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Bank am Feld

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24.09.2014
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Bank am Feld

Die Frau weint, und die alte Dame setzt sich schweigend neben sie. Tränen strömen ihr die Wange hinab und reflektieren die Sonnenstrahlen, die in dieser Welt plötzlich so unpassend erscheinen. "Kann ich ihnen irgendwie helfen? Ich habe sie von meinem Wohnzimmerfenster aus gesehen. Sie sitzen hier nun bereits seit über einer Stunde und...", der alten Dame, die ihre grauen Haare zu einem Knoten gebunden trägt, fehlt es an Worten, die sie an diese fremde junge Frau richten könnte. Wieder Vergehen ein paar Minuten, in denen das Schluchzen langsam verklingt und einer betretenden Stille Platz macht. Die junge Frau zupft aus ihrer Hosentasche ein Taschentuch und wischt sich damit über das nasse Gesicht. Sie hebt den Kopf und blinzelt der Sonne entgegen. Niemand sonst ist gerade hier, auf dieser Bank am Rande eines Feldweges. Von hier hat man einen herrlichen Blick und an guten Tagen sieht man den Kölner Dom in weiter Ferne stehen. Doch die junge Frau hat ihren Blick nach außen verloren; zu sehr schmerzt sie der innere Blick.
Was soll sie dieser alten Dame erklären? Was gibt es Sinnvolles zu sagen, das rechtfertigen würde, dass eine 35jährige Frau weinend und alleine auf einer Bank sitzt, die inmitten von grünen Feldern, zum Verweilen und Bestaunen des Ausblickes, einlädt. "Sie müssen mir nichts erzählen",klingt es da in die Stille, die gerade kurzzeitig durch das Klimpern eines Hundehalsbandes unterbrochen wird; gefolgt von den Schritten eines Mannes, der diese Szene schnellen Schrittes hinter sich lässt. "Sagen sie mir nur bitte, dass sie aufhören werden zu weinen." Ohne lange darüber nachzudenken, greift die Alte nun nach der Hand der Frau. Jetzt blickt sie sie zum ersten Mal an. Sie möchte von ihm erzählen und den Augenblicken, die sie auf dieser Bank gemeinsam erleben durften. Von dem Gefühl, wie sich die Welt dreht, wenn seine Lippen die ihren küssen. Sie möchte berichten, wie es ist, wenn Stunden wie Minuten vergehen und auch von dem Schmerz, wenn jede Minute den Abschied herbeiführt. Sie möchte erzählen von Enttäuschung und Hoffnung, von Leidenschaft und dem Gefühl, angekommen zu sein. Lachend herbei phantasierten Zukunftsträumen, ernsthaften Gesprächen und Diskussionen, verliebten Blicken, wippenden Füßen, Kleeblättern die nackte Zehe kitzelten, Hagelstürmen die wie aus dem Nichts auftauchten, Verlangen das den Atem raubt und den traurigen Abschieden, die diesen Treffen auf einer Bank im Himmel stets folgten... Ja, vielleicht wäre diese alte Frau jemand, der sie verstehen würde, wenn sie von einer Liebe berichten würde, die nun in ihr eine Leere zurück lässt, der sie sich nicht gewachsen fühlt. Vielleicht hat auch diese alte Dame das Glück gehabt, in ihrem Leben diesen Menschen zu treffen, der das Atmen leichter macht. Dieses Gefühl, sich Gedanken zu teilen und stets zu wissen, was der andere denkt. Verschiedener Meinung sein zu können und trotzdem eins zu sein. Diese wunderschönen Situationen, in denen in der gleichen Sekunde in der man sich etwas von Herzen wünscht, genau dies geschieht. Das Wissen, dass man bereits erwartet wird, wohin man auch gegangen sein mag... Während die Frau noch darüber nachdenkt, sich dieser wildfremden Frau zu öffnen, in der Hoffnung, die Schmerzen würden, verschlossen und an Worte gekettet, dann endlich ihren Körper verlassen, drückt die alte Frau plötzlich feste ihre Hand. Sie blickt auf und und schaut der Frau in die Augen. "Wissen sie, er saß erst vergangen Samstag zuletzt hier. Ich erkenne seine Traurigkeit in ihrer wieder. Wenn ich so neben ihnen sitze, habe ich fast den Eindruck, als seien sie ein und dieselbe Person."

 

Wie wäre es damit: Vielleicht mal selbst andere Geschichten kommentieren? Geben und Nehmen, die alte Leier.

 

Hallo dinkehuhn

Willkommen bei den Wortkriegern.

Leider hat mich dein Einstand nicht sonderlich begeistert. Das liegt zum einen an der relativ spannungsarmen Episode über den Verlsut eines geliebten Menschen, andererseits reagiert die ältere Frau für mich relativ unverständlich.
Ich hätte erwartet, dass sie der jungen Frau ihre Tränen zulässt,

"Sagen sie mir nur bitte, dass sie aufhören werden zu weinen."
Warum? Weinen ist ein gutes Mittel angestaute Trauer frei zu lassen.

