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Leuchtend rote Lippen

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13.03.2013
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Leuchtend rote Lippen

Er traf dieses Mädchen in einer Bar zwischen alten Feckern, Säufern und Narren. Es hatte sich die Lippen leuchtend rot angemalt und sprach ihn stracks an. Es fürchte sich allein in dunklen Gassen, sagte es, und weil es durch eine solche heimlaufen müsse, fragte es, ob er es begleite.

–oOo–​

Er hatte dieses Mädchen noch nie gesehen. Verwundert schaute er das seltsame Ding an, fragte, ob es denn keinen anderen Weg nach Hause gebe. Doch das Mädchen schüttelte den Kopf, runzelte die Stirn und schaute ihn mit einem Mitleid erheischenden Blick an. Es wolle keinen Umweg gehen, sagte es, ausserdem könne es ihm ansehen, dass er lieb sei, und bevor er etwas entgegnen konnte, begann das Gör zu erzählen, ließ es die Gedanken von einer Sache zur nächsten springen und …

«Danke noch», sagte sie, «dass ich mich zu dir setzen darf.»
«Bitte schön!»
«Ach, das ist schön, ja?»
«Was?»
«Weißt du, mein Vater will nicht, dass ich ausgehe.»
«Hm?»
«Ja, und mein Freund … Wenn ich lieb bin zu dir, solltest du dann nicht auch lieb sein zu mir?»

Sie schaute zur Bar. Er fragte sich einen Moment lang, ob er ihr etwas zu trinken bestellen sollte.

«Du hast ein schönes Lächeln», sagte sie wieder zu ihm gewandt. «Wie heißt du?»
«Erich.»
«Schöner Name. Ich gehe selten aus. Mein Freund will auch nicht, dass ich das tue. Er ist wie mein Vater. Hast du eine Freundin?»
«Sorry, ich habe dich nicht verstanden, noch mal?!»
«Ach, nichts. Mein Vater will mich einsperren und mein Freund schlägt mich.»
«Nein?»
Sie schaute ihn an: «Wir sollten alle lieb sein, findest du nicht auch?»
«Ähm …»
«Du bist lieb; das gefällt mir. Gefalle ich dir auch?»

Ihm wurde etwas mulmig zu Mute. Er dachte: Seltsam, ihr scheint es zu genügen, wenn ich sie bloß anschaue und von Zeit zu Zeit nicke. Aber hallo, was willst du, es ist doch hübsch, dieses Mädchen, und wer weiß, vielleicht ergibt sich noch etwas?

–oOo–​

Doch dann wurde er mit einem Mal inne, dass er, wenn er so dachte, sich bereits an der Nase herum führen ließ, und da er dies nicht wollte, verabschiedet er sich schnell und forsch.

 

Hallo teoma,
wieder so eine komprimierte Geschichte. Klar und fehlerfrei geschrieben. Gefällt mir. Ein klare Entscheidung am Ende.
Viele Grüsse, Fugu

 

Hallo Teoma,

Fazit: kurz und schmerzlos :)

Einziger Verbesserungsvorschlag meinerseits: Ich würde den Teilsatz " und ein Taxi sei zu teuer." einfach weglassen. Grund: Die Sprache klingt "alt". Irgendwei klingt "Taxi" für mich zu neu, als Wort und passt daher nicht in den Text.

Danke, dass der liebe Begleiter nicht in der dunklen Gasse von Freund erschlagen wurde. Dein Ende war ja eher ein Happy End :)

Gruss
pantoholli

 

Hallo Fugusan

Danke für den Kommentar. Schön, wenn dir die Geschichte gefällt.

Gruss teoma

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Hallo Pantoholli

Einziger Verbesserungsvorschlag meinerseits: Ich würde den Teilsatz " und ein Taxi sei zu teuer." einfach weglassen. Grund: Die Sprache klingt "alt". Irgendwei klingt "Taxi" für mich zu neu, als Wort und passt daher nicht in den Text.

