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Remis

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17.11.2014
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Remis

Remis

Wir trafen uns am Äquator, um kurz nach halb vier.
Zum Schach.

„Links oder rechts?“, begrüßte mich Hacke, die Hände hinter dem Rücken verborgen.
„Rechts.“
„Schlechte Entscheidung“, er lachte, streckte mir die rechte Faust entgegen und öffnete die Finger. Ein schwarzer König kroch aus seinen schmutzigen Hautfältchen hervor. „Ich wusste, dass du das sagen würdest! Ich fang an.“
Wir setzten uns auf den Äquator, ein Bein auf jeder Seite, zwischen uns die Platte, mit schwarzem Edding auf den Beton gekritzelt.
Zwei Meter weiter pinkelte ein Schäferhund gegen die Mauer, Hacke schüttelte die Figuren aus dem Beutel. Bauern, Springer, Läufer, Türme und zwei Damen purzelten auf das Schlachtfeld.
Mit den geübten Fingern eines Klavierspielers platzierte ich meine schwarze Armee. Es bringt Glück, als erstes mit der Aufstellung fertig zu sein. Außerdem betrachtete ich die beiden Heere vor dem Spiel gern noch ein wenig, wie sie sich einander gegenüberstehen, kampfbereit, in Reih und Glied.
„Mach schon“, kommandierte ich, obwohl Hacke längst noch nicht fertig war. Psychologische Kriegsführung, nennt mein Vater das.
Doch Hacke ließ sich davon nicht aus dem Tritt bringen. In aller Seelenruhe rückte er sich die zerschlissene Kappe zurecht und ordnete seine Figuren.
„Du hast es so gewollt“, murmelte er schließlich, knackte mit den Knöcheln und eröffnete die Partie durch einen forschen Bauernzug Richtung Zentrum.
Der Kampf hatte begonnen.

Hacke und ich kannten uns nicht durch die Schule, Hacke ging nicht zur Schule, und auch nicht über unsere Eltern, Hacke hatte keine Eltern. Und bevor du jetzt fragst, nein, Klavier spielte er auch nicht.
Dafür spielte er Schach, und zwar besser als irgendjemand sonst auf diesem Planeten, zumindest behauptete er das. Sein Geld verdiente er sich als „King of chess“, hier am Äquator, indem er Passanten zum Schach herausforderte, um ein paar Münzen spielte und gewann. Jede einzelne Partie.
Als ich mit meinen Eltern in das große Einfamilienhaus mit Blick auf den Park zog, konnte ich alles, nur kein Schach.
Ich weiß noch genau, wie er mich das erste Mal ansprach:
„Was kannst du eigentlich?“
Er schüchterte mich ein, dieser dreckige Kerl, dessen Augen genauso dunkel waren, wie das Klavier.
„Mehr als du“, antwortete ich, nach einigen Sekunden Bedenkzeit.
Er grinste. „Rasen mähen und Mozart spielen, was?“
„Hau ab“, mein halbherziger Versuch, ihn loszuwerden, beeindruckte ihn nicht im Geringsten.
„Nicht so unhöflich“, mahnte er, „wir sind jetzt Nachbarn.“
Ich schaute mich um. Vor uns erstreckte sich bloß der riesige Park, durchzogen von einer langen Betonmauer. Ganz am anderen Ende stand ein heruntergekommener Kiosk.
„Du wohnst hier?“
„Jawohl“, er zeigte auf den Kiosk, „direkt am Äquator. Da komme ich nämlich her.“
„Du meinst die Betonmauer?“
„Nein“, beharrte er, „ich meine den Äquator. Den Ring der Welt, Klugscheißer, spielst du Schach?“

„Du bist besser geworden“, lobte mich Hacke, allerdings in einem Tonfall, der ahnen ließ, dass er das für keine große Leistung hielt.
Die beiden Heerscharen waren mittlerweile um die Hälfte dezimiert. Eine seltsame Erregung hatte von mir Besitz ergriffen, Mordlust auf den weißen König. Ich wollte gewinnen, unter allen Umständen. Ich war besser als er, klüger, beliebter – denn woher sollte er wohl Freunde haben – reicher sowieso, besaß die besseren Chancen für die Zukunft und trotzdem behandelte er mich stets mit einer Arroganz, die mich fast zum Explodieren brachte.
„In Zehn Sekunden bist du matt – wetten?“ Ein lauernder Unterton hatte sich in seine Stimme geschlichen, er wusste genau um die Bedeutung dieser Partie.
„Eins“, zählte Hacke
Gerade noch rechtzeitig zog ich meine Dame einen Schritt zurück.
„Zwei.“
Er reagierte mit einem Läuferdoppelspieß.
„Drei.“
Ich versuchte meinen eigenen Läufer zu Hilfe zu holen…
„Vier.“
… und übersah dabei, seinen hinterhältigen Springer.
„Fünf.“
Er fegte meinen Läufer vom Feld, hatte nun freie Bahn für seine Dame.
„Sechs.“
Verzweifelt marschierte ich mit dem König einen Schritt vorwärts.
„Sieben.“
Sein Läufer schlug meine Dame.
„Acht.“
Ich rächte mich mit meinem Turm.
„Neun.“
Er zog die Dame nach.
„Zehn – oder besser: Schachmatt.“

