Was ist neu

Science Fiction: Deutsche oder englische Ränge?

Mitglied
Beitritt
31.05.2013
Beiträge
99

Science Fiction: Deutsche oder englische Ränge?

Frage: Wenn man in einer Sci-Fi-Geschichte auf nem Raumschiff mit einer internationalen Mannschaft eine Hierarchie (eben mit Rängen) etabliert, was ist da besser in einer auf deutsch geschriebenen Geschichte: Deutsche oder englische Rangbezeichnungen?

Das mit den Namen habe ich gleich umgangen, indem ich russische, deutsche und englische Namen durcheinanderwerfe; aber bei Rängen dünkt mich, dass das wohl seltsam wirke ...

 

Willst du überhaupt traditionelle militärische Ränge verwenden? Ich finde das ziemlich abgelutscht, der einzige Vorteil ist die Wiedererkennbarkeit beim Leser. Wenn die Geschichte weit in der Zukunft spielt, fände ich erfundene Ränge am schönsten. Speziell für die Raumfahrt entwickelte, nicht von Marine oder Luftwaffe übernommene.
Die verwendete Sprache wäre dann zweitrangig. Falls du doch militärische Ränge brauchst, fände ich japanische oder sonstige exotisch klingende Bezeichnungen nett; dann müsstest du halt durch den übrigen Text klarmachen, welche Position die Person hat.

 

Ich würde diese Frage gar nicht über handwerkliche Aspekte versuchen zu beantworten, sondern aus der Story heraus.
Beispiel aus dem realen Leben:
Die Bordsprache auf der ISS ist russisch und englisch und die Ränge ebenfalls.
Das liegt wohl daran, dass die entsprechenden Länder den Löwenanteil von dem Ding gebaut haben.

 

Wenn die Geschichte weit in der Zukunft spielt, fände ich erfundene Ränge am schönsten.
Ich am schwierigsten, sowohl als Autor als auch als Leser. Der Leser muss sie ja nicht nur die Rangbezeichnungen im Gedächtnis behalten können, sondern auch ihre hierarchischen Beziehungen zu anderen Rängen.

Wenn also schon erfinden, dann am ehesten nach einem einheitlichen, einfachen, künstlichen Schema. Ich weiß gerade nicht (d.h. bin bloß zu faul zur Recherche), woraus die aktuellen Rangbezeichnungen der Bundeswehr entstanden sind, womöglich aus irgendwelchen konkreten Funktionen in historischen Schlachten.

Hierzu bietet sich das Zahlenschema an, die Ziffern von eins bis zehn etwa. Verfremde indogermanisch-stämmige Zifferwörter nach hypothetischen Lautwandelgesetzen und gib ihnen eine passende Endung, die zum Beispiel »-stern« heißen könnte. Beispiel:Thingstal Marcon = Zehntrangiger Offizier, Namen Marcon.

Just my two grains of dust,
-- floritiv.

 

Englisch fertig. Genre-Konventionen.
Wenn man die Konventionen bricht, ist da Fokus drauf. Wenn man den haben will okay. Wenn man es nicht haben will, eben nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:

Woher kommen solche Konventionen? Doch nur aus dem amerikanischen Fernsehen.
Oder gibt es bei Lem Lieutenants und Ensigns?
Und selbst wenn englisch, stellt sich noch die Frage nach AE oder BE.
Es gibt z.B. eine "Leftenant Ripley"

 
Zuletzt bearbeitet:

Ach so, ich dachte Irony wär der Threadersteller - dann hab ich nix gesagt.

 

Interessant, dass deine Meinung zu dem Thema vom Fragesteller abhängt.

 

Tut's nicht, aber ich hab in dem Beitrag ewig darüber rumgeflucht, wie man eine ergebnisoffene Frage stellen und dann eine Antwort kritisieren kann.

Ich merk bei SF dass es zwei verschiedene Welten gibt. Es gibt einmal Lem und "was die richtige SF ist" - dieses Puristen-Zeug. Und dann gibt es Mainstream-SF.

Das ist so eine Debatte, auf die ich keine große Lust habe. Mir fällt dabei immer auf, dass die Puristen sich nicht mit dem Schreiben beschäftigen wollen, sondern mit Ideen bzw. sie wollen predigen und missionieren.

