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Chancen und Gelegenheiten

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31.07.2014
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Chancen und Gelegenheiten

Wenn Gott mir die Chance, die Gelegenheit und vor Allem den Mut schenken würde,
um noch einmal mit Dir über Alles zu reden, was würde ich Dir dann sagen?


Du warst, und das ist nicht untertrieben, die Liebe meines Lebens.
Und nein, du hattest nicht recht! Ich habe meine Meinung und meine Gefühle zu dir nie geändert, und ganz ehrlich?
Ich werde es nie tun!
Du denkst wahrscheinlich ich lüge, ich habe immerhin wieder einen Freund.
Das stimmt. Er ist perfekt, es gibt überhaupt nichts an ihm auszusetzen.
Natürlich bin ich in ihn verliebt, von lieben aber weit entfernt.
Leider.
Und weißt Du auch warum?
Weil ich Dich nicht vergessen kann, nicht aufhören ständig an Dich zu denken!
Ich dachte, ein neuer Freund bringt mich auf neue Gedanken.
Man sagt, man muss alte Türen schließen, damit sich neue öffnen.
Unsere Tür hast Du geschlossen und ich bin immer noch verzweifelt auf der Suche nach dem Schlüssel nach ihr.
Die anderen, offenen Türen sind mir dabei egal.
Aber wenn mich nicht einmal ein so perfekter Mann, wie ich ihn habe, von Dir abbringen kann, wer dann?
Ich denke, wir beide kennen die Antwort.
Du hast mir mein Leben, oder sagen wir Liebesleben um nicht zu übertreiben, durcheinander gebracht und zerstört.
Ich sollte Dich dafür hassen!
Mit gebrochenem Herzen muss ich leben, denn Du hast es mir gebrochen.
Stell Dir bitte vor, du wirfst eine Glaskugel von tausenden Metern Höhe auf den kalten Asphalt und lässt sie zusätzlich von einer Straßenwalze überfahren.
Es bleiben millionen kleinste Splitterchen, die nicht einmal der beste Fachmann wieder so zusammensetzen kann, dass sie nur annähernd so aussieht wie vor dem Fall.
Ich hoffe, du verstehst!
Wahrscheinlich kannst Du Dir nicht einmal vorstellen, wie weh Du mir getan hast.
Oder wie sehr verliebt ich war.
Oder wie sehr verliebt ich immer noch bin.
Du warst für mich schon ein Traummann, da habe ich Dich noch gar nicht richtig gekannt.
Schon damals, als Du von meiner Existenz noch nicht wusstest, hattest du mich um den Verstand gebracht.
Kannst Du Dir vorstellen, wie sehr mich freute, als Du mir das erste Mal geschrieben hast?
Wie ein kleines Kind, das sich zu Weihnachten auf das Christkind und auf die Geschenke freut.
Jedes Mal, wenn ich Deinen wunderschönen Namen auf meinem Handydisplay sah, breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich fühlte Wärme.
Willst Du auch wissen, wie es sich anfühlte, von Dir geküsst zu werden?
Kennst DU das Gefühl des freien Falls? Dieses unfassbar gute Gefühl, bei dem Du denkst, du bekommst keine Luft, weil dein gesamter Bauchraum auf deine Lunge drückt?
Genau so fühlte es sich an!
Nie zuvor hatte ich das große Glück, so fühlen zu dürfen und nie werde ich je wieder so fühlen können.
Ich schwöre, es war ein einzigartiges Gefühl.
Du warst einzigartig und daran hat sich auch nichts geändert.
In unserer viel zu kurzen Zeit hast du mir den Himmel auf Erden gezeigt.
Du hast mir gezeigt jemanden über Alles zu lieben und Alles für diese eine Person geben zu wollen.
Und Du hast mir gezeigt, wie sehr Liebe wehtun kann.
In einem Meer aus Tränen habe ich ums Überleben gekämpft.
Ein "Für immer" wolltest Du haben, hast es mir aber nicht zugetraut.
Deine Begründung war, ich wäre zu jung um mich festzulegen.
Natürlich war ich jünger als Du und "Für immer" ist eine sehr lange Zeit.
Aber ich wusste, was ich will.
Dich.
Von dem Moment an, an dem wir uns kennenlernten bis zu dem, an dem ich meine Augen zum letzten Mal schließen würde.
Für immer!
Deswegen höre ich voller Hoffnung und Liebe nicht auf daran zu glauben,
es wird eine Zeit kommen, in der wir stolz von und behaupten können:
Wir lieben uns.


Wenn Gott mir noch so viele Chancen , Gelegenheiten und einen Haufen an Mut schenken würde?
Ich würde Dir tief in die Augen sehen,
und schweigen.

