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Das vertraute Gesicht

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25.05.2014
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Das vertraute Gesicht

Stefan liebte seinen Job. Seit anderthalb Jahren arbeitete er nun in dem Transportunternehmen. Sein Boss war ein Workaholic und erwartete das auch von seinen Leuten. Wenn Stefan seine Touren schaffte und die Tonnage stimmte, rollte auch der Rubel. Das war das Positive an diesem Job. Letztes Jahr hatte er zum ersten Mal seiner Frau und dem kleinen Mike eine Woche Urlaub in der Toskana bieten können. Dann hieß es wieder: Geld verdienen.
Sein Mobiltelefon klingelte. Es lag immer griffbereit auf dem Armaturenbrett. Der Boss legte Wert darauf, jeden seiner Fahrer ständig erreichen zu können. Der Tourenplan war mehr als flexibel.
"Stefan, wenn du in Köln deine Ladung los bist, meldest du dich." Das ging immer so. Die Adressen, die er anzufahren hatte, bekam er per SMS. Der Job war hart. Nichts für Weicheier.
Dieses Mal warteten Fässer mit Chemikalien. Weiß der Teufel, warum, aber die mussten unbedingt noch heute von Köln nach Bremen. Und da spielte es keine Rolle, ob er schon seit Stunden ohne Pause auf dem Bock gesessen hatte. Stefan würde es bis Feierabend nicht bis Bremen schaffen, wenn er die Lenkzeiten einhalten wollte. Aber dafür wurde er nicht bezahlt. Kundenzufriedenheit war, was zählte.
Die Fahrt nach Köln verlief zügig. Der Weg durch die Stadt war da schon schwieriger. Stefan hasste die vielen engen Einbahnstraßen.
Dann war er am Ziel. Jetzt im Akkord die Ladung runter. Immer seltener bekam er Personal zum Entladen. Ständig saß ihm die Zeit im Nacken. Das hatte er schnell erfahren müssen. Aber wenigstens bekam er einen Mann, wenn auch nur bis zur Pause.
Er fuhr die letzten Paletten von der Ladebordwand. Sein Handy klingelte. Er musste nicht erst auf das Display schauen, um zu wissen, wer ihn anrief.
"Bin fast fertig mit Abladen", keuchte er, den Hubwagen mit einer Hand ziehend.
"Was heißt bin gleich fertig! Du solltest schon die nächste Ladung drauf haben, verflucht noch mal!"
Das kann nicht sein, dachte Stefan, der Alte will tatsächlich, dass ich noch heute in Bremen auslade. "Chef, ich bin schon fast weg. Adresse hab ich schon gecheckt." Fluchend rannte er durch die Gänge des Verwaltungsgebäudes, um die Unterschrift auf den Frachtpapieren zu bekommen. "Konnte der Idiot nicht später Pause machen?!", ärgerte er sich über den Kollegen.
Er saß wieder in seiner Kabine. "Scheiße. Nichts mehr zu trinken." Er stellte die leere Flasche zurück. Um etwas zu besorgen, fehlte ihm jetzt die Zeit. Schon rollte er aus dem Tor und in Richtung des nächsten Ziels. Der Jingle von seinem Telefon kündigte eine SMS an. Er las sie und hätte dabei fast eine rote Ampel überfahren. Die Firma mit den Chemikalien machte Stress. Die Fässer hätten schon unterwegs sein müssen. "Du mich auch", sagte er leise, als ob es niemand hören sollte und warf das Handy zurück auf die Ablage. Wenige Sekunden später läutete es erneut, diesmal eine ihm unbekannte Nummer. "Transporte aller Art und zu jeder Zeit, immer zu Ihren ...", sagte er und wollte die auswendig gelernte Phrase vollenden, wurde aber unwirsch unterbrochen.
"Sind Sie der Kerl, auf den die ganze Welt wartet?" Die Frau am anderen Ende der Leitung hatte eine rauchige Stimme. "... Diensten", gab Stefan gewollt lässig hinzu. "Wo brennt's denn so furchtbar?", fragte er ruhig, auch, um sich selbst zu beruhigen.
"Ja, wo bleiben Sie denn? Ihr Chef hat Sie schon für ein Uhr versprochen." Er hörte Ungeduld und Verzweiflung.
"Mein Engelchen", flirtete Stefan, "ich habe heute schon fünfhundert Kilometer hinter mir und bald noch mal so viel vor mir. Das schaffen wir schon." Plötzlich Schweigen. Dann die Stimme versöhnlicher: "Entschuldigung, ich weiß, wie das läuft. Hier wartet ein Kaffee auf Sie."
"Klingt gut. In zehn Minuten bin ich da." Gottseidank waren genug Leute zum Beladen da, wie sie noch gesagt hatte. Das Zeug wollten sie ihm bestimmt nicht alleine überlassen. Er legte das Handy weg und sah zur Uhr. Es war schon fast Zwei.
Der Kaffee tat gut und die Dame mit der rauchigen Stimme war gar nicht so grantig, wie er sie sich vorgestellt hatte. "Wissen Sie", sagte sie, indem sie sich bequem in ihren Sessel setzte, "die müssten in Bremen die Anlage herunterfahren, wenn sie das Zeug nicht rechtzeitig bekämen." Stefan lächelte sie an und bedankte sich für den Kaffee. Er wollte nicht unhöflich sein und kontrollierte so unauffällig wie möglich, ob neue Nachrichten auf seinem Mobiltelefon eingegangen waren.
"Wo werden Sie übernachten?", fragte sie wie beiläufig.
Er hielt sein Telefon hoch und zeigte auf eine SMS. "Muss zurück ohne Ladung. Noch heute."
Sie schüttelte den Kopf und goss ihm noch einmal Kaffee ein. Mit einem Nicken bedeutete sie ihm, zu trinken. Noch während er seine zweite Tasse Kaffee zu genießen versuchte, kam die Meldung, die Ladung sei komplett. Hektisch goss er den Rest in sich hinein und verließ mit einem knappen, aber herzlichen Gruß das Büro.
Brummi an Brummi wälzte sich die Kolonne auf der A1 Richtung Bremen vorwärts. Nur wenige Meter vor sich sah er die Heckklappen des vor ihm fahrenden Lasters. Die Lider wurden ihm schwer. Er wischte sich über die Augen. Was war das? Ihm war plötzlich, als habe er ein Gesicht gesehen. Es war ein ihm vertrautes Gesicht, aber er konnte nicht sagen, wem genau es gehörte.
Dann sah er dieses Gesicht wieder. Deutlicher jetzt. Es war ein rundliches, fast kindlich wirkendes Gesicht. Das Gesicht einer Frau. Er musste sich konzentrieren, um dem Laster vor ihm nicht zu nahe zu kommen. Immer wieder tauchte dieses Gesicht vor seinen Augen auf. Die Abstände wurden kürzer. Er wusste nicht, was ihm dieses Gesicht sagen wollte. Es sah ihn mit weit geöffneten Augen an. Wollte es ihn warnen? Aber wovor nur? Dann fielen ihm die Arme schwer in den Schoß. Plötzlich hörte er einen Schrei. Er registrierte nicht mehr, dass es sein eigener war. Als letztes sah er wieder dieses Gesicht, vor Angst zu einer Fratze verzerrt.