Das interessiert mich einfach nicht. Das ist wirklich so ein SF-Ghetto dann immer, auch ein gedankliches Ghetto - das hat für mich nichts mit dem Handwerk Schreiben oder dem Geschichtenerzählen zu tun. Ich versuch da wirklich fernzubleiben und dem auszuweichen, wenn eine Diskussion in die Richtung geht.

 

Meines Erachtens gibt es keine literarische Mainstream-SF. Was sollte das sein? Außer den diversen Romanen zu Film- und Fernseh-Serien?

 

Das ist genau die Diskussion, auf die ich keine Lust habe. :)

 

Also interessiert dich SF in der Literatur nicht besonders. Dann kann ich leider dein Statement zur Ausgangsfrage nicht ernst nehmen.
SCNR ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Mich interessiert das Schreiben, deshalb bin ich hier im Forum. Warum bist du hier?

Ach, es ist mir zu blöd. Es ist halt wirklich genau das "Ich weiß, was SF ist, deshalb kann nur ich mich dazu äußern." Es gab früher schon Kritiker unter SF, die derart kommentiert haben. Die meisten SF-Autoren schreiben auch nur füreinander. Es kursiert irgendwie die Annahme unter den SF-Leuten, dass für das Genre ganz andere Regel gelten: Spannungsaufbau, Sprache, Figuren alles egal, hauptsache das World-Building ist super-plausibel. Und dann heulen sie rum, dass ihre Texte weder gelesen noch verkauft werden (gibt Foren, da zetern deutsche SF-Autoren seitenlang, warum sie nicht genug Anerkennung kriegen; vielleicht wenn du dich anstrengst, kannst du mal dazugehören.)

Deine Beiträge bestätigen mich jetzt wieder dadrin: Um die meisten SF-Hobbyautoren echt einen Bogen machen. Es bringt nix.

Was soll ich sagen? Offenbar hab ich keine Eintrittskarte in den SF-Club. Buhu.

 

Gleichfalls. Aber ich will mich nicht unbedingt an nicht vorhandene Konventionen halten.

 
Zuletzt bearbeitet:

Glaubst du ernsthaft, der typische SF-Autor hätte nicht gerne einen guten Spannungsbogen, ordentliche Dialoge etc. in seinen Geschichten? Bei den meisten scheitert das eher an der Erfahrung. Unabhängig davon braucht die SF ordentliche Ideen als Grundvorraussetzung. Wenn es daran schon scheitert, ist der Rest bedeutungslos.
Aber du willst scheinbar nichts anderes als Space-Operas sehen. Was total legitim ist. Aber dann bitte nicht alles andere abwerten.

Englisch fertig. Genre-Konventionen.

Wer eine solch klare Meinung hat, muss sie begründen können. Das hast du bisher nicht getan.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich danke für alle Vorschläge und Meinungen ... aber, Quinn und Irony, ich denke, für eure Diskussion würde sich ein Extra-Thread lohnen.

Bitte - Danke.

Mit freundlichen Grüßen,
Rick S

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich glaub dem typischen SF-Autor ist das egal, weil er sich lieber Gedanken um eine super-plausible Lösung dafür macht, wie irgendwelche physikalischen Gesetzmäßigkeiten in seinem Universum funktionieren. Das beobachte ich immer wieder. Die meisten SF-Autoren, die hier so aufschlagen, interessieren sich null fürs Handwerk Schreiben, für Szenengestaltung, Sprache, alles möglich. Wirklich null.

"Du willst scheinbar nichts anderes als Space-Operas sehen" - Nee, das ist Bullshit. Ich will gute Geschichten lesen, die gut gemacht sind. Und da ist es mir scheißegal, ob einer Fähnrich oder Ensign oder Rottenführer heißt.
Das meine ich: Einfach den Konventionen bei so einem Mist folgen und auf Wesentliches konzentrieren. Ich find das so belanglos, das hat nichts mit dem Schreiben zu tun. Das ist ein Pups, an dem sich Puristen aufhängen. Man müsste das jedem SF-Autor mal an die Stirn tackern: World-Building ist einer von x Skills, die man braucht.

