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Serie Freund oder Feind

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09.09.2014
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Freund oder Feind

1 Freund oder Feind

Die Straßen der Hauptstadt lagen verlassen da. Nur in der Nähe mancher Tavernen hörte man noch den Gesang der Gäste, die über ihren Durst getrunken hatten. Hier und da torkelte einer der betrunkenen Arbeiter Richtung Heim.
Eine Gelegenheit für so manchen Dieb. Zwar gab es meist nicht viel Beute, doch war es sicherer einem wehrlosem Betrunkenen, der sich später nicht einmal an den Raub erinnern konnte, das Geld zu klauen, als einem Nüchternem Mann, der sich noch wehren konnte. So dachten auch drei Gestalten, die gegenüber des Wirtshauses der warme Eber in einem Hauseingang standen. Die Drei beobachteten wie mehrere Männer vom Wirt auf die Straße gesetzt wurden. Scheinbar wollte der Wirt nun schließen. Sie wollten schon einer der torkelnden Gestalten hinterher, als sie an der Tür des Wirtshauses eine zierliche Gestalt mit dem Wirt reden sahen. Es war eindeutig ein Mädchen. Ohne miteinander zu sprechen wussten sie alle: Dieses Mädchen ist ihr nächstes Opfer.
Es machte sich auf den Weg Richtung Innenstadt. Auch noch reich, dachten die Drei und schlichen ihr hinterher.
Wären sie etwas später losgelaufen, dann hätten sie den Mann gesehen, der nach der Frau aus dem Wirtshaus gekommen war. Der Mann blickte über den Platz und sah die drei Verfolger.

