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Filmriss

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24.01.2009
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Filmriss

„Komödie wäre gut“, sagte Natalie, mit der ich mich zur Spätvorstellung im Kino verabredet hatte. Also kauften wir Karten für Kino Drei, gesalzenes Popcorn, ein Bier für mich und eine Bionade für Natalie. Der Film war blöd. Saublöd. Ich wollte gehen. Natalie wollte bleiben.
„Es ist so schön, mal den Kopf abzuschalten“, sagte sie und lachte zu jedem billigen Gag, was mich völlig aus der Bahn warf. Normalerweise regen solche Filme sie auf und ich liebe es, wenn sie die Filmindustrie mit finsteren Flüchen überschüttet. Aber gestern blieb Natalies Filmwelt bunt.
Danach gingen wir zum Spanier, bestellten Tapas, ich erzählte ihr vom neuen Hüftgelenk meiner Oma und Natalie sagte: „Ich bin schwanger.“
„Aha.“
„In der neunten Woche schwanger.“ Sie schob die Brille zurecht, lehnte sich zurück und legte die Hände auf ihren Bauch.
Ich schluckte, rief nach der Kellnerin und bestellte einen Liter Wein. Den billigen.
„Und ich werde dieses Kind bekommen.“
„Aha“. Etwas später brachte ich es immerhin auf ein „Mmh“, und dann endlich kam die Kellnerin mit dem Wein.

Behutsam balanciere ich meinen Schädel ins Badezimmer und schaufle mir kaltes Wasser ins Gesicht. Unter der Dusche entscheide ich, dass heute kein guter Tag für die Uni ist; ich bin mir sicher, dass derzeitig keine weiteren Informationen in meinen Kopf passen. Im Kühlschrank finde ich eine Packung Orangensaft mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Meine Nase krampft unter dem Geruch, der aus der Öffnung strömt. Schnell schraube ich den Deckel zu und stelle den Saft zurück ins Kühlfach. Meinen Brand lösche ich mit Leitungswasser, koche Kaffee und lege mich wieder hin. Nicht ins Bett, sondern auf den Balkon, auf meine Uralt-Luftmatratze. Hitze kriecht über das Geländer und macht sich breit. Ein Auto kracht in ein anderes. Durch die Gitterstäbe kann ich keinen Unfall erspähen, nur menschelnde Leute. Wieder vorn an der Kreuzung, denke ich und versuche mir jetzt vorzustellen, wie ich einen Kinderwagen durch das Treiben da unten schiebe. Vorbei an der Billardkneipe, dem Kino, geradewegs Richtung Kinderarzt. Ich jongliere den Wagen um Zwergpudel, Jogger und Telefonjunkies herum, finde den Arzt nicht, das Baby brüllt und eine zwölfjährige schaut mich vorwurfsvoll an. Ich verdränge die Bilder und konzentriere mich auf die Frage: Wieso Natalie eigentlich schwanger ist? Hatte sie je erwähnt, dass sie ein Kind will? Irgendwann, das weiß ich. Aber jetzt? Hatte sie in letzter Zeit von einem Kind geredet? Egal. Natalie ist schwanger und ich bin der Vater. Und weiter? Ziehen wir zusammen? Vor der Geburt? Danach? Überhaupt?
Unten heulen Sirenen. Die Hitze ist unerträglich. Ich schiebe die Luftmatratze näher ans Geländer, raus aus der Sonne. Was hat Natalie gestern zu all dem gesagt? Hat sie überhaupt etwas dazu gesagt? „Ich.“ Sie sagte: „Ich werde dieses Kind bekommen.“ Sie sagte nicht „wir“. Wie hätte sie es auch sagen können? „Wir“ war ja auch ich. Und woher sollte sie wissen, ob auch ich ein Baby wollte. Und woher soll ich wissen, ob ich ein Baby will? Ich weiß doch gar nicht, wie das ist, mit so einem Baby.
Ich rufe Natalie an. Ich will wissen, was ich gesagt habe, nachdem der Wein kam. Und was sie gesagt hat. Verdammter Filmriss. Ihre Mailbox geht ran. Das dumpfe Pochen in meinem Schädel scheint Gefallen an den Sirenen zu haben und legt richtig los. Ich verlasse den Balkonofen, schließe Türen und Fenster, werfe zwei Aspirin ein und verkrieche mich zurück ins Bett.

Durchgeschwitzt erwache ich aus einem Traum. Ich stand in einem rosa Zimmer und versuchte ein Baby festzuhalten. Aus Angst, es zu zerquetschen, packte ich nicht fest genug zu. Es rutschte durch meine Hände und fiel auf den Boden. Natalies Mutter hob es auf, reichte es mir und lächelte dabei. Wieder griff ich nach dem Kind, ließ es fallen und erneut bückte sich Natalies Mutter um es aufzuheben. Nach einigen Versuchen glich das Baby dem Hackepeterklops von Opas Geburtstagsbuffett.

Auf meinem Handy ist keine Nachricht von Natalie. Ich entscheide mich für eine Dusche. Mir geht es besser; mein Kopf ist wieder ein Kopf. Wasser läuft mir übers Gesicht, in meine Ohren, ich kneife die Augen zu und beschließe, dass ich, Norman Wiesner, Vater sein werde. So ein richtiger, wie man sich den eben vorstellt. Ich drehe das warme Wasser ab, lasse das kalte laufen, friere, schüttle mich und bin bereit für die Verantwortung.
Wieder koche ich Kaffee, schreibe Natalie eine SMS: Muss dich heute unbedingt noch sehen; hole Stift, Papier und Laptop und richte mich erneut auf dem Balkon ein. Die Sonne bescheint jetzt die Häuser um die Ecke. Wahllos klicke ich durch Seiten zum Thema Schwangerschaft. Dabei stelle ich mir Natalie mit einem Riesenbauch und dicken Brüsten vor. Wenn ich das Bild aus meinem Kopf ausdrucken könnte, ich würde es tun. Mein Handy klingelt, es ist Natalie und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ein Ständer ist sicher nicht das, was Natalie unter Verantwortung versteht. Sie kommt vorbei, wenn sie in der Bibliothek fertig ist, sagt sie. Dann legt sie auf.

Nach zwei Stunden schaue ich stolz auf meine Zettel. Seit dreißig Minuten bin ich Pampers-Village-Mitglied. In den nächsten Tagen schicken die mir Windelproben und mit etwas Glück, kann ich einen Jahresvorrat gewinnen. Bei ebay hab ich gecheckt, was man so für ein Baby braucht. Scheiße, ist das alles teuer! Den Kinderwagen werde ich mir zum Geburtstag von meinen Eltern wünschen. Ich habe vier Termine für Wohnungsbesichtigungen. Alle in Köpenick. Der Bezirk ist grün und einen See gibt es auch, das ist sicher besser als Kreuzberger Straßenpflaster. Außerdem hat Köpenick den Vorteil, dass Natalies Eltern dort wohnen. Zusätzlich habe ich die Adressen von Kinderärzten, Kitas und Sportvereinen aus dem neuen Kiez aufgelistet. Ich muss Natalie fragen, ob sie das Kind in einer Kita mit Bioernährung, mit musikalischer Frühförderung oder zweisprachig deutsch-chinesisch unterbringen möchte, damit ich die Anmeldungen ausfüllen kann.
Es klingelt. Sie ist da. Endlich. Ich stürze zur Tür, Natalie gibt mir flüchtig einen Kuss, zerrt an ihren Sandalen und stürmt mein Sofa. „Scheiße, war der Tag anstrengend. Das Wetter macht mich fertig. Aber meine Hausarbeit nimmt langsam Form an. Hast du was zu essen da?“ Sie rappelt sich hoch und inspiziert den Kühlschrank. Ich stehe da wie ein Trottel mit meiner Liste in der Hand, großen Worten auf der Zunge und sie ignoriert mich.
„Ich kann nichts finden. Lass uns eine Pizza bestellen.“ Und schon studiert sie den Flyer und überlegt, ob nun die 62 oder doch die 45.
„Natalie“, versuche ich ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Sie reagiert gar nicht, redet über Peperoni, Knoblauch und Salami. Ich starre auf ihren Bauch und ihre Brüste, aber alles erscheint mir unverändert.
„Und du?“ Sie zieht sich aufs Sofa zurück. Ihr Rock rutscht hoch und ich muss mich zwingen, ihre Beine zu ignorieren. Bauch, Busen, Beine; wie soll man da Verantwortung übernehmen? Ich versuche mich auf den Pizzazettel zu konzentrieren und flüchte auf den Balkon. „Der Empfang ist da besser“, sage ich zu ihr.
Nach der Bestellung setze ich mich zu ihr, entschuldige mich für den gestrigen Abend und dass ich mich ab „Ich werde dieses Kind bekommen“, an nichts mehr erinnern kann. „Aber“, füge ich gleich nach, bevor sie sich aufregt, „ich werde mich nicht um die Verantwortung drücken.“ Und wie zum Beweis nehme ich das Papier und doziere über meine Aktivitäten. Bei den Pampers unterbricht sie mich: „Du bist was?“
„Ich bin Pampers-Village-Mitglied“, wiederhole ich und setze an, auch die Vorteile noch einmal aufzuzählen, als es Natalie vor Lachen fast vom Sofa reißt.
„Ich weiß gar nicht, was daran so lustig ist“, sage ich wütend. „Hast du vielleicht 'ne Ahnung, was die Dinger kosten!“
„Schon gut. Rede weiter.“ Aber sie zwingt sich das Lachen in den Bauch und ab und an gluckst es aus ihr heraus. Ich wende mich deshalb von ihr ab und erzähle der Wand von Köpenick. Als ich mit meinem Vortrag fertig bin, nimmt sie den Zettel, zerreißt ihn, wirft die Schnipsel wie Konfetti in die Luft und küsst mich. Wie jetzt? Gut wegen Küssen oder schlecht wegen Zerreißen?
„Meinst du, wir schaffen es, bis die Pizza kommt?“, haucht sie und spielt an meiner Gürtelschnalle.
„Waas?“
„Gestern Abend warst du großartig.“
„Hä?“ Gestern Abend war ich drauf wie ein Sack Mehl. Wovon redet sie da? Wir haben doch nicht etwa … Nein, sie war heute morgen ganz sicher nicht hier. Das hätte ich mitbekommen. Sie hätte mich geweckt, weil Natalie einfach nicht leise sein kann. Es ist nicht ihre Art, sich schleichend in einer Wohnung zu bewegen, in der andere schlafen.
„Du hast das Thema völlig ignoriert. Als hätte ich nie gesagt, dass ich schwanger bin.“
„Ich war nicht mehr zurechnungsfähig“, gebe ich zu bedenken.
„Okay, ich bin schwanger. Ich werde ein Kind auf die Welt bringen. Aber nicht heute und nicht morgen. Das wird sich schon alles ergeben, wenn es soweit ist. Und bis dahin machen wir so weiter wie bisher.“
„Einfach so? Wir schlafen jetzt miteinander und ich soll dabei nicht daran denken, dass sich unser Leben gravierend verändern wird?“
„Genau!“, sagt sie und zieht sich ihr Oberteil aus.
Es funktioniert, ich verschwende keinen Gedanken mehr an die Zukunft.

