werden und meine Geschichten nicht nerven, sondern unterhalten, freut mich sehr.

Und ich hätte sie ermordet, boah hätt ich die umgebracht, und mir Zeit dabei gelassen, genau drei Stunden lang ...
Das finde ich gut! Aber der Ich-Erzähler tut - wie du richtig erkennst - nix davon. Der will einfach nur ihr nacktes Seelchen. Ob er das wirklich gekriegt hat, sei dahingestellt.

Danke für deine Lieblingsstelle!

Ich will da gar nichts weiter zu sagen, ich find's gut.
Ich zu deinem Kommentar auch nicht. Das sind solche Zeilen, da freut man sich einfach und tut gut daran, zu schweigen.

Herzlichen Dank!

Beste Grüße
markus.

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Hey Fliege,

danke für deinen sehr ausführlichen Kommentar. Da konnte ich einiges rausnehmen.

Kommentarkommentare vorweg:

Was die Geschichte aber trotzdem gut macht, ist dieses Unverfälschte und Naive, dass zwischen den Zeilen aus den Figuren spricht. Die Unsicherheit. Das ist es ja, was Jugendlieben zeichnet. Das hinzubekommen, finde ich schon toll.
Yeah!

Ich mag den ersten Absatz sehr. Da werden die beiden wirklich gut eingeführt. Sie macht und er liebt es was sie tut, sie aktiv, er passiv.
So läuft das ja eigentlich dann die ganze Geschichte.

Das mochte ich auch gern. Auch wenn man ihm in diesem Augenblick so über den Kopf wuscheln will, wie bei kleinen Kindern, wenn die niedlich sind.
Ja, das Unbeholfene musste ich ihm einfach andichten. Kannst ruhig über den Kopf wuscheln, der ist noch so jung, dem fallen sicherlich keine Haare aus.

Drei Stunden schaut sie ihm beim warten zu. Boah - die ist heftig. Die will ihn quälen und ihm dabei zuschauen. Und er verzeiht ihr, von einer Minuten zur nächsten. Er muss mächtig verschossen sein
Da hab ich ein bisschen korrigiert. Aber stimmt schon: Ihr Lächeln erstickte meine Mordgelüste. So ist das doch manchmal. Sie umzubringen, darüber denkt er ja schon ein paar Mal nach.

Dieses: Natürlich tue ich das - ich konnte es ja nicht ganz so ernst nehmen, wie Dein Prot. Aber er freut sich, er ist am Ziel. Deshalb ist für mich dieser Seelenstriptease am Ende auch nicht so ganz echt.
Da ist es! Deswegen funktioniert das Ende nicht so. Das Spiel wird nicht zum Ernst, da hast du verdammt recht. Aber es musste wohl so werden, weil ich es so angelegt hatte. Er will und sieht ihr nacktes Ich, keiner sonst. Alle anderen essen knusprige und flauschige Pizzas. Nur der Ich-Erzähler sieht's, aber die Mitfühlreise für den Leser ist zu Ende. Das darf nicht sein. Am Schluss will ich unbedingt noch etwas ändern.

Die will gejagt und erlegt werden.
Also: Noch mehr von dir!

Sprachlich sind da wirklich tolle Sachen drin und dieses naiv jugendliche Festhalten an - ich liebe Dich - das ist alles was zählt, wenn es denn endlich ausgesprochen wird - das finde ich prima, dass der Text das thematisiert.
Juhu! Hab es Möchtegern schon geschrieben. Bin so froh, dass meine Sprache einmal nicht nervt, sondern unterhält und sogar als toll empfunden wird. Zugegeben musste ich unzählige Sätze (in die ich mich fast verliebt habe) streichen, aber nur so geht es vorwärts. Jetzt habe ich Angst, dass das bei der nächsten Geschichte wieder voll daneben geht. Aber ein bisschen paranoid darf man sein. Wenn schon nicht vor irgendwelchen Stalkern, dann doch vor den eigenen Sätzen.

Die hat Kraft und Bums.
BAM!