Ich sackte zusammen. Meine Armee war verloren, der Heerführer tief gedemütigt. Ich griff in meine Hosentasche.
Er wehrte ab. „Behalt dein Geld. Ich will was anderes.“
Misstrauisch hielt ich inne.
Er lächelte – nicht arrogant, sondern ganz einfach freundlich.
„Bringst du mir Klavierspielen bei, Klugscheißer?“

 

Hallo Perfektionistin,

dein Nick vergrößert meine Erwartungen. Deine kleine Geschichte gefällt mir, Hacke gefällt mir und die Message gefällt mir auch.

Kleinkram:

„Schlechte Entscheidung“, er lachte, streckte mir die rechte Faust entgegen und öffnete die Finger. Ein schwarzer König kroch aus seinen schmutzigen Hautfältchen hervor.

Er wird die Finger kaum öffnen können und es muss eine sehr, sehr kleine Schachfigur sein, wenn sie aus Hautfältchen hervor krabbelt.

Hacke und ich kannten uns nicht durch die Schule, Hacke ging nicht zur Schule, und auch nicht über unsere Eltern, Hacke hatte keine Eltern. Und bevor du jetzt fragst, nein, Klavier spielte er auch nicht.

Ich meine, du brauchst nicht zu schreiben, was nicht passiert. Also, wenn Hacke nicht zur Schule geht und auch keine Eltern hat, ist es klar, dass das erzählende Ich ihn nicht von daher/über sie kennt. Mir persönlich gefällt es auch nicht, mitten im Text angesprochen zu werden – aber das mag Geschmacksache sein. Davon abgesehen wäre ich auch an dieser Stelle nicht auf die Idee gekommen, nach dem Klavierspiel zu fragen. Du hast Hacke nicht so gezeichnet, dass man darauf kommen könnte.

Ich lungerte nutzlos vor der Eingangstür herum, während die Möbelpacker das Klavier die Stufen hochhievten.

Offengestanden habe ich noch nie jemanden gesehen, der nutzvoll irgendwo rumlungert.

Er schüchterte mich ein, dieser dreckige Kerl, dessen Augen genauso dunkel waren, wie das Klavier.

Bis hierhin dachte ich, der P. wäre ein Junge – jetzt wird es wohl doch ein Mädchen sein.

Eine seltsame Erregung hatte von mir Besitz ergriffen, Mordlust auf den weißen König.

Hier würde ich mir ein mehr Bildhaftes wünschen. Wie sieht diese seltsame Erregung aus?

Im nachfolgenden Dialog, den ich spannend finde, sind dir ein paar Satzzeichen abhandengekommen.

Eine schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

Liebe Grüße
Paloma

 

Hallo Perfektionistin,

mir gefällt die Idee der ungewöhnlichen Bekanntschaft. Der Ich-Erzähler ist ein Kind (Jugendlicher) der Ober- bzw. Mittelschicht und Hacke ist mehr oder weniger obdachlos, schmuddelig, bietet Schachpartien gegen Geld - ein Straßenkünstler, wenn man so will.

Ich finde es auch interessant, dass Hacke Meister einer geistigen Kampfkunst wie Schach ist. Das ist ja auch nicht gerade alltäglich, denn es gehören besondere Eigenschaften dazu, sich im Schach ein gutes Niveau anzutrainieren. Und da Hacke ja nicht nur häufig, sondern scheinbar immer gewinnt, muss er wohl außergewöhnlich gut spielen.

Gelungen finde ich auch das Ende – der Ich-Erzähler verliert zwar die Partie, aber gewinnt vielleicht einen neuen Freund (Remis).

Nachbessern könnte man vielleicht an folgenden Stellen:

Ich lungerte nutzlos vor der Eingangstür herum, während die Möbelpacker das Klavier die Stufen hochhievten.
„Was kannst du eigentlich?“
Er schüchterte mich ein, dieser dreckige Kerl, dessen Augen genauso dunkel waren, wie das Klavier.
„Mehr als du“, antwortete ich, nach einigen Sekunden Bedenkzeit.
Er grinste. „Rasen mähen und Mozart spielen, was?“
„Hau ab“, mein halbherziger Versuch, ihn loszuwerden, beeindruckte ihn nicht im Geringsten.

Hier gibt es ein Verständnisproblem. Ist Hacke einer der Möbelträger? Oder kommt er vorbeigeschlendert und spricht den Erzähler an? Der Dialog überzeugt mich nicht so richtig, der klingt ein bisschen konstruiert. Würde ein Kind oder ein Jugendlicher einem einschüchternden Kerl so antworten? Ich weiß nicht.

