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Copywrite Das Mädchen, das sich den BH mit Dope ausstopfte

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02.01.2011
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Das Mädchen, das sich den BH mit Dope ausstopfte

Betongraue Hoteltürme, Springbrunnen, Palmen; und überall alte, faltige, rotgebrannte Gesichter, die mich anblicken, wie vertrocknetes Obst – ich glaube, das war's mit meinen Ferien.
Die Sonne steht hoch oben im blauen Himmel und brennt auf mich herab; Schweiß quillt aus meinen Poren, und klebt mir mein Ramones-Shirt auf die Brust. Ich bin noch nicht mal aus dem Bus gestiegen, da reißt mir Dad schon den Koffer aus der Hand, streckt die Nase in die Luft und sagt: „Meer! Von hier aus riecht man das Meer! Riech doch mal, Niko! Das Meer!“
Dad lacht; ich kneife die Augen zusammen, springe von der letzten Stufe und atme durch; es stinkt: nach Autoabgasen und Asphalt, nach Langeweile und einer Woche Türkische Riviera mit meinen Eltern. Mom hält ihren Strohhut fest; sie trägt so eine Lady Gaga-Sonnenbrille, die sieht aus wie ein Zensierbalken.
„Ich riech's auch! Ach, schön, Klausi! So schön!“, sagt sie, und greift nach Dads Hand. Meine Eltern schnaufen und stöhnen zufriedene Ahs, dann fängt das Geküsse an; ich glaube, die Luft hier macht die beiden bekloppt – ich meine, für wie alt halten die sich? Für zwanzig? Ein schlaksiger Türke mit häßlichem chinesische-Schriftzeichen-Tattoo kommt angelaufen; er grinst, schüttelt uns die Hand und sagt: „Bin der Emre, vom Animateurenteam. Ich zeig' euch mal eure Zimmer, okay?“
Zwei Teenager in weißen Anzügen schleppen uns die Koffer hinterher. Der Schweiß glänzt auf ihren Gesichtern – sie werfen mir böse Blicke zu, und ich fühle mich wie Hitler oder so.

Das Licht, das durchs Fenster bricht, taucht alles in einen matten, hellen Gelbton; zum Glück habe ich mein eigenes Zimmer, dazu konnte ich meine Eltern noch überreden. Ich meine, ich bin Fünfzehn und kein verdammtes Kommunionkind mehr, das man auf das Aufklappbett legt und in den Junior Club zum Tauchkurs steckt, oder so. Die Wände sind dünn, ich höre Mom und Dad im Nebenzimmer kichern – oh, lieber Gott, bitte nicht! Der Tag war schon bekloppt genug; Katrin hat vor zwei Wochen Schluss gemacht, weil sie meinte, bei uns sei die Luft raus – und vorhin, als ich aus dem Flieger stieg, hab ich auf Facebook gesehen, dass sie ungefähr tausend Fotos mit Oleg hochgeladen hat; sie waren am See und haben sich mit Pommes beworfen und so. Na toll. Hätte echt cool werden können: eine Woche sturmfreie Bude, nur ich und Katrin, wie sie eingeölt bei mir im Garten liegt, Pfingstferien ... und jetzt das.
„Nee“, sagte Oleg letzte Woche noch, „die Exen von Bros, die sind tabu! Ich tu' dir 'nen Gefallen, weil, ich pass' bloß auf, dass die Katrin keinen Scheiß macht, weißte?“
Ich suche den Tabak, den ich im Koffer gleich hinter den Socken versteckt habe, reiße das Fenster auf, schmeiße mich auf die Matratze und drehe mir eine Kippe; ich glaube, für einen Brocken Dope würde ich jetzt mein letztes Taschengeld rausschmeißen.
„Ich pass' bloß auf“, äffe ich Oleg nach, diesen Penner. Die feuchte Luft klebt mir auf den Armen, den Beinen; ich rauche wütend, beobachte den Ventilator an der Decke. Er dreht sich. Nach dem fünften Zug ist mir schwindelig.

Meine Eltern sind am Strand – zum Glück. Ich kann mir diese Turtelei nicht länger ansehen, ohne zu kotzen; wenn wir zuhause sind, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder schweigen sie sich an, oder sie reden über ihren Möbelladen; und wenn sie einmal mit Ottomane-Polstern und den neuen Long Chair-Sesseln und: ach, wer hat eigentlich diese Poggopohl-Küche mit dem Weinschrank bestellt? Ich oder du? Und wer soll das bitte kaufen? anfangen, endet das immer mit Augenverdrehern und Schnauben und Schreien und roten Köpfen und mit meinem Dad im Hobbykeller, der krampfhaft Leim auf Modellbauflieger pinselt, während meine Mom daneben steht und Sachen kräht, wie: „Acht Verkäuferinnen am Samstag! Und dann noch diese ganze Kollektion mit den Wildlederbezügen! Kein Wunder, dass wir nichts in der Kasse haben!“ – das Gruselige ist: Kaum steigen meine Eltern einmal im Jahr aus einem Flugzeug, fallen sie sich mit einer Theatralik in die Arme, dass man meinen könnte, sie hätten im Lotto gewonnen oder alle Ikea-Filialen (unser größter Feind, laut Mom) der Welt wären abgebrannt, oder was-weiß-ich – aber nein: Sie knutschen sich ab, weil sie das Meer riechen. Sowas macht mich irgendwie echt fertig.

Ich chille am Pool mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt, ziehe mir das neue Hives-Album rein und lasse mir von der Sonne das Gesicht massieren; ich blicke in den blauen Himmel und sehe bloß Katrins Gesicht – da springt plötzlich irgendein Idiot vor mir ins Wasser und spritzt mir die Beine nass. Ich hebe den Kopf und ziehe mir die Stöpsel aus den Ohren – als ich sehe, was sich am Beckenrand hochzieht, komme ich mir vor wie in so einer Baywatch-Zeitlupenszene auf Kabeleins Classics: zuerst das zuckerbraune Gesicht, die Stupsnase, die schulterlangen, schwarzen Haare, und dann diese apfelgroßen Titten, die fast aus dem Bikini springen; das Mädchen schaut mich an, mit diesen Augen, die wie Tunnel sind, tief und dunkel; und ich falle fast hinein; echt, mir ist irgendwie so, als ob sich die Schwerkraft plötzlich verschoben hätte. Mein Schwanz will ein Zelt aufbauen, ich schmeiße den Ipod darauf; das schmerzt mehr, als ich dachte. Das Girl und ich blicken uns zwei Sekunden lang an, dann dreht sie sich um und watschelt weg. Ich könnte schwören, dass sie das extra für mich macht, das mit ihrem Arsch, dieses Wackeln; es sind wunderbare Backen, am liebsten würde ich mein Gesicht reindrücken, ehrlich. Den alten Säcken am Pool hängt die Kinnlade herunter; die sehen aus, als ob sie gerade einen kollektiven Schlaganfall hätten, oder so. Die Frau auf der Liege neben mir schlägt ihren Mann auf die Schulter und sagt: „Herbert!“, der zuckt zusammen und sagt: „Na, was denn?“

