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Die Bewerbung

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09.09.2013
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Die Bewerbung

Unsicher betritt der Bewerber das Büro des Geschäftsführers eines kleinen Unternehmens. Der Geschäftsführer nimmt seine Brille ab und deutet auf den Stuhl am runden Tischchen.
„Bitte nehmen Sie Platz. Ich habe mir gerade nochmals die Unterlagen angeschaut, die Sie uns per Mail zukommen ließen.“
Etwas schüchtern setzt sich der Bewerber und blickt auf den Boden.
„Möchten Sie einen Kaffee?“ Der Geschäftsführer versucht den Bewerber aufzumuntern.
„… Ja.“
„Mit oder ohne Milch? … Zucker?“
„Egal.“
Die Sekretärin bringt den Kaffee, ohne Milch und ohne Zucker.
„Was interessiert Sie denn an unserer Firma besonders?“, fragt der Geschäftsführer, nachdem die Sekretärin den Raum verlassen hat.
„Ich muss Ihnen zuerst sagen, dass ich im Leben bisher immer Pech hatte und ich diese Stelle in Ihrer Firma endlich als etwas betrachte, was mir Glück bringen könnte.“
„Erklären Sie das bitte genauer.“
„Sehen Sie; andere Menschen haben mich nie gemocht. Alles, was ich in meine Hände nehme, fällt heraus. Mädchen kümmern sich nicht um mich.“
„Das klingt nicht gut.“
Der Bewerber nimmt einen Schluck Kaffee. Er hält die Tasse zu hoch. Schwarzer Kaffee läuft den Mund herunter und tropft auf das weiße Hemd. Zittrig stellt der Bewerber die Kaffeetasse neben die Untertasse und sagt leise:
„Bitte verzeihen Sie. Ich sagte ja gerade, dass ich Pech habe, wo man Pech haben kann.“
„Ist ja nichts Schlimmes passiert.“
„Eben. Aber mir passiert so was immer. Anderen nicht.“
„Also, warum haben Sie sich bei uns beworben? Was bringen Sie für Fähigkeiten mit?“
„Das ist so … Ich glaube, dass Sie mich verstehen, denn bei mir läuft oft was schief, wofür ich eigentlich nichts kann.“
„Hm.“
„Bei der letzten Bewerbung ist mir der Zug davon gefahren und ich kam zu spät zum Gespräch.“
„Jeder kann doch einen Zug verpassen. Hat man Sie nicht noch einmal eingeladen?“
„Nein; denn Züge warten nicht und ich hatte gar nicht die Möglichkeit, rechtzeitig am Bahnsteig zu sein.“
„Weshalb? … Wie wurden Sie aufgehalten?“
„Ich sagte doch schon, dass mich das Unglück verfolgt. Ich bin an diesem Tag später als sonst aufgewacht und habe dann meine sauberen Kleider nicht gefunden.“
„Das stört am frühen Morgen.“
„Ja … und zu der Vorstellung eine Woche davor konnte ich nicht gehen, weil ich krank geworden bin.“
„Eine plötzliche Erkältung?“
„Nicht ganz. Da ich doch immer Pech habe, ist mir das Geld ausgegangen. Ich konnte zwei Tage nichts zum Essen kaufen und hatte nur noch eine Flasche Zwetschgenwasser im Schrank.“
„Das ist ja alles sehr traurig.“
„Genau. Besonders vor Bewerbungsgesprächen passieren solche Katastrophen. Ich bin froh, dass ich es zu Ihnen geschafft habe.“
Der Geschäftsführer blickt auf die Uhr.
„Dann geben Sie mir mal Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen.“
Der Bewerber sucht in seiner Tasche. Dann blickt er den Geschäftsführer weinerlich an.
„Sehen Sie. So ist das Schicksal immer zu mir. Die habe ich jetzt vergessen.“

 

