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Vom Elefanten, der Ballett tanzen wollte

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26.01.2015
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Vom Elefanten, der Ballett tanzen wollte

Es war einmal ein Elefant, der durch das Land spazierte. Nachdem er eine Weile gegangen war, begegnete er direkt am Wegesrand einem Küken, welches wunderschön tanzte und dabei ein Liedchen piepste.

„Töröö, guten Tag. Was machst du da für einen schönen Sport?“ fragte der Elefant das Küken.
„Ich tanze Ballett. Schau, das ist mein Tutu (sprich: „tütü“).“ sagte das Küken ganz stolz, zeigte auf sein rosafarbenes Ballettröckchen und drehte elegant eine Pirouette.

„ Prima Ballerina!“ Das ist ja wunderbar. Das will ich auch machen, dachte sich der Elefant. Er lieh sich das Ballettröckchen vom Küken aus und fing an, sich alle Tanzschritte genau abzugucken.

Doch schon das Tutu passte dem Elefanten nicht richtig. Es sah eher aus wie ein rosaner Schwimmring, der ihm den Bauch einzwängte.

Er wollte sich aber nicht so vom Äußerlichen beeindrucken lassen, hielt die Luft an, damit sein Bauch nicht zu groß für das Röckchen war und versuchte erst einmal eine Tanzposition: auf Zehenspitzen Stehen. Das sah einfach aus.

Was aber beim kleinen Küken sehr grazil wirkte, stellte sich beim Elefanten plump dar. Seine Zehen mochten seinen schweren Körper nicht tragen. Er wackelte und kippte und landete schließlich auf seinem großen Elefantenpopo.

Schnell wieder aufgestanden, tapste er weitere Tanzschritte. Aber wo sollte er eigentlich mit dem Rüssel hin? Der war irgendwie nur im Weg. Und sowieso: statt ein Liedchen zu piepsen, schaffte sein Rüssel nur ein lautes Töröö.

Zuletzt probierte der Elefant eine Pirouette zu drehen. Auf einem Bein klappte das schon mal gar nicht. Also wandelte er die Position um, drehte sich auf allen vieren – ganz schnell und schneller und noch schneller …

… und krachte mit einem lauten Bumms auf den Boden. Nun war ihm ganz schwindelig, zudem tat ihm der Kopf weh.
„Vielleicht musst du noch mehr üben!“ piepste hochtrabend das Küken und nahm sein Tutu wieder an sich.

Traurig dröppelte der Elefant davon. Trotz aller Bemühungen wollte das Balletttanzen einfach nicht bei ihm klappen. Bedrückt ließ er sich an einen nahe gelegenen Teich nieder und weinte große Krokodilstränen.

Plötzlich ertönte neben ihm ein helles Stimmchen: „Kannst du mir helfen, den Ball zu holen?“ fragte ein kleiner Junge, der mit seinem Finger auf das Wasser zeigte. Mitten im Teich schwamm ein roter Ball mit weißen Punkten.

Der Elefant grübelte ein wenig, holte tief Luft und dann pustete und spritzte er ganz stark mit seinem Rüssel zum Ball, den er so an den Rand des Teiches bugsierte. Von dort schnappte ihn der Elefant mit seinem Rüssel, um ihn im hohen Bogen dem Jungen zurück zu werfen.

„Wow!“ Das ist ja wunderbar. Ballsport will ich auch machen, dachte sich das Küken, das eigentlich noch ein Kunststück präsentieren wollte und deswegen gerade zu den Beiden am Teich stolziert war. Prompt lieh es sich den Ball vom Jungen und fing an, einen Wurf zu üben.

Doch dem zarten Küken fehlte der praktische Rüssel. Es flatterte mit den Flügeln und stupste mit seinem spitzen Schnabel den Ball an. Dabei kam das Küken ins Rollen und Platsch Platsch – plumpste zusammen mit dem Ball in den Teich.

Das Küken paddelte wie wild dem Ball hinterher. Doch das rosa Tutu wurde nass und schwer und das Küken kam puterrot aus der Puste. Der Ball gelangte nur wieder in die Mitte des Teiches.

„Vielleicht musst du noch mehr üben!“ meinte da der Junge zum triefend nassen Küken und bat erneut den Elefanten um Hilfe, der wiederum mit seinem Rüssel zum Ball spritzte und diesen sehr elegant aus dem Wasser holte.

Es ist halt nicht jeder Sport für jedermann, tröstete der Elefant und spielte von nun an jeden Tag Wasserball.

 

Hallo joboe,

deine Geschichte ist wirklich sehr süß. :D
Du hast sie auch mit Liebe geschrieben, das merkt man ihr an.

„ Prima Ballerina!“ Das ist ja wunderbar. Das will ich auch machen, dachte sich der Elefant. Er lieh sich das Ballettröckchen vom Küken aus und fing an, sich alle Tanzschritte genau abzugucken.

Die ganze Geschichte ist zwar nicht sehr "realistisch" und stellt auch keinen Anspruch darauf, es zu sein, aber das, was in dieser Stelle geschieht, finde ich irgendwie schon ziemlich unmöglich. Jeder, egal ob Kind oder Erwachsener, wird sich wundern, wie ein Elefant in ein Tutu eines Kükens auch nur ansatzweise reinpassen soll. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau! ;)

Die Aussage des Textes finde ich schön - insgesamt macht er den Eindruck einer modernen Fabel. Ich bin der Meinung, du hast eine angenehme, belebte Erzählweise gut mit der Handlung und dem Fazit der Handlung in Verbindung bringen können.


Liebe Grüße, Owly

 

Danke für die positive Rückmeldung. Mit der unrealistischen Größe vom Tutu des Küken für den Elefanten stimmt natürlich völlig. Das würde tatsächlich schon reißen. Sollte ich das vielleicht so ändern, dass es sich der Elefant selber nur um den Rüssel oder um ein Bein machen kann?

 

Hallo joboe,

und herzlich Willkommen bei uns :).

Ich habe die Geschichte auch gern gelesen. Das ist schön mit dem Dreh, der eine kann dies, der andere kann das.

Mit der unrealistischen Größe vom Tutu des Küken für den Elefanten stimmt natürlich völlig. Das würde tatsächlich schon reißen. Sollte ich das vielleicht so ändern, dass es sich der Elefant selber nur um den Rüssel oder um ein Bein machen kann?

Würde mir persönlich sehr viel besser gefallen und erzeugt auch hübsche Bilder im Kopf, wenn Du ein wenig beschreibt, wie der Elefant versuch, in das Tutu reinzukommen. Und am Ende hängt es ihm über dem großen Zeh, aber er fühlt sich trotzdem ganz schick darin.

Kleinkram:

„Töröö, guten Tag. Was machst du da für einen schönen Sport?“KOMMA fragte der Elefant das Küken.

„Ich tanze Ballett. Schau, das ist mein Tutu (sprich: „tütü“).KEIN PUNKT“KOMMA sagte das Küken ganz stolz, zeigte auf sein rosafarbenes Ballettröckchen und drehte elegant eine Pirouette.

Ich würde rausnehmen, wie es ausgesprochen wird. Das wissen die vorlesenden Eltern ja.

Was aber beim kleinen Küken sehr grazil wirkte, stellte sich beim Elefanten plump dar.

Wertende Erzählereinschübe haben in Kindergeschichten eigentlich nicht viel zu suchen. Beschreib es, zeig es, male Bilder in die Köpfe der Kinder, die können es dann schon deuten.

Seine Zehen mochten seinen schweren Körper nicht tragen. Er wackelte und kippte und landete schließlich auf seinem großen Elefantenpopo.

Da, geht doch :).

„Vielleicht musst du noch mehr üben!“KOMMA piepste (hochtrabend) das Küken und nahm sein Tutu wieder an sich.

Das ist wieder wertend eingegriffen. Lass die Kids das mal schön selber erkennen ;). Die machen das schon.

Traurig dröppelte der Elefant davon. Trotz aller Bemühungen wollte das Balletttanzen einfach nicht bei ihm klappen. Bedrückt ließ er sich an einen nahe gelegenen Teich nieder und weinte große Krokodilstränen.

Nein, er weint Elefantentränen.

Plötzlich ertönte neben ihm ein helles Stimmchen: „Kannst du mir helfen, den Ball zu holen?“KOMMA fragte ein kleiner Junge,

Mal die Regeln für die wörtliche Rede googlen, sind nicht viele ;).

Der Elefant grübelte ein wenig, holte tief Luft und dann pustete und spritzte er ganz stark mit seinem Rüssel zum Ball, den er so an den Rand des Teiches bugsierte. Von dort schnappte ihn der Elefant mit seinem Rüssel, um ihn im hohen Bogen dem Jungen zurück zu werfen.

