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Copywrite Aromatherapie

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24.01.2009
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Aromatherapie

Als ich die Wohnung betrete, liegt Kati in Strichmännchen-Stellung auf dem Fußboden; was soviel bedeutet, wie, sie will jetzt nicht gestört werden, weil sie atmet. Ich steige über sie hinweg und ärgere mich über ihre Soziologiebücher, die Kati aus ihrem Zimmer aus- und auf dem Küchentisch wieder eingelagert hat. Die Bücher und anderes Zeug.
Ich will Wasser für Tee aufsetzen und suche in dem Chaos nach meiner Garfield-Tasse. Schließlich finde ich sie im Kühlschrank, mit einer Restpfütze Tee und dem dazugehörigen Beutel. Kati stellt gern Dinge in den Kühlschrank, auch wenn wir Platz in der Küche haben. Sie sagt, das seien noch Nachklänge ihrer Kindheit.
Als ich den Wasserkocher fülle, rappelt sie sich auf. „Muss das jetzt sein?“
„Ich mach mir nur schnell einen Tee“, flüstere ich.
„Aber ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du so klapperst.“
„Dann geh halt in deinem Zimmer atmen“, sage ich und schäme mich sogleich dafür.
„Das war gemein“, sagt sie.
„Tut mir leid. War nicht so gemeint.“ Das meine ich ernst. Kati ist letzte Woche von ihrem Freund verlassen worden, hat sich daraufhin drei Tage in ihrem Zimmer verbarrikadiert, am vierten kam sie rausmaschiert, hat sich eine Pizza in den Ofen geschoben, ein Bier aufgemacht und gesagt, sie müsse etwas unternehmen, sein Geruch hängt da überall fest, weshalb sie Unmengen von Duftkerzen und -stäbchen im Zimmer verteilt hat. Ich weiß nicht, ob sie ihn damit ersticken oder ausräuchern will. Jedenfalls betritt sie ihr Zimmer jetzt nur noch, um nach den Kerzen zu schauen, oder um etwas herauszuholen, was sie dann später in der Küche zwischenlagert.
„Wie lange glaubst du, wird es noch dauern, bis seine Aura dein Zimmer verlassen hat?“
„Zehn Tage“, sagt sie. „Zehn im Ganzen.“ Dann legt sie sich wieder auf den Fußboden und schließt die Augen.
Ich rechne nach und stelle fest, dass ab morgen wieder alles beim alten ist. Auch Kati. Die tickt so. Erst kommt die Leidensphase, dann die Bekämpfungsphase mit festgesetzter Dauer und dann, Fingerschnipp, ist sie wieder völlig "normal". Wie sie das macht, wird eines ihrer vielen Geheimnisse bleiben, aber eines, um das ich sie beneide.
„Du warst heute Nacht nicht zu Hause. Erzähl, wie war er?“, sagt sie, während sich ihr Bauch hebt und senkt, hebt und senkt, hebt und senkt.
„Kein gutes Thema“, sage ich.
Sie setzt sich auf und schaut mich erschrocken an. „Hat er keinen hoch bekommen?“
„Doch“, sage ich.
„War es Mauerblümchensex?“
„Nein“, sage ich.
„Also, ihr hattet Sex. 'Mister-ich-will-den-unbedingt-haben' hat dich flachgelegt. Und er war nicht verklemmt? Habe ich das soweit richtig verstanden?“
„Hast du.“
„Hat er dir nichts zum Frühstück angeboten? War er schon weg, als du in seinem Bett aufgewacht bist? Putzt er sich morgens nicht die Zähne? Ist er Veganer? Was ist sein Problem?“
„Sein Vater“, stammle ich.
„Hast du eben sein Vater gesagt?“
„Hab ich“, sage ich.
„Versteh ich nicht.“
„Ich auch nicht. Es ist vollkommen schräg und verrückt.“
„Okay“, sagt Kati. „Ich habe Zeit.“
„Okay“, sage ich. „Ich mach mir nur eben den Tee fertig.“
„Bring Schokolade mit. Ist in der Tüte auf dem Boden. Hab eingekauft.“
Mit Tee und Schokolade setze ich mich neben sie auf den Boden. Ich lehne mich an das Sofa, Kati sitzt aufrecht im Schneidersitz neben mir.
„Es war wirklich schön. Wir waren im Freiluftkino. Er hatte Erdbeeren und Schlagsahne mitgebracht.“
„Erbeeren und Schlagsahne.“ Kati lacht. „Wie süß“, sagt sie, dabei hat sie "süß" vorher in Tabasco getaucht.
„Ich fand das nett.“
„Klar fandest du das nett. Erzähl weiter.“
„Dann sind wir zu ihm nach Hause und kamen mitten in das Gewitter. Bis auf die Haut durchgeweicht, standen wir im Hausflur. Und da fing es an.“
„Ihr habt gefummelt.“
„Ja.“
„Ich will Details, Luzie. Ich bin eine Wüstenblume.“
„Wir also nach oben, zu ihm in die Wohnung, und raus aus den nassen Klamotten und-“ Ich breche ab und schaue Kati an. „Ich will dir das nicht im Detail erzählen.“
„Keine Chance? Nicht mal eine kleine?“
„Nein.“
„Dich hat es voll erwischt. Oh Mann. Okay. Wie ging es weiter?“
„Also, es war gut.“ Kurz halte ich inne, dann korrigiere ich mich. „Es war verdammt gut. Und heute Morgen, wir wollten gerade zur Wiederholung ansetzen, kommt sein Vater mit Brötchen zum Frühstück.“
„Okay“, sagt Kati und zieht die vier Buchstaben auf die Wortlänge von Denkmalschutzbeauftragter.
„War am Anfang auch ganz nett. Hat mich begrüßt und sich gefreut, hat mir ein Kompliment gemacht, war auch gleich so offen und herzlich. Wir drei haben uns unterhalten, über die Kirche und den Papst und so, und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass der Vater mich so anguckt. Du weißt schon. Und dann hat er von einem Date mit einer Frau erzählt, und die hätte ihn scharf gemacht, wollte aber am Ende nicht, und sein Fazit war, dass wir Frauen immer nur so auf Unschuld machen, dabei brauchen wir es. Biologie und so. Und ich schwöre, als er das erzählt hat, haben seine Augen mich gefickt.“
„Das ist hart. Was hast du gemacht?“
„Ich bin vom Tisch aufgestanden und ins Badezimmer, habe abgeschlossen und ein Handtuch vor das Schlüsselloch gehängt, habe geduscht und gehofft, dass er weg ist, wenn ich fertig bin.“
„Und? War er?“
„War er.“
„Gut.“
„Nicht gut.“
„Weil?“
„Weil dann Nik kam.“
„Mister-es-war-so-schön-letzte-Nacht.“
„Genau. Und ich wollte ihn auch. Wir also die Klamotten wieder aus und Finger hier und Hände da-“
„Ein einziges kleines Detail, bitte“, fleht Kati. „Ich spendiere auch eine zweite Schokolade.“
Ich schaue auf das leere Silberpapier und lass mich erpressen.
„Okay. Aber erst holst du die Schokolade“, sage ich.
Sie steht auf und springt in die Küche, wühlt in der Plastiktüte und kommt mit einer Tafel Erbeer-Sahne-Schokolade zurück.
„Nett“, kommentiere ich die Auswahl. Kati schaut mich an und zuckt mit den Schultern.
„Detail!“
„Also, wir waren auf seinem Sofa. Ich saß auf der Lehne und Nik- Das ist mir echt zu blöd. Ich kann das nicht.“
„Hat dich geleckt“, setzt Kati meinen Satz fort.
„Ja“, sage ich und werde bestimmt rot.
„Wo waren seine Hände zu dem Zeitpunkt?“
„Was?“
„Du hast mich schon verstanden.“
„Ist egal, weil jetzt kommt mein Problem.“ Ich breche mir von der Schokolade vier Felder ab. „Als ich ihn irgendwann anschaue, sehe ich nicht Nik, sondern seinen Vater vor mir hocken.“
„Verdammt.“
„Ich bin wie eine Irre aufgesprungen und hab geschrien und Nik hat mich so fassungslos angestarrt und ich habe nach der Schrecksekunde fassungslos zurückgestarrt, und als ich mich beruhigt hab, hab ich es ihm erzählt, und er hat es überhaupt nicht verstanden, aber so getan, als würde er es verstehen, und hat mich in den Arm genommen, und wie ein Kind hin- und hergewiegt.“
„Heftig. Und dann?“
„Dann haben wir Kaffee getrunken und es später nochmal versucht.“
„Und?“
„Als wir gerade so in Fahrt kamen, habe ich wieder seinen Vater gesehen. Ich habe seinen Vater geritten. Das war so widerlich!“
„Ich nehme an, ihr habt abgebrochen“, analysiert Kati die Situation.
„Ja.“
„Und es dann nicht noch einmal probiert.“
„Nein.“
„Du hast 'ne Macke“, sagt Kati nüchtern.
„Ich weiß“, sage ich.
Wir sitzen schweigend nebeneinander und essen die Schokolade auf. Und dann bekommen Katis Augen diesen Glanz und sie sagt: „Ich weiß. Aromatherapie.“
„Aromatherapie?“
„Auf jeden Fall.“
„Hast du gerade 'ne nasale Phase?“
„Wie kommst du da drauf?“
„Nur so“, sage ich, muss aber auch nicht weiter erklären, weil Kati schon wieder in die Küche gesprungen ist und in der Tüte kramt. Hoffentlich kommt sie jetzt nicht mit noch einer Schokolade an. Tut sie nicht. Stolz präsentiert sie mir ein braunes Plastikfläschen. Mandelpeeling lese ich auf dem Etikett. „Und?“, frage ich.
„Rieche dran“, befiehlt sie.
Ich öffne die Flasche und rieche. „Lecker“, sage ich. „Wie Marzipan.“
„Genau. Und jetzt riechst du dran und denkst an deinen Mister-wir-kriegen-das-schon-wieder-hin.“
Ich tue was sie sagt. Nach zwei Minuten frage ich sie, was das bringen soll.
„Wir müssen Geruch und Nik in deinem Kopf zu einer Einheit bringen. Und bevor ihr das nächste Mal poppt, duschst du vorher. Und dann ist da dieser Geruch an dir, und der haucht deinem Hirn ständig den Namen Nik und sein Bild ein. Verstehste?“
„Und das funktioniert?“
„Pawlowscher Reflex.“
„Ich weiß nicht“, sage ich. „Müsste ich dazu nicht Duft und Nik zusammen aufnehmen, um später über den Duft die Nik-Rezeptoren zu aktivieren?“
„Du nimmst das schon wieder viel zu wörtlich, Frau Linguistin.“
Es gibt Schlimmeres, als an Mandelpeeling zu riechen und dabei an Nik zu denken. Warum also nicht?
„Und jetzt noch der Name des Vaters.“
„Konrad.“
„Und der Nachname?“
„Brauer. Wozu willst du das wissen?“
„Telefonbuch“, sagt sie und mir schwand nichts Gutes. Kati macht keine halben Sachen. Als Kind hat sie mal ein Meerschweinchen mit einem Puppenhausdach geröncht, das war danach tot. Hat sie erzählt. Ich sehe Bilder, in denen Kati Niks Vater wirklich sehr weh tut.
„Ich geh mal in mein Zimmer“, sage ich und stehe auf. „Riechen.“
„Okay“, sagt Kati, legt sich wieder flach auf den Boden, schließt die Augen und atmet in ihren Bauch.

Die nächste Nacht, die ich mit Nik verbringe, ist mit Sicherheit eine von denen, die es in die Top-Ten geschafft haben. Vorher hatte ich stundenlang in meinem Zimmer Nik eingeatmet, mich geduscht und es hat tatsächlich funktioniert. Weiß allerdings nicht, ob wegen des Duftes oder wegen der Vorstellung, dass Kati seinen Vater zum Eunuchen gemacht hat.
Als ich nach Hause komme, liegt Kati nicht auf dem Boden und in der Küche ist wieder Platz. Trotzdem finde ich meine Tasse im Kühlschrank, diesmal wenigstens abgewaschen. Kati sitzt auf dem Sofa und drückt Blasenfolie.
„Wie wars?“, fragt sie.
„Toll“, sage ich.
Sie strahlt. „Es hat funktioniert?“
„Perfekt.“ Ich gieße uns beiden eine Tasse Tee auf und setzte mich zu ihr aufs Sofa. „Sag mal, hast du Niks Vater wirklich angerufen?“
„Klar“, sagt sie.
„Und?“
„Du hast mir nicht gesagt, dass er einen noch relativ jungen und ziemlich gutaussehenden Vater hat.“
„Was heißt das?“
„Meine Wüstenblume wurde gegossen.“
„Ihr habt nicht wirklich?“
„Doch. War so lala.“
Ich springe auf, renne in mein Zimmer, lege mich in Strichmännchen-Stellung auf den Boden und atme.

