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Hundeleben

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08.01.2002
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Hundeleben

Dobryy den', ich bin der Wanja und da hinten, der herausgestreckte Hintern, das ist Ludmilla, meine Lumi. Wir Hunde lieben Kosenamen. Wenn Lumi zärtlich Wan'ka, Wanjuschka, Wanjuschenka sagt, ist alles gut. Ruft sie aber Dolbojop, hör ich nicht hin. Da kann sie unmöglich mich meinen.
Man muss aufpassen, wenn Lumi sich hinsetzt. Besonders auf ihrem Sofa ist hund gefährdet. Dieser Hintern ist wie eine Abrissbirne, mehr sag ich dazu nicht.
Lumi ist total aus dem Häuschen, seitdem wir unsere Hütte in Kalynivka verließen, um in diesem Rumpelpumpelbus bis hierher zu fahren. War eine lange Fahrt und langweilig. Und immer nur njet, njet, Wanja, lauf nicht zwischen den Beinen des Busfahrers herum, Wanja, wehe du pupst noch einmal, Wanja, hör auf zu singen, wenn du den Text nicht kennst, njet dies, njet das.
Jetzt ist Lumi ganz still und bestaunt das Wasser. Soll angeblich ein schwarzes Meer sein. Ich seh aber nur grün. Lumi hat mich am Geländer angebunden, über das sie gerade lehnt.
"Ich bin ein reinrassiger, freier, ukrainischer Unangeleinter", hab ich zum Hintern raufgebellt. Aber meine Lumi hat es nicht kapiert, weil sie hinten zu viel hat und deswegen kommt oben nix an.
"Leine, gib nach oder ich beiß dich!", habe ich dann geknurrt. Und die Leine, die hats kapiert. Nun muss ich los, einen stattlichen Schwarzmeerbaum suchen.
"Wanja der Kühne aus Kalynivka ist hier und fordert euch heraus", werde ich an den Stamm pinkeln. Und danach schau ich mir die Hundedamen an. Buva!

"Waaaaaaaaaanjaaaaaaaaaa! Wo steckt dieses Lausefell bloß? Waaaaaaaaaanjaaaaaaaaaaa! Komm auf der Stelle her! Und was ist das mit der Leine? Wieso hängt die da und du bist nicht dran? Du ukrainischer Widerständler! Dich nehme ich nie wieder mit, wenn du nicht gehorchst. Hätt ich doch bloß die süße Myschka, diese liebe Hündin aus Moskau statt deiner behalten. Wie konnte ich nur so dumm sein?"

Habt ihr das gehört? Meine Lumi kann schreien wie ein Marktweib, der man die Äpfel geklaut hat. Habt ihr gezählt, wieviel A's in so einem Wanja stecken? Das war eine ganze Armee. Wenn Lumi nur noch A's schreit, ist es klüger, sofort zu ihr zu rennen.
Nun hängt die verdammte Leine wieder um meinen Hals und ich lasse den Kopf hängen, damit Lumi denkt, ich hätte mir ihr Geschimpfe zu Hundeherzen genommen. Die Lumis dieser Welt sind doch alle gleich. Sie wollen uns immer nur anleinen.

 

Hey lakita,
das soll jetzt eine politische Parabel sein, nehme ich an. Ich persönlich finde sowas immer sehr schwierig. Sich als Autor in so einem Konflikt zu positionieren und dann auch noch so klar. Jetzt hast du einen ukrainischen, unangeleinten Hund genommen und eine herrische, fettärschige Russin. Das ist jetzt nun ziemlich vereinfachend, mit den Mitteln die der Text hat und auf die Länge ist eine solche Darstellung auch kaum zu vermeiden, deswegen stehe ich solchen Versuchen kritisch gegenüber. Natürlich, das ist Satire, ich will mich auch nicht über konkrete politische Ansichten streiten, aber ganz objektiv betrachtet ist mir hier einfach viel zu viel Zeigefinger. Schon wie das endet:

Die Lumis dieser Welt sind doch alle gleich. Sie wollen uns immer nur anleinen.
Und dann so Spielereien mit Armee aus Buchstaben. hmm...
Also mir gefällt so eine schwarz-weiß Macherei nicht. Und dann muss ein unschuldiger Hund für die politische Haltung der Autorin herhalten. Schwierig. Na ja, das ist sicher Geschmackssache. Sowas muss bestimmt auch geschrieben werden.
Sprachlich ist es gelungen. Das ist eine gute Hundestimme, ein paar Formulierungen sind auch was zum Schmunzeln. Ein paar Sachen will ich als russischer Muttersprachler noch anmerken.
Das ist kein Hundename. Es ist, als würde man in Deutschland einen Hund Horst nennen oder eher Stefan.
die süße Wasja
Wasja ist eine Verniedlichung von Wasilij. Das ist ein Männername.
Dobryy
Das müsste transliteriert dobryj heißen, meine ich.
Ist das was ukrainisches?
Wan'ka
Dich nehme dich nie wieder mit
Ja, soviel von mir.
Grüße,
randundband