Also für die Zukunft, solltest Du die Stärken und Schwächen gerechter auf Deine Figuren verteilen, mein Senf zum Thema.
Ich glaube zu verstehen, was du damit meinst. Der Ich-Erzähler - um den dreht sich alles, aber in meiner Erzählung wird er nur gedreht - und zwar von einer viel zu mächtigen SIE. Das hier zu ändern, würde die Geschichte kaputt machen, nehme ich an. Aber für zukünftige Projekte, nimm ich das gerne mit. So kann ich mich herausreden, dass seine liebesinduzierte Blindheit einfach alle Schwächen ausklammert. Eine Art Farbenblindheit, manche Farben verschwinden, andere wirken umso stärker.

Also, in der Geschichte steckt schon echt viel Gutes.
Das von jemanden, der so viele Augen zum Lesen hat, bedeutet mir wirklich viel!

Tausend Dank!

Beste Grüße
markus.

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Liebste bernadette,

ich fühle mich geschmeichelt. Das ist meine erste KG.de-Empfehlung und ich bin so stolz und froh und überhaupt alles, was glücklich macht! Die Antwort auf deine Kritik folgt bald!

Auch die anderen beiden fleißigen Leser,
lieber Friedrichard (Herr Hermetik)
und liebe maria (was für ein höllengeiler Himmelskommentar!), müssen sich noch ein bisschen gedulden. Tippe euch bald zurück!

Jedenfalls schließe ich schon wieder das KG.de-Fenster und verlasse meinen Schreibtisch mit einem Grinsen. Für das virtuelle Glück und das Fernstudium, das mir zwischen euren Zeilen entgegenweht, bedanke ich mich herzlich bei euch!

markus.

 
Zuletzt bearbeitet:

Jo jo JuJu,

hat die Gedankengänge im Synapsenlabyrinth verdreht, aber gekringelt bleiben die Reime ja doch,

lieber Friedrichard.

Ich mags, wenn du meine Erzählung Tragikkomödchen nennst, weil es hier kein Diminutiv ist, sondern eine Hyperbel. Opa Rethe will die Augen schließen und sein Grinsen verschlucken und sagt mir mit geschlossenem Mund, dass mein Werkchen handwerklich solide gemacht ist. Na immerhin!

Für deine Ausbesserungen bedanke ich mich! Die lästige Dativ-Akkusativ-Schwäche. Lustigerweise sind meine Fehler genau jene Stellen, die ich nachträglich ausgebessert habe. Muss wohl auf den Bauch hören, aber der knurrt ja nicht immer.

So, ist ist der Teppich - so hoff ich - ausgeklopft, um zu feiern.
Und ob! Klopf, klopf!

Danke für deinen Kommentar, eindeutig fast, trotzdem zurückhaltend und genau deswegen wunderbar geeignet, um fettes Lob hineinzuinterpretieren. =)

Bis-bald,
markus. - der sich Wolf lieber vorlesen lässt.

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Liebste - ach, wie nenn ich dich, maria?

Moin, Alter! BAM, Oida! MARKUS FOR PRESIDENT!

Kraftausdrückig gelobt
Vollkommst geschmeichelt - für dich die beste Geschichte 2012 (bisher, wohlgemerkt).

Pizzaessende maria. Freilich isst man das hin und wieder zum Frühstück, vor allem die zwischen der Sofaritze steckende Variante. Aber das sieht man dir - ganz bestimmt - nicht an, oder doch? Dass du ein paar Sequenzen herausgepickt und einen tollen Kommentar drunter gesetzt hast, freut mich.

Also diesmal hast du dich selbst übertroffen!
=)

Endlich mal eine Geschichte, die dieser Rubrik gerecht wird.
Das ist auch ein krasses Kompliment. Auch wenn ich mich vor der 100%igen und der ansteckenden Kinderkrankheit nach wie vor verbeuge. Dass hinter meiner Erzählung jetzt auch so eine K-Buch klebt, freut mich natürlich, vor allem, weil du sie auch empfohlen hättest.

