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Kein Entkommen

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10.02.2000
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Kein Entkommen

Ich keuchte und schwitzte. Ein verzweifelter Blick auf den Boden, auf meine Schuhe. Einen vor den anderen, ich rannte so schnell ich konnte. Endlich war ich an der Sektionsschleuse. Ich schob sie zu und drückte auf den Knopf für die manuelle Verriegelung. Es zischte und meine Lunge keuchte ihr abgehetztes Lied dazu. Verriegelt, bestätigte mir die Kontrolllampe. Ich lehnte mich an die Schleusentür und ließ mich zu Boden gleiten. In meinen Ohren konnte ich mein Herz schlagen hören. Es pumpte mit aller Kraft mein Blut durch die Adern. Ich zog das Hypospray aus der Tasche und sprühte von dem Zeug an meine Rachenwand. Langsam wurde ich ruhiger und versuchte mich auf andere Geräusche zu konzentrieren. Aber da war nichts, außer meiner Panik. Es MUSSTE aber zu hören sein. Ich wollte es hören!

Mein Blick fiel aus dem Fenster. Hinaus in die Schwärze des Alls, entlang der Ringe der Station. Fenster nach Fenster suchte ich ab. Es war nichts zu sehen. Über mir konnte ich die anderen Speichen zur Achse der Station sehen. Dort waren die meisten Lichter ausgefallen. Zerstört durch Beschuss oder sonstige Gewalteinwirkung. Etwas kratzte hinter mir. Ich erstarrte und hielt die Luft an. Das Licht flackerte plötzlich, dann fiel es aus. Ich saß im Dunkeln. Die Notbeleuchtung reichte nur für ein ungefähres Erkennen der Umgebung aus.

Da war es wieder. Das Kratzen oder Schaben. Es war hinter der Schleuse. Es gab keine Chance diesem Ding zu entkommen. Mein Leben und all meine Erinnerung fielen in ein tiefes dunkles Loch, aus dem es kein Entkommen gab. Keine Hoffnung. Ich durfte nichts mehr hoffen. Und der Glauben fehlte mir seit jeher. Ich war wie gelähmt. Ohne Ketten an den Boden gekettet. Es zischte, es war bald soweit.

Ich rappelte mich auf. Nur weiter. Vielleicht schaffte ich es bis zu den Hangars. Ungefähr fünf Minuten hatte ich noch Zeit, bis die Schleuse sich auflösen würde. Ich lief weiter zur nächsten Sektion. Hier gab es eine Hauptschleuse. Der Ring war unterteilt in vier Hauptsektionen, die durch große Schleusen versiegelt werden konnten. Ich betätigte den Sensorknopf und sie schloss sich wie eine Fotoblende. Die Lampe leuchtete in dunklem Rot. Nun aktivierte ich die Versiegelung der vorhergehenden Sektion. Das Programm versagte. Fehlfunktion. Ein Abpumpen der Atemluft war nicht möglich. Ich drehte mich zu den Fenstern und starrte hinaus. Es war nichts zu sehen hinter den Scheiben der letzten Sektion. Überleg! Überleg endlich in Ruhe. Was konnte ich tun um es auszutricksen, zu umgehen. Schach. Mir fiel das Schachspiel ein. Ich war auf der Flucht. Keine Figuren mehr. Ein Patt gab es nicht. Nur den Tod.

Die Station bestand aus 5 Ringen, zylindrisch übereinander angeordnet. In der Mitte, wie eine Achse, das Basismodul. Von jedem Ring zur Achse jeweils vier Speichen. Ich befand mich im untersten Ring. Die Hangars waren an beiden Enden der Achse angebracht. Der untere Hangar war mein Ziel. Ich musste weiter. Noch knappe hundert Meter zur nächsten Speiche. Es war still. Plötzlich hörte ich diese Stille. Es war schon seit Wochen still. Aber nie so wie in diesem Moment. All meine Angst sammelte sich im Lauschen dieser Stille.

Und da war es wieder.

Hinter der Schleuse. Wie ein Dorn fuhr das schwach kratzende Geräusch in meine Nerven. Meine Haare stellten sich. Die Angst schnürte mir die Kehle zu. Ich begann zu rennen. Hundert Meter! Früher ein Klacks für mich. Jetzt wie ein nie enden wollendes Laufband. Ich rannte und schickte Befehle an meine Beine. Nicht versagen! Weiter! Los, kommt schon! Schwer atmend erreichte ich die Speiche. Ich schloss das Schott hinter mir. Fehlton. Keine Versiegelung möglich.

Hilflos ausgeliefert. Diesem Biest. Oder was immer es war. Wusste es, was ich vor hatte? Ahnte dieses verdammte Ding, was in den letzten Überresten meines Verstandes als Plan abgelegt war? Vielleicht. Mir schnürte es die Kehle zu, beim Gedanken an all das, was ich nicht wusste. Ich war mir auf einmal sicher, dass es mindestens so schlau war wie ich. Und es kannte die Station. Für den Jäger lag der Fluchtweg des Opfers völlig auf der Hand. Ich hechelte weiter durch die Speiche in Richtung Achse.

