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Am Anfang war die Eierschaukel

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29.03.2013
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Am Anfang war die Eierschaukel

Da stand sie nun. Im Grunde glich sie einem überdimensionalen Eierbecher aus weißem Porzellan. Genauer gesagt, einem leeren Eierbecher. Sie überragte sämtliche Häuser der Stadt. Einzig der Kirchturm bot die Möglichkeit, hineinzusehen. Aber dazu hätte man bis zu dem Wetterhahn auf seiner Spitze klettern müssen. Doch niemand wagte es, und so blieb nichts übrig, als auf den Polizeihubschrauber zu warten.
Dass es sich um eine Eierschaukel handelte, ging aus den vielen Flugblättern hervor, die den Boden des Stadtparks rund um das Objekt bedeckten. Nur ein kurzer Satz war auf ihnen zu lesen: Dies ist eure Eierschaukel.

Ein Zeitungsbote hatte sie zuerst gesehen. Er habe sich gebückt, um seine Mütze aufzuheben, die ihm ein Windstoß vom Kopf gerissen hatte, erzählte er den staunenden Journalisten. Als er sich dann aufgerichtet habe, sei das Ding dagewesen. Einfach so.

„Mach mal lauter“, sagte Gregors Schwester. Abwechselnd sahen sie und ihr Bruder auf den Bildschirm und durch das geöffnete Fenster. Sie bemerkten, dass das Licht der Scheinwerfer im Park eine andere Farbe hatte als im Fernsehen. Irgendwie blauer.
Lupine drückte auf den Lautstärkeknopf.
„Ich war völlig baff“, sagte der Zeitungsbote. „Zuerst hab ich gedacht, das ist ein Ballon, oder so was, ein Heissluftballon.“ Sein Gesicht begann zu zucken. „Sonderformen.“ Ein kurzes albernes Lachen quoll durch seine zusammengepressten Zähne. „Ich geh näher ran…“
„Waren die Flyer schon da?“, unterbrach ihn einer der Reporter.
„Nee. Die kamen ein paar Sekunden später.“
„Und woher?“
„Aus dem Ding – sie rutschten irgendwie aus dem Ding raus.“
„Wie muss man sich das vorstellen? Wie bei einem Drucker? Da war also ein Schlitz?“
„Ein Schlitz? Das waren jede Menge Schlitze. Nur – man konnte sie nicht sehen. Und ich Idiot…“ Er hob den rechten Arm. Seine Hand glich auf eine absurde Weise einer umgedrehten Panflöte. „Ich fasse das Ding an, und zack! versinkt sie in dem weißen Zeug. Hat merkwürdigerweise nicht weh getan, und geblutet hat’s auch nicht.“
Gregor stand auf, nahm seinen Stock und ging zum Fenster. Der arme Kerl, dachte er, und griff nach dem Fernglas. Vier Finger weg. Andererseits ist er jetzt für ein paar Tage der berühmteste Mann der Welt. Ist ja auch nicht schlecht. Meine Hüfte ist kaputt und mich kennt kein Mensch.
„Nine eleven, Mondlandung“, murmelte Lupine. „Alles kalter Kaffee gegen das da draußen. Sieht man was?“
„Diesen armen Burschen, diesen Zeitungsboten, kann man genau sehen. Jedenfalls den Kopf. Du ahnst nicht, wie viele Mikros und Kameras da unten sind.“
„Alles Arschlöcher. Morgen werden sie uns hier die Luft weg atmen.“

Lupine behielt Recht. Bereits am Abend des folgenden Tages befand sich die Stadt im Ausnahmezustand. Gegen Mittag hatte es den ersten Toten gegeben. Ein Kameramann war von einem Bus auf die Straße gestürzt und überfahren worden. Gregor war drauf und dran, eine Strichliste anzulegen für Alle, die im Gedränge ohnmächtig geworden waren und auf Tragbahren weggeschafft wurden.
„Der Park ist rappelvoll. Morgen kommen die Soldaten“, prophezeite Lupine.
„Und übermorgen landen die Außerirdischen.“
„Schön wär’s.“
„Kann doch sein?“

