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Rückenschmerzen

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17.01.2006
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Rückenschmerzen

Das wirklich verhängnisvolle an meinem Leben ist ja, dass ich eigentlich weiß, dass ich den Mund halten sollte… und dann höre ich mich reden. Das dann nicht wirklich etwas Gutes für mich dabei herauskommt, das könnt ihr euch sicher denken.

Angefangen hat es damit, dass meine Nicki es nicht mehr mit ansehen wollte, dass ich seit Wochen ständig über Rückenschmerzen geklagt habe. Natürlich hat sie mich dann auch ständig mit dem gut gemeinten Ratschlag versorgt, doch endlich mal einen Arzt zu konsultieren. Meine Versprechen, mich „morgen“ darum zu kümmern, nahm sie mir leider nicht mehr ab, da ich das wohl schon so ein bis zweimal geäußert haben muss. Aber mal unter uns, ist das nicht lächerlich? Seit wann braucht denn ein Mann einen Arzt?

„Wenn du bis Freitag nicht angerufen und einen Termin gemacht hast, dann werde ich nichts mehr für dich kochen!“, sagte sie. Als ob, das hat sie bis morgen wieder vergessen, dachte ich. „Keine Sorge mein Flöhchen (wir sind noch am Anfang der Beziehung, aber alle wissen ja, dass die Tiere im Laufe der Zeit größer werden), gleich am Montag kümmere ich mich darum, versprochen.“

Nachdem ich mich fast einen Monat von Fischstäbchen, Ravioli und Spiegelei ernährte musste ich zugeben, sie hatte gewonnen. Manchmal wünschte ich mir, mein Einkommen wäre so groß wie meine Klappe. Ich könnte verdammt vermögend sein… Ich setzte mich also zu ihr, nahm das Telefon in die Hand und rief mehrere Orthopäden an, um den Termin mit der kürzesten Wartezeit aussuchen zu können. Zum Glück habe ich das gemacht, so dass ich bereits elf Wochen später hier im Wartezimmer sitzen darf bei einem der wenigen Doktoren, die arbeitnehmerfreundlich sind und bis 19 Uhr geöffnet haben. Nur werde ich langsam hungrig. Mein Termin war um 15:30 Uhr und es ist kurz vor 18 Uhr. Die Wartezeit die man bei Ärzten verbringt würde locker ausreichen, um selbst Medizin zu studieren…

Jetzt sitze ich hier und warte, zähle die Minuten, warte, warte… Zwar sitzen hier im Wartezimmer ein paar nett anzusehende weibliche Mitbürgerinnen und auch die eine oder andere Helferin weckt sicher manche Männerphantasie, aber das interessiert mich nicht wirklich. Ich habe nämlich eine Frau an meiner Seite, die in allen Richtungen einfach perfekt ist. Wie blöd müsste ich sein, da irgendetwas zu riskieren? Zumal ich in einer Beziehung absolut treu bin, was ich ja von meiner Partnerin auch erwarte. Warum gibt es in einer Beziehung eigentlich keine Treuepunkte? Wenn man in der Beziehung treuer war als der Partner, dann ist doch so ein Messerset etwas sinnvolles, oder?

Mittlerweile ist es 18:34 Uhr und eben wird mein Name aufgerufen. „Wir machen schnell ein Röntgenbild, dann warten Sie bitte in Sprechzimmer 3 auf den Doktor“, sagt die Arzthelferin zu mir. Also gehe ich nach dem Röntgen in das leere Sprechzimmer und… warte, was auch sonst. Diesmal dauert es aber nicht lange und der Doktor erscheint. „Ich habe mir die Röntgenaufnahme angesehen und kann leider nichts auffälliges finden. Treiben Sie mehr Sport und nehmen Sie ab, dann geht es Ihnen wieder gut“ sagt er, und ist auch schon wieder verschwunden. Ist das sein Ernst? Dafür hat er mich den ganzen Nachmittag warten lassen?

Auf dem Heimweg fahre ich noch bei meiner Mutter vorbei und erzähle ihr, was ich erlebt habe. Sie revanchiert sich mit einer Schilderung ihrer Erfahrungen mit Ärzten, bevor ich mich wieder verabschieden und nach Hause fahren kann. Es ist schon nach 21 Uhr und Nicki ist auf dem Sofa eingeschlafen. Aus diesem Grund muss ich nun ich leider aufhören und mich um meine Freundin kümmern. Ich muss sie unbedingt wachkriegen, sie hat vergessen ihre Schlaftabletten zu nehmen!

 

Moin Whitelion,

hab deine Geschichte von vorn bis hinten gelesen (andersherum wäre ja blöd) und muss dir leider sagen, dass sie jetzt nicht so mein literarisches Bier ist. Das liegt daran, dass das, was du da schreibst für mich einfach zu sehr eine Alltagsbeschreibung denn eine wirkliche Geschichte ist.
Viele machen das ja so, dass sie in Humor ein humoriges Ereignis aus dem Leben nehmen und das dann beschreiben (funktioniert für mich vielleicht im Poetry Slam oder einem Comedy-Programm, aber eben nicht auf dem Bildschirm oder den Seiten in einem Buch). Und du machst das hier leider auch. Da reichen auch keine zwei Protagonisten.
Dabei finde ich, dass es durchaus bei dir die eine oder andere Stelle zum Lachen oder Schmunzeln gibt. Ein Beispiel:

Auf dem Heimweg fahre ich noch bei meiner Mutter vorbei und erzähle ihr, was ich erlebt habe. Sie revanchiert sich mit einer Schilderung ihrer Erfahrungen mit Ärzten

Finde ich sehr komisch.