Es war dunkel in der Gasse. Leandi war unten am Hafen in einem der Wirtshäuser gewesen. Sie liebte es den Seeleuten von ihren Abenteuern erzählen zu hören. Langsam schlenderte sie Richtung innerer Stadtmauer. Sie stahl sich sooft es ging Abends aus dem Palast, um sich in eines der vielen Wirtshäuser zu setzen. Im warmen Eber war Leandi besonders gern. Das Wirtshaus lag nicht weit von der Mauer. Zudem mochte sie die Wirtsfamilie. Die Tochter des Wirts war genau wie Leandi fünfzehn Jahre alt. Miria war ein aufgewecktes Mädchen. Sie wusste wie sie mit den betrunkenen Männer umgehen musste. Miria sorgte auch dafür, dass niemand Leandi belästigte.
Wenn die Leute, die um ihr herum ihre Biere tranken, gewusst hätten das unter ihnen die Tochter ihres Königs wäre, dann hätten sie sofort versucht Leandi zu töten. Hier im Hafenviertel war der König, genau wie in den anderen Stadtteilen außerhalb der inneren Stadtmauer, nicht sehr beliebt. Er wurde für seine Brutalität gegenüber der niederen Bevölkerung gehasst. Nur Miria und ihre Eltern wussten von ihrer wahren Identität.
Während sie so die Gedanken schweifen ließ, fiel ihr wieder der fremde Mann ein, den Miria so interessant fand.
Der Mann hatte den ganzen Abend nur an einem Ecktisch gesessen und die Leute beobachtet. Obwohl es im Wirtshaus unglaublich warm und stickig war, hatte er seinen Mantel nicht abgelegt. Mit hochgezogener Kapuze hat er dagesessen.
Miria hatte gemeint, er wäre heute Morgen in die Stadt gekommen und hätte sich im Wirtshaus ein Zimmer gemietet. Eine Woche im Voraus. Leandi nahm sich vor mehr über diesen Fremden herauszufinden.
Sie bog aus einer Seitenstraße auf die Oststraße. Am Ende der Straße konnte sie schon das Hafentor sehen. Es war das einzige Tor, welches Nachts nicht komplett geschlossen wurde, da viele der Händler schon in der Nacht mit ihren Schiffen auslaufen mussten und sich dabei nach der Flut richten mussten.
Plötzlich rissen Schritte Leandi aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und erkannte drei Gestalten. Sie waren bewaffnet. Leandi konnte zwei Knüppel und ein Schwert erkennen.
Sie wich zurück. Da kam ein tiefes brutales Lachen.
„Glaubst du, du entkommst uns Schätzchen? Wenn du Glück hast und etwas nett zu uns bist, dann lassen wir dich am Leben.“
Leandi bekam Panik. Die drei Männer kamen auf sie zu. Sie konnte jetzt ihre Gesichter erkennen. Sie waren Dreck verschmiert und unrasiert. Alle drei Grinsten.
„Wie schön du bist.“ hauchte der mit dem Schwert ihr entgegen.
Leandi konnte neben dem Geruch von Bier auch Taer riechen. Die Drei waren bestimmt abhängig von diesem Zeug. Taer war die schlimmst Droge auf dem Schwarzmarkt. Sobald man von ihr abhängig war, brauchte der Körper diese Droge zum überleben. Unterbrach man den Konsum, dann starb der Abhängige qualvoll in nur wenigen Tagen. Der Handel war auf strengste verboten. Und wurde mit dem Tod bestraft. Doch da die Droge so viel einbrachte, riskierten trotzdem viele ihr Leben mit dem Handel. Es lohnte sich, solang man nicht erwischt wurde.
Leandi wich weiter zurück. Da hob einer der Männer seinen Schlagstock. Sein Grinsen wurde Breiter. Leandi war wie gelähmt. Dann änderte sich der Gesichtsausdruck des Mannes. Der Schmerz stand ihm im Gesicht geschrieben. Er röchelte. Sie blickte auf seine Brust. Eine dunkle Pfeilspitze ragte heraus. Der Mann stöhnte noch einmal und brach dann zusammen. Die beiden Anderen wirbelten herum, doch das rettete sie nicht. Auch sie fielen dem unbekanntem Schützen zum Opfer. Leandi kauerte auf dem Boden und schluchzte. Dann, als nichts passierte, sprang sie auf rannte in den inneren Stadtkern und in den Palast. Sie verkroch sich in ihrem Bett. Es dauerte noch über eine Stunde, bis sie endlich einschlafen konnte.
In der Nacht träumte sie von vermummten Heckenschützen und schwarzen Pfeilen. Als einer der Pfeile sie traf, schreckte sie aus ihrem Schlaf.
Sopia, ihre Dienerin, betrat ihre Gemächer.
„Gut geschlafen, Prinzessin?“
Ohne auf eine Antwort zu warten trat sie ans Bett heran und schlug die Decke zurück. Ein kalter Schlag traf Leandi. Sie zu die Beine an den Körper, um sich zu wärmen.
Sopia ging zur Ankleide und begann mit dem morgendlichen Auswahlverfahren.
„Das ist so aufgeregt, eure Mutter hat euch erlaubt zur Ratssitzung zu kommen. Da braucht ihr ein besonders schönes Kleid.“
Die Dienerin konnte sich kaum noch beruhigen. Sie zitterte vor Aufregung. Leandi wusch sich indessen und lies sich danach von Sopia in ein blass blaues Kleid pressen. Leandi mochte keine Kleider. Sie waren unbequem und nicht besonders praktisch.
Nach einem kurzen Mahl, das ihr Sopia gebracht hatte, machte sie sich auf in die Ratshalle. Gestern hatte sie sich noch gefreut endlich bei einer Ratssitzung mit anwesend zu sein, doch nach dem gestrigem Erlebnis war es nicht mehr so wichtig.
Der Rat kümmerte sich um alle Staatsgeschäfte, die für den König nicht wichtig waren. Bei Leandi's Vater bedeutete es, dass der Rat sich um alle Geschäfte kümmern musste.
Als Leandi die Ratshalle betrat, waren alle lebenden Mitglieder anwesend. Es grämte sie, die Letzte zu sein. Alle saßen am ovalen Tisch und schwiegen.
Sir Abavus saß wie immer zusammengekauert und vom Alter gezeichnet auf seinem Stuhl. Er war ein alter runzeliger Ritter. Einst hatte er schon für Leandi's Urgroßvater gekämpft, war dann jedoch verletzt worden, sodass ihr Urgroßvater ihn zu seinem Berater und dem Verwalter der Bibliothek ernannt hatte.
Sir Scutus, mit seiner Silber blauen Rüstung, saß stramm und pflichtbewusst mit der linken Hand am Schwert da. Er war als Hauptmann der Königsgarde für die Sicherheit des Palastes und der Königsfamilie Verantwortlich.
Magister Lubius und Lord Aurarius beugten sich zueinander und redeten leise. Lubius wirkte nervös und kratzte sich das Handgelenk. Er war das Oberhaupt der Magiergilde und ein guter Freund des Königs. Er berichtete Leandi's Vater immer von den Ratssitzungen.
Der vorletzte Platz, der eigentlich hätte frei sein sollen, war von einem Mann besetzt, der die Rüstung einer Stadtwache trug. Diesen Mann kannte Leandi nicht.
In der Mitte der Langseite, gegenüber von Eingang, saß Königin Alassya.
Leandi's Mutter saß stolz und schön auf dem Thron des Regenten. Sie hatte den Vorsitz des Rates. Als Alassya ihre Tochter sah, lächelte sie und winkte sie herbei. Leandi lief um den Tisch herum. Sie erblickte einen Stuhl zur linken ihrer Mutter. Schnell setzte sie sich.
Die Königin erhob sich.
„So, jetzt wo alle anwesend sind.“ Sie machte eine kurze Pause in der sie jeden der Anwesenden anblickte. „Können wir mit der Sitzung beginnen. Als erstes möchte ich Wadiarius vorstellen. Er ist der Hauptmann der Stadtwache. Er vertritt ab sofort Construs und hat wohl auch schon etwas interessantes zu berichten. Bitte, Hauptmann Wadiarius , ihr haben das Wort.“
Wadiarius erhob sich. Er verbeugte sich vor der Königin.
„Meine Königin, verehrter Rat, es ist eine große Ehre für mich heute hier sein zu dürfen. Leider komme ich nicht mit angenehmen Nachrichten. Die Stadtwache habt heute Morgen drei Leichen gefunden. Sie lagen mitten auf der Oststraße. Alle drei wurden mit schwarzen Pfeilen getötet. Einer von ihnen von Hinten in das Rückgrat. Die andern beiden von vorne. Beide Pfeile steckten ihnen im Hals. Bei allen trat der Tod sofort ein. Wir stehen vor einem Rätsel.“
Alle Ratsmitglieder schwiegen.
„Wichtig ist vielleicht noch, dass alle drei Taer süchtig gewesen waren.“
Leandi musterte die einzelnen Mitglieder des Rates, sie schienen alle recht verwundert, nur Sir Scutus machte keine Anstalten von Verwunderung. Im Gegenteil, er blickte Leandi direkt in die Augen. Er hob fragend die Augenbrauen.
Mit Entsetzen musste sie feststellen, dass ihre nächtlichen Ausflüge gar nicht so geheim waren, wie sie gedacht hatte. Wer wusste noch davon? War gestern ein Ritter der Königsgarde ihr Retter gewesen?
Dann riss Lord Abavus Leandi aus ihren Gedanken: „Waren es Orks?“
„Nein, sehen sie.“ Der Hauptmann holte einen Pfeil unter seinem Umhang hervor.
„Die Pfeile sind mit grünen Federn. Orks benutzen keine Färbemittel glaube ich, außerdem ist der Schaft viel zu geradlinig. Und was das seltsamste ist, man kann ihn nicht zerbrechen.“
„Dann war es ein Raubmord.“ meinte der Magister mit einer wegwerfenden Handbewegung.
„Nein, die Drei hatten noch alles bei sich. Ich vermute sie waren selber auf dem Weg jemanden auszurauben.“ rechtfertigte sich der Hauptmann.
Bei diesen Worten nickte Leandi kaum merklich, doch das Nicken entging nicht den Augen von Sir Scutus, dessen Augen immer noch auf ihr geruht hatten.
„Prinzessin, habt ihr etwas zu sagen?“
Leandi sang das Herz unter ihr Mieder. Es raste. Jetzt würden alle von ihren Ausflügen erfahren. Auch ihre Mutter. Andererseits, wenn Scutus von ihren Ausflügen wusste, dann wohl auch ihre Mutter. Jedes der Ratsmitglieder blickte sie jetzt an. Leandi schloss die Augen und atmete tief durch.
„Ja, ich weiß, warum diese drei Männer Tod sind.“
„Was?“ Hauptmann Wadiarius war außer sich. „Wie, mein Gott, was, Wie?“
„Bitte, Hauptmann, lasst Prinzessin Leandi aussprechen.“
Sie blickte Sir Scutus an. Dieser nickte. Sie spürte den Blick ihrer Mutter.
„Na ja, als ich letzte Nacht draußen war, da haben die Drei mir aufgelauert.“
„Prinzessin!“
Diesmal war es Sir Abavus, der sie unterbrach.
„Bitte,“ sagte Scutus mit Nachdruck.
„Ich war draußen der Stadt. Im warmen Eber. Auf dem Rückweg haben diese Männer mir aufgelauert und wollten mich überfallen. Plötzlich wurden sie erschossen. Ich bin dann weggelaufen. Ich weiß nicht von wem, ehrlich.“
Sir Scutus nahm seine Hand vom Schwert.
„Ja, ich habe gestern gesehen, dass ihr euch in die Stadt geschlichen habt. Und ich habe zwei meiner Männer hinterher geschickt.“ Er faltete seine Hände zusammen.
„Sie haben gesehen, wie ihr überfallen wurdet.“
Die Königin unterbrach den Ritter.
„Dann haben sie diese drei Männer getötet?“
Scutus hob eine Hand.
„Nein, es waren nicht meine Männer. Aber sie haben den Schützen gesehen.“
„Haben sie ihn verfolgt?“ wollte Wadiarius wissen.
„Natürlich. Einer von ihnen verfolgte den Schützen, während der Andere sich vergewisserte, dass die Prinzessin in den Palast lief. Danach folgte er seinem Partner.“
„Und haben sie ihn gefunden?“
„Ja, sie sind ihm bis zum warmen Eber gefolgt. Er hatte dort ein Zimmer. Sie haben ihn verhaftet und hierher gebracht. Er hat keinen Widerstand geleistet. Ich kann ihn herbringen lassen.“
Er blickte die Königin an. Sie nickte.
„Gladius!“
Die Tür ging auf und ein Mann der Garde trat ein. Er hielt ein seltsames, leicht gebogenes Schwert und einen Bogen in den Händen.
„Hauptmann, hier ist die Waffen.“
Sir Scutus nahm das Schwert entgegen.
„Gladius, hohle den Gefangenen.“
„Jawohl, Sir.“
Der Ritter verschwand wieder hinter der Tür. Sein Hauptmann legte das seltsame Schwert und den Bogen auf den Tisch. Von allen gemustert, lag das Schwert auf dem Tisch. Es war leicht gekrümmt, hatte eine einseitige Klinge und war knapp ein Meter lang. Es war eine wunderschöne Waffe, in schwarzem Stahl gefertigt. Das Ende des Griffes zeigte ein Wolfskopf. Leandi betrachtete die Waffe lange. Sie war fasziniert. Der Bogen war ebenfalls von unglaublicher Perfektion. Abavus räusperte sich.
„Das ist eine Elfenwaffe. Aus Ebenerz. Unglaublich selten. Wer so ein Schwert besitzt der muss ein außergewöhnlicher Kämpfer sein.“
Die Königin nickte.
„Heißt es nicht Elfenwaffen wären unzerstörbar?“
Der Magister beugte sich vor. Vorsichtig berührte er den Griff der Waffe. Leandi konnte spüren, wie eine unglaubliche Macht von dem Schwert ausging.
Der Magier zuckte zurück. Ein grüner Funke hatte seine Finger getroffen.
„Oh mein Gott, in dieser Waffe lagert eine Unmenge von Magie. Nur ein mächtiger Magier könnte diese Waffe führen. Ich glaube niemand aus der Gilde wäre dazu in der Lage.“ Dieser Satz schlug ein.
„Wollt ihr mir damit sagen, dass dieser Fremde ein wilder Magier ist, und dann noch mächtiger als die Gilde?“
Leandi war genauso entsetzt wie ihre Mutter. Was war das für ein Mann? Unwillkürlich musste Leandi an den fremden jungen Mann im warmen Eber denken.
War er ihr Beschützer?
Lubius schüttelte den Kopf.
„Nicht mächtiger als die gesamte Gilde, aber so mächtig wie zwei oder drei von uns.“
Lord Aurarius setzte zum reden an, doch da wurde die Tür aufgemacht. Gladius trat ein, am Oberarm gepackt brachte er den Gefangenen. Leandi erkannte ihn wieder. Es war der Fremde aus dem warmen Eber.
Ein junger Mann, vielleicht zwanzig oder etwas älter. Er war groß, fast zwei Meter. Sein recht hübsches Gesicht war von drei Narben auf der linken Seite gezeichnet. Die Längste begann über dem Auge, die Anderen ordneten sich daneben Richtung Schläfe ein. Es sah aus als hätte der Mann mit einem wilden Tier gekämpft. Und er strahlte eine unglaubliche Aura aus. Nicht aggressiv, sondern freundlich aber machtvoll.
Er lächelte. Es war ein ehrliches Lächeln, welches auch die Augen erreichte. Die Augen. Leandi blickte dem Mann in die Augen und er blickte zurück. Diese tief grünen Augen kannte Leandi. Sie blickte zu ihrer Mutter. Wieso hat dieser Mann die selben Augen wie Mutter und ich? Dachte sie.
Der Mann neigte den Kopf.
„Meine Königin. Prinzessin. Verehrter Rat.“
Die Stimme war unglaublich ruhig. Sie strahlte genau wie seine Aura Macht aus, ohne den Zuhörer einschüchtern zu wollen.
„Vedui'il'er, aran.“
Lubius sprang auf.
„Niemand spricht in der alten Sprache. Die Sprache der Magie ist Ketzerei. Sie ist verboten.“
Leandi konnte spüren wie eine Barriere von dem Magier errichtet wurde.
„Entschuldigt eure Majestät. Ich wollte euch nur meinen Respekt beweisen.“
Alassya erhob sich auch.
„Diese Sprache ist seit Jahrhunderten verboten. Niemand kann sie heute noch sprechen. Wer seid ihr.“
Ihre Stimme hatte etwas befehlendes, Leandi konnte nicht sagen was, doch irgend etwas schien ihre Mutter zu beunruhigen.
Der Fremde blickte ihr direkt in die Augen, etwas was kein Mensch des Königreiches jemals getan hätte.
„Nun, Majestät, mein Name ist Ake. Ich bin nur ein bescheidener Wanderer, der seine müden Knochen in diese wunderschönen Stadt aufwärmen will.“
Der gesamte Rat blickte ihn an. Leandi wusste, dass niemand ihm glaubte. Doch die Königin ging nicht weiter darauf ein.
„Ake, ein seltsamer Name, woher stammt er?“
„Er entstammte der alten Sprache. Es bedeutet Wolf.“
„Wolf?“ Die Königin blickte auf das Schwert.
„Ich muss mich bei euch Bedanken. Ihr habt meiner Tochter das Leben gerettet. Ich möchte euch dafür belohnen, gibt es etwas, was ich für euch tun?“
Ake schien kurz zu zögern. Er blickte zu Abavus. Der Alte Mann starrte ihn an als hätte er einen Geist gesehen.
„Ich interessiere mich für alte Schriften. Ich würde mich freuen, wenn ich Zugang zur Bibliothek bekommen würde.“
Jetzt war es die Königin die zum Bibliothekar guckte. Dieser starrte Ake immer noch an.
„Das ließe sich einrichten. Ich möchte nach der Ratssitzung noch einmal mit euch sprechen.“ An Gladius gewannt sagte sie.
„Bring unseren Gast in eines der leerstehenden Gemächer. Bring ihm was zu essen und sorg dafür, dass er sich wohl fühlt.“
Gladius verneigte sich. „Jawohl, Majestät.“
Er verließ von Ake gefolgt die Halle. Kaum war die Tür zu, da wollte Abavus das Wort erheben, doch die Königin war schneller.
„Nachdem dieser Punkt abgehakt ist, sollten wir uns den wichtigeren Geschäften zuwenden. Lord Aurarius, wie sieht es mit den Steuern aus. Haben alle Lords pünktlich bezahlt?“
Alle Ratsmitglieder waren über den schnellen Themenwechsel überrascht. Leandi bemerkte ihn jedoch kaum. Sie dachte nur an den jungen Fremden. Er hatte ihr das Leben gerettet. Ake dachte sie. Ein seltsamer Name. Wie konnte man einen Jungen Wolf nennen. Er musste seltsame Eltern haben. Sie dachte den ganzen Morgen über Ake nach und hörte dem Rat nicht ein bisschen zu. Am ende entschied sie sich, ihre Mutter zu überreden Ake am Hof zu halten. Sie wollte Ihn besser kennen lernen.
„Meine Herren, ich denke das war es für heute. Ihr dürft gehen. Lord Abavus, Sir Scutus, bitte bleibt noch einen Moment.“ Die Königin blickte Leandi an.
„Leandi, Schatz. Wir müssen uns nachher mal unterhalten.“
Leandi schaute ihrer Mutter in die Augen. Sie war nicht wütend. Sie schien eher etwas nervös zu sein. Während alle außer Abavus und Scutus den Saal verließen, blickte Gladius herein. Die Königin gab ihm ein Zeichen einzutreten. Der junge Ritter folgte der Einladung, während Leandi den Raum verließ. Als sie aneinander vorbeigingen, lächelte er ihr zu.
Gladius war der Zwillingsbruder von Scutus. Die beiden waren die besten Schwertkämpfer des Königreichs. Von niemanden besiegt. Alassya hatte die beiden jungen Männer vor vier Jahren zu Rittern geschlagen und sie in ihre Garde aufgenommen. Als vor zwei Jahren der Kommandant der Garde zurücktrat, machte sie Scutus zum Nachfolger. Scutus war neben seiner hervorragenden kämpferischen Fertigkeiten ein Organisationstalent. Gladius dagegen war ein Mann, der mit Hilfe seines Gefühls Menschen und Situationen einschätzen konnte. Er war die rechte Hand seines Bruders. Leandi mochte die beiden.
Gladius schloss die Tür hinter ihr und trat an den Tisch. Die Königin blickte wieder auf das Schwert.
„Wir sollten uns über Ake unterhalten.“
Sie blickte zu Abavus.
„Ich denke ihr habt ihn auch erkannt?“
Lord Abavus nickte.
„Ja, er sieht ihm zum verwechseln ähnlich. Kurz bevor er abdankte und loszog.“
Scutus und Gladius schauten sich verwundert an.
„Gladius,“ fragte die Königin dem Menschenkenner, „was hältst du von Ake?“
Gladius zögerte kurz und überlegte.
„Er ist wirklich schwer einzuschätzen. Ich glaube nicht das er Leandi das Leben gerettet hat, um etwas dafür zu bekommen. Er tat es um einem Mädchen zu helfen. Er ist ein Mann der Ehre. Und des Wissens. Wir sollten darüber nachdenken ihn in der Garde aufzunehmen.“
Scutus räusperte sich.
„Meinst du wirklich wir sollten einen fremden in die Garde aufnehmen?“
Gladius wollte darauf etwas erwidern, aber die Königin hob die Hand.
„Abavus.“
Der alte Mann schüttelte den Kopf.
„Wenn herauskommen sollte, das Ake lebt, dann gibt es einen Krieg.“
Scutus unterbrach ihn.
„Majestät, wer ist er?“
Die Königin zögerte.
„Nichts von dem was ich jetzt sage darf den Raum verlassen.“
Sie blickte die Zwillinge an. Die beiden erwiderten ihren Blick. Sie wusste, dass diese beiden Ritter alles für sie und ihre Tochter geben würden.
„Wie ihr wisst hatte ich einen älteren Bruder. Er sollte der neue König werden. Doch mit zwanzig Jahren verließ er das Land. Er wollte auf Reisen gehen und nicht herrschen. Er dankte ab. Mein Vater war verzweifelt. Er war bereits krank und ich war erst zehn. Mein Bruder entschwand also und wurde nie wieder gesehen.“
„Und was hat das mit Ake zu tun?“ wollte Gladius wissen.
„Ake und Firmus. Sie sehen aus wie ihr. Sie sehen total gleich aus. Die gleiche Nase, die gleiche Größe und vor allem die selben Augen. Die Augen unserer Mutter. Ich habe sie auch. Ake muss Firmus Sohn sein. Er wäre der rechtmäßige König. Wenn er das öffentlich macht, dann gibt es Bürgerkrieg.“
Es gab ein langes Schweigen auf diese Worte. Dann meinte Gladius.
„Aber er vielleicht weiß er es gar nicht. Wenn ihr ihn hierbehaltet, ihm etwas gibt was er nicht besitzt, ein Heim, dann wird er euch dankbar sein. Er wird bestimmt nicht seiner Tante etwas schlimmes antun. Er ist ein Mann der Ehre.“
Abavus lachte. „Ein Mann der Ehre? Ich kenne diese Männer der Ehre. Solange alles gut für sie läuft, sind sie auf der Seite ihres Königs, kommt aber ein Anderer daher, dann wechseln sie schnell die Seiten. Meine Königin, vergesst nicht was der Magister gesagt hat, er ist ein wilder Magier. Und ein mächtiger noch dazu.“
Die Königin lächelte grimmig.
„Er weiß es! Er weiß, das er der Sohn von Firmus ist. Er trägt seinen Ring um den Hals.“
„Aber warum hat er nichts gesagt?“
Scutus kratzte sich am Kinn.
„Er hätte vor dem Rat sein Recht geltend machen können.“
„Vielleicht ist er wie sein Vater? Mein Bruder wollte einfach nur Abenteuer erleben und durch die Welt ziehen.“
„Nun, wir sollten seine Meinung dazu hören.“
Abavus musterte die Königin. Sie wirkte angespannt.
„Keine Sorge, er wird euch nichts tun eure Majestät. Die Zwillinge werden auf euch aufpassen.“
Alassya atmete tief durch, dann wandte sie sich Gladius zu.
„Bring ihn her.“