Abends sitzen wir am Buffet; die Augen meiner Mom glänzen komisch, als sie sagt: „Ach, Niko, da haste was verpasst, das war so schön am Meer! Weißer Sand – ganz weiß ist der da!“
Ich stopfe mir ein paar Pommes in den Mund, aber Appetit habe ich keinen; wenn ich nicht gerade daran denke, wie Oleg an meiner Katrin herumfummelt, habe ich diesen Hintern vor Augen; echt, entweder Olegs Bratpfannenhände an Katrins Schenkeln, oder diese Backen, die sich aneinander reibend von mir wegbewegen; sogar die zwei Hackbällchen auf meinem Teller schauen aus wie diese Backen. Sowas macht mich irgendwie echt fertig.
„Und, kommst du morgen mal mit?“, fragt Mom.
Ich schrecke auf. „Was?“
„Na, ob du morgen mal mitkommst. Zum Strand.“
Dad schiebt mir so einen komischen, erwartungsvollen Blick über den Tisch, dann lächelt er, klopft mir auf die Schulter und sagt: „Ach, ist doch einfach schön, dass wir drei mal wieder was zusammen unternehmen, oder?“
Ich spieße ein Hackbällchen auf und beiße hinein. Es ist sehr trocken.
„Ja, gar nicht übel“, sage ich und nicke, aber irgendwie gebe ich mir keine Mühe, Begeisterung vorzutäuschen.
„Emre hat gemeint, dort drüben an der Hotelbar gibt's super Frucht-Cocktails; also wenn du Lust hast, ich und deine Mutter gehen dann –“
„Nee, nee“, sage ich, fasse mir an die Stirn und verziehe das Gesicht, „ich hau' mich lieber mal auf's Ohr, denk' ich – Kopfschmerzen; der Flug und so.“
Meine Eltern nicken und blicken mich an, als ob sie gleich über die Hackbällchen springen würden, um mich zu umarmen, bis ich ersticke. Meine Eltern sind manchmal echt komisch, wenn ich ehrlich bin.

Von wegen Kopfschmerzen. Als meine Alten in der Cocktailbar hocken, laufe ich zu diesem Kiosk an der Hauptstraße, den hab ich schon vom Bus aus gesehen; im Schaufenster blinken Reklametafeln von Heineken und Dr. Oetker, drinnen gibt es Plüschtiere, Postkarten und Efes-Dosenbier.
Jetzt sitze ich auf einer Düne am Strand; es ist frisch und windig, der Sand kriecht zwischen meine Finger und in meine Schuhe und Hosentaschen; aber ob er wirklich so weiß ist, kann ich schlecht sagen, es ist so dunkel, dass man kaum fünf Meter weit sehen kann; einzig das Meer glänzt unter dem sichelförmigen Mond wie eine schwarze, ölige Suppe. Hauptsache weg von meinen Eltern und weg von Katrin und weg von diesen Arschbacken – ich öffne die dritte Dose. Das Zeug geht gut runter, das Rauschen der Wellen füllt meinen Kopf, und der Sand, auf dem ich sitze, ist weich wie Schaumgummi. Da höre ich plötzlich Schritte hinter mir knarzen.
„Hey!“
Mein Herz pumpt – ich erkenne nichts, aber das letzte Mal, als mich meine Eltern beim Saufen erwischt haben, Mann, hat meine Mom da geschrien; dagegen war der Tag, als Dad mit seinen Modellbaufliegerfreunden im Ikea Köttbullar essen war, ein schlechter Witz. Der Schatten kommt näher und lässt sich neben mich in den Sand fallen; als ich die zarten Linien ihres Gesichts erkenne, wird mir schwindelig; in meinem Kopf rauscht es jetzt so laut, dass ich das Girl fast nicht verstehe.
„Hast du zufällig Longpapes?“, fragt sie und lächelt.
„Longpapes?“, frage ich; Scheiße, hört sich das komisch an, wie ich das so frage: „Longpapes?“ Als ob ich zwölf wäre und eine Bong für einen Kassenzettel halten würde.
„Ja, naja, die Langen, für –“
„Ja ja“, sage ich, „Longpapes. Klar. Kenn' ich.“
Wir tauschen Blicke aus und ihr Parfum weht zu mir herüber. Es riecht nach Kirsche.
„Und? Hast du jetzt welche?“, fragt sie; ich glaube, ich sollte mal was sagen, sonst denkt sie noch, ich bin der letzte Neandertaler, oder so.

Ich bekomme die Tüte nicht besonders hin; es ist dunkel und das Ding schaut aus, wie eine verschrumpelte Rübe, oder so. Hauptsache es brennt. Das Dope kratzt in meinem Hals.
„Wie heißt du eigentlich?“, frage ich, und blase Rauchwolken vor mich hin.
„Nadine“, sagt sie, und ich glaube, sie lächelt. Ich reiche ihr den Joint rüber. Sie nimmt ein paar Züge und ein roter Punkt glüht in ihrem Gesicht.
„Und mit wem bist du hier?“, fragt sie.
„Eltern“, sage ich, und verdrehe die Augen; aber ich bin mir nicht sicher, ob sie das in der Dunkelheit sieht, also schiebe ich noch ein genervtes Stöhnen hinterher: „Pffff. Voll die Nervensägen, sag' ich dir.“
„Ich bin mit meiner Schwester da“, sagt Nadine, und tüpfelt Spucke auf den Joint, weil die Glut schief abbrennt – meine Fresse, macht mich die Alte an. „Ist aber auch nicht viel besser“, sagt sie, „die hängt die ganze Zeit bloß mit ihrem Freund im Zimmer ab, und ich hör die bloß beim Ficken.“
Meine Hände kribbeln und die Hackbällchen drücken mir die Speiseröhre aufwärts – ich hab richtig Schiss, Nadine vor die Füße zu kotzen, so aus Aufregung; ich meine, wer nach drei Minuten schon vom Ficken redet, der muss doch einfach versaut sein, oder? Ich nippe am Bier, um nicht schockgefroren dazusitzen.
„Wo hast'n das Zeug her?“, frage ich, und nicke in Richtung Joint.
Nadine denkt kurz nach, dann grinst sie und macht eine Bewegung, die mir sagt, ich soll näherkommen – nichts lieber als das. Ich spüre ihr warmes Bein an meinem; da steckt sie sich plötzlich die Tüte zwischen die Zähne, zieht sich den Ausschnitt herunter und zeigt mir ihren BH – er ist weiß und leuchtet im Mondlicht.
„Geschmuggelt“, sagt Nadine, „hab mir den Push-Up ausgehüllt – jetzt ist da drin Platz für 'ne halbe Tonne.“
Sie lacht und ich lache irgendwie mit; okay, entweder bin ich ziemlich dicht, oder der Anblick ihrer Titten hat endgültig eine Arterie in meinem Hirn zum Platzen gebracht. Ich nehme den letzten Zug, Nadine reibt sich die Arme und sagt: „Boah, ist voll kalt jetzt. Hast du 'n eigenes Zimmer, oder so?“
Ich atme tief ein; Mann, ich glaube, ich kann es jetzt auch riechen, das Meer; es riecht verdammt gut; es riecht nach Sand und Salz und Algen, und nach Dosenbier und Dope und Kirsche.

In meinem Zimmer gehe ich erst mal pissen, das Bier drückt mir wie ein Stein im Bauch; aber es klappt nicht, weil ich so eine krasse Latte am Start habe – ich schließe die Augen und versuche an meine Oma zu denken, an früher, im Schwimmbad, im Badeanzug ... da ruft Nadine: „Hey, was machst'n da so ewig? Wichst du dir da drinnen einen, oder was?“
Sie lacht. Ich packe den Knüppel wieder ein und ignoriere den stechenden Schmerz. Als ich zurückkomme, liegt Nadine mit überschlagenen Beinen auf dem Bett und grinst; sie trägt einen kurzen, grünen Rock und ihre Beine sind lang und dünn und braun und ich muss mich zurückhalten, meine Finger nicht einfach drübergleiten zu lassen. Ich reiche ihr ein Bier und chille mich auf den Stuhl neben dem Nachttisch.
„Uh, hast du Angst vor mir, oder was?“, sagt Nadine, reißt die Dose auf, setzt sich in den Schneidersitz und kichert.
„Quatsch“, sage ich, und nehme einen großen Schluck; als ich die Augen wieder öffne, kippe ich fast um – heilige Scheiße, die Alte ist untenrum blank! Ich versuche nicht hinzusehen, ehrlich. Ich ziehe meinen Blick immer wieder hoch, haspele irgendwas vor mich hin; ich meine, macht die das extra? Soll ich mich rübersetzen und sie küssen? Irgendwie hab ich ziemlich Schiss vor dem Girl, einfach, weil sie so krass rangeht – Katrin hat zwei Monate rumgedruckst, bis sie mir ihren Schlitz gezeigt hat. Wir kippen unser Bier hinunter, dann schaut Nadine auf ihr Handy, stöhnt und sagt: „Oh Mann, ich muss jetzt los, sonst bringt mich meine Schwester um.“
„Jetzt schon?“, stammle ich, stehe auf und setze mich neben sie. „Bleib halt noch 'n bisschen.“
„Nee“, sagt sie, umarmt mich und gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Geht nicht. Wir sehen uns morgen am Pool, okay?“
Nachdem Nadine die Tür hinter sich geschlossen hat, ziehe ich immer gleiche Kreise durchs Zimmer; was war da gerade passiert? Wollte sie, dass ich die Initiative ergreife? Wollte sie Sex, und ich hab's versaut? Oder saß sie bloß ungünstig? Ihr Geruch hängt noch in der Luft, Kirsche; ich packe meinen Schwanz aus und reibe. Ich glaube, es dauert keine zehn Sekunden.

