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- 20.11.2014
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Sensus
Sensus
Schon wieder die Arbeit, nur Arbeit, nichts anderes, muss funktionieren, darf nicht versagen. Warum? Geld, Macht, Frauen? Nichts ergibt Sinn. „Guten Morgen, Chef“, „Morgen, Herr Dubium“. Das Büro wartet. Wie immer, alles gleich, eintönig, wundervoll. Stempel auf die Papiere, Nachrichten lesen. Oh, mein Arbeitskollege, verstorben, sein Auto gegen einen Baum. Baum fällt auf Auto, erdrückt ihn. Warum? Gedanke löschen, weiter machen. Klient kommt. 12 Uhr. Essen mit Chef. „Sie sind entlassen, Konjunkturprobleme“. Ich? Entlassen… Alles umsonst. Fahre nach Hause. Whisky in Glas. Kopf vernebelt. Fühle mich frei. Auf einmal, alles verschwommen, liege auf dem Boden.
Krankenhaus. Warum? Mein Job, ich bin frei. Neben meinem Bett sitzt eine Frau, meine große Liebe, das war sie. Mein Kind daneben, schon 17 Jahre alt. Sie sind hier, wollen mich sehen. Fühle mich besser, freier. Arzt sagt, dass ich gehen kann, nur ein kleines Kreislaufproblem. Habe er auch oft, komme von zu viel Stress.
Wir gehen essen, frage sie warum sie denn hier seien. Weil es ihnen wichtig sei, wie es mir geht. Mir wird immer klarer vor Kopf, dass mein Leben in die falsche Richtung ging. Doch das ist mir jetzt egal. Ich weiß jetzt, worauf es ankommt, die Liebe.
Am nächsten Tag, Anruf einer Agentur, Jobangebot. Bieten mir mehr Geld. Ja?