2 Familienzuwachs

Das Zimmer in das ihn der Gardist geführt hatte war nicht groß. Es gab ein Bett und einen Schrank, außerdem einen Tisch mit zwei Stühlen. Aber es war besser als seine letzte Unterkunft im Kerker.
Er hätte nicht gedacht, dass sie ihn so schnell finden würden. Ake hatte die Königsgarde unterschätzt. Das würde ihm nicht ein zweites mal passieren. Dieser Gladius hatte ein paar interessante Talente. Und das obwohl er wahrscheinlich nur als Soldat ausgebildet worden war.
Ake wartete den ganzen Morgen. Am meisten schmerzte es ihm, dass er Geist und Anmar draußen im Vorland gelassen hatte. Die Unterhaltungen mit den beiden Brüdern war immer sehr unterhaltsam. Sie waren wirklich einmalig.
Er würde noch bis zur Mittagszeit warten, dann würde er ausbrechen müssen, damit die beiden nicht in die Stadt kamen. Sie würden versuchen bis in den Palast vorzudringen und dabei eine Menge aufsehen erregen. Schließlich kommen nicht jeden Tag zwei ein Meter große Wölfe in eine Großstadt und fragen nach einem jungen fremden Mann.
Draußen auf dem Flur tat sich plötzlich was.
„Tretet beiseite, ich komme von der Gilde. Dieser Mann da drin ist ein wilder Magier und als solcher steht er unter der Gerichtsbarkeit der Magier von Hohenfels.“
Ake hörte zwei dumpfe Schläge. Irgendwas passierte da draußen. Vorsichtig schickte er seine Sinne aus. Draußen im Flur waren acht Menschen. Zwei waren bewusstlos. Die Anderen sammelten eine Unmenge an Magie.
Schnell zog er seine Sinne zurück und errichtete eine magische Barriere zwischen sich und der Tür. Da sprang sie auch schon auf und drei der Männer traten ein. Ein Lichtblitz von gewaltiger Stärke prallte gegen sein Schild. Er brach zusammen. Ake griff nach der Macht seines Ringes, der um seinen Hals hing und errichtete eine weitere Barriere.
Den mittleren der drei Männer kannte Ake. Es war der Mann aus dem Rat, das Oberhaupt der Gilde. Ake richtete sein Blick auf ihn. Gleichzeitig schickte er wieder seine Sinne aus. Diese Magier waren nicht in der Lage seine Fähigkeiten einzuschätzen. Allerdings durfte er sie auch nicht unterschätzen.
„Was wollt ihr von mir, Magier.“
Der Magister blickte ihm ins Gesicht.
„Ake, wir nehmen euch fest. Ihr seid ein wilder Magier. Das ausüben von Magie ich nur Mitgliedern der Gilde gestattet. Ihr werdet eine Anhörung kriegen, verurteilt werden und hingerichtet. So will es das Gesetz!“
Ake lächelte. Ihm fiel ein Gesetz ein, mit dem er dieses Problem umgehen konnte.
„Magister, Magier von Hohenfels, Ihr habt Gewalt gegen einen Gast der Königin ausgeübt. Der Gilde ist es nicht gestattet in den Palast einzudringen, zwei Wachen zu überwältigen und einen Gast zu bedrohen. Darauf liegt auch die Todesstrafe, soviel ich weiß.“
Die beiden Magier an der Seite ihres Oberhauptes wurden blass. Ake setzte jetzt eine ernste Miene auf.
„Ich setze Magie nur zum Schutz ein. Und dann auch nur im äußerstem Notfall. Wenn ihr davon abseht mich zu verhaften, dann sehe ich davon ab, euch anzuzeigen.“
Das Gesicht des Magiers zeigte keine Regung. Seine Untergebenen schienen auf Ake's Vorschlag eingehen zu wollen.
Ake spürte es einen Bruchteil bevor es passierte. Der Magister schickte eine konzentrierte Menge an Energie auf Ake's Gesicht. Ake bewegte sich jedoch schon, bevor die Magie ausströmte. Er drehte sich, machte einen Satz nach vorne und packte den Arm des Angreifers. Aus seiner Barriere formte er einen Tunnel, durch den er den magischen Angriff durch das Fenster nach draußen lenkte. Noch bevor die Scheibe des Fensters zersprang, hatte Ake erneut Magie ausgesandt. Schnell formte er um jeden der fünf Magier eine einzelne Barriere, die sie festhielt. Den Magister packte er an der Gurgel.
Seine Hand packte zu. Die Augen des Magisters weiteten sich und quollen hervor. Er röchelte. Ake lockerte den Griff etwas.
„Tut das nie wieder. Ihr hättet mit der Kraft dieses Stoßes den halben Palast mitgenommen. Ihr solltet wissen, das ein Magier seine Gefühle unter Kontrolle haben muss. Und noch was, die Stärke eines Magiers liegt nicht in der Menge der Magie die er besitzt, sondern in der Fähigkeit diese Magie zu verflechten.“
Mit diesen Worten trat er vom Magister zurück. Hinter ihm setzte sich das Fenster automatisch wieder zusammen. Die Barrieren um die Magier verschwanden und einer von ihnen brach zusammen. Ake ging zu ihm und holte ein kleines Fläschchen aus einer Tasche und gab dem Bewusstlosen ein Tropfen auf die Zunge. Sofort wachte dieser auf und hustete.
„Ganz ruhig, das stärkt dich. Es hat zwar einen widerlichen Geschmack, aber es tut deinem Körper gut.“
Dann half er seinem Patienten auf die Beine. Der wankte und ließ sich schließlich von einem seiner Kollegen stützen.
„Geht jetzt. Ich werde niemanden von diesem Vorfall berichten und ihr lässt mich in Frieden.“
Einer der Magier nickte. Dann verließen alle Sechs das Zimmer und den Flur. Ake hörte Schritte aus einem Seitengang. Jemand war auf dem Weg hier her. Schnell richtete er die beiden Gardisten vor seiner Tür auf und lehnte sie gegen die Wand. Er holte sein Fläschchen hervor und holte mit Hilfe von Magie zwei tropfen aus der Flasche und lies sie vor den Mündern der Männer schweben. Er lief in das Zimmer und schloss die Tür. Im selben Augenblick in dem die Tür ins Schloss fiel, fielen die Tropfen aus der geheimen Flüssigkeit auf die Zungen der Wachen. Beide schlugen die Augen auf.
Ein leises Klicken an der Tür lies sie hochfahren. Ake hatte die Tür von innen verschlossen. Draußen hörte er eine Stimme.
„Macht die Tür auf.“
Ake wich auf einen der Stühle zurück. Das Fläschchen in seiner Hand verschwand in einer der Taschen. Schon ging die Tür auf. Ake blickte seinem neuem Besucher entgegen. Es war der Gardist, der ihn hierher gebracht hatte. Gladius trat ein.
„Ake, die Königin möchte euch sehen.“
Etwas in der Stimme des Mannes machte Ake nervös. Er sprach anders zu ihm als heute Morgen. Höflicher. Mit mehr Respekt.
„Ich soll euch zu ihr führen.“
Ake erhob sich.
„Nun, dann will ich euch mal folgen.“
Er lächelte den Ritter an, dann folgte er ihm durch den Palast. Bis sie vor der selben Doppeltür standen wie am Morgen. Gladius öffnete die linke Tür und trat ein. Ake war direkt hinter ihm.
In der Ratshalle waren noch drei Personen. Der Kommandant der Garde, die Königin und ihr alter Berater.
Die Königin saß immer noch an der Längsseite des Tisches.
„Ake, bitte komm und setze dich.“
Ake setzte sich gegenüber der Königin auf einen der Stühle. Obwohl, dachte Ake einen Moment lang, das Wort Stuhl passte einfach nicht. Es waren eher Sessel.
Gladius setzte sich zur linken von Ake. Seine Hand lag, genau wie auf der anderen Tischseite bei seinem Bruder, auf dem Knauf seines Schwertes. Ake war froh, dass Gladius nichts von der Auseinandersetzung mit den Magiern mitbekommen hatte. Gladius würde vermutlich das Schwert direkt in sein Nacken drücken, um bei dem kleinsten Anzeichen zuzustoßen.
Sein eigenes Schwert lag immer noch auf dem Tisch, direkt vor ihm.
„Ihr wolltet mich sprechen?“
Ake musterte seine drei Gegenüber. Sie blickten ihn alle misstrauisch an.
„Ja, Ich möchte euch nochmals danken. Für die Rettung meiner Tochter.“
„Dafür müsst ihr mir nicht danken, es war selbstverständlich.“
Ake beobachtete den alten Berater. Dieser schien irgendwas in seinem Blick zu suchen.
„Entschuldigt bitte, Lord?“
„Abavus, Sir Abavus heiße ich.“
„Sir Abavus, stimmt irgendwas nicht mit meinem Gesicht?“
Der alte Mann schüttelte den Kopf. Dann blickte er zur Königin.
Alassya seufzte.
„Ake, lassen wir das Versteckspielen.“
Sie deutete auf den Ring um seinen Hals.
„Woher hast du diesen Ring.“
Ake nahm den Ring vom Hals und betrachtete ihn. Er war aus Gold. Ein Schwarzblauer Stein war oben in ihm eingelassen. Auf dem Stein war das Wappen des Königshauses zu sehen. Einen Adlerkopf.
Ake drehte den Ring in seinen Fingern. Er musste lächeln.
„Dieser Ring ist das einzige, was ich von meinem Vater besitze. Ihr erkennt es. Es ist das Wappen eures Hauses. Das ist der Grund, warum ich hierher gekommen bin. Ich möchte herausfinden wer mein Vater war.“
Alassya blickte ihn traurig an.
„Gladius, Abavus, Scutus, bitte lasst uns alleine.“
Alle drei schienen entsetzt. Sie sprangen auf und begannen auf ihre Königin einzureden.
Doch sie ließ sich nicht beirren.
„Ich sagte geht raus!“
Gladius war der erste, der sich auf den Weg hinaus machte. Scutus folgte seinem Bruder, nur Lord Abavus brauchte noch eine weitere Aufforderung der Königin.
Dann waren Ake und die Königin alleine. Sie kam um den Tisch herum. Ake drehte seinen Stuhl, sodass sie sich neben ihn setzen konnte. Sie blickte ihm ins Gesicht.
„Ake, ich weiß wer dein Vater war. Ich möchte es dir sagen, aber es könnte viele Probleme geben.“
Ake schaute ihr in die Augen. Ihm war schon bei der ersten Begegnung aufgefallen, wie sich ihre Augen den Seinen glichen. Es traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Sie war seine Mutter.
Doch im selben Moment merkte er, das es nicht stimmen konnte. Sie war nicht älter als Dreißig. Er selber war Zwanzig. Sie konnte unmöglich mit ihm verwand sein.
„Ake, dein Vater war mein Bruder. Ich bin deine Tante.“
Ake schwieg, er wusste das sie die Wahrheit sprach. Das war eins seiner Talente, zu wissen, wenn jemand lügt. Diese Fähigkeit war meist ein Segen und manchmal ein Fluch.
„Ihr seid also meine Tante.“
Stellte Ake fest. Die Königin nickte. Sie fand es bewundernswert, wie leicht Ake diese Mitteilung aufnahm. Dieser junge Mann, der Sohn ihres Bruders, hatte seine Gefühle perfekt unter Kontrolle.
„Ja, ich heiße Alassya. Bitte nenne mich so und nicht Majestät.“
Ake saß da. Er konnte es nicht fassen. Da war er seid Jahren auf der Suche nach seinem Vater und dann fand er eine Tante. Er war der Sohn eines Prinzen. Er selber war ein Prinz. Nach außen versuchte Ake seid er denken konnte ruhig und gefasst zu sein. Doch jetzt konnte er sich kaum beherrschen. Er musste den Versuch seine Tante zu umarmen unterdrücken.
„Kannst du mir von meinem Vater erzählen?“
„Natürlich. Er hieß Firmus. Dein Vater war fünfzehn Jahre älter als ich. Als ich ihn das Letzte mal gesehen habe, war ich fünf. Er muss so alt wie du jetzt gewesen sein. Er sah nämlich genauso aus wie du. Nur die Haare, die Haare trug er fast Schulter lang. Er war ein ausgezeichneter Kämpfer und wurde mit Siebzehn bereits zum Ritter geschlagen. Mit Neunzehn wollte er die Welt erkunden. Da er sich nichts aus dem Königstitel machte und Firmus wusste, dass unser Vater ihn nicht ziehen lassen würde, hinterließ er nur einen Brief und verschwand. Mein Vater regte sich furchtbar auf. Er wurde krank. Also musste er einen Nachfolger bestimmen, der mich vertreten sollte bis ich alt genug war. Er ernannte seine damalige Rechtehand zum Truchsess, Lord Funestus.“