„Jetzt schling doch nicht so!“, sagt Mom. Ich blicke im Restaurant umher; ob Mädchen wie sie nicht frühstücken? Bestimmt nicht. Hätten meine Eltern nicht zehn Minuten lang gegen die Tür gehämmert, würde ich pennen bis zum Mittagessen.
„Niko!“, sagt Mom.
„Was denn?“
„Du bist ja heute ganz woanders; geht's dir wirklich besser mit deinen Kopfschmerzen?“
„Ja, ja“, sage ich, und mein Dad schaut mich schief an; ich glaube, er riecht langsam, wo hier die Lunte brennt – gibt ja nicht allzu viel, von dem Fünfzehnjährige besessen sind, wie Motten vom Licht. Was würde passieren, wenn Nadine jetzt auftaucht? Das muss ziemlich peinlich aussehen, wie mir meine Lady Gaga-Sonnenbrillen-Mom sagt, wie ich essen soll – Nadine würde bestimmt lachen und mich für einen verweichlichten Mama-Hampel halten, und mit verweichlichten Mama-Hampeln will man bestimmt nicht noch mal diese Schneidersitz-Nummer durchziehen. Ich stöhne. Manchmal gehen mir meine Eltern ziemlich auf den Sack.

Dad meinte, wir drei sollten den Tag mal zusammen verbringen – super. Jetzt sitzen wir unter einem Sonnenschirm am Pool; Mom liest irgend so eine Zeitschrift, die ihre Leser jeden Monat mit Rezepten für Marzipan-Schoko-Streusel-Kuchen mästet, um sie dann in der Folgeausgabe mit der sieben-Tage-Wunderdiät wieder in Form zu bringen, und Dad blättert in der Bild (wegen der Wettervorhersage, weil, das muss man ja im Urlaub wissen). Ich halte Ausschau nach Nadine – wir sehen uns morgen am Pool, diese Worte kleben mir im Schädel, wie ein Kaugummi an der Schuhsohle.
„Komm her, Niko, ich creme dir den Rücken ein“, sagt Mom, legt die Zeitschrift weg und drückt sich weißes Zeug auf die Handfläche.
„Oh“, stöhne ich, „lass das!“
„Was ist denn? Du holst dir noch 'nen Sonnenbrand!“
Alter! Ich stehe auf, springe in den Pool, ziehe mich auf der anderen Seite des Beckens heraus und schmeiße mich auf eine Liege.
„Hier ist's schattiger!“, rufe ich meinen Eltern rüber und winke. Meine Mom schüttelt den Kopf. Über meinen Coup muss ich grinsen – da sehe ich plötzlich drüben auf dem Volleyballfeld schwarze Haare herumspringen. Ich laufe ein Stück am Beckenrand entlang und versuche, mehr zu erkennen; die Platten sind verdammt heiß, ich muss komisch herumtänzeln, um mir nicht die Füße zu verbrennen; da dreht sie sich um und ich sehe ihr Gesicht: kein Zweifel, das ist Nadine. Aber wer ist dieser Kerl? Diese häßlichen chinesischen Zeichen auf dem Arm kommen mir bekannt vor; ist das nicht Emre, der Typ vom Einchecken? Ich gehe zum Zaun und stecke meine Nase durch eine Masche; Nadine blödelt mit Emre herum, sie schubsen sich, und dann packt er sie und beide fallen lachend in den Sand.
„Hey! Niko!“ Nadine winkt mir zu, Emre liegt auf ihr. Ich latsche um den Zaun herum und komme auf den Sportplatz.
„Na, alles klar?“, frage ich; die beiden stehen auf und klopfen sich den Sand von den Klamotten; Nadine lacht und boxt Emre – etwas gefällt mir nicht an der Art, wie sie das tut; ihre Augen glänzen so, wie sie bei meiner Mom geglänzt haben, als sie mir vom Meer und dem weißen Sand erzählte. Ich räuspere mich.
„Willste 'ne Runde mit Volleyball spielen?“, fragt Emre und grinst, „ist noch 'n Platz frei!“
„Nee“, sage ich und kratze mich am Hals, „hab noch was vor.“
„Oh, schade“, sagt Nadine, „was denn?“
„Ach, ich, äh, ich geh zum Strand runter. Bisschen chillen.“
„Sehen wir uns heut' Abend?“, fragt Nadine. „Wieder wie gestern, am Strand?“ Sie zwinkert. „Du weißt schon, eine rauchen und so.“
„Klar“, sage ich, „klar. Bis dann!“

Ich hasse Emre. Wirklich. Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass er mitkommt; ich meine, wie alt ist der eigentlich? Dreißig? Fünfunddreißig? Der Sand ist kalt, der modrige Geruch des Meeres hängt mir in der Nase, Emre raucht den größten Teil der Tüte alleine weg und erzählt davon, wie er in München aufgewachsen ist und was er für eine schwere Kindheit dort hatte und bla bla bla. Nadine schaut ihn mit großen Augen an und sagt Sachen wie: „Oh, nein!“, oder: „Das ist ja schrecklich!“, oder: „Du Armer!“
Als die Tüte endlich in meine Hände wandert, nehme ich einen tiefen, hungrigen Zug und sage: „Hat dich deine Familie eigentlich schon verheiratet, Emre?“
Emre blickt mich ungläubig an und sagt: „Wie meinste das jetzt?“
Ich zucke mit den Schultern und fühle mich plötzlich wieder wie Hitler, oder so. „Weiß nicht. Ich dachte, bei euch, da wäre es in deinem Alter –“
Emre lacht und Nadine schaut auf ihre Füße. „Naja“, sagt er, und nickt. „Hab 'ne Frau und zwei Töchter.“
Wir bleiben nicht mehr lange; als der Joint zuende geraucht ist, sagt Emre, dass er die Wassergymnastik für morgen vorbereiten muss, und Nadine geht mit.

Ich liege im Bett, rauche Kippen in Kette, und schaue mir Bilder von Katrin auf dem Iphone an; irgendwie depremiert mich alles. Ich würde sonst was dafür geben, in den nächsten Flieger zu steigen und Oleg ordentlich eins in die Fresse zu geben – ich glaube, das würde mir richtig guttun. Es klopft an der Tür, ich antworte nicht – sind bestimmt meine Eltern, die wissen wollen, wieso ich nicht beim Abendessen war. Es klopft noch mal.
„Niko!“
Ich schlucke und drehe den Türknopf. Nadine steht grinsend vor mir und reibt mir eine Tüte unter die Nase.
„Hab mir Longpapes gekauft“, sagt sie.
„Wo ist'n Emre?“, frage ich und blicke den Gang auf und ab; der Penner würde mir jetzt gerade noch fehlen.
„Ach der“, sagt sie, „der ist langweilig. Haste jetzt Bock zu kiffen, oder was?“
Meine Hände kribbeln und mir wird ziemlich heiß – klar hab ich Bock.