Irgendwo im Fahrerhaus klingelte ein Mobiltelefon. Der Mann in der gelbgrünen Warnweste nahm das Gespräch entgegen.
"Hallo?"
"Stefan, die warten in Bremen schon seit einer Stunde. Wo bleibst du denn?"
"Moment, bitte."
Ein anderer Polizist in Warnweste hielt die Scheibe des Fahrtenschreibers in der Hand. "War seit fünfzehn Stunden am Stück auf Achse."
"Was ist da los, Stefan? Mit wem redest du?"
Der Mann hielt sich das Handy wieder ans Ohr.
"Hallo?"
"Mit wem spreche ich? Was ist da los? Wo ist Stefan?"
"Sie sprechen mit der Polizei. Wer sind Sie?"
"Polizei?" Er lachte verlegen. "Ist er zu schnell gewesen? Er hat's immer so eilig."
"Nein, zu schnell ist er nicht gewesen. Nur zu lange."
"Geben Sie mir bitte meinen Fahrer. Es ist wirklich dringend!"
"Tut mir leid, aber ich fürchte, er kann nicht mehr telefonieren. Und fahren schon gar nicht mehr."
"Ist ihm was passiert?"
"Sind Sie mit ihm verwandt?"
"Ich bin sein Boss."
"Hören Sie, wenn Sie nicht mit ihm verwandt sind ... Aber das Fahrzeug und die Ladung gehört ja dann Ihnen. Was genau ist in diesen Fässern?"

Vor dem kleinen Siedlungshaus fuhr ein Streifenwagen vor. Die junge Frau sah ihn von ihrer Küche aus, beachtete ihn aber nicht weiter. Doch dann läutete der Türgong. Sie ging an die Haustür, öffnete sie und sah erschrocken in die Gesichter zweier Uniformierter. Ihr rundliches, fast kindlich wirkendes Gesicht bekam einen angstvollen Ausdruck. Aus dem Inneren des Hauses war die Stimme eines sorglos spielenden kleinen Jungen zu hören.

 
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Servus khnebel,

Der Boss legte Wert darauf, dass er seine Fahrer zu jeder Zeit erreichen konnte.
Ist vermutlich reine Geschmackssache, aber ich persönlich mag diese „Hauptsatz-Komma-mit dass eingeleiteter Nebensatz-Konstruktionen“ einfach nicht. Das lässt sich in aller Regel mit einer Infinitivgruppe viel unverkrampfter schreiben:
Der Boss legte Wert darauf, seine Fahrer jederzeit erreichen zu können.

Hier auch wieder:

Es wurde immer seltener, dass er Personal für das Entladen bekam.
Das geht so nicht. Etwas kann selten sein, aber nicht selten werden. Frag mich nicht, warum das so ist. (Es kam immer seltener vor, dass … könntest du schreiben)
Immer seltener bekam er Personal fürs Entladen.
könntest du natürlich auch schreiben, und das fände ich sowieso die bessere Lösung.

Und hier:

Er saß wieder in seiner Kabine, als er feststellen musste, dass er nichts mehr zu trinken hatte. Aber um etwas zu besorgen, fehlte ihm jetzt die Zeit.
Das ist alles so behäbig, so furchtbar überkorrekt ausgedrückt. Also dieser Stil passt doch überhaupt nicht zu der Geschwindigkeit, zu dem mörderischen Zeitdruck, den die Geschichte suggerieren soll. das klingt so langatmig und bedächtig. Gefällt mir nicht.

Stefan würde es bis Feierabend nicht bis Bremen schaffen. Er würde sich einen Parkplatz suchen und im Fahrerhaus in der Koje übernachten müssen.
Er müsste sich einen Parkplatz suchen und
So könntest du das zweimalige würde vermeiden

Er rollte die letzten Paletten mit seinem Hubwagen von der Ladebordwand [Komma] als sein Handy klingelte.
Er rollte (oder fuhr) die letzten Paletten von der Ladebordwand Punkt Sein Handy klingelte.
(Der Hubwagen ist hier eine vollkommen entbehrliche Information, die den Textfluss nur bremst, außerdem erwähnst du ihn eine Zeile weiter unten ohnehin noch einmal.)

'Das kann nicht sein', dachte Stefan,
Die Gedanken des Prot würde ich kursiv setzen. Die Apostrophe wirken beim Lesen wie Tippfehler. (Bzw. wie Fliegenschiss auf dem Bildschirm.)

"Transporte aller Art und zu jeder Zeit, immer zu Ihren...", wollte er die auswendig gelernte Phrase vollenden,
Mit dem begonnenen Satz will er die Phrase vollenden? Nein, hier fehlt schlicht ein Satzteil:
"Transporte aller Art und zu jeder Zeit, immer zu Ihren...", sagte er und wollte die …

Die A1 nach Bremen war alles andere als frei.
Geht’s noch umständlicher?

… bellte eine verrauchte Frauenstimme
In der verrauchten Stimme lag Verzweiflung.

Das sind jetzt einmal nur ein paar Anmerkungen zum Stil, einfach weil ich beim Lesen den Eindruck hatte, dass hier die beschriebene Handlung und die Erzählsprache so überhaupt nicht zusammenpassen. Das von dir gewählte Sujet braucht für mein Gefühl einen ganz anderen Sprachduktus, das ganze Ding gehört quasi sprachlich beschleunigt. Ich empfehle dir: raus mit unnötigen Nebensatzkonstruktionen, die bremsen nur; Sätze verdichten und verkürzen; auf Redundanzen achten. Einfach schneller (atemloser?), prägnanter, klarer, präziser zu schreiben versuchen, halt dem Plot angemessener.


Gruß
offshore

PS

Gottseidank, [kein Komma] waren genug Leute zum Beladen da,
wälzte sich die Kollone [Kolonne]
eine wohlige Wärme nahm ihn ein. [?]
sah erschrocken in die Gesichter zweier teilnahmslos blickender Uniformierte. [Uniformierter]

 
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Hallo ernst offshore,

vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar. Und ich danke Dir vor allem für die wertvollen Anmerkungen und Tipps. Ich glaube, das mit den dass-Nebensätzen ist eine Schwäche von mir. Ich melde mich mit einer überarbeiteten Version wieder. Mehr möchte ich jetzt gar nicht dazu schreiben.

noch mal danke und

viele Grüße
khnebel

@Update

So, habe, so hoffe ich, eingekürzt und Nebensächlichkeiten, bis auf eine, entfernt. Bin gespannt, ob sie Dir nun besser gefällt.

bis später
khnebel

 

Hallo kh,

ich habe die erste Fassung nicht gelesen, aber die aktuelle schien mir nicht daran zu kranken, dass die Wortwahl das Tempo ausbremst.
Ich finde, dass du das Dilemma, unter dem die Fahrer stehen, gut dargestellt hast.
Was mich etwas gestört hat, war das "fast kindlich wirkende Gesicht", was ja für den Hergang der Geschichte keinen Belang hat, aber davon ablenkt, dass es seine Frau sein könnte.

Dann am Ende habe ich das Gefühl, dass du die Situation nicht wirklich so durchdacht hast, wie sie sich darstellt.

Sie ging an die Haustür, öffnete sie und sah erschrocken in die Gesichter zweier teilnahmslos blickender Uniformierter.
Ich glaube das nicht, dass die Polizisten teilnahmslos blicken. Es ist für die auch jedesmal wieder eine Herausforderung, eine Todesnachricht zu überbringen. Zudem fehlen noch die Notfallseelsorger, die mit dabei sind.

Im Innern des Hauses rief ein kleiner Junge nach seinem Vater.
Gibt es denn dafür grade einen Grund? Er weiß doch, dass er bei der Arbeit ist. Er wird ja auch nicht denken, dass sein Vater kommt, wenn es klingelt, denn der wird doch einen Schlüssel haben. So finde ich es an den Haaren herbeigezogen, dass er jetzt grade rufen muss, nur damit der Leser weiß, dass es noch ein Kind im Haus gibt. Du kannst doch auch erzählen, dass der Junge ganz neugierig an die Tür gekommen ist, eben weil er das Klingeln gehört hat und wissen möchte, wer vor der Tür steht.

Viele Grüße
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Bernadette,

danke fürs Lesen und für Deinen Kommentar und ich freue mich auch, dass ich die Hinweise von ernst scheinbar richtig umgesetzt habe.
Ja, über das Ende habe ich selber auch schon nachgedacht und bin mir auch sicher, dass das für niemanden einfach ist, eine Todesnachricht zu überbringen. Ich habe aber absichtlich das Ende nicht weiter dramatisiert. Und der letzte Satz soll auch kein Hinweis dafür sein, dass da ein Kind im Haus ist. Das Kind kennt man ja schon aus dem ersten Absatz, und auch, dass es Mike heißt. Gut, ich könnte es so machen, dass Mike denkt, sein Vater sei gekommen und die Mutter von seinem Platz aus fragt, ob Papa gekommen ist. Wenn ich ihn mit an die Tür kommen lasse, kann ich die Geschichte nicht zu Ende gehen lassen, da entsteht neue Dramatik, die abgearbeitet werden muss. Ich würde gerne warten, ob noch weitere Kommentare in die Richtung gehen. Das teilnahmslose streiche ich aber schon mal.

Viele Grüße
khnebel

 

Du wirst es nicht glauben,

lieber khnebel (K. H. Nebel?) –
und damit erst einmal auch von mir herzlich willkommen hierort -

aber das eine und andere kann man schon noch finden, selbst in Deiner manierlichen, kleinen Geschichte aus der Arbeitswelt (Ist Stefan eigentlich angestellt oder Subunternehmer, also mit eigenem Wagen, und somit scheinselbständig und Selbstausbeuter, wäre auch ganz interessant zu wissen).

Also der erste Fund ist zugleich der wohl schwierigste: Er findet sich am Ende des ersten Absatzes und wird gleich zeigen, wie man mit den Sätzen/überhaupt Konstruktionen ringen muss (ich bin dann immer unglaublich schweißgebadet). In dem Fall geht’s um ein eher unscheinbares Wörtchen:

Dann hieß es wieder Geld verdienen.
Es fehlt ein Satzzeichen. Was gesprochen nicht auffällt, verfängt sich in der Schriftform, denn zweifellos ist „verdienen“ ein Infinitiv, dem in gesprochener Sprache schon mal die Konjunktion zu abhandenkommt. Du könntest nun Geld und Verdienst zusammen fügen, aber wie es eine Geldwäsche, aber bisher kein „geldwaschen“ und dann nur als Geld waschen gibt, wäre auch das nur eine Zusammenfügung von Substantiven: Geldverdienst klänge mehr als seltsam, Substantiv und Verb zusammenzufügen führte zu einer gewagten Neuschöpfung. Momentan seh ich drei Alternativen: Komma oder Doppelpunkt (ggfs. dann auch als Imperativ!), oder auch, wenn’s denn als Redensart angesehen wird, Gänsefüßchen (wobei Kombinationen mit oder ohne Konjunktion möglich sind):
Dann hieß es wieder[: /Anm.: ggfs. „]Geld verdienen[evtl. !/“/ansonsten bleibt’s beim Punkt]
oder einfacher
Dann hieß es wieder[,] Geld verdienen.
(wobei ein Ausrufezeichen nicht auszuschließen wäre …) Aber korrekter als alles zuvor
Dann hieß es wieder[,] Geld [zu] verdienen.
Warum ich den Aufwand treib?

Schau mal

Dann hieß es[,] wieder Geld [zu] verdienen,
also eine andere Information: Stefan hat längere Zeit nix verdient ... Was die Zweideutigkeit des Satzes ohne zusätzlichem Satzzeichen aufzeigt.

Einfachere Dinge, wie

Hektisch goss er den Rest in sich hinein und verließ mit einem knappen[,] aber herzlichen Gruß das Büro.

"Transporte aller Art und zu jeder Zeit, immer zu Ihren...", …
Die Auslassungspunkte ohne Leertaste zum vorhergehenden Wort zeigen eigentlich an, dass wenigstens ein Buchstabe fehlt (ein Apostroph tät’s dann auch, zeigte aber das Versehen deutlicher an). Besser mit Leertaste!
Und – an sich logisch – am Spruchende umgekehrt
"...Diensten", …
Weiter unten noch mal
Hören Sie, wenn Sie nicht mit ihm verwandt sind...

… und bald nochmal so viel vor mir.
Noch mal immer auseinander, da an sich ein verkürztes „noch einmal“

Bissken Flüchtigkeit (unterstell ich mal einfach, weil’s sonst ja klappt):

"Scheiße. Nichts mehr zu trinken".
Punkt vors auslaufenden Gänsefüßchen!

Zum Schluss ’ne Anregung

"Du mich auch", sagte er leise, …
Ist doch mehr als ein Aussagesatz, mein ich. Ich nenn’s mal einen frommen Wunsch …(!)

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo khnebel

Danke für diese nette Geschichte. Es fiel mir leicht, mich in das Alltagsleben von Stephan einzuleben. Das las sich für mich sehr flüssig und ich konnte mich durch die Geschichte tragen lassen, ohne absetzen zu müssen. Vielleicht aber auch, weil ich immer auf etwas Aussergewöhnliches gewartet habe. Von Anfang an vermutet man, dass der geplagte Fahrer in einem tödlichen Unfall enden wird und man hofft, dass die Geschichte nicht so seicht ausgeht. Als nach der Dame, die Kaffee anbot, plötzlich dieses vertraute Gesicht erschien, nahm die Geschichte für mich Fahrt in eine andere Richtung auf. Deswegen war ich wohl ein wenig enttäuscht, als ich mich am Ende der Geschichte nirgends anders befand, als dort, wo ich es von Anfang an befürchtet hatte.

Aber dein Schreibstil gefällt mir. Jetzt gilt es, uns noch etwas mehr zu überraschen.

Liebe Grüsse

tjasager

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedel,

danke für's Lesen und Deine ausführliche Analyse.

Ja, Du vermutest richtig: Karl-Heinz Nebel.

Also, Stefan sollte kein Subunternehmer sein. Ich denke, wenn es so wäre, würde die Geschichte so nicht funktionieren, weil die Interessen dann anders gelagert sind.

Dein erster Fund hat natürlich was. So hab ich das noch gar nicht gesehen, aber Du hast natürlich vollkommen recht. Ich werde das ändern. Das zweite, durchgehuschte Komma kommt natürlich auch noch rein. Und die restlichen Flüchtigkeiten werden auch noch bereinigt, nur nicht heute Abend. Ich wollte aber anfangen, zu antworten.

Also, ich freue mich, dass der Text anstonsten angekommen ist.

Dank noch mal Dir und lieben Gruß
khnebel

 

Die restlichen Kommentare beantworte ich selbstverständlich auch noch. Versprochen.

khnebel

 

Hallo Stierfrau,

vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Schluss sollte dem Leser Raum für eigene Gedanken lassen, den habe ich absichtlich so kurz gehalten. Ein Happy-End wäre bestimmt schön, bei diesem Thema aber fehl am Platze. Sonst ware es ja eine weitere Folge von Tom & Jerry, wo am Ende alles wieder gut ist. Das war nicht meine Intention.

lieben Gruß
khnebel

 

Hallo tjasager,

tja, was sagt man dazu? :) Auch Dir vielen Dank für's Lesen und ich freue mich, dass Dir mein Text gefällt. Wie ich schon auch zu Stierfrau geschrieben habe, sollte der Text nicht nur auf die Gefahren des Sekundenschlafs bei Berufskraftfahrern, sondern bei allen Fahrern hinweisen. Mir sind selbst schon die Arme in den Schoß gefallen, was mit einem Schreck endete, bei dem ich, Gottseidank, das Lenkrad nicht verrissen habe. Also, wenn Du auf eine Überraschung gewartet hast, sorry, das war nicht geplant.

Liebe Grüße
khnebel

 

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