„Und wieso bist du überhaupt schwanger?“, frage ich später, als wir mit den Pizzen im Bett hocken.
„Mittelohrentzündung.“
„Hä?“
„Antibiotika. Hab nicht gewusst, dass sich das nicht mit der Pille verträgt.“
Ich schüttle den Kopf, sie zuckt mit den Schultern und dann machen wir so weiter wie bisher.

 

Hi Fliege!

Ich, Norman Wiesner, stinke. Aus meinem Mund, unter den Achseln und sicherlich auch an den Füßen, was ich aber nicht weiter überprüfe. Aus Angst, mein Kopf fällt ab, wenn ich mich nach unten beuge. Der fühlt sich auch gar nicht an wie ein Kopf, eher wie Asphalt unter dem Presslufthammer.
Hä? Wozu steht der erste Absatz da? Der kann ersatzlos weg.
Der passt da auch gar nicht richtig hin. Der sollte unbedingt weg.

koche Kaffee und lege mich wieder hin. Nicht ins Bett, sondern auf den Balkon, auf meine Uralt-Luftmatratze. Hitze kriecht über das Geländer und macht sich breit
Das find ich schön. So einen Balkon mit uralter Luftmatratze zum Kater auskurieren will ich auch mal haben.
Aber: was sind "menschelnde" Leute?

Weiche Zwergpudeln, Joggern und Telefonjunkies aus
Da bin ich gestolpert, weil ich "weiche" erst für das Adjektiv hielt.

Dabei stelle ich mir Natalie mit einem Riesenbauch und dicken Brüsten vor. Sonst verändert sich nichts an ihr. Es erregt mich ungemein.
"Es erregt mcih ungemein" - das kommt furchtbar leidenschaftslos. Bei solchen Sätzen will ich wirklich immer show don't tell schreien, den Satz hier finde ich so unfreiwillig komisch wie "die Nacht ist gruselig" in einem Horrortext.

Nach zwei Stunden schaue ich stolz auf meine Zettel. Seit dreißig Minuten bin ich Pampers-Village-Mitglied.
Hier hab ich das erste Mal gelacht.

Ich schüttle den Kopf, sie zuckt mit den Schultern und dann machen wir so weiter wie bisher.
Das ist schön. :)
Aber das ist alltäglich-bittersüß-nachdenklich-schön, nicht das, was ich unter Humor erwartet hatte. JA, jetzt ist es raus, ich bin mit einer Erwartungshaltung in die Rubrik gekommen, und die hat deinem Text nicht gutgetan. Zumal ich am Anfang die Befürchtung hatte, du zielst darauf ab, dass man über Ekligkeiten lachen soll (den stinkenden Norman, der abgelaufene Orangensaft, das Hackkind ...)

Die Figuren krieg ich nicht so richtig zu fassen. Natalie ist komplett cool, der scheint es überhaupt nichts auszumachen, ungewollt geschwängert geworden zu sein. Und es macht ihr auch nichts aus, dass ihr Freund so sparsam darauf reagiert. Und am nächsten Tag ist auch ihre Hausarbeit ihre Hauptsorge. Seltsam.
Und Norman ist verkatert, fragt sich die üblichen Fragen nach Verantwortung und Erwachsenwerden, und dann wird ohne großen inneren Kampf beschlossen: okay, Vatersein, mach ich! Auch seltsam. Auch ein bisschen faul von dir, weil du seine Zweifel wirklich nur über diese Fragen da zeigst, die er sich stellt. Und solche Sachen "ziehen wir zusammen? bleiben wir überhaupt zusammen?", sowas wird doch erst dann spannend, wenn man mehr über dieses Pärchen erfährt. Wie die Beziehung zwischen denen war, ob er eigentlich gar nicht so ernsthaft dabei war, ob er vielleicht Schluss machen wollte (oder ist Natalie doch seine Traumfrau?) - das fehlt hier. Verschenktes Potential.

„Antibiotika. Hab nicht gewusst, dass sich das nicht mit der Pille verträgt.“
Jawohl! Antibiotika sind eine seit langem unterschätzte Gefahr für ALLES! ;)

LG, MG

 

Hallo, liebe Fliege,

das ist ungerecht, endlich schreibst du Humorgeschichten, und dann gibts bisher nur einen Kommentar, stattdessen lassen sich alle von Berg irritieren, das darf nicht sein. Wo du dich eh schon so um den Humor verdient gemacht hast (mit dem Thread Schreibratgeber, du weißt schon).

Deine Geschichte ist vielleicht ungewöhnlich für den Humorbereich. Weil sie nicht unentwegt Lachsalven abfeuert. Und dennoch finde ich sie hier erstens richtig und zweitens gelungen.

Sie hat etwas sehr Selbstironisches. Also dann jedenfalls, wenn man sie so versteht: Wie geht man mit einer völlig unerwarteten Situation um. Wie bricht sich da der Gedanke, wie das denn nun sein wird, so schön absurd Bahn. Und das läuft ja wirklich oft so chaotisch über merkwürdige Gedankenfetzen und Bilder ab, selbst wenn man wie ein Freund von mir einen Zettel mit einer Minus- und einer Plustabelle für die neue Lebenssituation macht. Da macht man sich dann ja einen Riesenkopf und plant ein Zeug, das völlig absurd ist, nur um sich selbst in die Rolle reinzuquatschen. Für mich ist das auch der Schwerpunkt der Geschichte. Nicht Natalies Charakter oder Normans Persönlichkeit. Oder eben nur insofern als die Charaktere diese eine Situation beleuchten sollen: ein Mann, der völlig überfordert ist und sich so einen Kopf macht und vor lauter Sorge darum, nur ja alles richtig und wieder gut zu machen, sich ins absolute Vorplanungsdesaster stürzt und dann wär das alles noch nicht mal nötig gewesen.
Mir hat das gut gefallen, du hast es schön inszeniert und ich hab den armen Norman bedauert. Von daher ein ganz anderer Humor als Dialoggeschichten oder slapstickszenarien, mehr ein hintergründig liebevoll schmunzeliger Blick auf die Dussligkeit der menschlichen Seele.
Von mir aus hättest du sein Vaterwerdedrama übrigens ruhig noch ein übersteigern dürfen. Aber es ist schon gut so.

ich erzählte ihr vom neuen Hüftgelenk meiner Oma und Natalie sagte: „Ich bin schwanger.“
Für diese geilen kleinen Kontraste hast du einen wirklich guten Blick.

Ich schluckte, rief nach der Kellnerin und bestellte einen Liter Wein. Den Billigen.
Den billigen. Bezieht sich noch auf den Wein, der unmittelbar davorsteht, daher bloß Adjektiv und damit klein.
Die Stelle ist auch schön, weil man sofort weiß, oha, das gibt ein Riesenbesäufnis, ohne dass man das aussprechen muss. Oder spart er etwa schon fürs Baby?:D

Hitze kriecht über das Geländer und macht sich breit. Ein Auto kracht in ein anderes. Durch die Gitterstäbe kann ich keinen Unfall erspähen, nur menschelnde Leute.
Schönes Stimmungsbild

Weiche Zwergpudeln, Joggern und Telefonjunkies aus,
Hier geht es mir wie MG, ich denk immer: der arme Pudel.

Nach einigen Versuchen glich das Baby dem Hackepeterklops von Opas Geburtstagsbuffett.
Pfui deibel.

