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Doom & Gloom

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15.05.2014
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Doom & Gloom

Ich zerfetzte die übrig gebliebenen Seiten, warf sie ins Feuer. Sie brannten und sie glühten und sie zerfielen. Nichts waren sie wert, keiner wollte sie haben. Und das Feuer erlosch und die Dunkelheit siegte; gewann; beanspruchte den gesamten – wenn auch kleinen Raum – für sich. Shit.
Heute Morgen war ich noch davon überzeugt, ich könnte es schaffen. Ich brachte ihm den Stapel. Den ganzen Stapel, voll mit Buchstaben; Wörtern die Sätzen bildeten; Sätze, die sich zu einem Text formten; Text, der sich unter sich selbst begräbt. Er schickte mich fort. Seine Sekretärin schickte mich fort. Er wollte mich nicht sehen. Zeitverschwendung. Man wollte nichts riskieren für einen kleinen Schreiberling. Ein junger Bursche, der nur vom Ficken und vom Saufen schrieb und sich beim Stammtisch-philosophieren in seinen eigenen Worten verlor. Man wollte nichts riskieren, bevorzugte die etablierten Schriftsteller, die schon seit Jahren gute Werke für den Verlag schrieben. Und wenn die tot seien, dann bettete sich der Verlag daneben.
Für den Penner hätte ich mich nicht aus dem Bett geschlagen, morgens um neun, aber ich tat es trotzdem, noch wusste ich ja nichts von seinen zerschlagenden Plänen; seinen vernichtenden Gedanken; dem erbärmlichen Leben. Dieses arrogante Arschloch – ich bekam ihn seit Wochen nicht mehr zu Gesicht – würdigte nur sich selbst und sein Geld und die Sekretärin, in die er ab und zu seinen Schwanz steckte, statt seine Frau zu ficken. Sollte ich dafür seine Frau ficken? Nein, ich besorgte mir eine Flasche Whisky – billigen Seven Oaks – versank in dem kalten, alten und knatternden Stuhl, wärmte mich am Feuer.
Und wieder blieb mir nichts. Abgespeckt mit Floskeln.
Aber der Tag würde kommen. Der Tag , an dem ihn die Dunkelheit holt, und mich das Licht des Olymps.
Morgen. Morgen wird mich niemand abwimmeln. Ich würde aufstehen – nachdem ich alles verbrannt hatte – neuanfangen und ihm den besten Shit, der sogar die grössten Autoren der Weltgeschichte in den Schatten stellt, auf den Tisch knallen und danach seine Sekretärin auf dem Empfangstresen nageln. Er würde zuschauen, mir dann einen Vertrag in die Hand drücken bei dem ich gewinne und er keinen Cent sieht, nur, weil er mich berühmt machen will, und mich in den Himmel jubeln.

