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Gefühle in Lügen

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27.07.2014
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Gefühle in Lügen

Die warme Sonne schien auf sie hinab, während ihre nackten Füße durch das kalte Gras streiften. Tränen der Nacht glitzerten in der Morgensonne, doch auch diese wichen dem Tag. Von dem kleinen Vorsprung aus konnte sie in ein kleines Tal hinabsehen, welches noch im Schatten lag und darauf wartete erleuchtet zu werden. Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als Haar und Kleid vom Wind erfasst wurden und sich um sie legten, wie ein Mantel bei stürmendem Wetter. Einen inneren Drang nachgebend breitete sie ihre Arme, wie Vögel ihre Flügel, aus. Mit dem Kopf im Nacken und geschlossenen Augen, wandte sie sich von dem Tal ab und drehte sich leichtfüßig zu der Musik des Windes. Ein glückliches Lachen entkam ihr. Wie ein kleines Kind genoss sie diese Unbeschwertheit, dass Gefühl der Freiheit. Die grüne Wiese unter ihr als Tanzboden und die Blätter als Begleiter, wanderten ihre Gedanken hinauf zu den Wolken, wo die Vögel flogen. Weiter der Melodie des Windes lauschend, merkte sie die Hände erst, als diese sie in die Luft hoben. Mit einem erschrockenen Keuchen riss sie ihre Augen auf. Blau traf Braun. Dieser Anblick reichte aus, um sich in seinem Seelenspiegel zu verlieren. Die Wärme der Sonne wurde durch die seiner Hände ersetzt. Der Musik des Windes wich dem Pochen ihres Herzschlages. Auch das Gefühl des Fliegens wurde nebensächlich, während sie sich in seinen Augen verlor. Unbewusst hatte sie sich mit ihren Händen auf seine Schultern abgestützt, wo ihre schmale Hand zu seiner Wange wanderte. Sanft strich sie diese mit ihren Daumen. Sein leichter Bart kratze ihre Finger, doch das störte sie wenig.
"So fasziniert von mir, Prinzessin", erklang seine raue Stimme.
Seine Stimme war so beruhigend und hätte sie noch mehr in den Bann gezogen, wenn der spöttische Ton nicht gewesen wäre. Wie ein Spiegel, der zersplittert, lag auch die idyllische Atmosphäre in Scherben.
"Du Idiot!", fauchte sie ihn an, während sie sich versuchte aus seinem Griff zu befreien. Erfolglos. "Du sollst mich so nicht nennen!"
Einen Augenblick sahen sich die beiden noch in die Augen. Wütend traf frech. Das Herzklopfen ignorierten sie beide.
"Lass mich runter, Kyle"
Bevor sie ihn nochmal treten konnte ließ er seine Arme sinken und das Mädchen eher unsanft ins Gras fallen. Mit vor Wut aufgeblasenen Backen sah sie ihn von dort aus an, ehe sie sich aufrappelte und an Kyle vorbei stampfte. Doch er hinderte sie daran, indem er sie am Arm packte.
"Wir sollten zurück gehen Mia, die anderen warten schon auf uns."
Ihr noch einen intensiven Blick zu werfend, ließ er den Arm los und drehte sich zu einem Pfad, der sich zwischen den Bäumen hindurch wandte. Noch einen Moment erstarrt, griff sie nach ihren Schuhen und Umhang. So schnell es ihre Beine erlaubten folgte sie den jungen Mann in den Wald. Hüpfend versuchte sie ihre Schuhe anzuziehen und gleichzeitig mit Kyle Schritt zu halten. Eine Wurzel vereitelte ihr diese Vorhaben. Erschrocken kämpfte sie um ihr Gleichgewicht, ehe sich ein Arm um ihre Taille schlang. Mit einem Ruck presste Kyle sie an seine Brust. Ein Schauer lief Mia den Rücken runter, als sein warmer Atem ihr Ohr streifte. Sie krallte sich in seine Weste.
"Hast du sogar das stehen verlernt?", flüsterte er, wobei er sich zurück lehnte um zu sehen, wie sich ein roter Schimmer auf ihrer Nase bildete.
"Ich hasse dich!"
"Ich weiß Mia. Ich dich auch."
Mit diesen Worten ließ er sie los.