Nur dieses Bild von dem Hackkind … weil ich Depp zu schissig war KOMMA es festzuhalten. Wasser läuft mir übers Gesicht, in meine Ohren, ich kneife die Augen zu und beschließe, dass ich, Norman Wiesner, Vater sein werde. So ein Richtiger, wie man sich den eben vorstellt.
richtiger muss hier klein sein, Grund der gleiche wie oben schon beim Wein, Vater steht direkt davor im Satz. Ansonsten auch schöne Stelle, so ein bisschen bildlich gemacht über das Hackklopskind und dann seine Entscheidung mit Wasser in den Augen (sehr symbolisch ;) )Ich musste lachen über ihn.

Sonst verändert sich nichts an ihr. Es erregt mich ungemein.
Auch hier hat MG aus meiner Sicht recht, selbst wenn man sich halt gegen show don't ... du weißt schon entscheidet, es klingt einfach so ein bisschen altbacken.

Ein Ständer ist sicher nicht das, was Natalie unter Verantwortung versteht.
Cool :D

Pampers-Village-Mitglied.
In den nächsten Tagen schicken die mir Windelproben und mit etwas Glück, kann ich einen Jahresvorrat gewinnen.
:)

Scheiße ist das alles teuer!
Scheiße KOmma

Den Kinderwagen werde ich mir zum Geburtstag von meinen Eltern wünschen.
Autsch, die arme Sau

Ich muss Natalie fragen, ob sie das Kind in einer Kita mit Bioernährung, mit musikalischer Frühförderung oder zweisprachig deutsch-chinesisch unterbringen möchte,
:D Und nicht die Schulanmeldung vergessen

Bauch, Busen, Beine; wie soll man da Verantwortung übernehmen? Ich versuche mich auf den Pizzazettel zu konzentrieren und flüchte auf den Balkon.
Auch schön.

Es ist nicht ihre Art KOMMA sich schleichend in einer Wohnung zu bewegen, in der andere schlafen.

„Ich war nicht mehr zurechnungsfähig“, gebe ich zu Bedenken.
zu bedenken

Und bis dahin machen wir so weiter, wie bisher.“
Kein Komma zwischen weiter und wie

Auch ein schönes Ende hast du hingebastelt.

Und ja, wenn man einfach nur über sich selbst oder dusslige Planungsmänner schmunzeln möchte, dann ist dir das gelungen.
Liebe Grüße aus Cunil, wo gerade die Welt untergeht, so schwarz ist der Himmel vor lauter Gewitterwolken.

 

He Fliege,

schön, dass der Rubrik neues Leben eingehaucht wird. Neu, weil gleich zwei Geschichten verlässlich guter Autoren dicht hintereinander und, was deine Geschichte angeht, auch neu im Sinne von anderem Humor, als man hier normalerweise zu lesen bekommt. Kann mir denken, dass genau das dein Anspruch war und was meine Leserwenigkeit betrifft, ist dir der Versuch vollauf gelungen.
In der Regel finde ich das eh am spannendsten, wenn man Geschichten nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen kann. Diese hier würde natürlich auch unter Alltag passen. Novak meinte, du hättest an manchen Stellen noch überspitzen können, ich finde stark, dass du genau dem widerstanden hast. Du bleibst erstaunlich dicht an der Realität. Also klar muss man schmunzeln, aber in meinem Fall war das ein nachdenkliches Schmunzeln. Natürlich stecke ich nicht im Kopf anderer, aber so ungefähr kann ich mir das tatsächlich vorstellen. Quasi über Nacht wird von einem Schlumpf erwartet, erwachsen zu werden. Bzw denkt er, das wird von ihm verlangt. Das muss chaotisch sein. Das böte die Chance für Klamauk, aber wie gesagt widerstehst du dem, und dadurch wird es eben nicht eine von diesen Geschichten.
Nur mit dem Anfang, da gehe ich mit Möchtegern, da bin ich nicht zufrieden mit, weil der eben genau diesen Ton hat, den man hier erwartet, dem sich die Geschichte aber nachfolgend entzieht. Ich dacht, das Thema Geruch würdest du vll noch mal aufgreifen, sodass es diese mächtige Stellung zu Beginn irgendwie rechtfertigt/erklärt, aber das passiert ja nicht. Würde auch stark fürs Streichen plädieren.
Sehr gerne gelesen und gerne wieder hier :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Novak meinte, du hättest an manchen Stellen noch überspitzen können, ich finde stark, dass du genau dem widerstanden hast. Du bleibst erstaunlich dicht an der Realität.

Ja, da hat der Weltenläufer absolut Recht. Ich hab eben auch noch mal drüber nachgedacht, wie denn das überhaupt ginge, es noch ein bisschen zu steigern.
Und entweder wiederholt man dann die musikalische Frühförderung und die Pampers etc oder man das driftet in was Klamaukiges ab. Und das passt wirklich nicht zur Geschichte. So ists besser.

Beim Anfang, den Möchtegern und weltenläufer etwas missraten finden, bin ich leidenschaftslos, aber geruchsmäßig fällt er tatsächlich etwas aus dem Rahmen :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Möchtegern,

und Danke für Deine schnelle Kritik. Und dann fiel sie noch um so vieles besser aus, als ich erwartet habe :).
Die Geschichte liegt schon seit fast 2 Jahren auf meiner Festplatte und ich hab mich nicht getraut. Und durch die ganze Diskussion hier im Vorfeld, da hab ich Mut gefasst und gedacht, wenn dass allen hier so geht, dann ertrage ich das auch! Gleich nach dem Posten hatte der Mut mich wieder verlassen :). Und dann kamst Du ...
Also, die Geschichte hatte seinerzeit ein paar Testleser und die haben auch gelacht oder geschmunzelt beim Lesen (ohne Rubrikeinordnung), und immer wenn ich den Text in den Händen hielt, dann hat er bei mir so ein gute-Laune-Unterhaltungs-Gefühl erweckt. Mehr will der Text nicht, mehr leistet er auch nicht und vielleicht schafft er selbst das nur bei einem Bruchteil der Leser. Aber die sollen mir dann auch wirklich reichen. Und Du sagst, Du hast einmal gelacht - ich war sehr beruhigt. Das ist eine Art Text, wie ich sie auch gern hier in der Rubrik lesen würde.

Hä? Wozu steht der erste Absatz da? Der kann ersatzlos weg.
Der passt da auch gar nicht richtig hin. Der sollte unbedingt weg.

Gleich morgen!

Das find ich schön. So einen Balkon mit uralter Luftmatratze zum Kater auskurieren will ich auch mal haben.

:) Das sind tolle Wünsche. Irgendwann im Leben wird man sich mal erfüllen. Da bin ich mir sicher.

Aber: was sind "menschelnde" Leute?

Kennst Du nicht? Leute die so menschliches Zeug machen, wie ihrem Hund beim scheißen auf den Gehweg zugucken, Mütter mit bockigen Kindern, Leute die nach Straßenbahnen rennen, Leute mit Kaffeebechern in der Hand, Leute die in den Hundehaufen reintreten ... alle die eben.
Ich finde die Kombi schön und kaufe das Risiko des Fragezeichens.

Da bin ich gestolpert, weil ich "weiche" erst für das Adjektiv hielt.

Auch gleich morgen soll der Softpudel weg.

"Es erregt mcih ungemein" - das kommt furchtbar leidenschaftslos. Bei solchen Sätzen will ich wirklich immer show don't tell schreien, den Satz hier finde ich so unfreiwillig komisch

Okay, verstehe das Argument und verstehe auch was Du mir sagen willst. Aber alles was nach show klingt ist so - für: es erregt mich gibt es so show-Momente wie:
mir wächst ne Latte oder ... die sind alle so - nee! Ich denk drüber nach und wenn mir ein schönes show einfällt, dann soll es so sein. Ansonsten ist es mir so bis dato echt lieber.

JA, jetzt ist es raus, ich bin mit einer Erwartungshaltung in die Rubrik gekommen, und die hat deinem Text nicht gutgetan.

Da wirst Du nicht allein mit sein und naja, ich hab es ja drauf angelegt. Aber ich versuche ganz tapfer durchzustehen, die enttäuschten Erwartungen.

Zumal ich am Anfang die Befürchtung hatte, du zielst darauf ab, dass man über Ekligkeiten lachen soll

Eigentlich sollte ihn das nur ein wenig charakterisieren um den Bruch dann auch zu haben. Aus der Warte hab ich das noch gar nicht betrachtet.

Die Figuren krieg ich nicht so richtig zu fassen. Natalie ist komplett cool, ... Und am nächsten Tag ist auch ihre Hausarbeit ihre Hauptsorge. Seltsam.

Findest Du? Ich mag Natalie und verstehe sie vollkommen.

Und Norman ist verkatert, fragt sich die üblichen Fragen nach Verantwortung und Erwachsenwerden, und dann wird ohne großen inneren Kampf beschlossen: okay, Vatersein, mach ich! Auch seltsam.

Nein, der hat seinen Traum und die Dusche. So unvorbereitet sollte der Wechsel eigentlich nicht daher kommen.

Auch ein bisschen faul von dir, weil du seine Zweifel wirklich nur über diese Fragen da zeigst, die er sich stellt. Und solche Sachen "ziehen wir zusammen? bleiben wir überhaupt zusammen?", sowas wird doch erst dann spannend, wenn man mehr über dieses Pärchen erfährt. Wie die Beziehung zwischen denen war, ob er eigentlich gar nicht so ernsthaft dabei war, ob er vielleicht Schluss machen wollte (oder ist Natalie doch seine Traumfrau?) - das fehlt hier. Verschenktes Potential.

