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Der Überfall

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04.04.2014
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Der Überfall

Ein Satz, ein Schrei. Ferdi packt unerbittlich zu. Jetzt oder nie. Ferdi Fuchs grinst über alle vier Backen. Er hat es geschafft. Die Beute kann er gut gebrauchen, sie hält eine Weile. Und Eier schlabbert er schließlich für sein Leben gern. Seltsam genug als Fuchs. Hermine Hase wehrt sich mit aller Kraft, hat jedoch keine Chance. Ein kräftiger Schlag mit seiner Vorderpfote beendet ihr Jammern und lässt sie bewusstlos in den Graben fliegen. Ihr Körper zittert am ganzen Leib, Blut rinnt ihr aus Maul und Nase. Ihr kurzes Leben schwebt wie ein Traum über ihrem hilflosen Körper. Alles, ab der Geburt bis zu ihrem ersten Rendezvous mit Hans, läuft wie ein Film vor gleißendem Licht vor ihrem inneren Auge ab.

Ferdi Fuchs packt das Geld und die Eier vorsichtig in seinen mitgebrachten Beutel und verschwindet wortlos. Hermine lässt er einfach im Graben liegen und zieht den mit Gras bewachsenen, selten begangenen Waldweg entlang seinem Bau zu.

Hans schaut nach links, er schaut nach rechts. Nichts. Nichts außer Bäumen und Gras. Es war ausgemacht, dass sie um diese Zeit hier entlang kommt. Was ist nur los mit ihr in den letzten Wochen? Man kann sich nicht mehr so recht auf sie verlassen. Aber so hat sie sich noch nie verhalten, einfach nicht zu kommen! Wie soll man sich denn auf sie verlassen können?
Gedankenverloren knabbert er an einem Blatt. Es schmeckt einfach nicht. "Was soll's," denkt er so bei sich. Er macht sich einfach Gedanken über sich und ihre Zukunft. Und über das Geschäft. HANS HASE GMBH, EIERGROSSHANDEL IN WALDHAUSEN. Davon lebt die ganze Familie. Missmutig läuft er an den Teich, um etwas zu trinken.

Schließlich zündet er sich sein Pfeifchen an, um sich zu beruhigen. Die leicht benebelnde Wirkung des Tabaks lässt nicht lange auf sich warten. Nachdenklich betrachtet er die Umgebung. Alles wirkt so friedlich, so ruhig an diesem Morgen. Leise knistert das alte Laub unter seinen Pfoten, wenn er sich bewegt. Vögel singen ihr Frühlingslied und fliegen von Baum zu Baum. Zartes Grün im Unterholz lässt an den kommenden Sommer denken. Der weiche Waldboden riecht modrig nach Pilzen. Hier und da sendet ein Sonnenstrahl Licht und Wärme in den Wald.
Sein Mobiltelefon hat er im Bau liegen lassen, als er sich auf die Suche nach ihr begab. Plötzlich reißt ihn jemand aus seinen Gedanken und Betrachtungen.