Ein Geschrei weckte mich. Wie jeden Morgen, war es der Nachbar, der seinen üblichen Sonnentanz tanzte und wie ein Indianer jaulte. Es war acht, es regnete. Ich hielt inne. Dann schnappte ich mir die Flasche, trank einen Schluck und fiel zurück in die harte Decke; auf das härtere Kissen; in die Hölle eines Langschläfers. Dieses Mal trieb er es zu weit. Sein bayrisches Jodeln; sein Vuvuzela-Getriller; seine schräge Stimme, (ich hatte einen Kater verdammt, warum verstand er das nicht) wenn er die vorbeilaufenden Leute begrüsste. Ich stand auf und riss das Fenster auf und die Wut tobte. Sie tobte in mir wie nie zuvor. War er der Katalysator, an dem ich mich austoben sollte? Der arme nine-to-five Bürger – wenn auch Hobby-Hippie – das arme kleine Würstchen von neben an, das selbst nur zu überleben versuchte? Stille. Ich blickte zurück ins Zimmer. Da lag es noch. Das letzte übrig Gebliebene. Das Erste. Das Manuskript in der Schublade. Ficken, Freundschaft und Gedächtnislücken.
Ich schnappte mir die alte Hose und das alte Hemd, schlüpfte in die Lederjacke und stieg in die verkommene Karre, schaltete den stotternden Motor an und fuhr los. Heute. Der Tag. Kein Zurück. Geradeaus. Ich musste zwar ein paar Mal nach links und nach rechts abbiegen, an einer Kreuzung quietschend bremsen und halten, aber die rote Ampel war mir egal. Ich raste. Mein Puls; Blut in meinen Venen; Benzin im Tank. Mein Fuß zerquetschte förmlich das Gummi des Lederstiefelsohle, die meine nackten Zehen und das Pedal nur wenige Zentimeter trennte. Im vierten Gang durch die Innenstadt, keine Rücksicht auf vorgebebene Geschwindigkeitsbegrenzungen, parkte ich mein Auto – erneut quietschend – auf dem Parkplatz, der für den schrecklichen Evan vorgesehen war. (schräg, mit dem Heck noch auf der Strasse). Evan war der Möchte-gern Verleger; der Typ, der nichts riskieren wollte; der Penner mit der Saki-Fresse. Ich stieg aus, stürmte an der netten, von Lust geschwängerten Theresa – sie hatte diesen er-ist-in-einem-Meeting-Blick – vorbei, stiess die Tür auf und pfefferte ihm das Manuskript auf den Tisch. Er war geschockt, still; brachte kein Wort heraus – zu Ungunsten seines Telefongespräches – und starrte mich an. Ich stand fordernd vor ihm, brauchte keine Worte, der Hörer fiel auf den Tisch. Wer auch immer da dran war, musste warten.
»Was soll der Mist, Sie Freak? «
»Sie lesen den Scheiss jetzt. Und dann verlegen Sie ihn. Seit Monaten hör ich dieselbe Kacke; dieselben Ausreden; das blutige, ängstliche Geschwafel eines geldgierigen, alten Sacks. Sie wollen nichts riskieren? Sie trauen sich nicht, endlich mal aus ihrer Komfortzone heraus zu stapfen und das Richtige zu tun? Wie sind Sie überhaupt so bekannt geworden und so erfolgreich, wenn Sie überhaupt nicht den Mumm dazu haben, etwas Unkonventionelles auszuprobieren? Alle grossen Autoren wurden ausgelacht, beschimpft, für Narren gehalten und nach ihrem Tod waren sie die Geilsten; die, die in die Ewigkeit gefeiert werden; die, von denen unsere Kindeskinder – Sie sind ja gerade dabei, es zwei Frauen gleichzeitig zu besorgen – noch lesen werden. Oder bringt es ihre Frau nicht mehr? Was gefällt Ihnen an mir nicht? Sie haben kein einziges Buchmanuskript gelesen, meine Short Stories nur in diesen Schmuddel Magazinen publiziert, so sehr waren Sie beschäftigt ihre Sekretärin zu bumsen. «
Piep, piep, piep. Jemand legte auf. Das Geschrei war wohl zu viel.
»Wissen sie, wer da dran war? «
»Das interessiert mich nicht die Bohne. «
»Dann wissen sie, wie sehr mich ihre Ansprache berührt hat. Hauen sie ab und setzen sie nie wieder einen Fuss in dieses Gebäude. «

Mir stank es. Erst schaute ich ihn böse an. Seiner Aufforderung kam ich nicht nach. Ich sprang auf ihn, segelte über den verdammten Mahagoni Schreibtisch. Meine Beine blieben an der Kante hängen, ich krachte unkontrolliert und mit voller Wucht in ihn hinein. Wir fielen, samt dickem Ledersessel. Evans Bauchspeck und die Lederpolster bremsten meinen Sturz, wenn auch nur leicht. Er keuchte. Ich nahm alles in Zeitlupe wahr. Der Sturz, sein Gesicht; die dicken roten Backen; die Schweissperlen, die daran herunterliefen und an seinem ekelerregenden Doppelkinn festhielten und auf den Perserteppich - er hatte ihn damals ganz stolz präsentiert, ich war mir sicher, dass er teuer war - abperlten, und den Schlüssel seines Porsche, der in hohem Bogen an uns vorbei flog und in greifbarer Nähe liegen blieben.
Mein Zeitgefühl kehrte zurück. Ich begann, wie ein Irrsinniger auf sein Gesicht einzudreschen. Immer wieder und wieder und wieder. Seine Nase krachte fürchterlich. Sein Blut befleckte den Boden; versickernd in den Fasern; vermischte sich mit einem merkwürdigen Fleck. Oh Theresa. In welcher Welt mussten wir leben. Einer Welt, in der du von einem dicken Geldsack gefickt wirst. Dieses verschissene Geld. Ich hörte weder ihren Schrei, noch nahm ich das Telefonat mit der Polizei wahr, das sie just in dem Moment führte. Als ich allerdings wieder halbwegs zur Besinnung kam, konnte ich ahnen, dass die Bullen auf dem Weg waren.
Ich stand auf, richtete meinen Blick auf den Schwabbel - er hatte keinerlei Ähnlichkeit mehr mit Evan dem Schrecklichen - so voller Blut. »Fick dich du Bastard «, sagte ich ohne jegliches Gefühl in meiner Stimme. »Wenn du mich anzeigst, erzähl ich deiner Frau von deinem kleinen Geheimnis, verstanden? « Er nickte schwach, aber das reichte mir. Ich griff mir die Schlüssel seines Autos und verließ das Büro. Draußen steckte ich mir die Hälfte einer Kippe an - sie waren im Kampf ein wenig eingeknickt - warf die Schlüssel auf den Rücksitz meiner Karre. Ich würde ihn holen, wenn die Bullen kapiert hätten, dass der Alte mich nicht anzeigte.
Nach 72 Stunden Inhaftierung, in denen ich einige nette Bekanntschaften machen durfte, kehrte ich zum Parkplatz zurück, nur war da keine Karre mehr vorzufinden. Abgeschleppt und verschrottet? Geklaut?
Shit. Und wieder saß ich da, in dem kleinen Zimmer. Die Flasche Whisky, umschlossen mit beiden Händen.

 

Guten Morgen (oder besser Mittag), Hank Johnson!