Mittlerweile hatte jeder die Aufnahmen aus dem Helikopter gesehen. Er war ein paarmal über die Eierschaukel geflogen. Die Qualität der Aufnahmen war tadellos. In Talkshows und Parlamenten, in Wohnzimmern und Nachtclubs auf der ganzen Welt stellte man über das, was da zu sehen war, Vermutungen an. Vor allem eine Frage beherrschte die Menschen.
Wenn das wirklich Eier sind – wird da was schlüpfen? Und was?
„Pah! Was soll da schon schlüpfen?“ sagte Lupine. „Meine Güte, die sind ja nicht größer wie Hühnereier.“
„Als.“
„Was?“
Als Hühnereier.“
„Von mir aus.“

„Gratuliere, du hast schon wieder richtig gelegen. Da sind Soldaten.“ Gregor hielt seiner Schwester das Fernglas hin. „Treiben die Leute auseinander.“

Am Morgen des dritten Tages begann es. Aus den beiden Eiern am Grund der Eierschaukel wurden vier. Eine halbe Stunde später waren es acht. Dann sechzehn. Gregor dachte an die alte Geschichte mit den Reiskörnern auf dem Schachbrett. Lupine hatte sich an den Tisch gesetzt und kritzelte auf einem Zettel herum.
„Ungefähr Mitternacht“, murmelte sie.
„Was ist um Mitternacht?“
„Du weißt doch, wie man die frisch verheirateten früher erschreckt hat – Erbsen in ‘ner Schüssel, und so.“
„Häh? Erbsen?“
Lupine verdrehte die Augen. „Man nimmt eine randvolle Schüssel mit Erbsen, gibt Wasser zu, und stellt die Schüssel auf den Schlafzimmerschrank. Die Erbsen quellen langsam auf und irgendwann…“ Sie nahm ihre Brille ab und rieb sich die Augen. „Irgendwann kullert das erste Ei über den Rand von dem Ding da draußen. Und dann geht alles ganz schnell.“
„Und du glaubst, das passiert um Mitternacht?“
„Könnte sein.“
So oft man sich die Aufnahmen der wundersamen Eiervermehrung auch im TV ansah, sogar in der langsamsten Slow-Motion – die Teilung selbst war nicht zu sehen. Da waren die beiden Eier, und im nächsten Augenblick lagen da vier. Und tatsächlich – eine halbe Stunde vor Mitternacht schien der gigantische Eierbecher genau zur Hälfte gefüllt zu sein. Die Minuten verstrichen.
„Woran denkst du?“ fragte Lupine.
„Ich frage mich, ob das erste Ei, das runterfällt, zerplatzt. Und ob dann irgendetwas zum Vorschein kommt. Vielleicht eine fette, gelbe Monsterspinne vom Mars.“ Gregor kicherte.
Auf dem Bildschirm war das Innere der Eierschaukel zu sehen. Das Bild zitterte etwas, durch das geöffnete Fenster war nichts zu hören außer dem Geräusch des Hubschraubers. Der Park war geräumt worden, und Milliarden von Menschen hielten vor Fernsehern und Monitoren den Atem an, als der erste von zwölf Glockenschlägen ertönte. Im Licht der Scheinwerferbatterien, umgeben von einem Dutzend Buchen und Platanen, wirkte das blendend weiße Ding wie etwas, dass sich zwei Surrealisten am Telefon ausgedacht hatten. Lupine hatte laut mitgezählt. „Acht … neun … zehn … elf…“
Natürlich war es nicht nur ein einziges Ei. Und natürlich zerbarsten sie. Und natürlich krabbelten Sekunden später…
„Heilige Scheisse“, flüsterte Gregor.
„Fenster zu“, wisperte Lupine.
„Ich glaub nicht, dass das was nützt.“

 