"Einen wunderschönen guten Morgen, Gevatter Hase!", lässt sich Karo Kröte vernehmen. Die Herausgeberin der Waldhäuser Nachrichten hockt inmitten ihrer Laichschnüre, die um Wasserpest gewickelt sind, und schaut ihn argwöhnisch an. "Was treibt uns denn heute so früh aus dem Bau?", will sie neugierig wissen.
"Grüß dich Karo, altes Breitmaul. Eigentlich geht es dich ja gar nichts an. Aber ich warte auf jemanden, der mir etwas bringen soll." Der blöden Karo Kröte werd' ich's grade noch erzählen, denkt er so bei sich. Sie ist ja die Tratschbase hier im Wald schlechthin, sie soll ruhig vor Neid und Neugier platzen.
"Du weißt das Neueste noch nicht!", flötet ihm Karo Kröte entgegen. Sie platzt geradezu vor Stolz, dem alten Hans Hase etwas erzählen zu können.
"Was wird's wohl schon sein, hier passiert doch nie was."
"Sag nicht, dass ich nicht über alles Wichtige Bescheid weiß. Hier am Wasserloch trifft sich doch Hinz und Kunz. Und ich krieg's mit, weil ich doch immer hier bin."
"Also?"
"Willst du es wissen?"
"Mach's nicht so spannend, sonst scheuer ich dir eine." Der alte Hase wird allmählich ärgerlich.
"Quak. Also, heute Nacht habe ich ihn wieder gesehen."
"Wen?"
"Na, was glaubst du, den Werwolf natürlich."
"Lass den Quatsch. Den gibt es nur in Hollywood-Schinken und in alten gruseligen Erzählungen." Trotzdem läuft Hans ein kalter Schauer den Rücken herunter, zumal er jetzt, da er genauer hinschaut, den Lauf einer Pistole aus dem trockenen Herbstlaub hervorblitzen sieht. Karo folgt seinem Blick.
"Die hab ich zu meiner Sicherheit." Hans tastet vorsichtig an den Lauf und spürt noch etwas Wärme daran. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, denkt er bei sich und macht erschrocken einen Satz.

"Du hast vor kurzem erst geschossen?" Hans riecht an seinen Vorderpfoten und schüttelt verwundert den Kopf.
Karo sieht dies. "Ja, aber du brauchst keine Angst zu haben, die ist nur für den Fall, dass der Werwolf mich nachts anfällt. Ich glaub' nicht, dass ein Werwolf weiß, wie gut eine Kröte mit einer Pistole umgehen kann. Wart, ich zeig's dir aber, du bist ja mein Freund." Sie grinst hämisch, denn mit dem Schießeisen fühlt sie sich ziemlich stark. Hans zweifelt an der Aussage.
"Und ich glaub nicht, dass du blöde Kröte weißt, dass ein Werwolf unverletzbar ist," geht es dem Hasen durch denk Kopf, als er sich mit einem Satz in Sicherheit bringt.

PENG!!!

"Was war das?" Ferdi Fuchs stutzt. "Sollte mir die Polizei schon auf den Fersen sein? Es wäre schade, denn es ging bisher alles glatt. Hermine Hase zu überfallen, wenn sie auf dem Heimweg ist. Auf ihrem Heimweg mit Eiern und mit ihren Einnahmen der letzten Tage." Er hatte sich vorher sehr gut informiert. Die Firma Hase betreibt nämlich einen Eierhandel. Einmal im Jahr liefern sie große Mengen von Eiern an irgendwelche bescheuerten Menschenfamilien, die in schicken Häusern mit Designergärten vor sich hin vegetieren. Diese armen Geschöpfe leben in gefängnisähnlichen Bunkern und kommen nur selten vor die Tür. Dass die keiner mal befreit?
Kürzlich hatte er davon erfahren. Ferdi lauerte spät abends vor dem Hühnerstall und hat mitbekommen, dass die Hennen eifrig damit beschäftigt waren, eine große Lieferung für Firma Hase zusammenzustellen. Er war so fasziniert von ihren Gesprächen, die er belauschte, dass er seinen Hunger vollkommen vergaß. In ihm reifte ein Plan. DER PLAN. Er musste gelingen, und er gelang ja schließlich auch.
"Nur jetzt, was ist los?" Vorsichtig erkundet er die Umgebung, ohne seinen Sack auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen. "Irgendetwas läuft hier schief. Irgendetwas."
Aus einiger Entfernung hört er einen jämmerlichen Laut. Gefahr droht.