Vor allem die Dialoge sind ein Wahnsinn!
Bei Dialogen habe ich ja ab und an Schwierigkeiten. Hier scheint`s gut geklappt zu haben, aber das habe ich natürlich diesem Ich und dieser Sie zu verdanken, die ihren Text brav aufgesagt haben. Glücklicherweise waren sie so nett und haben das nicht verraten. So soll's doch sein.

Ich musste schmunzeln, mehrmals, und ständig grinsen.
Wow, das schaffen nicht viele Texte bei mir, also dass ich dasitze und mich ein paar Zeilen zum Schmunzeln bringen. Folglich eines der größten Komplimente, die du mir machen kannst.

Ich weiß, du hast ein bisschen übertrieben in deinem Kommentar, aber man hört die Stimme, der die Geschichte einfach gut gefallen hat und der würde ich wahnsinnig gerne noch länger zuhören. Am besten rufe ich dich an und du sagst mir noch einmal, wie du meine Geschichte fandest. =) Und wenn besetzt sein sollte, weiß ich, dass du es bei mir probiert hast.

Dein Kommentar hat meine Mundwinkel schon sehr nach oben getrieben, liebe maria.

tee ha ix
t h x

markus.

+++++++++++++++
+++++++++++++++

Liebe bernadette,

noch einmal - und da wiederhole ich mich gerne - mannigfaltige Dankeschöns für deine Empfehlung! Die bedeutet mir echt was! Deine Textkritik habe ich größtenteils übernommen. Fröhlich und erschrocken war ich über die Dinge, die du gefunden hast. Zwischendurch hast du mit Lob nachgewürzt, das hat mir gefallen.

Es mag ja grammatikalisch richtig sein - aber ehrlich: Das liest sich schlecht. Wieso nicht: ... unseren Eisbechern?
Natürlich Eisbechern!

die Augen wegen der Sonne / ... vor der Sonne ....
Und zu sind die Augen. Und zwar wegen der Sonne.

da stimmt der Bezug nicht ganz bzw. fehlt ein dann/dadurch/so
ja, das fehlt

Dem kann ich nicht folgen. Die Sonne wurde durch eine Wolke verdeckt, sie konnte das Zusammenkneifen lassen, dadurch sah man ihre Augen wieder, jedoch hatte sie die Brille an, die verspiegelt war - kannst du mich aufklären?
Brille hat sie keine auf. Die Augen sind einseitig verspiegelt, eine Metapher für die Uneinschätzbarkeit dieser Laura. Und wenn die Sonne weg ist, kommen die Augen aus dem Lidversteck und die Pupille wird sich weiten (Mydriasis), deswegen kehren sie zurück. Verständlich?

Beide denken das?
In Gedanken händchenhaltend: er denkt es auf jeden Fall und ich glaube, wenn er sich wünscht, dass sie es auch tut, kann man die Formulierung schon gelten lassen. Zugegeben muss man sie schon vorher fragen. Küssen und auch andere Dinge gehen (leider oder Gott seis gedankt) nur zu zweit.

Die Zeiten sind doch rum, in denen man einen Hörer vom Apparat abhebt**- Ihre Mutter ging ans Telefon / nahm das Gespräch an / meldete sich.
Sehr guter Einwand! Gerne übernommen!

Hä???? Was für Schuhe trägt denn der?
Tatsächlich keine Sneaker. Er kleidet sich der Situation unpassend, meinetwegen mit Lackschuhen. Deswegen schüttelt seine Mutter ja den Kopf.

Die Dialoge sind stark. Aber dieser Abschnitt kaufe ich dem Prot nicht ab. Nach DREI Stunden warten diese Reaktion - also der sollte die doch schütteln oder anschreien oder sonstwas ...
Hab bisschen nachgebessert ...