 

Die feirefiz-Originale dazu sind hier und hier und ein ganz klein bisschen hier.

 

BOAH, wie schnell bist du denn ? :eek:
Da kann man ja Angst kriegen. Zum Kommentieren komm ich erst heut Abend, nur so viel schon mal vorweg: War mir ein echter Lesegenuss mit Grinsefaktor. Muss los

grüßlichst
weltenläufer

 

Liebe Eintagsfliege,

mir hat bei Kati das h gefehlt: Kathi. Schreibt man bei uns so. Und bei Nik das c. Aber das ist ja fizssss Schuld. Dions Texte hab ich mir jetzt nicht angeschaut, aber dann sind da ja fast fünf Geschichten drin und so ist es ja immer, man wird von einer Bemerkung einer Kassiererin inspiriert, ein Werbeplakat führt zum Titel, die Freundin und ihr Freund als Figurenskizzen, usw., man sammelt ja ständig im Alltag, auch in den Büchern und Sachen, die man so liest, warum also nicht in den KG.de-Geschichten. Schon klug, sich gleich mehrerer Geschichten zu bedienen, das haben ja schon ein paar vor dir gemacht und vielleicht mache ich das dieses Mal auch. Den Röntgenapparat aus der kleinen Geschichte, die Kati und das Mandelpeeling aus der anderen, ph-neutral, und nach einem Perspektivwechsel die Geschichte mit dem Jungen und seinen Vater, die Perspektive gewechselt, die Figuren bleiben nackt, nur der Sex ist weg, und du lügst, wenn du behauptest, dass es die Protagonisten und nicht du bist, die sagt: „Nein, keine Details!“ Das fand ich sehr amüsant. Vom Flechten her schon einmal ein Pluspunkt.

Ein paar Anmerkungen:

Kati hat sie aus ihrem Zimmer aus- und auf dem Tisch wieder einquartiert.
aus, aus, auf, ein – das ist mir zu viel.

Katis Freund hatte sich getrennt.
Das klingt sehr seltsam.

Erst kommt die Leidensphase, dann die Bekämpfungsphase mit festgesetzter Dauer und dann, Fingerschnipp, ist sie wieder völlig normal.
Das klingt mir ein bisschen zu sehr nach Liebesratgeber.

Putzt er sich morgens nicht die Zähne? Ist er Veganer? Was ist sein Problem?
Das ist cool.

„Klar fandest du das nett. Erzähl weiter.“
Den zweiten Satz würde ich streichen. Ich weiß, warum er da steht. Aber da müsste ein böser Blick fallen oder die Erzählung stocken, aber es fließt doch, warum also: Erzähl weiter? Erzähl weiter!

„Ich will dir das nicht im Detail erzählen.“
„Keine Chance? Nicht mal eine Kleine?“
eine kleine? – eine kleine Detail?

und zieht die vier Buchstaben auf die Länge von Denkmalschutzbeauftragter.
Verstehe ich nicht. Ist auch falsch, glaube ich.

wollte aber am Ende nicht und sein Fazit war
Da muss ein Komma oder so hin.

Und ich schwöre, als er das erzählt hat, hat er mich gefickt.
Hehe.

„Nett“, kommentiere ich die Auswahl. Kati schaut mich an und grinst.
„Detail“, fordert sie ein.
Vielleicht nur: “Detail!”

Ich breche mir von der Schokolade vier Felder ab.„Als ich ihn irgendwann anschaue, sehe ich nicht Nik, sondern seinen Vater vor mir hocken.“
vier Felder ab.LEERZEICHEN”Als ich ihn …

und hat mich in den Arm genommen, und wie Kind hin- und hergewiegt.
wie ein Kind

„Als wir gerade so in Fahrt kamen, da lag wieder sein Vater unter mir. Ich habe seinen Vater geritten. Das ist so widerlich!“
Das war so widerlich, oder?

„Ich nehme an, ihr habt abgebrochen“, analysiert Kati die Situation.
Bin kein Fan von solchen Zusätzen. Ich bin Anhänger des Sie-sagt-Er-sagt.

Und dann bekommen Katis Augen diesen Glanz und sie sagt: „Ich weiß. Aromatherapie.“
Vorschlag: Du brauchst eine Aromatherapie.

weil Kati schon wieder in die Küche gesprungen ist und in der Tüte kramt.
die Tüte oder eine Tüte? Ich weiß nicht, welche Tüte?

„Lecker“, sage ich. „Wie Marzipan.“
Ich hasse Marzipan! Und wie! (Da versucht man irgendetwas Leckeres zu finden und findet etwas, aber bei manch einem Leser ruft das keine leckeren Assoziationen hervor, da bleibt die Zunge taub, und beim anderen dreht sie sich im Mund um.)

„Pawlowscher Reflex.“
Bei Marzipan wird sie feucht. (Sehr schön!)

Es gibt Schlimmeres, als an Mandelpeeling zu riechen und dabei an Nik zu denken, geht es mir durch den Kopf. Also beschliesse ich, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
Es gibt Schlimmeres, als an Mandelpeeling zu riechen und dabei an Nik zu denken. Warum also nicht? (Den Rest würde ich ersatzlos streichen, unnötig kompliziert bzw. lang.)

Kati sitzt auf dem Sofa und drückt Blasenfolie.
Nicht, dass ich das nicht auch gerne mache, aber komisch ist die schon!

Deine Geschichte, sie ist sehr dialoglastig, es passiert beinah alles in Worten, nacherzählt, zensiert, das schubst mich als Leser ein wenig aus dem Geschehen, aber die Szene mit den beiden ist schon sehr nah. Doch merkt man, dass du sehr viel mischst und da frage ich mich, warum Kati so sehr charakterisiert wird. Sie ist mit Abstand der interessanteste Charakter in dieser Erzählung und ich mag sie auch, in ihrer Andersartigkeit, auch wie sie sich den Mister-ich-fick-die-Freundin-von-meinem-Sohn schnappt. Aber warum ist sie so viel mehr präsent als die Ich-Erzählerin oder Mister-Cunning-Linguist? Das verstehe ich nicht, auch dass ihr Freund sie verlassen hat und sie in der Küche atmet, weil der Geruch von ihrem Ex noch überall in ihrem Zimmer klebt. Ich finde das echt gut, aber warum? Was hat das mit der Erzählung zu tun. Das ist doch eine ganz andere Geschichte!?

Und irgendwie scheint mir alles auf das Ende zu rennen, du hast das echt schnell geschrieben, aber ich finde, das merkt man auch. Sorry, wenn ich das so offen sage, aber sich dann alles über wörtliche Rede hin und herzuschieben, ohne unmittelbare Wahrnehmung. Die Szene, als sie statt Nik seinen Vater an sich lecken sieht, das ist eine so intensive Szene, die würde ich viel krasser gestalten. Und auch der Mechanismus, die Aromatherapie, um die es ja eigentlich geht, den Prozess, näher beschreiben, fühlbar machen. Und wie sie sich das Mandelpeeling in den Mund schüttet … Warum sagst du das nicht? Lässt deine Geschichte mit einem Gedankenstrich enden, das hat mir nicht gefallen. Deine Geschichte lebt sehr vom Leser, wenn der nicht bereit ist, Gedankenbrücken zu bauen, wird er von irgendeinem Strom mitgerissen.

Weil ich nicht will, dass du Niks Vater anrufst oder dir die Aromatherapie oral gibst, möchte ich dir sagen, dass mir die Geschichte trotz all der zerschmetternden Worte gefallen hat. Die schönsten Beschreibungen, die Figur Kati, das ist alles wunderbar, nur scheinen mir die stärksten Passagen gar nicht zur Geschichte zu gehören. Die Idee mit der Aromatherapie ist top und das Kopierspiel gewiss gut gemeistert, aber wenn dir irgendjemand Schokolade schicken soll, würde ich da noch an den entscheidenden Szenen feilen.

Don't kill me!

Beste Grüße
markus.

 

Hey weltenläufer,

danke für die schnelle Rückmeldung. Wenn da so schnell die Last genommen wird und jmd. schreibt, er hat das gern gelesen, da weicht der Druck schon mal ein ordentliches Stück. Und was das schnell betrifft, jetzt hab ich den Salat und pick hier ständig noch Sachen raus, obwohl ich es mindestens sieben Mal gelesen habe. Aber wahrscheinlich hätte eine Nacht Abstand mehr gebracht. Jetzt muss ich mich immer schämen.
Lass Dir Zeit.


Hallo Markus,

Na gut, ich werde dich mal am Leben lassen. Weil du es bist.

mir hat bei Kati das h gefehlt: Kathi. Schreibt man bei uns so. Und bei Nik das c. Aber das ist ja fizssss Schuld.

Ja. Ich hatte auch erst alles mit "h" und Nic mit "c" und dann habe ich gecheckt, oh je, ohne "h", also alles wieder raus und bei Nik ein "k" dran, damit es zueinanderpasst. Aber schlimm fand ich das jetzt nicht. Ich habe auch 'ne Kati ohne "h" im Freundeskreis. Es soll Katrins und Kathrins geben. Und ich glaube, Katharinas werden oft auf Katis beschnitten.

Dions Texte hab ich mir jetzt nicht angeschaut, ...

Davon ist hier auch nichts mehr übrig. Also, kein Problem.

und du lügst, wenn du behauptest, dass es die Protagonisten und nicht du bist, die sagt: „Nein, keine Details!“

:lol:

Vom Flechten her schon einmal ein Pluspunkt.

Immerhin.

Zu deinen Anmerkungen. Ein paar kauf ich, die arbeite ich gleich ein, bei anderen würde ich gern weitere Rückmeldungen abwarten und an anderen hänge ich, da braucht es ziemlich viel Schläge auf den Hinterkopf, um mir die auszutreiben.

Deine Geschichte, sie ist sehr dialoglastig, es passiert beinah alles in Worten, nacherzählt, zensiert, das schubst mich als Leser ein wenig aus dem Geschehen, aber die Szene mit den beiden ist schon sehr nah.

Dagegen kann ich jetzt schlecht was sagen. Ich mag sie tatsächlich gern, so wie sie da steht. Das ist ein Punkt, der auf die Warteliste muss.

... und da frage ich mich, warum Kati so sehr charakterisiert wird. Sie ist mit Abstand der interessanteste Charakter in dieser Erzählung und ich mag sie auch, in ihrer Andersartigkeit, auch wie sie sich den Mister-ich-fick-die-Freundin-von-meinem-Sohn schnappt.

Weil es Kati ist, die die Geschichte vorwärtstreibt? Und weil es viel mehr bedarf, dem Leser zu verklickern, dass sie am Ende mit dem Vater. Mit dem Freund macht ja jeder, da muss man nicht "speziell" sein. Das muss nicht erklärt werden. Und ich mag keine Ich-Erzähler, die sich selbst beschauen. So meine Gedanken dazu, aber vielleicht falsch.
Also, ich verstehe deinen Einwand, kann das im Augenblick nicht einfach so schlucken.

Das verstehe ich nicht, auch dass ihr Freund sie verlassen hat und sie in der Küche atmet, weil der Geruch von ihrem Ex noch überall in ihrem Zimmer klebt. Ich finde das echt gut, aber warum? Was hat das mit der Erzählung zu tun. Das ist doch eine ganz andere Geschichte!?

Es charakterisiert sie. Vielleicht braucht der Leser tatsächlich nicht so viel von ihr, aber ich wollte auf jeden Fall vermeiden, dass wer kommt und sagt, dass mit dem Vater kauf ich nicht, so ist die Figur bei mir nicht angekommen, also, zu wenig Kati wäre schlimmer, als zuviel.

Und irgendwie scheint mir alles auf das Ende zu rennen, du hast das echt schnell geschrieben, aber ich finde, das merkt man auch. Sorry, wenn ich das so offen sage,

Schon okay. Allein die Fehler zeigen mir das ja auch. Und ich habe mich gestern schon drei Mal in die Ecke gestellt.

aber sich dann alles über wörtliche Rede hin und herzuschieben, ohne unmittelbare Wahrnehmung. Die Szene, als sie statt Nik seinen Vater an sich lecken sieht, das ist eine so intensive Szene, die würde ich viel krasser gestalten. Und auch der Mechanismus, die Aromatherapie, um die es ja eigentlich geht, den Prozess, näher beschreiben, fühlbar machen.