Wie von einer Tarantel gestochen setzt Hans Hase sich auf. Er hoppelt auf Karo zu und versetzt ihr mit seinem Vorderlauf einen derartigen Schlag, dass sie schreiend im hohen Bogen über das Wasser fliegt und laut platschend mitten im Teich versinkt. Schimpfend taucht sie wieder auf. Mit verschränkten Vorderläufen und grimmiger Miene sitzt Hans auf der Pistole und schnauzt Karo an.
"Sieh mal einer an! Weißt du, ich kann mich auch wehren. Du blöde Kröte hast mich ganz schön erschreckt."
"Du Idiot! Schau mal lieber nach deiner Frau Hermine, als mich hier durch die Luft zu schleudern! Die wird irgendwo im Graben liegen und sich die Wunden lecken, die ihr der Fuchs heute Nacht zugefügt hat! Und schau nach den Eiern!" Wütend schwimmt die Kröte ans Ufer, um nach der Pistole zu sehen.

Aus Jux greift Hans nach der Waffe und schießt hinter der Kröte her. So wie die Kugeln auf das Wasser schlagen , gibt es ein recht hübsches Muster auf der Oberfläche. Aufgeschreckt stieben die Wasserläufer in alle Richtungen davon. Eine Kugel lässt er im Magazin. Für alle Fälle.
Mit wilden Sprüngen lässt er die Kröte Kröte sein, rast den mit Gras bewachsenen Waldweg entlang und sieht so im Vorüberhoppeln die schemenhaften Umrisse eines großen Fuchses, der etwas Sackähnliches in seinem Maul hält. Normalerweise würde er auf ein Schwätzchen anhalten, denn der alte Ferdi ist ihm eigentlich ganz sympathisch. Schließlich war er viel zu träge geworden, um noch auf die Hasenjagd zu gehen. Jetzt steht aber kein Schwätzchen an, denn jetzt sucht Hans seine Hermine. Er hatte sich ja vor nicht allzu langer Zeit in dieses sehr hübsche niedliche Hasenmädchen Hermine verliebt, und Nachwuchs ist auch schon unterwegs.

Unter einem Haselbusch mit frischem, grünem Laub sieht er sie schließlich liegen. Schläft sie oder ist sie tot? Für diese Fragen hat er keine Zeit. Behutsam hebt er ihren Kopf, der vollkommen zerkratzt ist. Am Vorderlauf hat sie eine Bisswunde. Ihr Korb ist leer. Zaghaft bewegt sich ihr Schwänzchen, dann öffnet sie vorsichtig die Augen.
"Hallo", sagt sie zaghaft und lächelt ihn gequält an.
"Hallo meine Süße", haucht er ihr entgegen. "Wie geht es dir? Kannst du laufen?"
"Beschissen. Ich hab Kopfweh und mir ist schlecht. Laufen kann ich, aber langsam. Und das Sprechen fällt mir schwer."

Mühsam stützt sie sich mit der rechten Vorderpfote auf ein Stöckchen und hakt sich mit der linken bei Hans unter. "Wir müssen zur Polizei gehen", meint sie kläglich.
"Das liegt ja sowieso am Weg. Am besten gehen wir gleich bei Kommissar Häher vorbei. Der meldet doch immer alles gleich im Wald und weiß über alles Bescheid."
Bei ihm angekommen, klopfen sie unten am Baum. "Was gibt's so dringendes, dass man mich sprechen will? Die Stimme sitzt weit oben in einer Astgabel.

"Meine Frau wurde überfallen, verletzt und ausgeraubt. Wir brauchen deine Hilfe."
"Moment, ich komme runter." Häher schwingt sich herunter auf einen ganz niedrigen Ast. "Wo und wann ist das passiert?"
"Vor einer Stunde am Wiesenweg," gibt Hermine kläglich von sich. "Meine Eier und mein Geld sind weg. Es war ein großer Fuchs."
"Das erinnert mich ganz stark an einen Fall im vergangenen Jahr. Der wurde mir zu spät gemeldet. Wir hatten damals einen älteren Fuchs in Verdacht, konnten ihm aber letztendlich nichts mehr nachweisen und mussten ihn laufen lassen. Wir wollen gleich mal bei ihm vorbeischauen." Häher schnallt sich seine Dienstwaffe um.