"Sie müssen mir nichts erzählen"
Durch ihre Verweigerung, zuzuhören, entsteht eine Sackgasse, die beiden können so gar nicht miteinander reden und ich als Leser erhalte statt dessen eine längere Abhandlung über die Gefühlswelt der jüngeren Frau, ohne jedoch etwas über die Person in ihrem Leben zu erfahren. Das ist unbefriedigend, denn so bleibe ich aussen vor, fühle mich wie der Spaziergänger mit seinem Hund, sehe kurz zwei Frauen auf der Bank, wovon eine weint - und gehe weiter.

Das Ende ist ebenfalls unbefriedigend, denn die ältere Frau reflektiert ihre Wahrnehmung in den Raum, wo sie unbeantwortet stehen bleibt. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, da du nur Gefühle beschrieben hast und keine Begebenheiten. Das ist mir für eine Kurzgeschichte einfach zuwenig.

Aber hei, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und deshalb schaue dich in Ruhe hier um, versuche andere Geschichten zu kommentieren, was hat dich in den Text hineingezogen, was war weniger gut. So lernst du auch für dein eigenes Schreiben und erhälst dadurch auch selber Kommentare zu deinen Geschichten. Das Forum lebt vom Geben und Nehmen, wie dir Jimmy - zugegeben etwas nonchalant - bereits mitzuteilen versucht hat.

Nur Mut, wir sind gespannt auf deine folgenden Kommentare und Geschichten.
Viel Spass noch hier,
Gruss dot

 

Mahlzeit!

Servus dinkehuhn, neu dazu gestoßen ... allseitiges Willkommen. Geschichten lesen ist die eine Seite, sie kommentieren, eine völlig andere. Kommentieren ist nicht einfach, weil die Waage zwischen Objektivität und persönlicher Meinung wie ein Berg vor einem potentiellen Kritiker steht. Die Wenigsten hier schreiben Kritiken, wenn Du mal auf die Anzahl der Mitglieder schaust. Du siehst nur eine Anzahl "Klicks", aber nicht OB fertig gelesen oder WER sie gelesen hat. Also, immer locker durch die Hose atmen, ankommen, lesen, kritisieren, und sich über Kritik freuen.

So, jetzt mal zur Kritik ...

Im Prinzip hängst Du wie ein Beobachter über den beiden Damen und beschreibst die Situation. Ob nun selbst in diese Situation involviert oder nur wissend davon, ist erst mal egal. Du zwingst uns Leser nun zu ebensolcher Position. Diese "Erzählsicht" gelingt nur den wenigsten Schriftstellern, nur den Besten unter uns. :D

Deshalb gilt: Hinab ins Geschehen, Dialoge, Dialoge, Dialoge. Wenn Du einen schweigenden Menschen am Bahnhof beobachtest und ihn einschätzen musst, gelingt das nur selten. Wenn er aber redet oder Du ihn beim Reden beobachtest, klappt das schon besser. Wir Menschen sind nun mal - ab und an - soziale Wesen, die sich über Rede und Gegenrede freuen und aus ihr Erkenntnis ziehen.

Also, nicht das Drama abstrahieren, sondern Kopfsprung hinein und die Figuren entwickeln, und über die Figuren die Dramatik. So viel zur Theorie. Wir selbst arbeiten auch daran. :D

Gruß
Morphin

 

Hallo und willkommen bei den Wortkriegern.

Ich gestehe, dass ich deinen Nick erst als "dickekuh" gelesen habe - und daher neugierig auf Deinen Text wurde - was würde jemand schreiben, der sich selbst dickekuh nennt :D
Aber gut dinkehuhn :)

Die Frau weint, und die alte Dame setzt...
Die Distanz, von der Morphin spricht, geht schon mit dem ersten Satz los. Die Wortwahl "Die Frau" hält den Leser von Anfang an auf Abstand. Ich dachte dort schon, mal sehen, ob man die Frau wirklich kennenlernt. Als Stil-Mittel kann man ja damit arbeiten, die Protagonisten später vorzustellen. Aber bis zum Ende des Textes blieb es "die Frau". Sie hat Stress mit ihrem Lover - ok, das haben alle Paare irgendwann. Ist sie dick? ist sie Klug? Hat sie einen Namen? "Die Frau" bleibt irgendeine Frau mit Liebeskummer.
Ich habe sie von meinem Wohnzimmerfenster aus gesehen
Mit Diesem Satz habe ich zwei Probleme: Zum Einen passt das Wohnzimmerfenster für mich nicht in die Szene. Die "Bank am Feld" - Wo steht denn dann das Hexenhäuschen der Oma?
und zum Anderen:
Achtung Klischee: die Tratsch-Oma die alles beobachtet. Leider kommt die "alte Dame" aus dieser Rolle auch nicht raus. "Ich sehe alles, ich weiss alles - Du brauchst mir nix zu erzählen".
Überhaubt wirkt das alles sehr klischeehaft. Das ist nur mit anderen Worten ausgedrückt, was dotslash und Morhin auch schon gesagt haben.
Insofern auch von mir der Tipp: tauch tiefer ein. zeig uns, was für Menschen deine Protaginisten sind.