Die Königin blickte Ake traurig an.
„Der Weggang deines Vaters, hat das Reich zerstört. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Wer hätte gedacht, das unser Vater so früh stirbt. Nur ein Jahr nach seinem Aufbruch starb unser Vater. Lord Funestus regierte acht Jahre, bis ich alt genug war um zu heiraten. Doch anstatt mich mit einem jungen Lord zu verheiraten, nahm er mich zur Frau und wurde damit König. Seit fünfzehn Jahren, herrscht er nun als König. Auch wenn er sich seit zehn Jahren wenig für das Führen dieses Landes interessiert hat.“
Alassya schüttelte den Kopf.
„Und jetzt kommt der verschollene Sohn meines Bruders. Der rechtmäßige Erbe des Königreiches. Wenn der König davon erfährt, wird er nicht zögern und dich umbringen lassen.“
Ake schwirrte der Kopf. Als er sich auf den Weg gemacht hatte um herauszufinden wer sein Vater gewesen ist, hätte er nie gedacht in eine solche Lage zu geraten. Doch eines wusste er ganz bestimmt. Er wollte auf keinen Fall herrschen. Und das sagte er auch der Königin.
„Ich will die Krone nicht. In meinem Alter wäre ich sowieso nicht dazu in der Lage. Ich möchte frei von solchen Verpflichtungen sein. Ich möchte hingehen wo ich will.“
Alassya lächelte. „Da bist du genau wie dein Vater. Aber was machen wir mit dir. Ich möchte dich nicht gehen lassen. Wenn du aber hierbleibst, haben wir ein Problem mit dem König. Wie soll ich ihm erklären wer du bist?“
Ake hatte da auch keine Idee.
„Du könntest der Leibwächter meiner Tochter werden.“
Ake hob die Augenbrauen.
„Ihr wollt eurem Gemahl erzählen, dass ihr einem wildfremden Mann das Leben eurer Tochter anvertraut?“
„Da du ein Fremder für mich bist, ist das nichts als die Wahrheit.“
Ake musste lächeln. Alassya freute sich endlich mal eine Gefühlsregung von ihm zu sehen.
„Ich solltet mich eher als Lehrer für eure Tochter einstellen. Ich bin zwar noch sehr jung, doch bin ich schon weit herum gekommen. Den letzten Taten eurer Tochter zufolge sucht sie nach Abenteuern. Ich könnte ihr vieles über andere Kulturen beibringen, andere Sprachen und gleichzeitig behalte ich ein Auge auf eurer Tochter.“
Diese Idee gefiel Alassya. So konnte sie es ihrem Mann beibringen.
„Gut, so machen wir das. Leandi wird sich sehr über einen neuen Lehrer freuen. Die Vorträge von Sir Abavus können ziemlich einschläfernd sein.“
Sie deutete auf das Schwert, welches immer noch auf dem Tisch lag.
„Dein Schwert sieht interessant aus. Stimmt es das es von den Elfen stammt?“
Jetzt musste Ake lachen. Es war, als kämme der Junge in ihm für einen kurzen Moment zum Vorschein.
„Nein, dieses Schwert wurde für mich geschmiedet. Als ich mit vierzehn meine Ausbildung zum Schwertmeister von Reikaa beendet hatte, bekam ich die Ehre vom Kaiser persönlich das Schwert überreicht zu bekommen.“
Alassya hörte interessiert zu. Ake schien wirklich eine Menge erlebt zu haben. Sie schüttelte den Kopf.
„Wenn du mit vierzehn schon Schwertmeister von Reikaa geworden bist, dann bin ich auf deine anderen Talente gespannt. Laut dem Magister kann nur ein mächtiger Magier dieses Schwert anfassen.“
Ake nickte.
„Ja und Nein. Niemand außer mir kann dieses Schwert führen. Jeder der es versucht bekommt einen Energiestoß versetzt. Jetzt kann ich auch die Reaktion der Magiergilde auch verstehen.“
„Welche Reaktion?“
Ake machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand.
„Nichts Welt bewegendes. Sie waren nur der Meinung mich verhaften und hinrichten zu wollen.“
Alassy sprang auf. Sie war entsetzt.
„Was fällt denen ein!“
Mit einem Schlag ging die Tür auf. Mit gezückten Schwertern standen die Zwillinge und fünf weitere Gardisten der Königsgarde auf der Schwelle.
Ake hob beide Hände. Mit ruhiger Stimme sagte Alassya zu ihren Wachen: „Es ist alles in Ordnung, ich habe nur meine Stimme etwas erhoben.“
Sie blickte kurz Ake an, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Ritter.
„Gladius, bitte sei so gut und richte im Südflügel die Gemächer für Ake her. Er wird hier am Hof bleiben und Leandi unterrichten. Dann hole meine Tochter hier her. Ich möchte mit ihr reden.“
Gladius drehte sich um und gab einem der anderen Ritter ein Zeichen. Sofort eilte dieser los.
„Seid so gut und lasst uns wieder allein.“
Die Ritter schlossen wieder die Tür. Alassya betrachtete ihren Neffen. Für einen Moment, als er am Vormittag in die Ratshalle getreten war, hatte sie wirklich geglaubt ihren älteren Brüder vor sich zu haben. Nur die Narben im Gesicht veränderten die Ähnlichkeit. Sie hoffte niemand würde diese Ähnlichkeit auffallen.
„Ich würde mich jetzt noch sehr gerne weiter mit dir unterhalten, doch leider erlauben meine Pflichten mir dies nicht. Jetzt muss ich erst mal als Mutter meine Tochter Maßregeln. Danach erwarten mich dann noch etliche Staatsgeschäfte. Du siehst, dein Entschluss die Krone nicht an dich zu reißen, hat dir viel Zeit erspart.“
„Es ist schade, aber eure Pflichten gehen natürlich vor. Es würde mich freuen, wenn wir uns bald mal länger unterhalten können. Bis dahin werde ich mich erstmal an das Leben hier gewöhnen und eure Tochter kennen lernen.“
„Ja. Ein sehr guter Gedanke. Aber sag Alassya zu mir. Ich bin schließlich deine Tante.“
Ake schüttelte den Kopf.
„Wenn ich anfange euch zu duzen, dann passiert es auch vor anderen Menschen. Die werden sich dann fragen warum ich Euch nicht sieze. Das gibt nur böses Gerede.“
Alassya verstand das Agument.
„Nun, da hast du wirklich recht. Es ist wirklich besser, wenn wir uns nicht duzen.“
Die Königin stand auf. Ake folgte ihrem Beispiel. Sie deutete auf seine Waffen, die auf dem Tisch lagen.
„Die kannst du wieder an dich nehmen. Dein Pferd ist im Stall. Brauchst du noch etwas für die Nacht?“
Ake nickte.
„Ja, ich habe zwei freunde mit meinem Gepäck vor der Stadt gelassen. Ich würde ihnen gerne Bescheid geben, dass sie mir meine Sachen herbringen können.“
Alassyas Neugierde war geweckt. Mit was für Menschen umgab sich ein junger Mann wie Ake.
„Natürlich. Such einen Diener und lass ihm eine Nachricht zu deine Freunden schicken.“
Ake musste lachen. „Nein, das ist nicht nötig. Ich kann mich mit meinen Freunden von hier aus verständigen. Es wäre nur gut, wenn die Stadtwache meine Freunde nicht gleich angreifen würde.“
Jetzt war Alassya verunsichert.
„Warum sollten sie deine Freunde Angreifen?“
„Meine beiden Freunde sind keine Menschen.“
„Wie? Was sind sie dann?“
„Sie heißen Geist und Anmar. Sie sind Schattenwölfe.“
„Schattenwölfe? Du meinst die Wölfe aus den alten Geschichten. Riesenwölfe, die jeden Menschen anfallen?“
„Sie sind zwar fast ein Meter groß, aber sie würden niemals einem Menschen einfach so anfallen. Sie sind intelligenter als so mancher Mensch. Und man kann sich wunderbar mit ihnen unterhalten.“
„Wenn es ungefährlich ist, können die Beiden gerne kommen.“
„Ja, die beiden sind wie jeder Mensch, nur eben in einem Wolfskörper.“
Alassya schüttelte den Kopf.
„Du überraschst einen immer wieder. Ich glaube ich weiß jetzt warum man dich Ake nennt.“ Sie deutete wieder auf das Schwert. „Ein Schwert mit einem Wolf verziert, zwei Schattenwölfe als Freunde. Da muss man dich ja Wolf nennen.“
„Ich würde sagen, ihr habt verstanden, wie mein Name entstanden ist, aber Geist und Anmar haben mich schon begleitet als ich dieses Schwert bekam.“
Ake nahm seine Waffen an sich. Alassya hatte plötzlich den drang, ihrem neuen Neffen zu umarmen. Als sie ihn an sich drückte, sagte sie: „Ich bin froh das mein Bruder mir Hilfe geschickt hat. Egal wo er jetzt ist, ich bin froh, dass es dich gibt.“
„Es ist schön eine Tante zu haben.“
Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich. Ake löste sich aus der Umarmung und verließ die Halle. Nur ein Paar Augenblicke später trat Leandi durch die Tür. Sie wirkte beschämt. Die Königin betrachtete ihre Tochter. Sie blieb ein paar Meter vor ihr stehen.
„Du weißt, was ich jetzt zu dir sagen werde.“ meinte sie mit ernster Stimme.
Leandi nickte. Alassya wusste wie ihrer Tochter zu mute sein musste.
„Ich möchte von dir das Versprechen, nie wieder ohne Begleitung den Palast zu verlassen. Hast du mich verstanden?“
Leandi blickte ihrer Mutter in die Augen. „Ja, Mutter. Ich verspreche es. Ich werde nie wieder den Palast verlassen, ohne dich um Erlaubnis zu fragen.“
„Und damit ich mir auch sicher sein kann, dass du dich an dein Versprechen halten wirst, bekommst du einen Leibwächter.“
Diese Nachricht nahm Leandi gar nicht gut auf.
„Mutter, bitte nicht. Bestrafe mich anders. Ich brauche keinen Leibwächter.“
Doch die Königin sah ihre Tochter mit einem strengem unnachgiebigen Ton an.
„Das ist noch nicht alles. Du wirst in den nächsten Wochen keine Freizeit bekommen. Dein Unterricht hat Vorrang.“
Jetzt schien Leandi den Tränen nah zu sein. In ihren grünen Augen begann es feucht zu werden.
„Mutter!“
Doch ihre Mutter hob die Hand um sie zum Schweigen zu bringen.
„Deine Ausflüge haben mir gezeigt wie wenig du über deine Pflichten Bescheid weißt. Es ist an der Zeit zu lernen ein Land zu regieren und die Menschen zu führen. Aus diesem Grund wirst du Morgen früh deinen neuen Lehrer kennen lernen.“
Leandis Verhalten änderte sich schlagartig. Plötzlich neugierig geworden, war ihre weinerliche Miene verschwunden. Satt dessen blitzte in ihnen Interesse auf. Doch ihre Mutter verriet nicht wer ihr neuer Lehrer werden würde.
Schließlich lies sie ihre Mutter alleine und machte sich auf den Weg in ihre Gemächer. Unterwegs hatte sie nur zwei Gedanken. Zum einen wurmte es sie einen Leibwächter zu bekommen, doch vermutete sie Gladius würde es sein.
Ihren neuen Lehrer mochte sie jetzt schon, denn kein Lehrer würde ein so langweiligen Unterricht haben, wie Abavus.
Als Sopia ihr am Abend das Essen auf ihr Zimmer brachte, fiel ihr Ake wieder ein. Sie hatte keine Ahnung wie sie ihn hatte vergessen können. Sie fragte Ihre Dienerin, ob sie etwas über ihn wisse.
„Der junge Krieger wurde in einem der unteren Stockwerke einquartiert. Wenn die Gerüchte stimmen, dann bleibt er am Hof. Einige Diener vermuten sogar, dass eure Mutter und er sich näher gekommen sind. Er soll seine Gemächer gegenüber der Ihren haben.“
Das konnte Leandi nicht glauben. Ihre Mutter war zwar nicht eng mit dem König, doch würde ihr ihr Pflichtgefühl ein Verhältnis nicht zulassen. Leandi holte ihren alten Plan hervor mehr über Ake herauszufinden. Und damit würde sie sofort heute Nacht anfangen.