Ich wollte gewinnen, unter allen Umständen. Ich war besser als er, klüger, beliebter – denn woher sollte er wohl Freunde haben – reicher sowieso, besaß die besseren Chancen für die Zukunft und trotzdem behandelte er mich stets mit einer Arroganz, die mich fast zum Explodieren brachte.

Ich finde es zwar gut, wie Du hier den Standesdünkel des Ich-Erzählers illustrierst, aber trotzdem bleibt die Motivation ein wenig nebulös. Was haben beispielsweise Freunde damit zu tun, wie gut einer Schach spielen kann?

„In Zehn Sekunden bist du matt – wetten?“ Ein lauernder Unterton hatte sich in seine Stimme geschlichen, er wusste genau um die Bedeutung dieser Partie.

Sie spielen also Blitzschach, sonst wäre es kaum erklärbar, wie so viele Züge innerhalb von zehn Sekunden gemacht können.

Eins“, zählte Hacke
Gerade noch rechtzeitig zog ich meine Dame einen Schritt zurück.
„Zwei.“
Er reagierte mit einem Läuferdoppelspieß.
„Drei.“
Ich versuchte meinen eigenen Läufer zu Hilfe zu holen…
„Vier.“
… und übersah dabei, seinen hinterhältigen Springer.
„Fünf.“
Er fegte meinen Läufer vom Feld, hatte nun freie Bahn für seine Dame.
„Sechs.“
Verzweifelt marschierte ich mit dem König einen Schritt vorwärts.
„Sieben.“
Sein Läufer schlug meine Dame.
„Acht.“
Ich rächte mich mit meinem Turm.
„Neun.“
Er zog die Dame nach.
„Zehn – oder besser: Schachmatt.“

Dass jemand im Endspiel vier oder fünf Züge (inklusive aller Varianten) vorausberechnet, ist nicht so ungewöhnlich, denke ich, wenn es unter Amateuren auch eher selten vorkommen mag. Dass das jemand in einer Blitzpartie macht, ist allerdings schon ziemlich abgefahren. Ist mir noch nicht begegnet, so ein Spieler.

Spielst Du selbst Schach? Bist Du sicher, dass die Fähigkeiten Deines Hacke (niemals eine Partie verlieren usw.) nicht zu sehr ins Phantastische gehen? Andererseits kann man ihn vielleicht als ein Phänomen betrachten und es dabei belassen.

Ich habe es gern gelesen.

Beste Grüße
Achillus

 

Liebe Paloma,
Vielen, vielen Dank für deine Anmerkungen! Das, was du Kleinkram nennst, hast du alles wirklich gut beobachtet, und ist ungemein hilfreich für mich. Jetzt wo ich die Anmerkungen so lese, frage ich mich richtig, wie ich das alles vorher übersehen konnte, so einleuchtend wirken sie auf mich.

Dass dir die Geschichte grundsetzlich gefällt freut mich natürlich ungemein.

Noch eine kleine eigene Anmerkung: Der Protagonist ist definitiv ein Junge. Diese Geschichte hier ist nicht der Beginn einer großen Liebe oder sowas, sondern einfach eine freundschaftliche Annäherung. Bei diesem dunkle-Augen-Einschüchterungssatz kommt einem aber wirklich eher ein Mädchen in den Sinn, das passt überhaupt nicht in mein Konzept und muss ich wohl ändern. Mir selbst ist das gar nicht aufgefallen, ich hatte einfach von Anfang an einen männlichen Erzähler im Kopf.

Nochmal danke für deine Beobachtungen!

die Perfektionistin

 

Hallo Perfektionistin,

eine sehr gut geschriebene, besondere Geschichte. Ich mag, dass jeder Satz sitzt, nirgends kam ich mir "verarscht" vor :-). Also stilistisch sicher nichts mehr zu bemängeln!

Inhaltlich fand ich diesen Dialog zwischen Hacke und dem Icherzähler beim Klavierschleppen etwas billig. Denn der bringt die Geschichte nur bedingt voran, und nicht viel Information wird dort geliefert. Ok, der Icherzähler scheint wohlhabend, Hacke hingegen nicht. Es gibt Verweise auf den Vater und die Eltern. In die Tiefe geht es nicht, muss auch nicht, aber ein wenig komisch habe ich da schon geschaut, als ich das gelesen habe. Es wirkte so, als wolltest du durch diesen Einwurf die eigentliche Story - also Hacke und Icherzähler "schachen" um die Wette - etwas unterfüttern. Dafür hast du dann aber zu wenig, beziehungsweise zu lieblos geliefert.

Das ist meine einzige Kritik. Insgesamt ist das aber ein guter Text, wenn du mich fragst!