Was konnte ich tun? Selbst wenn ich rechtzeitig den Hangar erreichte, war bis dahin immer noch unklar, ob es überhaupt noch ein Beiboot gab. Und wenn ja, ob es funktionsfähig wäre. Um dies alles herauszufinden, war Zeit nötig. Und Zeit hatte ich nicht. Das Biest konnte also eigentlich ganz ruhig in Richtung unser beider Ziel marschieren. Ein Fenster kam. Ich hielt an und schaute zum Ring zurück. DA! Da meinte ich was gesehen zu haben. Ein Schatten. Hinter den Fenstern. Ich rannte weiter. Und plötzlich explodierte eine Idee inmitten meiner Hoffnungslosigkeit.

Wenn ich nun nicht den Weg nähme, den jedes Opfer in Panik nimmt? Dann könnte ich kostbare Zeit gewinnen. Am oberen Ende der Achse war ebenfalls ein Hangar. Das Ding wird bei dieser Geschwindigkeit zehn Minuten mehr als ich zum Hangar benötigen. Wenn nun gar nicht der untere Hangar mein Ziel ist, wie es das wohl vermuten musste, sondern ich schon längst auf dem Weg zum oberen Hangar, dann wäre es möglich, zehn Minuten plus zwei Überraschungsminuten zu gewinnen. Mit Sicherheit. Einzig der Weg nach oben bereitete mir noch Kopfschmerzen. Der Zentrallift als Transportmittel fiel weg. Der war ausgefallen. Blieben nur die Aufstiegsschächte, von denen es vier Stück kreisförmig um den Lift gab. Jeder groß genug für drei Leute, und alle fünf Meter ein Podest. Insgesamt 200 Meter hoch. Ich bekam Angst, bei dem Gedanken an den Aufstieg. Angst, noch länger in dieser Station verbringen zu müssen. Angst vor einem Versagen. Mittendrin. Einfach aufgeben. Das sähe mir ähnlich. Ich entschloss mich dennoch zum Aufstieg.

Keuchend erreichte ich die Achse. Ich stellte mir das Ding als Tier vor. Es würde vielleicht seine Nase einsetzen, wenn es denn eine hatte. Ich zog mein verschwitztes Shirt aus und rieb damit den Durchgang zur Hangarsektion ein. Dann versuchte ich möglichst vorsichtig die Tür zu einem der Aufstiegsschächte zu öffnen. Hier drin brannte nur Notbeleuchtung. Das gab mir komischerweise ein bisschen Sicherheit zurück. Ich schüttelte meine Arme aus, verriegelte die Tür von innen und begann an der Leiter hochzusteigen. Sprosse um Sprosse. Ich zählte bis fünfzehn, stoppte und lauschte. Doch das Geräusch meiner pfeifenden Lunge war zu laut, und das Rauschen des Blutes in meinen Ohren durchdringen, gelang mir nicht. Ich blickte nach oben. Die Röhre verlief sich im Nichts.

Weiter.

Bis fünfzehn zählen. Stopp.

Weiter.

Bis fünfzehn zählen. Stopp.

Ich achtete nicht auf die Höhe, und kurz schien es mir, als vergäße ich die Angst. Ein Trugschluss. Wo war ich? Ah, da, eine Markierung. 80 Meter. Ich erreichte das Podest und setzte mich drauf. Automatisch griff ich nach dem Hypospray und sprühte mir von dem Zeug in den Rachen, spürte, wie sich meine Pumpe beruhigte. Ich lauschte und drehte meinen Kopf so, dass mein eines Ohr in den Schacht unter mir hörte. Aber da war nichts. Vielleicht würde mein Plan aufgehen. Also weiter. Bis fünfzehn zählen. Sprosse um Sprosse. Stoppen. Bis fünfzehn zählen ...

Ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden. So kam es mir jedenfalls vor. Mit zunehmender Entkräftung wurde mir alles egal. Einzig dieser Funke in mir, der brannte noch und trieb mich vorwärts. Ich konnte das Ende der Achse sehen. Höhe 160 stand vor mir. Und doch war mir danach einfach loszulassen. Fallen und dann schlafen. Ich setzte mich auf das Podest und pumpte eine große Ladung Hypospray in meinen Rachen. Wie oft man das Zeug wohl nehmen konnte, ohne einen direkten Schaden zu erleiden? Na, was soll’s, dachte ich bei mir. Hier sterben oder woanders. Was machte das schon aus? Doch die Angst kam zurück. Die Angst vor diesem unbekannten Grauen. Was immer es war. Es trieb mich fast zur Panik. Los, weiter!, schrie ich mich in Gedanken an.

Ich kam langsam hoch und dann rollte ein furchterregendes Knacken aus dem Dunkel der Röhre unter mir heran. Ich konnte förmlich spüren, wie sich das Knacken nach oben fortsetzte, und bei mir ankam, mit dem Hauch des Todes im Gepäck. Ich roch die Gefahr. Das Knacken war gerade abgeklungen, als ein Summen ertönte. Ich stutzte! Der Lift? Der Lift geht wieder? Aber wie um alles in der Welt war das möglich? Ich spürte das Zittern im Material der Achse stärker werden. Der Lift fuhr nach oben! Und jetzt? Oh Himmel, gottverdammter Mist! Wie nur, war es diesem Ding gelungen, den Lift in Betrieb zu setzen?!