Dann wird das ganze ja Literatur! Eine Geschichte an die man sich noch lange erinnert. Und dann verliert sie auch ihren "Ton". Diese leichte Selbstironie. Dann wird sie ernsthaft und genau das, sollte sie ja nicht. Kritik in diesem Punkt ist berechtigt, verstehe ich, könnte von mir sein - aber ... wäre nicht mein Thema für eine Geschichte die ich breit anlegen möchte. Aber es ist ein dankbares Thema für kurzweilige Unterhaltung. So war jedenfalls der Plan.


Hallo Novak,

ach, lieber ganz wenige Kritiken, als ganz viel Schimpfe :). Und da ich ja eigentlich damit gerechnet hatte, habe ich das jetzt nicht als schlimm empfunden. Ich dachte, okay, daneben gegangen und ihr erspart mir eben die Schelte.

Deine Geschichte ist vielleicht ungewöhnlich für den Humorbereich. Weil sie nicht unentwegt Lachsalven abfeuert. Und dennoch finde ich sie hier erstens richtig und zweitens gelungen.

Darüber habe ich mich sehr gefreut. In jede andere Rubrik hätte ich sie auch nicht gepostet.

Sie hat etwas sehr Selbstironisches.

Das war jedenfalls so gedacht.

Da macht man sich dann ja einen Riesenkopf und plant ein Zeug, das völlig absurd ist, nur um sich selbst in die Rolle reinzuquatschen. Für mich ist das auch der Schwerpunkt der Geschichte. Nicht Natalies Charakter oder Normans Persönlichkeit.

Schön wenn es für Dich so funktioniert. Mich freut das sehr.

Oder eben nur insofern als die Charaktere diese eine Situation beleuchten sollen: ein Mann, der völlig überfordert ist und sich so einen Kopf macht und vor lauter Sorge darum, nur ja alles richtig und wieder gut zu machen, sich ins absolute Vorplanungsdesaster stürzt und dann wär das alles noch nicht mal nötig gewesen.

mehr Inhalt ist wohl kaum zu finden ... und er soll halt auch nur dem Zweck dienen, leicht und ein - zwei Schmunzler und Fliege ist glücklich. Ich mag so Krams gern lesen (ab und an), also will ich mich auch gern dran versuchen.

Von daher ein ganz anderer Humor als Dialoggeschichten oder slapstickszenarien,

Die sicher auch ihren Reiz haben und Liebhaber und lustig sind. Ich kann das nicht. Ich kann maximal so. Und nun muss ich mal schauen, wie das so ankommt.

Danke für die Fehlerliste - gleich morgen zum Frühstück.

Ansonsten auch schöne Stelle, so ein bisschen bildlich gemacht über das Hackklopskind und dann seine Entscheidung mit Wasser in den Augen (sehr symbolisch ;) )Ich musste lachen über ihn.

Danke für das benennen der Stelle. Und lachen ist sowieso gut.

Auch hier hat MG aus meiner Sicht recht, selbst wenn man sich halt gegen show don't ... du weißt schon entscheidet, es klingt einfach so ein bisschen altbacken.

Ich mach mir nen Kopf. Die anderen MG hat Rechtpunkte hab ich schon auf der to-do Liste. Sie hat nämlich Recht :D.

Und nicht die Schulanmeldung vergessen

Hehe

Liebe Grüße aus Cunil, wo gerade die Welt untergeht, so schwarz ist der Himmel vor lauter Gewitterwolken.

Oh je - komm schnell wieder nach Hause! Hier ist der Sommer zurückgekehrt. Oder hab einfach Spaß!


Hey weltenläufer,

... was deine Geschichte angeht, auch neu im Sinne von anderem Humor, als man hier normalerweise zu lesen bekommt. Kann mir denken, dass genau das dein Anspruch war und was meine Leserwenigkeit betrifft, ist dir der Versuch vollauf gelungen.

Ich kauf gern, dass einige damit nix anfangen können, aber wenn sich ein paar Leser finden, die sich gut unterhalten fühlen - dann freut mich das natürlich ungemein.

Diese hier würde natürlich auch unter Alltag passen.

Ja sicher. Aber da will ich sie nicht wissen. Sie war nie für "Alltag" konzipiert.

Du bleibst erstaunlich dicht an der Realität. Also klar muss man schmunzeln, aber in meinem Fall war das ein nachdenkliches Schmunzeln.

Diese Schmunzler sind mir die liebsten.

Quasi über Nacht wird von einem Schlumpf erwartet, erwachsen zu werden.

Hehe. Ich werte Schlumpf jetzt als sehr liebevoll.

Bzw denkt er, das wird von ihm verlangt. Das muss chaotisch sein. Das böte die Chance für Klamauk, aber wie gesagt widerstehst du dem, und dadurch wird es eben nicht eine von diesen Geschichten.

Das liegt mir auch nicht. Das können andere viel besser.

Würde auch stark fürs Streichen plädieren.

Naja, irgendwo muss ich seinen Schlumpfcharakter dann wieder einflechten. Nur sollte das wohl subtiler kommen. Aber der Erste ist erst mal weg fürs erste.

Vielen lieben Dank Euch und beste Grüße
Fliege

 

Salü Fliege

Wunderbar und unaufgeregte Schmunzelgeschichte, Humor darf durchaus auch mal nur sanft kitzeln, ich liebe sie. Denn deine Prots bewegen sich mit schlafwandlerischer Sicherheit im Set, haben diese jugentlich Unbekümmertheit, da will man selber gar nicht wissen, wie es sich wohl neun Monaten später bei ihnen anfühlen wird. Für den Moment hat's genau den richtigen Witz, die Realität holt sie früher oder später sowieso ein, aber das wird dann eine andere Geschichte ...

Ich verlasse die Balkonwüste
Hm, komisches Bild.
Ich stelle mir Wüste immer so einsam vor, hier ist dem Eindruck nach aber mächtig was los, mit Sirenen und menschelnden Leuten (sehr schön, "CH: äs mönschelet", sagt man das also auch bei euch?)
Ich weiss du willst damit aus der Sonne in den Schatten treten illustrieren, ich plädiere aber eher für: "Ich verlasse den Backofen".

Bei ebay hab ich gecheckt, ...
bei ebay wurde zu ebaby und letztendlich zu Baby, gecheckt? Da hat mir mein Hirn einen bösen Streich gespielt.:D

Und die weichen Pudel sind ja bereits Geschichte, somit gibts da nix mehr hinzuzufügen.

Sehr gerne gelesen,
Gruss dot

 

hallo Fliege,

eine nette, kleine, sanfte Geschichte.

Anfangs dachte ich noch, oh je, der Natalie ist was passiert. Wegen dem hier:

Ein Auto kracht in ein anderes. Durch die Gitterstäbe kann ich keinen Unfall erspähen, nur menschelnde Leute.

und dem :

Unten heulen Sirenen.

Aber dann hab ich gedacht - ne, das macht Fliege nicht, ist doch in Humor geposted und schwarzer Humor hin oder her, schwangere Frauen gehören nicht überfahren ;)

Der Filmriss ist vielleicht noch ausbaufähig. Der ist ja eigentlich elementar für die Geschichte und ich hatte erwartet, dass er irgendeinen Blödsinn macht. Wie man das so macht, wenn man nen Filmriss hat (letzte Woche erst bei HANGOVER gesehen :D ). Es passiert etwas Spannendes, Lustiges oder Blödes...oder Natalie zieht ihn mit dem Filmriss auf und leimt ihn ("du hast mich gefragt ob ich dich heirate..").

Ich konnte mir die Szene beim Spanier schwer vorstellen bzw. die war mir zu schnell. Sie sagt, sie ist schwanger und er bestellt Wein und betrinkt sich. Er muss doch wenigstens IRGENDETWAS gesagt haben (und wenn er vom Thema abgelenkt hat), betrunken bis zum Filmriss ist man ja nicht in 5 Minuten...Die Szene hätte ich ausgebaut. Denn das hätte ich als Leser schon gerne mitbekommen.

Ansonsten hat mir die Geschichte, gerade vom Ton her, gut gefallen.

lg
engelchen

 
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Hallo Fliege,


Wahllos klicke ich durch Seiten zum Thema Schwangerschaft. Dabei stelle ich mir Natalie mit einem Riesenbauch und dicken Brüsten vor. Wenn ich das Bild aus meinem Kopf ausdrucken könnte, ich würde es tun. Mein Handy klingelt, es ist Natalie und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ein Ständer ist sicher nicht das, was Natalie unter Verantwortung versteht

Ach komm ... Da muss ich schon schmunzeln. Ich stelle mir das grad vor: man denkt an die Freundin und bekommt gleich nen Ständer … na dann kann die Lage so schlimm nicht sein, oder? Ich denk in so einer Situation würde mich das noch am ehesten beruhigen. :)
(Und wie man sieht, die Geschichte endet auch auf der Note .. )

Aber man versteht natürlich, wie du zu dem Denken kommst, es passt vielleicht auch zu dem überdusseligen Typ ... Das ist vielleicht so die erste Stelle, man weiß nicht genau, wie überdreht alles ist, und dann im Humor … also das ist eine der überdrehteren Stellen (für mich). Und dann wirds gleich abgedrehter mit den Windeln und so. Da, wo die Hitze übers Geländer kriecht und so … dann kommt der Humor für mich nicht so durch. Am Anfang dachte ich auch noch, dass da zwei Frauen miteinenader sprechen. Ich habs jetzt ohne den Stinkabsatz gelesen … ich denk das ist besser so.