Aber fast jeder SF-Autor fängt erstmal nur damit an und konzentriert sich nur darauf: Völlig falscher Ansatz, führt in 9.999 von 10.000 Fällen ins Nichts. Geb ich dir Brief und Siegel drauf. Fantasy-Autoren genau so. Können keinen graden Satz mit Subjekt-Prädikat-Objekt bilden, haben aber schon in achtmonatiger Kleinarbeit einen Stammbaum für die Herrscherfamilie ausgearbeitet, weil sie das in Game of Thrones gesehen haben.

Auf jeden, der mit so einem Ansatz Erfolg hat, kommen tausende, zehntausende, die sich ohne die grundlegenden Fähigkeiten völlig verhaspeln. Und dann geraten die tatsächlich noch in so ein Ghetto, wo sie auf andere SF-Autoren stoßen, die genau auf dieses World-Building dann auch noch losgehen. Und die zu einem furchtbar geschriebenen Text nichts anderes sagen als: "Wie läuft das eigentlich mit der Sauerstoffversorgung?" Das ist wirklich ein ganz seltsamer Zugang zum Schreiben, der da immer wieder deutlich wird.

Und dann zu sagen: Dann interessierst du dich wohl nicht für SF. Doch, aber nicht für schlechte.

Rick: Ich hab deine letzten Texte überflogen und die Reaktionen darauf. Glaub mir, du hast ganz andere Baustellen in deinem Schreiben als die Frage, ob der Leutnant Leutnant heißen sollte. Das soll nicht böse gemeint sein, aber es bringt nix den Türgriff an einem brennenden Haus zu polieren.

 

Rick: Ich hab deine letzten Texte überflogen und die Reaktionen darauf. Glaub mir, du hast ganz andere Baustellen in deinem Schreiben als die Frage, ob der Leutnant Leutnant heißen sollte. Das soll nicht böse gemeint sein, aber es bringt nix den Türgriff an einem brennenden Haus zu polieren.

Die Frage hat auch recht wenig damit zu tun, ob ich gerade an ner Sci-Fi-Geschichte arbeite, sondern war eine Frage zu einem Thema, welches mich interessiert, wenn ich denn mal ernsthaft an einer Sci-Fi-Geschichte arbeite.
Dass meine Geschichten weit entfernt von Meisterwerken (und teilweise weit entfernt von einfach nur mehr als mittelmäßigen Geschichten) sind, ist mir völlig klar, aber kein Grund, warum ich, wenn ich schon auf Wortkrieger.de rumwusle, nicht auch gleich eine Frage für eine evtl. mal in der Zukunft entstehende Geschichte stellen könnte.

Danke für deine Ansicht,
Rick S

 

Ok Quinn, soweit sind wir eh nicht voneinander entfernt und um den gehijackten Thread wieder Rick bzw seinen Fragen zu überlassen, versprech ich an dieser Stelle, dass ich bei etwaigen zukünftigen SF Stories versuchen werde, auch auf andere Dinge als Worldbuilding Wert zu legen ;)
In der Hinsicht hast du mir bei meiner vorletzten, verunglückten Story (keine SF) wichtige Ratschläge gegeben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo..bin neu hier... und bring mal meine Meinung aus Sicht eines Leser ein, da dies eine Sache ist, die ich selber beim Lesen von Isacc Asimov Büchern festgestellt habe:

Deutsche Begriffe wirken im deutscher Sprache/Übersetzung natürlicher. Gerade Asimov hat einen so sachlich-nüchternen Stil, deutsche Begriffe lesen sich bodenständiger und tragen zu dieser Atmosphäre bei.

Englische Worte wie Blaster und auch die Ränge haben immer eine Art Coolness dabei. Das hängt auch mit der Erfahrung von "coolen" Filmen usw. zusammen sowie der Exotik der Fremdsprache. Ich kann dir nicht genau sagen, was für dich besser ist. Nur soweit: Willst du deine Welt stylisch haben, nimm englische Begriffe, willst du sie...wie soll ich sagen..authentischer haben, nimm deutsche. Das Problem könnte dann allerdings auch sein, dass einige die englischen Begriffe eher annehmen, da die diese durch Filme und Serien gewohnt sind.


ps: Wie schon gesagt wurde, nimm vertrautes. Es ist eh SF. Du kannst also noch genug ausgedachten Kram wie Photonensupraleiterantrieb einbauen. :p

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom