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Ängste

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04.04.2014
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Ängste

Ängste

Maria steht am Fenster und betrachtet die verschneite, morgendliche Stadtlandschaft.
Osman raschelt in der Küche herum. Die Kaffeemaschine gibt gewohnte Geräusche von sich. Nackt, wie sie ist, steigt Maria unter Osmans Decke, saugt seinen Geruch begierig in sich auf, genießt die Restwärme seines athletischen, sportlichen Körpers, inhaliert die Mischung aus Schweiß und Aftershave. Tief in ihr wird eine sexuelle Erregung, eine Explosion erzeugt, wie sie nur so und nur zu dieser Stunde sein kann. In ihren Gedanken bewegt er sich bereits ganz in ihr.

Leise, klagende Geräusche vernimmt er aus dem Schlafzimmer. Das Tablett wackelt, als er es ins Zimmer trägt. Sie scheint zu dösen, ihr Gesicht ist aber Ausdruck innerer Zufriedenheit und Aufgewühltheit zugleich. Er stellt das Tablett leise auf den Boden, zieht seine Jogginghose und das T-Shirt aus und legt sich zu ihr.
"Oh!", meint sie, als sie an ihm herabblickt. Ein laszives Lächeln umspielt ihre Lippen.
"Ja, oh!"
"Hmm", sie betrachtet seine Körpermitte. "Das sieht ja vielversprechend aus."
"Hmm?"
"Ja genau, hmm. Lass den Kaffee. Der ist nachher auch noch warm. Komm." Der Kuss lässt sie beide alles um sich herum vergessen.

Nach langen Augenblicken des Kostens und Genießens dringen die Geräusche und Gerüche der Gegenwart wieder in ihr Bewusstsein. Kaffee, frische Croissants. Und der geplante Tagesablauf, der sie heute nach Hamburg führen wird. Osman richtet sich auf, lächelt sie an, streichelt ihr blondes, langes Haar, Strähne für Strähne. Schließlich steht er auf und legt das Tablett mit dem Frühstück sanft auf ihre Decke.
"Osman?"
"Hmm?"
"Weißt du, wann der Zug fährt?"
"Na so ich schätze mal, ungefähr ..."
"Das ist nicht dein Ernst, oder?"
"Viertel vor zwölf, glaub ich."
"Glaubst du?"
"Maria, hier sind die Tickets." Er schnappt sie vom Nachttisch und wedelt ihr damit vor der Nase herum.
"Idiot! Aber dass heute der richtige Tag ist und dass Mustafa am Samstag heiratet, glaubst du auch, oder weißt du es?"
"Ja, heute ist Donnerstag, und es ist der richtige Tag. Glaub ich zumindest."
"Und Osman, wir müssen uns heute früh beeilen. Es hat geschneit heute Nacht. Da fährt der Bus bestimmt nicht so pünktlich."
"Ja, mein Schatz."
"Bist du schon mal Zug gefahren?"
"Gib mir mal bitte die Butter."
"Hast du meine Frage nicht verstanden?"
"Hmm?" Er schnappt sich die Butter, ohne sich zu bedanken. Maria stutzt, denn sie merkt, dass ihn irgendetwas beschäftigt.
"Ist was?"
"Wieso, was ist?"
"Das frag ich dich."
"Nichts."
"Ach, natürlich. Nichts. Wie immer." Sie reagiert etwas lauter, als sie eigentlich möchte.
"Maria, musst du so rumzicken jetzt? Das war vorher so schön", gibt Osman gereizt zur Antwort.
Bedächtig schlürft sie Milchkaffee aus ihrer Tasse. "Osman, ich zicke nicht." Sie merkt, dass Osman überreizt reagiert, und möchte ihm etwas auf den Zahn fühlen.
"Tust du doch."
"Nein", sagt sie bestimmt.
"Lass den Quatsch!", schleudert er ihr aufgebracht entgegen. Er steht auf und räumt das Frühstücksgeschirr in die Küche. Fahrig stellt er beide Teller zu weit an den Rand des Spülbeckens, sodass diese herunterfallen und in tausend Stücke zerbrechen.
"So ein Mist! Daran bist du schuld." Er kann seine Emotionen nicht mehr beherrschen und ist den Tränen nahe. Mit Schaufel und Besen kehrt er mühsam die Scherben zusammen. Als Maria die Geräte wieder aufräumt, merkt sie, dass beide Griffe feucht sind.
Schweiß, denkt sie. Woher? Sie geht alle Möglichkeiten durch. Wärme? Kann nicht sein, meine Wohnung ist maximal neunzehn Grad warm. Osman stammt ja nicht aus Grönland. Vielleicht würden Grönländer hier schwitzen, aber keine Südeuropäer. Fieber? Kann auch nicht sein, Osman ging es vorher noch ganz gut. Hmm! Ein wohliger Schauer durchfährt ihren Körper, lässt sie nochmals für kurze Zeit an vorhin denken. Und man schwitzt eher, wenn das Fieber sinkt. Stress? Kann auch nicht sein, wir fahren nachher weg. Angst. Angstschweiß. Wir fahren nachher weg, wiederholt sie leise murmelnd. Kann es das sein, Angst? Wenn ich ihn frage, wird er es überspielen. Ich werd' mal seinen Vater anrufen.

Zwei Stunden später schließen sie die Wohnungstür hinter sich zu, bepackt mit allem Notwendigen für vier Tage in Hamburg und dem Hochzeitsgeschenk für Mustafa und seine Braut.
An der Bushaltestelle setzen sie sich Hand in Hand auf die Bank und stellen ihre Gepäckstücke vor sich auf den Boden.
"Alles klar, Osman?"
"Ja." Osman betrachtet so intensiv einen Punkt vor sich auf dem Boden, als ob sich dort eine Granate befände, die jeden Augenblick detonieren könnte.
"Osman, ich habe vorhin mit deinem Vater gesprochen."
"Worüber?"
"Über deinen Unfall mit der Straßenbahn."
"Aber das ist doch schon mehr als zehn Jahre her." Er beginnt zu zittern. Sein Blick hat sich nicht bewegt, er betrachtet immer noch die imaginäre Granate auf dem Boden. "Es war schrecklich damals. Ich war mit meiner Mutter in der Stadt einkaufen. Auf dem Rückweg nahmen wir die Straßenbahn. Ein paar Jungs balgten rum, aber mehr so aus Spaß. Einer rutschte gegen mich, ich verlor den Halt und knallte auf die Schienen. Die Bahn hatte mich dann nur ganz leicht erwischt, der Fahrer hatte scharf gebremst und einen Schock bekommen. Ich nur ein paar Kratzer und blaue Flecken."
"Aber was passierte dann?"
"Dann kam alles auf einmal. Polizei, Krankenwagen. Und dann auch mein Schock."
"Den du bis heute nicht überwunden hast." Maria küsst ihn zärtlich auf den Mund, streichelt seinen Arm.
"Ja. Gut, dass du bei mir bist." Er nimmt sie in seine Arme, greift dann aber wieder nach ihrer Hand. Der Bus kommt und er verstärkt den Druck. Sie spürt den Schweiß, die Hitze und ein stärker werdendes Zittern, das sich auf sie überträgt. Es ist ein anderer Osman als der, den sie heute morgen so sehr befriedigend erlebt hatte. Sie sieht ihn jetzt als einen empfindlichen, hilfsbedürftigen Osman. Ein Osman, der seine Ängste ihr anvertraut und der sich in ihre Obhut begeben hat. Er braucht Hilfe und Schutz.
"Du bist das beste Mädchen der Welt!", flüstert er ihr ins Ohr.
"Danke!", antwortet sie ihm auf dem gleichen Weg und streichelt ihm liebevoll eine Haarsträhne aus der Stirn.

Der Hauptbahnhof empfängt sie mit einem Konzert verschiedener Klänge exotischer Musikgruppen, wieder jenem bekannten Duft frischen Gebäcks, Wolken tragenden Stimmengewirrs, sowie dem schrillen Kreischen bremsender Züge und dem tiefen Brummen abfahrender Diesellokomotiven. An der großen Anzeigetafel lesen sie, dass ihr InterCity wegen des erneuten Wintereinbruchs zwanzig Minuten Verspätung hat und erst in einer knappen Stunde erwartet wird.
Maria hatte im Internet die Werbung für ein Medikament gelesen, das Wirksamkeit gegen Panik-Attacken versprach. Schnurstracks steuert sie deshalb mit Osman im Schlepptau auf die große alte Apotheke in der Bahnhofshalle zu. Der Apotheker ermahnt Osman eindringlich, sich an die Dosierung in der Packungsbeilage zu halten.
Sie setzen sich auf eine der freien Holzbänke und lauschen den durch die Luft schwirrenden Ansagen.
"Jetzt wollen wir mal sehen, wie dir zu helfen ist." Maria holt den Beipackzettel aus der Tablettenschachtel und studiert ihn eingehend. "Die nimmst du jetzt sofort." Sie knickt eine runde blaue Tablette heraus und gibt sie Osman in die Hand. "Wart, ich geb dir Wasser." Sie holt eine Flasche aus dem Rucksack und gibt sie ihm. Er schluckt die Tablette klaglos, aber mit einer sehr zweifelnden Miene.
So vergeht eine ganze Weile. Die Granate liegt wieder vor Osman auf dem Boden, und er betrachtet sie wie immer eingehend und konzentriert. Eine der vielen Stimmen kündigt jetzt ihren Zug an, was in Osman offenbar ein inneres Beben auslöst. So, als ob die Granate explodierte.
"Ich will heim," gibt er kläglich von sich. "Ich hab keine Lust auf die Hochzeit, ich hab mich eh mit Mustafa verkracht." Osman bewegt seinen Oberkörper auf und ab, fast wie die Männer beim Gebet in einer Moschee. Er rückt nach links und rechts und wird bleich im Gesicht. "Und außerdem ist mir schlecht. Ich will heim", schrie er förmlich.
"Nichts da, du bist topfit. Du drückst dich jetzt nicht. Das wäre vollkommen falsch. Du willst doch nach Hamburg."
"Will ich nicht." Er ist den Tränen nahe und schüttelt sich.
"Doch, du willst. Wir haben die Tickets, und die lassen wir nicht verfallen. Und denk an die Ehre der Familie!" Ein letzter Versuch ihrerseits, die Ehre der Familie ist ihm doch immer wichtig. Er schaut sie hilfesuchend an.
"Maria, ich ..."
"Ja?"
"Ach, mir ist so schwindlig." Wieder dieser Blick auf die Granate. Sie scheint doch noch da zu sein.

