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Ebola

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25.10.2014
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Ebola

Rita wacht früh auf an diesem Morgen. Aber es macht ihr nichts aus, den Tag schon früher zu beginnen als sonst. Es ist ein besonderer Tag. Sie geht ins Bad, putzt die Zähne. Sie lässt das Duschen heute ausfallen, es ist eh nicht nötig. Es wäre sogar paradox.
Sorgfältig zieht sie ihre Krankenhaustracht an und macht sich auf den Weg. Die Sonne scheint, es ist viel zu warm für Oktober.
Erst waren es ein paar Einzelfälle in Westafrika, Sierra Leone, am anderen Ende der Welt. Die Menschen nahmen es ungerührt zur Kenntnis. Sierra Leone ist weit weg und als Urlaubsland total uninteressant. Dann erkrankten die ersten helfenden Ärzte und kamen zur Behandlung ins Ausland. Immer noch blieb das Weltinteresse gering. Erst als es den ersten Erkrankungsfall in den USA gab und wie immer, wenn im Land des Großen Sheriffs etwas passiert, wurde die Welt aufmerksamer. Für Europäer war es aber immer noch jenseits der Komfortzone, bis es zu einem Vorfall in Madrid kam. Eine Krankenschwester erkrankte, weil es eine Lücke im Sicherheitssystem gab. Nur eine Unachtsamkeit, nur eine kleine Nachlässigkeit und schon ist der Prozess der Hygiene gestört und die verhängnisvollen Vorgänge nehmen ihren Lauf. Immer noch glaubten die Menschen daran, dass Ebola nur die trifft, die die Erkrankten behandeln. Aber diese Menschen haben Feierabend und gehen raus unter Leute und die Erkrankten kommen auch erst dann ins Krankenhaus, wenn sie Symptome haben, aber sie haben vorher schon Hunderte anderer Menschen infiziert, ohne dass es jemand bemerkt hat. Wie naiv die Menschen doch sind, sie glauben wie immer daran, dass es sie nicht treffen wird. Rita lacht kurz auf. Sie ist nicht naiv und sie wird alle, die ihr das immer unterstellt haben, eines Besseren belehren. Der arrogante Oberarzt, der sie vor den Patienten immer abkanzelt, die zickige Stationsvorsteherin, die ihr über den Mund fährt, ja sogar der Assistenzarzt meint, sie bevormunden zu müssen, als sie einer Patientin etwas mehr Schmerzmittel geben wollte als auf dem Krankenblatt stand.….
Rita denkt wieder an den Chemie-Lehrer Herr Wenig, wie so oft. „Rita,“ hat er gesagt, „bleib nach der Unterrichtsstunde noch etwas da und ich zeige Dir nochmal, wie man sich das Periodensystem ganz leicht merken kann.“ Und Rita blieb. „Schau…“, sagte Herr Wenig…
Vorgestern kam der erste Ebola-Patient nach Frankfurt, wo die Quarantänezustände so vorbildlich sind, dass sie nun die Kranken aus aller Welt herbringen. Erst zieht man sich den luftdichten Anzug an, dann sprüht man sich mit einem Desinfektionsspray ein, durchwatete eine virusvernichtende Lake.
Ebola – was für ein wunderschöner Name. Er klingt nach einer afrikanischen Schönheit, nach einer rassigen, kräftigen, selbstbewussten Frau, die voll im Leben steht. Und das tut Ebola auch. Es steht voll im Leben von kräftigen, selbstbewussten, schönen Menschen und reißt sie aus selbigem. Niemand denkt daran, dass sich die Seuche so ausbreiten wird wie die Pest, aber genau das wird sie und sie endlich dahinraffen: die Besserwisser, die arroganten Schnösel, die Belehrer, die Ignoranten, die Missbraucher.
Rita nimmt den Bus. Sie benutzt die Haltestelle, die erst vor kurzem vor ihre Neubausiedlung gebaut worden war und fährt die 8 Stationen bis zur U-Bahn. Dort steigt sie in die U8 bis zum Klinikum, jeden Tag dieselben Menschen mit denselben Smartphones und derselben Kopfhaltung. „Head-Down-Generation“, weil jeder nur noch nach unten auf seine persönliche Welt blickt statt wie früher dem anderen in die Augen oder tunlichst daran vorbei. Jetzt hat jeder die perfekte Ausrede, sich nicht mehr ansehen zu müssen, sich keine Gedanken mehr um den Mitreisenden machen zu müssen, er ist ja beschäftigt mit seinem eigenen Kosmos, der doch wieder nur mit anderen vernetzt ist, diese aber dahinter unsichtbar macht und man sich so mit seinen Ängsten und Schwächen nicht mehr konfrontiert sieht. Wie praktisch. Rita sieht ihre Mitmenschen weiterhin an, sie hasst diese modernen Kommunikationsmittel , mit denen das Leben so viel leichter schien, aber in Wirklichkeit nur mehr Hektik und Stress verbreiteten. Sie sah die zunehmenden Fälle des Burn-Outs in der Klinik. Als man noch auf Post wartete oder eben keine Anweisung bekam, wenn der Chef im Büro nicht zu erreichen war, da hatte man noch Zeit und die Prozesse dauerten eben länger. Schlechter gelebt hat man deshalb nicht, gesünder! Und wieder versteckt sich jeder hinter seiner Geschäftigkeit, Beschäftigtkeit, Leerlauf ist undynamisch und damit out. Sollen sie sehen, was es ihnen hilft. Sie können so schneller ihre Symptome googeln, aber auch das wird zu spät sein, denn bis dahin, hatten sie schon Kontakt zu Hunderten Anderer.
Rita steigt an ihrer Haltestelle aus, betritt das Krankenhaus und geht auf ihre Station. Der Ebola-Patient liegt in Raum 2003, abgeschirmt und abgeschottet wie der BND und doch so leicht zu betreten, wenn man wie sie als Krankenschwester auf genau dieser Station arbeitet. Einmal die Firmenkarte am elektronischen Leser durchgezogen und mit einem energischen Summton öffnet sich die erste Tür, dahinter die zweite, aus dickem Stahl, als ob das etwas nutzen würde, als ob das etwas entgegenzusetzen hätte, gegen Entschlossenheit, gegen Disziplin und gegen einen festen Vorsatz.
Sie nimmt ihren Schutzanzug entgegen und zieht ihn bedächtig an. Das feine, sündteure Material raschelt leise. Sobald man ihn komplett angezogen hat und auch den astronautenähnlichen Helm aufgesetzt, fühlt man sich wie von einer anderen Welt. Aber statt auf Aliens zu treffen, tritt man nur einem Menschen entgegen, der Hilfe braucht und der Angst hat. Als Rita sich das erste Mal in dem kompletten Anzug im Spiegel sah, erschrak sie vor sich selbst. So fremd, so irreal, so absurd. Rita zieht sich die doppelten Handschuhe aus reissfestem Latex an. Egal, was man nun berührt, es fühlt sich künstlich an, unwirklich. Die Welt ist nun mal nicht steril. Dreck, Bakterien, Viren, Schlamm, Schmutz - wohin man auch sieht, normal, gewohnt. Erst diese Sterilität macht die Welt künstlich. Rita fühlt sich wohl in dieser Kunstwelt. Der Schutzanzug ist wie eine Rüstung, man geht geschützt durch die Welt. Er verleiht Autorität. In diesem Anzug sehen alle gleich aus, egal ob Chefarzt oder Krankenschwester. Schade, dass dieser weiße Tarnmantel nur auf dieser Station normal ist und nicht in der Außenwelt. Er ist das Smartphone der Mäntel.
Sie durchläuft die verschiedenen Sicherheitsstufen und lässt sich mit der hygienischen Flüssigkeit besprühen, die dem Anzug eine weitere Schutzhülle verleiht. Sogar durch den Gesichtspanzer riecht sie den beißenden Geruch dieser Lösung, die aus was weiß für Chemikalien besteht.