Hallo Fugusan,

was soll man nur zu diesem Geschichtchen sagen?
Im Prinzip fehlt hier der für mich einzig sinnige Tag: Humor. Denn mehr als einen Witz erzählst du hier nicht.
Ein Pechvogel, der für sein Versagen das Schicksal verantwortlich macht. Du baust da nichts auf, damit ich Mitleid mit dem Tropf empfinden kann. Bleibt einfach eine Schablone so wie der "Geschäftsführer". Man stolpert beim Lesen durch den Dialog, der einfach nur den Witz vorbereiten soll. Da fehlt mir jede Spannung ...
Nun ja, soviel von mir hierzu.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo,

auch mir fehlt hier entweder der Spannungsbogen oder aber eine sauber erzählte Geschichte. Der depressive Bewerber zeigt über alle Zeilen hinweg keine neue Nuance, keine Entwicklung, sein Gegenüber leidet ebenso wie der Leser. Spätestens ab der Hälfte der Geschichte hätte hier etwas passieren müssen.

Noch eines: Spezifika werten jede Geschichte auf. Beispiel:

"Unsicher betritt der Bewerber das Büro des Geschäftsführers eines kleinen Unternehmens. Der Geschäftsführer nimmt seine Brille ab und deutet auf den Stuhl am runden Tischchen."

Mit Spezifika:

"Unsicher betritt Kallscheidt das Büro des Geschäftsführers der Solarinfluenza GmbH. Mertesacker, der Geschäftsführer, nimmt seine RayBan ab und deutet auf den Stuhl am runden Tischchen."

Ciao nastro.

 

Hallo Weltenläufer,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ja, Humor dachte ich zuerst auch. Später fand ich es wenger lustig. Ich habe den Witz der beiden "Schablonen" jetzt aber unter Humor gestellt.

Hallo nastro,
auch Dir vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe die Geschichte inzwischen unter Humor gestellt (siehe Kommentar oben). Ich hoffe, dass es so besser passt und Spezifika nicht nötig sind. Ansonsten gebe ich Dir recht: eine Geschichte funktioniert mit Spezifika besser. Das habe ich bei anderen auch schon kritisiert. Ich warte noch weitere Kommentare ab.

Viele Grüsse
Fugu

 
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Fugusan schrieb:
Ich warte noch weitere Kommentare ab

Na ja, wenn du’s drauf anlegst, Fugu:
Also ich konnte mit dem Text genau gar nix anfangen. Auf mich wirkten der Plot hanebüchen, die Figuren ausgesprochen lieblos gezeichnet, die Sprache uninspiriert, und die Schlusspointe schlicht unwitzig. Und die Erzählabsicht dahinter blieb mir ein Rätsel. Ein Humortext? Na ich weiß nicht recht.
Mir kann‘s egal sein, weil ich Humortexte eh nicht unbedingt brauche.

Aber zumindest etwas Gutes hat der Text. Er hat mich nämlich veranlasst, deine Geschichtenliste anzuklicken, weil ich mich vergewissern wollte, ob dieser Murks hier tatsächlich von demselben Autor ist, der diese hirnsträubende Plastikalien-Serie schreibt. Und dort musste ich nicht nur feststellen, dass du tatsächlich du bist, sondern es obendrein mittlerweile eine vierte Folge gibt, die mir bisher vollkommen entgangen ist. Und offenbar auch vielen anderen, also zumindest ist sie noch nicht kommentiert. (Zu meiner Rechtfertigung kann ich nur sagen, dass ich, als du die eingestellt hast, gerade beim Forumstreffen am Bodensee war, und dort hatten wir ja mit dem ganzen wk-Kram so ziemlich gar nix an Hut. Dort ging es ja weniger um so unwichtiges Zeugs wie Literatur, sondern eher um Dinge von existentieller Dringlichkeit, wie Bier trinken und so, also um wahrlich ontologischen Kram quasi.)
Was ich sagen will: Ich werde mir in den nächsten Tagen Melodien mal anschauen, und hoffe, dass damit dein durch diese Geschichte(?) ramponiertes Image wieder etwas aufpoliert wird.


offshore

 