 

Hi Scutus,

ich habe lange keinen ausführlichen Kommentar mehr geschrieben, und steige jetzt mal bei dir wieder ein, weil … ehrlich gesagt, deine Geschichte ein dankbares Opfer abgibt. :D

Also, man merkt an jeder Zeile, dass du noch nicht viel Schreiberfahrung hast. Das fängt an mit sehr vielen Rechtschreibfehlern, und zeigt sich auch an vielen anderen Aspekten des Textes. Aber trotz allem hatte ich den Eindruck, dass du hast Spaß am Geschichten erzählen.

Also gib nicht auf, auch wenn das keine angenehme Kritik sein wird. Lies mehr, schau dir andere Texte im Forum an und kommentier die (das ist ein guter Weg, selbst mehr Kommentare zu bekommen, und ein noch viel besserer Weg, um etwas über das Schreiben zu lernen, weil man dabei viel intensiver analysiert als wenn man eine Geschichte einfach bloß durchliest), und vor allem schreib weiter.

Und den Text hier solltest du ganz dringend überarbeiten, wenigstens in formaler Hinsicht. Wenn du möchtest, dass andere sich mit deinen Geschichten auseinander setzen, dann ist das Mindeste, was du dafür tun kannst, dass man als Leser nicht dauernd über grobe Schnitzer stolpert.

Bevor ich ins Detail gehe, und dir wenigstens einen Teil der Rechtschreibfehler um die Ohren haue, die mir das Lesen so anstrengend gemacht haben, noch ein paar allgemeine Hinweise:

1) Mach dir ein bisschen Gedanken, in was für einen Ton deine Geschichte erzählt werden soll, und versuch das im ganzen Text einheitlich zu gestalten. Ich denke, du hast versucht, einen ziemlich konventionellen Fantasy-Stil zu schreiben, der immer so ein bisschen auf altmodisch gebürstet ist, aber es haben sich viele umgangssprachliche Formulierungen eingeschlichen, die nicht reinpassen (dazu unten ein paar Beispiele).

2) Überleg dir, wie viele Figuren du wirklich brauchst. Du hast eine Geschichte von etwas über 3.000 Wörtern, und da kommen deutlich mehr als zehn Figuren drin vor, von denen viele namentlich benannt und auch noch näher beschrieben werden. Da verliert man leicht den Überblick, und es lenkt von der Handlung ab. Du scheinst eine längere Serie zu planen, und leistest hier sozusagen die Vorarbeit, indem du vieles – vor allem viele Personen - auf einmal einführst. Aber damit tust du dir und deinen Lesern keinen Gefallen. Ich meine nicht, dass du unbedingt Figuren weglassen musst, aber lass diejenigen, die hier keinen aktiven Part haben, in den Hintergrund treten. Muss ich den Namen der Dienerin kennen, oder den des verstorbenen Ratsmitsglieds? Und muss ich mehr über die wissen als ihre Funktion? Nein? Dann verlier auch nicht so viele Worte über die. Das klingt ein bisschen fies, im Umgang mit echten Menschen wäre so eine Einstellung äußerst unsympathisch, aber als Autor einer Geschichte musst du ein bisschen ökonomisch denken. Nicht jeder kann eine Sprechrolle haben, manche dürfen halt nur Statisten sein. Wenn die Leute später in der Serie einen wichtigen Part haben, dann kannst du ihnen dann mehr Aufmerksamkeit widmen. Aber wenn du mir jetzt am Anfang den Namen und die Biografie von jedem einzelnen Höfling herunterbetest, kann ich mir das sowieso nicht merken.

3) Sorg dafür, dass deine Geschichte ein richtiges Ende hat. Bei der jetzigen Version find ich es schon grenzwertig, ob das überhaupt der Anforderung entspricht, dass auch Serienteile in sich abgeschlossene Geschichten sein müssen. Es liest sich eher wie ein Romankapitel. Und du hörst auf, als es gerade spannend wird. Lässt die Königin den jetzt umlegen, damit ihr Anspruch auf den Thron nicht gefährdet ist? Behält sie ihn wirklich am Hof, um ihn im Auge zu behalten? Interessante Fragen, aber wenn du mich jetzt damit abspeisen willst, dass das ja im nächsten Teil kommt, nachdem du hier die ganze Exposition hinter dich gebracht hast, da bin ich nicht sonderlich motiviert, weiter zu lesen. Es muss nicht alles abschließend beantwortet werden, aber mitten in der Szene aufzuhören, finde ich wirklich inakzeptabel.

4) Schau die Namen mal kritisch an. Nur so als Beispiel: Leandi, Miriam, Aurarius, Ake. Das sind Leute, die soweit ich weiß aus derselben Weltregion stammen, in derselben Zeit leben und dieselbe Sprache sprechen. Aber die Namen hören sich an, als kämen sie aus völlig verschiedenen Kulturen. Das wird gerne gemacht in Fantasy-Geschichten, aber ich finde es ist ein Zeichen mangelnder Sorgfalt. Fiktive und ungewöhnliche Namen dürfen gerne vorkommen, und die sollten auch möglichst verschieden sein, damit man die Figuren nicht verwechselt, aber so gewisse Gemeinsamkeiten wären schon nicht schlecht. Zum Beispiel bei Namen, die auf –us enden, von denen du ja einige drin hast, weiß man, dass die meistens aus dem Lateinischen entlehnt sind. Wenn du eine Kultur beschreibst, die an das antike Rom angelehnt ist, dann könnten die Männer alle solche Namen haben (und die Frauen ähnliche Namen, die in –a enden). Natürlich kann die Kultur auch völlig anders sein als alles was wir kennen, aber so eine komplett willkürliche Mischung von Namen, die klingen, als ob sie aus völlig verschiedenen Sprachen stammen, das würde ich an deiner Stelle noch mal überdenken.

So, Textkram:

Unsere Geschichte beginnt in einer verregneten Nacht.
Dieses „unsere Geschichte“, wo du den Leser gleich so mit eingemeindest, gefällt mir nicht. Man kann das machen, es wird auch oft gemacht, aber ich finde es besser, wenn ich in eine Geschichte eintauchen kann, ohne dass mir einer direkt unter die Nase reibt, dass es eine Geschichte ist. Und mit dem Wetter anzufangen, ist sehr klischeehaft und nicht besonders reizvoll. :p

Die Straßen lagen verlassen dar.
Die können daliegen, aber nicht „darliegen“. „Darlegen“ gibt es zwar, aber das bedeutet ja etwas völlig anderes. Wenn du stilistisch höher hinaus willst, könntest du sagen, dass die Straßen „sich verlassen darboten“ oder so, aber das würde ich dir nicht raten, für so was braucht man ein sicheres Sprachgefühl.

Nur in der nähe mancher Kneipen
Nähe groß. Und das Wort Kneipe klingt zu modern für diese Sorte Fantasy-Welt. Da gibt es immer Wirtshäuser oder Tavernen.

hörte man noch den Gesang von den Gästen
Das ist ein Beispiel für diese zu umgangssprachlichen Formulierungen. Das klingt total kindlich. Man hörte „den Gesang der Gäste“, oder man hörte einige Gäste singen.

Es war eindeutig eine Frau.
Eigentlich ist sie noch ein Mädchen, oder?

Auch noch reich, dachten die Drei
drei klein

Sie liebte es den Seeleuten von ihren Abenteuern erzählen zu hören.
Den Seeleuten zuzuhören oder die Seeleute erzählen zu hören.
Unabhängig davon, wie toll sie das findet: Was sind denn das für unfähige Wachen, dass die Prinzessin da unbemerkt (und offenbar regelmäßig) ohne Begleitung herumläuft, in einer Gegend, wo sie ständig Gefahr läuft, umgebracht zu werden? Ich meine gut, das ist so ein bisschen Standard in der Fantasy-Literatur, diese ausbüchsenden rebellischen Prinzessinnen. :). Aber in einer halbwegs realistischen Welt wäre die doch schon zigmal überfallen worden.

Nur Miriam und ihre Eltern wussten von Ihrem wahrem Leben.
klein.