Na komm, harry, das ist wohl nicht dein Ernst. Jetzt hab ich mich echt gefreut, wieder mal was Neues von dir lesen zu können, und dann setzt du mir so einen Quatsch vor.
Ich mein, die Geschichte beginnt ja durchaus interessant, spannend und amüsant und ist auch sehr hübsch geschrieben, schon die Namen sind klasse, Gregor und Lupine, aber am Ende den Leser einfach blöd sterben zu lassen find ich, äh, na ja, … überhaupt nicht charmant.
Dir saß wohl der Schalk im Nacken, was?
Zurück an den Start, noch mal von vorne!

offshore

 

Am Ende sind die Krabbler die,
hallo harrytherobot,
die sich, wie heutigentags die Zecken, in uns festbeißen und uns auffressen. Aber welcher Zauberer hat die Eierschaukel konstruiert? Aus welcher umgangssprachlichen Ecke hast du dies herausgeschaukelt? Erinnert dies nicht an jene Szene in Space Odyssee 2001, in der neben dem Affen plötzlich ein Ding erscheint, das mit der Natur nicht zu vereinbaren ist: der menschliche Geist more geometrico?
Die hohle Eierschale als Urleib von Krabbler, die die Welt zerstören. Natürlich: Setze in eine Wörterproduktionsmaschine ein Wort, z. B. Nation, ein und du wirst sehen, welche Wörterkrabbler über uns herfallen.
Wie bei der Atombombe nützt das Schließen von Fenstern nichts.
Nimm deine Eierschale und rücke zwei vor. Wenn du am Ziel bist, schreibe das Ergebnis. Was als Unsinn erscheint, trifft oft besser als die beste Theorie.
Herzlichst
Wilhelm Berliner

 

Hallo Ernst! Freue mich auch. Nicht charmant, meinst Du? Ich finde, wenn es mir mit der Story tatsächlich gelungen sein sollte, einen Leser sterben zu lassen (tut mir natürlich leid, dass es ausgerechnet Dich getroffen hat, und dann auch noch blöd – sorry), um anschließend einen Kommentar aus dem Jenseits zu erhalten, dann ist meine Rechnung aufgegangen, und ich werde wohl demnächst Besuch von Vertretern irgendeiner parapsychologischen Forschungseinrichtung erhalten. Ruhm und Ehre sind mir gewiss. Da hast Du wohl meine Intention nicht in all ihrer Komplexität erkannt. Also, ein neuer Kommentar muss her, auf auf!
Herzliche Grüße nach … ja wohin eigentlich? Himmel, Hölle, Wien?
Harry

 

harrytherobot schrieb:
Also, ein neuer Kommentar muss her, auf auf!

Nun denn:
Auf ungewöhnliche Art gelingt es dir, harrytherobot, mit diesem Text tradierte Lesererwartungen, nein, nicht nur zu ignor-, sondern förmlich zu torpedieren, und eben diese, also die im Grunde bornierte Erwartungshaltung der konservativen Leserschaft als in Wahrheit denkfaule Ignoranz zu entlarven.
Der geniale Kniff, am Höhepunkt der Spannung den mittlerweile fingernägelkauenden Leser rücksichtlos aus der Geschichte zu schmeissen, darf nicht als billiger Cliffhanger missverstanden werden, sondern stellt vielmehr einen radikal avantgardistischen Kunstgriff dar, der dem Genre der Spannungsliteratur eine neue Dimension eröffnet, um nicht zu sagen, das mimetische Konzept der Autor-Leser-Konvergenz neu definiert, bzw. - vereinfacht gesagt - auf einer subtextoralen Metaebene einen wahrhaft revolutionär mutigen Schritt in eine moderne, kalkulativ dissonante Literaturdekonstruktion wagt.
bla bla bla usw.

Schönen Gruß aus der Hölle.

offshore

 

Hallo Harry!

Wirklich seltsam. Auffällig ist, dass alles, was Lupine und Gregor vermuten, eintrifft. Das erinnert mich an eine meiner Geschichten, da heißen die beiden Alda und Fridlein.
Der Kern behandelt wohl das Thema self-fulfilling prophecy. Auch an das Thomas-Theorem könnte man hier denken. Natürlich ist das Ganze hier „seltsam“ und nach Fantasy-Art aufbereitet. Demnach kann kein Zweifel darüber bestehen, was aus den Eiern kriecht.