Ich schaute nach oben. Ein Podest höher war der Ausgang zur vorletzten Radspeiche. Was sollte ich tun? Nur raus hier! Auf jeden Fall! Das Ding wusste, was ich vorhatte. Ich hielt den Atem an. Der Lift sauste hinter der gegenüberliegenden Wand an mir vorbei, fuhr bis ganz nach oben. Es gab nur noch eine Möglichkeit! Ich kletterte weiter. Mühelos erreichte ich das nächste Podest. Ich spürte das Adrenalin. Behutsam öffnete ich die Tür. Nichts zu sehen. Nichts zu hören. Das Biest war sicher am Endpunkt des Liftes ausgestiegen und vermutete mich nun im dortigen Hangar. Das verschaffte mir wieder etwas Zeit. Ich kletterte aus dem Schacht und lief durch die Speiche in die Ringsektion. Genau gegenüber war eine Andockschleuse, deren Blende ich öffnete, und betrat den Schleusenraum.

Mein Entschluss stand fest. Gegenüber an der Wand war die Elektronik der Andockschleuse. Ich deaktivierte sie und stellte manuellen Betrieb her. Dann löste ich die Hauptverriegelungen. Nun war es nur noch ein Griff, und die entweichende Atmosphäre würde mich, und alles was nicht niet- und nagelfest war, in den Raum hinausschleudern. Vielleicht auch dieses Ding. Ich ging den Vorgang in Gedanken immer wieder durch. Dann stellte ich mich draußen auf den Ring und begann zu rufen. Mit einem herumliegenden Metallteil haute ich auf die Wand ein. Es schepperte metallisch. Ich schrie mir die Kehle aus dem Leib, bedachte dieses unbekannte Wesen mit allen Schimpfwörtern, die mir einfielen. Zwischendurch stoppte ich immer wieder und lauschte.

Und nach einer halben Ewigkeit fiel plötzlich das Licht aus. Die Notbeleuchtung schaltete sich ein. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Da war es. Ich spürte die Gefahr näher kommen. Hastig zog ich mich in den Schleusenraum zurück und spähte um die Kante in den Gang hinein. Mal nach links, dann wieder nach rechts. Diese Angst in mir war pure Gewalt. Ich hatte so etwas noch nie gefühlt. Es zischte.

Dann sah ich es kommen. Von links. Eine schemenhafte Erscheinung. Langsame Bewegungen, dafür sehr viele. Was war das?! Tastende, zittrige Glieder, darunter kriechende, langsame Schatten. Ein Säuseln und Zischen wie bei einer Schlange. Ich wollte es endlich sehen! Stattdessen rannte ich schnell zur Schleuse und nahm den Griff in die Hand. Das war es nun? Das Ende meiner kläglichen Existenz? Hier im Nichts? Würde das Ding mit hinaus gezogen? Oder konnte es im Vakuum überleben? Was gäbe ich dafür, zu erfahren, ob mein Tod umsonst war oder nicht. Es kratzte direkt vor mir und dann sah ich was es war. Da stand es. Mit seinen acht Augen fixierte es mich, und niemals hätte ich mir vorstellen mögen, dass das Universum eine solche Kreatur zu schaffen imstande war. Ich legte den Griff um. Nichts passierte! Noch einmal! Ich erstarrte. Dieses Ding begann in den Schleusenraum zu kriechen. GOTT! WENN ES DICH GIBT, DANN TÖTE MICH JETZT! Mir wurde schwarz vor Augen.

*​

Die zwei Wärter standen an der Tür und schauten durch die Plexiglasscheibe in den Raum hinein. Drinnen war nicht viel zu sehen. Wattierte Wände, ein Mattenboden, kein Fenster, keine Möbel. Nichts. Nur ein Mann, der plötzlich umgefallen war.
»Siehst du?« sagte der linke, größere von beiden. »Er ist umgekippt. Wie ich es gesagt habe. Und das innerhalb von 30 Minuten. Du schuldest mir 20 Mäuse.«
Der kleinere schaute ungläubig durch das Fenster.
»Ich versteh das nicht.«
Seine Nase lag platt auf dem Plexiglas.
»Woher weißt Du, wann das passiert?«
»Ist immer dasselbe Schema. Er fängt an, im Kreis zu laufen. Läuft er links rum, dann sind es 30 Minuten. Läuft er rechts rum, sind es 60 Minuten. Beide Male fängt er nach fünf Minuten an zu rennen. Bei 30 Minuten klettert er irgendwo hoch. Bei 60 Minuten schwimmt er durch irgendwas durch.«
Er schob dem kleineren Wärter die Hand vor das Gesicht.
»20 Mäuse!«
Zähneknirschend gab der Verlierer dem Großen seinen Wettgewinn.
»Okay, danke. Hab ich dir schon den gezeigt, der sich immer den Finger in den Hintern steckt?«
Der kleine Wärter schüttelte den Kopf.
»Gut. Mach‘s Licht aus und komm mit«
Der Große ging los und der Kleine schaute noch einmal hinein. Dann knipste er das Licht aus.

Für Tashmetum

 
Zuletzt bearbeitet:

Tashmetum hat durch seine Kritik an "Alte Freunde" meine Abneigung gegen das Schreiben von Horrorgeschichten ein wenig gedämpft. Ich habe einen alten Text - im Übrigen auch ein ehemaliger Traum - ein wenig nach seinen Empfehlungen aufgepäppelt.

Zuerst habe ich mir die Frage gestellt: Was ist FÜR MICH Horror? Filme wie "Tanz der Teufel" ist netter Splatter. Horror ist für mich, was ich NICHT sehe. Und doch muss es eine Auflösung geben. Nach dem Rezept habe ich das mal versucht. Aber ich schreibe so was nicht mehr nachts um eins!

Viel Spaß.

Morphin

 

Mahlzeit!