Eigentlich müsste dort stehen «und eine Droschke sei zu teuer». ;) Was du sagst, ist mir selber schon aufgefallen. Einfach streichen? - Ist gemacht.

Mit Gruss und Dank
teoma

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Hallo Max erzählt

Es fürchte sich allein in dunklen Gassen, sagte es, und weil es durch eine solche heimlaufen müsse, fragte es, ob er es begleite.
Klingt für mich zu umständlich und passt nicht zu ihrer Art.

Indirekte Rede, darum tönt es nicht nach ihr.

Verwundert schaute er das seltsame Ding an, fragte, ob es denn keinen anderen Weg nach Hause gebe. Aber einen Umweg, sagte es, wolle es nicht gehen und ein Taxi sei zu teuer.
Warum hier diese Auslassung, dieser Sprung?

:confused: Verstehe ich nicht. Wo siehst du einen Sprung?

Also, was das für ein Typ sein soll, wird mir nicht klar. Warum wird ihm "mulmig", was hat er zu befürchten? Weil sie verrücktes Zeug faselt - in seinen Augen - und er sich dadurch bedroht fühlt? Oder weil sie so jung ist? Aber dann:
"... und wer weiß, vielleicht ergibt sich noch etwas?" - das passt in meinen Augen nicht als Satz nach dem mulmig. Entweder sie macht ihn grade an, dann ist es klar, dass sich etwas ergeben kann oder nicht, aber dann braucht ihm auch nicht mulmig zu werden.

Super, du hast alles verstanden, du hast nur noch nicht begriffen, dass du es verstanden hast. – Daraus schliesse ich, dass ich es noch deutlicher machen kann, darf oder sollte.

Vielen Dank für deinen Kommentar
Gruss teoma

 

Ui! Weniger Adjektive! Stracks, forsch, eindringlich...
Und Synonyme mit Bedacht wählen... ein hübsches Mädchen ist kein Gör und erst recht kein "seltsames Ding".
Dialoge kannst du besser, das weiß ich. Vielleicht noch einmal schleifen und straffen, denn was da steht, ist längst nicht alles nötig.

Und bei diesem Teil musste ich lachen, denn ich konnte plötzlich deine Angst vor zu viel persönlichen Insights verstehen: "Er dachte: Seltsam, ihr scheint es zu genügen, wenn ich sie bloß anschaue und von Zeit zu Zeit nicke. Aber hallo, was willst du, es ist doch hübsch, dieses Mädchen, und wer weiß, vielleicht ergibt sich noch etwas?"
Die gute Nachricht, man muss das nicht so machen. Möglich wäre auch: "Er hörte ihr zu, schaute auf ihre roten Lippen und nickte von Zeit zu Zeit. Ihr schien das zu genügen und sie rückte näher zu ihm." Damit hast du alles drin: anspruchslos, hübsch, die Hoffnung auf mehr.

 