Auf die andere Seite des Teiches, oder? Wenn er pustet, bewegt sich der Ball ja weg von ihm.
„Vielleicht musst du noch mehr üben!“KOMMA meinte da der Junge zum triefend nassen Küken

Nice :)

Beste Grüße, Fliege

 

Hallo joboe,

Fliege hat schon vieles richtig gesagt.

„Töröö …“ würde ich wegen des zu deutlichen Benjamin Blümchen Bezuges in „Trööt …“, oder ähnlich tauschen – denn das Kind soll ruhig DEINEN Elefanten sehen und nicht B.B.
„Das will ich auch machen, dachte sich der Elefant…“ Nicht dachte … - RIEF der Elefant, ich würde also ein wenig mehr Esprit reinbringen, ist ja immerhin eine Kindergeschichte.
„Trotz aller Bemühungen wollte das Balletttanzen einfach nicht bei ihm klappen.“ – Unbedingt streichen – denn genau das hast Du einen Absatz lang erklärt und auch das kleinste Kind hat es verstanden.

Den Schlusssatz musst Du dringend umstellen. Ansonsten: schöne Geschichte!

 

Hallo Joboe
und willkommen bei den wortkriegern

Die Idee und die Moral deiner Geschichte find eich gut. Die Umsetzung hapert noch an einigen Stellen. Dazu wurde ja schon einiges gesagt. Insgesamt würde ich dir raten, die Sätze viel kürzer zu halten. Die sind zu lang und ketten teilweise unterschiedliche Gedanken aneinander. Auch die Satzstellung ist nicht immer ganz glücklich gewählt.

Ich schnapp mir mal die ersten drei Absätze und zeige dir, was ich überdenken würde:

Es war einmal ein Elefant, der durch das Land spazierte. Nachdem er eine Weile gegangen war, [Nach einer Weile] begegnete er direkt am Wegesrand einem Küken, welches wunderschön tanzte und dabei ein Liedchen piepste.

„Töröö, guten Tag. Was machst du da für einen schönen Sport?“ fragte der Elefant das Küken.
Töröö würe ich aus genannten Gründen ändern.
„Ich tanze Ballett. Schau, das ist mein Tutu (sprich: „tütü“).“ sagte das Küken ganz stolz
Die Klammer mit der Erklärung gehpört da nicht hin.

„ Prima Ballerina!“ Das ist ja wunderbar. Das will ich auch machen, dachte sich der Elefant. Er lieh sich das Ballettröckchen vom Küken aus und fing an, sich alle Tanzschritte genau abzugucken.
sehr verwirrende Passage. Erst wörtliche rede, dann geht es direkt in die Gedanken. Entscheide dich für eins von beiden. Das aus kann raus ;)
Ich plädiere dafür, hier auch etwas mehr einzugehen, auf den Umstand, dass das Tutu kaum passen wird

Es sah eher aus wie ein rosaner Schwimmring,
gibbet nich

Das soweit von mir.
Ich würde mich an eine Überarbeitung machen, denn wie gesagt: Der Gedanke ist gut :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo!
Vielen Dank für die Kritik. Da habe ich noch einige Stellen zum Überarbeiten.
Allerdings bin ich skeptisch, was das Töröö angeht. Jedes Kind lernt doch, dass ein Elefant Töröö macht. B.B. ist da leider, das gebe ich zu, sehr prägend. Aber deswegen gleich den Tierlaut ändern? Ich werde versuchen, es anders einzubauen, so dass man nicht gleich an B.B. denken muss.

 

Hej joboe,

ich hoffe nicht, dass Kinder lernen, dass Elefanten immer "töröö" machen und hab das außer bei Benjamin Blümchen auch noch nirgends gelesen oder gehört. Ob es das überhaupt braucht, da bin ich mir nicht sicher. Für mich wird Dein Elefant nicht automatisch dadurch greifbarer, dass er "Trööööt" oder "Tüüüüt" sagt, sondern durch Deine Beschreibungen.

Ich finde schade, dass Du den Figuren nicht etwas mehr Persönlichkeit andichtest. Warum will ein Elefant Ballett tanzen? Das würde ich viel spannender finden, als die dann doch recht nüchterne Feststellung, dass "halt nicht jeder Sport für jedermann" ist.