Doppeltes entfernt. Danke fürs sonntägliche Lesen. Hm, ja, über das Weinen muss ich mal nachdenken. Obwohl ... ich nehm es mal einfach raus. Danke für den Tipp.

Grüße und schönen Sonntach wünscht

Morphin

 

Tagchen flammbert,

danke fürs Lesen. Ein Déja-vû sagst Du? Hm, gar nicht mal so schlecht, die Idee. Jetzt schreib ich noch schnell das Ding hier fertig, dann überlege ich mir das mal ...

Griasle
Morphin

 

Hallo Morphin,
leider muss ich sagen, dass mir der Großteil deiner Geschichte nicht wirklich gefallen hat. Ich denke, das hat vor allem den Grund, dass du viel zu technisch und genau erzählst, also so und so viele Ringe, der Hangar liegt so und so viele Meter dort, es dauert zehn Minuten, er kann zwei Minuten Zeit rausholen, alles ist so mathematisch und störte mich so sehr beim Lesefluss. Dadurch kommt bei mir kein Horror/Grusel auf, man bleibt so oft an genauen Beschreibungen der All-Station hängen, dass man das "Böse", also das Monster, irgendwie vergisst.

Auch finde ich, dass man einige Sätze streichen und die Geschichte straffen könnte. Z. B. wird meiner Meinung nach zu oft über den pfeifenden/lauten Atem und das Hämmern der "Pumpe" (ein Wort, das ich überhaupt nicht mag *g) gesprochen. Da die Geschichte ja nur in einer sehr kurzen Zeitspanne spielt, ist dem Leser schon klar, dass er auch später noch außer Atem ist.

Wo du aber dann sehr gut erzählst, ist er letzte Absatz. Der ist straff und böse, genau richtig, auch wenn du ein wenig auf die böse Traumpointe zurückgreifst, ist das in diesem Fall ok, weil das wirklich böse ja die Menschen vor der Tür sind.

So, ich hoffe du verzeihst mir und: ist ja nur meine Meinung. :)

LG
Tamira

PS: Hier noch ein paar Kleinigkeiten:

Wenn ich schnell laufe (nicht, dass ich das oft täte), sehe ich nicht auf meine Schuhe, sondern immer geradeaus. Sähe ich auf meine Schuhe, würde ich auf der Nase landen.

Es pumpte mit aller Kraft mein Blut durch die Adern
ich finde, ein überflüssiger Satz.

und sprühte von dem Zeug an meine Rachenwand.
ein seltsamer Satzteil, wie ich finde. Irgendwie so unvollständig. Vielleiht fehlt "etwas"?
Dasselbe später nochmal.

Aber da war nichts, außer meiner Panik
Hört man die denn?

Die Notbeleuchtung reichte nur für ein ungefähres Erkennen der Umgebung aus.
ungefähres klingt komisch, evtl. besser schemenhaftes?

dass mein eines Ohr in den Schacht unter mir hörte
Ein Ohr ist doch kein eigenständiges Lebewesen. Ich würde schreiben: dass ich mit einem Ohr ...

Ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden. So kam es mir jedenfalls vor.
Würde ich streichen.

Es trieb mich fast zur Panik.
Weiter oben hatte er schon mal Panik. Nicht nur fast. Im ersten Absatz, glaube ich. Hat er sich denn in der Zwischenzeit wieder beruhigt?

 

Mahlzeit Tamira,

ja, der Horror ... meine zweite Horrorgeschichte. Hab mir ja vorgenommen, da noch ein wenig zu üben, in dem mir unbekannten Terrain. Vielleicht sollte ich mal tatsächlich nen Horrorfilm angucken. Ich muss ja bei Alien schon die Augen zumachen. :D

Allerdings braucht man da auch Stoff, und da bin ich herrlich phantasielos. Oder ich lass das Genre ganz bleiben. Wär auch kein Verlust.

Erst mal noch en bissken ruhen lassen, den Text. Ich les mir den grad gar nicht durch, um Abstand zu bekommen.

Danke fürs Lesen und Deine Mühe.

Morphin

 

Hallo Morphin,

mir hat deine Geschichte gut gefallen. Ich könnte mir vorstellen bzw. ich würde mir wünschen, dass die erste Szene Teil eines längeren Romans ist, den ich mit Freuden verschlingen würde. Ich kann den anderen LeserInnen nur zustimmen, dass Horror das ist, was ich NICHT sehe, und finde, dass du das sehr gut hingekriegt hast. Wirklich spannend.
Die Spannung könnte meiner Meinung nach noch etwas erhöht werden, wenn die Beschreibungen des Raums etwas weniger detailliert wären. Da muss ich einem vorhergegangenen Beitrag zustimmen, dass das die Geschichte etwas ausbremst. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine hastige Leserin bin, aber da habe ich mich ein paar Mal beim Überlesen ertappt.
Die Schlussszene hat den ganzen Horror noch einmal verstärkt, und gleichzeitig auf eine andere Ebene gehoben. Schöner Kunstgriff! Wahnvorstellungen und der Verlust der eigenen intellektuellen Fähigkeiten sind für mich nämlich fast noch schlimmer als der Tod.
Schönen Tag noch und lg
Marlene

 

Hallo MorphiN.
Ich mag Horror recht gerne, wenn er gut gemacht ist. Aber ich bin ein Mädchen, zu viel Technikbeschreibung finde ich langweilig. Und ich bin schwer zu gruseln. Horror und Humor ist etwas sehr individuelles, da gehen die Geschmäcker extrem weit auseinander. Und ich bin da glaub auch eine besonders harte Nuss.
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mich nicht gefürchtet. Die Technik hat mich wie gesagt gestört und Verfolgungsjagden hatte man nun schon gefühlte 35000 mal filmisch und literarisch.
Die Beschreibungen seines Artems, seines Herzens und seines Blutkreislaufs kamen mit auf die selbe Art zu oft vor.
Die Auflösung hat mich jetzt auch nicht geholt, hatte was von "puh, aufgewacht, war doch nur ein Traum"-Stilmittel.