Manchmal war der Pfad so schmal, dass sie hinter einander gehen mussten. Mit fast schon verträumtem Blick folgte Mia jeder Bewegung von Ihm. Wie er lautlos die Äste zertrat, während sie mit ihrem Trampel jedes Tier aufschreckte. Wie er den Kopf schräg legte und einem Geräusch lauschte das ihr verborgen blieb.
Langsam drehte Kyle sich zu ihr um und hob einer seiner Augenbrauen.
"Hast du was vergessen?"
Aus ihren Beobachtungen gerissen blinzelte sie ihn irritiert an. Nur langsam Begriff sie, dass sie stehen geblieben war.
"Oder kannst du einfach nicht die Augen von mir lassen?" Sein Grinsen wurde höhnisch.
Es dauerte einen Augenblick ehe das gesagte zu ihr durchdrang. Er war so ein Idiot! Vor Wut pustete sie ihre Wangen auf, nur um dann mit ihrer ganzen Würde an ihm vorbei zu gehen.
"In dein Träumen vielleicht Aber nicht jeder Traum geht in Erfüllung."
Mia wartete gar nicht auf eine Antwort ab, sondern beschleunigte ihre Schritte. Dennoch spürte sie das Grinsen von ihm. Es war zum verrückt werden.
Plötzlich spürte sie ein Arm um ihrer Schulter, doch ehe sie aufschreien konnte, verdeckte eine Hand ihren Mund.
"Vordere mich nicht heraus, Prinzessin! Du kannst nicht gewinnen."
Kyles Stimme war nur ein Zischen, was die Macht die er ausstrahle nur unterstützte. Sie wusste wie gefährlich er in solchen Momenten werden konnte. Sie hatte es einige Male mit erlebt. Damals beim Sklavenhändler oder in der Taverne bei dem Soldaten. In diesem Augenblick war sie sich der Messer unter seiner Weste nur zu deutlich bewusst. Doch trotz der kurzen Zeit die sie mit einander reisten, hatte er sie noch nie angegriffen. Er hatte sie sogar beschützt. Er würde ihr nichts tun. Mit diesem Gedanken beruhigte sich Mia wieder. Mit einem leichten Lächeln drehte sie ihren Kopf zur Seite, wo ihre blauen Augen auf die seine trafen. Schalk war darin zu finden. Er hatte sich nur über sie lustig gemacht. Ihr Lächeln erlosch. Wütend starrte sie ihn an, nicht den Hauch einer Ahnung, was sie erwidern sollte.
Kyle indessen zog seinen Arm zurück, wobei er mit seinen Fingern leicht durch ihre langen Haare fuhr. Ohne auf sie zu warten ging er weiter. Mia starrte ihn immer noch wütend, aber unfähig sich zu bewegen, da. Dann durchzog ihr Körper einen Ruck.
"Du sollst mich so nicht nennen!" Ein paar Vögel schreckten auf.
"Die anderen Frauen mögen das."
Den Stich in ihrem Herzen ignorierend stampfte sie wütend hinter ihm her.
"Ich bin aber nicht wie die anderen."
Ihre Worte übergehend trat Kyle an den Waldrand, den sie erreicht hatten. Die Spuren der Nacht waren nun gänzlich verschwunden. Vor ihnen erstreckte sich ein Dorf, wo der tägliche Betrieb schon aufgenommen wurde. Den einzigen Gasthof ansteuernd, versuchte Mia die Blicke der Mädchen die auf Kyle lagen zu ignorieren und eine neutrale Mine aufzusetzen. Scheinbar gelang es ihr nicht.
"Eifersüchtig?"
"Bestimmt nicht!"
Sein Grinsen sagte mehr als Worte.
"Ich hasse dich."
"Ich dich auch, Prinzessin." Mit diesen Worten betrat er die Gaststätte, nicht vergessend ihr die Tür mit einer übertriebenen Verbeugung aufzuhalten.
"Ich hasse dich wirklich!", zischte sie ihm zu, bevor sie in den Raum trat.
Die Schänke war gegen den gestrigen Abend leer. Nur wenige Reisende waren noch anzufinden. Eine ältere rundliche Frau wuselte zwischen den leeren Tischen umher, mit Eimer und Putzlappen in der Hand. Mias Blick blieb an einem Tisch, in der Ecke versteckt, hängen. Ohne weiter nach zudenken griff sie nach Kyles Hand und zog ihn mit sich. So auf ihr Ziel fixiert vergaß sie die Welt ums sich herum. Kyle achtete darauf sie sicher durch die leere Schänke zu bugsieren. Am Tisch angekommen drehten beide Personen ihren Kopf zu ihnen.
"Hast du sie gefunden." Es war keine Frage.
Ein glockenhelles Lachen erklang, als er sie auf einen Stuhl drückte.
"Kyle findet unsere kleine Mia immer."
Die Worte ignorierend setzte sich auch Kyle.
"Wir sollten bald aufbrechen, sie haben unsere Spur aufgenommen." Als er das sagte war jegliche Belustigung aus seinen Zügen verschwunden. So konnte Mia sich ihn wirklich als Schattenkrieger vorstellen. Kalt, gefährlich und ohne Freude. Es betrübt sie.
Sie alle vier schwiegen, während der Lärmpegel in der Gaststätte zu nahm.
"Und was ist wenn sie uns erwischen?", fragte sie leise.
Ein Schauer lief ihr den Rücken runter. Sie hatte Angst. Angst den gleichen Tod wie ihre Sippe zu erleiden.
"Werden wir dich zurücklassen und du vertreibst sie mit deinem Gezeter."
Der spöttische Kyle war wieder da.
"Du bist so gemein!" Verletzt drehte sie den Kopf zur Seite.
"Streitet ihr schon wieder?"
"Du weißt doch, dass sie nicht anders können, Ryan." Mit diesen Worten stand Larwana auf. "Ryan und ich besorgen noch etwas. Ihr macht die Pferde fertig."
Die Sache war beschlossen.