Hmmm. Ich habe gerade deine Geschichte lesen (logisch, sonst würde ich ja hier jetzt nicht schreiben). Ich lese eigentlich eher seltener Kurzgeschichten. Deswegen versuche ich jetzt einfach mein Bestes und du denkst nicht mehr als nötig über meinen Kommentar nach. Abgemacht?
Den Anfang finde ich gut. Da merkt man irgendwie, dass du deinen Schreibstil schon gefunden hast, er hat etwas Eigenes., außerdem klingt der Anfang so… poetisch, würde ich sagen.Du machst ja immer deine Semikolons ; da muss ich gestehen, dass mir die Verwendung dieser eher… nicht geläufig ist. Ich glaube, man setzt sie, wenn man „:“ oder „,“ setzen kann. Ich habe mal wo gelesen, man soll besser auf sie verzichten (ich gebe zu, manchmal nutze ich sie doch. In einer Kurzgeschichte von mir sogar mehr als oft…aber das muss so sein). Du siehst, da bin ich mir nicht sicher, also denke ich, dass das in Ordnung ist. Außerdem ist es ja Teil deines Schreibstils. Für mich war es, so etwas so zu lesen, eher ungebräuchlich. Mir wird z.Bsp. oft gesagt, dass ich statt den Bindestrichen „-“ lieber ein Komma schreiben soll… Musst du dir überlegen.
Man liest also deine Sätze (mit den teilweise sehr poetischen Formulierungen, die mag ich) und erfährt mehr über den Protagonisten. Die Stelle mit dem Licht des Olymps- soll das vielleicht ein Zeichen für seine –naja- Größenwahnsinnigkeit sein? Oder warum wird hier auf Götter angespielt? Als Zeichen des Sieges?
„Sonnentanz tanzte“ beim Nachbar- vielleicht eher „vollführte“? Da hast du nicht die Wiederholung von tanzen. Musst du aber nicht machen. „Es war acht, es regnete.“ Würde ich eher auflösen, weil das so etwas verloren zwischen den anderen Sätzen steht… Du kannst ja schreiben: „Ein Geschrei weckte mich schon früh am Morgen/ gegen acht (als mein müder Blick auf die Uhr fiel“ oder so. Und die Tatsache, dass es regnet, kannst du ja beim Sonnentanz ergänzen: „der seinen (üblichen, regnet es denn so oft?) Sonnentanz gegen den Regen tanzte“. Hm, tanzte klingt eigentlich doch ganz gut.
Und meinst du mit „Hölle des Langschläfers“ Höhle? Oder weil das Bettzeug sich so hart anfühlt?
Der Nachbar von „nebenan“. „Ich blick(t!)e zurück ins Zimmer“. „Geradeaus. Ich musste zwar ein paar Mal nach links und nach rechts abbiegen, an einer Kreuzung quietschend bremsen und halten, aber die rote Ampel war mir egal.“- ich habe den Witz mit dem geradeaus und dem abbiegen erst jetzt verstanden. Okay. „(schräg, mit dem Heck noch auf der Strasse).“ Würde ich eventuell mit in den vorherigen Satz einbinden oder einfach schreiben, dass ich..naja…ungenau parkte? Hm.
„von Lust geschwängerten“- soll das heißen, dass Theresa heißt auf den Protagonisten ist? Oder dass Evan, der M(!)öchtegern-Verleger (bei sowas bin ich mir aber unsicher) Theresa aus guter Laune heraus geschwängert hat?
Stieß mit ß! „der Hörer fiel auf den Tisch. Wer auch immer da dran war, musste warten.“ Hat Evan sich erschreckt? Fiel deshalb der Hörer auf den Tisch? Das Telefonat schien aber wichtig zu sein, also muss er sich sehr erschreckt haben (?). Und achte auf die Höflichkeitsform „Sie Freak?“, „Wissen Sie“ usw. Und warum ist die Ansprache des Protagonisten in Kursivschrift? Aber das „Piep, piep, piep“ kann man so lassen, denke ich. Und dann bin ich mir wieder bei den Semikolons nicht sicher… Shortstories zusammen, oder? Obwohl, kann man es nicht auch anders schreiben?
„Er keuchte“- nur? Nur keuchen? Aber okay… Und „nahm alles in Zeitlupe wa(h!)r“. „er hatte ihn damals ganz stolz präsentiert, ich war mir sicher, dass er teuer war“ aha, die beiden kennen sich also. Da bin ich mir auch nicht ganz sicher, wie nun die Beziehung zwischen ihnen und auch Theresa ist… Da kann man viel vermuten. Hatte die Hauptperson eine Beziehung mit Theresa? Wie stand er früher zu Evan?
Hm, vorns wurde Evan als schrecklich bezeichnet und nun ist er der Schreckliche? Soll das zeigen, wie grausam er ist? Ein wenig erinnert es mich an einen Wikingertitel, aber das kann auch nur Einbildung sein. Nach dem „Fick dich“ ein Komma, bitte. „sagte ich ohne jegliches Gefühl (in meiner Stimme)“ das in den Klammern, brauchst du das? Und in der Zeit, in der er noch einige nette Bekanntschaften machen durfte- wurde er nun noch von der Polizei besucht bzw. befragt? Hm. Evan hat nun doch die Karre geholt? Ja, am Ende ist der Protagonist wieder da, wo er vorher war…
Interessant.
Ich hoffe, du findest etwas Brauchbares in meinen Hinweisen ;)
Viele Grüße
Red

 

Hallo Hank Johnson!

Dein Schreibstil gefällt mir! An sowas hab ich immer freude:D
die Charaktere sind sehr klar definiert und das Ganze ließt sich super!
Genau wie Red finde ich den Anfang super! Allerdings finde ich (und vielleicht bin ich da auch die einzige), dass das Ende im Gegensatz zu diesem super Anfang etwas plötzlich kommt und irgendwie ein bisschen wirkt als würdest du den Leser schnell abwürgen wollen;)
Außerdem mag ich zwar die Wahl des Titels, es stört mich aber immer wenn der in einer anderen Sprache ist, als der Text.:P Hast du da einen genauen Grund für, dass er englisch ist? Er klingt gut undpasst auch zum Text - keine Frage! Aber einen deutschen fände ich besser!
Genau wie Red fehlt mir noch ein bisschen an Information was die Vergangenheit mit Evan betrifft. Der Leser wird da mit ein paar Brocken alleingelassen und man muss sich den Rest irgendwie zusammenreimen. Ein, zwei Sätze mehr dazu würden nicht schaden, denk ich:)
Insgesamt mag ich die KG und deinen Stil wirklich sehr und freu mich schon auf mehr:D