Wir sitzen auf meinem Bett, und der Ventilator surrt über unseren Köpfen. Nadine trägt eine Jeans; das finde ich irgendwie ziemlich schade, weil ich jetzt nicht mehr so genau weiß, ob ich den ersten Schritt wagen soll – Nadine und ich lachen seit circa dreitausend Stunden, und ich vergesse ständig, über was wir eigentlich lachen. Ich glaube, gerade lachen wir über komische Körpergeräusche und Wörter, die wie komische Körpergeräusche klingen. Aber was für Wörter das genau sind, das habe ich schon wieder vergessen. Nadine lässt sich rücklings auf die Matratze fallen, streckt die Arme aus und seufzt.
„Ach“, sagt sie, „wenn ich dicht bin, werd' ich immer so rattig.“
Ich schlucke. Hat sie das gerade echt gesagt? So, wie sie das sagte, klang es eher nach: Ach, ich glaub', ich hol' mir dann 'ne Cola. Jetzt hebt sie den Kopf und blickt mich an. „Oder hast du 'ne Freundin, oder so?“ – Mann, ich glaube, ich platze gleich – ich schmeiße mich auf sie drauf, stecke ihr die Zunge in den Hals und knöpfe ihr die Hose auf.

„Was machst du'n da?“, sagt Nadine, als ich mit dem Kopf zwischen ihren Schenkeln stecke. Ich zucke mit den Schultern.
„Keine Ahnung“, sage ich; und irgendwie hab ich echt keine Ahnung; Katrin hätte schon längst zu stöhnen begonnen – Nadine lacht, und dann sagt sie: „Nee, du musst hier lecken, schau.“
Sie spreizt ihre Lippen und zeigt mir die Stelle – ich glaube, so muss sich Kolumbus gefühlt haben, als er zum ersten Mal Amerika gesehen hat. Bloß dass Amerika bestimmt nicht wie ein verkrüppelter Schwanz aussieht, schätze ich. Während ich an meinem neuen Kontinent züngle, kommen aus Nadine Geräusche heraus, die ich noch nie gehört habe; sagen wir mal so, Katrin machte bei meiner Zungenakrobatik immer so ein „mhm ... mhm ...“, als ob sie gerade mit einer Bekannten telefonieren würde und sich nebenbei die Fußnägel lackiert; Nadine dagegen stößt Schreie aus, die eher nach einem angefahrenen Esel als nach einem Mädchen mit zuckerbrauner Stupsnase klingen; sie schlägt um sich, zieht mir an den Haaren, reißt Tapete von der Wand und stößt gegen den Nachttisch – die Lampe fällt runter, es klirrt fürchterlich laut, Funken sprühen; ich erschrecke und hebe meinen Kopf aus der Meerenge von St. Nadine; da drückt sie mein Gesicht wieder runter, ihr Becken beginnt herumzuzucken und sie schreit: „Wie kannst du nur ... wie kannst du ...!“
Als das vorbei ist, lässt Nadine meinen Kopf los; sofort steige ich auf sie drauf und beginne reinzurammeln. Da wird sie plötzlich ruhig und schaut mich schief an, so, als ob ich ihr gerade erzählt hätte, dass ich in meiner Freizeit armen Kindern aus dem Telefonbuch vorlesen würde; ich weiß natürlich nicht, ob sie wirklich so schauen würde, wenn ich ihr den Quatsch mit dem Telefonbuch erzählen würde, aber ich stelle mir das zumindest so vor.
„Nee, nee, nich' so!“, sagt Nadine. Ich checke nicht, was sie will; wenn ich in Katrin reingerammelt habe, war sie immer so dagelegen, als ob sie sich sonnen würde: mit geschlossenen Augen und den Händen hinter dem Kopf verschränkt; die hat nie gemeckert. Nadine legt ihre Hände auf meinen Hintern und zeigt mir, was sie meint; ich finde in ihren Rhythmus hinein – dann folgt ein bizarrer Tanz; einen, den ich noch nie getanzt habe; einen, bei dem mal ich die Führung übernehme, und mal sie; unsere Nummer erinnert mich an gestrandete, zappelnde Karpfen; nach einer Weile sagt Nadine: „Oh, oh“, auch mit dem Gesichtsausdruck von einem gestrandeten, zappelnden Karpfen. Als wir fertig sind, liegen wir schnaufend und schwitzend nebeneinander. Ich glaube, ich kann es wieder riechen, das Meer; ich stehe auf, um aufs Klo zu gehen, und fühle ich mich wie neu geboren; ich glaube, ich habe gerade Amerika entdeckt.
„Morgen Abend ist so eine Fahrt in 'ne Disko“, sagt Nadine, als sie sich ihr Top über den Kopf zieht. „Kommste auch?“
„Klar“, sage ich. Als sie weg ist, kann ich nicht aufhören, zu grinsen.

Auch am nächsten Tag kriege ich das Grinsen nicht aus meinem Gesicht; es fühlt sich an, als hätte man mir die Backen hochgetackert, oder so; und das meine ich jetzt nicht positiv. Vorhin, im Treppenhaus, da hatte ich vom ganzen Herumgegrinse plötzlich einen ziemlich miesen Krampf – der schmerzte so sehr, dass ich mein Gesicht komisch verziehen musste; dann fing ich an, mich selbst zu ohrfeigen, weil ich mal in einer dieser Marzipan-Schoko-Streusel-Kuchen-Zeitschriften gelesen hab, dass Schläge entkrampfend sein können. Ich glaube, das Ehepaar, das mir im Treppenhaus entgegen gelaufen ist, hält mich jetzt für einen ziemlich komischen Typen. Jedenfalls hab ich beschlossen, nichts mehr zu glauben, was mir die Leute aus den Kuchenmagazinen erzählen wollen.
„Na, da ist aber heute jemand gut gelaunt“, sagt meine Mom beim Frühstück und lächelt; plötzlich wird mir schlecht: Hoffentlich haben meine Eltern gestern Nacht nichts gehört, so dünn, wie die Wände sind. Mein Dad schiebt sich ein Stück Omlett zwischen die Zähne und zwinkert mir so das-ist-alles-ganz-natürlich und du-brauchst-dich-für-nichts-zu-schämen-mäßig zu; Mann, wird mir heiß. Das restliche Frühstück über starre ich auf meinen Teller und sage kein Wort.
Nadine sehe ich den ganzen Tag nicht. Ich latsche sogar dreimal zum Volleyballplatz und viermal zum Strand, aber nirgends ist sie; plötzlich bekomme ich riesen Schiss, dass ich sie einfach nie wieder sehen werde – ich meine, ich hab weder ihre Nummer noch ihren Facebooknamen.

Ich drücke ziemlich viele Liegestützen, bevor ich zum Bus gehe, der in die Disko fährt – Oleg meint immer, das pumpt die Muskeln für die Nacht auf. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Jedenfalls scheint Katrin ja irgendetwas an ihm zu finden, was sie bei mir nicht fand. Vielleicht sind das ja seine Muskeln. Nach den Liegestützen ziehe ich mein Pink-Floyd-Shirt aus, betrachte mich im Spiegel und versuche mich so hulkmäßig aufzuplustern. Mein Kopf wird rot, aber ansonsten tut sich da eigentlich nicht so viel, ich sehe eher aus, wie jemand, der Verstopfung hat, finde ich. Ich frage mich, ob Oleg auch von Amerika weiß.
Als ich bei meinen Eltern klopfe und sage, dass ich jetzt gehe, steckt mir mein Dad zwanzig Lira zu, zwinkert und sagt: „Damit du deiner Kleinen 'ne Cola kaufen kannst.“
Deiner Kleinen. 'ne Cola. Oh Mann. Manchmal wünsche ich mir, das Telefon würde klingeln und einer würde mir sagen, sie hätten mich bei der Geburt vertauscht, oder so. Ich meine, ich kann unmöglich dasselbe Erbgut in mir tragen, wie jemand, der Sachen sagt, wie: Damit du deiner Kleinen 'ne Cola kaufen kannst.

