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Buchhandlungs-Blues

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23.02.2014
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Buchhandlungs-Blues

An einem Herbsttag gehe ich in die Buchhandlung. Nicht in ein kleines Geschäft, sondern in die Filiale einer großen Kette. Über drei Stockwerke thront sie an der Binnenalster, von hier oben kann ich im Licht des vorwinterlichen Winterschmucks die ersten Glühwein-Menschen sehen.
Ich erinnere mich, warum ich nicht gern hier bin. Zu voll, zu laut, der Geruch frischer Druckerschwärze verursacht Schwindel. Aber ich will gucken. Gucken, was sich so verkauft. Mein Ziel ist die Abteilung für Fantasy-Literatur, irgendwo ganz hinten.
Ich umwinde kurzgeschorene Mitvierzigerinnen im Bannkreis des Historik-Romans, passiere die Jack Wolfskin-Spießer am Regal für Schwedenkrimis und lande schließlich in meiner Zielbox. FANTASY steht in großen Lettern über dem Bord, darunter:
Wolfgang Hohlbein.
Ich beginne zu zählen. Unglaublich, wie viel dieser Mann noch schreibt. Unglaublich, wie viele das noch lesen. Ganze Generationen von Nachwuchsautoren in den Sand gesetzt, weil Hohlbein gewälzt und für gut befunden.
Ich wende mich ab und gleite weiter über Buchrücken. Ganz schön viele Männernamen. „Vielleicht ist das wie beim Kochen“, sagt der Teufel auf meiner rechten Schulter. „Wie viele Sterneköchinnen gibt es denn?“
„J. K. Rowling“, sagt der Engel auf meiner linken Schulter. Aber die steht woanders.
Klassiker.
Von den Covern schimmern mir Titel entgegen: Die Elfen strahlen neongrün, Elfenwinter protzt in ultramarin und Elfenlicht glüht scharlachrot. Daneben: Die Orks. Nichts unter 300 Seiten.
„Sechzig Jahre nach Tolkien“, denke ich und setze mich in einen Sessel am Rand der großen Scheibe, die mich von den Glühwein-Menschen trennt. Zielgruppenbeobachtung, auch das gehört dazu.
Spärlich tröpfelt die Zielgruppe ein. Sie ist genauso männlich wie die Namen auf den Buchrücken. Schulterlanges Haar mit Kinnbart, große Gürtelschnallen. Multifunktionsklamotten, Karohemd. Vermutlich kein Liebesleben, dafür große Rucksäcke. Ich stelle mir vor, was ich darin finden würde, und lande bei: Ersatzturnschuh, Sammelkartenspiel und Fantasy-Roman. Je greller das Cover, umso schwärzer das Outfit. Sie gucken verstohlen und greifen nach den Orks- und Elfen-Büchern.
Als sie wieder weg sind, nehme ich die Bücher und blättere darin. Viel Ork, viel Elf, viel Schwulst.
„Sechzig Jahre nach Tolkien …“
Ich komme bis Seite 20, dann verliere ich den Überblick. Wieso sind alle Elfennamen gleich?
„Kann ich Ihnen helfen“, bimmelt es mich von rechts an und ich sehe ein Namensschild mit Frau dahinter. Ich lege das Buch zurück und denke über meine Antwort nach.
„Haben sie Howard? Robert E. Howard?“
Sie schaut verständnislos und ich füge hinzu: „Na, Conan der Barbar und so ...“
Sie lächelt und ich folge ihr in die englischsprachige Abteilung. Zufrieden zeigt sie auf ein Buch.
„Immerhin“, denke ich und bin versöhnt. „Sechzig Jahre nach Tolkien.“

 
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Etwas völlig aus der Reihe, ein Gedanke, der festgehalten werden wollte. Eindrücke aus der Recherche, ein kleines G’schichterl höchstens. Wenig Substanz, mehr Beobachtung. Und ohne Frage voreingenommen. Sowas kennt vielleicht jeder, der in solche Läden geht. In meinem Fall war ich danach ziemlich hoffnungslos und auch verärgert. Dann hat sich das auf dem Papier artikuliert. Jetzt geht es mir besser, auch wenn’s vielleicht ein Schnellschuss für den Blog war.