 

Hallo Achillus,

gerade habe ich auch deinen Beitrag entdeckt.
Ja, das mit dem Blitzschach ist tatsächlich ein Problem - ich habe es für mich einfach so gelöst, das Hacke langsam zählt, und der Erzähler dadurch zunehmend unter Druck gerät und schneller (und dadurch auch unüberlegter) spielt. Ja, ich spiele selbst Schach, und zwischen meinem jüngeren, aber deutlich besseren Bruder entbrennen häufiger mal hitzige Schachpartien. Ich mag Schach, es ist das gerechteste Spiel das ich kenne, so ganz ohne Karten- oder Würfelglück. Gerade deswegen ist es aber auch unangenehm, zugenben zu müssen, verloren zu haben. Man kann nicht einfach sagen "Ich hatte heute kein Glück." Die Idee für die Geschichte ist mir tatsächlich beim Schachspielen gekommen.
Zu deinem Punkt, Hacke sei zu gut, und deswegen zu phantastisch: Zehn Züge vorherzusehen ist tatsächlich fast unmöglich. Wohl aber ist es möglich, vorherzusehen, in wie vielen Zügen man den anderen matt setzen kann. Gerade am Ende einer Partie ähnelt das Spiel manchmal einem Wettrennen, beide sind kurz vorm Sieg, es geht nur darum wer weniger Züge für sein Matt braucht.

Die Sache mit dem Verständnisproblem ist ärgerlich. Nein, Hacke ist nicht der Möbelträger, der Protagonist lehnt nur gerade in Nähe des Gartentors an der Mauer und schaut den Möbelpackern zu, und in dem Moment kommt Hacke dazu, um sich den neuen Nachbarn zu besehen.
Das Gespräch ist wirklich etwas gezwungen, was aber daran liegt, dass beide Jungen versuchen, so cool wie möglich zu wirken. Beide sind eingeschüchert, der eine durch die Größe und Statur des Jungen, der andere durch dessen riesiges Haus, seinen offensichtlichen Wohlstand. Und beide wollen sie sich das nicht eingestehen.

Freut mich, dass dir die Grundidee gefällt. Bin übrigens auch ganz erleichtert, dass du mit dem Wort "Remis", etwas anfangen kannst. Ich war mir erst nicht sicher ob der Begriff auch unter nicht-Schachspielern bekannt genug ist, um ihn als Titel verwenden zu können.

Danke für deine Zeit und viele Grüße
die Perfektionistin

 

Hallo noch mal,

kurzer Einwurf: auch ich dachte, Hacke sei Möbelpacker. Die ganze Szene mit dem Möbelschleppen ist irgendwie undeutlich und lässt die Konturen der Geschichte aufweichen, im negativen Sinne. Mir gefällt dieser Teil leider nicht, was außerordentlich schade ist, da der Text sonst wirklich etwas Besonderes ist. Hier lohnt es sich also, etwas nachzujustieren.

 

Hallo Kazitt,

dir auch vielen Dank fürs Lesen, Gedanken machen und Kommentieren!
Manche Sachen entdeckt man einfach nicht, wenn man selber mittendrin steckt - auf das Missverständnis mit dem Möbelpacker wäre ich zum Beispiel nie gekommen.
Den Teil muss ich wohl wirklich nochmal überarbeiten.
Zeigen wollte ich mit diesem Dialog nur, dass beide von Anfang an nicht freundschaftlich, neugierig, sondern vor allem mit vielen Vorurteilen, etwas abweisend und misstrauisch aufinander treffen. Die Verunsicherung und die Ablehnung wollte ich in diesen kleinen Dialog stecken - inhaltlich ist da sonst wirklich nicht viel drin, zumindest nichts, was für den Ausgang der Schachpartie von Bedeutung wäre.

Schön, dass du dir trotzdem nirgendwo "verarscht" vorkamst - das ist ja schon mal ein gutes Zeichen :-)
Den Änderungsvorschlag nehme ich auf jeden Fall mit, damit der Text auch tatsächlich "wirklich etwas Besonderes" ist.

Also, Danke für deine Rückmeldung, positive wie negative

Herzliche Grüße

die Perfektionistin

 
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Hallo Perfektionistin,

Deine Geschichte hat mich vom Inhalt und der Leserführung doch ein bisschen unbefriedigt zurückgelassen. Ganz okay, aber ich denke, dass du dies besser rüberbringen kannst.

Zwei wichtige Punkte sind mir aufgefallen:

1) Meiner Meinung hast du zu wenig aus der Perspektive des Lesers gedacht.
2) Das Gesamtbild, sprich auch Ausgangslage und Umfeld finde ich nicht ganz stimmig.

Was meine ich mit der Perspektive des Lesers? In deiner Geschichte ist es so, dass manches schon benützt wird, aber noch nicht eingeführt wurde. Dies kann den Leser verunsichern und zwingt ihm dazu, sein inneres Bild immer wieder zu korrigieren. Ein Beispiel dafür ist der Äquator. Erst nach dem zweiten Mal klärst du den Leser auf, dass es sich um eine Betonmauer handelt. Es war mir natürlich schon vorher klar, aber ich bin der Meinung, dass man in solchen Dingen es dem Leser einfach machen sollte. Genauso das Gleiche mit Junge oder Mädel? Ich sah es lange als Mädchen. Erst mit „Klugscheißer“ wird es klarer, dass du ein Junge meinst. Nun musste ich also mitten in der Geschichte mein „inneres Bild“ umschreiben. Ähnliches gilt auch für Hacke. Er wurde schon lange eingeführt, bevor es dem Leser klar wird, dass du hier einen Obdachlosen meinst. Zwischen der Einführung und der Auflösung kann Hacke verschiedene Personen darstellen, je nachdem, was der Leser halt sich darunter vorstellt. Mein Tipp hier, das innere Bild für den Leser direkt am Anfang klar machen, mindestens in seinen Grundzügen. Dies gelingt einem ganz gut, wenn man sich vom Autor in die Perspektive des Lesers begibt.

Worauf ich immer viel Wert lege, ist das Gesamtbild. Sind die Handlungen realistisch oder glaubwürdig (ist nicht das Gleiche), ebenso das Umfeld und passen diese Punkte mit der Thematik, dem Plot zusammen?

Dazu zuerst einmal ein paar Fragen oder Anregungen für dich.
Warum sollte der in die Schule gehende, gut situierte Jugendliche mit dem Obdachlosen etwas machen? Was ist passiert, bzw. wo ist die Verbindung zwischen den beiden. Und was sagen seine Eltern dazu, ist ja direkt vor deren Augen. Deine Geschichte klärt hier nicht auf und das ist ziemlich schade, denn dadurch wirkt deine Geschichte wie ein Ausschnitt, dem der Hintergrund oder die Tiefe fehlt.

Warum gerade Schach? Es ist ein langes Spiel und eignet sich nicht so für zwischendurch. Warum ist Hacke ein Obdachloser, das verkompliziert die Geschichte bzw. die Glaubwürdigkeit eigentlich ziemlich. Gerade wenn dann die Obdachlosigkeit gar nicht ein Aspekt der Geschichte wird, bzw. darauf eingegangen wird. Viel besser würde hier z.B. ein Rentner passen, der im Park Schach spielt (gibt es ja noch öfter), oder ein Nachbarjunge etc. Je nachdem, was man nimmt, kann man verschiedene Plots oder Hintergründe adressieren. Hier kann man viel ausbauen, verbessern und perfektionieren.

Ebenso würde es für den weiteren Verlauf vermutlich helfen, wenn man das ungefähre Alter des Jungen wüsste oder eine Vorstellung hätte. Ist er zehn, 15 oder 18 Jahre alt. Pubertät ist uns allen ein Begriff, wirkt sich auch ganz schön auf die Persönlichkeit aus.

Aber nun noch ein paar Beispiele zum Gesamtbild.

Wir setzten uns auf den Äquator, ein Bein auf jeder Seite, zwischen uns die Platte, mit schwarzem Edding auf den Beton gekritzelt.

Das muss aber eine breite Mauer sein. Da werden die gespreizten Beine ganz schön weh tun, wie auch der Hintern. Ich hab schon kleine Plastikschachbretter mit kleinen Steckfiguren gesehen. Würde hier viel mehr passen. Auch in Bezug auf meine nächste Zitierung.

Sein Geld verdiente er sich als „King of chess“, hier am Äquator, indem er Passanten zum Schach herausforderte, um ein paar Münzen spielte und gewann.

Ist es wirklich glaubwürdig, dass ein Obdachloser herumlaufende Passanten überredet, mit ihm um Geld eine Partie Schach auf einer Betonmauer ohne Brett zu spielen? Der Obdachlose löst bei den meisten Passanten eher ein unangenehmes Gefühl aus, man will nicht mit ihm zu tun haben. Außerdem werden die Passanten irgendwo hinwollen und können nicht einfach mal eine Viertelstunde Schach spielen, geschweige eine Stunde oder noch länger, geschweige noch mit Geldeinsatz. Glaubwürdiger ist eher, dass die Passanten ihn ignorieren. Ein kleiner Teil davon wird ihm eine Münze geben, damit er sie in Ruhe lässt. Jetzt siehst du auch die Probleme, die ein Obdachloser mit in die Geschichte bringt.

Dass er jede einzelne Partie gewann, ist für mich okay. Ich nehme dies nicht wortwörtlich, sondern sehe es aus der Perspektive des Jungen, der ihn halt noch nie verlieren sah und dadurch diesen Eindruck bekam (das kommt auch dann gut rüber, wenn der Junge halt noch ein bisschen jünger, sprich vor der Pubertät ist).


Ein paar sonstige Dinge.

Und bevor du jetzt fragst, nein, Klavier spielte er auch nicht.

Warum sollte der Leser dich das fragen, und warum sollte er dies annehmen?


Es bringt Glück, als erstes mit der Aufstellung fertig zu sein.

Aber gewonnen hat er noch nie. Warum bringt es ihm dann Glück?
Sein Läufer schlug meine Dame.
„Acht.“
Ich rächte mich mit meinem Turm.
„Neun.“
Er zog die Dame nach.

Das Rächen heißt für mich, dass der Junge mit seinem Turm die Dame von Hacke geschlagen hat. Ist aber bei dir nicht gemeint, wie der nachfolgende Satz zeigt. Vielleicht wäre revanchieren angebrachter. Denn du schlägst ja seinen Läufer.