Gute Frage. Aber wahrscheinlich, weil es real viel zu absurd wäre. Du schluckst das, und mich freut das ungemein, dass mir das gelungen ist. Aber wenn man das ausleuchten würde, dann käme doch jeder und würde sagen, ich kauf nicht, dass die Frühstücksbegebenheit ein solches Trauma auslöst. Also, den Leser da Absatzweise über so dünnes Eis zu schicken, ich glaub, das Risiko, dass er da irgendwann einbricht, war mir zu hoch. Aber ich bin lernfähig. Koch mir einen Kaffee und warte auch hier ab.

Und wie sie sich das Mandelpeeling in den Mund schüttet … Warum sagst du das nicht?

Daran ist das Original schuld :).

Deine Geschichte lebt sehr vom Leser, wenn der nicht bereit ist, Gedankenbrücken zu bauen, wird er von irgendeinem Strom mitgerissen.

Das stimmt. Aber ich traue dem Leser schon einiges zu. Vielleicht ein bisschen zu viel, weiß nicht. Bin unschlüssig.

möchte ich dir sagen, dass mir die Geschichte trotz all der zerschmetternden Worte gefallen hat.

phuu, Stirn abwisch

nur scheinen mir die stärksten Passagen gar nicht zur Geschichte zu gehören.

Weil sie nicht ausformuliert sind? Versteh ich nicht.

aber wenn dir irgendjemand Schokolade schicken soll, würde ich da noch an den entscheidenden Szenen feilen.

Ha. Ich bin nicht meine Ich-Erzählerin. Hier ist der Beweis. Schokolade ist ein ganz schlechtes Argument, um mich zu erpressen. Darauf habe ich drei Mal im Jahr Bock :).
Nee, ist angekommen.

Vielen Dank für die vielen Gedanken und das anschupsen von so Sachen, auch wenn ich mich gerade nicht unbedingt kooperativ zeige, aber es arbeitet. Manchmal brauch ich länger, um mich einsichtig zu zeigen.

Liebe Grüße an Euch zwei!
Fliege

 

Hi,

Als ich die Wohnung betrete, liegt Kati in Strichmännchen-Stellung auf dem Fußboden; was soviel bedeutet, wie, sie will jetzt nicht gestört werden, weil sie atmet. Ich steige auf dem Weg in die Küche über sie hinweg und ärgere mich über ihre Soziologiebücher, die den Küchentisch vollständig bedecken. Kati hat sie aus ihrem Zimmer aus- und auf dem Tisch wieder einquartiert. Die Bücher und anderes Zeug.
Mir fällt das immer auf, dass die Geschichten von ferefiz immer gnadenlos in die Isolation gerichtet sind, ins Persönliche, in so eine Mini-Welt hinein, in der maximal 4 Leute leben, aber die Leute studieren Soziologie. :)
Ich find das faszinierend. Vor Jahren hat strudel diese ph-neutral-Geschichte kopiert und hat sich mit mir damals sehr drüber ausgetauscht, deshalb hab ich die gut auf dem Schirm. Aber das ist irgendwie faszinierend, dass die Geschichten, die in diesen „soft-skill“-studienfächer-Millieus spielen immer von Leuten handeln, die komplett an der Gesellschaft vorbeileben. Draußen reden sie über die Wirtschaftskrise, mir egal, ich ess das Kokosshampoo!
Wenn die Physik studieren würden oder Theologie – aber Nein, Soziologie – großartig. Und das ist auch wirklich so, oder?

„War am Anfang auch ganz nett. Hat mich begrüßt und sich gefreut, hat mir ein Kompliment gemacht, war auch gleich so offen und herzlich. Wir haben uns unterhalten, über die Kirche und den Papst und so, und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass der mich so anguckt. Du weißt schon. Und dann hat er von einem Date mit einer Frau erzählt, und die hätte ihn scharf gemacht, wollte aber am Ende nicht, und sein Fazit war, dass wir Frauen immer nur so auf Unschuld machen, dabei brauchen wir es. Biologie und so. Und ich schwöre, als er das erzählt hat, hat er mich gefickt.“
„Das ist hart. Was hast du gemacht?“
Ja, dieses Copywrite it ja immer sher meta. Meine Lieblingsgeschichte ist joblacks Fiebertraum über das, was sie für strudel hält. Das war das schönste Erlebnis, weil ich da unbeschränkten Zugang zu der Geschichte hatte; so auf der Gegenseite Insidergags makita kopiert seltsem – da fühlte ich mich schon sehr von Texten ausgeschlossen.
Und das hier ist jetzt: Die indirekte Kritik von Feirefiz an der Person und an den Ansichten Dions anhand dessen Geschichten (Der Autor Dion wird selbst Vorlage einer Figur im Copywrite) wird von dir im Hintergrnd deiner Kopie von ferefiz wiedergeben.

„Detail!“
„Also, wir waren auf seinem Sofa. Ich saß auf der Lehne und Nik- Das ist mir echt zu blöd. Ich kann das nicht.“
„Hat dich geleckt“, setzt Kati meinen Satz fort.
„Ja“, sage ich und werde bestimmt rot.
„Wo waren seine Hände zu dem Zeitpunkt?“
„Was?“
„Du hast mich schon verstanden.“
Also das ist gut, wenn bei dir mal Dialog läuft, dann läuft er auch richtig. Man kann die Figuren dann hören. Dieses „Ja“ war sicher das kürzest mögliche „Ja“.

Ach naja, die Geschichte ist halt schön glatt. Also die tut nicht weh, die geht sehr gut runter. Es ist ein bisschen wie eine Sitcom, wo der verrückte Freund die Lösung für ein Alltagsproblem hat – hier mit der Aromatherapie.
Es ist halt schwierig, den Tex als Sticom zu bewerten, weil viele kleine Insidergags drin sind, und es ist die Frage, ob die Figur dann so funktioniert, also auf der einen Seite hat man diesse Figuren mit s oeinem koketten Eigenbild über die eigene Kindlichkeit. Dieses Stupsnasige in den Figuren, dass eigentlich alles gut wird, wenn man im Regen auf einer Decke sitzt und dass man Madelpeeling hat und dass man sich wohlfühlt und sich eine Höhle baut und dass man Blasenfolie poppen lässt, dass man eigentlich nie älter wird als eine fünfzehnjährige an einem Tag, an dem sie sich wieder wie acht fühlen möchte.
Und dann hat man aber schon sexuell sehr pragmatische Figuren, wo es darum geht, wie man jetzt Orgasmus X mit Mann Y erreichen kann, und wo das eigene Selbst dann „irgendwie“ manipuliert werden soll. Ich mach mit dem Mann Schluß – ich brauch ein Ritual. Ich lern einen Mann kennen – ich brauch ein Ritual!
Das ist so ein Frauenbild, das irgendwie der Welt „draußen“ so ein Konstrukt aus Pülverchen, Tinkturen, Stäbchen und Klängen entgegensetzt, so etwas Schamanistisches.
Und dann ist das alles zu einer Geschichte gemischt. Ich denke du hast das Talent wirklich, wenn du das möchtest, Leuten genau zuzuhören und sie über Dialog wiederzugeben. Das fand ich in deiner Mord im Geschenkpapier-Geschichte schon gut getroffen. Während tatsächlich in den Geschichten, für die du gelobt wirst und die den Leuten nahegehen, fast alles im Erzähltext und zwischen den Zeilen funktioniert, nd du da nur relativ wenig Dialog hast. Du hast auf jeden Fall auch ein Talent dafür, ganz knappe Momente sehr dramatisch zu gestalten, eine Situation aus dem Alltag zu lösen und durch die Bearbeitung wirklich zu einem Konflikt zu machen, dessen Wiuchtigkeit dem Leser völlig klar ist. Also bei „Das Bild des Tigers“ oder „Tom“ z.b. - da würde nie ein Leser sagen: Was stellt die sich eigentlich so an? Es ist von Anfang an klar, dass es da um etwas sehr Wichtiges geht.

Hier bei der Geschichte: Da wirst du wieder sagen, man darf doch mal nur unterhalten wollen. Ja, natürlich. Aber du hast halt beim Asueinanderbauen von ferefiz Geschichte auch Sachen mit rausgebaut, mit denen man sich eignetlich mal beschäftigen müsste. Ich find das schon bezeichnend, dass wir eine Literatur haben, zumindest hier im Forum, die sich fast losgelöst von der Gesellschaft oder von gesellschaftlichen Debatten oder von aktuellen Problemen komplett in eine Welt des Individuums und der Poesie flüchtet. Und vor allem, wo das auch immer komplett möglich ist.
Und ich denke, wenn ich dir jetzt zu nahe trete, dann ei mir nicht böse, aber ich denke, dass du als jemand, der wirklich im Leben stehst, viel davon profitieren könntest, diese Flucht in die Poesie in deinen Texten nicht abzunicken. Ich hab immer das Gefühl, ich les deine Texte am liebsten, wenn in ihnen die Leute an einem Unterschied leiden, wie sie sich die Welt wünschen und wie sie ist. Das Tragische ist, was ich so aus den Augenwinkeln sehe, ist, dass du eine Sehnsucht danach hast, in solche poetische Fluchten reinzugehen, in eine magische Kinderwelt oder hier in die schamanistische Frauen-WG. Ich seh das nicht so.

Hab's trotzdem gern gelesen, toller Dialog übers Lecken!
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Fliege,

ich kommentiere jetzt die Geschichte erst einmal ohne auf die Originale zu achten und sehe sie als eigenständiges Teil.

Danach lese ich irgendwann die Originale und sag dazu auch noch was, aber ich habe jetzt keine Lust, drei Geschichten von fiz auch noch zu lesen (das musst du dir als Kopierer schon anziehen, dass man das als Kommentator nicht so lustig findet, im Falle, du willst auf Basis der drei Geschichten von ihr einen Kommentar von mir haben).

Als ich die Wohnung betrete, liegt Kati in Strichmännchen-Stellung auf dem Fußboden; was soviel bedeutet, wie, sie will jetzt nicht gestört werden, weil sie atmet.
Der fette Teil geht für mich gar nicht.
Das Atmen bekommt später eine andere Bedeutung, aber wenn ich diesen ersten Satz lese und damit in die Geschichte stolpere, denke ich folgendes: Strichmännchen: ohnmächtig? tot? - und dann kommst du mit dem atmen und ich denke: hää? - wieso will sie nicht gestört werden, wenn sie noch lebt? Also der Satz ist als Anfangssatz konfus und auch nicht schön vom Satzbau her mit dem wie da mittendrin.

Das ginge doch viel klarer, etwa so: Als ich die Wohnung betrete, liegt Kati in Strichmännchen-Stellung auf dem Fußboden; weil sie atmet , will sie jetzt nicht gestört werden.

Dann hätte das Atmen auch gleich eine andere Bedeutung.


Ich steige auf dem Weg in die Küche über sie hinweg und ärgere mich über ihre Soziologiebücher, die den Küchentisch vollständig bedecken.
Tisch reicht, die Protagonistin ist ja schon in der Küche.


Kati hat sie aus ihrem Zimmer aus- und auf dem Tisch wieder einquartiert.
Einquartieren habe ich bisher nur im Zusammenhang mit Menschen gekannt. Dinge wie Bücher werden doch einfach verstellt, herumgetragen oder so.

Ich will Wasser für Tee aussetzen und suche in dem Chaos nach meiner Garfield-Tasse.
aufsetzen


„Ich will Details, Luzie. Ich bin eine Wüstenblume.“
Versteh ich nicht.


„Okay“, sagt Kati und zieht die vier Buchstaben auf die Länge von Denkmalschutzbeauftragter.
Das ging etwas, bis ich das kapiert habe. Entweder kursiv oder dem Leser helfen, indem du schreibst: Wortlänge statt nur Länge

„Meine Wüstenblume wurde gegossen.“
Ah, okay, vielleicht ist das ein allgemein bekannter Ausdruck für die Muschi einer Frau, die schon lange nicht mehr gevögelt hat und ich kenne den nicht. Dann kann das weiter oben durchgehen, als ich meinte, ich versteh das nicht. Wenn das aber eine Kreation von dir ist :D wird sicher der eine oder andere überlegen (müssen).

Ich springe auf, renne ins Bad, greife nach dem Mandelpeeling und halte mir die Öffnung wie eine Sauerstoffmaske vor die Nase. Und weil mir das nicht ausreicht, drehe ich den Dosierverschluss ab und-

:aua: <- für das Ende, was keines ist.


Die Dialoge sind super, die wirken sehr authentisch. Mir hat das viel Spaß gemacht zu lesen, da kommen so alte WG-Gefühle hoch. Es gab ja immer eine(n), der/die irgendwie esoterisch drauf war oder mit verrückten Ideen gegen den Wahnsinn der normalen Welt gedacht hat.
So, also für die Geschichte ein großes Lob, mal von den Kleinigkeiten und dem katastrophalen (nicht inhaltlich) Ende abgesehen ;). Ein andermal noch meinen Kommentar zur Adaption.