Diesen kleinen Gag am Rande find ich gut:

Vier Finger weg. Andererseits ist er jetzt für ein paar Tage der berühmteste Mann der Welt. Ist ja auch nicht schlecht. Meine Hüfte ist kaputt und mich kennt kein Mensch.
:lol:

Lieben Gruß

Asterix

 

Großartig!

Große Komik, wie Gregor und Lupine wie die Alten in der Muppetshow das Ding kommentieren. Der letzte Satz ist das Tüpfelchen auf dem i.

unmaßgebliche Vorschläge:

auf seiner Spitze klettern
> hinaufklettern

dann aufgerichtet
> wieder aufgerichtet

Ein kurzes albernes Lachen quoll durch seine zusammengepressten Zähne.
> eventuell weg


zwei Surrealistischen
> zwei Surrealisten

Respekt, baronsamedi

 
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Hallo Wilhelm!
Danke erst mal für Deinen Kommentar. Und natürlich dafür, dass Du meine Eierschaukel in die Nähe des schwarzen Monolithen rückst. Da wär ich im Leben nicht drauf gekommen. Jetzt, wo Du’s sagst … pechschwarz und schneeweiß … Ein schönes Bild. Wobei der Monolith vielleicht doch noch eher mit der Natur zu vereinbaren ist (Kristalle etc.), als ein Eierbecher.
Wörterkrabbler … keine schlechte Idee für Die Eierschaukel Reloaded : Pro Ei ein Buchstabe, je nach Wichtigkeit vier oder acht Beinchen; und dann bilden sie eine Botschaft auf dem Rasen des Stadtparks, ein marsianisches Gedicht, oder eine Betriebsanleitung für die Eierschaukel, die in Wirklichkeit ein… Nein, kein Raumschiff – lieber der Duck’sche Geldspeicher oder so was ist.
Wenn auch nicht so richtig klar wird, ob Dir das Ding gefallen hat, so freue ich mich doch sehr über deine anregenden lyrisch-analytischen Anmerkungen.
Herzliche Grüße
Harry

Hallo Ernst!
Na also, geht doch. Du hast lediglich vergessen, darauf hinzuweisen, dass diese Geschichte in vorbildlicher Weise auf die speziellen Bedürfnisse der fingernägelkauenden Belletristik-Gourmets zugeschnitten ist; ganz im Sinne von Anthony Cliff-Hanger, dem Begründer der Frustrations-Belletristik. Jener sagenumwobene walisische Lebemann erfand das abrupte Ende und wurde daraufhin bis an sein Lebensende angefeindet. Erst viele Jahre später widerfuhr ihm Gerechtigkeit, nachdem der Dalai Lama während eines Gesprächs mit dem Papst eine launige Bemerkung über Cliff-Hanger machte. Welche, ist leider nicht überliefert.
Aber das konntest Du nicht wissen.
Herzliche Grüße,
Harry

 
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Hallo harrytherobot,

Wenn auch nicht so richtig klar wird, ob Dir das Ding gefallen hat, so freue ich mich doch sehr über deine anregenden lyrisch-analytischen Anmerkungen.
Solltest du, Meister des Verdeckens, das riesige Lob in meinem Beitrag nicht entdeckt haben?
Ich muss doch nicht schreiben: Ich habe den Text gerne gelesen.
Herzlichst
Wilhelm Berliner

 

Hallo harry,

ja, das las sich so locker weg. :)

Ich hatte nur irgendwie mehr Bezug zum Spruch "sich die Eier schaukeln" erwartet. Dann beginnt das Spektakel mit einer riesigen Eierschaukel - und meine Erwartungen wurden ebenso groß.
ok - alle Menschen tun nix - insofern.. naja... war mir halt zu wenig (zumal kein einziges Ei geschaukelt wurde ;) )

wie gesagt: War trotzdem nett zu lesen.
Gruss
holli

 