Hallo,

Er traf dieses Mädchen in einer Bar zwischen alten Feckern, Säufern und Narren. Es hatte sich die Lippen leuchtend rot angemalt und sprach ihn stracks an. Es fürchte sich allein in dunklen Gassen, sagte es, und weil es durch eine solche heimlaufen müsse, fragte es, ob er es begleite.
Also "Fecker" kannte ich noch nicht. Das ist ja schweizerisch, habe ich gerade nachgeschaut. Ein gutes Wort. Ich finde auch den ersten Absatz gut. Aber nur mal so eine Frage, bleibst du bei dem "es" weil das Mädchen so seltsam ist und das ein bisschen eine gruselige Atmosphäre vermitteln soll, oder weil es grammatikalisch richtig ist? Weil wenn es nur das zweite ist, dann muss man das nicht unbedingt machen. Das klingt doch echt komisch, ein weibliches Wesen, ja überhaupt einen Menschen mit Es zu bezeichnen.
Ansonsten, wenn es das Mädchen gruseliger machen sollte, jo, das finde ich schon. Auf mich hatte diese ganze Begegnung einen beklemmenden Charakter. Also ich sehe da jetzt in dem Dialog keinen tieferen Sinn, aber der Umstand, dass bei dieser Begegnung so seltsames Zeugs gesprochen wird, der Vater sperrt sie ein, der Freund schlägt sie, sonstwas und dann noch so ein Horrorfilm-Satz:
«Wir sollten alle lieb sein, findest du nicht auch?»
Überhaupt dieses ganze lassunsliebsein.
Also ich würde da ganz schnell aus der Kneipe abhauen.
Dadurch, dass es sprachlich schon reduziert ist (ich würd die Adjektive übrigens behalten), hat man auch das Gefühl, das wird alles irgendwie entrückt gesagt. Ich verstehe schon, da wird einem tatsächlich mulmig zumute.
Komischer Text.
begann das Gör zu erzählen, ließ es die Gedanken von einer Sache zur nächsten springen und …
Also Gör passt wirklich nicht, auch den letzten Halbsatz würde ich streichen. Lass einfach springen, brauchst du nicht anzukündigen.
Ja ansonsten, ich finde, der Text erzeugt schon eine Stimmung, also vllt eher einen Stimmungsfunken. Ich denke aber, dass du aus diesem seltsamen Gefühl mehr machen könntest. Da ist schon ein bestimmter Blick auf die Atmosphäre, der ist nicht uninteressant, den würde ich vertiefen. Du erzählst hier ja sehr komprimiert, und das kann man dir natürlich nicht vorwerfen, ich habe schon das Gefühl, dass der Text das erreicht, was er erreichen will, aber das ist halt so wenig, weißt du?
Grüße
randundband

 

Hallo Max erzählt

Verwundert schaute er das seltsame Ding an, fragte, ob es denn keinen anderen Weg nach Hause gebe. Doch, aber einen Umweg, sagte es, wolle es nicht gehen.
Also ohne so ein "doch" o. Ä. ist für mich da ein Sprung.

Als ob dort etwas übersprungen oder ausgelassen würde, empfinde ich es nicht. Habe geschaut, was das in der Grammatik sein könnte, und habe folgendes gefunden:

Adversative Satzverbindungen
Die beiden Hauptsätze werden einander gegenübergestellt:

Ich möchte weggehen, aber ich muss hierbleiben.

Adversative Hauptsatzverbindungen werden mit nebenordnenden adversativen Konjunktionen oder mit adversativen Konjunktionaladverbien gebildet.


Aber man kann den Satzes in der Geschichte auch anders schreiben, ausführlicher, mehr schildernd, weniger komprimiert:

Verwundert schaute er das seltsame Ding an, fragte, ob es denn keinen anderen Weg nach Hause gebe. Doch das Mädchen schüttelte den Kopf, runzelte die Stirn und schaute ihn mit einem Mitleid erheischenden Blick an. Es wolle keinen Umweg gehen, sagte es, ausserdem könne es ihm ansehen, dass er lieb sei, und bevor er etwas entgegnen konnte, begann das Gör zu erzählen, ließ es die Gedanken von einer Sache zur nächsten springen und …

Ich setze den Satz einmal so ein, und dann gucke ich, ob das besser gefällt.

Danke für die Antwort
Gruss teoma

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Hallo rocknroulette

Als Erstes heisse ich dich willkommen hier!

Und dann natürlich stracks zur Sache, zu der Sache mit den Adjektiven: Eines habe ich gestrichen. Das war überzählig und eher plump. Die anderen zwei will ich sein lassen, weil sie das «Agieren» und das «Reagieren» der beiden «Helden» genauer bezeichnen.

Und bei diesem Teil musste ich lachen, denn ich konnte plötzlich deine Angst vor zu viel persönlichen Insights verstehen: "Er dachte: Seltsam, ihr scheint es zu genügen, wenn ich sie bloß anschaue und von Zeit zu Zeit nicke. Aber hallo, was willst du, es ist doch hübsch, dieses Mädchen, und wer weiß, vielleicht ergibt sich noch etwas?"
(…) Möglich wäre auch: "Er hörte ihr zu, schaute auf ihre roten Lippen und nickte von Zeit zu Zeit. Ihr schien das zu genügen und sie rückte näher zu ihm." Damit hast du alles drin: anspruchslos, hübsch, die Hoffnung auf mehr.