Tut mir Leid, liegt sicher auch an mir, ich hab schon sehr viel Horror konsumiert, ich bin da glaube ich ein bisschen abgehärtet.

Gehab Dich wohl, bis zur nächsten Geschichte,
Gretha

 

Nabönd allerseits,

und allen meinen Dank für die wertvolle Zeit, die ihr mir geopfert habt.

He de Be (würde mich ja schon mal interessieren, was das heißt), Marlene und Gretha ... also zu viel Technik. Ja, könnte sein, dass es in Richtung endlose Gänge auf der Nostromo geht. Junge, was hab ich geschwitzt, damals 1979 im Kino. Also bis zur nächsten Horrorgeschichte wird noch ein wenig Zeit vergehen. Und die hier werde ich mir mal in den Herbstferien vorknöpfen. Zur Zeit muss ich aufpassen, dass ich den Faden nicht verliere ... das wäre nicht so gut.

Das "Ding" habe ich übrigens vorher rausgenommen. Es war eigentlich eine Spinne. Und Spinnen sind für mich der ECHTE Horror.

Grüße
Morphin

 

Hallo Morphin,

eine wirkliche fesselnde Geschichte ist dir da gelungen. Man ist sofort drin in der Handlung und diese lässt einen bis zum Ende auch nicht mehr los.

Hab ich sehr gern gelesen.

Eine Wiederholung ist mir aber aufgefallen.

Die Angst schnürte mir die Kehle zu

Und wenige Zeilen später heißt es:

Mir schnürte es die Kehle zu, beim Gedanken an all das, was ich nicht wusste.

Aber insgesamt eine runde Sache, die mich von Anfang bis Ende gepackt hat.

Gruß von der Kellerassel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hat mir wirklich gut gefallen, Heiko. Ich finde die Geschichte sehr spannend, sehr atemlos und atmosphärisch dicht erzählt. Auch die Beschreibung des ganzen technischen Krams mochte ich, weil sie für mein Gefühl den Irrwitz der Situation noch steigert, sie noch beklemmender wirken lässt. Das technoide Setting stellt einfach einen notwendigen Kontrast dar zur psychischen Verfasstheit des Astronauten. Der arme Gejagte muss ja trotz seiner Todesangst rational bleiben, er muss weiterhin den ganzen technischen Krempel beherrschen, er muss weiterhin funktionieren, um zu überleben. Auch wenn er weiß, dass er eigentlich am Arsch ist.
Das Ende fand ich richtig toll. Denn da steckt ja erst das wahre Grauen drin. Alles davor kann ich ja als nichtreale Science Fiction abtun, die, wenn überhaupt, erst in Jahrzehnten, wennn nicht Jahrhunderten möglich ist, quasi ein reines Fantasieprodukt deines Autorenhirns.
Wohingegen ich mir die Schlussszene als absolut realistisch vorstellen kann. Theoretisch kann ein Menschengehirn ja wirklich dermaßen kaputtgehen. Und diese Vorstellung eines gepeinigten Menschen, dessen Bewusstsein in einem ewigdauernden Alptraum festhängt, ist wahrlich haarsträubend.

Starke Geschichte. Heiko.

offshore

PS
apropos haarsträubend:

Meine Haare stellten sich. Die Angst schnürte mir die Kehle zu.
Stellten sich die Haare dem Verfolger, oder stellten sie sich nicht vielmehr auf?

 
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Hallo MorphiN. Ich mag Horror recht gerne, wenn er gut gemacht ist. Aber ich bin ein Mädchen, zu viel Technikbeschreibung finde ich langweilig. Und ich bin schwer zu gruseln. Horror und Humor ist etwas sehr individuelles, da gehen die Geschmäcker extrem weit auseinander. Und ich bin da glaub auch eine besonders harte Nuss. Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mich nicht gefürchtet. Die Technik hat mich wie gesagt gestört und Verfolgungsjagden hatte man nun schon gefühlte 35000 mal filmisch und literarisch. Die Beschreibungen seines Artems, seines Herzens und seines Blutkreislaufs kamen mit auf die selbe Art zu oft vor. Die Auflösung hat mich jetzt auch nicht geholt, hatte was von "puh, aufgewacht, war doch nur ein Traum"-Stilmittel. Tut mir Leid, liegt sicher auch an mir, ich hab schon sehr viel Horror konsumiert, ich bin da glaube ich ein bisschen abgehärtet.
Gehab Dich wohl, bis zur nächsten Geschichte, Gretha

Hallo "Morphin",

ich fand Deine Geschichte auch spannend. Gegen so ein Gejagtwerden durch einen übermächtigen, unbekannten, auch noch unmenschlichen Gegner, Dunkelheit, Alleinsein, sofern man noch in der Lage ist, sich hineinzuversetzen, ist man nie abgestumpft genug, da eine urmenschliche Angst beschrieben wird, die uns nie verlässt. Sonst würden ja Horrorfilme auch nicht funktionieren, da man nach dem ersten seine Angst verloren hätte. Wem dieses Gefühl abhanden gekommen ist, dem sei einmal wieder der nächtliche Besuch einer verlassenen U-Bahn-Station oder Tunnelunterführung empfohlen.