Also ich find's toll, harrytherobot,

hab echt lachen können. Das wäre auch was für Satire. Diese ganze Hype, die mit nichts endet. Grotesk und richtig gut geschrieben. Ich hab's mir reingezogen, weil's mich reingezogen hat und ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Natürlich hätte ich auch gern gewusst, aber man muss auch mal verzichten können. Is eh Fastenzeit :D
Nur diesen alte Hut:

nicht größer wie Hühnereier.“
„Als.“
„Was?“
„Als Hühnereier.“
„Von mir aus.“

Also weisste, das hat mich für eine Minisekunde rausgeworfen. Das muss nicht sein. Aber ist nur ein unwichtiges Detail. Sonst hab ich das wirklich gern gelesen und Spass gehabt dabei:
wirkte das blendend weiße Ding wie etwas, dass sich zwei Surrealistischen am Telefon ausgedacht hatten.

:lol:

Frohe Ostern und lieben Gruss,
Gisanne

 
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Hallo Asterix!
‚Demnach kann kein Zweifel darüber bestehen, was aus den Eiern kriecht‘.
Also, wenn in einem Park auf einmal ein riesiger Eierbecher auftaucht, ist natürlich auch ohne weiteres denkbar, dass aus den zerbrochenen Eiern tausende von winzigen Papst-Klonen krabbeln, die im Chor Guantanamera singen. Es müssen nicht zwangsläufig irgendwelche Horror-Insekten oder ähnliche Kreaturen sein. Aber im Prinzip hast du schon Recht. Mit so was rechnet man eben. Schön, dass Dir die Finger-Sache gefällt; freut mich. Das Thomas- Theorem musste ich bei Wiki nachschlagen, und kann Dir versichern, dass ich nichts dergleichen im Sinn hatte. Ist aber ein interessanter Interpretationsansatz. Ich danke Dir auf jeden Fall für deinen Kommentar.
Herzliche Grüße
Harry

Hallo baronsamedi!
Vielen Dank für deinen Kommentar. Tut mir immer gut, so was zu lesen. Du hast Recht – Lupine und ihr Bruder gleichen Waldorf und Statler tatsächlich. Immer wieder interessant, die verschiedenen Sichtweisen auf eine Geschichte zu sehen. Dass Dir die gar nicht so kleine Dosis Humor besonders zu gefallen scheint, freut mich sehr. Die Korrekturvorschläge nehme ich dankbar auf. Zwei Surrealistischen… kaum zu glauben, was einem alles entgeht. Hinaufklettern klingt auch besser, aber das alberne Lachen werde ich drin lassen, allenfalls könnte man verzweifeltes Lachen schreiben. Mal sehn.
Schöne Grüße
Harry

 

Hallo Holli! Oder: Halli Hallo?
Ich dachte mir schon, dass irgendjemand irgendwann den fehlenden Bezug zum herkömmlichen ‚Eierschaukeln‘ bemängeln würde. Tut mir leid, dass ich Dich da enttäuschen musste, aber immerhin scheinst Du Dich ja wenigstens nicht gelangweilt zu haben, was mich freut. Nicht ein einziges Ei wurde geschaukelt, das ist wahr. Vielleicht schreibe ich mal was über’s Hodenbaden in heißem Wüstensand, eine (jedenfalls früher) in arabischen Gefilden gebräuchliche Methode der Empfängnisverhütung. Auf jeden Fall danke ich Dir sehr für Deine Rückmeldung.
Schöne Grüße
Harry

 

Hallo Gisanne!
Wunderbar, Dein Kommentar. Geht runter wie Öl. Jemanden zum Lachen zu bringen, ist ja schließlich sooo einfach auch nicht. Irgendwie hab ich mich nicht getraut, das Ding auch noch unter Humor oder Satire zu posten, weil die Ansprüche da ziemlich hoch sind, und die ganze Sache vielleicht zu seltsam und fantasymäßig rüberkommt. Schön, dass Dir am Ende nicht wirklich was fehlt, Offshore ist da ja ganz anderer Meinung gewesen. Gut möglich, dass ich selbst ähnlich reagiert hätte… Am meisten freue ich mich über das ‚gut geschrieben‘. Hört man viel zu selten.
Was den kleinen Dialog betrifft, wo Gregor seine Schwester korrigiert – er leidet vielleicht darunter, dass sie ständig recht behält und nutzt die Gelegenheit, ihr was Kleines reinzuwürgen. Soll vorkommen. Danke fürs Lesen, kommentieren und die Ostergrüße
Herzlichst
Harry