Wie kannst du den Norman Wiesner nennen? :)

Also Männer, die bei dem Gedanken an Babies die Fassung verlieren, das ist schon ein häufiges Comedymotiv, ich denk da an Nine Monthes mit Hugh Grant, oder auch die deutsche Komödie Kebab Connection (die würden dir bestimmt gefallen) wo Nora Tschirner von ihrem türkischen Freund schwanger wird, und eigentlich hat sie alles im Griff, aber Noras Mutter dann: Hast du je einen Türken einen Kinderwagen schieben sehen??? Und Nora muss jetzt schon nachdenken … und dann bringt sie ihrem Freund ganz zufällig einen Kinderwagen vorbei und haut schnell ab, und dann steht er mit dem Kinderwagen ganz alleine da und seine Kumpels kommen ihm auf der anderen Straßenseite entgegen, also schiebt er den Wagen zehn Meter vor sich her und winkt und macht einen auf cool, aber dann entwischt ihm der Wagen und rollt weg und und …
Also ich fand die Szene auch witzig, aber ich weiß damals die Mädels bei mir in der Stufe, die haben sich echt weggeschmissen.
Und so ähnlich ist die Geschichte hier auch. Hier hast du die obercoole selbstbewusste sexy Frau drin, und dann den lieben Dusselkopf, der es völlig übertreibt mit den Kitamöglichkeiten und alles – sehen Frauen so was gern, ja? :)
Also für mich macht die Rubrikwahl schon Sinn. Man lacht da gerne über die Männer. Da war auch der Film mit Arnold Schwarzenner, wo er ein Kind zur Welt bringen soll ... oder Kindergarten Cop. Da sind alles dankbare Humorthemen. Wobei die Frauen auch witzig sein können. Bei uns hat auch eine Komillitonin ein Kind bekommen, hatte die lange nicht gesehen, und dann gestern in der Vorlesung kommt sie spät rein und hüpft da wie ein Kängaruh über so Stuhle, damit sie sich zu uns in die Reihe setzen konnte, und dann hab ich gesagt, wow, du bist ja schon wieder voll sportlich unterwegs, und dann meint die: Ja, ich gehe auch in Mamafit! Da musste ich auch lachen. :)

Also die Rubrikwahl macht schon Sinn mit dem Thema. Dass man hier von einem ... naja … also von einem richtig guten Text würde ich hier nicht sprechen, ich denk ich muss dir gar nicht erklären warum, die kommt auch nicht sonderlich ambitioniert daher … ich glaub ich hätte mir vielleicht ein paar neue Gags gewünscht, so lebt das Ganze eher von der Atmosphäre und den Gedanken so ... wobei man das natürlich auch erstmal so hinkriegen muss. Vielleicht wäre Rick auch gut beraten gewesen, seine Geschichte hier unter Humor zu posten.

War schon nett zum Lesen zwischendurch.


MfG,

JuJu

 

Hallo Fliege,

dass du in der Humor-Rubrik auftauchst, hat bestimmt mit der Diskussion zu tun, die es hier kürzlich grundsätzlich zum Thema "Humor" gab. Ich könnte mir vorstellen, dass du dich kurz danach hingesetzt und entschieden hast: "So, nun ist Schluss mit all der Theorie, jetzt versuche ich mich einfach selbst mal an diesem Thema!"

Vielleicht liege ich auch falsch. Aber ich habe das gedacht. Ich habe gedacht, dieses theoretische Abhandeln von Humor ist typisch deutsch. Die beste Erklärung, was man unter Humor versteht, wäre, eine entsprechende KG dafür zu liefern. Aber das ist verdammt schwer!

Okay, deine Geschichte ist nett und hat sich ein für Humor geeignetes Thema gewählt. Aber um humorvoll zu sein, ist die Story nach meiner Einschätzung zu brav und zu mutlos, um jemanden wie mich zum lachen zu bringen.

Deine KG passte besser unter Alltag und hätte dort ein stimmigeres Zuhause. Für Humor ist mir das zu wenig.

Hast du die KG mit dem Willen geschrieben, dass sie humorvoll sein soll? Ich befürchte es fast. Im Gegensatz zu deinen sonstigen Geschichten hast du deshalb deine Figuren vernachlässigt. Sie wirken weniger lebendig als sons, und reden auch weniger "echt" miteinander, als sie es in deinen sonstigen Geschichten tun.

Ich glaube nach wie vor, dass es verdammt schwer ist, eine gute Humor-Geschichte zu schreiben, auch für solch begabte und einfühlsame Autorinnen wie dich (oder gerade?).

damit will ich niemanden und natürlich auch nicht dir die Möglichkeit absprechen, es immer und immer wieder zu versuchen.

Ich hab es auch versucht, meine Ergebnisse landen immer auf dem Müll. Ich kann nicht lustig schreiben, und schon gar nicht, wenn ich es mir vornehme.

Toll wäre es meiner Ansicht nach, wenn man z. B. dein Thema mal als Aufgabe nehmen würde, und dann sollte aus diesem Stoff verschiedene KGler mal eine lustige Geschichte machen. Jeder nach seinem Humorverständnis. Dann wäre die Vergleichbarkeit objektiv besser und man könnte am besten aus diesen Ergebnissen erkenntnisse ziehen. Na ja, man muss aber auch aufpassen, dass man das Thema Humor nicht zu ernst nimmt!

Rick

 

Salü dotslash,

Wunderbar und unaufgeregte Schmunzelgeschichte, Humor darf durchaus auch mal nur sanft kitzeln, ich liebe sie.

Sanft kitzeln ist schön. Und wenn die kurze Episode nicht zum langweilen einlädt - was will ich eigentlich mehr.

... haben diese jugendlich Unbekümmertheit, da will man selber gar nicht wissen, wie es sich wohl neun Monaten später bei ihnen anfühlen wird.

Hehe. Nein, will ich auch nicht wissen.

Ich stelle mir Wüste immer so einsam vor, hier ist dem Eindruck nach aber mächtig was los, mit Sirenen und menschelnden Leuten (sehr schön, "CH: äs mönschelet", sagt man das also auch bei euch?)

Ich bezog Wüste mehr auf das vorherschende Klima, als auf Einsamkeit. Mmh. Und menscheln höre ich auch ab und an in meiner Umgebung. Wer weiß, vielleicht ist es ja ein Schweizer Importprodukt. Ich werde jetzt aber nicht die Wurzeln suchen gehen.

Ich weiss du willst damit aus der Sonne in den Schatten treten illustrieren, ich plädiere aber eher für: "Ich verlasse den Backofen".

Das gefällt mir auch gut. Biete: Wüste, Suche: Backofen. Tausch perfekt!

bei ebay wurde zu ebaby

:lol:

Vielen Dank für die Rückmeldung! War natürlich ein sehr angenehmes Treffen.


Hallo Engelchen,

Aber dann hab ich gedacht - ne, das macht Fliege nicht, ...

Ne, das macht Fliege nicht :).

Der Filmriss ist vielleicht noch ausbaufähig. Der ist ja eigentlich elementar für die Geschichte und ich hatte erwartet, dass er irgendeinen Blödsinn macht.

Da ist wohl was dran. Da ginge noch was. Ich weiß nur nicht, ob mir dahingehend etwas einfällt, was man nicht schon x-mal gelesen oder gesehen hat.

Ich konnte mir die Szene beim Spanier schwer vorstellen bzw. die war mir zu schnell. Sie sagt, sie ist schwanger und er bestellt Wein und betrinkt sich. Er muss doch wenigstens IRGENDETWAS gesagt haben (und wenn er vom Thema abgelenkt hat), betrunken bis zum Filmriss ist man ja nicht in 5 Minuten...

Er hat sicher noch etwas gesagt, getan - nur erinnern kann er sich nicht mehr daran. Das Erinnerungsvermögen wird ja ab einem früheren Zeitpunkt ausgelöscht als die Handlungsfähigkeit. Das ist es ja eben, dass einem andere Leute am nächsten Tag immer erzählen müssen, was man noch so getan und gesagt hat. Und Natalie sagt ja am Abend, er hat nix mehr zum Thema schwanger gesagt.

Ansonsten hat mir die Geschichte, gerade vom Ton her, gut gefallen.

Das freut mich. Vielen Dank für deinen Kommentar.


Hallo JuJu,

Ach komm ... Da muss ich schon schmunzeln. Ich stelle mir das grad vor: man denkt an die Freundin und bekommt gleich nen Ständer … na dann kann die Lage so schlimm nicht sein, oder? Ich denk in so einer Situation würde mich das noch am ehesten beruhigen. :)

Wenn ich ein Kerl wäre, mich wahrscheinlich auch :). Nee, so schlimm ist es sicher nicht für ihn. Wäre es dass, würde er auch nicht so aktiv sein Vaterwerden angehen.

Da, wo die Hitze übers Geländer kriecht und so … dann kommt der Humor für mich nicht so durch.