„In Zehn Sekunden bist du matt – wetten?“

Ist für mich wieder okay, weil ich es nicht wortwörtlich nehme.
Die Züge selber sind nicht so wirklich sinnvoll. Da würde ich nochmals ein bisschen mehr überlegen, was denn da eigentlich genau steht. Das mag nur ein Detail sein, was die meisten nicht einmal wirklich beachten oder merken, aber dein Anspruch ist ja die Perfektion (Tipp, überprüfe mal die Dame, König Stellungen).

Die Sache mit dem Möbelpacker ist unglücklich beschrieben, war für mich aber schon vorher klar, wie du es gemeint hattest. Hier gilt das, was ich unter Punkt Eins schrieb.

Remis finde ich ehrlich gesagt nicht so passend. Denn Remis beschreibt nicht das, was du eigentlich meinst. Ich zitiere mal von Wikipedia

Remis“ kommt aus dem Französischen und ist das Partizip des Verbes „remettre“, was soviel bedeutet wie „zurücklegen“ oder „zurückstellen“. Somit ist das „Zurückstellen“ die Wiederherstellung des Ausgangszustandes (mit gleichen Chancen) bzw. die „Zurückstellung der Entscheidung“ bis zur nächsten Schachpartie.

Ich fasse die Bedeutung deines gemeinten Remis aber so wie Achillus auf.


So, nun hab ich aber doch noch viel geschrieben und d.h. eigentlich, dass mir deine Geschichte es wert war ;). So sollst du auch meine Kritik sehen.

Bin gespannt auf deine nächste Geschichte & beste Grüße
Kroko

 

Hallo Kroko,

vielen Dank, dass du dir Zeit für eine so ausführliche Rückmeldung genommen hast. Ich weiß das wirklich zu schätzen und viele deiner Einwände kann ich vollkommen nachvollziehen.

Deine Geschichte hat mich vom Inhalt und der Leserführung doch ein bisschen unbefriedigt zurückgelassen. Ganz okay, aber ich denke, dass du dies besser rüberbringen kannst.

Danke für diese ehrliche Einschätzung. Ganz okay, das ist natürlich noch nicht so gut, wie ich es gern hätte. Es freut mich aber, dass du mir zumindest zutraust, es besser zu machen.

In deiner Geschichte ist es so, dass manches schon benützt wird, aber noch nicht eingeführt wurde. Dies kann den Leser verunsichern und zwingt ihm dazu, sein inneres Bild immer wieder zu korrigieren. Ein Beispiel dafür ist der Äquator. Erst nach dem zweiten Mal klärst du den Leser auf, dass es sich um eine Betonmauer handelt. Es war mir natürlich schon vorher klar, aber ich bin der Meinung, dass man in solchen Dingen es dem Leser einfach machen sollte.

Hier kann ich dir nur zu teilen zustimmen. Ja - ich hätte es dem Leser einfacher machen können. Nein - ich bin nicht grundsätzlich der Meinung, das man es dem Leser möglichst einfach machen sollte. Du meinst, dir war schon vorher klar, dass es sich beim Äuquator um eine Mauer handeln muss. Warum soll ich dann noch einen vielleicht überflüssigen Erklärungssatz einfügen? Du selbst scheinst es auch so verstanden zu haben..
Ich versteh aber schon, dass es am Anfang etwas verwirrend ist. Der sofortige Einstig, man kennt keine Personen, kennt den Ort nicht und der Titel verrät auch nicht gerade viel. Deswegen habe ich später die Rückblende eingebaut.

Warum sollte der in die Schule gehende, gut situierte Jugendliche mit dem Obdachlosen etwas machen? Was ist passiert, bzw. wo ist die Verbindung zwischen den beiden.

Worauf ich immer viel Wert lege, ist das Gesamtbild. Sind die Handlungen realistisch oder glaubwürdig (ist nicht das Gleiche), ebenso das Umfeld und passen diese Punkte mit der Thematik, dem Plot zusammen?

Ja, das sind lauter wichtige Fragen, die besonders bei einem Roman wichtig sind aber natürlich auch in einer Kurzgeschichte.

Warum sollte der in die Schule gehende, gut situierte Jugendliche mit dem Obdachlosen etwas machen? Was ist passiert, bzw. wo ist die Verbindung zwischen den beiden.

Sie leben in unmittelbarer Nähe von einander und sind etwa gleich alt.

- Fortsetzung folgt, ich muss leider schnell los -

 
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Hallo Perfektionistin,

also ich fand die Geschichte wirklich gut und ich mag Deine Art zu schreiben. Was mir besonders gefallen hat ist die Spannung, gerade in den letzten Sätzen.

Ich sackte zusammen. Meine Armee war verloren, der Heerführer tief gedemütigt. Ich griff in meine Hosentasche.
Er wehrte ab. „Behalt dein Geld. Ich will was anderes.“
Misstrauisch hielt ich inne.
Er lächelte – nicht arrogant, sondern ganz einfach freundlich.
„Bringst du mir Klavierspielen bei, Klugscheißer?“
Das wirkt wirklich richtig gut, so rechts-links, vorne-zurück, bam-bam.