Gruß,
Grela

 

Hey ihr beiden,

danke fürs Lesen und die nette Kritik. Vor ab, muss ich sagen, dass die Geschichte an zwei unterschiedlichen Tagen geschrieben wurde und ich es gestern irgendwie nicht fertig gebracht hatte, das Ende so zu gestalten, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich setze mich da die Tage evlt noch mal drüber. Mir war wichtig, wie andere auf das Ende reagieren; mit dem Anfang war ich selbst vollkommen zufrieden.
So, da ihr beide den Titel angesprochen habt: Eine kleine Hommage an die Rolling Stones. Doom and Gloom ist, wie ich finde, einer ihrer besten Titel. (Deshalb auch Englisch)
Die Rechtschreibfehler werd ich sofort ausbügeln. Die Probleme mit dem (moment: muss wieder copy + pasten) ... ß, liegen einfach daran, dass ich vor Kurzem in die Schweiz gezogen bin. Neuer PC, neue Tastatur, und das Ding hat einfach kein ß. Oder ich bin einfach noch nicht im Stande, die richtige Taste zu drücken :D Ich musste die Dinger nachträglich aus google reinpasten :/

Zur Kursiv-Schrift: In einigen Büchern - die ich mal gelesen hatte - war das so, dass die Schrift kursiv war, wenn eine Person schrie. Das ist hier ganz klar der Fall bei meinem Protagonisten.

Zum Namen Evan (dem Schrecklichen); fand den Namen einfach ganz passend, weil er eben keine Rücksicht auf andere nimmt, sondern seine Mitmenschen (seine Frau, Theresa, mich) nur benutzt.

Zu guter letzt die "Hölle des Langschläfers", wurde so gewählt, da der momentane Zustand des Prots mehr der Hölle gleicht. Okay Höhle ginge auch; (kleines Zimmer; hartes Bett), aber Hölle fand ich persönlich kräftiger.

PS: Ich schau mal, was ich da am Ende noch rausholen kann, wie ich dem Leser noch mehr Infos zur Beziehung zwischen den Charakteren nahelegen kann.

Hank

 

Hallo,

ich weiß nicht. Es ist so sehr bei Buk abgekupfert. Sogar mit "Shit", beachtlich. Ich kann da wirklich nicht viel Eigenes lesen. Shit! Und wer "Tumbling Dice" nicht als besten Song der Stones erachtet - shitshit! Nein, mal im Ernst. Ein bißchen Blut und Gewalt und ein wenig gedankliches ficki-ficki, und das präsentiert in vermeintlichen Gossensprache, das macht noch lange keine gute Geschichte. Achja, der billige Whiskey darf nicht fehlen; Buk trank übrigens immer gerne Old Grand Dad, falls es interessiert.

Jimmy

 

Hey jimmbo,

wenn du Buk schon in Erwägung ziehst, schmeichelt mir das natürlich. Also ich nehms als Kompliment. Ich mag seinen Stil, versuche den immer wieder gerne in meine Geschichten einfliessen zu lassen. "Shit" ist übrigens ein verdammt cooles Wort, genau wie "Fuck". Naja, jedenfalls hast du recht. Teilweise. "Tumbling Dice" ist ziemlich nice, aber eben nicht der beste Song der Stones.
Den Old Grand Dad hab ich jetzt selbst noch nicht tasten dürfen (werd ich aber bei Gelegenheit). Glenlivet kann ich sehr empfehlen.

Hank

 

Servus Hank,

also mir hat deine kleine Geschichte gut gefallen :D
Find du hast einen coolen und flüssigen Schreibstil am Start!! Erinnert mich auch leicht an unseren guten alten Charles, find ich persönlich aber absolut in Ordnung, Inspiration sollte man folgen, wo man sie findet! ;)

Von Anfang bis zum Schluss eigentlich eine runde Sache, man könnte vielleicht noch das ein oder andere Detail ausbauen um dem Leser mehr Information zu den Personen zu geben. Vor allem der letzte Satz gefällt mir; weiter so !

Mit besten Grüßen

James M.