In Chemie war Rita nie gut, Wasserstoff steht im Periodensystem an 1.Stelle.

Und dann geht sie in das Zimmer Nummer 2003, wo der UN-Mitarbeiter, der sich in Guinea angesteckt hatte, liegt. Er schläft, wie meistens. Das Fieber liegt immer noch bei 39,2 und so dämmert er meistens lautlos vor sich hin. Der Oberarzt ist beim Patienten und führt die tägliche Untersuchung und Medikation durch. „Ah, Frau Welsch, schön, dass Sie da sind. Der Zustand des Herrn Smith ist unverändert. Wir geben ihm nochmal eine Dosis TKM, 4ml. Würden Sie die Injektion setzen?“ und damit ist er draußen und Rita allein. Sie besieht sich Herrn Smith, einen stattlichen Mann Mitte 50. Wenn ihn schon der Ebola-Virus so leicht dahinstreckt, wie leicht wird es erst bei den anderen gehen? Den Fetten, den Gestressten, den Allergikern, den Kindern?
Rita zieht in Zeitlupengeschwindigkeit die Handschuhe aus, erst das erste Paar, dann das zweite. Ihre Hände sind nun nackt und bereit, das Virus aufzunehmen und überall hinzutragen. Sie wird erst sich selbst anstecken und dann alle anderen. Sie wird ihre Hände mit ihrem Speichel befeuchten und viele Menschen damit berühren. Sie wird in die Sauna gehen, nur noch auf öffentliche Toiletten und ins Schwimmbad bieseln, sie wird ihre kranken Körpersäfte überall verteilen und sie wird Sex haben, mit jedem, der bereit ist. Sie wird in stehengelassene Gläser an der Bar spucken, sie wird husten und rotzen und sie wird nicht ins Krankenhaus gehen. Sie wird die Krankheit so weit verbreiten, dass der Rest ein Selbstläufer wird. Rita, die Ebola-Selbstmordattentäterin!
Wie gut, dass die Menschen trotz virtuellen Welten immer noch daran interessiert sind, ihre Körperflüssigkeiten auszutauschen. Sie schwitzen gemeinsam, sie schlafen miteinander, sie essen zusammen. Es wird so leicht, es muss nur jemand damit beginnen. 7 Milliarden Menschen! Einfach zuviel. Rita wird mit dem Zug reisen, solange es noch geht und ihren Virus verbreiten. Frankfurt-Berlin-München. Bis jemand reagieren kann, wird es zu spät sein.
Eine Ansteckung in Deutschland gilt als ausgeschlossen. Rita wird die Welt eines Besseren belehren. BELEHREN!
Rita beugt sich über Herrn Smith, sie öffnet langsam seinen Mund und schiebt ihre Zunge weit zwischen seine Lippen.

 

Hallo Ornella
und willkommen bei den Wortkriegern :)

Ich habe mich schon gefragt, wann die ersten Geschichten zu diesem Thema hier eintrudeln werden. Und Voilà - da ist die erste (kann aber auch sein, dass mir andere entgangen sind).
Ich finde es lobenswert, sich mir diesem Thema auseinanderzusetzen. Das könnte man von vielen interessanten Seiten beleuchten, die Bedrohung. Du entscheidest dich für ein mögliches Was-wäre-wenn-Szenario. Das mutwillige Verbreiten, schreibst selbst etwas von Selbstmordattentäterin. Das passt natürlich doppelt in unser Zeitgeschehen.
Das Problem mit dem Text ist, dass er nicht über die Idee hinausgeht. Das ist keine spannende Geschichte, die du hier anbietest, sondern du schmeißt einfach ein denkbares Szenario in den Raum.
Das schockiert nicht und nimmt nicht mit, weil nichts daran wirklich greifbar ist.
Es steht und fällt mit deiner Protagonistin. Wer ist das? Ich habe kein Bild vor Augen. Ihre Motivation das zu tun, was sie zu tun scheinbar im Stande ist, ist kein Stück ausgeleuchtet und damit verspielt du jede Glaubwürdigkeit.
UNd wenn du die Figur mal beiseite nimmst ist der Text leider auch nicht sehr bildlich und gerade bei diesem Thema, da stehen einem doch eine Menge Bilder zur Verfügung.

sie durchläuft die verschiedenen Sicherheitsstufen und hygienischen Flüssigkeiten u
das hier exemplarisch. Hier verspielt du so viel. Gerade die verschiedenen Sicherheitsstufen lassen doch Spannung im Leser hochkommen. Beschreibe sie, zeige sie, sprich die Sinne des Lesers an. Wie fühlt sich der Anzug an, die Luft darin, welche Geräusch dringen wie gefiltert zu einem vor. Zischen, brummen, summen ...
Aber damit ist es nicht getan, auch der Patient und alles drumherum, das ist einfach zu lieblos runtergerattert. Der flüchtige Eindruck wird durch ärgerliche Vertipper, die nach dem ersten Drübersehen sofort erkannt würden, verstärkt.
Also, ich denke thematisch ist das eine total spannende Sache, weil es den Nerv der Zeit trifft. Aber das muss dann auch entsprechend ausgeleuchtet und in Szene gesetzt werden. Allein durch den Titel (den ich auch dringend ändern würde, denn er schreit geradezu nach Aufmerksamkeit) wird hier kein Nachdenken in Gang gesetzt.
Viel Spaß beim Überarbeiten :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Ornella,