 

Hallo lakita

Ich irrte mich nicht, das Hundeleben steht wirklich unter Deinem Nick. Vermochten die Chihuahuas an ihrem Treffpunkt auf der Wiese in Deiner Nähe, Dir Inspiration zu geben? :lol:

Es liest sich kurz und unterhaltsam. Ein kurzer Einblick in ein Hundedasein, das wie das Leben eben spielt, nicht immer alle Freiheiten gewährt. Das Politische, ein Gekläff zwischen Ukrainern und Russen hatte ich nicht so direkt wahrgenommen, doch nachdem ich randundbands Kommentar gelesen hatte, schloss ich daraus, es trifft ins Schwarze. Ein Politikum bleibt ein Hund weltweit alleweil, ob Dobermann, Perser äh Pinscher oder Randsteinmischung.

Mit einem Schmunzeln gelesen. Hat Spass gemacht, Deinen satirisch angefärbten Blick über den Zaun zu mitverfolgen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Lieber randundband und lieber Anakreon,

euch beiden herzlichen Dank für die rasche Reaktion auf meinen kleinen Text.
randundband

ich habe diesen Text und zwar bis zum Wort "Buva", welches übrigens nach meinen Recherchen das ukrainische Wort für Tschüss sein soll, bereits zu einer Zeit geschrieben gehabt, als es in der Ukraine noch nicht zum Ausbruch der jetzigen Konflikte gekommen war, also vor Jahren.
Der Text war also ursprünglich nicht politisch gemeint.

Irgendwann habe ich ihn dann weiter geschrieben und wieder liegen gelassen und immer noch nichts politisches bei den Begriffen " reinrassiger freier ukrainischer Unangeleinter" und " ukrainischer Widerständler!" gedacht.

Und als der Text mir kürzlich quasi ein drittes Mal auffiel, da kam mir der Gedanke, dass ich mit wenigen Aussagen, dem Ganzen eine zusätzliche Aussage geben könnte. Einigen wir und darauf, dass man es so oder so lesen kann, denn die Geschichte des Hundes bleibt ja bestehen, egal was man zusätzlich noch da hereinlesen möchte.
Aber man darf es eben auch so lesen wie du es getan hast und natürlich dann auch entsprechend kritisieren. Ich respektiere deine Meinung dazu. Und ja, es ist Schwarzweiß.

Ich danke dir auf jeden Fall für deine offenen Worte. Da diese Art von Text für mich absolutes Neuland ist, kann ich nur immens durch dein Feedback und das der anderen lernen. Dank dafür.

Zu deinen Anmerkungen:
Ich wollte mit dem Namen Wanja auf der Stelle deutlich machen, um welche Nationaliltät es sich handeln könnte. Wanja, das hast du vergessen zu erwähnen, ist, so habe ich bei meinen Recherchen herausgefunden, eh kein russischer Name, nicht wahr? Ich denke, es ist eher das, was ein Deutscher für einen russischen Namen hält. Und weil das funktioniert, möchte ich Wanja beibehalten. Ich denke auch, dass die Namensgebung für Hunde so ähnlich sich verhält wie diejenige für Katzen und ich habe null Probleme meinen Kater Max so zu nennen oder Paul, Anton, Karl oder Hugo, soweit mir diese Namen gefallen natürlich. Ich sehe also die Namensgebung Wanja nicht für problematisch an.

Aber deine andren Punkte finde ich noch wichtiger:
Wasja ok das werde ich sofort in Myschka umtauschen, also das Kosewort für Mäuschen. Ich hoffe, das findet unter deinen Augen Gnade, ansonsten würde ich noch gern Maschenka anbieten als Alternative.

Tja und das Guten Tag auf ukrainisch, da bin ich selbst im Moment mehr als ratlos, was nun richtig ist.

http://www.weltreisewortschatz.de/ukrainisch/

dobrideny

http://wikitravel.org/de/Sprachführer_Ukrainisch

Dobryy den'

http://www.goruma.de/Interaktiv/Sprachfuehrer/Deutsch_Ukrainisch.html

dobryj den'

Vielleicht kannst du mir etwas Licht ins Dunkel bringen?