Edit: nachdem ich Kews Kommentar gelesen habe noch was zur Gewichtung von Kati/Erzähler: Ich dachte anfangs auch, es ginge um Kati, fand das aber auch nach Fertiglesen der Geschichte nicht störend. Ich kenne das so aus dicke-Freundinnen-Zeit, dass die eine von der anderen ganz viel weiß, ich habe manchmal sogar fast doppelt gelebt - da passt das mit dem Schwenk sogar, also mir fiel das gar nicht groß auf, erst, als Kew das bemerkte.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo Fliege,

also ich hab die Originale nicht gelesen, mach ich vielleicht noch, je nach Zeitlage, auch die anderen Kommentare hab ich mir nicht angesehen - gibt also einen Kommentar rein über deinen Text.

Also die Dialoge fand ich gut. Das lässt du dir Zeit, machst keinen Stress, lässt die beiden einfach reden. Dadurch klingt das sehr natürlich, gerade auch durch die Verschämtheit was die Sexdetails angeht. Und auch Niks Reaktion, der nicht kapiert, aber so tut - sei es, weil sie ihm wichtig ist, sei es, weil er Sex will ... Lässt sich auch flott lesen deswegen, hast ja wenig Beschreibungen drin und nichts kompliziertes. Das ließt sich wirklich sauber und angenehm.

Was mir jetzt nicht so gefallen hat, der Anfang: Da konzentrierst du für mich zu stark auf Kati. Du haust da einfach sehr viele Details über sie raus: Atmen, auf dem Bodenliegen, Soziologie, die Sache mit dem Kühlschrank, Freund verlassen, Zimmer räuchern, die Sache mit der Leidensfrist. Ansich sind die Details toll und zeichnen ein tolles Bild. Aber für mich weisen die in eine andere Richtung als deine Geschichte schließlich nimmt. So wie du Kati einführst müsste es für mich in der Geschichte eigentlich mehr um Kati gehen, um ihr Problem und nicht um das deiner Erzählerin. Du schaffst es auch, dass Kati interessanter wird als die Erzählerin, weil man viel mehr über sie erfährt, sie ist viel präsenter, jedenfalls für mich. Über deine Erzählerin weiß ich: Verlegenheit über Sex zu reden, mag Schokolade, hat ihren Traumprinzen, und dieses Problem mit dem Vater. Das Verhältnis ist für mich da falsch. Vielleicht den Anfang etwas kürzen, auch wenn es schade ist um die einzelnen Details, würde das, denke ich, dem Fokus gut tun. So hab ich die ganze Zeit gewartet, dass es endlich um Kati geht.

Und dann das Ende:

Also, ich kann diese krasse Reaktion nicht nachvollziehen. Also schon dieses Flüchten, als müsste sie gleich Kotzen. Und dann das Runterschlucken, jedenfalls lese ich das so - ne, das ist mir zu viel. Da springe ich ab und es kommt mir vor, als sollte da halt ein Knalleffekt am Ende stehen, wo es keinen bräuchte bzw. der Knalleffekt zündet für mich nicht. Vielleicht überlese ich auch was. Aber wenn du das so behalten willst, mit dieser Überreaktion: Wie wäre es dann, wenn du zumindest dieses angedeutete runterschlucken raus lassen könntest? Braucht es das wirklich?

Prinzipiel finde ich die Idee mit der Aromatheraphie übrigens nett. Hat was angenehm schräges und ist eine nette Anwendung für Pawlow.

Was mir noch aufgefallen ist: Deine Rangehensweise mit der Nacherzählung ist zwar cool und flockig zu lesen. Aber irgendwo auch distanziert, weil das eigentliche Geschehen ist halt schon passiert, vielleicht wäre es da besser, du würdest direkt in die Szene gehen. Ist jetzt absolut kein Muss und die Geschichte ist so auch nett zu lesen. Wollte das nur erwähnen, weil es mir aufgefallen ist.

So viel vorerst, hoffe es bringt was.

Gruß,
Kew

 

He Fliege,
hier mein versprochener Kom.
Da musste dein Text ja schon ein bisschen was wegstecken in der Zwischenzeit. Mein Eindruck steht auch noch beim zweiten Lesen: Ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt. Das ist so wunderbar herrlich und lebendig eingefangen, das Ganze, beim Lesen hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht. Normalerweise sieht man ja nicht, wie lange ein Autor an einem Text feilt und es rutschen oft Worte raus wie: Das liest sich so leicht und unbeschwert runtergetippt. Wenn ich Ähnliches unter meinen Texten finde, denke ich mir stets: Wenn du wüsstest ...
Bei diesem Text stecke ich nun aber in der Situation ja mehr oder weniger mitbekommen zu haben, wie lange du hierfür gebraucht hast. Und da bin ich echt ein bisschen neidisch, denn das liest sich locker und unbeschwert getippt und vom zeitlichen Aufwand musst du das ja tatsächlich recht fix zusammengezimmert zu haben. Da sage ich wow.
Ich habe beim ertsen Lesen nichts gefunden, was ich dem Text vorwerfen könnte und mich springt auch jetzt nichts an. Du gibst da mit viel Einfühlungsvermögen den Blick in eine Welt, die ich gerne beobachte, weil es da so viel Kleinigkeiten zu sehen gibt, die kleinen Details, die das so rund machen.

Ich will Wasser für Tee aussetzen und suche in dem Chaos nach meiner Garfield-Tasse.
das zum Beispiel, also ich mein, eine Garfield-Tasse, da ploppen zumindest bei mir gleich viele Bilder und Assoziationen auf, da sehe ich praktisch die ganze Küche vor mir (allerdings würde ich noch mal überlegen, ob das arme Wasser wirklich ausgesetzt werden soll :D )
Kati stellt gern Dinge in den Kühlschrank, auch wenn wir Platz in der Küche haben. Sie sagt, das wären noch Nachklänge ihrer Kindheit.
Oder das. Das ist eine so wunderschön schräge Sache. Immer wieder wohl dosierte Blitzlichter, ohne das jetzt erklären zu müssen
„Dann geh halt in deinem Zimmer atmen“, sage ich und schäme mich sogleich dafür.
.
das finde ich jetz auch gut aufgebaut, dass ab hier quasi erst die Handlung beginnt, die normalste Reaktion der Welt - geh doch in dein Zimmer! - bringt das Drama, bringt das ganze Geschehen erst ins Rollen.

Schmunzeln musste ich auch, weil ich die Originale kenne und ich finde die Verweise wirklich liebevoll eingepflanzt. Das mit dem eingebauten Rönchen (die Geschichte hat damals ziemlich viel Raum eingenommen) ist ja schon fast ein als richtiger Witz angelegt. ;)

Sehr gerne gelesen :)

grüßlichst
weltenläufer

edit: da fiz nun auch schon fertig ist :eek: fühl ich mich ja schon ein bisschen unter Druck, aber Abgabe ist doch erst der 5.3., oder bringe ich da was durcheinander?

 

Hey Quinn,

Mir fällt das immer auf, dass die Geschichten von feirefiz immer gnadenlos in die Isolation gerichtet sind, ins Persönliche, in so eine Mini-Welt hinein, in der maximal 4 Leute leben, aber die Leute studieren Soziologie. :)
Ich find das faszinierend.

Ich auch.

Und das hier ist jetzt: Die indirekte Kritik von Feirefiz an der Person und an den Ansichten Dions anhand dessen Geschichten (Der Autor Dion wird selbst Vorlage einer Figur im Copywrite) wird von dir im Hintergrund deiner Kopie von feirefiz wiedergeben.

Ich muss mal sagen, dass ich nicht eine Minute an Dion gedacht habe, als ich das getippt habe. Erst bei deinem Komm, fiel mir das wieder ein, dass es das ja gab. Insofern ist es eher meiner Vergesslichkeit zuzuschreiben, als der Metaebene.

Also das ist gut, wenn bei dir mal Dialog läuft, dann läuft er auch richtig. Man kann die Figuren dann hören. Dieses „Ja“ war sicher das kürzest mögliche „Ja“.

Das freut mich natürlich. Und ich denke auch, dass dieses "ja" sehr minimalistisch ist.

Ach naja, die Geschichte ist halt schön glatt. Also die tut nicht weh, die geht sehr gut runter. Es ist ein bisschen wie eine Sitcom, wo der verrückte Freund die Lösung für ein Alltagsproblem hat – hier mit der Aromatherapie.

Da kann ich auch gar nichts gegen sagen. So ist sie, und so wollte ich sie haben. War schon klar, dass ich damit keinen Preis gewinne, aber ich hatte Spaß dran. Ich wollte diese beiden da aufs Sofa setzen und ihnen zuhören.

Während tatsächlich in den Geschichten, für die du gelobt wirst und die den Leuten nahegehen, fast alles im Erzähltext und zwischen den Zeilen funktioniert, und du da nur relativ wenig Dialog hast.

Ich weiß jetzt nicht so richtig, was ich darauf sagen soll. Also zum einen sind diese Copys für mich auch immer etwas, wo ich spielerisch rangehe. Ich übernehme Figuren, die nicht meine sind. Diese in mein typisches Gerüst zu zwängen kommt mir irgendwie falsch vor. Vielleicht etwas, was ich überdenken sollte. Aber, gerade deshalb, weil ich da eben so "Fremdkörper" habe, wächst natürlich auch die Lust, mit ihnen etwas Neues auszuprobieren. Ich denke, ich mag das Copyspiel gerade deshalb und wenn ich mir meine Copys so angucke, dann haben die mich in gewisser Weise auch weitergebracht.
Was jetzt Dialog und Erzähltext betrifft - also Dialoge gehen mir schneller von der Hand und bringen mir auch mehr Spaß derzeitig. Vielleicht sollte ich in dieser Phase tatsächlich überlegen, mich auf Hörspiele oder Theaterstücke zu verlegen. Aber, als mir das ein Kollege angetragen, der meine Sachen kennt, da habe ich gelacht und gesagt, nee, nicht wirklich. So über die Nachteile von reinen Dialoggeschichten wurde ja schon häufiger debattiert und hier wird es mir auch wieder quittiert.

Du hast auf jeden Fall auch ein Talent dafür, ganz knappe Momente sehr dramatisch zu gestalten, eine Situation aus dem Alltag zu lösen und durch die Bearbeitung wirklich zu einem Konflikt zu machen, dessen Wiuchtigkeit dem Leser völlig klar ist.

Das hat mich einfach nur gefreut.

Hier bei der Geschichte: Da wirst du wieder sagen, man darf doch mal nur unterhalten wollen.

Genau. Genau das sage ich :).

... viel davon profitieren könntest, diese Flucht in die Poesie in deinen Texten nicht abzunicken. Ich hab immer das Gefühl, ich les deine Texte am liebsten, wenn in ihnen die Leute an einem Unterschied leiden, wie sie sich die Welt wünschen und wie sie ist.

Das zieht sich aber auch wie ein roter Faden durch fast alle meine Geschichten. Also, da bleiben eigentlich die wenigsten von verschont. Es war schon auch ein Stück Befreiung, es hier mal eben nicht zu tun.

Das Tragische ist, was ich so aus den Augenwinkeln sehe, ist, dass du eine Sehnsucht danach hast, in solche poetische Fluchten reinzugehen, in eine magische Kinderwelt oder hier in die schamanistische Frauen-WG. Ich seh das nicht so.

Klar habe ich diese Tendenzen, ich bin eine Frau :). Und vielleicht trete ich diese Flucht ja an, gerade weil der Berufsalltag mir das nicht erlaubt. Da unterscheide ich mich dann ja auch nicht, von all den Menschen, die dass in ihrer Freizeit auch tun. Ob das gut ist, sei mal dahingestellt. Das aber gerade ein Copywrite mich dazu einlädt, muss ich jetzt nicht weiter ausführen, glaub ich.

Hab's trotzdem gern gelesen, toller Dialog übers Lecken!

Hehe.

Danke für die Rückmeldung. Wenn ich mich hier jetzt auch nur rechtfertige und verteidige, bleibt sicher doch wieder in irgendeiner Ecke was hängen und arbeitet da schwer vor sich her.

Hallo bernadette,

ich kommentiere jetzt die Geschichte erst einmal ohne auf die Originale zu achten und sehe sie als eigenständiges Teil.