Im Bus sitzt Nadine auf der Rückbank neben Emre und den anderen Animateuren; die tragen alle so ein bescheuertes T-Shirt mit Blue Star Hotels drauf. Hinten ist kein Platz mehr, also setze ich mich zu so einem dreißigjährigen Pärchen auf einen Vierer; die knutschen die ganze Zeit rum und ich blicke peinlich berührt aus dem Fenster. Der Bus klappert noch ein paar andere Hotels ab; so Typen in meinem Alter steigen ein, mit Akne, Polohemden und Blitzableitern im Mund; sie reden über World of Warcraft und Natalie Portman in Star Wars Episode II. Sie setzen sich auf den Vierer neben mir. Ich mache einen auf beschäftigt und zocke so ein Ufo-Spiel auf dem Iphone, sonst denken die noch, ich will mitreden.
Als wir in Alanya aussteigen, gehe ich zu Nadine und sage: „Heey, na, alles klar?“, sie sagt: „Jaa“, und dann drückt sie sich weiter neben Emre herum und lacht über Sachen, die er sagt. Ich komme mir plötzlich ziemlich bescheuert vor; wenn Nadine zu ihm hochsieht, hat sie wieder dieses Glänzen im Blick; ich frage mich, ob sie gerade das Meer riecht.

In der Disko ist nicht viel los. Ich glaube, sie haben extra wegen uns Hotelbusfritzen geöffnet. Ich sitze an der Bar und trinke mein sechstes oder siebtes Plastikbecherbier; auf der Tanzfläche zucken Lichter und Leute, und aus den Boxen dröhnt Gangnam Style von Psy. Der Barkeeper nickt mit; „striktes Alkoholverbot unter sechzehn“, sagte Emre, als wir aus dem Bus gestiegen sind, „ansonsten fahrt ihr heim, klar?“ Dass ich nicht lache. Nadine und er tanzen eng umschlungen zu Psys bescheuerter Stimme, und Nadine schlürft den vierten roten Cocktail, ich hab mitgezählt. Die anderen Animateure stehen rum oder tanzen oder trinken. Ich bestelle mehr Bier; mein Gesicht ist taub und den Barkeeper sehe ich schon doppelt. Da fasse ich den Entschluss, zu retten, was noch zu retten ist; ich stehe auf und latsche auf die Tanzfläche. Als ich mich an Nadine rantanze, komme ich mir wieder wie ein gestrandeter, zappelnder Karpfen vor – Nadine schiebt ihre Nase immer näher an Emres Nase, aber der dreht seinen Kopf weg und zieht die Augenbrauen hoch; da sieht mich plötzlich Nadine und schreit mir: „Heey, da bist du ja!“ ins Ohr, schlingt ihre Arme um meinen Hals und gibt mir einen Kuss auf die Wange; ihr Atem riecht nach Vodka. Wir reiben unsere Körper kurz aneinander, dann kommt ein Remix von Down by the river von Milky Chance, und Emre schaut komisch umher; er steht dicht hinter Nadine und sieht zur Bar und nickt jemanden zu und nippt am Bier; ich spüre, dass er mich nicht aus den Augenwinkeln lässt. Nadines kalte Nasenspitze berührt meine Wange; ihr Atem ist heiß an meinen Lippen – da packt mich plötzlich Emre am Arm, schiebt mir seinen klaren, durchstechenden Blick vors Gesicht und sagt: „Hey, Mann, wie viel hast du bitte getrunken?“
„Leck mich“, sage ich, und schüttle seine Hand ab, und als ich mich wieder zu Nadine drehe, drückt sie ihre weichen Lippen auf meine – sie schmecken nach Erdbeere und Vodka und nach noch irgendwas, was ich nicht kenne.
„Ey, du bist doch besoffen, Mann!“, sagt Emre und ich spüre wieder seinen Griff an meinem Arm; er zerrt mich von der Tanzfläche zum Klo, und sagt: „Wasch dir mal das Gesicht kalt ab, Kleiner, du kotzt uns nicht den Bus voll!“
Emre läuft auf die Tanzfläche zurück und sagt Nadine etwas mit ernster Miene ins Ohr; beide gehen nach draußen. Soll sie ihm ruhig sagen, dass sie mich gewählt hat, dass ich gewonnen habe; irgendwie muss ich ziemlich laut lachen; dann gehe ich zur Bar und bestelle zwei Schnäpse und ein Plastikbecherbier.

Es läuft zum zweiten Mal All summer long von Kid Rock, und ich tanze mich zu so einer Dicken, mit kurzen, roten Haaren und einem Blue Star Hotels-T-Shirt auf die Tanzfläche rüber.
„Wo ist'n Nadine?“, schreie ich ihr ins Ohr, weil Kid Rock so verdammt laut aufzählt, wie toll sein Sommer war. Die Rothaarige blickt mich fragend an – klar, die kennt Nadine ja gar nicht.
„Wo ist'n Emre?“, schreie ich. Die Rothaarige sieht sich um und zuckt mit den Schultern.
„Keine Ahnung!“, schreit sie zurück. Plötzlich beginnt mein Herz zu pumpen; ich hasse Emre und ich hasse es, wie Nadine ihn anblickt.
„Ach so, weil Emre ist gerade mit meiner Freundin weg!“, schreie ich, „mit der dunkelhaarigen, kleinen! Nadine!“
Die Rothaarige sieht mich an, als hätte ich ihr gerade erzählt, ich sei der Weihnachtsmann; sie läuft zu einem Typen mit Dreitagebart und Blue Star Hotel-T-Shirt, und beide gehen nach draußen. Mein Herz hämmert und auf einmal wird mir ziemlich schlecht.

Ich sitze beim Frühstück und alle schweigen. Meine Eltern haben Augenringe und machen ein Gesicht, als ob sie gerade erfahren hätten, dass meine Freundin schwanger ist und dass wir das Kind auf jeden Fall Ikea nennen werden, egal ob Mädchen oder Junge; meine Mom löffelt in ihrem Fruchtsalat herum und ich nippe am Pfefferminztee; mir ist immer noch verdammt schlecht. Von der Fahrt zurück ins Hotel weiß ich nicht mehr so viel. Ich glaube, ich habe die meiste Zeit in eine McDonald's-Tüte gekotzt, die mir irgendjemand in die Hand gedrückt hat. Nadine und Emre waren nicht im Bus, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Ich glaube, ein paar von den Animateuren haben sie den restlichen Abend draußen gesucht. Als mich zwei mit einem Blue Star Hotels-Shirt zu meinen Eltern geschleppt haben, Mann, ist meine Mom da ausgerastet; ihr Kopf sah aus, wie ein roter Luftballon kurz vor dem Platzen; sie jagt mir jedes Mal eine Höllenangst ein, wenn sie die Augen so weit aufreißt und mit den Händen herumfuchtelt.
Fünfzehn! Fünfzehn isser, und hat 'ne Alkoholvergiftung! Bei euch! Freut euch auf die Anzeige!“, schrie sie die Animateure an; die wurden ziemlich blass. Dad stand bloß daneben, schluckte und sagte ab und zu Sachen wie: „Ja. Genau!“, oder: „Anzeigen! Da macht euch mal gefasst!“
„Jetzt sag doch auch mal was!“, keifte Mom ihn an, als die Animateure schon abgehauen waren und ich sabbernd und halb pennend auf dem Bett meiner Eltern lag.
„Mach ich doch!“, sagte Dad; und plötzlich schienen sie vergessen zu haben, dass sie das Meer von hier aus riechen können und dass der Sand am Strand ganz weiß ist – Mom schrie: „Kein Wunder, dass er säuft! Wenn man seinen Vater jeden Abend mit 'ner Halben intus im Keller mit Flugzeugen spielen sieht, wundert mich ja gar nichts mehr!“, darauf schrie Dad: „Ja ja, ich bin an allem schuld! Wird ja langsam langweilig!“
Ich weiß nicht, wie sie dann auf den Möbelladen kamen, aber auf jeden Fall wurde wieder diskutiert, wer dafür verantwortlich sei, dass samstags sechs anstatt drei Verkäuferinnen eingeteilt worden waren, und wer überhaupt diese hässliche Küche von MEBESA bestellt hatte, die mit dem winzigen Ofen ... ich glaube, sie merkten gar nicht, dass ich mich in mein Zimmer verzog.