Mit einem dumpfen, leisen Dröhnen schiebt sich der elegante InterCity vor ihnen an den Bahnsteig.
"Osman, das Schwindelgefühl ist ganz normal bei Ängsten. Und denk dran: Alles wird gut."
"Ja", sagt er nur, küsst sie kurz und besteigt dann nach ihr den Waggon.
"Mir ist schwindelig, meine Beine schwanken. Und mein Magen tut weh."
"Ja, und deine Hände schwitzen unheimlich. Osman, das ist alles ganz normal. So, hier sind unsere Plätze. Du fährst vorwärts." Als sie sich setzen, schließt er seine Augen. Sie möchte ihm auf jeden Fall helfen, mit seinen Ängsten umzugehen, sie zu begreifen und ihn bei seinem Kampf gegen diese Ängste zu unterstützen.
"Alles läuft ab wie im Film. Ich bin irgendwie nicht ganz bei mir."
"Aber ich bin bei dir. Atme ganz bewusst langsam ein und aus. Konzentrier dich auf deinen Atem. Ganz bewusst und langsam. Und jetzt versuch, dich auszuruhen." Er beruhigt sich tatsächlich allmählich, sodass sie jetzt vorsichtig seine schweißnasse Hand loslassen kann. Sofort verschränkt er seine Arme vor der Brust und betrachtet wieder die Granate. Er bemerkt nicht einmal, wie sich der Zug nun sanft in Bewegung setzt. Das Bahnhofsvorfeld, die Vorstadt, wo er wohnt, der Hafen, große Industriekomplexe, schließlich die Villenvororte, die mit Raureif überzogenen Wiesen und Felder, für all das hat er keinen Blick.
Osman blättert anfangs ziemlich hektisch und unkonzentriert in seiner Fußballzeitschrift herum, dann aber scheint er über den Text das Hier und Jetzt allmählich zu vergessen.

Hinter Fulda kommt der Zug plötzlich zum Stehen. Und das nicht irgendwo, sondern mitten in einem Tunnel. Den Waggon erfüllt ein lautes Zischen. Es wird wieder leiser, aber nur, um im nächsten Augenblick in ein unheimliches, bebendes, lautes Brummen überzugehen. Plötzlich ein Schlag, dann Dunkelheit. Eine Schockstarre ergreift die Passagiere, keiner sagt ein Wort. Vollkommene Finsternis. Vorsichtige Fragen werden gestellt, die doch keiner beantworten kann. Allmählich werden einige Handys und Smartphones auf Taschenlampenmodus gestellt und erhellen mit kaltem Licht einen kleinen Kegel jeweils um sie herum. Leise Gespräche setzen nach und nach wieder ein. Gespenstisch sind Gesichter in diesen Kegeln zu erkennen.
Maria überkommt ein Grauen, Gänsehaut streicht ihr über Arme, Rücken und Beine. Ihr Smartphone ist in der Tasche. Sie ist nicht der Typ, der ständig kommunizieren muss. Sie lässt es dort, würde es wahrscheinlich eh nicht finden.
"Osman?"
"Bin hier, Baby.“
"Alles klar?"
"Wieso nicht?"
"Also, ich hab fürchterliche Angst." Sie zittert am ganzen Leib.
"Wovor denn, Baby?"
"Keine Ahnung, vielleicht, dass es nie wieder weitergeht."
"Ich bin ja bei dir," lässt sich Osman's ruhige Stimme vernehmen.
"Osman, ich muss dir was erzählen." Ihre rechte Hand sucht die seine, findet sie und drückt sie ganz fest.
"Du schwitzt ja. Na, dann mal raus mit der Sprache."
"Osman, ich hab Angst in Tunneln." Jetzt ist sie es, die den Händedruck verstärkt.
"Maria, entschuldige. Ist das dein Ernst?" Osman lacht.
"Es ist überhaupt nicht lustig."
"Doch, ist es. Ich will mich vor der Bahnfahrt drücken, weil ich wegen eines Unfalls Angst davor habe, überwinde diese Angst, und zwar mit deiner Hilfe, und du bekommst jetzt genau diese gleiche Angst in Tunneln. Baby, sorry, aber da musst du jetzt durch." Er wischt sich seine Tränen aus den Augen und greift mit beiden Händen nach den ihren.
"Jetzt haben wir noch mehr Gemeinsamkeiten. Und wir haben hier den besten Übungsraum. Du musst dich erstmal auf dein Atmen konzentrieren. Ist ganz wichtig. Ruhig und gleichmäßig atmen. Ganz ruhig." Beider Hände sind feucht, ein Zittern, ein Beben vereint sie. Maria merkt jetzt, dass Osman's bisherige Reaktionen hier im Tunnel im Grunde auch nur überspielte Angst waren. Aber ist dieses Überspielen verkehrt? Leider sind ihre Gedanken im Augenblick nicht fähig, diese Grenze zu überschreiten. Ihr Gehirn blockiert.
"Ich will hier raus," schreit sie. Osman versucht, sie zu beruhigen. "Das bringt nichts, Baby." Er spürt, dass ihr Zittern immer stärker wird. Wie kann er ihr helfen? Die Tabletten!
"Maria, wart kurz." Er tastet sich durch die Dunkelheit und holt Tabletten und Wasser aus dem Rucksack. "Hier, nimm!", er reicht ihr beides in die Hand. Sie schluckt.
"Danke." Marias ängstliches Gesicht wird von der sich einschaltenden Notbeleuchtung allmählich erhellt. Osman sitzt ihr ruhig gegenüber und hält ihre Hand. Sie lächelt ihn verkrampft an. "Voll beschissen, was?", meint sie.
"Kann man so sagen, ja."
Nach ungefähr zehn Minuten, in denen gar nichts geschieht, meldet sich eine undeutliche, schnarrende Stimme aus dem Lautsprecher. Sofort verstummen die leisen Gespräche, damit man die Wortfetzen verstehen kann. Bitten um Entschuldigung, geht in wenigen Augenblicken weiter, Blitzschlag, Überspannung, Systemausfall. All das klingt nicht sehr beruhigend. Einige Passagiere versuchen, mit ihren Smartphones Kontakt zur Außenwelt aufzubauen. Sie rutschen unruhig auf ihren Sitzen hin und her oder laufen den Gang entlang und halten die Geräte in allerlei kunstvollen Stellungen in die Luft. Es bringt aber nichts, und allmählich werden die wieder Stimmen lauter.
Maria ficht dies alles nicht an, sie hat die auf dem Boden liegende Granate von Osman übernommen und schaut sie nun ihrerseits konzentriert an. Sie versucht, nicht auf die Anderen zu achten, hält Osmans Hand ganz fest und atmet ruhig ein und aus. So vergeht über eine Stunde, in der Osman immer wieder beruhigend auf sie einredet.

Schließlich ein Ruck, und der Zug bewegt sich wieder, aber ganz langsam. Für Maria ist es wie eine Erlösung. Dann endlich erreicht der Zug Kassel-Wilhelmshöhe. Die Notbeleuchtung brennt immer noch, mittlerweile ist es später Nachmittag geworden an diesem düsteren Tag im Februar. Im Zug haben sich die Passagiere wieder etwas beruhigt, als die nächste Ansage ihnen vermittelt, doch bitte hier auszusteigen, "da der Zug wegen eines technischen Problems abgestellt wird. In Kürze fährt ein weiterer InterCity nach Hamburg ein, den sie benutzen können. Die Sitzplatzreservierungen gelten selbstverständlich für diesen Zug nicht."
"Wie auch, es wird dort eh keine Sitzplätze mehr geben!", meint Osman und erntet von Maria ein bestätigendes Kopfnicken. Erschöpft setzen sich die beiden erstmal auf ihre Koffer. Als der InterCity eintrifft, bestätigen sich Osmans Vermutungen. Überall auf den Gängen herrscht eine qualvolle Enge.
Erst in Göttingen und später in Hannover entspannt sich die Lage wieder etwas. Die Gänge werden zwar allmählich wieder passierbar, aber Sitzplätze für Maria und Osman? Fehlanzeige.
Die Fahrt über die Elbe mit einem kurzen Blick auf die beleuchteten Gebäude der Speicherstadt, eine Werft sowie die Landungsbrücken mit den Museumsschiffen verkünden die baldige Ankunft im Hauptbahnhof. Die kalte, frische Luft auf dem Bahnsteig tut ihnen gut.

"Alter, wie geht’s?" Mustafa kommt auf sie zu, seine Schwester Aishe im Schlepptau.
"Könnte nicht besser sein!", lässt Osman sich vernehmen. Maria wackeln die Ohren. Sie fällt etwas zurück, ihr Mund bleibt offen, die Augen starr auf Osman gerichtet. Aishe fällt's auf.
"Ich dachte, Osman hat Angst vor dem Zugfahren?", fragt sie erstaunt. Maria bedenkt sie mit einem leeren, fragenden Blick.
"Wie war die Fahrt?" Mustafa haut Osman kräftig auf die Schulter.
"Super, bis kurz vor Kassel. Der Zug legte eine Notbremsung hin, mitten im Tunnel. Dann hat's geknallt, und alles wurde dunkel. Mann, nichts mehr zu sehen. Nur die Displays der Handys gaben Licht. Mann, voll krass. Dann noch Maria. Wusste gar nicht, dass die im Tunnel immer Angst bekommt. Die hab ich richtig beruhigen müssen. Hat geweint, die Arme, und ich hab sie getröstet. Dann ging's weiter, aber nur bis Kassel. Dann raus aus dem Zug, hab erstmal geschaut, was zu tun ist. War voll die Hektik, hab das aber gut organisiert. Dann kam der andere Zug. Maria wäre da ohne mich voll aufgeschmissen gewesen."
"Maria, stimmt das?", will Aishe wissen.
"Naja, in gewissen Ansätzen. Osman ist eben Osman."

 

Ich hatte die Geschichte schon mal unter dem Titel "Sein Kampf" bei den Vorabkritikern eingestellt und danke dir, floritiv, nochmal für deine Anmerkungen. Wie es auch sei, ich hab es nicht geschafft, in die Anthologie "In der Bahn" zu kommen. Vielleicht liest es der eine oder die andere hier und zeigt mir auf, was falsch ist.

Liebe Grüsse
Jeanmarie Malté

 

Hallo,
bin über den Anfang der Geschichte nicht hinaus gekommen, spätestens bei Sinfonie und Serenade wurde es mir zu viel. Ich fand die Szene einfach nur kitschig beschrieben - und obwohl du wohl originell sein möchtest, kommen bei mir nur Stereotypen an. Und wenn schon "Stakkato", dann bitte "Staccato"...
LG Cleng

 

Hallo Cleng,

danke. Ich werde die Geschichte in den nächsten Tagen mal überarbeiten, lasse die Szene vielleicht sogar ganz weg und direkter auf das Thema kommen.

Liebe Grüsse
Jeanmarie Malté

 
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So,

ich hab mich nochmal drangesetzt und die Geschichte behutsam, aber trotzdem um einiges gekürzt. Das Staccato ist jetzt weg.

Sie sollte aber aus "Erotik" herausgenommen werden. Ich bitte einen der Moderatoren, dies zu tun. Danke.

JMM

 
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Hi Maria,

danke für deinen Kommentar. Hatte schon gedacht, der Titel verschreckt alle. Dem ist nicht so, und das ist schön.
Als ich mir meine eigenen Ängste (Höhe, Platz) versuchte auszutreiben, habe ich gehört, dass man eigentlich vor allem Angst haben kann, was es auf der Welt gibt: Tunnel, Auto, Brücke, Höhe, Wasser, Fliegen im Flugzeug. Und dass es hier bei tatsächlich vielen Mitbürgern (Be-)Handlungsbedarf gibt. Zugfahren habe ich dem jetzt mal so als Fiktion beigefügt,entspringt hier also tatsächlich meiner Phantasie.
Zu Maria und Osman habe ich bereits verschiedene Geschichten geschrieben, die erste wird gerade beim net-Verlag (Das neue Sakko) veröffentlicht. Beide Namen und Figuren entspringen ebenfalls meiner Phantasie und haben nichts mit real existierenden Personen zu tun. Eine steht übrigens auch schon hier drin (heiter bis sinnlich).
Die beiden hab ich mal so als Protagonisten entwickelt. Die Idee kam mir hier in der Bibliothek, wo ich übrigens wieder gerade sitze und über einer Recherche brüte.:thumbsup:

Die Ausdünstungen werde ich mal gleich in

seinen Geruch
ändern. Nicht, dass noch jemand ein Gasmaske aufsetzen muss;)

Ich werde mir in den nächsten Tagen noch Gedanken dazu machen, wie ich die Angst noch überzeugender darstellen kann. Vielleicht lege ich nochmal das Schema des letzten Absatzes darüber.

Den ersten Absatz hatte ich hier schon gekürzt, um schneller zum Thema Zugfahrt und Angst zu kommen. Es war noch mehr erotisches Geschwafel drin. Wegen der Kürzung hatte ich schon darum gebeten, die story aus "Erotik" wieder herauszunehmen.

LG
Jeanmarie

 

Hallo jeanmarie malte

Ich stieg in Deine Geschichte ein, obwohl der Titel mir nicht sonderlich attraktiv wirkt, wenn er Unterhaltung ankündigen soll. Vorab erzeugt er eher Abwehr, auch wenn Ängste weit über klinische Bilder hinaus zu den gängigen, normalen Gefühlen und Wahrnehmungen eines Lebens zählen. So erzeugen sie faktisch Tiefen, welche die Höhen umso intensiver wahrnehmen lassen.

Maria steht am Fenster und betrachtet die verschneite morgendliche Stadtlandschaft.
Osman raschelt in der Küche herum. Die Kaffeemaschine gibt ihre letzten Geräusche von sich. Nackt, wie sie ist, steigt Maria unter Osman's Decke, saugt seinen Geruch begierig in sich auf, geniesst die Restwärme seines athletischen, sportlichen Körpers, inhaliert die Mischung aus Schweiß und Aftershave. Tief in ihr wird eine sexuelle Erregung, eine Explosion erzeugt, wie sie nur so und nur zu dieser Stunde sein kann. In ihren Gedanken bewegt er sich bereits ganz in ihr.

Du eröffnest bildreich, stark konzentriert und in eine Superlative gipfelnd. Noch kenne ich das Nachfolgende nicht, doch erweckt es mir den Eindruck, hier würde der Höhepunkt vorweggenommen, der Rest werde ein Sinkflug des Geschehens.
Als Leser liess es mich in einigen Teilen kritisch aufmerken, die Betonungen abwägen, auch wenn es im Gesamtzusammenhang sich dann noch egalisieren könnte. Im Detail sind dies:
Ist es nicht eher so, dass die letzten Geräusche der Kaffeemaschine daher rühren, dass die Tasse gefüllt ist und nicht die Maschine ihren Geist aufgibt? Also eher: … gibt letzte Geräusche von sich.
Der Körperbau Osmans an sich ist kaum für die Restwärme vonnöten, dieser müsste als ein Gedanke von ihr auftreten. Auch beisst sich mir da, dass sie sein Aftershave wahrnehmen will, dass er wohl am Vortag letztmals auftrug. Ein solcher Geruch verflüchtigt sich doch schnell, es ist kein intensives Parfüm.
Dass Maria sich an der Vorstellung an Osman sowie durch Wärme und Gerüche verstärkt sexuell aufreizt, scheint nachvollziehbar. Doch, dass dies zu einem Orgasmus führt, wie durch die Explosion angedeutet, setzte eine höchst ungewöhnlich sensitive Erregbarkeit voraus.

"Ja genau, hmm, lecker. Lass den Kaffee. Der ist nachher auch noch warm. Komm."

Es ist schwer abzuwägen, was Menschen in solchen Situationen artikulieren oder nicht, doch das lecker überzeugt mich nicht. Es wirkt mir unerotisch. Entweder etwas Gefühlvolles einbringen oder das Wort einfach weglassen, wäre mir glaubwürdiger.

Und der geplante Tagesablauf, der sie heute Abend in Hamburg wiedersehen wird.

Der Satz ist mir, so wie er steht, missverständlich. Ich sähe da verschiedene Wendungen, die möglich wären. Ist Deine Intention vielleicht: … Hamburg wiedersehen lassen wird.

Schweiß, denkt sie. Woher? Sie geht alle Möglichkeiten durch. Wärme? Kann nicht sein, meine Wohnung ist maximal neunzehn Grad warm. Osman stammt ja nicht aus Grönland. Vielleicht würden Grönländer hier schwitzen, aber keine Südeuropäer. Fieber? Kann auch nicht sein, Osman ging es vorher noch ganz gut. Hmm! Ein wohliger Schauer durchfährt ihren Körper, lässt sie nochmal für kurze Zeit an vorhin denken. Und man schwitzt eher, wenn das Fieber sinkt. Stress? Kann auch nicht sein, wir fahren nachher weg. Angst. Angstschweiß. Wir fahren nachher weg, wiederholt sie leise murmelnd. Kann es das sein, Angst? Wenn ich ihn frage, wird er es überspielen. Ich werd' mal seinen Vater anrufen.

Dieser ganze Absatz wirkt mir zu konstruiert. Wenn Osman sich vorgehend aufregte, muss es nicht ungewöhnlich sein, wenn sich feuchte Hände einstellten. – Weiter unten ergibt sich dann, dass sie von seinem Vater am Telefon über seine Ängste informiert wurde. Dieser Übergang müsste glatter, plausibler daherkommen.

So ich bin durch. Was mir als Schwäche am Text erscheint, ist das Auftreten der Konflikte, die aus alten Ängsten resultieren sowie die Übergänge dazu. Osmans Unfall liegt zehn Jahre zurück und seine Scheu vor Strassenbahnen und Zügen sind nicht neu. Hier wäre längst eine Desensibilisierung angezeigt gewesen, da er ansonsten im normalen Alltag behindert wäre. Plausibler wäre es, die abgelegte Angst wäre etwa durch einen kreischend bremsenden Zug wieder ausgelöst worden. Dass auch Maria nicht frei von Ängsten ist, muss nicht überraschend sein. Doch wäre es in der Geschichte stärker, wenn sich diese bei ihr behutsamer aufbrechen und in ihren Gefühlen sich mit zunehmender Panik wiederspiegelten. So ist es zwar äusseres Geschehen, doch in seiner Intensität wenig spürbar.

Vom Thema her finde ich es anspruchsvoll, doch müsste es dem Leser viel stärker über die direkten Empfindungen der beiden vermittelt werden. Dies ist nicht ganz einfach, sich theoretisch und gedanklich steigernd in eine Phobie zu versetzen und die dabei aufkommenden Ängste transparent und zugleich spannend aufzuzeichnen. Doch ich denke, mit etwas weiterem Bemühen kannst Du schon gelingende Retuschen anbringen.