ein gruseliges Szenario, das Du Dir da ausgedacht hast. Ich finde, die Geschichte hat durchaus Potenzial und ist stellenweise auch gut geschrieben. Die Motivation Deiner Protagonistin ist, dass sie von ihrem Chemielehrer missbraucht wurde und von Kollegen und Vorgesetzten bevormundet wird und es deshalb allen zeigen will. Die große Racheaktion. Das finde ich ganz plausibel, allerdings hättest Du das noch weiter ausführen, ihr mehr Persönlichkeit geben sollen.
Der erste lange Absatz, wo Du über die Verbreitung des Virus schreibst, ist einfach nur ein trockener Bericht, wie in einer Tageszeitung.
In dieser Geschichte stecken zu viele verschiedene Themen drin, die alle nur kurz angerissen werden.
Missbrauch, Mobbing, Kritik an der digitalen Gesellschaft, Du hast alles nur flüchtig abgehandelt, der Text müsste deutlich länger sein, um wirklich Hand und Fuß zu haben.
Den Titel finde ich auch zu plakativ. Du solltest etwas Subtileres wählen.

Trotzdem gern gelesen,
Gruß Kerkyra

 
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Hallo Kerkyra,

vielen Dank für Deine Kritik.
Ja, ich finde auch, dass noch viel fehlt. Aber ich hatte noch nicht Zeit genug, um die Geschichte richtig auszuformulieren. Das Thema ist gerade so brandaktuell, dass ich einfach ganz schnell was dazu schreiben wollte. Eigentlich ging es nur um den Gedanken der geplanten Racheaktion. Rita braucht natürlich noch viel mehr Persönlichkeit. Mir läuft nur die Zeit davon, ich wollte als eine der Ersten das Thema Ebola aufnehmen. Hoffentlich schaffe ich es noch, die Geschichte in den nächsten Tagen fertigzustellen. Aber Deine Kritik sagt mir schon mal, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Vielen Dank!
Viele Grüße
ornella17

Hallo weltenläufer,

ja, es sollte tatsächlich nur die Idee sein, die ich vorstellen wollte. Ich habe den Text innerhalb von 5 Minuten heruntergeschrieben und ich weiß auch, dass noch viel fehlt und ich das auch besser kann. Mir ging es in erster Linie darum, zu sehen, ob die Idee verstanden wird und wie sie ankommt. Und ich habe durch Euer Feedback nun gesehen, dass sie dies tut. Ich hoffe, ich habe noch die Zeit, die Geschichte richtig auszuformulieren, bevor die Idee schon Tausend andere veröffentlicht haben.
Vielen Dank für die ausführliche Kritik.
Viele Grüße
ornella17

 

Hallo Ornella noch mal

Mal was zum Grundverständnis hier

Ich habe den Text innerhalb von 5 Minuten heruntergeschrieben und ich weiß auch, dass noch viel fehlt und ich das auch besser kann. Mir ging es in erster Linie darum, zu sehen, ob die Idee verstanden wird und wie sie ankommt
Wir verstehen uns schon als Schreibwerkstatt, das heißt, hier ist ein Prozess im Gange, der auch nach dem EInstellen weitergeht. Aber jeder Autor sollte hier Texte einstellen, die er für reif hält, oder zumindest das momentan beste darstellt, wozu er eben in der Lage ist. Mit diesen rohen Skizzen, die man hier einfach mal so reinwirft, da ist niemanden gedient mit. Letztlich müllen die nur das Forum zu. Ich weiß, dass das in anderen Foren anders gehandhabt wird, aber hier stellen wir Texte ein, an denen wir gefeilt haben.
Das als Rat für die Zukunft, sonst verspielst du dir hier jede potentielle Leserschaft.
Und noch eines: Zeitnahe Antworten bitte in ein Fenster!

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo ornella!