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Hank

Ich empfand das ehrlich gesagt gar nicht als ernstgemeinte Geschichte, sondern eher als den Versuch einer Persiflage auf das einschlägige Genre, wollen wir’s mal Männerliteratur (© Jimmy) nennen.
Aber selbst als Parodie funktioniert es für mich nicht. Dazu wirkt der Text zu unentschlossen auf mich, als wüsste er selbst nicht, ob er sich jetzt ernst nehmen soll oder nicht.
Da gibt’s einerseits ganz gute Stimmungsbeschreibungen, ein paar ganz gute Bilder und Sätze, dazwischen dann aber immer wieder dieses wehleidige Lamentieren des verkannten Genies, und dann zum Schluss diese absurde, vollkommen an den Haaren herbeigezogene Szene bei dem Verlagschef.
Ich weiß nicht recht, irgendwie scheint mir der Text zwischen dem Anspruch, wie Bukowski klingen zu wollen, und purem Quatsch zu pendeln. Nix Ganzes und nix Halbes irgendwie.
Eine Überarbeitung lohnt sich allemal, glaub ich. In welche Richtung die gehen sollte, kann ich dir allerdings nicht sagen. (Halt einfach besser machen …)

offshore

 

Hej Hank Johnson,

mir geht es ähnlich wie offshore, das ist einerseits so over-the-top dass es sich als Grundlage für eine Parodie eigenen würde. Da wäre mMn dann aber noch viel zu tun.

Die Wut des Prots wirkt auf mich meistens bemüht, als müsse er sich ständig mit Kraftausdrücken und (von ihm nicht gefickten) Sekretärinnen bei Laune halten. Wenn man es ihm mal abkauft, dann verendet das in so einem Satz hier

Ich stand auf und riss das Fenster auf und die Wut tobte. Sie tobte in mir wie nie zuvor. .
Entschuldige, aber da muss ich schon lachen. Wie die Wut in ihm tobt. Sie tobt da aber auch was zusammen.

Nur noch mal um deutlich zu machen, wo mir was fehlt (und weil der Satz so schön ist):

Mein Fuss zerquetschte das Gummi der Lederstiefel
Das Gummi der Lederstiefel. :susp:
Nehmen wir mal an, er trägt Gummilederstiefel(sohlen).
Aber Zerquetschen?

die mich und das Pedal nur wenige Zentimeter trennten.
Die Stiefel trennten nicht ihn und das Pedal, sondern nur einer davon. Oder steht er mit beiden Füßen auf dem Gas?

und das Pedal nur wenige Zentimeter trennten.
Es geht mir nicht um Spitzfindigkeiten, aber:
Wenn jemand beschreibt, dass ihn mitten im Meer nur wenige Zoll Holz von der Tiefe des Wassers unter ihm trennen, dann wohnt diesem Umstand ohne weiteres eine gewisse Dramatik inne.

Wenn aber jemand auf ein Pedal tritt dann ist es vollkommen egal, wie groß der Abstand zwischen der Physis des Pedaltreters und Pedal selber ist. In der Regel bleibt der nämlich gleich und ist damit kaum spannend. Aber auch angenommen, der drückt dermaßen auf seine Gummisohle, dass die seitlich weggedrückt wird wie Lakritzbrei, dann würde das für das Gaspedal und die Geschwindigkeit immer noch keine besonders große Rolle spielen. Erst wenn das ins Rutschen kommt, wird es vllt wieder spannend, aber davon hast Du nix gesagt.

Mein Lieblingssatz:

Sie lesen den Scheiss jetzt.

Viel Spaß noch hier,

Ane

 

Hey snif, ernst & Ane,

ich pack euch mal alle drei hier rein. Für eure Kritik bin ich sehr dankbar. Ich hab mir nun überlegt, den Text die Tage zu überarbeiten. Allem Anschein nach, fehlt euch die Verbindung zum Prot, deshalb werde ich versuchen, euch da mehr rein zu ziehen. Vlt auch ein alternatives Ende? Mal schaun.

Hank

 

Hey Sanimoco,

Bin ein bisschen spät, kam immer noch nicht dazu, drüber zu bügeln, war die letzte Woche wieder in der alten Heimat, von daher bin ich noch zu gar nichts gekommen. Aber jetzt bin ich wieder voll für euch da.

Vorab mal ein dickes DANKE :)

 

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