Diese Aussage: "Ich will was anderes" - was da mitschwingt. Und dann diese freundliche Auflösung. Toll!

Auch das Schachspiel finde ich sehr gut beschrieben.

Was ich sonst so meine, Kleinigkeiten, aber vielleicht hilft es Dir:

Hacke und ich kannten uns nicht durch die Schule, Hacke ging nicht zur Schule,
Das ist evtl. too much Information. Es reicht, wenn du schreibst "Hacke ging nicht zur Schule", Rest (dass Protagonist ihn also nicht von dort kennt) ist implizit vorhanden.
Ich persönlich versuche (warum auch immer), diese "nicht"-"nicht" Sätze zu vermeiden, da, wenn etwas nicht ist, es auch nicht gesagt werden muss. Oh. Und da war doch ein solcher Satz! Verrückt!

By the way, wer ist eigentlich dieses "Du"? (Das ist okay, glaube ich, aber auch etwas altmodisch.)

dessen Augen genauso dunkel waren, wie das Klavier
Hm. Vergleich. Schwierig. Klavier schwarze und weiße(!) Tasten hat. Klavier auch aus Nussbaumholz sein kann. Also entweder Klavier schon vorher beschreiben (als pechschwarz), oder genauer Vergleichen. "Wie die schwarzen/dünnen/halbton Tasten des Klaviers".

Und last but not least: Das Setting.
Wo spielt Deine Geschichte. An einer Mauer. (Ich find das mit dem Äquator übrigens voll okay. Es hat mich sogar neugierig gemacht. Gehöre also zu der erklär mir nicht zu viel Fraktion.)
Aber, wo noch? Ich finde es ja großartig mit "Stimmung" aka Tageszeit, Wetter und Co zu spielen.
Bei Dir würde Sonnenuntergang gut passen, vielleicht auch eine gleißende Mittagssonne. Vielleicht sogar ein drohenes Gewitter, Schachspiel von Donnergeräusch begleitet, dessen erste Regentropfen herabprasseln, wenn die "Auflösung" (siehe Zitat oben, ist doch alles nicht so schlimm/freundlich) erfolgt.

Mit so einer Atmosphäse kann man viel erreichen.
Und vielleicht kannst Du auch die "Fallhöhe" von Protagonist zu Hacke bzw. andersrum noch verstärken.
Lass den Protagonisten (und damit auch den Leser), doch ruhig ein bisschen Angst vor diesem Landstreicherkind (wat ein antiquiertes Wort) haben.
Die Auflösung am Ende wäre wahre Wonne.

Beste Grüße

Reiki

PS. hihi - Atmosphäse, das lass ich doch einfach mal drin!

 

Hallo Perfektionistin,

ich habe es in meinen Kindertagen besser gekonnt, als heute: das Schachspielen. Aber das sei nur am Rande erwähnt.

Ich finde Deine kleine Geschichte sehr schön. Da zieht eine Familie in ein neues Haus und damit kommt Deine Erzählerin natürlich in ein neues Umfeld. Beim Lesen habe ich durch den Umstand, dass Hacke eine Waise und obendrein noch obdachlos ist, den Eindruck, dass sich Deine Geschichte nicht in Deutschland abspielt, sondern eher in südlichen Gefilden unserer Nordhalbkugel. Eines bewegt mich aber in Bezug auf Hacke. Er hat nie eine Schule besucht, scheint aber doch einen gewissen Intellekt entwickelt zu haben, dass er sich z.B. mit klassischer Musik auskennt. Woher wollte er sonst wissen, dass Deine Erzählerin Mozart spielt. Intelligent muss er natürlich augenscheinlich sein, wenn er ein so perfekter Schachspieler ist. Für sein Können ist er mir aber ein bisschen zu jung, zumindest, wie Du ihn zeichnest. Ich sehe beim Lesen einen kleinen schmutzigen Jungen mit einer Rotznase und immer den Schalk im Nacken, der seine Erfahrungen, die er in seinem jungen Leben durch das Auf-sich-allein-gestellt-sein zur Genüge gemacht hat, für sein tägliches Dasein einsetzt. Aber, das ist mein Bild, das sich in meinem Kopf abbildet. Und es muss nicht in jedem Kopf das gleiche Bild entstehen. Das ist ja in der Malerei ebenso.
Auf jeden Fall gefällt mir der Ausgang Deiner Geschichte und das zeigt auch, dass Hacke einen Weg sucht, später ein normales Leben führen zu können und dafür natürlich zu lernen. Im Moment sicher noch das, was ihm Spaß macht, später vielleicht das, was er braucht.

Ich habe diese Geschichte sehr gern gelesen.

Viele Grüße
khnebel

 

Hallo,

ich bin sehr unentschlossen.