Da habe ich überhaupt gar nichts dagegen. Soll ja auch eigenständig funktionieren.
Das dies aber nicht ganz der Fall ist, zeigt mir dein Kritikpunkt hinsichtlich des Endes, was ja auch von anderen Kommentatoren angesprochen wird. Und gestern Abend habe ich mir fest vorgenommen, es zu ändern. Heute früh sitze ich über dem Text und denke so, nee, willste eigentlich gar nicht. Wahrscheinlich hätte ich mich leichter, wenn der Text in einer anderen Rubrik stehen würde, ohne den Titelvorsatz-copywrite. Aber unter dem Gesichtspunkt, ich wollte dieses Ende. Von Anfang an. Und jetzt bleibt es auch erstmal so. Selbst, wenn ich mir darüber ein Haufen Minus einhole.

Danach lese ich irgendwann die Originale und sag dazu auch noch was, aber ich habe jetzt keine Lust, drei Geschichten von fiz auch noch zu lesen (das musst du dir als Kopierer schon anziehen, dass man das als Kommentator nicht so lustig findet, im Falle, du willst auf Basis der drei Geschichten von ihr einen Kommentar von mir haben).

Ich verzeihe sowas von. Und wenn der Kommentar nicht kommt, ich freue mich schon über diesen hier gewaltig. Danke dafür.

Der fette Teil geht für mich gar nicht.

Oh je. Aber ich will das Atmen nicht vorwegstellen. Noch nicht. Kann noch kommen.

Einiges habe ich übernommen, anderes fällt mir eben sehr viel schwerer. Wahrscheinlich die viel wichtigeren Sachen, um das hier rund zu machen.

Ah, okay, vielleicht ist das ein allgemein bekannter Ausdruck für die Muschi einer Frau, die schon lange nicht mehr gevögelt hat und ich kenne den nicht. Dann kann das weiter oben durchgehen, als ich meinte, ich versteh das nicht. Wenn das aber eine Kreation von dir ist :D wird sicher der eine oder andere überlegen (müssen).

Also, die anderen merken das nicht an und mein Testleser hat es sofort geschnallt. Ich lass erst mal so.

:aua: <- für das Ende, was keines ist.

Ja, tricky für mich. Vielleicht kommt es ja tatsächlich noch anders.

Die Dialoge sind super, die wirken sehr authentisch. Mir hat das viel Spaß gemacht zu lesen, da kommen so alte WG-Gefühle hoch. Es gab ja immer eine(n), der/die irgendwie esoterisch drauf war oder mit verrückten Ideen gegen den Wahnsinn der normalen Welt gedacht hat.

Das freut mich natürlich sehr.

Edit: nachdem ich Kews Kommentar gelesen habe noch was zur Gewichtung von Kati/Erzähler: Ich dachte anfangs auch, es ginge um Kati, fand das aber auch nach Fertiglesen der Geschichte nicht störend. Ich kenne das so aus dicke-Freundinnen-Zeit, dass die eine von der anderen ganz viel weiß, ich habe manchmal sogar fast doppelt gelebt - da passt das mit dem Schwenk sogar, also mir fiel das gar nicht groß auf, erst, als Kew das bemerkte.

Das hat sicher dazu begetragen, dass ich auch den Anfang verkürzen wollte und heute auf das Blatt gestarrt habe und überlegt, ja wovon trennste dich denn jetzt und beschlossen habe, von gar nichts.

Hey Kew,

und lieben Dank auch Dir.

also ich hab die Originale nicht gelesen, mach ich vielleicht noch, je nach Zeitlage, auch die anderen Kommentare hab ich mir nicht angesehen - gibt also einen Kommentar rein über deinen Text.

Sind mir sehr lieb, diese Kommentare.

Also die Dialoge fand ich gut. ... Das ließt sich wirklich sauber und angenehm.

Schön.

Was mir jetzt nicht so gefallen hat, der Anfang: Da konzentrierst du für mich zu stark auf Kati. Du haust da einfach sehr viele Details über sie raus: Atmen, auf dem Bodenliegen, Soziologie, die Sache mit dem Kühlschrank, Freund verlassen, Zimmer räuchern, die Sache mit der Leidensfrist. Ansich sind die Details toll und zeichnen ein tolles Bild. Aber für mich weisen die in eine andere Richtung als deine Geschichte schließlich nimmt. So wie du Kati einführst müsste es für mich in der Geschichte eigentlich mehr um Kati gehen, um ihr Problem und nicht um das deiner Erzählerin.

Das klingt alles sehr richtig und nachvollziehbar für mich und ich glaub, ich weiß Du hast recht. Aber kill your Darlings fällt mir gerade in Punkto Kati echt schwer. Ich habe das bei Bernadette schon geschrieben. Mein subjektives Empfinden kämpft da gerade mit dem Objektiven und noch sind die nicht fertig.

Du schaffst es auch, dass Kati interessanter wird als die Erzählerin, weil man viel mehr über sie erfährt, sie ist viel präsenter, jedenfalls für mich.

Die ist auch spannender, egal wieviel ich über die Ich-Erzählerin noch zeigen würde.

Also, ich kann diese krasse Reaktion nicht nachvollziehen. Also schon dieses Flüchten, als müsste sie gleich Kotzen. Und dann das Runterschlucken, jedenfalls lese ich das so - ne, das ist mir zu viel. Da springe ich ab und es kommt mir vor, als sollte da halt ein Knalleffekt am Ende stehen, wo es keinen bräuchte bzw. der Knalleffekt zündet für mich nicht. Vielleicht überlese ich auch was. Aber wenn du das so behalten willst, mit dieser Überreaktion: Wie wäre es dann, wenn du zumindest dieses angedeutete runterschlucken raus lassen könntest? Braucht es das wirklich?

Ja das Ende. Das ist das Gleiche wie mit dem Anfang. Ich habe dazu schon in der Antwort zu bernadette was geschrieben. Auch so ein darling für mich.

Was mir noch aufgefallen ist: Deine Rangehensweise mit der Nacherzählung ist zwar cool und flockig zu lesen. Aber irgendwo auch distanziert, weil das eigentliche Geschehen ist halt schon passiert, vielleicht wäre es da besser, du würdest direkt in die Szene gehen. Ist jetzt absolut kein Muss und die Geschichte ist so auch nett zu lesen. Wollte das nur erwähnen, weil es mir aufgefallen ist.

Dir und Markus auch. Aber da hat schon: nein, kein szenischer Ausbau, gewonnen, auch wenn ich das absolut nachvollziehen kann. Wenn ich jetzt so Eure Kritiken lese und meine Antworten, dann hab ich das Gefühl, mir selber im Weg zu stehen.

So viel vorerst, hoffe es bringt was.

Immer ;)


Hallo weltenläufer,

Ja, Du kommst jetzt wirklich so ein bisschen wie der Ritter auf dem Pferd. Aber es ist schön, so eine konsequente Gegenstimme zu hören. Zumal der Text (trotz Mängel) bis fast vor dem Ende ja so ziemlich für die meisten funktioniert.

Da musste dein Text ja schon ein bisschen was wegstecken in der Zwischenzeit.

Ich sag mal, überrascht haben die Reaktionen mich jetzt nicht.

Mein Eindruck steht auch noch beim zweiten Lesen: Ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt. Das ist so wunderbar herrlich und lebendig eingefangen, das Ganze, beim Lesen hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht.

Mehr wollte ich nicht und bei Dir hat das funktioniert. Und ich kauf das jetzt schlicht als Berechtigung und Legitimation.

... denn das liest sich locker und unbeschwert getippt und vom zeitlichen Aufwand musst du das ja tatsächlich recht fix zusammengezimmert zu haben.

Das ist der Dialogform geschuldet. Wäre da mehr Erzähltext drin, dann sähe es ganz anders aus.

Du gibst da mit viel Einfühlungsvermögen den Blick in eine Welt, die ich gerne beobachte, weil es da so viel Kleinigkeiten zu sehen gibt, die kleinen Details, die das so rund machen.

Du glaubst gar nicht, wie viel Spaß ich daran hatte.

Das ist eine so wunderschön schräge Sache. Immer wieder wohl dosierte Blitzlichter, ohne das jetzt erklären zu müssen

Schön, wenn das funktioniert.

Schmunzeln musste ich auch, weil ich die Originale kenne und ich finde die Verweise wirklich liebevoll eingepflanzt.

Danke!

edit: da fiz nun auch schon fertig ist :eek: fühl ich mich ja schon ein bisschen unter Druck, aber Abgabe ist doch erst der 5.3., oder bringe ich da was durcheinander?

5.3. keine Sorge.

Vielen Dank für das viele Gut und Schön, hat mich natürlich gefreut.

Liebe Grüße an Euch alle!

Fliege

 

Halloechen Fliege,

also ich hab mich sehr gefreut ueber die Kopie. Gut, am Anfang hatte ich Angst, dass es eine reine pH-neutral Kopie wird, denn die hatte ich ja schonmal. Krass, dass diese Kati-Figur, die Leute so zu faszinieren scheint. Da habe ich sie in meinem kurzen Text damals vielleicht echt etwas verschwendet. Aber gut, wenn andere meine Versaeumnisse nachholen, ist das auch schoen. Und ich fand es echt cool, wie Du sie ausgebaut hast. Ich wuerd da auch gar nicht viel wegkuerzen, das Ungleichgewicht gegenueber der Erzaehlerin eher dadurch ausgleichen, letztere ein bisschen auszubauen als Figur.
Also Deinen Copywrite-Ansatz fand ich echt genial. Das von Luzies Seite aus weiterzuspinnen, auch das mit dem Konny-Trauma fand ich lustig. Und das Frauengespraech eh.
Ich hab auch erst gedacht, es ist ein bisschen schade, diese krassen Szenen nur so nachtraeglich und durch das recht verstockte Erzaehlen gefiltert wahrnehmen zu koennen. Ich kann aber auch verstehen, dass Dir der Dialog der Freundinnen wichtig ist. Ist er mir auc. Eine Moeglichkeit beides zu haben waere, dass sie erzaehlt und sich dann detailliert an die Szene erinnert, da koennten dann auch heftigere Einzelheiten dargestellt werden, die sie Kati gerade nicht erzaehlt. Das waere fuer mich ein reizvoller Kontrast. Wuerde aber natuerlich recht viel Ergaenzungsarbeit erfordern.

„Also, wir waren auf seinem Sofa. Ich saß auf der Lehne und Nik- Das ist mir echt zu blöd. Ich kann das nicht.“
„Hat dich geleckt“, setzt Kati meinen Satz fort.
„Ja“, sage ich und werde bestimmt rot.
„Wo waren seine Hände zu dem Zeitpunkt?“
„Was?“
„Du hast mich schon verstanden.“
Also besonders das hat mich gefreut. Einmal weil's lustig ist, aber noch mehr, weil ich in dieser Verklemmtheit und Sprachlosigkeit einen wichtigen Kernpunkt meiner Geschichte wiedererkenne. Anders als Quinn mir unterstellt (@ Quinn :p), geht es in meinem Text naemlich nicht darum, einfach nur so ne Dion-Position zu verunglimpfen. Es ging mir darum, zwei Extrempositionen aufeinanderprallen zu lassen. Das war in der ersten Version nicht so deutlich, hab ich auch eingesehen und entsprechend nachgearbeitet, um beide Positionen gleich stark zu ironisieren. Also die Dionposition absolut unverbluemten Ausdrucks und, selbstironisch, meine eigene, eher verhaltene Ausdrucksweise. Also dass da der Typ, Nik heisst er ja, von Plosiven und Frikativen redet, waehrend er sie leckt und gar nicht weiss, wie er "das da unten" nun nennen soll - ich denke, das wird schon deutlich, dass ich das nicht bierernst als gluehendes Positivbeispiel richtigen Umgangs mit Sex ueber die andere Position stellen moechte. Also das fand ich schoen, dass Du das offenbar gesehen hast, was ich da versucht hab.

"Aromatherapie" ist ein sehr schoener Titel, aber die Aromatherapie im Text ist hanebuechen. Also Esoterik ist fuer mich immer recht hanebuechen, aber sie hat doch meist irgendwie eine gewisse Logik. Man muss sie den Leuten ja verkaufen. Und im Gegensatz etwa zum Ausraeuchern und ausserhalb des Zimmers Atmen, ist die Aromatherapie fuer Luzie sowas von unlogisch, selbst fuer Frauenverhaeltnisse. Das merkt man schon hieran:

„Ich weiß nicht“, sage ich. „Müsste ich dazu nicht Duft und Nik zusammen aufnehmen, um später über den Duft die Nik-Rezeptoren zu aktivieren?“
„Wird schon auch andersrum funktionieren.“
Das kommt mir so vor, als sei Dir da klar gewesen, dass das eigentlich an den Haaren herbeigezogen ist und dann hast Du diesen Zweifel einer Figur in den Mund gelegt, um moegliche Lesereinwaende vorwegzunehmen. Also, nicht dass wir und falsch verstehen, es darf ruhig verrueckt und uebertrieben sein, aber eben Verrueckt mit System und innerer Logik.
Also der Schluss, dass Kati da mit Konny voegelt, ist ja auch voellig unglaubwuerdig und an den Haaren herbeigezogen. Aber das hat mir gefallen, war fuer diese insgesamt ueberzogene Katifigur stimmig.

