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Dream-love

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20.09.2014
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Dream-love

Ich fasste an den Saum meines Kleides und hob es hoch. Langsam und mit erhobenen Kopf schritt ich die Treppe herunter. Der Ballsaal war erfüllt mit wunderschönen Kleidern und aufreizenden Anzügen. Ich ließ meinen Blick durch die Menge schweifen. Da fiel er mir ins Auge. Etwas längere, glatte schwarze Haare und tiefdunkle Augen, die meinen Blick einfingen. Als ich am Ende der Treppe eintraf, stand er sofort vor mir und verbeugte sich. Sogleich ergriff ich seine ausgestreckte Hand und er führte mich auf die Tanzfläche. Die Zeit schien stillzustehen und ich nahm nur noch ihn vor mir wahr. Wie auf einem vereisten See mitten in einem verlassenen, verschneiten Wald glitten wir über das Bankett. Worte brauchten wir nicht, denn unsere Augen verrieten alles über uns. Dann beugte er sich leicht zu mir herunter und ich schloss meine Augen. Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meine und ein Feuerwerk von Gefühlen explodierte in meinem Bauch. Ein Kribbeln. Eine Berührung. Ein Kuss.

Mit der Tasche in der Hand sprintete ich schnell zur Schule. Wegen diesem Traum kam ich jetzt fast zu spät. Erschöpft blieb ich, kurz nach Luft schnappend, vor dem Eingang stehen. Plötzlich rempelte mich jemand an und ich verlor das Gleichgewicht. Jedoch im gleichen Moment merkte ich, wie mich jemand auffing. Als ich meinen Blick hob, sah ich in seine Augen. Vorsichtig half er mir hoch und sah genauso erschrocken aus wie ich. Dann verloren wir uns beide wieder im Blick des jeweils anderen und schon spürte ich im nächsten Moment seine weichen Lippen. Wieder ein Kuss. Eine Berührung.

Man sagt ja, dass Augen der Spiegel zur Seele sind. Und seine Augen verrieten, dass er sich in mich, genau wie ich mich in ihn, in den ersten Blick verliebt hatte.

 

Hallo Ri Eaharuto,

und Willkommen bei uns.

Eine kleine Aschenputtelfantasie mit einem rosa-Wolken-Ende ist wohl eher etwas für die Zielgruppe 13-15jähriger Mädchen. Dazu gehöre ich jetzt nicht, von daher möchte ich es gar nicht groß werten. Sagen kann man jetzt auch nicht viel: träumt vom Prinzen, Prinzen erscheint, love forever, fertig. Was fehlt ist Spannung. Was fehlt ist ein Konflikt. Und da diese beiden Dinge das Merkmal einer Kurzgeschichte sind, sage ich mal ... das ist keine Kurzgeschichte, sondern ein Text. Nicht jeder kurze Text ist automatisch auch eine Kurzgeschichte, so wie nicht jeder Text ein Märchen ist. Jedes Genre hat so seine Fixpunkte. Und bei Dir fehlt halt das zentrale Merkmal eines Konfliktes, der dann Spannung aufbaut. Ein Konflikt wäre z.B. wenn sie den Typen aus dem Traum begegnet, er ihr aber die kalte Schulter zeigt und damit fänge die Geschichte erst an, denn dann will der Leser wissen, wie sie damit umgeht, kämpft sie um ihn, was passiert - ändert er seine Meinung oder reibt sie sich im Kampf auf, zieht sie sich verletzt zurück oder wird sie wütend? Funkt ein anderes Mädchen dazwischen? Und wenn man dann einen Konflikt hat und dem Leser zeigt, wie die Figuren damit umgehen, was sie tun oder nicht tun und wie es ausgeht, da reichen dann so ein paar Zeilen ganz selten aus. Einen Konflikt anzulegen und auszuführen in dieser Zeilenanzahl, das ist etwas für die wirklichen Meister. Die sind wir hier alle nicht, die verdienen Geld mit Schreiben ;).

Du kannst natürlich schreiben was Dir Freude bringt. Sollst Du auch. Aber: jeder weitere Text dieser Art wird Dir nur die Kritik einbringen, es gibt keinen Konflikt, das ist keine Kurzgeschichte. Solche Romancetexte sind sicher in Teenieforen besser aufgehoben, weil dort auch Deine Zielgruppe mitliest ;).

Wie auf einem vereisten See mitten in einem verlassenen, verschneiten Wald glitten wir über das Bankett (=Festessen).

Das stelle ich mir sehr witzig vor, wie sie da auf dem Buffet tanzen und am Ende die Schuhe voll mit Soßen, Salaten und kleinen Gurkenstücken haben :). Du meinst sicher Parkett.

Ich wünsche Dir noch sehr viel Freude am Schreiben. Was auch immer Du schreibst, wohin es Dich auch bringen mag.

Liebe Grüße, Fliege

 

Hallo Ri,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich finde Deinen Text sehr flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Nur ist es leider keine Kurzgeschichte. Warum hat Fliege ja schon geschrieben.

Jetzt mal gesponnen: Wenn Du tatsächlich Bankett meinst, und das noch weiter ausmalst, dann kriegt der Text eine Wendung mit der Du den Leser fangen kannst. Dann noch etwas Reaktion der anderen Gäste dazu und den Traum abbrechen. Wenn dann Deine Protagonistin ihren "Prinzen" trifft, dann hast Du schon den ersten Konflikt. Sie sieht ihn, und erinnert sich sofort an den Traum, ist aber verwirrt, was er zu bedeuten hat. Das macht sie zurückweisend?, verwirrt?, interessant? Tja, ab hier brauchst Du ein genaues Bild von den Beiden. Was würden sie tun, und was nicht?
Mit dem Gedanken lasse ich dich mal laufen.

Noch was:

Man sagt ja, dass Augen der Spiegel zur Seele sind. Und seine Augen verrieten, dass er sich in mich, genau wie ich mich in ihn, in den ersten Blick verliebt hatte.
Wenn es dass ist, was Du mit der Geschichte zeigen willst, dann musst Du es alleine mit der Geschichte rüberbringen. Als Leser möchte ich selbst zu diesem Schluss kommen und ihn nicht vorgegeben kriegen. Zeig' mir, dass Augen der Spiegel zur Seele sind.

Bleib dran,

Peter

 

Hallo Ri,
mir gefällt der Anfang deiner Geschichte. Sie hat was Romantisches, Träumerisches.
Leider stolpert der Leser schnell über ein paar unglückliche Formulierungen:

Die Zeit schien stillzustehen und ich nahm nur noch ihn vor mir wahr.

Warum hier nicht zwei Sätze bilden?
1. Die Zeit schien stillzustehen.
2. Ich nahm nur noch ihn wahr.

Wegen diesem Traum kam ich jetzt fast zu spät.
Hört sich für mich leider holprig an.

Aber ich denke du bist auf einem guten Weg. Mach weiter und lass dich nicht entmutigen.

WPunkt

 

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