"Mir nach!", ruft er im Losfliegen. So schnell es eben geht, folgen ihm die beiden.
Vor dem Bau angekommen, greift sich Häher seine Waffe, schaut sich um, blinzelt in das Loch und ruft: "Ferdi Fuchs, bist du zuhause? Ich bin Kommissar Häher von der Kripo Waldhausen. Ich komme jetzt rein." Als Antwort ein Knall, eine Kugel saust Häher sirrend um den Kopf, er duckt sich und antwortet mit seiner Waffe. "Ferdi, komm raus, sonst belagern wir dich hier."
Hinter Häher plötzlich ein Klicken.

"Langsam umdrehen, sonst puste ich dir das Hirn raus. Und leg die Waffe vorsichtig auf den Boden. So, und jetzt ganz langsam umdrehen." Häher blickt verwundert Ferdi Fuchs direkt ins Gesicht. Er ist mit einer Pistole bewaffnet. "Fritz, du kannst rauskommen. Hier hab' ich alles im Griff." Fritz Fuchs, Ferdi's Bruder, kommt, ebenfalls bewaffnet, heraus.
"Ziemlich aussichtslos," denkt Häher bei sich. Doch wo sind die Hases? Die beiden Brüder Fuchs halten Häher in Schach und fühlen sich ziemlich sicher. "Ab mit dir in den Bau," gibt Ferdi ziemlich rüde von sich. Häher verschwindet im Dunkeln, den Lauf von Ferdis Waffe im Nacken spürend. Was sich im Gebüsch tut, merkt keiner der drei.

Karo Kröte, Herausgeberin der Waldhäuser Nachrichten und professionelle Werwolfjägerin, hatte von weitem die Stimmen gehört, hatte ihre Ersatzpistole eingepackt und ist ihrem untrüglichen Instinkt gefolgt. Schließlich trifft sie auf Hans und Hermine, die die Pistole mit nur noch einer Patrone halten und nicht wissen, was sie tun sollen. Sie gibt ihnen ein Zeichen, zu schweigen, und positioniert sich etwas entfernt von ihnen. Per Blickkontakt deutet sie Hans an, Ferdi außer Gefecht zu setzen. Sie selbst hat das gleiche mit Fritz vor.

Zwei Schüsse donnern los und hallen wider im großen Wald. Ferdi ließ vor Schmerz seine Waffe fallen. Er wurde in der Vorderpfote getroffen, die stark blutet. Hans zittert beim Schuss und verletzt Fritz mit einem Streifschuss an der Schulter, die ebenfalls blutet. Erschrocken blinzelt Häher aus dem Fuchsbau heraus.

"Alles noch da, Eier und Geld. Aber, hey Leute, das war verdammt knapp!"
"Dann können wir Harry ja morgen doch die zwanzigtausend Euro für die Bank mitgeben." Hans lächelt zufrieden, sie gequält.

Und Karo Kröte hat eine neue Story.

 

Hallo jeanmarie malte,

ich komme leider mit diesen Blödelei-Geschichten nicht klar. Ich bin vermutlich auch nicht mal ansatzweise die Zielgruppe für diese Geschichte. Aber nun hab ich sie gelesen, dann kommentier ich sie auch.
Ich mag zwar sehr gern Kindergeschichten, in denen Tiere die Hauptrollen spielen und ich komme auch gut damit klar, wenn die Tiere sprechen können.
Aber womit ich nicht einzufangen bin, ist mit Tieren, die sich komplett unlogisch verhalten und man als Leser das Gefühl hat, hier ist ganz beliebig in die Phantasiekiste gegriffen worden.
Tiere und Geld z.B.. Wozu ist das jetzt für diese Geschichte wichtig? Wozu die Bewaffnung. Soll das besonders lustig sein?
Dann finde ich diese Wortspiele mit Karo Kröte, Hans Hase, Ferdi Fuchs ziemlich abgegriffen. Das ist so das Kinderbuchniveau, das eigentlich schon an Körperverletzung grenzt, wenn ein halbwegs vernunftbegabtes Kind sowas vorgelesen bekommt.
Übrigens die Häsin bekommt keinen Zusatznamen? Seltsam.