Hallo offshore,
schade, dass jetzt - zumindest bei Dir - mein Image ramponiert ist. Leider basiert diese Geschichte auf einer fast wahren Begebenheit. Der Typ wurde nicht eingestellt, um die Firma und deren Mitarbeiter zu "schonen". Aber das nachhallende Mitleid liess den Vorfall nie in Vergessenheit fallen. Der Geschäftsführer war menschlich und wollte für seine Firma das Beste. Das mit der "Milch und Zucker-Frage" ist übrigens bei manchen Personalauswahlsoziologen auch so eine merkwürdige Prüfung: Kann der Bewerber schnell entscheiden und entscheidet er überhaupt? Bösartiger wird es noch, wenn der Bewerber Milch und Zucker möchte, zu sagen, das wäre leider gerade ausgegangen. Nimmt dann der Bewerber einen "Schwarzen", gilt er als schwach. Natürlich völlig daneben, da der Kaffee vielen Menschen, die Wichtigeres im Kopf haben, egal ist.
Hier habe ich versucht (leider nicht gelungen), den Bewerber und den Geschäftsführer, so darzustellen, dass man beide verstehen sollte. Denn für beide ist diese Situation schwer. Die Alternative wäre gewesen, einen bösartigen und arroganten Personalchef zu wählen. Vielleicht sollte ich nastros Vorschlag folgen, falls ich die Geschichte komplett überarbeite. Ich tendiere aber eher dazu, Neues zu schaffen.
Also offshore, grossen Dank für Deine Kritik. Die meisten Experimente laufen schief und dienen dazu, das nächste besser zu planen.
Viele Grüsse
Fugu

 

„Was interessiert Sie denn an unserer Firma besonders?“[,] fragt der Geschäftsführer, nachdem die Sekretärin den Raum verlassen hat.
„Ich muss Ihnen zuerst sagen, dass ich im Leben bisher immer Pech hatte und ich diese Stelle in Ihrer Firma endlich als etwas betrachte, was mir Glück bringen könnte.“
Nunja,

lieber Fugusan -
wir begegnen uns das erste Mal, gell, also von mir, ohne nachtragend zu sein, ein nachträgliches herzlich willkommen hierselbst!, is' ja nie zu spät für dergleichen, hoff ich doch -

eine bemüht schräge Geschichte, denn Geschäftsführer sind selbst in kirchlichen Betrieben alles andere als Samariter. Spätestens als die geradezu realistische (!) Frage anders beantwortet wird, als zu erwarten – tatsächlich wird sie ja gar nicht beantwortet – ist der schusselige Bewerber abgeblitzt. Anderes kann sich eigentlich nur noch der Eigentümer leisten, der sich gelegentlich auch zum Geschäftsführer kürt - i. d. R. ein Angestellter, der betriebswirtschaftliche (oder wirtschaftsinchenörische) Kenntnisse hat.

Sollte der Schussel freilich von Amts wegen geschickt worden sein, ist es in dem Fall seine Taktik, sein dickes Fell als Schussel vor jeder Einstellung abgesichert zu sein. Nicht zu vergessen, dass – wie schon eingearbeitet – ein Komma nachzutragen ist. Da ist es eher zweifelhaft, dass es noch zum Rechtschreibfehler kommen kann:

Aber mir passiert sowas immer.
So was immer auseinander (da so etwas umgangssprachlich verkürzt)

Gruß

Friedel

Vielleicht schreiben wir mal ne Geschichte über zwei Dutzend Hochschulabsolventen, die optimistisch um einen einzigen freien Platz im mittleren Management in einem Seminarraum sitzen und vom Seminarleiter aufgefordert werden, sich auf ihren Stuhl zu stellen und das Auswahlverfahren in null-komma-nix erledigt ist.

 

Hallo Fugusan,

Schicksalsneurotiker nennt man solche Menschen, denen "Es" immer wieder passiert, die also Pech im Leben haben und auf Mitleideinkaufstour gehen, um ihre Neurose, zu der sie, wie auch immer, gekommen sind, zu lindern. Glücklich fühlen sie sich, wenn sie klagen und beweisen können, dass das Schicksal es nicht gut mit ihnen meint und sie deshalb von den Mitmenschen erwarten, dass sie dies ausgleichen.
Dies hast du in dem kleinen Dialog sehr klar herausgestellt. Dies ist kein Witz, sondern eine Tragödie, zu der man auch Komödie sagen könnte, irgendwie ist er Sysiphus in der Aussichtslosigkeit der Bewältigung der Aufgabe und des Lebens. Soll ja glücklich dabei gewesen sein, der Sysiphus, besonders wenn man sein y und i verdreht, hat es aber verdient, und Deine Hauptfigur: Ich stelle ihn mir abends beim Bier und Fernseher vor und behaupte, auch er ist ein glücklicher Mensch, glücklicher jedenfalls als sein Gesprächspartner.
Kennst du solche Menschen? Ich viele!
Natürlich kann man über solche Menschen keine lineare Geschichte schreiben. Die drehen sich im Kreise, was auch in deinem Text gut herausgekommen ist.
Fröhlichst
Wilhelm