 
Zuletzt bearbeitet:

„… /
Und herrlich, in der Jugend Prangen, / Wie ein Gebild aus Himmelshöhn, / Mit züchtigen, verschämten Wangen / Sieht er die Jungfrau vor sich stehn. / Da fasst ein namenloses Sehnen / Des Jünglings Herz, er irrt allein, / Aus seinen Augen brechen Tränen, / Er flieht der Brüder wilden Reihn. / Errötend folgt er ihren Spuren / Und ist von ihrem Gruß beglückt, / Das Schönste sucht er auf den Fluren, / Womit er seine Liebe schmückt. / O! zarte Sehnsucht, süßes Hoffen, / Der ersten Liebe goldne Zeit, / Das Auge sieht den Himmel offen, / Es schwelgt das Herz in Seligkeit. / O! dass sie ewig grünen bliebe, / Die schöne Zeit der jungen Liebe! […] Die Leidenschaft flieht, / Die liebe muss bleiben …“ Aus Schillers Glocke

Hallo und herzlich willkommen hierorts,

liebe pinaecoladae,

hm, ich fürchte fast, Deine Gedanken beruhen auf persönlichen Erfahrung(en) - darum noch ein paar Reflexionen zu dem von Dear angesprochenen Problemen.


Du warst, und das ist nicht untertrieben, die Liebe meines Lebens.
Hier erkenn ich schon einen Widerspruch oder eine Gefahr: „Du warst …“ gilt für keine Liebe des Lebens, es sei denn, eine/r hätte das Lebensende erreicht und alles rutschte ins Präteritum, das – hier muss ich als Nicht-Lateiner auf die Dudenredaktion zurückgreifen - mit dem lat. Grundwort „ire“ = gehen: Da geht jemand mit der Zeit vorüber …
und hat sich doch festgesetzt:
Natürlich bin ich in ihn verliebt, von lieben aber weit entfernt.

Weil ich Dich nicht vergessen kann, nicht aufhören ständig an Dich zu denken!

Wahrscheinlich kannst Du Dir nicht einmal vorstellen, wie weh Du mir getan hast.
Oder wie sehr verliebt ich war.
Oder wie sehr verliebt ich immer noch bin.

Ich nehm mal aufgrund der Endungen wie auch des Schreib-Stils an, dass Du weiblich seiest –
und so bin ich nochmals hier gestrandet: Der Brief, den ich vordem hier eingestellt hatte, ist in all seiner Komik ernst gemeint – wer sagt denn, dass Liebe nicht komische und seltsame Elemente tragen dürfe?, selbst wenn einem auch schon mal das Lachen vergehen kann.

Wir sollten uns schon darüber im Klaren sein, dass „Liebe“ –

als Zuneigung zu einer andern Person, die nur in der Erfüllung durch die Zuneigung der andern Person zu einem selbst erfüllt werden kann –

und „verliebt sein“ nicht identisch sein müssen, wohl aber können.

Lust auf und zu eine/-m/-r etwas haben ist eher ein „gern“ haben, selbst wenn ich behaupte, meine Hunde „lieb zu haben“. Das Problem ist dabei, ich weiß nicht, ob sie „mich liebhaben“ oder nur den Alpharüden in mir sehn (wobei, das sei am Rande vermerkt, dieser Alpharüde eher anarchi[sti])sch veranlagt ist und weder Alpharüde oder, um aufs Soziale zu kommen, keine Vater-, und seit einiger Zeit erst recht keine Großvaterfigur sein will), womit wir einen Sprung zur ursprünglichen Liebe wagen können: zur Mutter-Kind-Beziehung, die ja zum geringsten Teil auf freiwilliger Basis erfolgt – wie auch die Beziehung zum lieben Gott
- das Alte Testament lehrt uns da eine eher erzwungene, oft gewaltsame „Beziehung“, wie die an sich abstrakte Vaterlandsliebe (die sich bei mir eher als Liebe zur Muttersprache äußert) und die Liebe zu irgendwelchem „Eigentum“ (es/sie/er ist mein) äußert, Libido enttarnt sich da als Begierde / Begehr wie nach dem Geld oder Macht.