Das ist auch Vorspiel. Irgendwie muss der Bruch ja da rein und den braucht es schon, denke ich. Kann mich aber auch täuschen.

Ich habs jetzt ohne den Stinkabsatz gelesen … ich denk das ist besser so.

Denk ich auch.

Also Männer, die bei dem Gedanken an Babies die Fassung verlieren, das ist schon ein häufiges Comedymotiv,

Klar. Frauen die bei - sie sind schwanger - völlig abgehen, wären ja auch schon fast ein Satirethema.

Und so ähnlich ist die Geschichte hier auch. Hier hast du die obercoole selbstbewusste sexy Frau drin, und dann den lieben Dusselkopf, der es völlig übertreibt mit den Kitamöglichkeiten und alles – sehen Frauen so was gern, ja? :)

Weiß ich nicht. Ich glaub, Frauen sympathisieren auf jeden Fall lieber mit solchen Männern, als mit welchen, die in solchen Fällen Kontra agieren.

Also für mich macht die Rubrikwahl schon Sinn. Man lacht da gerne über die Männer.

Ich weiß nicht, ob Frau allgemein über ihn oder mit ihm lacht. Ich jetzt, eher mit ihm.

... und dann hab ich gesagt, wow, du bist ja schon wieder voll sportlich unterwegs, und dann meint die: Ja, ich gehe auch in Mamafit! Da musste ich auch lachen. :)

Hehe, ich auch. Und je nach Tonlage lache ich mit ihr, oder über sie.

Also die Rubrikwahl macht schon Sinn mit dem Thema. Dass man hier von einem ... naja … also von einem richtig guten Text würde ich hier nicht sprechen,

Nein, sprechen wir ganz sicher nicht und darin sind sich wohl auch alle einig. Man liest, fühlt unterhalten (der eine mehr, der andere weniger) und vergisst ihn.

die kommt auch nicht sonderlich ambitioniert daher … ich glaub ich hätte mir vielleicht ein paar neue Gags gewünscht, so lebt das Ganze eher von der Atmosphäre und den Gedanken so ...

Nicht sonderlich ambitioniert? Ey, ich habe mir schon Mühe gegeben mit Atmosphäre und Gedanken :).

War schon nett zum Lesen zwischendurch.

Mehr will ich nicht.

Danke auch Dir!

Hey Rick,

dass du in der Humor-Rubrik auftauchst, hat bestimmt mit der Diskussion zu tun, die es hier kürzlich grundsätzlich zum Thema "Humor" gab.

jaein

Ich könnte mir vorstellen, dass du dich kurz danach hingesetzt und entschieden hast: "So, nun ist Schluss mit all der Theorie, jetzt versuche ich mich einfach selbst mal an diesem Thema!"

Die Geschichte ist ca. 2 Jahre alt. Die Diskussion hat nur ausgelöst, dass ich mich getraut hab, die hochzuladen.

... was man unter Humor versteht, wäre, eine entsprechende KG dafür zu liefern. Aber das ist verdammt schwer!

In beiden Dingen stimme ich voll und ganz zu. Gibt nicht umsonst so wenige Empfehlungen in der Rubrik. Aber es gibt unter den richtigen Könnern im Gebiet durchaus Romane, wo ich mich nicht permanent vor Lachen schüttle und trotzdem würde ich am Ende sagen, der Roman hatte Humor. Also, ich war eher auf diese Art Humor aus. Mich da mal zu probieren. Und ich sag bewusst - probieren. Das ist doch der Sinn des Forums, so verstehe ich jedenfalls die Philosophie hier. Und ich denke, da bist auch Du mit deinen Ansichten nicht so weit weg von.

Aber um humorvoll zu sein, ist die Story nach meiner Einschätzung zu brav und zu mutlos, um jemanden wie mich zum lachen zu bringen.

Und damit bist Du bestimmt auch nicht allein. Da bin ich mir sicher und kauf es. Aber für mich ist Humor breiter und vielschichtiger, als das man es auf herzhaftes, lautes und inniges Lachen komprimieren könnte. Die Meinung muss nicht geteilt werde, darauf erhebe ich keinen Allgemeingültigkeitsanspruch.

Deine KG passte besser unter Alltag und hätte dort ein stimmigeres Zuhause. Für Humor ist mir das zu wenig.

Das klingt jetzt scheiße arrogant und ich möchte mich auch gleich dafür entschuldigen, aber in Alltag wäre ich mit diesem Text unter meinen Möglichkeiten geblieben. In Humor stoße ich an meine Grenzen. Und da ich mich gern weiterentwickeln will, ist mir die Herausforderung lieber.

Im Gegensatz zu deinen sonstigen Geschichten hast du deshalb deine Figuren vernachlässigt. Sie wirken weniger lebendig als sonst, und reden auch weniger "echt" miteinander, als sie es in deinen sonstigen Geschichten tun.

Wenn das so rüber kommt ist blöd, das gibt extrem Punktabzug.

Ich hab es auch versucht, meine Ergebnisse landen immer auf dem Müll. Ich kann nicht lustig schreiben, und schon gar nicht, wenn ich es mir vornehme.

Mit Harry da im Urlaub - die Geschichte ist in meiner Erinnerung als eine wunderbare, humorvolle Unterhaltung abgespeichert.

Toll wäre es meiner Ansicht nach, wenn man z. B. dein Thema mal als Aufgabe nehmen würde, ...

Dazu gibt es hier ja kurz und gut. Da hat man den direkten Vergleich. Da könnte man im Rückblick so einiges zum Thema rausfiltern. Ich denke unterm Strich gewinnt da immer der Text, der am meisten Lacher aus dem Leser kitzelt. Und es entspricht wohl auch dem allgemeinen Verständnis von Humor und der Erwartungshaltung, mit der man sich in diese Rubrik reinklickt. Ich nehme mich da nicht aus, aber um es zu verallgemeinern, ist es mir zu eng ausgelegt.

Na ja, man muss aber auch aufpassen, dass man das Thema Humor nicht zu ernst nimmt!

:)

Danke fürs Vorbeischauen. Es kommen von meiner Seite aus sicher auch wieder andere Texte. Aber mir hat der Spaß gemacht. Beim Schreiben und auch beim drüberlesen nach einiger Zeit.

Liebe Grüße an Euch alle,
Fliege

 

Hallo Fliege,

ich glaube, "sanft kitzelnder Humor" trifft deine Geschichte ganz gut. Also ich habe sie gerne gelesen.

Das erste Mal las ich sie, da hattest du noch den Anfangsabsatz drin. Jetzt habe ich sie noch einmal gelesen und war ganz erstaunt, dass er fehlt. Hat er irritiert? Er war schon krass, fast wie ein Schlag vor den Kopf, ja. Das empfand ich erst auch so. Aber als ich dann weiter las und so langsam ahnte, was der arme Norman abends vorher erfahren musste, da hatte ich durch den ersten Absatz ganz schön Mitleid. Oh Gott, dachte ich, der arme Tropf rafft gar nix mehr. :lol:

Jetzt ohne ersten Absatz ist die Geschichte allerdings runder geworden. Ich denke also, beide Versionen funktionieren.

Die Stelle mit dem Unfall hat mich auch irritiert. Bis seine Freundin anruft dachte ich felsenfest, ihr sei etwas zugestoßen. Würde ja auch passen, er berappelt sich langsam, freundet sich mit dem Gedanken, Vater zu werden wirklich an ... und dann Polizei und Tut mir sehr Leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ...
Aber dann dachte ich, nee, das ist ja ne witzige Geschichte, natürlich darf es so nicht kommen. Aber trotzdem hat es mich irritiert, ich habe fest mit der Tragödie gerechnet.
Und dann gibt es da diese Stelle am Ende:

„Meinst du, wir schaffen es, bis die Pizza kommt?“, haucht sie und spielt an meiner Gürtelschnalle.
„Waas?“
„Gestern Abend warst du großartig.“
„Hä?“ Gestern Abend war ich drauf wie ein Sack Mehl. Wovon redet sie da? Wir haben doch nicht etwa … Nein, sie war heute morgen ganz sicher nicht hier. Das hätte ich mitbekommen. Sie hätte mich geweckt, weil Natalie einfach nicht leise sein kann. Es ist nicht ihre Art, sich schleichend in einer Wohnung zu bewegen, in der andere schlafen.
„Du hast das Thema völlig ignoriert. Als hätte ich nie gesagt, dass ich schwanger bin.“
Die verstehe ich nicht.
War sie jetzt bei ihm in der Nacht, und er kann sich nur nicht erinnern?
Oder fand sie seine Reaktion auf die Schwangerschaft großartig?
Oder wie?

Also da tappe ich echt im Dunkeln.
Vielleicht kannst du mir das kurz erklären? :shy:

Ich mag die Geschichte aber, habe sie gerne gelesen. :)

Liebe Grüße,
PSS

 

Hier hast du die obercoole selbstbewusste sexy Frau drin, und dann den lieben Dusselkopf, der es völlig übertreibt mit den Kitamöglichkeiten und alles – sehen Frauen so was gern, ja? :)

Weiß ich nicht. Ich glaub, Frauen sympathisieren auf jeden Fall lieber mit solchen Männern, als mit welchen, die in solchen Fällen Kontra agieren.