Nee, also hübsche Brüste sind wohlgeformt und haben eine fließende Kontur. Wie soll denn da die Schrift verknittert sein? Vielleicht eher leicht verzogen oder schmeichelnd aus der Linie genommen oder sowas.
Aua, Blutstau. ... saß satt/eng um ihre ...
entweder zerrissen oder zerschnitten - das sind zwei unterschiedliche Arten, Stoffe zu trennen. Das eine ist wild und folgt dem Webstil des Stoffes, das andere ist korrekt-mathematisch.
Für solche Anregungen bin ich wirklich dankbar. Sehr scharf beobachtet hast du das Ganze!

Es gibt so erfrischende Momente in deiner Wortwahl, die Spaß machen.*
Du gehst sehr in das Innere des Protagonisten, ohne ihn tatsächlich bloßzustellen.
Dieses Fazit - das erfrischt auch.

Die Kritik an der Szene nach der ewigen Warterei habe ich umzusetzen versucht. Aber etwas lasch ist das immer noch.

Vielen Dank, bernadette, für die vielen Hinweise. Für die großen und die kleinen.

Beste Grüße
markus.

Danke euch fürs Lesen und Mögen und fürs Kommentieren und für die Art (Witz und Qualität) der Kommentare!

markus.

*edit*
Es hat mich überrascht, dass niemand angesprochen hat, dass die wörtliche Rede ganz ohne Anführungszeichen und Er sagt Sie sagt daherkommt.

 

hallo markus,

hab deine geschichte sehr gern gelesen! stimmungsvoll, sehnsüchtig wie schon die andere. und bei aller zartheit auch spannend. unerwartete dinge wie die hamsterepisode, stilistisch schöne sachen, wie die vielleichtschwestern.

schöne grüße petdays

 

Lieber markus,

langsam werde ich zum Fan, echt. Du schreibst beneidenswert locker-leicht-flüssig und trotzdem mit Tiefe, schön, das zu lesen. Obwohl, die Kleine hat es echt faustdick hinter den Ohren, hoffentlich hat der Prot gute Freunde, die ihm immer mal beistehen können.

Ciao,

Eva

 

Liebe Eva,

deine kleine Fanpost hat mir große Freude bereitet, ist diese unbeschwerte Tiefe doch genau das, was ich schreiben will. Das driftet manchmal in Kitsch, manchmal bleibt es oberflächlich, aber manchmal eben nicht und dass bei "Mehr von dir" letzteres der Fall war, freut mich.

Wie "die Kleine", wie du sie nennst, tatsächlich tickt, bleibt dem Leser verborgen, viele sehen in ihr das Böse. Etwas Böses, das aber noch lieb ist und sich noch nicht entpuppt hat. Diese Leseart möchte ich so stehen lassen. Dass der Protagonist gute Freunde hat, wage ich zu bezweifeln. In meiner Vorstellung hatte er die jedenfalls nicht.

Beste Grüße
markus.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi! Dass du gut schreibst, kann ich mittlerweile weglassen, denk dir einfach, dass ich unter allen deinen Geschichten "wow voll gut" geschrieben habe ;) Unter dieser Geschichte stehen auch noch äußerst amüsante Kommentare. Das Verhalten des Mädchens erntet hier keine Zuneigung. Mich hat aber das hier umgehauen:

Wollen wir zahlen?
Gerne.
Wer zahlt?
Na du!
Ich?
Männer zahlen immer.
Ist das so?
Sie kramte ihren Geldbeutel aus der Handtasche und schob ihn mir zu.
Ja. Das ist so.
Aber hallo, es geht um ein verdammtes Eis! Was gibt es da zu diskutieren? Natürlich zahlt der Typ, der Verlußt von einem Euro ist tragisch, aber es gehört schließlich zu guten Mannieren. Wenn der Protagonist ein Schwabe ist, kann ich noch ein Auge zudrücken, ansonsten is er nach diesem Dialog bei mir unten durch.
Also Newsflash: Frauen stehen nicht auf verträumte Typen. Sorry. Das ist ein Mythos, erschaffen vermutlich von verträumten Typen, die Geschichten schreiben. Ist Schade ich weiß, aber das ist halt so.
Newflash von moi-Frauen stehen auf alle mögliche Typen, außer solchen, die sie zum Eis einladen und nicht zahlen. Es sei denn, es handelt sich um Schwaben, aber das ist eine Ausnahme.
Ansonsten finde ich die Skizze dieser jungen Leute sehr zutreffend- einer weiß nichts über seine Freundin und glaubt, sie zu lieben, steigert sich rein, kauft ihren Parfüm. "Zieh dich aus"- gemeint ist natürlich, dass er ihre entblößte Seele sehen will, aber die Kommunikation zwischen dem Jungen und seiner Freundin funktioniert nicht, deshalb kennt er sie nur oberflächlich. Kommunikation ist offenbar nicht seine Stärke. Du deutest an, dass es in der Seele von diesem Mädchen auch nichts besonderes zu sehen gibt, sie wirkt etwas dumm, eine Katzenlady, nur mit Hamstern. Ihr Kamottengeschmack ist auch miserabel- pinkes T-Shirt, Flipflops, wie alt ist sie, 12? Sie versucht originell zu sein, indem sie Rosen an ihren Hamster verfüttert und den Jungen warten lässt, das ist aber alles kindisch, demonstrativ und sagt nicht allzu viel über ihre Seele aus. Zwei Kinder, die auf sich fixiert sind und in eigenen Fantasiewelten verweilen, wenn sie aufeinander treffen, berühren sie sich in keinem Punkt, sehr realistisch, wie ich finde.
Warum regen sich alle darüber auf dass er auf seine Freundin gewartet hat- es hat ihm nicht geschadet, die Zeit hätte er sowieso mit ihr verschwendet, so konnte er zumindest in Ruhe nachdenken. In Brazilien kommen Leute ohne böse Absicht ein Paar Stunden zu spät zu Verabredungen, und keiner regt sich darüber auf :D

 

Liebe schenja,

schön, dass du vorbei schaust!

Dass du gut schreibst, kann ich mittlerweile weglassen, denk dir einfach, dass ich unter allen deinen Geschichten "wow voll gut" geschrieben habe
Das tut bei jedes Mal wieder gut!

Für dich ist es völlig verständlich, nein, natürlich, dass der männliche Part zahlt. Aber auch beim Zahlen sind Frauen emanzipiert. Manchmal kommt es mir so vor, als wollen die Frauen nur die Vorteile der Emanzipation, aber nie einen Nachteil. Ich lade auch gern ein Mädchen ein, aber nicht weil ich ein Typ bin, sondern weil ich es gerne mache. Aus Höflichkeit oder Guten Manieren würde ich niemals zahlen. Ich würde da nicht so diskutieren wie der Protagonist, aber ich finde die Diskussion nicht so absurd wie du. Tradition darf hinterfragt werden. Ja, sie sollte sogar hinterfragt werden. Nicht jeden Tag. Aber vor jedem Eis.

"Zieh dich aus"- gemeint ist natürlich, dass er ihre entblößte Seele sehen will, aber die Kommunikation zwischen dem Jungen und seiner Freundin funktioniert nicht, deshalb kennt er sie nur oberflächlich.
Schön, dass das für dich so selbstverständlich ist. Fand deine Leseart sehr interessant und unterhaltsam. Das beispielsweise: Katzenlady nur mit Hamster!

Zwei Kinder, die auf sich fixiert sind und in eigenen Fantasiewelten verweilen, wenn sie aufeinander treffen, berühren sie sich in keinem Punkt, sehr realistisch, wie ich finde.
Danke!

Warum regen sich alle darüber auf dass er auf seine Freundin gewartet hat- es hat ihm nicht geschadet, die Zeit hätte er sowieso mit ihr verschwendet, so konnte er zumindest in Ruhe nachdenken.
Das ist eine sehr gute Beobachtung! Er regt sich natürlich trotzdem auf, aber egal, was er auch tut, im Grunde wartet er immer auf sie, auch wenn er weiß, dass sie gar nicht kommt, dass sie ihn nicht anrufen, dass sie ihm nichts sagen wird.

Hab mich gefreut über deinen Kommentar!

Beste Grüße
markus.

 

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