Ich habe den Eindruck, dass es unterschiedliche Transliterationen gibt. Aber welche ist nun die richtige?


Buva hab ich oben schon erwähnt, soll auf ukrainisch Tschüss heißen, aber auch hier habe ich noch eine andere Transliteration gefunden.
Die letzten beiden Punkte, die du noch gefunden hast, werden natürlich sofort bereinigt.

Lieben Dank für deine Hilfe!


@ Anakreon

Du bist für mich der Beweis, dass man diese Geschichte auf zweierlei Weise lesen kann.
Und ja, ich tummle mich nicht nur im Katzenterrain. Ich mag auch Hunde sehr und überhaupt, da bau ich gleich mal vor, mag ich fast alle Tiere (bis auf Mücken) gern.

Danke für dein Feedback, ich habe mich darüber gefreut, dass du den Text für satirisch hältst. Ich als alte Satiretante :D, die stets und ständig anderen bescheinigt hat, dass sie keine Satire zustande gebracht haben, bin mir naturgemäß in eigenen Sachen erst recht total unsicher. Daher habe ich diesen Tag gar nicht erst gewählt gehabt.
Und es freut mich, dass du schmunzeln konntest, das Lob habe ich ja auch schon von randundband erhalten und das tut gut. Dankeschön.

Liebe Grüße an euch beide

lakita

 

«If you’re lonely you can talk to me»
Lennon-McCartney, Hey Bulldog​

Die Lumis dieser Welt sind doch alle gleich. Sie wollen uns immer nur anleinen.

Klar is’ Wanja ’n Hundename,

lieba randundband,

und ich, Bingo-Bongo, de’ beigefarbne, retrievergroße Rabauke vonner Spitz-pass-uff!-Fraktion, nich’ etwa schwatt mit hennaleuchtnd’ Fell inne Sonne wie mein Schätzken Belgia vonne Groendaele, wie mein Name vamuten lässt. Herrchen – der gaa kein Alpharüde sein will (und im Eenst: auch ga’ kein’ wär, selbs’ wenn’ert’enn wollt) kehrt ma’ widda den fauln Hund raus und schickt mich dummn Hund vonne Wolke sieben in D PLZ49 Siebthimmel (nach’er Lingua franka Zählung Cloud nine in UK zipcode81 Seventheaven, beide ma’ tie-aitsch, da brechn sich de meistn Tiutschiu de Zung ab). Wennde Zwobeiner on plastic American way Sunrise heißen dürfn, dürfn Fehen und Rüden Wanja, Floda oder Wladi heißn oder sons’ wie – wichtich is’ allein, dat’e Name högstens zwosilbich is’, wat dann doch’n jewisset Risiko bei de Kosenamen erzeucht: mehr könn mer Dummbaxe uns nämlich nich’ merkn, weshalb en Imperat-toren-tief bei uns imma einsilbich is’: Sitz!, Platz!, Fass! usw. – und dat übaall aufe Welt, wie inner Lingua franca sit!, down!, bit! etc.

«You ain’t nothin’ but a hound dog cryin’ all the time …»
Leiber – Stoller, Hounddog​

Wie’m auch sei –

tach lakita,

ich waa’t übrijenz vor Jah’ un’Tach, der’m Faulpelz einjeredt hat, Dein Name käm vonne „lakota“, kanzze Dich erinnern? - wat ner gößern Gruppe von Dakota auch gleich’n Namn jab: Freundschaft, nich’ wie de neurotischn Komikers Hanni un’Nanni, äh, paadong, und Ulbricht, Stalin und Lenin et meintn, sonnern eensthaft, dat man’n Bündnis (ggf. wie’t’er drollige Kaal May dat meint, Blutsbrüderschaft – da sind mich Blutwuuscht und Pannhaas lieba) schließt. Aba Spass beiseit, Eenst komfort!, wat’n dummn Hund zu de Situatjon zu Prinzlilliput Oligaach sacht is dat, wat’n Windhund auch sagn würd: ’n Staat, und wär er noch so labil, is’ halt nich’ aufzukaufn wie’n Fussballverein. Dat braucht’e Maffiamethodn – und’en Zwang vonne Lein’ … Abba

da hasze de Kommass vaajessn

Lumi hat mich am Geländer angebunden[,] über das sie gerade lehnt.
… reinrassiger[,] freier[,] ukrainischer …
De Aufzählung gleichrangiga Adjektiefe ließ’ich vonnem ein’ oder annern Komma befrein, ’twa so
… reinrassig[…] freier[,] ukrainischer …
oda auch
… reinrassiger[,] frei[-]ukrainischer …
oda gaa
freiukrianischer