Ja, ansonsten, ich hab mal ein bisschen gewartet mit dem Kommentieren, damit Du ein bisschen mehr Zeit zum Aufraeumen hast. Die Goldmedaille fuer die schnellste Abgabe hast Du Dir sicherlich verdient, doch etwas strubbelig war der Text schon noch. Aber ich hab da viel Verstaendnis fuer, wenn ein Text schnell kommt, muss man ihn auch schnell schreiben und raushauen.

Im Einzelnen:

Sie sagt, das wären noch Nachklänge ihrer Kindheit.
indirekte Rede: das seien. Mit Nachklaengen konnte ich mich nicht so anfreunden, das haette ich son bisschen schmissiger ausgedrueckt. "Kindheitstrauma, aber ohne Trauma, sagt sie", sowas in die Richtung halt.

Kati wurde letzte Woche von ihrem Freund verlassen. Daraufhin verbarrikadierte sie sich drei Tage in ihrem Zimmer. Am vierten kam sie rausmaschiert, hat sich eine Pizza in den Ofen geschoben
So, Du schreibst im Praesens, in einem ziemlich umgangssprachlichen Ton. Da wuerde ich die Vergangenheit durch Perfekt ausdruecken. "Kati ist letzte Woche von ihrem Freund verlassen worden, hat sich daraufhin drei Tage in ihrem Zimmer verbarrikatiert. Am vierten ist sie rausmarschiert ..."

Erst kommt die Leidensphase, dann die Bekämpfungsphase mit festgesetzter Dauer und dann, Fingerschnipp, ist sie wieder völlig normal.
Das schreit doch nach einem Witz, einem Nachsatz: "Na ja, Kati-normal halt"

„Hat er dir nichts zum Frühstück angeboten? War er schon weg, als du in seinem Bett aufgewacht bist? Putzt er sich morgens nicht die Zähne? Ist er Veganer? Was ist sein Problem?“
:lol:

„Erbeeren und Schlagsahne.“ Kati lacht. „Oh Mann.“
Hier haette ich mir auch echt noch ne sarkastischere Bemerkung von Kati gewuenscht. Erdbeeren mit Schlagsahne bietet echt viel Angriffsflaeche.

Und ich schwöre, als er das erzählt hat, hat er mich gefickt.“
Fand ich auch cool!

„Ich bin vom Tisch aufgestanden und ins Badezimmer, habe abgeschlossen und ein Handtuch vor das Schlüsselloch gehangen,
guck, hier hast Du's Perfekt schoen, aber dafuer: "gehaengt". Da bin ich empfindlich, kann es aber immer schlecht erklaeren. Also guckstu hier.

„Genau. Und ich wollte ihn auch. Wir also die Klamotten wieder aus und Finger hier und Hände da-“
Das kann ich mir so schoen bildhaft vorstellen, wie sie da so in der naeheren Umgebung anruechiger Koerperteile rumfuchtelt.

Als Kind hat sie mal ein Meerschweinchen mit einem Puppenhausdach geröncht, das war danach tot. Hat sie erzählt. Ich sehe Bilder, in denen Kati Niks Vater wirklich sehr weh tut.
:D

Also vielen Dank fuer diese amuesante Kopie!

Eskapistenfiz

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Eskapistenfiz,

:)

also ich hab mich sehr gefreut ueber die Kopie.

Das freut mich. Weil ich in Sorge war, nachdem ich gesehen hab, ich fiz, na hoffentlich wirft sie mir danach nicht Figurenmißbrauch vor. Geht ja schnell, wenn jemand die so gern hat, wie Du. Das war für mich die größte Hürde, in dieser Runde.

Krass, dass diese Kati-Figur, die Leute so zu faszinieren scheint. Da habe ich sie in meinem kurzen Text damals vielleicht echt etwas verschwendet.

Naja. Ich sag mal, gerade weil sie so mit großer Masche gestrickt ist, bietet sie sich für ein Copy ja an.

Und ich fand es echt cool, wie Du sie ausgebaut hast. Ich wuerd da auch gar nicht viel wegkuerzen, das Ungleichgewicht gegenueber der Erzaehlerin eher dadurch ausgleichen, letztere ein bisschen auszubauen als Figur.

Das klingt besser, als nur streichen. Mal sehen.

Also Deinen Copywrite-Ansatz fand ich echt genial. Das von Luzies Seite aus weiterzuspinnen, auch das mit dem Konny-Trauma fand ich lustig. Und das Frauengespraech eh.

Ich stell die Blumen schnell ins Wasser, damit ich noch ganz lange was von hab :).

Eine Moeglichkeit beides zu haben waere, dass sie erzaehlt und sich dann detailliert an die Szene erinnert, da koennten dann auch heftigere Einzelheiten dargestellt werden, die sie Kati gerade nicht erzaehlt. Das waere fuer mich ein reizvoller Kontrast. Wuerde aber natuerlich recht viel Ergaenzungsarbeit erfordern.

Ja, wäre möglich. Ich frag mich nur, ob ich das am Ende dann so hinbekommen könnte, dass man das Verklemmte dann auch in ihren Gedanken wahrnimmt. Also, schreibe über Sex und heftige Brüche, aber das alles in "romantisch" und nicht beim Namen nennend. Du hast das ja gemacht im Original, aber wenn ich mir das jetzt hier zwischengestreut vorstelle, weiß nicht. Ist ja ein ziemlicher Bruch dann auch und nimmt das Tempo.
Das wäre tatsächlich eine Herausforderung, und weiß grad nicht, ob ich mich dieser wirklich stellen will.

Also besonders das hat mich gefreut. Einmal weil's lustig ist, aber noch mehr, weil ich in dieser Verklemmtheit und Sprachlosigkeit einen wichtigen Kernpunkt meiner Geschichte wiedererkenne.

Ja, so war das gemeint.

Es ging mir darum, zwei Extrempositionen aufeinanderprallen zu lassen.

Ich habe auch versucht den Gegenpol mit Kati wieder aufzunehmen, also, so ziemlich die selbe Konstellation in der Ausgangssituation.

"Aromatherapie" ist ein sehr schoener Titel, aber die Aromatherapie im Text ist hanebuechen. Also Esoterik ist fuer mich immer recht hanebuechen, aber sie hat doch meist irgendwie eine gewisse Logik. Man muss sie den Leuten ja verkaufen.

Also, Esoterik und Logik gehen bei mir nicht zusammen. Nicht mal, wenn sie den Leuten was verkaufen wollen. Da wird immer nur behauptet, der Stein wirkt auf Fischegeborene ... das Quellwasser, bei Vollmond abgefüllt ... (das Mondwasser ist übrigens mein persönliches Highlight) und wenn man dann mit wissenschaftlichen Dingen dagegenhält, dann wird es eine Frage des Glaubens oder der inneren Energien/Einstellungen oder was weiß ich. In gewisser Weise habe ich versucht, dieses Schema aufzugreifen,und habe jetzt mal in diese Richtung ein bisschen zugefügt. Macht es für dich sicher nicht logischer, für mich aber runder :).
Aber ich verstehe Deinen Einwand völlig und ich habe den ja auch erwartet.

Ja, ansonsten, ich hab mal ein bisschen gewartet mit dem Kommentieren, damit Du ein bisschen mehr Zeit zum Aufraeumen hast. ..., doch etwas strubbelig war der Text schon noch.

Ich habe mich ja selbst schon geschämt. Furchtbar.

Aber ich hab da viel Verstaendnis fuer, wenn ein Text schnell kommt, muss man ihn auch schnell schreiben und raushauen.

Daran muss ich grundsätzlich arbeiten, nicht nur bei diesem Text.

Im Einzelnen:

Habe ich viel gekauft von.

Das kann ich mir so schoen bildhaft vorstellen, wie sie da so in der naeheren Umgebung anruechiger Koerperteile rumfuchtelt.

Hehe.

Also vielen Dank fuer diese amuesante Kopie!

Danke für die Vorlage, die mich dazu eingeladen hat, mal einen anderen Ton anzuschlagen. Ich hatte jedenfalls Spaß beim schreiben. Und wenn der eine oder andere da locker durchkommt und hier und da grinst, ganz ehrlich, mir reicht das *schäm*.

Vielen Dank für die Rückmeldung. Hat mich gefreut, all das zu lesen.
Beste Grüße Fliege

 

Hallo Fliege!

Als ich die Wohnung betrete, liegt Kati in Strichmännchen-Stellung auf dem Fußboden; was soviel bedeutet, wie, sie will jetzt nicht gestört werden, weil sie atmet.
Das fand ich gleich mal so richtig sympathisch. Strichmännchen-Stellung. Hab ich noch nie gelesen, obwohl es so schön einfach und treffend ist.

Ich will Wasser für Tee aufsetzen und suche in dem Chaos nach meiner Garfield-Tasse.
Das finde ich auch gut. So Details sind bei mir der Schlüssel zu den Figuren. Garfield-Tasse. Gut.

„Okay“, sage ich. „Ich mach mir nur eben den Tee fertig.“
„Bring Schokolade mit. Ist in der Tüte auf dem Boden. Hab eingekauft.“
Mit Tee und Schokolade setze ich mich neben sie auf den Boden.
Das ist schon sehr typisch Frau, oder? Ich stelle mir vor, ein Kumpel setzt sich mit Tee und Schokolade neben mir auf den Boden und sagt: "Ich hab Zeit." Zum Kreischen.

„Wie süß“, sagt sie, dabei hat sie "süß" vorher in Tabasco getaucht.
Find ich gut.

„Ich will Details, Luzie. Ich bin eine Wüstenblume.“
Oh Mann, da fühlt man sich wie ein Spanner.

Also, es war gut.“ Kurz halte ich inne, dann korrigiere ich mich. „Es war verdammt gut. Und heute morgen, wir wollten gerade zur Wiederholung ansetzen, kommt sein Vater mit Brötchen zum Frühstück.“
„Okay“, sagt Kati und zieht die vier Buchstaben auf die Wortlänge von Denkmalschutzbeauftragter.
„War am Anfang auch ganz nett. Hat mich begrüßt und sich gefreut, hat mir ein Kompliment gemacht, war auch gleich so offen und herzlich. Wir haben uns unterhalten, über die Kirche und den Papst und so, und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass der mich so anguckt. Du weißt schon. Und dann hat er von einem Date mit einer Frau erzählt, und die hätte ihn scharf gemacht, wollte aber am Ende nicht, und sein Fazit war, dass wir Frauen immer nur so auf Unschuld machen, dabei brauchen wir es. Biologie und so. Und ich schwöre, als er das erzählt hat, hat er mich gefickt.“
„Das ist hart. Was hast du gemacht?“
da komm ich raus. Sind die jetzt alleine? wo ist ihr Typ? Ich versteh das echt nicht. Die wollen gerade anfangen mit dem Sex, dann kommt der Vater und Nik löst sich in Luft auf ... hä, bin ich betrunken? Hab das gestern nicht kapiert und heute auch nicht. er war doch da

Und heute morgen, wir wollten gerade zur Wiederholung ansetzen, kommt sein Vater mit Brötchen zum Frühstück
und wo ist er dann? Okay, ich glaube, Nik war die ganze Zeit dabei, aber ich finde halt, du müsstest das bisschen deutlicher sagen. Weil
„Weil dann Nik kam.“
verwirrt ansonsten. Als ob er die ganze Zeit weg gewesen wäre.

Okay. Aber erst holst du die Schokolade“, sage ich.
Sie steht auf und springt in die Küche, wühlt in der Plastiktüte und kommt mit einer Tafel Erbeer-Sahne-Schokolade zurück.
„Nett“, kommentiere ich die Auswahl. Kati schaut mich an und zuckt mit den Schultern.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass du die Geschichte für fiz geschrieben hast ;-

„Als wir gerade so in Fahrt kamen, habe ich wieder seinen Vater gesehen. Ich habe seinen Vater geritten. Das war so widerlich!“
Für mich wäre es natürlich spannender gewesen, wenn es ihr gefallen hätte. Dann hätte sie sich darüber erschrecken können. Aber gut, so eine ist sie nicht.

„Wir müssen Geruch und Nik in deinem Kopf zu einer Einheit bringen. Und bevor ihr das nächste Mal poppt, duscht du vorher
duschst

Du hast mir nicht gesagt, dass er einen noch relativ jungen und ziemlich gutaussehenden Vater hat.“
„Was heißt das?“
„Meine Wüstenblume wurde gegossen.“
„Ihr habt nicht wirklich?“
„Doch. War so lala.“
Ich springe auf, renne ins Bad, greife nach dem Mandelpeeling und halte mir die Öffnung wie eine Sauerstoffmaske vor die Nase. Und weil mir das nicht ausreicht, drehe ich den Dosierverschluss ab und-
Hat fiz eigentlich wieder Schokolade ausgelobt für den, der am schnellsten fertig ist?

Man merkt dem Text an, dass du ihn schnell fertig schreiben wolltest. Da sind gute Sachen drin, Qualität, die ich erwarte, wenn ich deinen Namen lese. Tut mir Leid, ich kann diese Erwartungen nicht verleugnen. Aber es fehlt mir so bisschen der Kick. Zum Beispiel die Nachvollziehbarkeit von Katis Verhalten am Ende. Wahrscheinlich muss ich fizs Geschichte nochmal lesen, wenn ich das verstehen will, aber sehe jetzt bitte meine Kritik einfach als Kritik an, die deine geschichte als geschichte meint, nicht als Copy. Ich hab natürlich die geröncht Geschichte von fiz schon gelesen, aber das ist länger her. Deshalb: Guck, ob du mit meinem Kommentar überhaupt was anfangen kannst. wenn nicht, dann sag dir: Och, der blöder Typ hat nicht verstanden, worauf ich anspiele, hätte mal lieber das Original nochmal lesen sollen. Damit komm ich klar.

Trotzdem: Auch diese Geschichte ist sehr gut lesbar, macht Spaß und für zwischendurch absolut okay.


Lollek

 

Hallo Lollek,

und schön Dich hier zu hören. Bei copys mache ich für jeden Kritiker einen Luftsprung.

Das fand ich gleich mal so richtig sympathisch. Strichmännchen-Stellung. Hab ich noch nie gelesen, obwohl es so schön einfach und treffend ist.

Das ist schön, dass Du das schreibst. Bei meinem Testleser führte es zu Verwirrungen. Aber ich mochte die auch und dachte, lässt Du so.

So Details sind bei mir der Schlüssel zu den Figuren. Garfield-Tasse. Gut.

Die ist geklaut :).

Ich stelle mir vor, ein Kumpel setzt sich mit Tee und Schokolade neben mir auf den Boden und sagt: "Ich hab Zeit." Zum Kreischen.

Hehe.

da komm ich raus. Sind die jetzt alleine? wo ist ihr Typ? Ich versteh das echt nicht. Die wollen gerade anfangen mit dem Sex, dann kommt der Vater und Nik löst sich in Luft auf ... hä, bin ich betrunken? Hab das gestern nicht kapiert und heute auch nicht. er war doch da

Da bin ich überhaupt nicht drauf gekommen, dass man sich den wieder weg denkt. Ich musste auch Deine Bemerkung drei Mal lesen, bevor bei mir der Groschen fiel, was eigentlich Dein Problem ist Ja, er ist da, aber eben sehr still. Ich gebe ihm noch einen Satz :).

Für mich wäre es natürlich spannender gewesen, wenn es ihr gefallen hätte. Dann hätte sie sich darüber erschrecken können. Aber gut, so eine ist sie nicht.

Boah! :D

Hat fiz eigentlich wieder Schokolade ausgelobt für den, der am schnellsten fertig ist?

Ich mag gar keine Schokolade ...

Man merkt dem Text an, dass du ihn schnell fertig schreiben wolltest.

Das ist schlecht.

Tut mir Leid, ich kann diese Erwartungen nicht verleugnen. Aber es fehlt mir so bisschen der Kick.

Kann ja niemand. Aber warum die Menschen heutzutage lieber großes Drama wollen und nicht ab und an einfach mal schmunzeln, also darüber mache ich mir echt Sorgen ;).
Och, der blöder Typ hat nicht verstanden, worauf ich anspiele, hätte mal lieber das Original nochmal lesen sollen. Damit komm ich klar.

Sag ich nicht. Würde ich nieee sagen.

Trotzdem: Auch diese Geschichte ist sehr gut lesbar, macht Spaß und für zwischendurch absolut okay.

Dann ist für mich alles in Ordnung. Mehr will sie nicht, mehr kann sie nicht und Spaß machen, klingt für mich jetzt nicht nach Verriss.

Danke Dir und Grüße, Fliege

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Fliege,

ich nehme es vorweg: Ich habe mich sehr, sehr, sehr gut amüsiert... klasse Kopie von gleich mehreren Geschichten, gut zusammengebracht.

Als ich die Wohnung betrete, liegt Kati in Strichmännchen-Stellung auf dem Fußboden; was soviel bedeutet, wie, sie will jetzt nicht gestört werden, weil sie atmet.
Geiler Einstieg, ich war sofort drin.

„Dann geh halt in deinem Zimmer atmen“, sage ich und schäme mich sogleich dafür.
:D

Wie sie das macht, wird eines ihrer vielen Geheimnisse bleiben, aber es ist eines von denen, um die ich sie beneide.
Hier bin ich sprachlich kurz rausgeflogen, Teil zwei des Satzes ist zu kompliziert finde ich. Besser wäre vielleicht: "...aber eines, um das ich sie beneide."

„War es Mauerblümchensex?“
Noch harmloser als Blümchensex? Die Steiergung?

„Es war verdammt gut. Und heute morgen,..."
nach neuer Rechtschreibung heute Morgen

„Also, wir waren auf seinem Sofa. Ich saß auf der Lehne und Nik- Das ist mir echt zu blöd. Ich kann das nicht.“
„Hat dich geleckt“, setzt Kati meinen Satz fort.
„Ja“, sage ich und werde bestimmt rot.
:D
Ich bin ein Kerl. Mir gefällt das.
Natürlich nur zu lesen!!!!

Als Kind hat sie mal ein Meerschweinchen mit einem Puppenhausdach geröncht, das war danach tot.
Zweifach witzig: Der Satz an sich ist gut und die Rönchen-Strahlen auch ;)
geröntgt… der Entdecker der Strahlung hieß Wilhelm Konrad Röntgen

„Ich geh mal in mein Zimmer“, sage ich und stehe auf. „Riechen.“
„Okay“, sagt Kati, legt sich wieder flach auf den Boden, schließt die Augen und atmet in ihren Bauch.
Ganz groß, dieser Dialog! Und eigentlich der Höhepunkt der Geschichte.
Und damit sind wir beim einzigen Kritikpunkt meinerseits.
Das Ende ist okay, aber eigentlich braucht es die Kati-hat-mit-Traumtypen-Papi-gefickt-Pointe nicht wirklich.
Dieser Dialog als Ende wäre für meinen Geschmack viel böser...
Aber das ist Geschmackssache.

Unabhänig davon: Vielen Dank, hat wirklich spaß gemacht zu lesen.

LG svg

P.S.: Das wäre in meinen Augen ein Siegeskandidat bei einer Kurz-undGut-Runde... (vorausgesetzt es gibt mal wieder eine)...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Fliege

Ich fand das auch einen sehr kurzweiligen und witzigen Text.

Habe ihn zweimal gelesen und beim zweiten Mal noch ein paar Andeutungen entdeckt, die mir beim ersten Lesen entgangen sind. So etwas spricht immer für die Geschichte.

Wie sie das macht, wird eines ihrer vielen Geheimnisse bleiben, aber es ist eines von denen, um die ich sie beneide.

Gefällt mir, sowohl der Satz als auch die Aussage.

„Hat er dir nichts zum Frühstück angeboten? War er schon weg, als du in seinem Bett aufgewacht bist? Putzt er sich morgens nicht die Zähne? Ist er Veganer? Was ist sein Problem?“

Witzige Stelle, vor allem, weil sie den Veganer auf eine Stufe stellt mit jemandem, der sich nicht die Zähne putzt. Lässt tief blicken :)

Er hatte Erdbeeren und Schlagsahne mitgebracht.

Seltsamerweise reden viele Leute wirklich so und benutzen das PQP. Das ist ein nettes Detail, das den Dialog für mich realistisch macht, so nebenbei eingestreute kleine grammatikalische Unschärfen ... wie in der Alltagssprache eben auch.

„Wie süß“, sagt sie, dabei hat sie "süß" vorher in Tabasco getaucht.

Auch sehr schön.

„Ich bin vom Tisch aufgestanden und ins Badezimmer, habe abgeschlossen und ein Handtuch vor das Schlüsselloch gehängt, habe geduscht und gehofft, dass er weg ist, wenn ich fertig bin.“

Hier gefällt mir als Detail auch, dass sie das Handtuch erwähnt. Überhaupt steckt in dem Dialog sehr viel Liebe zum Detail, das hat mich echt gut unterhalten.

Sie steht auf und springt in die Küche, wühlt in der Plastiktüte und kommt mit einer Tafel Erbeer-Sahne-Schokolade zurück.
„Nett“, kommentiere ich die Auswahl.

Witzige Retourkutsche zu den Erdbeeren im Kino und dem in Tabasco getauchten süss.

„Und es dann nicht noch einmal probiert.“
„Ja.“

Vielleicht kannst du mich hier aufklären: Ich bin der Meinung, wenn man eine negierte Aussage bestätigt, muss man mit "nein" antworten. "Kommst du heute nicht mit ins Kino?" - "Nein, ich bleibe zuhause." So ist es mMn richtig. Hatte da aber schon viele Diskussionen zu dem Thema. Einerlei, vielleicht ist auch das eine der Unschärfen, die den Dialog realistisch machen ... ich bleib da immer hängen, wenn die Leute auf eine solche Frage mit "Ja" antworten (ein "doch" wäre noch ne Alternative, um die negierte Aussage wieder zu negieren ...)

Als Kind hat sie mal ein Meerschweinchen mit einem Puppenhausdach geröncht, das war danach tot.

Das ist so absurd, dass es schon wieder gut ist. Röntgen mit nem Puppenhausdach, oh Mann ... :D

Also - ich hab das amüsiert gelesen. Eigentlich bin ich ja mehr ein Freund von düsteren Sachen, aber hey, ich hab auch mal einen Bridget-Jones-Film gesehen und mich dabei amüsiert, insofern Kompliment zu diesem witzigen, mit viel Liebe aufs Detail bedachten Dialog.

Viele Grüsse,
Schwups

 

Hi Fliege,

gelesen, gelacht, mich gefreut, find den Text sehr gut!
Irgendwo in den Kommentaren war was, der Einstieg wäre zu Kati-lastig? Ich seh's anders, ich find das gut gemacht hier: Kati muss man erstmal als schräge Type etablieren (sonst nimmt man der dieses komische Aromazeugs und ihr sonstiges Verhalten ja nicht ab - dass die den Alten noch durchnimmt, um sich über ihren Ex hinwegzuhelfen - das passt doch perfekt zu der 10-Tages-Kati, die ich kennengelernt habe! aber so eine Figur will ja erstmal gebastelt sein, damit ich das folgerichtig finde), und dann sorgt auch immer Kati dafür, dass es weitergeht, und Katis Methoden bestimmen das Wie und führen zum Schlussgag. Mir gefiel das so.

„Detail!“
„Also, wir waren auf seinem Sofa. Ich saß auf der Lehne und Nik- Das ist mir echt zu blöd. Ich kann das nicht.“
„Hat dich geleckt“, setzt Kati meinen Satz fort.
„Ja“, sage ich und werde bestimmt rot.
Ich habe eine vage Erinnerung an die Kommentare unter der Vorlage von fiz, wo es darum ging, der Text wäre "feige", weil er sich weigert/schämt, unverblümt über Sex zu sprechen. Diesen Meta-Meta-Gag hier von dir, den finde ich echt genial.

Stolz präsentiert sie mir ein braunes Plastikfälschen.
Fläschchen?

Kati macht keine halben Sachen. Als Kind hat sie mal ein Meerschweinchen mit einem Puppenhausdach geröncht, das war danach tot. Hat sie erzählt. Ich sehe Bilder, in denen Kati Niks Vater wirklich sehr weh tut.
Den fand ich nicht gut, das Kursive da. Liegt daran, dass ich fizens Geschichte dazu inhaltsmäßig schwer verdaulich fand. Und hier wird das so lapidar abgearbeitet als Gag im Nebensatz. Und dann geht der Text fröhlich weiter. Und ich hab aber noch das ganze Kindheitstrauma von fiz im Kopf.