Anfänglich beschreibst du eine Todesszene, der Leser soll davon ausgehen, dass die Häsin verstirbt. Dann scheint dir im Laufe der Geschichte einzufallen, dass es wohl ein netteres Happyend gibt, wenn du sie nicht sterben lässt.
Das ist so diese Form von Unlogik mit der ich nicht klar komme. Ich fühle mich als Leser nicht ernst genommen, denn am Anfang glaube ich das, was ich lese, am Ende dreht mir der Autor die Nase.
Wie gesagt, ich bin vermutlich die denkbar schlechteste Zielgruppe für deine Geschichte.
Du wirst hier sicherlich ein paar jubelnde Leser noch finden, denen all meine Kritikpunkt gar nicht in den Sinn kämen.

Um gleich bei der Häsin zu bleiben, du lässt durch den Hasen andeuten, dass er ihr Verhalten in der letzten Zeit, also ihre Unzuverlässigkeit seltsam findet. Genau an dieser Stelle kommt ein wenig Neugierde auf, die dann aber nicht befriedigt wird, denn ich erfahre nichts weiter. Eigentlich sollte man nie Punkte in einer Geschichte anfangen, die dann nicht weiter aufgegriffen werden bzw. dem Plot helfen.
Die Szene mit der Kröte ist zu lang. Es geht ja in deiner Geschichte um den Überfall und das quasi Zurückholen der Beute. Da ist dann von der Gewichtung her das Gespräch mit der Kröte viel zu breit angelegt.

Die Versen schreiben sich mit F.

Gefallen hat mir an deiner Geschichte, dass du zügig reinziehst. Insoweit ein super gelungener Anfang.
Und deine sonstigen Beschreibungen fand ich ebenso anschaulich und einprägsam. Ich hab das im Grunde gern gelesen, wenn nur... (siehe oben).

Übrigens ist dies hier deine vierte Geschichte, ohne dass du bisher eine einzige Geschichte der anderen User kommentiert bzw. kritisiert hast.

Fröhliche Ostern

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

sorry für diese Blödelei, aber ich entgschuldige mich nicht für meine Geschichte.
Im Übrigen habe ich bereits kommentiert, wenn du dich mal informierst.

Gruss
Jeanmarie Malté

 

Hallo Lakita,

sorry, ich war wohl etwas kurz angebunden.

Die Geschichte muss natürlich keinem gefallen. Aus Gründen des Gefallens und ggf. Lobhudeleien stelle ich sie natürlich nicht ein. Ich habe sie auch in die Rubrik "Humor" eingestellt, da sie natürlich nur aus total überspitzten und überdrehten Szenen besteht. Klar, haben Hasen keinen Bezug zum Geld. Aber wie sieht es mit Enten aus? Da lacht sich die halbe Welt über Dagobert Duck (genauso "abgegriffen" wie "Hans Hase") kaputt. Aber vielleicht zeigt mir hier mal jemand, wie man Humor so richtig zu Papier bringt. Wenn du es nicht verstehst, dann vielleicht andere auch nicht.
Übrigens: Waffen kommen in "Entenhausen" bei der "Panzerknacker AG" natürlich auch vor. Und der seltsame Vogel "Daniel Düsentrieb" erfindet täglich neuen Schrott.
Jetzt wage ich mich natürlich nicht, in dieser Tradition zu schreiben. Dies war lediglich ein Versuch. Falls du meine anderen Geschichten (unkommentiert) gelesen hast, wirst du feststellen, dass ich bisher drei und nicht vier, wie du geschrieben hast, eingestellt habe.

Was meine Aktivität hier anbetrifft, okay, kann ich mich verbessern und muss vor allen Dingen meine letzte Antwort natürlich revidieren. Du hast sie gelesen. Ich werde aber da auch noch weiter aktiv sein. Aber gibt es eine Quote, in der die eingestellten Geschichten zu den kommentierten stehen muss?
Auch versuche ich mich in Blogs einzubringen.