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedel,
danke für’s Willkommen. Die beiden peinlichen Fehler sind gleich hierselbst korrigiert worden. Und es war noch nicht zu spät. Ein herzliches Dankeschön für Deine Kommentare und Gedanken.

Sollte der Schussel freilich von Amts wegen geschickt worden sein, ist es in dem Fall seine Taktik, sein dickes Fell als Schussel vor jeder Einstellung abgesichert zu sein.
Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, an die ich noch nicht gedacht hatte.

denn Geschäftsführer sind selbst in kirchlichen Betrieben alles andere als Samariter. Spätestens als die geradezu realistische (!) Frage anders beantwortet wird, als zu erwarten – tatsächlich wird sie ja gar nicht beantwortet – ist der schusselige Bewerber abgeblitzt. Anderes kann sich eigentlich nur noch der Eigentümer leisten, der sich gelegentlich auch zum Geschäftsführer kürt - i. d. R. ein Angestellter, der betriebswirtschaftliche (oder wirtschaftsinchenörische) Kenntnisse hat.
So die Realität. Ja, der Geschäftsführer besitzt Anteile der Firma. „Wirtschaftsinchenörie“ ist sicher die Lehre der Verbindung von Vetterleswirtschaft und chinesischer Religion?

Vielleicht schreiben wir mal ne Geschichte über zwei Dutzend Hochschulabsolventen, die optimistisch um einen einzigen freien Platz im mittleren Management in einem Seminarraum sitzen und vom Seminarleiter aufgefordert werden, sich auf ihren Stuhl zu stellen und das Auswahlverfahren in null-komma-nix erledigt ist.
Ja, und nur ein Stuhl ist stabil. Oder zwei Stühle. Dann hätte man zwei Kandidaten, falls einer stirbt. Oder die beiden kämpfen noch, damit der Seminarleiter für sein Gehalt seine Zeit rumbringt.

Hallo Wilhelm,
auch Dir vielen Dank für Deinen Kommentar und die Ausführungen. Ja, ich kenne solche Schicksalsneurotiker (danke für den Begriff); allerdings keine solchen Extremtypen, wie der Schussel hier. Den kenne ich auch nur von Erzählungen her. Es freut mich, dass Du Dich in dem Text zurechtgefunden hast. Ich lasse es mal bei Humor, als zyklisch tragische Komödie (nach WB).

glücklicher jedenfalls als sein Gesprächspartner
So wird es sein. Der Geschäftsführer hat das Erlebnis mit Schnaps und Humor verarbeitet.
In Deinem Roman hast Du ja allerlei Brutal-, Gier-, Neid- und Schönheitsneurotiker. Leider konnte ich bisher nur Teile davon lesen. Deine Geschichte erinnert mich ein bisschen an 'Nirgendwo ist Pönichen'. Ich werde noch mehr davon lesen: die Kapitel sind ja wie für eine Fernsehserie.


Viele Grüsse an Euch beide
Fugu

 

„Wirtschaftsinchenörie“ ist sicher die Lehre der Verbindung von Vetterleswirtschaft und chinesischer Religion?
Schräge Antwort,

lieber Fugusan,

aber ich sollte vielleicht doch unterlassen, zu schreiben wie man spricht. Also "Wirtschaftsingenieure" wäre denn korrekt. Und das scheinstu gar nicht zu kennen