Was mir sonst noch zum Text durch den kopf gegangen ist (vieles wurde schon gesagt)

welches wunderschön tanzte und dabei ein Liedchen piepste.

„Töröö, guten Tag. Was machst du da für einen schönen Sport?“

Warum steht da überhaupt der Sport im Vordergrund. Du schreibst vorher, dass das Küken wunderschön tanzte. Geht es um Ästhetik, um Eleganz, um Ausdruck oder um Muskeln, die sich bewegen? Mir ist schon klar, dass da ein Zusammenhang besteht, aber mir ist nicht klar, was Du tatsächlich betonen möchtest.

Schau, das ist mein Tutu (sprich: „tütü“).“
Find ich in der wörtlichen Rede ungünstig. Dann würde ich das Küken es lieber erklären lassen.

„ Prima Ballerina!“
Wer sagt das eigentlich?

Deine Idee, den Elefanten das Ballettröckchen nur über ein Bein oder den Rüssel ziehen zu lassen find ich gut.

Er wollte sich aber nicht so vom Äußerlichen beeindrucken lassen,
Da verstehe ich den Zusammenhang nicht. Meinst Du, er wollte nicht so viel auf Äußerlichkeiten geben?

auf Zehenspitzen Stehen.
auf Zehenspitzen stehen.

Aber wo sollte er eigentlich mit dem Rüssel hin? Der war irgendwie nur im Weg.
Ist mir zu überzogen. Ein Elefant, dem sein Rüssel im Weg ist ... das ist so wahrscheinlich wie ein Frosch, der sich beim Schwimmen die Beine verknotet. Zumal ich gerade finde, dass der wiegende Gang von Elefanten was sehr tänzerisches oder wenigstens oft etwas Tänzelndes hat.

Auf einem Bein klappte das schon mal gar nicht.
Für mich ist sowas nix. So kann man reden, so können auch Leute in einer Kindergeschichte sprechen, aber als Erzählstimme find ich das gruselig.

weinte große Krokodilstränen.
Fliege hat es auch schon angemerkt. Das ist eine ziemlich ausgebrannte Formulierung, so etwas solltest Du lieber vermeiden.

um ihn im hohen Bogen dem Jungen zurück zu werfen.
Klingt für mich etwas holprig.

„Wow!“ Das ist ja wunderbar. Ballsport will ich auch machen, dachte sich das Küken,
Das Gedachte könntest Du kursiv setzen. Auf mich wirkt es, als wären die folgenden Sätze auch gesprochen bis ich bei "dachte das Küken" angekommen bin.

as eigentlich noch ein Kunststück präsentieren wollte
Ein Kunststück oder einen Tanz oder Sport? Ich würd bei einer der drei Sachen bleiben. Warum sind diese Tiere eigentlich so sportversessen? Es würde doch genügen, wenn sie Tanzen lernen wollen oder Werfen.

das Küken kam puterrot aus der Puste.
Das klingt zwar auch etwas holperig aber eigentlich glaube ich, dass Du ruhig mehr wagen könntest, auf der sprachlichen Ebene. Das klingt interessanter als "wie wild" zu paddeln.

Soviel von mir. Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Geschichten lesen und schreiben.

Gruß
Ane

 

... ich hoffe nicht, dass Kinder lernen, dass Elefanten immer "töröö" machen und hab das außer bei Benjamin Blümchen auch noch nirgends gelesen oder gehört. Ob es das überhaupt braucht, da bin ich mir nicht sicher. Für mich wird Dein Elefant nicht automatisch dadurch greifbarer, dass er "Trööööt" oder "Tüüüüt" sagt, sondern durch Deine Beschreibungen.

Genau.

Es ist ohnehin so, das Tiere nie so machen wie in der Kindheit "gelernt". Ich habe noch keine Katze deutlich "Miau" sagen hören sondern immer etwas ähnliches in der Art. Man kann, glaube ich, gerade über dieses Werkzeug - über in Schrift gebrachte Laute, Räusperer - Charaktere, egal ob Tiere, Menschen oder Aliens wunderbar beschreiben. Oder, wenn nicht möglich oder passend, diese Laute, Räusperer vergleichen, àla: Er sprach wie einer, der sein Leben lang die Schachtel Marboro in der Brusttasche seines Hemdes getragen hatte. Oder bei einem Tier, z.B. einem Puma: Er machte ein Geräusch wie ein Vulkan vor seinem Ausbruch.

 

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