Die "Technik" hat mich garnicht gestört, sie war vielmehr hilfreich, um sich ein Bild im Kopf zu machen und die Momente, in denen der Protagonist logisch bzw. analytisch denkt sichtbar zu machen.

Einzig der Schluss gefällt mir ebenfalls nicht. Das ist mir in der Tat zu billig. Ich will aber nicht nur kritisieren ohne Gegenvorschlag, also hätte ich an folgenden Stellen angesetzt:
Du hast eine Zäsur, als der Protagonist sich entscheidet, nicht mehr zu flüchten und sich selbst zu opfern, um seinen Verfolger zu vernichten. Das geschieht nicht weil er andere (die Weltraumstation ist menschenleer?) dadurch retten möchte, vielmehr, weil er für sich keinen Ausweg sieht. Er müßte also nur noch in der Lage sein, die Schleuse im richtigen Moment zu öffnen.
Hier kann der Faktor Nervenstärke/Psychologie eine Rolle spielen, Du könntest es bis zum Äußersten treiben. Ein großer Spannungsfaktor Deiner Geschichte war ja eben, daß der Leser allenfalls eine wage Vorstellung von dem Verfolger hat; demnach könnte der Verfolger sich nie wirklich zeigen und mehr im Kopf des Protagonisten/Lesers existieren.
Der Titel lautet "Kein Entkommen", also würde ich diesem treu bleiben und den eigentlichen Verfolger zum Beispiel direkt hinter der Schleuse, also außerhalb des Schiffs, ansiedeln oder der Ausgang ist gleichzeitig der Eingang wiederum in die Weltraumstation. Eine Zeitschleife ist auch nicht übel, oder ein überraschendes Ende, insofern es keinen (physischen) Verfolger gibt oder es sich um andere Menschen/Überlebende handelt, was der Protagonist aber erst bemerkt, nachdem er die Schleuse geöffnet hat. Etc.

 

Grüß di Gott, Kellerassel, Ernst, Felix ...

Technik, zu viel Technik, zu wenig Technik ... ach, ich weiß auch nicht. Klar, das Ende, hm, wie gesagt, war es ein Traum, und eine Spinne war hinter mir her, durch Gänge, immer weiter, und im Traum gab es einfach "kein Entkommen". Bis zum Aufwachen. Und selbst da wirkte er noch nach. Ich sammel auf jeden Fall mal die Vorschläge, vor allem für das Ende, weiter oben war ja noch ne gute Idee.

Das Ganze könnte man auch in eine Höhle verlegen, so Schwäbische Alb oder so. Bei Horror scheiden sich wohl wirklich die Meinungen extrem, das merke ich schon. Für mich ist das hier schon Horror, für andere nur das Sonntagsmärchen. Hrhrhr ...

Wahrscheinlich ist es besser aus den vielen Ideen, eine komplett neue Geschichte zu machen. Es wird ja nicht meine letzte Horrorgeschichte sein, denn irgendwie bin ich auf den Geschmack gekommen. Hab jetzt mal wieder Silent Hill installiert. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Vielen Dank Euch.

Morphin

 
Zuletzt bearbeitet:

Auf schwäbische Alb-Höhlen hab ich ein Patent.:Pfeif:

Edit sagt, "Ein Satz-Kommentare sind hier nicht gerne gesehen!"
Also noch ein bisschen mehr dazu.

Ich könnte mir vorstellen, dass Männer sich gerne mit Technischen Hintergründen, Raumschiffen, Labors, Schiffen gruseln. Ich spule dann immer vor. Bis zur nächsten gruseligen Szene. Gutes Beispiel, Stanisław Lem, ich liebe seinen Schreibstil, aber wenn er sich mal wieder über zwei Seiten in technischen Beschreibungen verliert, dann überlese ich das frech.
Ich kann nicht mal ne Bohrmaschine bedienen. Nicht weil ich es nicht könnte, sondern weil es mich nicht interessiert. Auch wenn man das als feministische Frau heute wollen sollte.

In dem Punkt bin ich bin eine Frau, kann und will ich nichts dagegen unternehmen.
Ich mag Horror lieber im Wald, im Dorf, mitten im Leben.
Und gerne mit detaillierten Leichenbeschreibungen, dann bin ich glücklich.

Ich muss glaube ich mal selber eine schreiben.

 

Ach nee Horror –

bin kein Freund davon, den braucht eigentlich keiner, wenn wir an die Ost-Ukraine, den Vorderen Orient, Libyen, Sudan, Somalia nebst engerer Nachbarschaft, Westafrika oder auch nur die Frauenlage nicht nur in der größten Demokratie der Welt und den ganzen Mist vor der eigenen Haustür denken,

aber Titel und Dein Name - in Verbindung mit der Widmung,

dear brother Morphin,

heißt mich geradezu, mal reinschaun & eins draufzusetzen.

Ob der Icherzähler in der horrorwitzig-SF-xperimentösen Geschichte nun klaustro-, arachno- oder gar phobophob (ach du lieber Henker!, jetzt auch noch Klangmalerei) sei oder schlicht vom Tubenkatarrh verfolgt wird, bleibe dahingestellt. In einer sehr geschlossenen Welt des Katzenjammers (so die B-Deutung des “hangover“’s for me and my monkeye) fragte ich mich – noch bevor das Ende erreicht war mit einer grandiosen Lösung, von der der Icherzähler ja eigentlich gar nichts wissen kann. Aber was wissen wir armen Wichte denn schon überhaupt?