Vielleicht schreiben wir mal ne Geschichte über zwei Dutzend Hochschulabsolventen, die optimistisch um einen einzigen freien Platz im mittleren Management in einem Seminarraum sitzen und vom Seminarleiter aufgefordert werden, sich auf ihren Stuhl zu stellen und das Auswahlverfahren in null-komma-nix erledigt ist.
Deine Interpretation ist zwar interessant
Ja, und nur ein Stuhl ist stabil. Oder zwei Stühle. Dann hätte man zwei Kandidaten, falls einer stirbt. Oder die beiden kämpfen noch, damit der Seminarleiter für sein Gehalt seine Zeit rumbringt.
aber die Auswahl der Bewerber hat nicht unbedingt mit Zirkus oder Wrestling zu tun. Das Prinzip ist einfach: Wer der Aufforderung folgt, der kann sofort ohne Gespräch gehen. Soll vorkommen ...

Gruß & schönes Wochenende vom

Friedel

 

Hallo Friedel,
ganz herzlichen Dank für die Aufklärungen.

Wer der Aufforderung folgt, der kann sofort ohne Gespräch gehen.
Das kannte ich bezüglich Stuhlstehens noch nicht, sondern nur für das Ausfüllen von Formularen mit psychologischen Fragen. Ich sehe allerdings gerade, dass Du das mittlere Management meinst. Im oberen Management werden Maori-Tänze eingeübt, um sich gegen Angriffe von unten und von der Seite aggressiv zu machen. Ich dachte, dass solche Tänze Bewerbungsgespräche ersetzen würden.
Dir auch ein schönes Wochende und hoffentlich mustu dich nie mehr bewerben
Fugu

 

Hallo Fugusan,

ich bin heute wieder mal am Stöbern und über diesen Text gestolpert. Ich muss sagen, umgehauen hat er mich auch nicht. Aber ich habe in meinem Arbeitsleben und als leitender Angestellter auch schon einige Schnapsnasen erlebt, sodass die beschriebene Situation durchaus aus dem Leben kopiert sein kann. Literarisch bringt die Wirklichkeit aber eben keine Punkte in Sachen Wirkung.
Dass sich der Text nicht so flüssig liest, ist meines Erachtens von Dir gewoll, denn wenn ich Deine Antwort an offshore lese, stelle ich schnell fest, dass Du Dein Handwerk schon verstehst. Muss mir Deine anderen Texte auch mal vornehmen.

In dem Sinne
viele Grüße
khnebel

 

Hallo Friedel,

... oder auch nicht.
… die Kinder, usw.

Hallo khnebel,
danke vielmals, dass du diesen Text gelesen und kommentiert hast. Wie Weltenläufer sagt, ist es letztendlich nicht viel mehr als ein Witz. Der Text möge auch ähnlich einer Schablone funktionieren (Spezifika sind bewusst nicht drin, siehe auch Kommentar von nastro). Der Bewerber (dann die Bewerberin) könnte noch die Attribute einer hübschen Frau haben, der Geschäftsführer könnte schwul sein, etc.

Dass sich der Text nicht so flüssig liest, ist meines Erachtens von Dir gewollt …
Es sollte das Stockende und Steife der Situation verstärkt werden. Der Geschäftsführer lässt sich in den Zyklus reissen und kommt nicht mehr heraus (siehe den Kommentar von Wilhelm). Das letzte Ereignis gäbe dem Geschäftsführer die Möglichkeit, den Bewerber höflich zu entlassen.
Literarisch bringt die Wirklichkeit aber eben keine Punkte in Sachen Wirkung.
Der Bewerber ist ein Schicksalsneurotiker (nach Wilhelm Berliner). Härter gesagt ist er ein Parasit oder eine Art Hypochonder. Hier ist keine Erotik, keine Romantik, keine Wissenschaft, keine Kunst, kein Horror (oder vielleicht doch?), keine Philosophie (zumindest keine offensichtlich lehrreiche), kein Kriminalfall, nichts Seltsames (?), keine Satire und kein Märchen. Wenn all diese Möglichkeiten nach und nach ausgeschlossen werden, blieben Sonstiges und Humor. Wenn Sonstiges und Humor dann auch noch wegfielen, wäre man vielleicht bei der totalen Wahrheit gelandet.
Es freut mich natürlich, wenn du andere Texte von mir liest.
Viele Grüsse
Fugu

 

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