Ich hoffe, du verstehst meine Offenheit richtig.
;)
Auch dir schöne Ostern
Jeanmarie Malté

 

Hallo Jeanmarie Malté

Eine Plauder-Plauder-Geschichte.

Ferdi Fuchs grinst über alle vier Backen.

Vier? Er grinst auch über die Hinterbacken? Nein, das kann nicht gemeint sein.

Die Häsin lässt er so einfach so im Graben liegen und zieht den gras bewachsenen, selten begangenen Waldweg entlang, seinem Bau zu.

Entweder: zieht den mit Gras bewachsenen …
oder: zieht den grasbewachsenen …

Zwei Sätze fielen mir auf, weil sie verknorpelt wirken. In ihnen drückst du, was konkret gemeint ist, unnatürlich abstrakt aus.

Die leicht benebelnde Wirkung des Tabaks lässt nicht lange auf sich warten.

Vorschlag: Schon bald merkt er, wie ihn der Qualm benebelt.

Hans tastet vorsichtig an den Lauf und spürt noch etwas Wärme daran.

Vorschlag: Hans betastet vorsichtig den Lauf. Er ist noch warm.

Zu deinem Zielpublikum zähle ich mich zwar auch nicht, konnte der Geschichte aber durchaus folgen und konnte auch schmunzeln dabei. Wäre ich jünger, würde sie mir allenfalls noch eher gefallen. Aber auch so mochte ich zum Beispiel, wie du sämtliche Figuren verbindest und zuletzt auch noch zusammenführst. Jede spielt eine Rolle, die du sinnig und schlüssig darstellst. Zusammen ergeben sie ein volles Bild. Würde man eine Figur weglassen, wäre die Geschichte ärmer.

Gruß teoma

 
Zuletzt bearbeitet:

Grüss dich, Teoma,

auch dir ein schönes restliches Osterfest. Danke für deine Anmerkungen.

1) Plauder-Plauder-Geschichte ist gut getroffen. Es war halt ein Versuch. Ich hatte mir gestern überlegt, die Geschichte einfach wieder rauszunehmen, mich aber jetzt doch anders entschieden. Es muss ja nicht alles top gut sein, was hier so steht. Hauptsache, man kann etwas daraus lernen. Das ist für mich einer der Sinne dieses Forums. Natürlich werde ich an Verbesserungen meines Stils arbeiten und möchte auch die Geschichten der Anderen bewerten und beurteilen.

2) Ferdi Fuchs grinst nur noch.
3) grasbewachsen, klar.
4) aus Tabak habe ich mal Tabakrauch gemacht.
5) den warmen Pistolenlauf habe ich so umgesetzt.

Ja, mit dem Zielpublikum ist das so eine Sache. Darüber mache ich mir bisher noch gar keine Gedanken. Vielleicht ist das falsch, vielleicht richtig. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, einen eigenen Stil zu finden. Und da waren mir deine und mit gewissen Einschränkungen auch Lakita's Meinungen schon wichtig.

;)
Viele Grüsse
Jeanmarie Malté

 

Hallo Jeanmarie Malte (wo finde ich im Menü hier eigentlich Akzente?),

also, ich habe mich bei Deiner Geschichte köstlich amüsiert! Zwar bin ich selbst viel mehr ein Freund realistisch gehaltener Tiergeschichten oder -romane, wie "Watership Down", in denen Tiere zwar sprechen und denken, dies aber in einer dem Menschen nur analogen Weise innerhalb ihrer arttypischen Wahrnehmungshorizonte, ansonsten auch in ihren natürlichen Verhaltensweisen und Bewegungsabläufen gezeigt werden. Eine Welt, in der ich das Gefühl habe, ein Kaninchen huscht vor mir davon - und es könnte wirklich Bigwig sein. Aber während ich meinen Krähen erst noch Figurentiefe geben musste, hast Du eine konsequent aufgebaute Welt sprechender und anthropomorpher Tiere geschaffen.