Ja, das denk ich mir schon auch. Das meinte ich diesmal nicht so ...
Das war eher so ein … na das gefällt euch, was? Im Sinne von: na logisch gefällt das euch. :)

 

Hallo Fliege,

also ich finde den Text eher tragisch als spaßig: So die Vorstellung, dass diese ganz jungen Leute ein Kind bekommen und das den jungen Mann völlig überfordert. Du hast eine seltsame Vorstellung von Spaß. ;)

Die Figuren, obwohl sie nicht dieselbe Tiefe erreichen wie in deinen anderen Geschichten sind doch echte Fliege-Figuren. Von daher habe ich das gern gelesen.

Freundliche Grüße vom

Berg

 

Hallo Purersternenstaub,

Das erste Mal las ich sie, da hattest du noch den Anfangsabsatz drin. Jetzt habe ich sie noch einmal gelesen und war ganz erstaunt, dass er fehlt. Hat er irritiert?

Scheint so. Wurde jedenfalls mehrfach erwähnt, und mehrfach ist immer ein gutes Zeichen für - kann dann wohl weg.

Aber als ich dann weiter las und so langsam ahnte, was der arme Norman abends vorher erfahren musste, da hatte ich durch den ersten Absatz ganz schön Mitleid. Oh Gott, dachte ich, der arme Tropf rafft gar nix mehr. :lol:

In die Richtung war es auch gedacht, aber hat halt bei vielen nicht funktioniert und wurde eher gelesen im Sinne von - jetzt wird da ein armer Tropf durch den Kakao gezogen.

Jetzt ohne ersten Absatz ist die Geschichte allerdings runder geworden. Ich denke also, beide Versionen funktionieren.

Ich denke auch, dass die Geschichte auch gut ohne ihn klar kommt.

Aber dann dachte ich, nee, das ist ja ne witzige Geschichte, natürlich darf es so nicht kommen. Aber trotzdem hat es mich irritiert, ich habe fest mit der Tragödie gerechnet.

Oh weh.

Die verstehe ich nicht.
War sie jetzt bei ihm in der Nacht, und er kann sich nur nicht erinnern?
Oder fand sie seine Reaktion auf die Schwangerschaft großartig?
Oder wie?

Sie war in der Nacht nicht bei ihm. Das er an dem Abend nicht scheinbar (weil er weiß nicht, aber sie sagt, das) nicht mehr auf das Thema schwanger eingegangen ist, fand sie toll. Ich werde da noch mal drübergucken. Verwirrung ist nie gut.

Ich mag die Geschichte aber, habe sie gerne gelesen. :)

Hört man ja immer gern.

Vielen Dank für Lesen und Rückmeldung.


@ JuJu

:idee:


Hey Berg,

So die Vorstellung, dass diese ganz jungen Leute ein Kind bekommen und das den jungen Mann völlig überfordert. Du hast eine seltsame Vorstellung von Spaß. ;)

Die sind Anfang zwanzig. Also, die Vorstellung, dass man da ein Kind bekommt, ist jetzt nicht so absurd tragisch. Das ging über Jahrhunderte gut und wird es auch weitergehen. Das ist ja eher so ein Neuzeitding und eine auf unseren Lebensstandart ausgerichtete Entwicklung, dass man jetzt erst mal sich selbst entwickelt und findet und so. Und ich für meinen Teil (meine Eltern waren 22) hatte eine behütete Kindheit und Jugend!, mit Eltern, vier Großeltern und einer Urgroßmutter. Davon können viele Kinder heute nur noch träumen.
Jugendliche (liebevolle) Naivität ... in manchen Fällen denk ich, tut dem Kind sicher besser, als das extreme Gegenteil. Und überfordert ist man mit so mancher Vorstellung. Das heißt ja nicht, das die Realität es dann auch ist.

Die Figuren, obwohl sie nicht dieselbe Tiefe erreichen wie in deinen anderen Geschichten sind doch echte Fliege-Figuren. Von daher habe ich das gern gelesen.

Jetzt bin ich beruhigt. Weil auf der ganzen Linie versagt und dir Zeit geklaut, da stünde ich schwer in der Schuld der Kommentatoren.

Danke fürs Vorbeischauen und die Worte. Koch schon mal Kaffee, ich komm gleich bei deiner Humorgeschichte vorbei.

Beste Grüße an Euch
Fliege

 

Hey Fliege,

ich finde es gut, ein bisschen mutig auch, diese Geschichte in dieser Rubrik einzustellen. Aber sie macht alles richtig. Sie ist nicht übertrieben witzig, versucht nicht witzig zu sein, sondern beleuchtet mit einer Mischung aus Ironie und Ernsthaftigkeit eine sehr mögliche Situation. Mit einem Schmunzeln rutscht man durch die Zeilen, tatsächlich lachen musste ich bei der Windeldorfmitgliedschaft. Es sind keine flachen Witze dabei, das hat mir auch gefallen. Dein Humor muss sich nicht bücken, um lustig zu sein. Aber im Grunde geht es um eine ganz andere Geschichte und meine Vorredner haben nicht unrecht, wenn sie sagen, dass es traurig ist, was da passiert. Zwei überforderte Jugendliche. Der Ich-Erzähler reagiert sehr realistisch: nach einer kurzen Phase des Schrecks, setzt er sich mit Zukunftsgedanken auseinander, er versucht, Natalies Entscheidung nachzuvollziehen, will sie auch gar nicht umstimmen, sondern nur ein guter Vater sein. Den kaufe ich dir ab. Aber Natalie. Sie sagt so wenig. Nur Mittelohrentzündung, Kindkriegen, und Malsehen. Ich weiß nicht recht, was ich von ihr halten soll. Nach einer guten Mutter klingt das nicht.

Ein paar Anmerkungen:

Gestern Abend hatte ich mich mit Natalie zur Spätvorstellung am Kino getroffen.
„Komödie wäre gut“, sagte sie.
Lass deine Erzählung doch mit "Komödie wäre gut" beginnen.

„Es ist so schön, mal den Kopf abzuschalten“, sagte sie und lachte zu jedem billigen Gag.
Da kritzelst du selbst die Kritik an billigen Humor in deine Geschichte. Finde ich auch witzig!

Dabei stelle ich mir Natalie mit einem Riesenbauch und dicken Brüsten vor. Wenn ich das Bild aus meinem Kopf ausdrucken könnte, ich würde es tun. Mein Handy klingelt, es ist Natalie und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ein Ständer ist sicher nicht das, was Natalie unter Verantwortung versteht.
Das ist der stärkste Absatz! Da steckt auch ganz vieles drin: das, was ein Mann in dieser Situation denkt. Das, was ein Mann in dieser Situation denken sollte. Das Bild aus dem Kopf ausdrucken ist sprachliches NEXT LEVEL und weil ich weiß, dass du das öfter kannst, war ich bei manchen Formulierungen enttäuscht. Und um diesen Satz wieder zu relativeren, noch zwei Sachen, die mir sehr gut gefallen haben:

Behutsam balanciere ich meinen Schädel ins Badezimmer und schaufle mir kaltes Wasser ins Gesicht.
Mir geht es besser; mein Kopf ist wieder ein Kopf.

*Ich muss Natalie fragen, ob sie das Kind in einer Kita mit Bioernährung, mit musikalischer Frühförderung oder zweisprachig deutsch-chinesisch unterbringen möchte, damit ich die Anmeldungen ausfüllen kann.
Das ist sehr stilvoller Humor. Etwas ein wenig aufziehen, aber trotzdem ernsthaft bleiben, dabei die Gesellschaft karikieren.

Durchgeschwitzt erwache ich aus meinem Traum. Ich stand in einem rosa Zimmer und versuchte ein Baby festzuhalten. Aus Angst, es zu zerquetschen, packte ich nicht fest genug zu. Es rutschte durch meine Hände und fiel auf den Boden. Natalies Mutter hob es auf, reichte es mir und lächelte dabei. Wieder griff ich nach dem Kind, ließ es fallen und erneut bückte sich Natalies Mutter um es aufzuheben. Nach einigen Versuchen glich das Baby dem Hackepeterklops von Opas Geburtstagsbuffett.
Den Traum fand ich sehr gelungen dargestellt, da hast du dem Leser - zumindest mir - ein lustiges Bild in den Kopf gedruckt. 1. Satz, vielleicht "einem Traum".


Auf meinem Handy ist keine Nachricht von Natalie. Ich entscheide mich für eine Dusche. Mir geht es besser; mein Kopf ist wieder ein Kopf. Nur dieses Bild von dem Hackkind … weil ich Depp zu schissig war, es festzuhalten.
Warum denkt er da noch einmal über den Traum nach? Finde ich nicht notwendig.

„Ich bin Pampers-Village-Mitglied“, wiederhole ich und setze an, auch die Vorteile noch einmal aufzuzählen, als es Natalie vor Lachen fast vom Sofa reißt.
=)

„Und wieso bist du überhaupt schwanger?“, frage ich später, als wir mit den Pizzen im Bett hocken.
„Mittelohrentzündung.“
Das ist der Abschiedslacher, auch wenn ich dieser Theorie sehr zweifelnd gegenüberstehe. Antibiotika stören ja grundsätzlich nur prokaryotische Mechanismen, wie Zellwandsynthese oder Genexpression, aber keine menschlichen. Warum die Natalie da schwanger wird, weiß ich auch nicht. (Gehört habe ich davon allerdings auch.) Lustigerweise kenne ich eine Natalie, die im Unterricht einmal gefragt hat: "Man kann nur einmal im Monat schwanger werden." Insofern: perfekte Namenswahl!