Der Geruch von Pferdemist stieg beiden in die Nase, als sie den Stall betraten. Ohne Kyle eines Blickes zu würdigen trat Mia an ihr Reittier ran. Kleine Liebkosungen tauschten sie aus, ehe sie sich den Sattel nahm und in die Box trat. Mit einer geübten Bewegung legte sie ihn auf den Rücken ihres Reittieres.
"Prinzessin?"
Sein warmer Atem im Nacken ließ sie erschauern. Dann wurde sie von zwei Armen vom Pferd weggezogen. Mit einer geschickten Bewegung drehte er sie so zu sich um, dass ihre Nase an seiner Brust vergraben wurde. Mias Atem stockte, als er sie noch fester an sich drückte.
"Es tut mir leid." Beinahe hätte sie es nicht gehört.
"Ich hasse dich!", doch selbst in ihren Ohren klang das wenig überzeugend.
"Ich weiß."
Mit diesen Worten hob er ihren Kopf an und drückte ihr liebevoll einen Kuss auf die Stirn, um dann sein Gesicht in ihren Haaren zu vergraben.

 

Hallo WolfsChild

Willkomen bei den Wortkriegern.

Fantasy ist ja nicht so mein Ding, und doch liess ich mich kurz von deiner Sprache wegtragen, in eine andere Welt voll Leichtigkeit des Seins.