Die Perspektive. Wer wird da angeredet? Der Leser? Warum? Wenn du die Geschichte danach oral gestaltet hättest, also so wie "Mann sitzt am Tresen beim Bier und erzählt mir etwas", dann könnte ich das verstehen. So ist das ein Effekt, der nirgends hin führt. Wie siehst du das?

Die Sicht des Erzählers auf Hacke ist eine zutiefst bürgerliche. Im Prinzip kann er was, das wird auch anerkannt (man möchte ihn aber trotzdem alsbald besiegen), aber er darf sich dieser Sicherheit, dieser Überlegenheit ja nicht zu gewiss werden. Das wird ihm dann als Arroganz ausgelegt. Es ist auch ein wenig selbstherrlich, wie sich der Erzähler zu Hacke im Text positioniert. Wir müssen all das, reicher, besser, klüger, das müssen wir dem Erzähler so abnehmen. Es gibt im Text keinen Beweis, kein Vergleich, keinen Fakt. Es sind nur Behauptungen. Das macht mir den Erzähler sofort unsympathisch.

Das Ende. Ich weiß nicht. Der Penner, der im Park lebt und mit einer Inselbegabung ausgestattet ist, der muss natürlich die ihm überlegene Kultur, bzw deren Symbole, anerkennen, er muss sie auch erlernen wollen. Darin liegt eine Demütigung sondergleichen. Er kann nicht einfach nur gut Schach spielen, das reicht ihm nicht zur Selbstvergewisserung, er muss Klavier spielen lernen, um anerkannt zu werden, und noch schlimmer: um sich anerkannt zu fühlen. Partizipation am bürgerlichen Duktus wird erfordert, auch vom Typ, der im Park lebt. Es gibt ein gutes Buch und einen noch besseren Film, einen englischen, er heißt: "Die Einsamkeit des Langstreckenläufers." Der ist vom Sujet her ein wenig vergleichbar. Da ist ein junger Verbrecher ein sehr guter Läufer, und er soll ein Rennen gewinnen, und mit diesem Gewinn verspricht ihm der Direktor des Gefängnisses, in dem er sitzt, Privilegien. Was macht er? Er hört auf der Zielgeraden auf mit dem Laufen, er lässt die anderen an sich vorbeiziehen. Er ist ungehorsam. Alle Werte, sozialer Aufstieg, Sicherheit etc, die ihm geboten werden, will er nicht. Er lässt sich nicht betrügen. Ähnliches würde ich mir hier für Hacke wünschen. Warum will er Klavier lernen? Wozu? Warum kann er der Göre nicht sagen, sie soll nach Hause verschwinden, warum kann sich das Mädchen nicht einfach als Verliererin fühlen?

Gruss, Jimmy

 

Und bevor du jetzt fragst, nein, Klavier spielte er auch nicht.
Das ist ja mal ’ne ganz andere Liebesgeschichte, als ich sie in den letzten anderthalb Jahren zu lesen bekam,

liebe Perfektionistin,

über ein bewegtes, äquatoriales Schlachtengemälde, in das das Publikum mit einbezogen wird (s. Eingangszitat), sicherlich um die eh schon vorhandene Distanz (in der Erzählweise) noch weiter zu erhöhen. Und dass Hacke jedes Spiel zu gewinnen vorgibt, ist sicherlich seiner Jugend zuzuschreiben.

Grammatisch perfekt, bis auf zwo und eine halbe Stellen sind mir beim ersten Lesen aufgefallen!

In Zehn Sekunden …
Besser „zehn“ Sekunden
Ich versuchte[,] meinen eigenen Läufer zu Hilfe zu holen[…]…
(dadurch, dass die Infinitivgruppe von Substantiven abhängt, wird das Komma zur Pflicht / die Auslassungspunkte, wie Du sie gesetzt hast, behaupten wenigstens einen fehlenden Buchstaben am vorhergehenden Wort)

Ich schau bestimmt noch mal hinein (was keine Drohung ist),

bis dann!

Friedel

 

Wow, Jimmy, vielen Dank für die Denkanstöße! Du hast mich wirklich ins Grübeln gebracht. So hatte ich die Sache noch nicht betrachtet, für mich war der letzte Satz einfach ein Freundschaftsangebot.
Hinweisen möchte ich nur noch einmal darauf, dass der Erzähler dieser Geschichte und ich als Autorin nicht ein und dieselbe Person sind. Erzählt ist die Geschichte aus der Sicht eines wohlhabenden und zutiefst bürgerlichen Jungen. Ja, Jungen, deshalb Klugscheisser und nicht Besserwisserin. Entsprechend engstirnig sind die Ansichten, die in dieser Geschichte zum Ausdruck kommen. Es sind nicht meine Ansichten.

 

Hallo Friedel,

Dein Riecher für Verstöße gegen die deutsche Grammatik ist wie immer tadellos. Vielen Dank fürs genaue hinschauen - ich werde die Fehler ausbessern. Ja, schau gern noch mal rein, ich würd mich freuen!

Viele Grüße auch an Jimmy

Die Perfektionistin :-)

 

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