Insgesamt war mir die Geschichte sympathisch. Als Geschichte würde ich mir dennoch etwas mehr Rundung am Schluss wünschen, eine Wandlung, die sich vollzog. Der Liebesakt wäre da dann auch als Höhepunkt denkbar, da die Ängste zumindest in diesem einen Fall überwunden wurden und sie sich ineinander finden.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

Mir ist aufgefallen, dass Du bei den einen Worten das Eszett (ß) der „deutschen Rechtsschreibung“ korrekt verwendest, bei andern, denen es erforderlich ist, jedoch nicht. So zum Beispiel in den folgenden zwei Zitaten:

Schweiß, denkt sie.

saugt seinen Geruch begierig in sich auf, geniesst die Restwärme seines athletischen, sportlichen Körpers,

dass ihn irgend etwas beschäftigt.

irgendetwas

Das war vorher so schön.", gibt Osman gereizt zur Antwort.

"Nein.", sagt sie bestimmt.

Kein Punkt, wenn nach der direkten Rede der Satz mit Komma weiterführt.

Es ist ein anderer Osman als der, den sie heute morgen so sehr befriedigend erlebt hatte.

heute Morgen

Sie spürt den Schweiß, die Hitze, und ein stärker werdendes Zittern, das sich auf sie überträgt.

Kein Komma vor und

Es hat da noch mehr Stellen, die Du nochmals anschauen solltest.

Soweit meine Sichtweise, die Dir vielleicht weiterhelfen mag.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Anakreon,

vielen Dank für deine Anmerkungen. Der Einfachheit halber gehe ich erst einmal auf die Rechtschreibfehler und Kommata ein. Ich schreibe in den letzten zwei Jahren mehr, als in den Jahren vorher. Jetzt zumindest mehr Texte, vorher eher Bilanzen. Ich beobachte tatsächlich bei mir selber eine zunehmende Unsicherheit in Bezug auf die von dir erwähnten Fehler, muss mich also offenbar noch mehr konzentrieren, denn ich möchte nicht, dass für einen potenziellen Leser der Text aufgrund von Schreibfehlern zur Farce wird. Bei der Zeitungslektüre fallen mir selber vermehrt Fehler auf und bringen deshalb meine Lust am Lesen oftmals zum Erliegen.

Die literarische Attraktivität insbesondere von Phobien ist, so wie ich das sehe, begrenzt. Es ist letztendlich ein seelisches Krankheitsbild. Verletzungen der Seele erzeugen innere Schmerzen, keine äußeren. Wobei ich nicht sagen will, dass das Thema an sich nicht literarisch darstellbar ist. Du hast mir zu dieser Geschichte einige Anregungen gegeben, die ich gerne aufnehmen möchte.

Ich fange mit dem Einfachsten an:
Die Kaffeemaschine gibt jetzt

gewohnte Geräusche
von sich.

lecker
habe ich gestrichen. Du hast recht.

Den Tagesablauf lasse ich sie

nach Hamburg führen.

Was die Duftnote im Bett am anderen Morgen betrifft, so ist Osman ein junger Mann, der sehr auf sein Äußeres achtet, gerne schnelle Autos fährt und beim persönlichen Auftreten nicht spart. Deshalb verwendet er auch ein teures Parfüm. Das ist ein Wissen über den Protagonisten, das ich hier gerne noch einfügen werde. Über Maria und Osman habe ich bereits mehrere Geschichten geschrieben.

Außerdem möchte ich noch mehr auf die Phobien eingehen und dies behutsam einbauen.
Auch der Schluß sollte noch einen Höhepunkt erfahren.

Für die Änderungen werde ich allerdings noch ein paar Tage benötigen.

Viele Grüße
Jeanmarie

 

Hi jeanmarie!


Außerdem möchte ich noch mehr auf die Phobien eingehen und dies behutsam einbauen.
Auch der Schluß sollte noch einen Höhepunkt erfahren.

Ich würde Dich bitten, dies zu tun. Ich konnte mich leider nicht in die Ängste deiner Protagonisten einfühlen. Auch die "Coolness" von Osman, als er dann mit Mustafa spricht ist für mich nicht greifbar und auch die Entrüstung von Maria. Zumindest denke ich Du wolltest diese Reaktion von Maria beschreiben.

Sonst war die Geschichte sehr nett zu lesen. Aber die Höhen und Tiefen waren nicht so zu spüren beim Lesen.

Liebe Grüße
einszwo

 
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„Sie haben das Licht in die Turmstube gerettet. In den Augen haben sie’s mitgebracht, in den nichtgesagten Worten, in dem dunkeln Schoß ihrer Sehnsucht. … leuchten sich ins Gesicht mit ihrem Lächeln. Sie betasten sich wie Blinde, die sich erkennen; sie packen sich wie Kinder, die Angst haben vor der Nacht. Aber sie fürchten sich nicht. Sie wissen nichts von gestern und denken nicht an ein morgen. Die Zeit ist eingestürzt. Und sie blühn beide aus den Trümmern. Sie fragen einander nicht, / weder Er: „Dein Gemahl?“ / noch sie „wie heißt du — ?“, sie haben sich ja gefunden, …“*

Ja, so sind nicht nur die Söhne Osmans!