Auch die Sprache passt dazu, ich habe sie bereits in Deinen "Atlantischen Winden" als sehr flüssig, literarisch und bildreich empfunden. Hier erzählt sie das Geschehen mit einem lockeren, ironischen Humor. Darin liegt für mich vielleicht aber auch eine gewisse Schwierigkeit, mich mit den Figuren wirklich zu identifizieren. Zumindest für einen erwachsenen Leser (und meine Vorlieben habe ich ja geschildert, sie gehen sicherlich auch aus meinen Texten hervor) ist es eine zu surreale Welt, die ein wenig an einen Cartoon erinnert, wie ich sie als Neun- und Zehnjähriger heiß geliebt habe (Tom und Jerry, Bugs Bunny).

Auch lässt Dein Text an Janoschs unvergleichliche Kindergeschichten denken, die aber sicherlich im Verbund mit den Illustrationen wirken. Vielleicht kannst Du ja versuchen, eine Geschichte wie diese auf einen noch kindgerechteren Stil herunterzubrechen. Dann hättest Du Dein Zielpublikum ein wenig klarer eingegrenzt. Aber so ist eben mein Denken, da ich stets mit dem Ziel Veröffentlichungs-Tauglichkeit zu schreiben versuche und mir die Frage im Hinterkopf geistert: "Wer soll´s lesen?" (Eine manchmal unangenehme, nörgelnde Frage, kann ich Dir sagen).

Noch eine sachliche Anmerkung: Kröten - wenn Du eine Erdkröte meinst - legen ihren Laich nicht in Ballen ab. Das tun Frösche. Krötenlaich wird dagegen in langen Schnüren um Stängel von Unterwasserpflanzen oder Zweige drapiert. Ganze Büschel von Wasserpest, z.B., sehen dann ja aus, als wären sie lose gefesselt. Ansonsten gefällt mir das Bild sehr gut, dass Karo Kröte in ihrem eigenen Laich sitzt, wie immer der formiert ist. Abgesehen davon, dass die Kröte (Think of "Wind in the Willows") Zeitungsredakteurin und Herausgeberin ist, womit sie auch eine gewisse Tratschhaftigkeit beweist.

Wie gesagt, zwar nicht ganz mein Fall von Genre, aber mit Vergnügen gelesen vom
Roger

 
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Hallo Roger,

ja, jetzt habe ich doch noch etwas geändert. Erstensmal heisst die Hasendame jetzt Hermine, und da habe ich die Anregung von Lakita aufgegriffen ("Übrigens die Häsin bekommt keinen Zusatznamen? Seltsam.")

Zum zweiten habe ich deine Anregung mit dem Laich doch noch aufgegriffen.

Kindgerecht möchte ich jetzt diese kleine "Blödelei" nicht mehr umschreiben. Ich denke mal, das geht nicht. Ich müsste sie komplett neu konzipieren, wozu mir im Augenblick die Zeit fehlt, da ich einige andere Geschichten (ähnlich meiner "heiter bis sinnlich" für einen Verlag aufarbeite. Desweiteren möchte ich mich im Augenblick auf weiteres im Stile "Atlantische Winde" konzentrieren, da ja da noch ein grösseres Projekt für mich ansteht.

Ansonsten vielen Dank für deine aufmunternden Worte,
;)
Jeanmarie Malté

 

"Ab mit dir in den Bau," gibt Ferdi ziemlich rüde von sich.