Ich bin mir nicht sicher, ob du die Geschichte so verstehst, wie ich sie sehe. Sie, das Mädchen, ist nicht der Typ, der einen Zuhörer sucht, zu dem sie dann nach und nach, Stück um Stück näher rückt. Sie ist der Stracks-Typ: «Ich setzte mich Mal auf den Schoss des Ersten und schaue dann, wie's wird.» Das ist es, was ihn beklommen macht, und natürlich die Hintergrundinformationen, die sie ihm naiver Weise erzählt. – Wir werden sehen, vielleicht kann ich deinen Satz abgewandelt verwenden, um die Geschichte ausführlicher und weniger zusammengedrängt zu erzählen.

Und Synonyme mit Bedacht wählen... ein hübsches Mädchen ist kein Gör und erst recht kein "seltsames Ding".

Gör
1 [schmutziges, unartiges] Kind
2 [vorwitziges, freches kleines] Mädchen
Duden​

Gör passt sogar besonders gut, finde ich. Sie agiert sowohl kindlich-frech als wie auch kindisch-naiv inmitten der alten Kerle, als ob sie verrückt wäre.

Vielen Dank für deine Kritik
Gruss teoma

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Hallo randundband

Aber nur mal so eine Frage, bleibst du bei dem "es" weil das Mädchen so seltsam ist und das ein bisschen eine gruselige Atmosphäre vermitteln soll, oder weil es grammatikalisch richtig ist?

Zunächst gefiel mir das «es», weil es weniger festlegt, was man vor sich hat. Auch das Seltsame oder Unheimliche der Situation wird durch das «es» unterstützt. Danach wechselt die Geschichte aber zum persönlichen «sie», weil mir das sinngemäss erscheint. Ich habe mehrere Versionen versucht. Schreibt man durchgehend «das Mädchen» bzw. «es», entstehen Stellen, die man missdeuten kann, weil «ihm» in dem Sinne von «ihm, dem Mädchen» als für den Mann stehend verstanden werden kann. So etwa in der ersten Version:

Aber einen Umweg, sagte es, wolle es nicht gehen und ein Taxi war ihm zu teuer.

Es gab auch eine Version, in der mischte ich alle Formen durcheinander. Aber das wirkte irgendwie bescheuert, verworren, zerfahren …

Also ich sehe da jetzt in dem Dialog keinen tieferen Sinn, aber der Umstand, dass bei dieser Begegnung so seltsames Zeugs gesprochen wird, der Vater sperrt sie ein, der Freund schlägt sie, sonstwas und dann noch so ein Horrorfilm-Satz:
«Wir sollten alle lieb sein, findest du nicht auch?»
Überhaupt dieses ganze lassunsliebsein.

Einen unmittelbaren Sinn hat diese Art des Sprechens nicht, das stimmt zweifellos. Sie redet mit ihm nicht, sie beschwört ihn im Grunde. Ist vielleicht eine Art magisches Sprachverständnis, darum wiederholt sie sich auch immer wieder.

Also Gör passt wirklich nicht, auch den letzten Halbsatz würde ich streichen.

Die Wortwahl begründe ich oben in der Antwort an Rocknroulette. Bezüglich dem Satz, den du streichen würdest: Ich setze ihn auf die Liste der Sätze, die es allenfalls zu kappen gilt.

Ja ansonsten, ich finde, der Text erzeugt schon eine Stimmung, also vllt eher einen Stimmungsfunken. Ich denke aber, dass du aus diesem seltsamen Gefühl mehr machen könntest. Da ist schon ein bestimmter Blick auf die Atmosphäre, der ist nicht uninteressant, den würde ich vertiefen. Du erzählst hier ja sehr komprimiert, und das kann man dir natürlich nicht vorwerfen, ich habe schon das Gefühl, dass der Text das erreicht, was er erreichen will, aber das ist halt so wenig, weißt du?

Danke! Zuerst dachte ich, es könnte vielleicht völlig unverständlich sein. Aber so, wenn es einen Funken schlägt, ist das ein Ansatz, der weiter verfolgt werden kann.

Gruss teoma

 

Hallo, teoma!

Ein seltsame Geschichte, liegt wahrscheinlich an den gewählten Worten/Sätzen.
Zum Bespiel:

Aber hallo, was willst du, es ist doch hübsch, dieses Mädchen, und wer weiß, vielleicht ergibt sich noch etwas?
Normalerweise denkt niemand so - behaupte ich mal.

Ansonsten konnte ich nicht viel mit dem Text anfangen, er ist zu kurz, zwar seltsam, dennoch steht zu wenig da.

mfg
Geert

 

Hallo Gert

Schade, dass es dir nicht viel sagen konnte. Dennoch, danke für den Kommentar.

Grüssend teoma

 

Ist die Geschichte oder nur das Mädchen seltsam?

Auf jeden Fall eine wundersame Geschichte, die zwischen Konjunktiv und Indikativ ausgeglichen in einem hohen Ton hin und her wechselt, dass das „Taxi“ in einer ursprünglichen Fassung, die ich nicht kenne, problematisiert wurde. Aber taxieren (frz. taxer; berühren, tasten, abschätzen) ist im 14. Jh. durch Kaufleute in den dt. Sprachraum eingewandert und die Substantivierung „Taxe“ gilt bis heute als Preis bzw. Gebühr und Beatles (Taxman) wie Kinks (Sunny Afternoon) haben buchstäblich den Taxman besungen (damals war nicht nur der schnelle Fick populär in der Popmusik). Nur das Mietauto, dessen Name Taxi von seinem Taxameter, dem Zählwerk, abgeleitet ist, gibt’s erst seit Anfang des 20. Jh. Und es wird mir keiner weismachen wollen, dass das Auto(mobil, selbst wenn es bei den meisten die längste Zeit steht, also eine Immobilie auf Rädern ist) eine moderne Erfindung wäre. Glaubt einer ernsthaft, ein junges Mädchen hätte im 14., ja ich behaupte mal, im 19. Jh. in einer Bar gesessen? Sitzen dürfen/können?

Aber zurück zum Text, der ja nicht nur zwischen Indikativ und Konjunktiv, sondern gerade erst, also gegenwärtig zu Ende geht mit dem Wechsel der Zeitenfolge

Doch dann wurde er mit einem Mal inne, dass er, wenn er so dachte, sich bereits an der Nase herum führen ließ, und da er dies nicht wollte, verabschiedet er sich schnell und forsch.

Einmal wählstu aber,

lieber teoma,
Umgangssprache im „noch mal“, indem Du es zusammenschreibst. Noch mal immer auseinander, da es ein verkürztes noch einmal ist. Nochmals hingegen immer zusammen.

Gern gelesen vom

Friedel,
für den Du zum Jahresanfang die Entdeckung bist!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo nochmals!

----Ich weiß nicht, ob dir das was hilft, aber mir stand schon bei den ersten paar Worten das Märchen von "Rotkäppchen und der Wolf" vor Augen. -----

Hier ging es mir ein wenig wie rocknroulette (wat ein Name!) - ich bin auch über die Begriffe "gestolpert". Insgesamt fände ich es, glaube ich, gut, wenn die Geschichte noch etwas mehr an Substanz durch Länge bekäme.

Ja, ich würde es gut finden, wenn ich z.B. auch die Kneipe "sehen" könnte; hier könnte man mit der Beschreibung spielen insofern, als dass sie z.B. das Innenleben des Protagonisten versinnbildlicht oder dass z.B. der Ort sehr düster beschrieben wird, um das Mädchen zunächst als sehr verletzlich darzustellen; wobei es ja zu einem (bisher recht subtilen) "Plottwist" kommt.

Verstehst du, was ich meine? ;)

Gruß
Reiki

PS. Ich find wirklich gut, dass - und wie - du schreibst. Schön, dich gelesen zu haben!

 

Hallo Friedel und Reiki Wuwu

Danke noch einmal für eure Beiträge. Ist eine Weile her, dass diese Geschichte kommentiert wurde.

An Friedel

Ist die Geschichte oder nur das Mädchen seltsam?

Das Mädchen ist richtig seltsam. Die Geschichte ist meiner Ansicht nach teils seltsam, teils gelungen. :shy: Die Kritik zielt bei meinen Geschichten öfters darauf ab, dass ich mehr beschreiben solle oder längere Geschichten schreiben sollte. Das dürfte wohl auf diese hier am meisten zutreffen.

Auf jeden Fall eine wundersame Geschichte, die zwischen Konjunktiv und Indikativ ausgeglichen

Ich wollte den Leser nicht unvermittelt in die Welt der Geschichte und in das krude Gespräch der beiden Figuren hineinstoßen, hineinschmeißen, sondern in allmählich hineingleiten lassen. Darum habe ich einen Übergang mit berichteter Rede geschrieben.

Umgangssprache im „noch mal“, indem Du es zusammenschreibst. Noch mal immer auseinander, da es ein verkürztes noch einmal ist. Nochmals hingegen immer zusammen.

Danke

Gruß teoma


An Reiki

Ich weiß nicht, ob dir das was hilft, aber mir stand schon bei den ersten paar Worten das Märchen von "Rotkäppchen und der Wolf" vor Augen.

Ich denke bei dieser Geschichte auch an das Rotkäppchen. Sie fängt aber nur so an.

Hier ging es mir ein wenig wie rocknroulette (wat ein Name!) - ich bin auch über die Begriffe "gestolpert".

Nehme an, dich stören dieselben Ausdrücke, d.h. die Begriffe «Gör» und «seltsames Ding».

Ja, ich würde es gut finden, wenn ich z.B. auch die Kneipe "sehen" könnte; hier könnte man mit der Beschreibung spielen insofern, als dass sie z.B. das Innenleben des Protagonisten versinnbildlicht oder dass z.B. der Ort sehr düster beschrieben wird, um das Mädchen zunächst als sehr verletzlich darzustellen; wobei es ja zu einem (bisher recht subtilen) "Plottwist" kommt.

Ich verstehe. Wie schon zu Friedel gesagt, ist das ein Kritikpunkt, den ich nicht zum ersten Mal höre. Eine Bar zu beschreiben wäre nicht allzu schwer. Was ich allerdings nicht anstrebe, sind schwelgende Leser. Die Aufgabe, eine Bar zu beschreiben, wird dadurch um einiges schwieriger. Immer wieder verfalle ich dabei in das, was manche sauren Kitsch nennen. Düstere Romantik schmutziger Gassen und herzerweichende Tragik abgehalfterter Säufer – mir sträuben sich die Haare. Wie beschreibe ich einen Schauplatz, eine Bar, in der genau die Schwerenöter vor sich hinleben, deren Lage oft verbrämt wird, ohne dass ich in das abgeschmackte Muster drastisch-trister Romantik verfalle? – Ich weiß es nicht, noch nicht oder erst ansatzweise. Ich habe es versucht, konnte es aber nicht. Im Märze war mir noch nicht einmal richtig klar, warum mir das Beschreiben der Bar so widerstand. Nun ist es klarer. (Vielleicht sollte ich einmal eine Geschichte schreiben, die vor allem auf das Schwelgen ausgerichtet ist?)

Danke noch einmal für deinen Kommentar, der mich ein Stück weiter brachte. Wünsche einen schönen Tag.
Gruß teoma

 

Das Mädchen ist richtig seltsam. Die Geschichte ist meiner Ansicht nach teils seltsam, teils gelungen
"Seltsam" ist aber doch nicht gleich "misslungen" oder auch nur §weniger" gelungen als anderes,

lieber teoma,

und nicht nur der Volksmund meint, in der Kürze liege die Würze, sondern auch ich, gelegentlich.

Gruß

Friedel

 

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