Zwei Stellen, die ich für potentiell missverständlich halte, wenn man die Originale nicht kennt:

Wir drei haben uns unterhalten, über die Kirche und den Papst und so, und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass der Vater mich so anguckt. Du weißt schon. Und dann hat er von einem Date mit einer Frau erzählt, und die hätte ihn scharf gemacht, wollte aber am Ende nicht, und sein Fazit war, dass wir Frauen immer nur so auf Unschuld machen, dabei brauchen wir es. Biologie und so. Und ich schwöre, als er das erzählt hat, hat er mich gefickt.“
Das lässt sich für einen Moment fehldeuten als: er hat sie tatsächlich gefickt. Vielleicht sowas einschieben wie "hat er mich in Gedanken durch die ganze Wohnung gefickt"?

Ich springe auf, renne ins Bad, greife nach dem Mandelpeeling und halte mir die Öffnung wie eine Sauerstoffmaske vor die Nase. Und weil mir das nicht ausreicht, drehe ich den Dosierverschluss ab und-
Bei fiz fand ich das offensichtlich, dass da Shampoo (wer weiß, was sonst noch, Seifen, Deos, die nach Frucht riechen ...) gegessen wird. Da gab es im Text so Andeutungen, irgendwas mit Ausspucken oder Schaum vorm Mund oder enttäuschender Geschmack oder - ich weiß es nicht mehr, aber es gab irgendwas im Text. Und hier könnte es sein, dass deine Prota den Dosierverschluss einfach nur abdreht, um besser dran riechen zu können. Und wenn ein Leser auf den Trip kommt, fehlt ihm die Pointe bzw. irgendein Schlussgag.

Insgesamt sehr gerne gelesen!

 

Hey svg,

ich nehme es vorweg: Ich habe mich sehr, sehr, sehr gut amüsiert...

Das hat mich wirklich, wirklich, wirklich gefreut. Weil das eigentlich auch schon alles ist, was die Geschichte will. Und wenn es funktioniert, ist das großartig.

Hier bin ich sprachlich kurz rausgeflogen, Teil zwei des Satzes ist zu kompliziert finde ich. Besser wäre vielleicht: "...aber eines, um das ich sie beneide."

geändert

Noch harmloser als Blümchensex? Die Steiergung?

Genau! :D

Ich bin ein Kerl. Mir gefällt das.

Also, die Stelle wird ja wirklich von allen zitiert. Ich sollte mehr Sex in meine Geschichten bringen, glaub ich langsam :).

Zweifach witzig: Der Satz an sich ist gut und die Rönchen-Strahlen auch …
geröntgt… der Entdecker der Strahlung hieß Wilhelm Konrad Röntgen

Ich weiß das, aber sag das mal der Frau fiz. Die ist schuld ;).

Das Ende ist okay, aber eigentlich braucht es die Kati-hat-mit-Traumtypen-Papi-gefickt-Pointe nicht wirklich.
Dieser Dialog als Ende wäre für meinen Geschmack viel böser...
Aber das ist Geschmackssache.

Ach ja, das Ende. Also dieses Kati hat den Papa und so, das lass ich mal. Aber Du hast recht, man könnte super aufhören hier und vielleicht wäre es tatsächlich besser. Ich habe jetzt den letzten Satz verändert, weil ja viele mit dem Schlucken das nicht mochten, aber ich hänge so dran, wegen der Vorlagen auch, also, da muss ich ganz langsam mich rantasten und verändern.

P.S.: Das wäre in meinen Augen ein Siegeskandidat bei einer Kurz-undGut-Runde... (vorausgesetzt es gibt mal wieder eine)...

Humor und ich, wir sind gerade erst dabei uns kennenzulernen. Und ich freue mich wie Bolle, über alle, die schreiben, dass sie lachen konnten. Aber guck mal, wer da so schreibt. Kennst Du svg? Das ist irre Konkurrenz Mensch! Da sind Profis unterwegs ;).


Hallo Schwups,

Ich fand das auch einen sehr kurzweiligen und witzigen Text.

Wie schön!

Habe ihn zweimal gelesen und beim zweiten Mal noch ein paar Andeutungen entdeckt, die mir beim ersten Lesen entgangen sind. So etwas spricht immer für die Geschichte.

Cool.

Witzige Stelle, vor allem, weil sie den Veganer auf eine Stufe stellt mit jemandem, der sich nicht die Zähne putzt. Lässt tief blicken :)

Autsch ...

Seltsamerweise reden viele Leute wirklich so und benutzen das PQP. Das ist ein nettes Detail, das den Dialog für mich realistisch macht, so nebenbei eingestreute kleine grammatikalische Unschärfen ... wie in der Alltagssprache eben auch.

Also, ich rede dann wohl so. Bei Dialogen quatsche ich hier munter vor mich her und tippe mit. Schön das mir das auch mal wer sagt, wie ich drauf bin ,).

Vielleicht kannst du mich hier aufklären: Ich bin der Meinung, wenn man eine negierte Aussage bestätigt, muss man mit "nein" antworten.

Kann ich nicht. Aber ich habe davon mal gehört, allerdings weiß ich nicht, ob das hier so ein Fall von wäre.
Denn, wenn Kati fragt: Ihr habt also nicht noch mal?
Und sie sagt: Doch.

Dann klingt das für mich sehr falsch. Dann klingt das für mich nach, doch, wir haben noch mal.

Das ist so absurd, dass es schon wieder gut ist. Röntgen mit nem Puppenhausdach, oh Mann ...

Dazu gibt es eine sehr schöne und lesenswerte Geschichte von feirefiz. Ich denk mir sowas ja nicht aus :shy:

Also - ich hab das amüsiert gelesen. Eigentlich bin ich ja mehr ein Freund von düsteren Sachen, aber hey, ich hab auch mal einen Bridget-Jones-Film gesehen und mich dabei amüsiert, insofern Kompliment zu diesem witzigen, mit viel Liebe aufs Detail bedachten Dialog.

Das freut mich. Und mich freut auch, dass es in deinem Leben nicht nur düster zugehen darf ;).


Guten Morgen Möchtegern,

und ich war wirklich überrascht, unter der Copy noch mal so einen Schwung Kommentare zu finden.

gelesen, gelacht, mich gefreut, find den Text sehr gut!

Und auch drei Mal, das hier. Mein Menschenbild hellt sich gerade wieder sehr auf.

Irgendwo in den Kommentaren war was, der Einstieg wäre zu Kati-lastig? Ich seh's anders ... Mir gefiel das so.

Alles was Du da sagst, habe ich auch gedacht. Ich habe mir das nach den Kritiken wirklich angeschaut und hatte einen Stift in der Hand und immer wenn ich dachte, dass nimmst Du raus, hatte ich das Gefühl, dass ich dass dann im Verlauf des Textes bereuen würde. Also blieb alles drin. Kati zu Liebe und weil ich wirklich genau das denke, was du angesprochen hast.

Ich habe eine vage Erinnerung an die Kommentare unter der Vorlage von fiz, wo es darum ging, der Text wäre "feige", weil er sich weigert/schämt, unverblümt über Sex zu sprechen. Diesen Meta-Meta-Gag hier von dir, den finde ich echt genial.

Das ist ja eigentlich kein "Vorwurf" an den Text, sondern letztendlich der konsequenten Umsetzung der Erzählerstimme geschuldet. Feirefiz hatte Dions Erzähler einen verklemmten gegübergestellt und beide miteinander konfrontiert. Also, wenn mein Mäuschen hier nicht so reden kann, dann ist es eigentlich die Übernahme oder Weiterführung ihres Erzählers. Der hat Luzie eben nur angesteckt. Und in Kati steckt eben mehr von Dions Erzähler - deshalb passen die am Ende auch so gut zueinander.

Den fand ich nicht gut, das Kursive da. Liegt daran, dass ich fizens Geschichte dazu inhaltsmäßig schwer verdaulich fand. Und hier wird das so lapidar abgearbeitet als Gag im Nebensatz. Und dann geht der Text fröhlich weiter. Und ich hab aber noch das ganze Kindheitstrauma von fiz im Kopf.

Ja, dass ist die Copy-Falle, wenn die Originale sich so festgesetzt haben bei den Lesern. Ich kann den Einwand gut verstehen, werde es deswegen aber nicht ändern. Bei Lesern, die derartige Originalerfahrung nicht haben, ich glaube, da funktioniert es ganz gut.

Zwei Stellen, die ich für potentiell missverständlich halte, wenn man die Originale nicht kennt:

Beide geändert.
Und was das Ende betrifft, da habe sich ja mehr Leute schwer mit und ich habe es, wegen dem Copy-Gedanken, drin gelassen. Aber dein Argument ist jetzt wirklich schwer zu widerlegen, also da fehlt dann wirklich was, was das vorbereitet und die Figur gibt es nicht her, was beim Original ja tatsächlich anders war. Deshalb jetzt - geändert.

Ich danke Euch Dreien sehr. Schon allein, weil ihr so viel gut und euch unterhalten gefühlt habt und ich jetzt auch wirklich gut mit der Geschichte leben kann. Wird ja nicht mehr viel an Kommentaren kommen, von daher - Doppeldank!

Grüße an Euch Fliege

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Fliege,

guck mal, was ich grad noch gefunden habe: Ein Versatzstueck, das urspruenglich noch fuer pH-neutral gedacht war, das ich dann aber doch rausgeschmissen habe. Als ich da jetzt druebergestolpert bin, dachte ich: das passt doch gut in diese Kati-WG, die wir da jetzt gemeinsam ausgesponnen haben :D Zur Ruebezahl-WG passt es auch ganz gut.

"Was ist das? Eine Laserkanone?", frage ich und betrachte den langen, weißen Karton, der auf der Arbeitsplatte steht. Was sonst könnte die pausbäckige Familie auf der Verpackung so dreist zufrieden aussehen lassen, wenn nicht das Bewusstsein, gegen Angriffe der islamischen Welt gewappnet zu sein.
Kati dreht sich nicht zu mir um, fuchtelt aber mit ihrem Stift in meine Richtung. "Das ist ein Vakuumierset. Hat deine Mutter vor zwei Tagen vorbeigebracht. Meinte, das könntest du brauchen."
"Wen oder was soll ich denn damit vakuumieren?", frage ich, noch immer hoffnungsvoll.
"Damit kann man Essen konservieren. Guckst Du denn nie QVC?", antwortet sie und kratzt sich mit dem Stift hinterm Ohr. "Sie hat übrigens auch Erdbeerkuchen mitgebracht."
"Das kannst du dir sparen," fährt sie fort, als ich erwartungsfroh den Kühlschrank öffne. "Nach achtundvierzig Stunden der Nichtbeachtung gehen leicht verderbliche Lebensmittel automatisch in den Besitz der Mitbewohner über."
Gerade jetzt könnte ich eine Laserkanone gut gebrauchen. Ich starre noch eine Weile melancholisch auf drei weißhaarige Möhren auf einem Sterbebett aus Käserinden und nicht näher spezifizierbaren Krümeln, bevor ich die Kühlschranktür wieder zuwerfe. "Leicht verderbliche Lebensmittel?", wiederhole ich "wozu haben wir denn bitte ein Vakuumiergerät?"
Kati klappt ihr Buch zu und dreht sich auf dem Stuhl zu mir herüber: "Jetzt halt mal den Ball flach. Schließlich hab ich hier gestern die gesamte Bude geschrubbt, deinen Wäschehaufen mit dem Besen unters Bett geschoben und gelüftet. Obwohl ich im Gegensatz zu dir echt andere Sachen zu tun habe" sagt sie und vollführt unnötig weit ausladende Kreisbewegungen über dem Soziologie-Laubhaufen, den sie auf dem Küchentisch aufgeschüttet hat.
"Oh, das ist heute?", wundere ich mich pflichtschuldig.
Sie winkt ab. "Ach komm, gib dir keine Mühe."
Ich schlendere zurück zum Vakuumierset, öffne den Karton und freue mich über die Blasenfolie, die mir mindestens zwanzig Minuten Unterhaltung bescheren wird.
"Ich will gar nichts konservieren", sage ich.

lg,
fiz

 

Kleiner Nachtrag noch:

Denn, wenn Kati fragt: Ihr habt also nicht noch mal?
Und sie sagt: Doch.

Dann klingt das für mich sehr falsch. Dann klingt das für mich nach, doch, wir haben noch mal.

Absolut, da hast du recht. Ich finde, man kann auf die Frage mit "nein" antworten, um den Fragesteller zu bestätigen (sie haben nicht noch mal) oder mit "doch", um seine Aussage zu "widerlegen" (sie haben noch mal). Aber eine Antwort "ja" - da ist mir nicht ganz klar, was das bedeuten soll.

 

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