Mit den vier Backen hastus, was man beim Fuchs so wenig erkennen kann wie bei Menschen, die in Beinkleidern stecken,

lieber jeanmarie,

und wenn ich Dir ganz im Vertrauen (bleibt unter uns, ne?) verrate, dass ich schon mal in alle sechs Himmelsrichtungen geflogen bin, würdestu es mir nicht glauben. Oder? Weil mir Deine Liebesgeschichte um Ängste gefallen hat, denk ich mir, auch mal in den April zurückzuschauen (da hat ich eine Auszeit) und den Hasentatort nebst Liebesgeschichte zu besichtigen. Aber ist es nicht vielmehr ein Kaninchentatort? Hasen sind i. d. R. Einzelgänger und leben in flachen Kuhlen /Mulden – wogegen schon die Hasen-GmbH spricht: Wer hätte je einen geschäftstüchtigen Unternehmer sich begnügen sehn mit weniger als nur einem Bau für sein Geschäft? Am besten noch ein Prachtbau! Wie sähe eine Prachtmulde aus? Aber ich denke – wir haben es halt mit einem Krimi, Thriller und / oder Horror (Werwolf) zu tun – dass Familie Kaninchen sich mit dem Namen Hase tarnt vor allerlei Unbill. Aber es gibt außer dem ß (das bis auf einen Fall sich durchgesetzt hat – ich komm gleich drauf) noch einiges anzumerken:

Rechtschreibung, und da isset schon!

Grüss dich Karo
Ja, die ß-Verweigerung hab ich durch Vorredner kennengelernt. Es gibt aber auch böse Dinge! (Aber ist regelverstosz nich ärst Richtich shön, wenn man Weisz, wogegen Man verstöst?)
irgend etwas
immer zusammen: irgendetwas

Zeichensetzung

Welche Funktion hat hier der zwote Apostroph? Ich vermute ja …

"Was soll's'," denkt er

Wo endet denn die wörtl. Rede?
"Sollte mir die Polizei schon auf den Fersen sein? Es wäre schade, denn es ging bisher alles glatt. Hermine Hase zu überfallen, wenn sie auf dem Heimweg ist. Auf ihrem Heimweg mit Eiern und mit ihren Einnahmen der letzten Tage. Er hatte sich vorher sehr gut informiert. …

einfache Aufzählung gleichrangiger Adjektive, darum Komma
… frischem[,] grünem Laub …

Zwischen zwei Hauptsätzen muss übrigens kein Komma stehn, wenn sie durch eine Konjunktion verbunden sind wie hier
Beschissen. Ich hab Kopfweh, und mir ist schlecht.

Einmal kommt Morgensterns Werwolf auf und schlägt die Fälle-Falle zu
Häher schwingt sich herunter auf einem ganz niedrigen Ast.
Nee, Häher nutzt keinen Ast als Flugkörper („auf einem …“, Dativ = Wemwolf) um auf EINEN (= Akkusativ, Wenwolf) Ast zu kommen

Unschöne und unnötige Verdoppelung

Hermine lässt er so einfach so im Graben liegen und …
besser entweder
Hermine lässt er […] einfach so im Graben liegen und …
oder
Hermine lässt er so einfach […] im Graben liegen und …

Und ein abschließendes Geständnis zu
Sein Mobiltelefon hat er im Bau liegen lassen, …
Ja heute geben sich gar die Häslein und Kaninchen moderner als der Friedel, der sein mobile ersäuft hat und -

ihm gefällts sogar besser als vordem!

Gruß

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedel,

geht das denn heute noch, ohne mobile?:lol: Ich finds jedenfalls gut, ich praktiziere das auch. Allein, ich bin stolzer Besitzer eines Tablets, damit ich unterwegs auch was schreiben kann, und aber auch im Internet recherchieren. Das ist ganz praktisch und vermeidet doppelte Textarbeit.

Das mit dem ß war bisher eigentlich nur Faulheit, deshalb hab ich hier die Texte noch korrigiert.

Und deine anderen Punkte hab ich jetzt auch noch nachgebessert.

Und, auf den "vier Backen" bestehe ich. Das ist ein Ausdruck, der mich schon in meiner Kindheit geprägt hat, da ich es anfangs natürlich nie verstand. Mit der Entdeckung des Hinterns als Ausdrucksmöglichkeit kam dann auch diese Weisheit. ;)

Sonnige Herbstgrüße
Jeanmarie

 

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