Ich schüttle den Kopf, sie zuckt mit den Schultern und dann machen wir so weiter wie bisher.
Wunderbar naives Ende.

Also: Ich finde deine Erzählung stimmig, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du mehr hättest daraus machen können. Aber das geht wahrscheinlich immer. Zum Titel noch kurz: Filmriss. Das bezeichnet eine Episode aus der Geschichte, aber als Titel? Wenn ich den Alltag als Film interpretiere und die überraschende Schwangerschaft als Riss, macht das ganze schon mehr Sinn, aber ich weiß natürlich nicht, ob das dein Gedankengang war.

Beste Grüße
markus.

PS: Juli Zeh ist genialst! Auch wegen dem Buch, das du gerade liest!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Markus,

Mensch, Dein Kommentar ist ja richtig was gegen kalte Füße ;).

... ein bisschen mutig auch, diese Geschichte in dieser Rubrik einzustellen.

Naja. Er hat lange auf sich warten lassen und war dann auch gleich wieder verschwunden. Aber jetzt tut er so, als wäre er immer da gewesen, dieser Schwindler!

Mit einem Schmunzeln rutscht man durch die Zeilen, tatsächlich lachen musste ich bei der Windeldorfmitgliedschaft.

Die es im tatsächlich gibt :).

Aber Natalie. Sie sagt so wenig. Nur Mittelohrentzündung, Kindkriegen, und Malsehen. Ich weiß nicht recht, was ich von ihr halten soll. Nach einer guten Mutter klingt das nicht.

Doch, Natalie wird die tollste Mutter von Welt. Da bin ich mir ganz sicher. Und sie macht ja auch alles richtig. Sie raucht in der Geschichte nicht, sie trinkt nicht, sie hat sich für dieses Kind entschieden. Das ist doch so ziemlich alles, was sie gerade für ihr Kind tun kann, oder? Sie ist schwanger, klar, aber muss sie deshalb gleich ihr ganzes Leben umkippen und sofort "Mutter" spielen. Ihr bleiben nur noch ein paar Monate, bis sie bis zu ihrem Lebensende Mutter sein wird. Lass sie doch wenigstens versuchen, diese Zeit für sich zu genießen. Die Schwangerschaft wird schon dafür sorgen, dass sie es nicht vergisst. Und irgendwann wird sie müssen, klar. Aber im Augenblick - wem wäre damit geholfen? Das sie (im Gegensatz zu ihm) versucht, es nicht zu überstürzen, also ich nehme ihr das nicht übel und würde daraus auch keine Schlüsse über ihr Mutterdasein ziehen. Außerdem ergänzen sich die beiden auf die Art so schön ;). So meine Gedanken zu meiner Natalie, aber klar, sie ist recht schlank als Figur, vielleicht kann man daraus auch andere Schlüsse ziehen. Aber ich will ihr das auch nicht in den Mund legen. Das klingt dann echt nur künstlich, glaub ich.

... und weil ich weiß, dass du das öfter kannst, war ich bei manchen Formulierungen enttäuscht.

Wenn Du mal Lust hast, sag an. Wenn nicht, dann wird es ewig so bleiben :).

... dabei die Gesellschaft karikieren.

Glaub mir. Ich habe jahrelang im Prenzlauer Berg (auch pregnant hill genannt) gelebt . Es war mir ein innerliches Fest!

Warum denkt er da noch einmal über den Traum nach? Finde ich nicht notwendig.

Okay, ich guck gleich rauf.

Das ist der Abschiedslacher, auch wenn ich dieser Theorie sehr zweifelnd gegenüberstehe. Antibiotika stören ja grundsätzlich nur prokaryotische Mechanismen, wie Zellwandsynthese oder Genexpression, aber keine menschlichen.

Ich hab das sauber recherchiert, ey :). Meine Schwägerin ist Frauenärztin und auf meine Frage hin, "sag mir einen Grund für ungewollte Schwangerschaft, und es soll nicht das blöde Kondom sei" - kam "Antibiotika". Und passiert dann gar nicht mal so selten. Also, ich glaub ihr da einfach mal. Zumal mein Schwager nickte, ebenfalls Frauenarzt.

Also: Ich finde deine Erzählung stimmig, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du mehr hättest daraus machen können. Aber das geht wahrscheinlich immer.

Bestimmt. Da gebe ich dir recht. Also, mit dem immer. Und in diesem Fall sicher auch. Aber ich muss ehrlich sagen, ich will nicht.

Zum Titel noch kurz: Filmriss. Das bezeichnet eine Episode aus der Geschichte, aber als Titel? Wenn ich den Alltag als Film interpretiere und die überraschende Schwangerschaft als Riss, macht das ganze schon mehr Sinn, aber ich weiß natürlich nicht, ob das dein Gedankengang war.

Schon auch. Also beides.

Danke für den wirklich schönen Kommentar. Es war mir ein Vergnügen.

Beste Grüße Fliege

PS: Juli Zeh ist genialst! Auch wegen dem Buch, das du gerade liest!

Absolut! Auch wenn ich mit dem Buch seit ungefähr drei Monaten fertig bin :aua:

 

Hey, Fliege!

Danach gingen wir zum Spanier, bestellten Tapas, ich erzählte ihr vom neuen Hüftgelenk meiner Oma und Natalie sagte: „Ich bin schwanger.“

Das gefällt mir. Das ist ein Kracher!
Das folgende „Aha“ ist vielleicht etwas uninspiriert, macht aber Sinn. Norman hinkt seiner Freundin ständig hinterher. Das fällt schon anfangs auf, als sie den Film bestimmt.
Vielleicht sollte der „Spanier“ auch Natalies Idee sein. Das würde gut passen.

Der Albtraum zeigt Normans Angst vor einem eigenen Kind. Find ich geschickt gemacht. Auch die vorangestellte Angst, er könne das Kind fallen lassen, ist sehr typisch für Männer. Hier wird sie schön überspitzt, bis von dem Baby nur noch ein Hackepeterklops übrig ist.

Dennoch beschließt Norman endlich – was Natali längst beschlossen hat – zu dem Kind zu stehen. Und wie er das macht, ist einfach grandios überzogen: Er wird Pampers-Village-Mitglied, lässt sich Windelproben schicken, überlegt, wie er an die Erstausstattung kommt, macht sogar Termine für Wohnungsbesichtigungen in kinderfreundlicher Umgebung.

An der Stelle habe ich den Eindruck: Das ist die Wende. Nun prescht Norman voraus! Aber weit gefehlt, wie das Ende zeigt. Natalie gibt vor, wie mit „Umstand“ umzugehen ist.


Insgesamt eine gelungene Alltags- und Beziehungsgeschichte,die, ja, Loriotartig, möchte ich sagen, erzählt wird. Alles sehr typisch und doch detailliert beobachtet und dabei in den entscheidenden Momenten akkurat überzogen.

Wenn das, was ich da herausgelesen habe, in deiner Absicht lag, dann kann ich nur sagen: Weiter so!
Natalie wird bestimmt eines Tages die beste aller Ehefrauen.


Das kriege ich nicht richtig zusammen:
Hitze kriecht über das Geländer und macht sich breit. Ein Auto kracht in ein anderes. Durch die Gitterstäbe kann ich keinen Unfall erspähen,
Passt die Hitze nicht durch die Gitterstäbe?

Lieben Gruß

Asterix

 

Hey Asterix,

und vielen Dank.

Das Normen Natalie so hinterherhängt, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber meine Männerfiguren hängen ja in vielen meiner Geschichten den Frauen hinterher. Ich muss mich wohl dran gewöhnen, dass meine Frauen immer so tonangebend sind. Oder ich geh da mal bewusst gegen an. Die armen Kerle die ich da ins Feld immer schicke.

Der Albtraum zeigt Normans Angst vor einem eigenen Kind. Find ich geschickt gemacht. Auch die vorangestellte Angst, er könne das Kind fallen lassen, ist sehr typisch für Männer.

Das hoffte ich, dass es so gelesen wird.

Wenn das, was ich da herausgelesen habe, in deiner Absicht lag, dann kann ich nur sagen: Weiter so!
Natalie wird bestimmt eines Tages die beste aller Ehefrauen.

Bestimmt! Weiter so, naja, weiß nicht. Also schon. Irgendwie. War ja wirklich ein Versuch und ich war ja auch lange davon gar nicht so überzeugt. Aber mal sehen, immerhin wurde ich nicht verbal erschlagen.

Passt die Hitze nicht durch die Gitterstäbe?

:lol: - Hitze wiegt mindestens xx Kilo, Mensch!

Beste Grüße und Danke für die Ermutigungen.
Fliege

 

Hallo Fliege,

eine feine Geschichte mit leisem Humor (und gar nicht tragisch, wenn die Eltern sich mögen sind Kinder immer ein Glück, finde ich :-).
Was ich allerdings kaum glauben kann ist ihre coole Reaktion auf seine Nicht-Reaktion. So lässig damit umgehen, dass er sich die Lichter ausschießt anstatt mit ihr ernsthaft zu reden? Muss ja ein sehr besonderes Mädchen sein!
Jedenfalls eine schöne Story!

Viele Grüße,

Eva

 

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