viel Spass weiterhin
pantoholli

PS:

138 Mal aufgerufen....NIEMAND schreibt seinen Kommentar :-(
da muss ich auch noch meinen Senf dazugeben:
Seit dem 24.09.2014 hier, und noch keinen Kommentar zu anderen Texten abgegeben. Schade.

PPS: Falls Du denkst, dotslash, morphin und ich haben deinen Text aus Frust "so runtergemacht", weil wir deinen Kommentar zu den Kommentaren zu pampig fanden. So ist das nicht - wir kommentieren hier immer so. :) Wir sehen das auch nicht als "runtermachen" - sondern als ehrliche Kritik, die dazu dienen soll, Dein und unser Schreiben zu verbessern. daher sind auch oft Tipps und Hinweise in den Kommentaren.
Also nicht den Mut verlieren und weiterschreiben :)

 

Hallo dinkehuhn,

also mir geht es ein bisschen wie den anderen Kommentatoren. Ich finde die Geschichte ziemlich düster.
Einige Sinnsprünge, die ich nicht einordnen kann

Tränen strömen ihr die Wange hinab und reflektieren die Sonnenstrahlen,
... ich hab noch nie gesehen, dass sich die Sonnenstrahlen in Tränen reflektieren.

inmitten von grünen Feldern,
und dennoch sieht die alte Dame die junge Frau vom Wohnzimmerfenster aus. Ja, was denn nun? Siedlung oder freies Feld?

Ebenso habe ich mit dem Ende mein Problem. Wenn sich das Liebespaar so sehr liebt, dass jeder am Ende der Beziehung die vertraute Bank aufsucht und vor Traurigkeit fast vergeht, weshalb haben sie sich dann getrennt.
Vielleicht löst du das Dilemma in einer neuen Geschichte.

Ansonsten lass dich nicht abhalten, weiter zu schreiben. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Liebe Grüße
WPunkt

 

Vielen Dank für die vielen Kommentare! Einige haben mich,trotz der Kritik, lachen lassen,weil es humorvoll geschrieben war. Andere haben mich entsetzt,weil man sich komplett im Ton vergriffen hat und die Anonymität des Internet sich von der hässlichsten Seite zeigt. Ich danke jedoch alle wohlerzogenen Menschen für die Rückmeldung!
PS: Zur Aufklärung! Es gibt sie tatsächlich-die Bank am Feld! Bensberger Krankenhaus-mit Häusern in Sichtweite! Und der Mann und die Frau - und hier hatte ich mir tatsächlich etwas mehr Vorstellungskraft erhofft - haben sich getrennt, weil der Mann eine Affäre hatte und am Ende doch bei Frau und Kind geblieben ist... Dramatisch,gelle ;-) Ich arbeite dran und melde mich,wenn die Zeit es zulässt,zurück :-) Danke nochmal!

 

Andere haben mich entsetzt,weil man sich komplett im Ton vergriffen hat und die Anonymität des Internet sich von der hässlichsten Seite zeigt. Ich danke jedoch alle wohlerzogenen Menschen für die Rückmeldung!

Hallo nochmal. Etwas piano bitte. Dein erster Kommentar war auch eher der Holzhammer. "und so wie man in den Wald rein ruft...."
daher musst Du Dir jetzt folgende Frage gefallen lassen: Zu welcher Sorte Mensch gehörst Du selbst? Zu den wohlerzogenen, die sich in einem neuen Raum erstmal vorstellen und umschauen, um zu sehen wie es so läuft und wenn es ihnen gefällt mitmachen? Oder zu denen, die kommen, die kostenlosen Geschenke mitnehmen und sich wieder verp... ?
Wir wollen hier alle, dass unsere Texte gelesen und kommentiert werden, damit wir uns verbessern. Dieses Forum ist schließlich kein kostenloser Lektorendienst. Hier sind Leute wie Du, die selbst schreiben. schomal einen anderen Text hier gelesen?

Sorry, wenn ich mich aufrege. Aber jetzt muss ich entscheiden, ob ich in Deinen Augen wohlerzogen bin, oder nicht....
... ich überlege noch.

gruß
pantoholli

PS: Wenn das die "hässlichste Seite" des Internets ist, die Du kennst, dann solltest du vorsichtig sein, bei der weiteren Benutzung des selbigen! es gibt wirklich schlimme Sachen im Internet! ;)

 

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