Den Goten war das entscheidende im Wort „Liebe“ (= frijaþwa; dieses þ ist nix anderes als heute noch das ti-aitsch der Anglosaxen) die Freiheit (= frijei; got.), also die Unabhängigkeit von irgendwelchen Besitzansprüchen, und „frijon“ war, was man gern tat – weil als freier Mensch, wie dann auch „friond/i“ den/die Freund/in meinte (da hatte vielleicht sogar der von Ulfila übersetzte Paulus seine Finger drin, der den Korinthern schrieb, dass die Liebe nicht frage und nix verlange).
Das klingt seit dem sechsten Jahrhundert auf westgermanistischer Zunge „fridil“ (was auch den Geliebten wie den Ehegatten umfasste - mhd. vrîdel, aber auch schon bei Walther v. d. Vogelweide friedel). Die Liebe (amor) ist im nhd. die „Zustandsbildung zu dem Adj. lieb“ [Anpassung an neuere dt. Rechtschreibung durch mich], definieren die Grimm Brüder im Deutschen Wörterbuch (Bd. 12, Sp. 896). Da hat sich nicht allzu viel in den letzten anderthalb Jahrhunderten geändert. Denn die Liebe, wie wir sie heute kennen, ist die der bürgerlichen Gesellschaft, wo verliebt-sein, sich und einem andern lieb-sein mit dem code civil, dem Bürgerlichen Gesetzbuch einhergeht. Es geht nicht mehr um Freiheit, sondern Besitz. Aber noch bei Luther heißt’s zur innigen Zuneigung eines Menschen zum andern „liebe aber heiszet auf deudsch (wie jederman weis) nichts anders, denn von herzen einem günstig und hold sein, und alle güte und freundschaft erbieten, und erzeigen.“ Und selbst der Pfarrer Paul Gerhardt rebellierte im 30-jährigen Krieg gegen seinen Boss „Ich aber, dein geringster Knecht, / Ich sag es frei und mein es recht: / Ich liebe dich, doch nicht soviel, / Als ich dich gerne lieben will.“ [Wir singen Dir Immanuel] Schon der Prediger Salomo (9, 1) weiß in Luthers Übersetzung um den Gegensatz von Liebe und (Kälte, Abneigung, vor allem aber) Hass „doch kennet kein mensch weder die liebe noch den hasz irgend eines,
den er fur sich hat“, was darauf hinweist, dass immer schon bekannt war, dass kein Mensch weiß, wie weit die Liebe gehen kann, ohne in Hass umzuschlagen (so gibt’s ja auch den folgerichtigen Schluss, dass einer nicht hassen könne, der nicht geliebt habe). Auf Glaube, Liebe, Hoffnung geh ich gar nicht erst ein – der liebe Gott und DU werden mir verzeihn. Aber zurück zur Zweisamkeit!

Verbunden sind zumal häufig Liebe und Treue, da gibt’s die keusche, lautere, sinnliche, die lästerlich unzüchtige, die nur fleischliche Liebe, mit denen eine (mittelalterlich anmutende) Variante nix zu tun hat: Die Minne. Die ist das andauernde Gefühl der Liebe, das keiner Afa unterliegt (Afa = Abschreibung für Abnutzung), denn über allen bürgerlichen Varianten wird die Liebe als das, was ICH lieb hab, also besitze, zum Neutrum. Mein Haus, Auto, Weib, Kind. Es ist einem das ihn Erfreuende (was nix mit den Goten mehr zu tun hat, sondern eher mit all den Eroberern seit den Shang und tausen Jahren später Qin Shihuangdi, Alexander, Caesar und zuletzt Napoleon, Hitler und Stalin (Amerika, der angebliche Hort der Freien) hat seinen Dollar-Imperialismus und domestiziert den Rest der Welt mit dem (m. E. immer schon gescheiterten) American way of life. Lieb & Leid gehören in der bürgerlichen Welt zusammen.

Dank Hollywoods und Abhängigen inflationärem Gebrauch wird das Wort Liebe selbst abgenutzt, macht es zur Formel, etwa im one-night-stand – wobei die Verwendung in formalisierten Anreden (liebe/r xyz), wo vormals ein sehr geehrte/r stand, ihr Übriges tut. Liebe ist inzwischen nur mehr ein Wort und immer auch Ware gewesen. Und dennoch gilt immer noch der Ausspruch von 1404 durch und im Narrenschiff des Sebastian Brant „wer mich lieb hat, den lieb ouch ich“.

Ich würde Dir tief in die Augen sehen –
auf dass Du den andern erkenntest! Aber alles er-kennen ist ein wiedererkennen.

„Blicken zwei Spiegel“, die auch Augen sein können, „einander an, so spielt der Satan seinen liebsten Trick und öffnet hier auf seine Weise (wie sein Partner in den Blicken der Liebenden tut) die Perspektive ins Unendliche. Sei es nun göttlich, sei es satanisch …“, meint Walter Benjamin in den „Passagen“.


„Under der linden / an der heide, / di unser zweier bette was, / … // Ich kam gegangen / zuo der ouwe: / do was min friedel komen e. / di wart ich enpfangen, / here frowe, daz ich bin salic iemer me. / kust er mich? wol tusentstunt, / tandaradei, / seht wie rot ist mir der munt. // …“ Walther von der Vogelweide

Gruß vom

Friedel

 

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