Jetzt der auch noch mit dem ersten Satz!, magstu denken,

lieber jeanmarie malte –

sei doch alles schon gesagt. Und noch bevor das geklärt ist noch herzlich willkommen hierorts - wozu es nie zu spät sein kann - bei unserer ersten Begegnung!

Mitnichten, fehlt doch m. E. im Attribut zur Landschaft ein Komma. Denn die Adjektive sind gleichrangig, also unabhängig voneinander (Gegenprobe: Zwischen beide ließe sich ohne Schaden zu nehmen ein „und“ statt des Kommas setzen). Das Komma entfiele, wenn nicht die Tages-, sondern die Jahreszeit genannt würde (etwa eine verschneite winterliche …, schließlich gibt’s in Mitteleuropa auch schon mal wärmere, schneelose Winter)

Maria steht am Fenster und betrachtet die verschneite[,] morgendliche Stadtlandschaft.

Das „und“ ersetzt dagegen hier das Komma schon
…, bepackt mit allem Notwendigen für vier Tage in Hamburg[…] und dem Hochzeitsgeschenk für Mustafa und seine Braut.

Der Bus kommt[…] und er verstärkt den Druck.

Hier kommt der Abschlusspunkt weg
Das war vorher so schön[…]", gibt Osman …

Ich will heim[…]", schrie …

Hier wäre das Komma hinter den auslaufenden Gänsefüßchen abzustellen
"Ich bin ja bei dir[…]"[,]lässt sich Osman's ruhige Stimme vernehmen.

Hat Anakreon schon aufgezeigt (ß statt ss)

… die gro[ß]e[,] alte Apotheke …

An der gro[ß]en Anzeigetafel …

genie[ß]t
aber auch in

"Wei[ß]t du, wann der Zug fährt?"

wieder zurück zum Anfang:

… seines athletischen, sportlichen Körpers …
Hier setztu das Komma korrekt, wenn auch zwischen gleichbedeutenden und damit einem eher entbehrlichen Adjektiv: Athletisch = sportlich; durchtrainiert …

Noch mal immer auseinander, da eigentlich „noch einmal“ (dagegen „nochmals“ zusammen)

…, lässt sie noch[…]mal für kurze Zeit an vorhin denken.
dto. hier
… setzen sich die beiden erst[…]mal auf ihre Koffer.
da „erst einmal“ (kommt wenigszens noch einmal vor)

…, als ob sich dort eine Granate befindet, die jeden Augenblick detonieren könnte.
Warum nur der Relativsatz im Konjunktiv, wo das „als ob“ den schon vorher ankündigt? Besser „befände“

So, als ob die Granate explodiert[e].
Alternativ geht natürlich auch „explodieren würde“, nur sind „würde“-Konstruktionen halt mit mehr Worten verbunden als der alte Konjunktiv.

Genitiv-s ohne Apostroph direkt am Wort

Osman's

Das wieder will ein wenig weiter nach hinten
…, und allmählich werden die wieder Stimmen lauter.

Schöne Geschichte mit Rollentausch …

Gruß

Friedel

* Rainer Maria Rilke:
Statt den Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, in dem das Wort Angst und die diversen Ängste eine rekordverdächtige statistische Anzahl erreichen hab ich ein Zitat aus dem zwittrigen (lyrische Prosa oder doch umgekehrt?) Cornett ausgesucht, s. o., mit der Nacht (Tunnel) und dem Turm, einer Röhre wie der Bahn …

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Friedrichard,

danke für deine Zeilen. Wie du schreibst, sind wir uns zwar noch nicht direkt (in Form von Geschichte und Kommentar) begegnet, allerdings lese ich hin und wieder deine Kommentare zu anderen Texten. Zeitweise ist es hier mein Hobby, eher die Kritiken als die Geschichten selber zu lesen. Asche über mein Haupt.

So. Und jetzt hab ich deine Hinweise verarbeitet und werde mich bei Gelegenheit nochmals an die Geschichte wagen, um die Punkte früherer Kritiker in Bezug auf den Umbau zu realisieren.

Deinen literarischen Hinweisen (Rilke und das Zitat aus dem Cornett) werde ich mir bei Gelegenheit folgen. Ich hab ja schon früher mal betont, dass ich mich als literarisches Entwicklungsgebiet bezeichne, als jemand, der sucht und der versucht, zu lernen. Und das Gelernte möchte ich umsetzen. Aber da scheint mir doch wie immer das eigentliche Ziel fast unerreichbar. Ich nenne deshalb zunächst einmal den Weg als mein Ziel. Denn allein der Weg ist zwar manchmal steinig, aber immer anspruchsvoll, wenn man selber gewisse Ansprüche an sich selber stellt. Und deshalb genieße ich den Weg.

Viele liebe Grüße
Jeanmarie

 

Nix zu danken,

lieber jeanmarie!,

allerdings lese ich hin und wieder deine Kommentare zu anderen Texten.
Ja, das scheint mein Schicksal zu sein ... Ich trag es gefasst und hab's ja bis dato auch genossen. Aber Asche auf Dein Haupt? Nee, ne?

Gruß

Friedel

 

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