 
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Hallo Exilfranke,
du hast recht, es ist keine richtige Geschichte. Es ist schon nett geschrieben, ist beim Lesen durchgeflutscht, aber war auch kurz. Ich persönlich bin kein Freund von Erzählern, die von oben herab berichten. Mir gefällt diese Arroganz nicht. Diese

kurzgeschorene Mitvierzigerinnen
die Jack Wolfskin-Spießer
Schulterlanges Haar mit Kinnbart, große Gürtelschnallen. Multifunktionsklamotten, Karohemd. Vermutlich kein Liebesleben, dafür große Rucksäcke. Ich stelle mir vor, was ich darin finden würde, und lande bei: Ersatzturnschuh, Sammelkartenspiel und Fantasy-Roman.
Das ist natürlich eine absolut persönliche Meinung, aber wenn sich der Beobachter über das Beobachtete stellt, ohne das Eigenbild mal zu brechen, wirkt es auf mich immer sehr unsympathisch.
Ich kenne mich in dem Genre halt gar nicht aus, deswegen frage ich mich, ob
„Haben sie Howard? Robert E. Howard?“
das irgendwie selbstironisch gemeint ist. Also Conan der Barbar kenn ich natürlich, ob er sich jetzt selbst auf die Schippe nimmt, weil er so einen "alten" Kram liest, sechzig Jahre nach Tolkien und so, das kommt bei mir nicht so ganz raus. Wenn das so ist, finde ich es gut, dann bricht da diese Erhebung.
Anderenfalls, ja, da gibt es nicht mehr viel zu sagen, denke ich, das sind eben ein paar nett geschriebene Beobachtungen.
des vorwinterlichen Winterschmucks
Ist das bewusst? Vorwinterlicher Winterschmuck? Hmm... ich kann mich grad nicht entscheiden, ob das gut oder schlecht klingt. Ist mir auf jeden Fall aufgefallen.
Liebe Grüße,
randundband

 
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Hallo lieber randundband,

und danke für deine geteilten Gedanken!

du hast recht, es ist keine richtige Geschichte. Es ist schon nett geschrieben, ist beim Lesen durchgeflutscht, aber war auch kurz. Ich persönlich bin kein Freund von Erzählern, die von oben herab berichten. Mir gefällt diese Arroganz nicht.

Vermutlich kann man darauf aufbauen, um die Beobachtung auf andere Abteilungen ausweiten, jede ist ja ein wenig ein Mikrokosmos für sich. In diesem Fall bin ich der arrogante Erzähler, mea culpa.

Das ist natürlich eine absolut persönliche Meinung, aber wenn sich der Beobachter über das Beobachtete stellt, ohne das Eigenbild mal zu brechen, wirkt es auf mich immer sehr unsympathisch.

Das war nicht unbedingt meine Absicht.

Ich kenne mich in dem Genre halt gar nicht aus, deswegen frage ich mich, ob
„Haben sie Howard? Robert E. Howard?“
das irgendwie selbstironisch gemeint ist.

Sowohl als auch. Ich lese Howard gerne und er schrieb in den 30ern eine Art von Fantasy, die damals in Groschenromanen verkauft wurde, sehr beliebt war, in die Popkultur einfloss, und quasi heute ausgestorben, bzw. nicht mehr geschrieben wird. Vermutlich hätte ich damals einen solchen Text über die Leute schreiben können, die am Zeitungsstand nach "Weird Tales" oder "Astounding Stories" gegriffen haben. Insofern ist die Gegenwarts-Fantasy der Groschenroman von damals. Hier bin ich dann wieder völlig subjektiv, auch wenn ich mir der Skurrilität dieser Einengung auf ein Genre völlig bewusst bin. Nennen wir es eine nerd-interne Betrachtung.

Im englischsprachigen Raum ist Howard übrigens viel bekannter, so wie sich Fantasy aus dem anglo-amerikanischen Bereich massiv von dem unterscheidet, was in Deutschland so gelesen wird. Das spiegelt sich auch ein Stück weit in den Auslagen wieder.

Ist das bewusst? Vorwinterlicher Winterschmuck? Hmm... ich kann mich grad nicht entscheiden, ob das gut oder schlecht klingt. Ist mir auf jeden Fall aufgefallen.

War bewusst so gewählt. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber in Hamburg hängen schon seit einer Woche die Sterne in den Straßen. Das befremdet mich jedes Mal aufs Neue. Dabei bin ich der erste, der an den Glühweinstand rennt.

Danke für dein Feedback!

X-Franke

 

Tja, Exilfranke, da hast du wohl eine echte Chance vertan, randundbands Vorwurf über den arroganten Erzähler gar nicht erst aufkommen lassen, denn recht hat sier in meinen Augen. Lass ihn doch auch einen miesepetrigen Kautz da auf einem Hocker beobachten. Und dann flechte halt noch auf irgendeine originelle Art in den Text ein, dass er vor einem Spiegel sitzt. Den Gag trägt es natürlich nicht allein, ein miesepetriger Kautz ist natürlich auch kein Kleinkind, das noch nicht den Wesen eines Spiegels begriffen hat. Sowas halt. Und es sollte, so wir schon dabei sind, etwas mit Büchern zu tun haben.

„Kann ich ihnen helfen“, bimmelt es mich von rechts an und ich sehe ein Namensschild mit Frau dahinter. Ich lege das Buch zurück und denke über meine Antwort nach.
„Haben sie Howard? Robert E. Howard?“
Sie schaut verständnislos und ich füge hinzu: „Conan der Barbar.“
Sie lächelt und ich folge ihr in die englischsprachige Abteilung. Zufrieden zeigt sie auf ein Buch.
„Immerhin“, denke ich und bin versöhnt. „Sechzig Jahre nach Tolkien.“
Huch, firmiert das jetzt unter einer sogenannten »Buchhandlung«? ;-)

War bewusst so gewählt. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber in Hamburg hängen schon seit einer Woche die Sterne in den Straßen. Das befremdet mich jedes Mal aufs Neue. Dabei bin ich der erste, der an den Glühweinstand rennt.
Immerhin sind es Sterne, sei froh. In Heidelberg hängen Höschen (zugegeben, Weihnachtsdekoration, aber entsprechend geformt). Ein Schelm, wer denkt, es gäbe da ein Rotlichtviertel.

 

Hallo Exilfranke,

ja, ich muss sagen, die ganze Geschichte kommt wirklich sehr unsympathisch daher. Und der Erzähler arrogant. Da gebe ich randundband vollkommen Recht.

kurzgeschorene Mittvierzigerinnen
und
Jack-Wolfskin-Spießer
Was ist das? Noch nicht einmal schlechte Klischees. Ich habe auch schon den einen oder anderen Schwedenkrimi gelesen, in meinem Schrank findet sich trotzdem keine einzige Funktionsklamotte.

Demnach müsstest Du doch eigentlich Karohemd, Rucksack und schulterlange Haare mit Ziegenbart tragen?:lol:

Sorry, konnte nicht wirklich was damit anfangen.

Lass Dir den nächsten Glühwein trotzdem schmecken,
vorweihnachtliche Grüße,
Kerkyra

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kerykra,

dabei bin ich eigentlich ein ganz Netter.:)
Aber so ist das wohl mit dem Frust von der Seele schreiben, auch das gehört zum menschlichen Erfahrungsspektrum, wenn die Unzufriedenheit sich Bahn bricht. Bei mir hat sich das an jenem Tag dann in etwas niedergeschlagen, was gemeinhin "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" genannt wird. Wobei das ja jeder anders erlebt. Was ich so trage, verrate ich nicht, aber ich schreibe das schon aus einer Innen-Perspektive. Und, ob du es glaubst oder nicht: Den ein oder anderen Wallander hab ich auch im Regal stehen.;) Aber ich war auch darauf gespannt, wann der erste sich rechtfertigt.

Vielleicht wäre eine Spiegelszene mit dem großen Fenster gar nicht verkehrt, immerhin werde ich da in meinem Sessel tatsächlich ziemlich griesgrämig dreingeguckt haben ... oder habe, wie floritiv so schön schrieb, den "miesepetriger Kautz" gegeben.

Sorry, konnte nicht wirklich was damit anfangen.

Das ist schade.

Lass Dir den nächsten Glühwein trotzdem schmecken,
vorweihnachtliche Grüße,
Kerkyra

Du dir auch. Und ein schönes Wochenende wünsch ich obendrein!

Der Exilfranke

 

Hallo Exilfranke

Eine kleine Episode, wie frisch aus dem Leben geschrieben, gewann ich den Eindruck. Ein Sujet, das einem anspringen mag, wenn man sich in die Hektik des Vorweihnachtsrummels begibt, ohne dass man daran teilhaben möchte. Ich empfand es als angenehm geschrieben, allerdings kommt es über den Charakter eines Essays nicht hinaus. Die Verlegenheit, welcher der Protagonist an den Tag legt, dirigiert auch die Stimmung des Lesers, zumindest tat sie dies bei mir. Ich hatte auf das Ende gehofft, etwas Zündendes, das dem ganzen Akt eine Wendung gibt, doch nur eine blasse Überlegung des Protagonisten führte ins Aus.

Auch in den Sätzen meinte ich die Flüchtigkeit des Moments zu verspüren, wie Du die Intention festmachtest:

Zu voll, zu laut, der Geruch neuen Papiers verursacht Schwindel.

Hier meine ich, Druckerschwärze wäre eher die Ursache für einen unangenehmen Geruch. Vergleichend habe ich mal meine Nase in ein neues Buch gesteckt, nur schwach nahm ich einen unbestimmbaren Hauch einer Duftnote wahr.

Unglaublich, wieviel dieser Mann noch schreibt.

Das noch gibt mir die Information, dass er ein älteres Semester sein muss. Doch eigentlich entbehrlich, da die Anzahl der verschiedenen Bücher es auch zum Ausdruck bringen.

Ganze Generationen von Nachwuchsautoren in den Sand gesetzt, weil Hohlbein gewälzt und für gut befunden.

Auf mich wirkt der Satz unfertig.

„Vielleicht ist das wie beim Kochen“, sagt der Teufel auf meiner rechten Schulter.

Unwillkürlich kam mir da der Name von Fritz Teufel in den Sinn, ein Berliner Kommunarde, der in den sechziger Jahren als Angeklagter vor Gericht, die Aufforderung sich zu erheben, so definierte: „Wenn es der Wahrheitsfindung dient“. Dieser Sekundenbruchteil in Erwartung einer Wende im Geschehen desillusionierte der Auftritt des Engels im nächsten Satz, da sie sich nicht als Uschi Obermaier entpuppte. Natürlich war mir dabei die Fantasie durchgegangen, dabei steht die Geschichte zu Recht im Alltag.

Ersatzturnschuh,

Hoffentlich ist es denn der Passende, ansonsten fügten sie sich im Duett besser: Ersatzturnschuhen.

Viel Ork, viel Elf, viel Schwulst.
„Sechzig Jahre nach Tolkien …“

Eine Kurzkritik, zwar etwas pauschal, aber sicher treffend, wenn die Vergleichsgrösse sich allein schon in den Auflagezahlen astronomisch abzuheben vermag.

Da erlaubte ich mir eine Kurzrezension, als Vergleichsgrösse jedoch nur das allgemeine Gros an Kurzgeschichten vor Augen. Das Flüchtige, welches ich auszumachen vermeine, ebenso essayistisch etwas einzubinden.

Wie zu Beginn angeführt, war es mir angenehm und doch zu abgehoben, sich auf einen Gedankenflug begrenzend. Eine Fingerübung, welche der Vollendung noch harrt. Vielleicht wagst Du Dich doch noch daran, dieses Stimmungsbild zu füllen, vom Aufführungsort und dem Titel her, wäre es mir reizend vorstellbar. ;)

Schöne Grüsse

Anakreon

 

X-Franke,

also ich glaube, der Text wäre noch härter kommentiert worden, wenn er nicht von einem Mitglied stammt, das sich hier bereits etabliert hat.
Mal ehrlich, das ist in meinen Augen überhaupt nichts. "Das" als Gedanken festzuhalten ist doch vollkommen legitim, aber warum musst du es denn hier einstellen ;)
Ich persönlich mag diese Herangehensweise nicht, mal schnell was zu skizzieren und es dann zu posten. Das wäre mal so ein Punkt, der für die Blogs sprechen würde. Da könnte ich mir diese Schelte durchaus vorstellen. Aber als Kurzgeschichte? Nee. Das weißt du besser und vor allem: Das kannst du besser. Und etwas einzustellen, was unter dem eigenen Können liegt, weil es mal raus musste ... :dozey:

Nun ja. Einen versöhnlicheren Kommentar findest du die Tage unter dem Logwar-Ende. ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Anakreon,

danke für dein Feedback, dass mich überraschenderweise mal nicht nur dünkelhaft dastehen lässt.:)

Eine kleine Episode, wie frisch aus dem Leben geschrieben, gewann ich den Eindruck. Ein Sujet, das einem anspringen mag, wenn man sich in die Hektik des Vorweihnachtsrummels begibt, ohne dass man daran teilhaben möchte. Ich empfand es als angenehm geschrieben, allerdings kommt es über den Charakter eines Essays nicht hinaus.

Schön, dass du diese leisen Töne da rauslesen kannst. Ich gebe dir Recht, das ist alles nur angeschnitten, nichts zu Ende gedacht, Momentaufnahmen. Ich bereue ein wenig, dass ich es so schnell und gedankenlos publiziert habe, aber ja mei, sowas erdet.

Die Verlegenheit, welcher der Protagonist an den Tag legt, dirigiert auch die Stimmung des Lesers, zumindest tat sie dies bei mir. Ich hatte auf das Ende gehofft, etwas Zündendes, das dem ganzen Akt eine Wendung gibt, doch nur eine blasse Überlegung des Protagonisten führte ins Aus.

Das Ende finde ich inzwischen auch schwach, es wirkt unvollständig.

Hier meine ich, Druckerschwärze wäre eher die Ursache für einen unangenehmen Geruch. Vergleichend habe ich mal meine Nase in ein neues Buch gesteckt, nur schwach nahm ich einen unbestimmbaren Hauch einer Duftnote wahr.

Danke für den Hinweis. Das kann sein, auch wenn heute viel eingeschweißt ist - ich habe es korrigiert.

Das noch gibt mir die Information, dass er ein älteres Semester sein muss. Doch eigentlich entbehrlich, da die Anzahl der verschiedenen Bücher es auch zum Ausdruck bringen.

Ist vermerkt.

Wie zu Beginn angeführt, war es mir angenehm und doch zu abgehoben, sich auf einen Gedankenflug begrenzend. Eine Fingerübung, welche der Vollendung noch harrt. Vielleicht wagst Du Dich doch noch daran, dieses Stimmungsbild zu füllen, vom Aufführungsort und dem Titel her, wäre es mir reizend vorstellbar.

Ich befürchte, dass das Ausschuss war und Ausschuss bleibt, es ist ja auch ganz anders, als das, was ich sonst so texte. Vielleicht wollte ich gucken, ob ich auch reduziert schreiben kann, wie ich mich in einem mir sonst fremden Stil zurechtfinde. Die Buchhandlung war der Anlass, das einmal auszuprobieren.

Ein schönes Wochenende wünscht,

der Exilfranke

Hallo weltenläufer,

also ich glaube, der Text wäre noch härter kommentiert worden, wenn er nicht von einem Mitglied stammt, das sich hier bereits etabliert hat.

Vermutlich war das auch der Grund, der mich so tollkühn auf den "Posten"-Button hat drücken lassen.

Nun ja. Einen versöhnlicheren Kommentar findest du die Tage unter dem Logwar-Ende.

Na, dann bin ich ja beruhigt.:D
Ich habe eine Nacht drüber geschlafen und gemerkt, dass mir so eine Schelte vielleicht auch ganz gut getan hat. Es erdet einen. Ich glaube nicht mal, dass der Stil das Problem ist, sondern dass einfach das Thema und meine Art, es rüberzubringen, suboptimal gewählt wurde. Nicht jede Emotion muss mit der Öffentlichkeit geteilt werden, schon gar nicht mit dem Anspruch, eine Kurzgeschichte zu sein. Das habe ich mir jetzt hinter die Ohren geschrieben.

Trotzdem einen schönen 1. Advent,

der Exilfranke

 
Zuletzt bearbeitet:

Nicht, dass ich nun tatsächlich einen Blues erwartet hätte,

lieber Exilfranke,

aber’s wurd mal Zeit, vorbeizuschau’n, Dich zu besuchen, und gerate unter „Glühwein-Menschen“, „Jack Wolfskin-Spießer“ (ich bin übrigens der KarlMarx-Bart mit dem Kerl hintendran, ja, genau der der mit der Bundeswehrparka). Nun ja, Fantasy ist an sich nicht mein Fall und Arthur Conan Doyle jetzt aufzuführen wäre ein dummer Scherz, 50 Jahre nach der deutschen Ausgabe von Alice hinter den Spiegeln. Aber auch Beschreibungsliteratur kann oder sollte angelegentlich korrigiert werden

wieviel
besser: wie viel
Je greller das Cover[,] umso schwärzer das Outfit.

Vielleicht hört man dem „Namensschild mit Frau dahinter“ die Höflichkeitsform an
„Kann ich hnen helfen“, …

Und dann muss die Frage erlaubt sein, welchen Schmuck man da erwarte

im Licht des vorwinterlichen Winterschmucks
Vorwinterlicher Winterschmuck? Warum nicht nur vorwinterlicher Schmuck?

Gruß

Friedel,
der noch ein herzlich willkommen hierorts nachzutragen hat

 

Hey Exilfranke,

wollte auch mal sehen, was du hier so verzapft hast. Wenn ich mal eine Zeitung in die Hand bekomme, mache ich immer einen großen Bogen um die Glossen. Dein Text kommt dieser Textform sehr nahe, finde ich, obwohl ich kein Profi auf dem Gebiet bin. Es wird ja immer gesagt, das sei typisch deutsch, dieses Rumgemeckere, über alles das Maul zerreißen, bloß nicht in den Spiegel gucken.

dabei bin ich eigentlich ein ganz Netter.
Davon bin ich überzeugt, aber ich kann auch die Meinung der anderen verstehen, die diesen Text als unsympathisch empfinden.
Ganze Generationen von Nachwuchsautoren in den Sand gesetzt, weil Hohlbein gewälzt und für gut befunden.
Auf dem ersten Blick ein guter Satz, aber wenn man etwas darüber nachdenkt, verliert auch er seinen Glanz. So ist es bei dem ganzen Text, glaube ich. In jedem Genre gibt es etablierte Autoren, die, auch wenn sie mal Müll fabrizieren, nicht so leicht vom Thron zu stoßen sind. So blieb der Aha-Effekt - Aha! So läuft es im Fantasy-Geschäft - bei mir aus.
Je greller das Cover umso schwärzer das Outfit.
:thumbsup: Hat mich zum Schmunzeln gebracht.
Viel Ork, viel Elf, viel Schwulst.
„Sechzig Jahre nach Tolkien …“
Muss doch deprimierend für die ganzen Fantasy-Autoren sein. Jagen da ihren Idol nach, doch wissen sie, dass sie nie etwas schreiben werden, dass zumindest annährend an Tolkien herankommt.
Also, wenn du mich fragst, denke ich: in dieser Richtung ist der Markt gesättigt. Ich weiß nicht, ob es wirklich noch mehr Orks und Hobbits braucht.
Aber so Abenteuerromane á la Conan, vielleicht hast du da wirklich eine Sparte gefunden. Dein Logwar ist ja auch so ein Barbar.
Als Tagebuch-Eintrag oder Blog-post, ja, hier ein verzeihlicher Schnellschuss.

Grüße
Hacke

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Friedrichard,

Nun ja, Fantasy ist an sich nicht mein Fall und Arthur Conan Doyle jetzt aufzuführen wäre ein dummer Scherz, 50 Jahre nach der deutschen Ausgabe von Alice hinter den Spiegeln. Aber auch Beschreibungsliteratur kann oder sollte angelegentlich korrigiert werden

zunächst einmal Danke für deine Wortmeldung. Deine sprachlichen Anmerkungen habe ich bereits in den Text integriert. Der gute "Arthur Conan Doyle" litt ja übrigens Zeit seines Lebens unter einer Abneigung gegenüber seiner bekanntesten Schöpfung.

Vorwinterlicher Winterschmuck? Warum nicht nur vorwinterlicher Schmuck?

