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"Der Roman". Der etwas andere Schreibratgeber!

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"Der Roman". Der etwas andere Schreibratgeber!

Arwed Vogel
„Der Roman“ Planen – Schreiben – Veröffentlichen,
erschienen im Allitera-Verlag 2014
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Das Sachbuch „Der Roman“ von Arwed Vogel ist ein Schreibratgeber der besonderen Art.
Die Qualität dieses Werks macht aus, dass der Autor die Entstehung seines eigenen Romans „Die Haut der Steine“ als Beispiel für die Entstehung eines längeren Textes zugrunde legt – mit all den Höhen und Tiefen, die er hierbei durchschr(l)itten hat.

Er präsentiert die Theorie nicht in „To-Do-Listen“, die abgearbeitet werden müssen, sondern gibt Denkanstöße, über den Inhalt nachzudenken, drüber hinaus vor allem über sich selbst: welches ist mein Thema, welche Struktur passt für meinen Text, welche Lösung ist für mich die Richtige? Er motiviert hierbei den Schreibenden zur Individualität und Selbstbestimmtheit. Dabei spannt er einen Bogen von der ersten Idee, dem Inhalt, dem Aufbau, der Charaktere, bis hin zur den unterschiedlichen Möglichkeiten der Veröffentlichung. Sogar dem Zeitmanagement des Autors widmet er einen unterhaltsamen Abschnitt.

Auch wenn die Kapitelüberschriften manchmal nach „Schreiben als Selbsterfahrung“ klingen, sind die Überlegungen über die eigene Person doch die Grundlage für fundierte Theorien. Arwed Vogel greift auf bekannte Aspekte zurück, hinterfragt sie kritisch und ergänzt sie durch eigene Ansätze.

Der Schreibprozess bekommt durch die vielen Fragestellungen und die Darstellung der Konsequenzen der verschiedenen Antworten - und letztlich der Entscheidungen, die zu treffen sind, enorm an Dynamik und Leichtigkeit. Auch dem Thema „Schreibblockade“ geht der Autor von „Der Roman“ mit einer Unkompliziertheit auf den Grund, sodass der Schreibende schnell wieder handlungsfähig wird.

Mein Fazit: mit dem Lehrbuch „Der Roman“ gelingt es Herrn Vogel, die Grundthemen des Schreibens wie Aufbau, Inhalt und Charaktere galant zu entmystifizieren. Die Heldenreise des Autors kann beginnen!

Der Ratgeber eignet sich für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Auch Leute, die gerne lesen, aber nicht selbst schreiben, sei das Buch empfohlen: zum einen ist es unterhaltsam, zum anderen erlaubt es einen Blick „hinter die Kulissen“ der Entstehung eines Romans.

 

Hallo AischaM,
selten beginnt jemand seine Karriere als Schriftsteller bei wortkrieger mit einer Rezension:hmm::hmm:
Mir bist du mit diesem Thema herzlich willkommen.

Es ist verdienstvoll, auf dieses Buch hinzuweisen. Ich habe nur die Leseprobe gelesen, aber ich finde, dass dort vieles von dem zu lesen ist, was wir immer wieder in Kommantaren auf wortkrieger.de schreiben.
Insofern scheint mir dein Urteil

Schreibratgeber der besonderen Art.
schon reichlich enthusiasmiert. Ich würde sagen (nach der Leseprobe), das könnte ein hilfreiches Buch sein.
Die Behauptung von Vogel, Schreiben sei schwierig, stimmt. Leider schätzen viele das falsch ein, denn jeder kann ja schreiben.
Auch dass der Autor wissen sollte, warum er etwas schreibt, ist schon ein wertvoller Hinweis.
Vogel setz doch sehr bei der Persönlichkeit des Autors an. Das ist durchaus richtig, denn die Persönlichkeit ist der Umwandler von Erleben und Erleiden in Wörter. Dadurch unterscheidet sich diese Art von Autoren, die Romane schreiben, von routinierten Schreibern aus der Heftchenbranche.
Die Beachtung des Lesers, entgegen der Tendenz in vielen Kommentaren hierorts, stellt er zurück. Die Persönlichkeit des Schreibers ist der Motor einer Geschichte, weniger der Wunsch, Lesern zu gefallen.
Wobei hier oft ein nutzloser Streit entsteht, denn alles spielt eine gewisse Rolle.
Vier Aspekte prägen den Schreibprozess:
1. Die Schreibpersönlichkeit des Autors
2. Der Umgang mit Sprache und Form
3. Der Leser
4. Das Thema
Diese vier Komponenten müsse man aber unterschiedlich gewichten. Auch das sollte man beachten, dass die unbedingte, immerwährende Dominanz eines Teils nicht besteht. Ich habe den Eindruck, Vogel setzt beim Autor an und seinen Interessen. Das respektiere ich und weise darauf hin, das die Lebenserlebnisse eines Menschen der Motor zu Schreiben sind, nicht die Lust am Sprachspiel oder auf den Nobelpreis. Jeder Schreibende muss damit rechnen, dass er ihn nicht bekommt. Was bleibt ihm dann? Immerhin diese Denklust und Fabulierlust zu befriedigen.
Dazu scheint dieses Buch einen aufmerksam zu machen.
Fröhliche Grüße
Wilhelm Berliner

 

Deine Frage ist zwar nicht an mich gerichtet, aber ich beantworte sie trotzdem: Ich kenne Arwed Vogel persönlich, wenn auch ich ihn seit 5 Jahren oder so nicht mehr gesehen habe. Er ist nach wie vor Mitglied in unserem Literaturverein, hat aber schon lange nicht mehr bei uns gelesen. Ab und zu schickt er uns seine Kursteilnehmer, damit sie echte Kritik erleben. Er ist auf jeden Fall seriös und kein Aufschneider, der nur auf die Schnelle Geld verdienen will.

 

Hallo Wilhelm Berliner,
danke für deine Rückmeldung. Es ist richtig, dass der Autor sich nicht allzu sehr am Leser orientieren soll, sondern das schreiben soll, was er aus seiner Lebenssituation auch schreiben kann, nur so ist es authentisch – darauf legt Herr Vogel in seinem Buch wert.
Neben der Berücksichtigung der Autorenpersönlichkeit wird in dem Buch systematisch der Aufbau eines Romans besprochen. Da geht es z. B. von der Figurenkonstellation über die verschiedenen äußeren Ereignismöglichkeiten, die dem Text Energie verleihen bis zum „RDBD“ Schema, einem Grundmodell der Dramaturgie. Oder auch der Charakterentwicklung in verschiedenen Dimensionen. Auch der Sprache wird durchaus ein breiter Raum eingeräumt. Über Denklust und Fabulierlust geht es nach meinem Einschätzen schon hinaus.
Die vier Aspekte, die den Schreibprozess prägen und die du aufzählst, würde ich mal so gewichten.
1. Die Schreibpersönlichkeit des Autors: darauf wird in der Tat verhältnismäßig viel Wert gelegt.
2. Der Umgang mit Sprache und Form: ist eindeutig der Hauptinhalte des Buches
3. Der Leser: darauf wird nicht so viel Wert gelegt. Hier gilt wohl das Motto: sich auf das konzentrieren, was man kann. Nur dann wird es auch so gut, dass sich Leser finden (deshalb als einer der Schwerpunkt die Persönlichkeit des Autors?!)
4. Das Thema: tja, das muss man selbst finden(?!) aber man bekommt Hinweise, wie man sein Thema findet.
Hier meine Antwort auf Quinn:
Ich habe vor ca. 10 Jahren mit dem Schreiben begonnen und am Anfang eine Vielzahl von Seminaren besucht. Da war auch eines von Herrn Vogel dabei. Aber nein, ich habe kein Exemplar mit Widmung und ich habe über eine Freundin von dem Buch erfahren. Inzwischen habe ich mit den Seminaren nämlich weitgehend aufgehört. Auch Schreibratgeber habe ich in Fülle gelesen – bzw. angefangen zu lesen. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dort draußen in der Welt sitzen viele, viele Menschen, die das, was in diesen Ratgebern steht, umsetzen können. Ich nicht. Jetzt habe ich endlich mal einen gefunden, den ich verstehe und der mich meinem Text gegenüber handlungsfähiger macht. Kommentare wie der von Wilhelm Berliner finde ich total interessant – und sind der Grund meines Beitrags. Hoffentlich kommen noch mehr.
Ebenso fröhliche Grüße (das ist ja mal ein super Gruß!)
AischaM

 

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