…, weil sie hinten zu[…]viel hat …
Is’ kwasi sonne Aat Komparatief von vill (wat ja auch schon zimmlich vill is’, is abba’n Produkt vonne Rechtschreibrefoomation von 94 ff. wat waa ich da noch junk!, „Ein Zuviel“ hinten wär auch möchlich … Dat ha’m de Brüdr Profs und Jelääte verjessen, sach ich ma’ so, wie’t’n dummn Hund von beschissnm, paadong, bescheidnm Vastand halt meint.

Getz sacht mich de Friidl, is’ jrad widda wach jewordn, - der hält übrigns nix vonne Lei’n, die wär eher wat für de Heerchens, wennse mit de Kampfmaschinn anjebn wolln. Ich soll Dich auch nich varatn, dat de Tubnkattaa und’e Truthahn auch inde Richtun’ Truthenne jehn. Put und seine –in … Ach J, getz hammern KaaGehBeh aufn Halz …

Mit lakotischem Jebell

Bingo-Bongo,

der sich getz’n Eima Pilzeken jönnt und Hounddog aufleecht (oh, is ja noch früh ... Abba ich lass mich dat nich vonne Zeit vorschreibn!)


"When they said you was high classed,
well, that was just a lie.
Well, you ain’t never caught a rabbit
and you ain’t no friend of mine."​

 

Hey lakita,
ich nochmal.

Einigen wir und darauf, dass man es so oder so lesen kann, denn die Geschichte des Hundes bleibt ja bestehen, egal was man zusätzlich noch da hereinlesen möchte.
Also wenn man das alleine als die Geschichte eines Hundes betrachten würde, müsste man sagen, das ist zu dürftig. Da passiert ja auch wirklich kaum was. Ohne die politische Dimension, ohne einen zweiten Boden, ist es auch irgendwie ohne Belang. Aber gut, das ist jetzt eine persönliche Meinung. Zu deinen Fragen:
Wanja, das hast du vergessen zu erwähnen, ist, so habe ich bei meinen Recherchen herausgefunden, eh kein russischer Name, nicht wahr?
Also Wanja ist im Russischen die Verniedlichungsform von Ivan. Anders kenne ich das nicht, was nichts heißen soll. Natürlich lässt sich auch ein Hund so nennen, aber für mein Gefühl wäre es ein ziemlich ungewöhnlicher Name.
Myschka segne ich hiermit ab.;)
Bei der Transliteration habe ich die russische Variante genommen, das kann man auf Ukrainisch wahrscheinlich auch so machen, wie in deinem Text.
Liebe Grüße,
randundband

 

Lieber Friedel, lieber randundband,

euch beiden herzlichen Dank, dass ihr euch so um diese kleine Geschichte bemüht.

Friedel
Zum Lachen ist ja wohl deine Antwort auf die Frage, ob Wanja ein Hundename sein kann oder nicht. Da musst ich schmunzeln.
An die Zweisilbigkeit habe ich nicht gedacht, das war ja reinster Zufall, dass ich das mit dem Hundenamen dann in der Geschichte richtig gemacht habe.
Bei Katzen soll man angeblich etwas mit dem Buchstaben "i" wählen, weil die Fellnasen angeblich dann besser (ge-)horchen. Ich kann nur sagen, dass früher bei mehrmaligem Max-Rufen immer alle vier Kater angaloppiert kamen.
Wegen dieses vermutlichen Züchternamens Belgia van Groendaele muss ich an ein Ehepaar denken, die so einen tiefergelegten (ich weiß die Rasse wirklich nicht) braunfelligen Hund hatten, den sie ungelogen mit vollem Züchternamen riefen und zwar "Besel von der Wendeburg". Ich habe mir jedes Mal das Lachen verkneifen müssen, aber ok, so ist das verdrehte Namensgehabe der Züchter halt und manche Besitzer setzen sich nicht davon ab.
Kater Max z.B. hatte im Pass "Casanova Sweet Harlequin" stehen, als er zu uns ins Haus kam.
Aber ich schweife ab.