 

Hallo harry,

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Geht so ein wenig in Richtung Bradbury-Humor und der ist genau mein Ding. Kommen paar Schwingungen in der Art Space Odyssee und Krieg der Welten rüber. Also, gern mehr davon, danke, nastro.

 

Hallo nastro!
Schön, so was von jemandem zu hören, der den großen Ray Bradbury mag. Meiner Meinung nach neben Lem, Dick, Clarke und Asimov einer der ganz Großen im SF Universum. Ich sage nur: ‚Raketensommer!‘
Ich freue mich sehr über Deine anerkennenden Worte und danke Dir fürs Lesen und Kommentieren.
Herzliche Grüße
Harry

 

Ich dachte mir schon, dass irgendjemand irgendwann den fehlenden Bezug zum herkömmlichen ‚Eierschaukeln‘ bemängeln würde. Tut mir leid, dass ich Dich da enttäuschen musste, ...

Mist - ich mag es nicht, wenn ich derjenige bin, der Klischeees bedient ;)
könnte nicht wenigstens ein Ei schaukeln? :D im ernst: schon ok.

Gruss
Holli

 

Hallo harrytherobot,
ich möchte als Stellvertreter des Universums antworten und bekunden, Deine Kurzgeschichte nicht ohne ein gewisses Wohlbehagen gelesen zu haben.
Bald ist Ostern und ein Team von Analysten, das mir stets zur Seite steht und mich mit angeblich neuesten Daten versorgt, verlautbarte wortkriegerisch, diese KG habe einen, so wörtlich, "eklatanten Bezug", zum nahenden, vom C-tum durchlauchten Fruchtbarkeitsfest.
Da ich mich stets mühe einen, so wörtlich, "aktuellen Bezug" herzustellen, kommentiere ich Deine Kurzgeschichte, nicht ohne bemerkt zu haben, es noch gar nicht getan zu haben. Nun, liest man etwas, dass einem Vergnügen bereitet, so sind die sprungbereiten, skeptischen Frösche nicht fern, gehalten (artgerecht) dazwischen zu quarken, ob denn auch ein höherer Sinnbezug seiner Vorhandenheit anstellig ist oder ob es hier leidigleich dem puren Behagen sei. Da ich denen nicht angehöre, die ihre indikativen Amphibien gegen Wände werfen oder gar aufblasen, sondern sich eher sagen, mei, Frosch is Frosch, Wurscht is Wurscht, behalte ich mich hier indifferent.
Ich denke, was ja schon mal etwas ist, "an" Weihnachten kämen sie aus den Kugeln heraus, wenn nicht gleich die Kugeln die Brutstätten wären und zu Hallowien eben aus den Pumpkins usw. und ich amüsierte mich der Beliebigkeit rotzend.
In diesem Sinne Grüße n die eher anarchischen Teile der Großirnrinde vom gelegentlichen
7miles

 

Hallo Holli!
Ein altes marsianisches Sprichwort sagt: ‚Schaukle das Ei, bevor der Wasserhahn kräht. ‘
Und sogar die Altvorderen auf Io raunen sich zu: ‚Wohl dem, der da ein Klischee zu bedienen weiß, denn sein ist der Dotter, auch wenn er es nicht mag. ‘ Also: gut geschaukelt. Danke.
Schöne Grüße
Harry

 

Zitat von 7miles #18:

und ich amüsierte mich der Beliebigkeit rotzend.

:bounce:

Also der Komm musste jetzt sein. Den Satz find ich so lustig, wie die Eierschaukelei. Merci vielmol!

 

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