Leider zog sich dein Einstieg danach aber in die Länge, wurde die Unbeschwertheit der Hassliebe zwischen Kyle und Mia bis zur Schmerzgrenze zelebriert und die eigentliche Geschichte versteckt sich im hinteren Viertel, wo du nur kurz anreisst, dass es sich um eine Gruppe Leute (Schattenkrieger?) auf der Flucht handelt. Vor wem oder was flüchten sie? Wo sind wir? Das würde mich interessieren, aber leider bleibt der Hintergrund im Dunkeln, dient nur als Cliffhänger dieser LostAndFound-Szene, was mich leider sehr unbefriedigt zurück lässt.

Aber ich bin auch nicht das Zielpublikum und deshalb können möglicherweise andere mehr damit anfangen.
Was man eindeutig merkt, ist deine Erzählfreude, allerdings solltest du deinen Text noch einmal auf Rechtschreibung abklopfen, denn da sind zum Teil noch schräge Sachen drin, die den Lesefluss empfindlich stören.

Die warme Sonne schien auf sie hinab, während ihre nackten Füße durch das kalte Gras streifen.
streiften

Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als Haar und Kleid vom Wind erfasst wurden und sich um sie legten, wie ein Mantel bei stürmendem Wetter.
Dein Vergleich hinkt etwas, da die gewählten Worte zu ähnlich sind: Kleid/Mantel - Wind/stürmiges Wetter.

Einen inneren Drang nachgebend breitete sie ihre Arme, wie Vögel ihre Flügel, aus.
Wie Vögel ihre Flügel, breitete sie, einem inneren Drang nachgebend, ihre Arme aus.
Ein glückliches Lachen entkam ihr.
Ihr entfuhr wohl ein Lachen, aber besser wäre das aktiv: "Sie lachte laut auf vor Glück."

Unbewusst hatte sie sich mit ihren Händen auf seine Schultern abgestützt, wo eine zu seiner Wange wanderte.
Unglücklich formuliert: Schulter oder Hand?
Sanft strich sie die diese mit ihren Daumen.
Das Harzklopfen ignorierten sie beide.
Herzklopfen

Mit dem Kopf im Nacken und geschlossenen Augen[KOMMA] wandte sie sich von dem Tal ab und drehte sich leichtfüßig zu der Musik des Windes.
Weiter der Melodie des Windes lauschend[KOMMA] merkte sie die Hände erst, als diese sie in die Luft hoben.

Dieser Anblick reichte aus[KOMMA] um sich in seinem braunen Seelenspiegel zu verlieren.
Was muss ich mir unter einem braunen Seelenspiegel vorstellen?
Klingt ziemlich pomadig.;)
Der Musik des Windes wich dem Pochen ihres Herzschlages.
Die Musik

Hier breche ich mal ab mit Korrekturlesen, es hat noch weitere Fehlerchen, die du beim Überarbeiten sicher selber findest.

Fazit zur Geschichte: Straffe den Anfang, streue bereits anfangs etwas Hintergrundinfo ein und baue die Geschichte aus, denn so ist sie nur der Anfang von etwas Grösserem, die Liebesszene zwischen Mia und Kyle alleine kann den Text nicht tragen.

Ich wünsch dir noch viel Spass hier und hoffe, du kannst mit meiner Kritik was anfangen.

Liebe Grüsse
dot

 

Ja und ich bin dir sehr dankbar :)
Leider muss ich sagen, dass die Geschichte schon überarbeitet hatte. Dachte das wäre diese und hab mich dabei wohl geirrt. Die andere habe ich dann wohl gelöscht :(
Gruß WolfsChild

 

Leider muss ich sagen, dass die Geschichte schon überarbeitet hatte. Dachte das wäre diese und hab mich dabei wohl geirrt. Die andere habe ich dann wohl gelöscht
Dagegen hilft in Zukunft, dass man sein Werk, wenn es denn online steht, gleich noch einmal durchliest. Ich finde so bei mir jeweils noch eine Hand voll Tippfehler, meistens letzte kleine Änderungen vor dem Einstellen.

Jedenfalls würde ich nicht zu lange mit der Überarbeitung zuwarten, noch sind die Gedanken frisch.
;)

 

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