Nachdem wir gefrühstückt haben, gehen meine Eltern aufs Zimmer. Das war alles, was Mom den ganzen Morgen über gesagt hat: „Wir gehen jetzt auf's Zimmer.“ Dad nickte, und schob mir mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher: „Bleib sauber, Junge“, und irgendwie merkte ich, dass es ernst war – meine Eltern streiten viel, aber was da gesagt wird, ist eigentlich nie lange von Bedeutung; ich glaube, bei ihnen ist das wie mit der Milch, die ich mir manchmal auf dem Herd warm mache; lässt man die fünf Sekunden aus den Augen, kann es sein, dass sie schon überschäumt; aber stellt man dann den Topf schnell auf eine kalte Platte, fällt der Schaum schneller in sich zusammen, als er gekommen ist. Aber heute waren irgendwie alle Platten heiß.

Am Pool habe ich ein schattiges Plätzchen gefunden; die Sonnenbrille sitzt auf meiner Nasenspitze und ich versuche, die Reste meines Katers auszuschwitzen. Da tauchen plötzlich drei Gestalten auf der anderen Seite des Beckens auf und lassen sich unter einem gelben Sonnenschirm nieder; es ist Nadine, im Schlepptau mit einer Frau, die aussieht, wie eine häßlichere, verbrauchtere Variante von Nadine, und dann ist da noch so ein langer Typ mit Bierbauchansatz und einem blassem, nichtssagendem Hamsterbackengesicht. Als Nadine mich sieht, hebt sie die Hand zum Gruß und fragt die häßlichere, verbrauchtere Nadine etwas; aber die sieht ziemlich wütend aus, und schüttelt bloß den Kopf. Die beiden fangen an, lautstark zu diskutieren, es werden Augen gerollt und Arme mit einer was-soll-denn-das-jetzt?-Geste in die Luft geworfen. Schließlich stöhnt die häßlichere, verbrauchtere Nadine, und ein: „Dann geh' halt!“ hallt zu mir herüber.
„Hey“, sagt Nadine, als sie vor mir steht.
„Hey“, sage ich hinter meiner Sonnenbrille.
„Alles klar?“, fragt Nadine.
„Ja“, sage ich, und meine Hände kribbeln.
„Gut, weil heute ist mein letzter Abend, und das war doch schon lustig am Strand und so, und meine bescheuerte Schwester lässt mich heut' Abend nicht mehr weg und –“
Plötzlich stockt Nadine – ein greller Schrei durchschneidet die Luft; wir blicken in die Richtung, aus der der Schrei kommt, da rast Emre um die Ecke; wild gestikulierend läuft er neben einer Frau mit Kopftuch her und redet auf sie ein; ich verstehe kein Wort. Emre stellt sich ihr in den Weg, versucht sie am Weiterlaufen zu hindern, aber die Frau schiebt ihn immer wieder zur Seite und marschiert einfach weiter: so, als sei sie der Terminator höchstpersönlich, und all die Granaten und Kugeln, die Emre neben ihr auf den Boden feuert, kümmern sie einen Dreck. Die Frau hat einen messerscharfen Blick drauf: Er tastet den Pool ab und bleibt schließlich in meiner Ecke hängen. Ich schlucke. Die mit dem Kopftuch bleibt jetzt stehen, deutet auf Nadine und fragt Emre etwas auf türkisch, zweimal, dreimal, immer lauter, immer dasselbe; schließlich holt Emre tief Luft, blickt auf den Boden und nickt. Jetzt läuft die Frau wieder weiter, in meine Richtung, und beginnt wüst zu schreien, mit dieser hohen, krächzenden Stimme; sie bleibt vor Nadine stehen und hört einfach nicht auf zu kreischen; Nadine ist ziemlich blass und stottert bloß: „Ich ... ich ... verstehe nicht ...“; die Frau zieht so ein Foto aus ihrer Bluse, da sitzen zwei Mädchen auf einer Schaukel und lachen; sie schreit und gestikuliert mit den Händen; da kommt plötzlich die häßlichere, verbrauchtere Nadine von hinten angerannt und kreischt mit; das sind zwar deutsche Worte, die da aus ihrem Mund kommen, aber ich checke gar nichts mehr, mein Trommelfell platzt gleich; ich drücke mich schwitzend in die Liege. Die Kopftuchfrau holt aus, und Nadine landet mit einem lauten Platschen im Pool; dann schubst die häßlichere, kreischende Nadine die Kopftuchfrau, und die fällt rücklings ins Wasser; irgendwie fällt die häßlichere, kreischende Nadine auch in den Pool, und ich weiß nicht, wie es dazu kommt, aber zehn Sekunden später stehen auch Emre und der Hamsterbackentyp im Becken, und irgendwie ist das ein großes Durcheinander an brüllen und kreischen und Haareziehen und Fäusten und Wasserspritzern und noch mehr kreischen. Die Alten, mit den faltigen, rotgebrannten Gesichtern, pressen sich genauso ratlos wie ich die Ärsche in ihre Liegen; ich springe auf und haue ab.

Als ich auf meinem Bett sitze, rast mein Herz noch immer; ich ziehe die Jalousien herunter und schaue den ganzen Tag dumme Gerichtsshows auf Sat1 und blase Rauchringe in die Luft. Gegen acht Uhr abends werde ich schwach und rufe Katrin an. Sie hebt nicht ab. Ich spreche ihr auf die Mailbox; ich sage ihr, dass ich sie liebe, und dass ich sie immer lieben werde; ich sage ihr, dass Oleg ein behinderter Poser ist, ein behaarter Gorilla, mit zu großem Bizeps; ich beginne zu flennen, und sage ihr, dass das wohl ein eindeutiger Liebesbeweis ist, wenn ein Typ am Telefon flennt. Ich lege auf und fühle ich mich gedemütigt und schmutzig und alleine und verraten; von allen: von Katrin und Oleg und von Nadine und Emre und meinen Eltern.

Abends gehe ich zum Strand, weil ich nicht weiß, wo ich sonst hin soll; in meinem Zimmer schiele ich ständig aufs Iphone, und hier unten hat man wenigstens keinen Empfang. Als ich so durch den Sand stampfe, sehe ich eine Gestalt auf der Düne hocken, auf der ich und Nadine das erste Mal miteinander geredet haben: Es kommt mir so vor, als ob das ewig her wäre. Dad hat einen angerissenen Sixpack neben sich stehen und nippt am Blech; im Mondschein erkenne ich sein Gesicht, aber irgendwie ist es nicht mehr dasselbe; da sind überall diese Knicke und Falten und Linien, wo vorher nichts gewesen war; es ist ja so, dass man immer sehen kann, wenn ein Stück Papier zerknüllt wurde, egal, wie sehr man versucht, es wieder zu glätten – und so kommt mir sein Gesicht vor. Als ob er da jetzt Knicke hat, die man nicht mehr rausbügeln kann. Ich setze mich neben ihn.
„Na, Dad“, sage ich.
„Na, Sohn“, sagt er, und zwingt sich ein Lächeln auf. Wir sagen lange Zeit kein Wort; wir lauschen bloß dem monotonen Rauschen des Meeres.
„Wo ist Mom?“, frage ich schließlich.
„Weg“, sagt Dad, und ich nicke. „Und wo ist dein Mädchen?“
„Weg“, sage ich, und Dad nickt. Er beäugt mich kurz, dann seufzt er, reißt eine Dose aus dem Sixpack und hält sie mir hin.
„Wenn das deine Mutter erfährt, bringt sie mich endgültig um“, sagt er. Ich muss schmunzeln. Dad klopft mir auf den Rücken.
„Weißt du“, sagt er nach einiger Zeit, „deine Mutter und ich, wir waren nich' immer so.“
Ich öffne die Dose und blicke ihn fragend an.
„Früher, weißt du, als wir jung waren und der Opa noch den Laden hatte, da haben wir im September unsere Schlafsäcke in den T3 geworfen, und sind erst im März oder April wiedergekommen. Je nachdem, ob's in Deutschland schon Frühling war.“
Ich nicke.
„Es hat sich viel verändert“, sagt er, nippt am Bier und blickt auf das Meer. Seine Augen glänzen im Mondlicht wie die schwarze, ölige, rauschende Suppe da draußen.
„Ja“, sage ich. Ich glaube, wir würden beide gerne wieder das Meer riechen.
Schließlich packen wir die Dosen zusammen und gehen zurück zum Hotel. Als ich vor meinem Zimmer stehe und den Schlüssel in das Schloss stecke, klopft mir mein Vater auf die Schulter.
„Das Leben geht immer irgendwie weiter“, sagt er. Dann geht er den Gang entlang, bis er vor seinem Zimmer steht und seinen Schlüssel in das Schloss steckt. Ich sehe, wie er die Tür nicht richtig aufbekommt, sie klemmt, er flucht und rüttelt am Griff. Ich muss grinsen.
Ich liege auf meinem Bett und rauche eine Kippe. Das Leben geht immer irgendwie weiter, das hat er gesagt. Ich schließe die Augen, atme tief ein, aus. Das Leben geht immer irgendwie weiter. Ich drücke die Zigarette aus, stehe auf und schaue aus dem Fenster. Ich denke, er hat recht.

 

He Zigga,

ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die Vorlagen zu scannen, sondern lese diesen Text als eigenständige Geschichte. Und das ist echt eine Freude. Ich finde, du triffst hier genau den richtigen Ton für dein kleines „Drama“. Frech, aber nicht zu rotzig. Abgehoben, aber immer wieder ausreichend erdend.
Als ich deine Geschichte las, dachte ich mir: mein Gott, wie froh bin ich, diese Phase hinter mir zu haben. So aus der Distanz ist das amüsant zu lesen. Dieser Kampf des Erwachsenwerdens. Witzig gar. Aber glücklicherweise verlierst du dich nicht im Spott, behandelst deine Figuren mit der nötigen Achtung. Da ist die ganze Zeit eine fühlbare „Wärme“ drin. Das ist es auch, was den Text erdet, glaube ich. Letztlich sind alle deine Figuren in ähnlichen Dilemmas gefangen, wollen gerne aus ihrer Haut, scheitern aber daran/darin. Das zeigst du, Ohne zu „fatalisieren“. Die beruhigende Meer-Brise bringt Gelassenheit rein. Hoffnung.
Du hast viele schöne Ideen im Text. Das mit Amerika zum Beispiel oder auch das mit dem Möbelhaus/Ikea. Diese Einfälle greifst du bewundernswert gut dosiert auf. Übertreibst es damit nicht, sodass man an den entsprechenden Stellen schmunzeln muss, und nicht einen überdehnten Gag aufs Neue präsentiert bekommt.
Die Sexszene mag ich sehr. Das finde ich persönlich außerordentlich schwer, da so eine Leichtigkeit reinzubringen. Merke ich immer wieder, wenn ich mich da mal reintippe, wie schwer mir das fällt. Vor allem, wenn es „leicht“ wirken soll.
Auch das Personal ist weise gewählt. Natürlich gewissermaßen recht klassische Schablonen, aber da es aus der Perspektive deines Ich-Teens erzählt wird, ist das vollkommen legitim so.
Du merkst, ich habe deine Geschichte genossen. Großes Lob dafür.

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Hi weltenläufer,

ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die Vorlagen zu scannen, sondern lese diesen Text als eigenständige Geschichte.
Kein Problem, die Originalfassung ist anders, sag ich jetzt mal. Da spielt Nadine die Hauptrolle und lernt jemanden im Urlaub kennen, und dann entsteht da so ein Dreiergespann.

Und das ist echt eine Freude. Ich finde, du triffst hier genau den richtigen Ton für dein kleines „Drama“. Frech, aber nicht zu rotzig. Abgehoben, aber immer wieder ausreichend erdend.
Ja cool, dass dir das so gut gefallen hat, das freut mich :)

Als ich deine Geschichte las, dachte ich mir: mein Gott, wie froh bin ich, diese Phase hinter mir zu haben. So aus der Distanz ist das amüsant zu lesen. Dieser Kampf des Erwachsenwerdens. Witzig gar. Aber glücklicherweise verlierst du dich nicht im Spott, behandelst deine Figuren mit der nötigen Achtung. Da ist die ganze Zeit eine fühlbare „Wärme“ drin. Das ist es auch, was den Text erdet, glaube ich. Letztlich sind alle deine Figuren in ähnlichen Dilemmas gefangen, wollen gerne aus ihrer Haut, scheitern aber daran/darin. Das zeigst du, Ohne zu „fatalisieren“. Die beruhigende Meer-Brise bringt Gelassenheit rein. Hoffnung.
:D Ja, ich kann mich nur wiederholen, freut mich, dass es dir so gut gefällt. Jemand hat geschrieben, dass die Figuren fast am Rande der Karikatur stehen, das hat mir natürlich schon bisschen bedenken gemacht, aber ich finde auch, da gibt es durchaus einen "ernsten" Touch in der Geschichte, klar, witzig soll sie sein, aber auch authentisch

Du hast viele schöne Ideen im Text. Das mit Amerika zum Beispiel oder auch das mit dem Möbelhaus/Ikea. Diese Einfälle greifst du bewundernswert gut dosiert auf. Übertreibst es damit nicht, sodass man an den entsprechenden Stellen schmunzeln muss, und nicht einen überdehnten Gag aufs Neue präsentiert bekommt.
Die Sexszene mag ich sehr. Das finde ich persönlich außerordentlich schwer, da so eine Leichtigkeit reinzubringen. Merke ich immer wieder, wenn ich mich da mal reintippe, wie schwer mir das fällt. Vor allem, wenn es „leicht“ wirken soll.
Ja, die Ideen sind mir so beim Schreiben gekommen, und das hat mich auch gefreut, dass das so seinen eigenen Weg gegangen ist, ich war echt schön drin in der Geschichte, als ich sie geschrieben habe, und ich glaube, das kommt auch beim Leser irgendwie rüber; gibt ja Storys, da kommt man schwer rein, die schreibt man dreimal und ist immer noch zu weit weg - hier flutschte das schön. Ich denke, so konnten auch so Szenen entstehen, wie die Sexszene, die du als "leicht" beschreibst; ich glaube, man darf sich, wenn man so schreiben möchte, beim Schreibprozess selbst nicht zu sehr versteifen, und muss klare, authentische, komische Bilder für so einen Vorgang suchen, und gar nicht viel drumrum reden oder erklären; also zumindest suche ich immer nach solchen Bildern.

Auch das Personal ist weise gewählt. Natürlich gewissermaßen recht klassische Schablonen, aber da es aus der Perspektive deines Ich-Teens erzählt wird, ist das vollkommen legitim so.
Ja, die klassische Dreierkombo, wo einer der Verlierer ist; aber ich finde trotzdem, diese Besetzung hat was, also ich lese das immer mal wieder gerne, wenn eine Geschichte in origineller Form darüber handelt.

Du merkst, ich habe deine Geschichte genossen. Großes Lob dafür.
Ich freue mich!

Vielen Dank für's Lesen und Kommentieren, und über dein Lob habe ich mich sehr gefreut, weltenläufer, das motiviert doch.

Viele Grüße

 

Hallo Zigga,

tolle Geschichte, sehr berührend, authentisch sowohl bei der Genervtheit des Prots als auch bei der sexuellen Anziehung/ Betätigung. Klasse Szenen, sehr, sehr gern gelesen.

Im Anfang habe ich mich gefragt, wo denn der Bezug zu meiner Geschichte sein würde. Du hast Kon-Flikts Testosteron-Rausch wieder übernommen (ich hatte ja das Geschlecht des Erzählenden geändert) und das ausgedrückt, was er vermutlich erzählen wollte; damit hast du dann eher seine Geschichte kopiert. Interessant, wie bei einer doppelten Übersetzung, nur, dass diese den Plot hoch veredelt hat. Gefällt mir.

Gruß, Elisha

P.S. Auch dir ein :huldig: sorry für das späte Feedback.

 

Hey Elisha,

vielen Dank für das Kompliment, das freut mich doch sehr, gerade, weil es ja auch ein Spinup zu deiner Geschichte ist.

Im Anfang habe ich mich gefragt, wo denn der Bezug zu meiner Geschichte sein würde.
Ja, von den Figuren her taucht deine Protagonistin Nadine jetzt bei mir als die Begehrte auf, und löst damit diese Dreiecks-Eifersuchts-Nummer aus, bei der es in deiner Geschichte ja auch geht.

Vielen Dank für den verspäteten Kommentar, hat mich gefreut!
Grüße

 

Nochmal hallo Zigga,

ich habe heute nochmal meinem Sohn von deiner Geschichte vorgeschwärmt und sende ihm gleich mal den Link.
Nach einem Tag Nachwirken finde ich, dass das die beste Sexszene war, die ich bisher gelesen habe.

Gruß, Elisha

 

:) Danke für die netten Worte, und ich hoffe, deinem Sohn hat die Story auch irgendwas gegeben.
Danke für deine erneute Rückmeldung und Grüße!

 

Hallo zigga,

zuerst habe ich bezweifelt, das Lesen einer Geschichte durchzuhalten, in der die Eltern mom und dad genannt werden. Vielleicht sind die Vornamen eine Alternative? Oder Bezeichnungen, die Niko selbst kreiert hat?

Trotz mom und dad bin ich aber so schnell im Text versunken, dass ich überhaupt nicht mehr auf diese Kleinigkeit geachtet habe.
Spannend, einfühlsam, erotisch, witzig, nachdenklich stimmend, atmosphärisch dicht, schön, schön, schön!

Zur vorletzten Szene: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Emre sich aus Dusseligkeit selbst verrät oder so unter Druck ist, das er beichtet. Ich nehme an, er ist die ganze Nacht nicht zu Hause erschienen, da kann sich seine Frau denken, womit er sich in den lauen Stunden beschäftigt hat. Nadine scheint außerdem das einzige junge Mädchen im Hotel zu sein und Emres Frau wird wissen, wie ihr Mann tickt. Da Nadine außerdem entsprechend schuldbewusst zu gucken scheint, ist die schlaue Frau nicht mehr zu täuschen.
Die Komödie mit dem Pool war mir auch zu klamaukig.
Ich könnte mir vorstellen, dass Emres Frau Nadine ins Gesicht spuckt. Das ist eine ungeheure Beleidigung und sehr erniedrigend, kann bei Niko evtl. noch ein negatives Gefühl für Nadine auslösen, sodass Katrin wieder in den Fokus rückt.

Dieser Text ist klasse und ich habe ihn verschlungen!

Viele Grüße
Sylvia

 

Hallo zigga,

ich habe noch etwas vergessen: der Titel ist wenig aussagekräftig, deshalb hätte ich die Story beinahe nicht gelesen. Es leigt wohl daran, dass ich sehr knappe Titel bevorzuge. Die machen mich meistens neugieriger. Ist aber Geschmacksache und ändert nichts am guten Inhalt.

Viele Grüße
Sylvi

 

Hey Sylvi!

Danke für's Lesen und Kommentieren erstmal!
Ja, die Sache mit den Anglizismen, das hat auch einige vor dir schon gestört, das scheint wohl ein echter nerv-Nerv zu sein. Ich versteh das schon, das hat so was nerviges teenagermäßiges, das stimmt schon, aber ich weiß auch nicht, irgendwie gefällt mir das :) Ich stelle mir halt so doe Gedankenwelt von so jemanden wie Niko vor, irgendwie ...
Cool, dass du dir vorstellen kannst, dass Emres Frau schon darauf kommen kann, wer die Geliebte von ihrem Mann ist, ich hatte das ehrlich gesagt genauso gedacht vom Ablauf her, wie du dir das gedacht hast ; vllt ist das aber auch noch zu durchsichtig, einigen schien das nicht so klar zunsein, ich weiß im Moment auch nicht. Ich werde die Geschichte sowieso noch mal überarbeiten, das hatte ich länger schon vor, aber mir hat da der Esprite für gefehlt. Auch das mit der Poolszene, ich mag die mittlerweile auch nicht mehr, ich werde allgemein noch mal die Tage über einige Arbeiten drüberarbeiten, dann wird dein Kommentsr sicherlich da auch mit einfließen. Zum Titel: Ich mag den total gern. Vllt ist das Geschmackssache, aber ich könnte mich nicht von dem trennen.
Freut mich sehr, dass dir der Text so viel Spaß gemacht hat, ich finde das abgesehen von meiner Freude darüber immer sehr interessant, weil das schon beeinflusst, wie ich künftige (auch längere) Storys aufbauen und erzählen werde.

Danke für deinen Kommentar!
Grüße

 

Hi Trashmetum,

Erstmal danke für's Lesen und Kommentieren!

Manchmal habe ich mich beim Lesen gefragt, ob ein Teenager wirklich so abgebrüht denkt, ibs. in Bezug auf die letzte Freundin/nächste Freundin. Aber ich glaube, das passt schon. Vielleicht täte der ein oder andere Liebeskummergedanke mehr aber auch seine Wirkung.
Ja, das habe ich für eine Überarbeitung auch schon angedacht, zufälligerweise; ich glaube, wenn man so die Fallhöhe des Prots steigert, kann man aus der Story noch mal bisschen was rausholen. Werde ich bei der Überarbeitung auf jeden Fall berücksichtigen.

Ansonsten wirklich toll, dieses Gefühlschaous und das Hin und Her.
Ja vielen Dank für all das Lob, und mich freut es natürlich sehr, dass dir die Geschichte Spaß gemacht hat zu lesen, das ist doch das, was man als Autor will. :)

Das passt irgendwie nicht. "schnaufen" und zufrieden.
Du hast recht!

wird fünfzehn nicht klein geschrieben?
stimmt.

Ist die Altersangabe wichtig? Ich habe von Anfang an ein pubertierendes Mädel vor Augen gehabt.
(Oh, ich sehe einige Zeilen später, es ist ein Junge! )
Naja, ich denke schon, dass man mal erwähnen kann, wie alt der Prot ist; Schwups hat glaube ich die interessante Beobachtung gemacht, dass dieses mom und dad -Gefasel eigentlich bloß von Mädchen angewandt wird; vllt ist dir deswegen der Prot weiblich vorgekommen am Anfang. Ach ich weiß auch nicht, ob ich das so drin lassen werde, mit mom und dad. Irgendwie reiben sich da so viele dran, und weiblich soll der Prot auch nicht wirken, das verwirrt doch bloß beim Lesen. Mal sehen.

Danke für dein Feedback und schöne Grüße!

 

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