Weil das den Kern der Sache nicht ganz trifft. Ich wollte mit dieser Wortschöpfung auf die Absurdität hinweisen, bereits ab Mitte November die Innenstädte in einen Zustand von Weihnacht zu versetzen. Möglicherweise wäre vorweihnachtlicher Winterschmuck oder vorwinterlicher Weihnachtsschmuck treffender. Was meint der Experte?

Friedel,
der noch ein herzlich willkommen hierorts nachzutragen hat

Besten Dank!

Exilfranke

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Hacke,

nun hast auch du diesen Text gefunden. Und liegst womöglich gar nicht so weit entfernt mit deinem Vergleich zur Meinungs-Glosse. Immerhin scheint der Text ein wenig besser zu funktionieren, wenn der Rezipient sich etwas mit zeitgenössischer Fantasy auskennt.

. Dein Text kommt dieser Textform sehr nahe, finde ich, obwohl ich kein Profi auf dem Gebiet bin.

Ich beileibe auch nicht, das Thema war auch ein wenig Anlass, mal diesen Stil zu bedienen.

Es wird ja immer gesagt, das sei typisch deutsch, dieses Rumgemeckere, über alles das Maul zerreißen, bloß nicht in den Spiegel gucken.

Da mag was Wahres dran sein. Und überhaupt ist es immer viel zu kalt in diesem blöden Land.

Auf dem ersten Blick ein guter Satz, aber wenn man etwas darüber nachdenkt, verliert auch er seinen Glanz. So ist es bei dem ganzen Text, glaube ich. In jedem Genre gibt es etablierte Autoren, die, auch wenn sie mal Müll fabrizieren, nicht so leicht vom Thron zu stoßen sind. So blieb der Aha-Effekt - Aha! So läuft es im Fantasy-Geschäft - bei mir aus.

Da stimme ich mit dir überein. Es ist natürlich ein Stück weit anmaßend, sich diesen von "Oben-Herab"-Blick anzueignen, wenn man selbst grad mal ein knappes Jahr kreativ schreibt (von Veröffentlichungen gar nicht zu sprechen). Als Leser darf ich allerdings auch zeigen, was - meiner Meinung nach - in dem Genre falsch läuft. Zumindest die breite Masse des publizierten Materials betreffend. Fantasy-Literatur wird ja oft als Schund gehandelt ... und das wundert mich bei einem Gros der angebotenen Bücher auch nicht. Fließband-Autoren wie Hohlbein oder drölfzehnmal wiedergekäute Stangenware aus der Tolkien-Mottenkiste. Und dann sehe ich da die Zielgruppe, die dieses Material konsumiert. Die wollen das ja genauso. Also das lesen, was sie dann später bei World Of Warcraft oder so auch spielen. Lustige Anekdote, die gar keinen Einfluss mehr gefunden hat: Eine nicht unwesentliche Anzahl von Büchern in der Fantasy-Sparte sind Romane zu Computerspielen. Richtig, Bücher, die in der Spielwelt von Computerspielen angesiedelt sind.

Hat mich zum Schmunzeln gebracht.

Yay, immerhin. Fühle mich ein wenig besser.

Muss doch deprimierend für die ganzen Fantasy-Autoren sein. Jagen da ihren Idol nach, doch wissen sie, dass sie nie etwas schreiben werden, dass zumindest annährend an Tolkien herankommt.

Das Problem ist, dass mit Tolkien alles im Bereich High Fantasy gesagt wurde, was zu sagen ist. Alles andere kann nur noch Variation davon sein. Oder man müsste das Genre völlig anders denken. Ich meine, es ist ja nicht so, dass Zwerge und Elfen die einzigen mythologischen Wesen kelto-germanischer Herkunft sind, die man verwenden darf.

Aber so Abenteuerromane á la Conan, vielleicht hast du da wirklich eine Sparte gefunden. Dein Logwar ist ja auch so ein Barbar.

Wie die bestehende Situation aussieht - im Vergleich zum anglo-amerikanischen Buchmarkt - ist schon daran zu sehen, dass Robert E. Howard derzeit gar nicht in deutscher Übersetzung erhältlich ist. Die letzte Übersetzung stammt von Heyne (2007) und die Bände sind nur noch für astronomische Preise bei einem bekannten Online-Auktionshaus zu bekommen. Das ärgert mich ungemein.

Danke fürs Kommentieren!

Exilfranke :)

 

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