Während sie so die Gedanken schweifen lies, fiel ihr wieder der Fremde Mann ein, den Miriam so interessant fand.
ließ; fremde klein

Miriam sagte er wäre heute Morgen in die Stadt gekommen und sich im Wirtshaus ein Zimmer gemietet.
… und hätte sich ein Zimmer gemietet…

Es war das einziege Tor, welches nachts nicht Komplett geschlossen wurde, da viele der reichen Händler schon in der Nacht mit ihren Schiffen Auslaufen mussten und sich dabei nach der Flut richten mussten
einzige; komplett klein; auslaufen klein

Leandi konnte Zwei Knüppel und ein Schwert erkennen.
zwei klein

Das reicht vielleicht fürs Erste. Da sind viele Sachen dabei, die du selbst gefunden hättest, wenn du einfach nur die automatische Rechtschreibprüfung genutzt hättest, und dafür ist mir bei einem so hohen Fehleraufkommen die Zeit zu schade.

Du siehst bestimmt, dass du noch einiges zu tun hast, und ich hoffe die allgemeinen Anmerkungen helfen dir weiter.

Kurzfassung: Mehr lesen, mehr schreiben, mehr kommentieren. :)

Grüße von Perdita

 

Hallo Scutus,

ich hänge mal einen zweiten Kommentar an, um die Neuerungen zu kommentieren. Du hast mir ja eine PM geschrieben, dass du die Geschichte überarbeitet hast. In Zukunft würde ich das an deiner Stelle immer in einem Kommentar machen. Für alle anderen im Forum sieht es sonst nämlich so aus, als hättest du den Kommentar nicht beantwortet – und Leute, die auf Kritiken nicht reagieren, werden (zu Recht) seltener kommentiert. :)

Also, den Einstieg finde ich deutlich besser, dass es gleich los geht und nicht erst „hier beginnt unsere Geschichte“ sagt. Auch das Ende ist jetzt besser, die Geschichte wirkt stärker in sich geschlossen, weil die Königin eine Entscheidung getroffen hat, aber es ist trotzdem klar, dass es noch weiter gehen soll mit der Serie. Und man erfährt noch einiges mehr über die Welt, in der die Geschichte spielt, und über Akes Hintergrund.

Inhaltlich hat sich also auf jeden Fall etwas getan und das finde ich sehr positiv, dass du so intensiv dran gearbeitet hast. Zum Formalen habe ich aber leider keine gute Nachricht … da sind noch richtig viele Fehler drin. Ich weiß, dass es schwierig ist, Fehler in einem Text zu suchen, den man selbst geschrieben hat. Du hast im Kopf, was eigentlich da stehen sollte, und dadurch überliest man diese Dinge leicht. Und der ganze Rechtschreibungs- und Grammatikkram fällt auch nicht jedem leicht.

Aber du kannst das nicht links liegen lassen. Es ist tödlich, wenn der Leser aller paar Sätze davon abgelenkt wird, dass solche Schnitzer drin sind. Das Forum hier ist wirklich sehr wertvoll, wenn man sich beim Schreiben weiterentwickeln möchte, du kannst dir hier wunderbare Tipps abholen, wie man Spannung aufbaut, wie man gute Dialoge schreibt, wie man es schafft, dass Figuren glaubwürdig wirken, etc. Aber zu diesen Feinheiten werden deine Kritiker in der Regel gar nicht erst vordringen, wenn sie dir stattdessen mehrseitige Korrekturlisten mit einem Haufen Kleinigkeiten schreiben können. Der Mensch stürzt sich eben gern auf die einfachen Aufgaben. :)

Wenn du am Computer schreibst, hast du auch viele Hilfsmittel zur Hand, durch die sich viele Fehler vermeiden lassen. Ich weiß nicht, was für ein Textverarbeitungsprogramm du verwendest, aber wenn es Word ist wie bei den meisten Leuten, dann ist da ja schon eine Rechtschreibprüfung eingebaut, wo Tippfehler und unbekannte Wörter rot und Grammatikfehler grün unterstrichen werden. Bevor du dich um diese Unterstreichungen nicht gekümmert hast, solltest du auf keinen Fall einen Text einstellen. Falls du nur einen ganz einfachen Texteditor ohne automatische Rechtschreibprüfung benutzt, dann gibt es verschiedene kostenlose Online-Rechtschreibprüfungen, die findest du mit jeder Suchmaschine.

Und das, was nicht automatisch entdeckt wird, kannst du oft auch selber finden, wenn du nach dem Schreiben den Text etwa zwei Wochen ruhen lässt und ihn dann ausdruckst und noch mal in Ruhe durchliest.

Ich mache dir jetzt aus Gutherzigkeit noch mal eine Korrekturliste. Mir fällt das Korrekturlesen leicht (zumindest bei Texten, die nicht von mir sind), aber ich habe mir eigentlich vorgenommen, meine Kritiken mehr auf den Inhalt und auf handwerkliche Aspekte zu konzentrieren, weil ich meistens nicht viel Zeit habe, und das korrigieren der Rechtschreibung kostet halt ziemlich viel Zeit, die ich lieber anders investieren würde. Du hast Glück, dass ich grade ein paar Tage Urlaub habe. :)
Lass es halt nicht zur Gewohnheit werden, dass andere die Fehler finden müssen.

Zwar gab es meist nicht viel Beute, doch war es sicherer einem wehrlosem Betrunkenen, der sich später nicht einmal an den Raub erinnern konnte, das Geld zu klauen, als einem Nüchternem Mann, der sich noch wehren konnte.
wehrlosen; nüchternen

So dachten auch drei Gestalten, die gegenüber des Wirtshauses der warme Eber in einem Hauseingang standen.
Da es der Eigenname des Wirtshauses ist, würde ich es groß schreiben, Der warme Eber.

Die Drei beobachteten wie mehrere Männer vom Wirt auf die Straße gesetzt wurden
drei klein

Ohne miteinander zu sprechen wussten sie alle: Dieses Mädchen ist ihr nächstes Opfer.
Das ist grammatisch nicht ganz sauber, besser: Dieses Mädchen würde ihr nächstes Opfer sein.

Sie liebte es den Seeleuten von ihren Abenteuern erzählen zu hören.
Äh, hab ich das nicht vorher schon mal bemängelt? Entweder: "Sie liebte es, die Seeleute von ihren Abenteuern erzählen zu hören" (dann sind die Seeleute das Subjekt im Satz) oder "Sie liebte es, den Seeleuten zuzuhören, die von ihren Abenteuern erzählten".

Wenn die Leute, die um ihr herum ihre Biere tranken, gewusst hätten das unter ihnen die Tochter ihres Königs wäre, dann hätten sie sofort versucht Leandi zu töten.
um sie herum; gewusst hätten, dass...

Sie waren Dreck verschmiert und unrasiert.
entweder mit Dreck verschmiert, oder dreckverschmiert als ein Wort

Alle drei Grinsten.
klein

„Wie schön du bist.“ hauchte der mit dem Schwert ihr entgegen.
Klassischer Fehler bei der Zeichensetzung in wörtlicher Rede.
Hier gibt's eine gute Zusammenfassung.
"Wie schön du bist[kein Punkt!]"[Komma!] hauchte ...
Das ist im ganzen Text so, den Rest zitiere ich aber nicht, schau dir einfach die Dialoge insgesamt noch mal an.

Taer war die schlimmst Droge auf dem Schwarzmarkt.
schlimmste

Sein Grinsen wurde Breiter.
klein

Auch sie fielen dem unbekanntem Schützen zum Opfer.
unbekannten Das ist auch so ein Fehler, der sich durchzieht, deshalb eine kleine Erklärung: Die ganze Artikel-Adjektiv-Substantiv-Konstruktion muss hier im Dativ stehen, das ist schon richtig. Aber der Artikel ("dem") erledigt das hier schon. Das Adjektiv kriegt nur ein -m verpasst, wenn du keinen Artikel hast. Beispiel: Mit neuem Mut, aber mit dem neuen Auto.

Dann, als nichts passierte, sprang sie auf rannte in den inneren Stadtkern
Komma nach auf

Sie zu die Beine an den Körper, um sich zu wärmen.
zog

„Das ist so aufgeregt, eure Mutter hat euch erlaubt zur Ratssitzung zu kommen.
aufregend. Und "Ihr" als Anrede (einschließlich Euer, Euch, etc.) wird groß geschrieben (wie das heutige "Sie") - das ist auch durchgezogen, aber ich zitiere es nachher nicht mehr.

Leandi wusch sich indessen und lies sich danach von Sopia in ein blass blaues Kleid pressen.
Wäscht sie sich wirklich selbst? (Kann schon sein, ist nur unüblich für Prinzessinnen :)); ließ; blassblaues zusammen

Bei Leandi's Vater bedeutete es, dass der Rat sich um alle Geschäfte kümmern musste.
Das macht man nur im Englischen (und leider auch auf zahlreichen Ladenschildern, aber da ist es falsch :)). Im Deutschen hängst du einfach das -s ohne Apostroph dran, also Leandis Vater. Das kommt auch noch mehrmals vor.

Sir Scutus, mit seiner Silber blauen Rüstung,
silberblauen oder silber-blauen

Er war als Hauptmann der Königsgarde für die Sicherheit des Palastes und der Königsfamilie Verantwortlich.
klein

Bitte, Hauptmann Wadiarius , ihr haben das Wort.“
Ihr habt

Die Stadtwache habt heute Morgen drei Leichen gefunden.
hat

Einer von ihnen von Hinten in das Rückgrat.
klein

„Nein, sehen sie.“
seht (Ihr).

„Ja, ich weiß, warum diese drei Männer Tod sind.“
tot

„Gladius, hohle den Gefangenen.“
hole

Die Längste begann über dem Auge, die Anderen ordneten sich daneben Richtung Schläfe ein.
beides klein

„Ich muss mich bei euch Bedanken.
klein

Am ende entschied sie sich, ihre Mutter zu überreden Ake am Hof zu halten. Sie wollte Ihn besser kennen lernen.
Ende groß; ihn klein

„Meinst du wirklich wir sollten einen fremden in die Garde aufnehmen?“
groß, ist hier ein Substantiv

Sie sehen total gleich aus.
Nicht falsch, klingt aber sehr umgangssprachlich. Wenn du das "total" durch "vollkommen" oder so was ersetzt, würde es schon besser passen.