Den Verein mit dem Anfangsbuchstaben K werden wir hier sicherlich nicht auf den Plan gerufen haben, dazu ist meine Aussage viel zu harmlos, aber ich glaube, dein Hinweis war eh mehr dem Humor geschuldet, den du dem Feedback unterlegt hast. Ich mag Ironie furchtbar gern, davon kann ich nie genug kriegen. :D
Und somit haben mir deine Worte großen Spaß gemacht und ich habe sie gern gelesen. Die Fehler hab ich natürlich sofort...du weißt schon. Danke für alles.

randundband

Das rechne ich dir sehr hoch an, dass du nochmals Antworten auf meine Fragen gibst und dich nochmal gemeldet hast.
Stimmt, Wanja ist wirklich die Verniedlichungsform, da hab ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr gesehen.
Danke für den Myschka-Segen ;) und die Zweifelbeseitigung bei dem Dobryy den'.

Also wenn man das alleine als die Geschichte eines Hundes betrachten würde, müsste man sagen, das ist zu dürftig. Da passiert ja auch wirklich kaum was.
Ich kann verstehen, dass du es für zu dürftig hältst.
Schließlich sind wir hier bei den Wortkriegern deutlich längere Geschichten gewöhnt.

Aber es ist eine Geschichte, wenn auch eine klitzekleine. Und sie enthält einen Konflikt zwischen zwei Wesen, also der Frau und dem Hund. Und du erfährst von ihm und ihr recht viel, z.B. woher sie kommen, dass sie mit dem Bus gefahren sind, nun am Schwarzen Meer sind, das man noch nie vorher gesehen hat, du erfährst etwas über die Unzufriedenheit der Frau und die Sorgen des Hundes.

Ich will meine Geschichte keineswegs jetzt in arroganter Weise verteidigen, wenn ich behaupte, dass es so manche Geschichte hier gibt, in der weniger passiert.
Ich verstehe deinen Einwand auf jeden Fall voll und ganz.

Lieben Gruß euch beiden und nochmals vielen Dank

lakita

 

Liebe Lakita,
Es macht total viel Spaß, diese Geschichte laut vorzulesen, damit habe ich schon für viel Erheiterung gesorgt!
Liebe Grüße von Chutney

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Lakita,
ob niedliche Hundegeschichte mit dickem Po oder politische Geschichte mit dicker Armee, du bewegst dich auf jeden Fall damit auf dem Gebiet derjenigen, denen nichts heilig ist.
Die Hundigkeit (Kynismus) zeichnet sich durch grundlegenden Skeptizismus aus.

Die Lumis dieser Welt sind doch alle gleich. Sie wollen uns immer nur anleinen.
Diesen Satz höre ich alle Kyniker dieser Welt bellen. Die Aussage stimmt ja, und dein Wanja mag als ein moderner Diogenes Erkenntnis besitzen und an einen Schwarzmeerbaum pinkeln und herausfordern, wen er will, so, wie Diogenes mit der Lampe auf dem vollen Marktplatz Menschen suchte, wird immer wieder seine Erkenntnis erringen:
Die Lumis dieser Welt sind doch alle gleich. Sie wollen uns immer nur anleinen.
Wanjas Ethik ist die der individuellen Freiheit, nicht die Freiheit durch ein Kollektiv. Widerstand ist deshalb seine Hauptaufgabe. Die Wanja leider nur bedingt erfüllt und erfüllen kann: Er ist am Schluss angeleint und angeleimt.
Aber schon allein das Bewusstsein über seine Existenz, seine richtige Einschätzung von dieser ist ja schon Hundigkeit genug. Wie viele Hunde sind mit ihrem Leben zufrieden, ohne Widerstand geleistet oder Erkenntnis und Bewusstsein, gar kritisches, erlangt zu haben?
Ach, Lakita, so schön ist deine Geschichte, so richtig und gut, dass sie halt ins Schwarze trifft.
Aber: Wer führt wen an der Leine?
Der Herr den Hund? Der Hund den Herrn? Den Letzten beißen die Hunde. Oder Hunde wollt ihr ewig leben?
Um hier nicht als Hund weiter zu kläffen, hör‘ ich einfach auf und belle nur: Dein Wanja hat mir aus dem Herzen gebellt.
Fröhliches Gebell
Wilhelm

 

Lieber Chutney,

herzlichen Dank für dein fröhliches Feedback. Ich werde diese Geschichte am 8.10. einer kleinen Gruppe von lieben Zuhörern vorlesen und bin selbst gespannt, wie die Reaktionen sein werden.

Lieber Wilhelm,

herzlichen Dank für dein ausführliches Feedback, das mich ebenfalls sehr erfreut hat. Ein angenehmstes Wuff an dich zurück. ;)

Euch beiden liebe Grüße

lakita

 

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