Und das ist an sich schade, denn dein durchaus vorhandener Witz in einer tatsächlichen Geschichte (vielleicht mit Dialog und so), könnte mir gefallen.

LG

fvg.

 

Hi Whitelion,

also ich finde den Ansatz in deiner Geschichte echt gut! Musste echt bei einigen Sachen grinsen, würde mir aber wünschen dass das alles ein wenig länger ist. Nach der Art: Person beschreibt einen ganzen Tag aus ihrem Leben, z.B Hauptthema Arztbesuch. Morgens aufstehen, gemeckert von der Partnerin beschreiben usw., und denn Tag dann weiter fortführen bis zur abendlichen Rückkehr(Wie du es ja schon gemacht hast, nur etwas ausführlicher).
So wird die Story ein bisschen länger, man lernt die Personen besser kennen und man hat mehr Chance den Alltagswahnsinn auf die Schippe zu nehmen :)

So wie die Geschichte hier steht ganz nett, da geht aber noch mehr find ich ;)


Grüße,

James

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo "weisser Löwe"

Leider hat mich deine Kurze so gar nicht vom Hocker gerissen. Obwohl mit prädikat Humor versehen, lese ich hier nur eine Alltagsposse ohne grosse Überraschungen. Der Macho geht zum Arzt, muss warten und nochmal warten, fährt nach der Diagnose "alles paletti" zu Mama, hallo Sohn, ja, kenn ich gut, tschüss bis zum nächsten Mal. Fährt nach Hause, und dann endet's mit der "Pointe"

... muss sie unbedingt wachkriegen, sie hat vergessen ihre Schlaftabletten zu nehmen!
Die fand ich eher platt, hat auch keinen Bezug zum Rest und wirkt somit wie angeklebt.

Ok, es ist nicht einfach, humoristisch zu schreiben und Humor bleibt Geschmacksache.
Allerdings könntest du versuchen, nicht einfach nur den Tagesablauf zu schildern, sondern witzige Dialoge einbauen, dem Typen seine Einbildung auf sich selbst zurück fallen lassen, usw.

Auch erachte ich es als unlogisch, dass dein Prot einen Arzt aufsucht, der bis 19:00 geöffnet hat, sich dann aber trotzdem einen Termin um 15:30 geben lässt.

Zwar sitzen hier im Wartezimmer ein paar nett anzusehende weibliche Mitbürgerinnen und auch die eine oder andere Helferin weckt sicher manche Männerphantasie, aber das interessiert mich nicht wirklich.
Ja klar! Deshalb rechtfertigt er sich auch lang und breit über Treuepunkte und so. Klingt total verklemmt, hach ich denke an Sex mit der Kleinen, aber ich bin ja sowas von treu und riskier doch nicht meine junge Beziehung. Sorry, das hört sich total schmalzig an.

Lass ihn doch ruhig eine anzügliche Bemerkung machen, und dann verpasst ihm die Sprechstundenhilfe einen gepfefferten Einlauf, das wäre lustig.

Es hat auch noch ein paar Fipptheler drin, die mich aus dem Lesefluss rissen:

Das[s] dann nicht wirklich etwas Gutes für mich dabei herauskommt,
, dass ich den Mund halten sollte[ ]…
Aulassungspunkte für Sätze immer mit Abstand, ausser das Wort ist nicht fert...
;)
Nachdem ich mich fast einen Monat von Fischstäbchen, Ravioli und Spiegelei ernährte[KOMMA] musste ich zugeben, sie hatte gewonnen.
... dann geht es Ihnen wieder gut“[KOMMA] sagt er,
Aus diesem Grund muss ich nun ich leider aufhören und mich um meine Freundin kümmern.

Aber es gab auch einen Schmunzler:
"Die Wartezeit[KOMMA] die man bei Ärzten verbringt[KOMMA] würde locker ausreichen, um selbst Medizin zu studieren…"
:D

Viel Spass noch hier,
Gruss dot

 

Hallo whitelion,

mir ging es mit deinem Text ähnlich wie dotslash. Das liest sich einfach mal so hingeschrieben. Ziemlich fransig das Ganze, Versatzstücke, die mühsam mit einem roten Faden verknüpft wurden.
Allein die Einleitung.
Was ist denn jetzt verhängnisvoll? Und warum schiebt der Erzähler es auf sein Unvermögen, die Klappe zu halten? Das klappt im Wartezimmer wunderbar und beim Arzt erst recht.
Und die Passage im Wartezimmer? Wozu dient die? Sehe da nicht wie das irgendwie die Beziehung der beiden beleuchtet oder sonstwas vorantreibt? Ein weiteres Versatzstück unter Vielen. Idee im Kopf, peng, runtergetippt.
Der lahme Gag zum Ende kommt auch wie angeklebt.
Nee, das war nichts, wirklich. Der einzig lustige Spruch war der mit dem Studium der Medizin.
Ich würde mir an erster Stelle überlegen, was ich eigentlich erzählen will. Willst du eine Arztschelte? Den Chauvi bloßstellen? Spießbürgertum entlarven? In dieser Form ist das nichts halbes und nichts Ganzes.

grüßlichst
weltenläufer

 

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