Das würde ihm nicht ein zweites mal passieren.
groß

Sie würden versuchen bis in den Palast vorzudringen und dabei eine Menge aufsehen erregen.
groß

Am meisten schmerzte es ihm, dass er Geist und Anmar draußen im Vorland gelassen hatte.
Finde ich nicht ganz so glücklich, diese Namenswahl. Erstens klingt der Name auch ziemlich "exotisch" im Vergleich zu den anderen, zweitens heißt so auch der Schattenwolf von John Snow in Das Lied von Eis und Feuer, und ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, solche Vergleiche heraufzubeschwören.

Schließlich kommen nicht jeden Tag zwei ein Meter große Wölfe in eine Großstadt
Ein Meter ist jetzt nicht wahnsinnig groß für einen Wolf. Überdurchschnittlich wenn es sich auf die Schulterhöhe bezieht, aber nicht ... ich sage mal die Fantasy-Norm. Laut Wikipedia haben gewöhnliche Wölfe eine Schulterhöhe von 60-80 cm und und werden bis 160 cm lang. Das kannst du natürlich halten wie du willst, ich sage nur, es gibt Fantasy-Wölfe, die noch deutlich imposanter erscheinen. :)

Ake richtete sein Blick auf ihn.
seinen

Dann verließen alle Sechs das Zimmer und den Flur.
klein

Er holte sein Fläschchen hervor und holte mit Hilfe von Magie zwei tropfen aus der Flasche und lies sie vor den Mündern der Männer schweben.
Tropfen groß; ließ

Ein leises Klicken an der Tür lies sie hochfahren.
ließ

Ein Schwarzblauer Stein war oben in ihm eingelassen.
klein

Auf dem Stein war das Wappen des Königshauses zu sehen. Einen Adlerkopf
Ein

Ihm war schon bei der ersten Begegnung aufgefallen, wie sich ihre Augen den Seinen glichen.
klein

Sie war nicht älter als Dreißig. Er selber war Zwanzig. Sie konnte unmöglich mit ihm verwand sein.
Zahlwörter klein; verwandt

Nach außen versuchte Ake seid er denken konnte ruhig und gefasst zu sein.
seit

„Wenn du mit vierzehn schon Schwertmeister von Reikaa geworden bist, dann bin ich auf deine anderen Talente gespannt.
Also jetzt mal eine inhaltliche Anmerkung: Ich bin da nicht so sehr drauf gespannt. Weil diese hyperkompetenten Helden, die mit vierzehn schon die besten Schwertkämpfer alt aussehen lassen und alle Sprachen beherrschen und mit zwanzig dann die Welt retten, einfach so inflationär auftreten, während Leute mit glaubwürdigen Stärken und Schwächen selten sind. Fantasyliteratur hat oft diesen Charakter, dass man halt Wohlfühl-Phantasien auslebt. Und der Typ zu sein, der alles kann und alles weiß und sich nichts erarbeiten oder erkämpfen muss, das klingt erst mal attraktiv. In Wahrheit würde es aber wahrscheinlich schnell langweilig werden - oder zumindest wird es mir schnell langweilig, über so eine Person zu lesen. Dem Ake wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nie eine Herausforderung begegnen, die er nicht mit einem magischen Fingerschnipsen aus der Welt schaffen kann. Wenn er wollte, könnte er bestimmt den König auf den Mond teleportieren oder mit seinem Elfenschwert zerkleinern, und alle Probleme wären mit einem Schlag gelöst. Da kommt keine richtige Spannung auf. Solche Figuren sind wie gesagt nicht selten, gerade in Fantasygeschichten. Aber wenn man sich mal anschaut, welche Geschichten einen starken Eindruck hinterlassen, und auch viele Jahre nach der Veröffentlichung noch gelesen werden, dann stellt man fest, dass die Helden da zum Beispiel kleine Hobbits sind, die überhaupt nichts besonderes können, und die sich den magischen Bedrohungen ihrer Welt mit ihrem ganz gewöhnlichen Verstand und vielleicht einer kleinen Truppe hilfreicher Freunde stellen müssen.
Das wird dich jetzt wahrscheinlich nicht motivieren, die Geschichte umzuschreiben, und soll es auch nicht. Aber ich vermute, wen du dran bleibst und mehr schreibst, und in ein paar Jahren auf den Text zurückblickst, wirst du möglicherweise ähnliche Gedanken zu dem Thema haben. :)

Für einen Moment, als er am Vormittag in die Ratshalle getreten war, hatte sie wirklich geglaubt ihren älteren Brüder vor sich zu haben.
Bruder

Sie hoffte niemand würde diese Ähnlichkeit auffallen.
niemandem

Jetzt muss ich erst mal als Mutter meine Tochter Maßregeln.
klein

Du siehst, dein Entschluss die Krone nicht an dich zu reißen, hat dir viel Zeit erspart.
Lob muss ja auch mal sein: Den Satz fand ich wirklich lustig. Mehr von dieser Art von Humor würde ich sehr gut finden - der größte Teil der Geschichte nimmt sich selbst halt sehr ernst. :)

„Wenn ich anfange euch zu duzen, dann passiert es auch vor anderen Menschen. Die werden sich dann fragen warum ich Euch nicht sieze. Das gibt nur böses Gerede.“
Ich würde dir vorschlagen, duzen durch "beim Vornamen nennen" und siezen durch "förmlich anreden" zu ersetzen, oder was ähnliches. Denn die höfliche Anrede ist ja in der Geschichte nicht "Sie" sondern "Ihr", und die Worte "duzen" und "siezen" sind glaube ich auch ziemlich neuzeitlich.

„Ja, ich habe zwei freunde mit meinem Gepäck vor der Stadt gelassen.
groß

Alassya hatte plötzlich den drang, ihrem neuen Neffen zu umarmen.
groß

Alassya wusste wie ihrer Tochter zu mute sein musste.
zumute oder zu Mute

Satt dessen blitzte in ihnen Interesse auf.
Statt

Schließlich lies sie ihre Mutter alleine und machte sich auf den Weg in ihre Gemächer.
ließ

Ihre Mutter war zwar nicht eng mit dem König, doch würde ihr ihr Pflichtgefühl ein Verhältnis nicht zulassen.
doppelt

Grüße von Perdita

 

Danke für deinen erneuten umfangreichen Kommentar.
Ich glaube ich werde in Zukunft erstmal jemanden Korrektur lesen lassen, bevor ich den nächsten Text reinstellen werden. Aber die Drei müssten meiner Meinung nach groß geschrieben werden.
Vielen Dank nochmal für deine geopferte Zeit.
Du bist spitze!

 

Perdita nochmal ein paar Worte zu deiner Anmerkung über den Ake.

Es ist mir bewusst, dass er wie ein Gott gegenüber den anderen Menschen wirkt. Doch versuche ich anders in die Handlung einzusteigen. Ake hat zu diesem Zeitpunkt schon viel erlebt. Wenn man sich Eragon anguckt ist er am Ende der Buchreihe sehr mächtig. Ich hatte die Idee Meinen Helden gleich von diesem Zeitpunkt zu zeigen und während der Geschichte Ausflüge in seine Vergangenheit Zu machen.
Doch es wird sich auch zeigen, dass Ake nicht so mächtig ist wie er im ersten Moment zu sein scheint.
Sobald ich weiter mit der Geschichte bin freue ich mich über deine Meinung dazu.

 

Hallo noch mal Scutus,

Es ist mir bewusst, dass er wie ein Gott gegenüber den anderen Menschen wirkt. Doch versuche ich anders in die Handlung einzusteigen. Ake hat zu diesem Zeitpunkt schon viel erlebt. Wenn man sich Eragon anguckt ist er am Ende der Buchreihe sehr mächtig. Ich hatte die Idee Meinen Helden gleich von diesem Zeitpunkt zu zeigen und während der Geschichte Ausflüge in seine Vergangenheit Zu machen.

Der hat aber doch noch gar nicht viel Vergangenheit. :)
Der ist so jung, da muss er sich diese ganzen tollen Fähigkeiten einfach in einem unglaublichen Tempo angeeignet haben. Ob du den jetzt in diesem Prozess zeigst, oder schon am Ende davon, macht für mich nicht so einen Unterschied. Der wirkt in jedem Fall übermenschlich, zumindest in dem Stadium der Geschichte.

Klar, diesen Typ Helden gibt es oft, und es gibt auch viele Leser, die das mögen - Eragon ist ja ein gutes Beispiel dafür, der war ja extrem erfolgreich.

Aber ich denke halt - und ich hoffe das klingt nicht herablassend - das ist tendenziell etwas, was vor allem junge Leser anspricht. Für mich ist es nicht so interessant.

Ich finde es aber gut, dass du die Geschichte nicht aus der Perspektive von Ake erzählst, sondern ihn quasi durch die Augen von anderen Figuren zeigst, denn die finde ich zum Teil schon interessanter. Die spannendste Figur war für mich eigentlich die Königin. Die ist da praktisch zwangsverheiratet mit jemandem, den sie eigentlich nicht mag, der lässt sie auch noch die ganze Arbeit machen, die das Regieren so mit sich bringt, und dann muss sie auch noch eine Tochter aufziehen, auf die wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal wartet.

Ich gebe mir auf jeden Fall Mühe, die Fortsetzungen auch zu kommentieren, weil ich glaube, wenn jemand an einer Serie oder einem Roman arbeitet, ist das sehr nützlich, wenn man Feedback von Leuten kriegt, die die anderen Teile auch kennen. Es kann halt manchmal etwas dauern bis ich dazu komme - aus dem Grund habe ich mich auch noch nicht in die Romanrubrik hier vorgewagt, weil das dann gleich so viel mehr Kommentierarbeit ist als einzelne Kurzgeschichten. :).

Aber bleib da dran, ich finde das gut, sich so einem langen Projekt zu widmen. Grade wenn man anfängt, wird ja immer geraten, möglichst viel Text zu produzieren, weil man dadurch übt und immer besser wird.

Aber auch wenn das viel Zeit in Anspruch nimmt, darfst du ruhig auch selbst andere Texte kommentieren ;)

 

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