"Rita wird die Welt eines Besseren belehren. BELEHREN!"
=> Naja, vielleicht sollte deine Rita erstmal noch ein wenig über Ebola lernen, denn:

"die Erkrankten kommen auch erst dann ins Krankenhaus, wenn sie Symptome haben, aber sie haben vorher schon Hunderte anderer Menschen infiziert, ohne dass es jemand bemerkt hat."
=> ansteckend sind Ebola-Kranke erst, wenn sie bereits fiebrig erkrankt sind.

=> Und warum ist sie so auf Speichel fixiert? Schweiß reicht doch vollkommen. Allerdings muss man mit einem Erkrankten direkt in Kontakt kommen, um sich anzustecken. Wenn Rita also Geldstücke ableckt, ist das rein ihr privates Vergnügen.

Meine Schlussfolgerung: Wir werden Rita überleben.

Grüße,
Chris

PS: Wie ich sehe, hast du das Thema null recherchiert. Was hilft es da "die Erste" zu sein?

 

Hallo ornella17,

ich habe, ehrlich gesagt, nicht darauf gewartet, dass eine Geschichte mit diesem Thema auftaucht. Und ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll, dass es der oder die Erste versucht hat, es umzusetzen.

Sicher ist es Deine Absicht, wachzurütteln. Das ist Dir, denke ich, nicht so ganz gelungen, da fehlt der Figur noch die Persönlichkeit. Wenn Du auf die Gefahr einer bewusst in Gang gesetzten Pandemie hinweisen willst, dann würde ich aber auch gleichzeitig versuchen, die Angst davor zu nehmen, ohne dies offensichtlich zu schreiben. Dazu sind die Hinweise von Chris Stone hilfreich.

Irgendwie habe ich in Deinem Text den plötzlichen Wechsel der Sichtweise Deiner Protagonistin nicht verstanden. In der U-Bahn bemängelt sie, dass alle nur noch in ihrer kleinen Welt leben, indem sie den Kopf gesenkt haben und auf ihre Handys starren und sie von alledem nichts hält und ihrem Gegenüber in die Augen sehen will. Dann, als sie den Schutzanzug an hat, will sie plötzlich darin gefangen bleiben.

Sie steigt in die Haltestelle, die erst vor kurzem vor ihrer Neubausiedlung gebaut worden war

Wie steigt man in eine Haltestelle?

Viel Spaß beim Überarbeiten
khnebel

 

Ja, danke. "Haltestelle" als Synonym für das Transportmittel funktioniert natürlich nicht. Man kann aber sehr wohl sagen "vor ihre Neubausiedlung", je nachdem ob man "wo wurde sie gebaut" oder "wohin wurde sie gebaut" fragt. In meinem Fall "wohin" und damit Akkusativ.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe den Text innerhalb von 5 Minuten heruntergeschrieben und ich weiß auch, dass noch viel fehlt und ich das auch besser kann.
Das ist eine Ohrfeige für jeden Leser.
Mach es so gut, wie du es kannst, oder lass es bleiben. Da geht's auch um Respekt für das Forum hier und für die Zeit deiner Leser.

Ach ja. Auch mit "Weiß nicht, ob die Idee ankommt" oder "Oh, Virus ganz neu". Es ist ja nicht so als wär eine Pandemie oder eine Seuche jetzt das erste Mal ein Thema und noch nie literarisch vorher behandelt worden. Viele Seuchen aus dem Mittelalter waren da schon Themen.

Und auch "Ebola": Also vor 20 Jahren erschien "Outbreak - Lautlose Killer" ein Kinofilm mit Dustin Hoffman. Da ging's auch um Ebola. Mal abgesehen davon, dass nach der Vogelgrippe eigentlich seit 10 Jahre wieder Seuchen als Stoffe verarbeitet worden, hat unter anderem zu einem Wiederaufleben des Zombie-Genres geführt oder von postapokalypstischen Stoffe (das kann man gut beobachten, wer immer denkt, Fiktion wäre unabhängig und so - das drückt sich mit 2,3 Jahren Verspätung immer sehr gut sichtbar aus. Vogelgrippe, Anthrax-Panik - haben wir alles in den letzten Jahren in irgendwelchen Formen verarbeitet sehen, in den nächsten Jahren wird wahrscheinlich Fukushima dran sein).

Das ist jetzt keinesfalls so, literarisch gesprochen, als hätte das erneute Auftreten von Ebola irgendwas am Genre geändert. Es ist vielleicht aktuell wieder präsenter, aber der Stoff und die erzählerischen Mittel sind dieselben.

 

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