Welchen Stoff mag diese arme Seele da genommen haben?

Aber immer gibt es was, von dem man nix weiß, nix wissen kann, und was sich boshaft genug partout nicht zeigen will. Aber – wie schon mit dem Tubenkatarrh und seiner Frau, der Tinnitussy, angedeutet - zumindest wie beim Versteckspiel der Kindheit – wenn auch ganz anders – ruft, a scratchin’ noisy scrape ’n’ twang (das kratzt besser als das gerade mal bissken juckende Deutsche). Das Opfer im geschlossenen System kann aber wie der Paranoide sich „die“ Welt nach eigenem Bilde basteln und trotz aller Beschränktheit als gottgleich einschätzen. So hätte er keineswegs vom Baum der Erkenntnis genossen, die Schlange aber auf jeden Fall obsiegt, indem sie die arme Seele schlicht weggebissen hat – Gott ist tot, selbst wenn er wieder auferstünde. Und draußen stehn die Gaffer, applaudieren vielleicht. Möglich, dass das Labor gar bald von Bangstern als börsennotiertes Wettpapier gehandelt wird. Eine lebende, zwobeinige, wenn auch gemäßigte Litfaßsäule bin selbst ich, der nach einem Studium des Marketing Feind aller Propaganda geworden bin. Aber ein T-Shirt kann ich mir leider nicht selber zimmern …

Gern gelesen vom

Friedel

Meine Fresse – übers Nachdenken hätt ich doch was fast durchgehn lassen. Aber nicht mit mir, lieber Icherzähler!

Langsam wurde ich ruhiger und versuchte[,] mich auf andere Geräusche zu konzentrieren.

Ist das nicht ein wenig widersprüchlich?
Es war nichts zu sehen. Über mir konnte ich die anderen Speichen zur Achse der Station sehen.
Vielleicht doch besser etwa so
Es war nichts zu sehen[, außer ü]ber mir […] die anderen Speichen zur Achse der Station […].

Es gab keine Chance[,] diesem Ding zu entkommen.
Was konnte ich tun[,] um es auszutricksen, zu umgehen.

Die Station bestand aus 5 Ringen, …
Zahlen bis zwölf werden üblicherweise ausgeschrieben …
Meine Haare stellten sich [auf].

Dann versuchte ich[,] möglichst vorsichtig die Tür zu einem der Aufstiegsschächte zu öffnen.

Ich lauschte und drehte meinen Kopf so, dass mein eines Ohr in den Schacht unter mir hörte
Ja, „mein eines Ohr“ kenn ich auch von hier, is mich bekannt, ist aber – wie ich finde – eher ein mäßige Formulierung, warum nicht ohne, hört man doch üblicherweise mit dem einen oder/und dem andern Ohr, vllt. eleganter
Ich lauschte und drehte meinen Kopf so, dass [ich] in den Schacht unter mir hör[en konnte]
Vielleicht sogar "horchen" besser als "hören".

… und dann sah ich[,] was es war.

Und dann doch der letzte Punkt
»Gut. Mach‘s Licht aus und komm mit[.]«
als schöner Abschluss.

Schönes Wochenende wünsct der

Friedel

 

Hallo Morphin,

Ein verzweifelter Blick auf den Boden, auf meine Schuhe. Einen vor den anderen, ich rannte so schnell ich konnte.
ich muss zugeben, dass ich hier schon gelich beim Einstieg gestolpert bin. Einen vor den anderen, das suggeriert für mich ein vorsichtiges Vorwärtsgehen. Wenn du dann im nächsten Satz schreibst, er rannte so schnell er konnte, ist das fürmich schief. Also mit Vollgas auf den Boden zu gucken, nee. Da kommt man ins Stolpern, da muss man schon geradeaus sehen.

Es zischte und meine Lunge keuchte ihr abgehetztes Lied dazu.
das mit dem Lied gefällt mir eigentlich sehr, nur kippt es aus deiner sonstigen Sprache raus. Solche poetischen Vergleiche hast du ja sonst nicht drin im Text

sprühte von dem Zeug an meine Rachenwand.
Rachenwand? Also das hat mich auch wieder stolpern lassen. Warum nicht einfach in den Rachen?

Die Notbeleuchtung reichte nur für ein ungefähres Erkennen der Umgebung aus.
so und das ist für mich der Knackpunkt deiner Geschichte. EInige bemängeln den Technik-Jargon, das war nicht mein Problem. Mein Problem ist, ich sehe nicht, wo dein Prot da durchhastet.
ein ungefähres Erkennen der Umgebung. Ich hatte da die ganze Zeit kein Bild von vor Augen. Ich denke spätestens an dieser Stelle, solltest du deine Umgebung mal beschreiben, so richtig zeigen. Gibt es da eigentlich auch Farben? Aus welchem Material ist das alles? Das ist ... nicht greifbar für mich.

In meinen Augen würde der Horror dadurch viel erlebbarer werden. Dass du das Monster vor den Augen verbirgst, das finde ich richtig so, würde sogar noch krasser wirken, wenn die Umgebung/ die Station noch deutlicher, noch präsenter wäre.
Das hat ja sowas Alien-mäßiges. Man weiß von dem Grauen, sieht es aber praktisch nie. Ich finde die acht Augen eigentlich schon zu viel. Also wenndu die schon so explizit nennst, dann brauch ich auch wieder ein Blid davon. Ein weiterer Film-Vergleich drängte sich auf: Even Horizon. Dein Prot hat ja auch was Wahnhaftes an sich, dachte ich die ganze Zeit über. Hätte mich nicht gewundert, wenn er sich das Viech nur einbildet. Von daher finde ich deine Auflösung auch sehr gelungen. Für mich der stärkste Teil der Geschichte. Die Flucht an sich, naja, da würde es auch nicht schaden, wenn man die kürzen würde, um ein gutes Stück.

Der Titel klingt sehr reißerisch, sehr 80er ;) Aber er passt natürlich. DIe immerwährende Flucht, anscheinend wirklich ohne Entkommen. Das ist schon hart, wenn man sich das mal so vorstellt, dass es jemanden wirklich so gehen könnte. Ich denke der Schlussteil wird das sein, was mir in Erinnerung bleibt.

grüßlichst
weltenläufer

 

Mahlzeit weltenläufer,

vielen Dank für Zeit und Worte. "Rachenwand" deshalb, weil man es genau dorthin sprühen soll. Ein Digitalis enthaltendes Mittelchen geht per Osmose von der Rachenwand direkt in die zentralen Blutbahnen und wirkt dadurch unmittelbar. Einfach in den Rachen, dabei vielleicht noch schlucken, ist nicht hilfreich.

Ansonsten, ja, Horror schreiben hat - wie alles andere auch - mit Routine zu tun. Diese meine erste Horrorgeschichte hat sie noch nicht. Es bleibt also nur, eine neue Version, komplett neu, zu tippen. Verbessern ist weniger meine Sache.

Leider bin ich auch nicht so erpicht darauf, Horror zu schreiben, geschweige denn zu lesen oder nen Film zu gucken. Wenn ich Spinnen sehe hier, laufe ich schon durch geschlossene Türen.

Dann ist das noch eine sehr frühe Geschichte. Also zwischen der hier und "Kalte Herzen" liegen knapp 15 Jahre. Horror ist einfach unnötig. Hab genug Horror im echten Leben.

Wenn mich also mal wieder die Muse küsst, werde ich eine zweite Version entstehen lassen und mir vorher "Der Ring" oder so was reinziehen.

Grüße
Morphin

 

Moin Morphin.

Denn gibt's mal auch von mir ein kurzes Feedback:
Gefesselt hat's mich leider nicht. Die ganzen relativ detailgetreuen Beschreibungen haben bei mir keine Stimmung erzeugt. Klang mehr nach dem Bauplan einer Raumstation ;)
Okay, es ist durchaus sinnvoll, zu wissen, wo sich der Protagonist befindet, aber für die Kürze der Geschichte, ist mir das zu viel; oder der Rest zu wenig, wie man es nimmt.
Mit zu wenig meine ich, zu wenig Abwechslung. Du versuchst, dem Leser die Angst des Prot nahe zu bringen, allerdings mit recht wenig Fantasie (schwerer Atem, Nackenhaare, die sich aufstellen, Herzschlag ...). Ist mir persönlich ein wenig zu altbacken.
Die Beschreibung des Monsters ... 8 Augen? Huhhhh ... wie gruselig :D. Vielleicht hättest du gerade hier auf deine Horrorinterpretation des Nichtsehens beharren sollen. Hehe.
Das Ende dann war der Hammer! Hut ab, damit hatte ich dann wirklich nicht gerechnet. Und ohne Scheiß, das hat mir richtig gut gefallen. Kurzer, realistischer Dialog. Sehr gut. Hier kam wirklich mehr Horror rüber, als in dem ganzen Rest der Geschichte.
Vielleicht bringst du in deiner nächsten Horrorgeschichte einfach mindestens zwei Personen ein :)

Gruß! Salem

 

Mahlzeit Salem!

Yep, man müsste noch einen "Bearbeitungs-Modus" einführen, so dass jeder sieht, dass hier gewerkelt wird. Gut wäre ein festgelegter Zeitrahmen. Zu bearbeiten bis: etc.

Danke fürs Lesen und Kommentieren, und sie wird auf jeden Fall verändert. Aber momentan habe ich echt nen Textstau hier. Ich bräuchte vier Hände und zwei Tastaturen. Ich spiel jetzt erst mal Silent Hill 2 durch, wenn ich es schaffe. Mal den Horror kennenlernen.

Griasle
Morphin

 

Nabend Morphin,

aha, an Horror hast Du Dich auch herangewagt, und das gar nicht schlecht. Mir haben sowohl der Aufbau als auch die technischen Erläuterungen (abgesehen von kleinen Längen) gut gefallen. Das überraschende Ende sowieso. Erinnert tatsächlich an einen manifestierten Alptraum, der sich in einem Raumschiff abgespielt haben mag.
Am Ende in einer ständig wiederholten Endlosschleife, ohne Aussicht auf Entrinnen, gefangen zu sein, ist mMn wirklich Horror. Könnte man auch auf Szenen im Alltag anwenden ...

Weitere Vorschläge zur Textbearbeitung lasse ich bleiben, da genug Nützliches bereits erwähnt wurde.

Fazit: Gerne gelesen!

Grüßle von Ripley, äh Toni

P.S.: Lass´ uns zusammen eine Geschichte über eine Spinne schreiben! Idee hätte ich dazu.

 

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