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Frau Surbier und die Gießkanne

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30.01.2015
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Frau Surbier und die Gießkanne

Mit nachdenklichem Blick saß Gisela Surbier an ihrem Küchentisch und löste das Kreuzworträtsel der Tageszeitung, während auf dem Herd ein großer Topf Graupensuppe vor sich herbrodelte, den sie vor einer halben Stunde angesetzt hatte. Es war der 22. Januar und bitter kalt im schönen Gelsenkirchen, nun war der Winter doch noch gekommen. "Gut das heute noch kein Schnee gefallen is." dachte sich Gisela, als sie an ihrem Kugelschreiber kauend auf die Hauptstraße schaute. So saß sie dort, die Beine übereinander geschlagen und nach ihrem schrillen Kleidungsstil her zu urteilen noch lange nicht bereit sich als alte "Oma" betiteln zu lassen. Auf gar keinen Fall.

Frau Surbier mochte es nämlich sich möglichst in neonfarbene Outfits zu schmeissen, die sie auf einiger Entfernung wie einen wandelnden Regenbogen aussehen ließen, dazu gehörte auch ihr Haar, das natürlich stehts alle 3 Tage in dunkelrot getönt wurde. Plötzlich klopfte es an der Wohnungstür, Gisela zuckte erschrocken zusammen und unterbrach daraufhin ihr Kreuzworträtsel. Als sie die Tür öffnete, stand ihr Ehemann Karl-Heinz völlig außer Atem mit seinem Gestock bewaffnet im Treppenhaus "Hab den Wohnungsschlüssel vergessen." sagte er nach Luft schnappend, noch bevor Gisela ihn überhaupt danach fragen konnte. "Du bis doch auch schon demenz." witzelte sie mit dem Kopf schüttelnd. "Hauptsache du has daran gedacht Lotto abzugeben, sons muss ich dat wieder machen." Herr Surbier zog seinen Mantel aus, schlüpfte in die braunen Kordschlappen und legte den Schein auf dem Sideboard im Wohnungsflur ab. "Du bis doch auch schon demenz." äffte er seine Ehefrau mit piepsiger Stimme nach und verschwand im Wohnzimmer. "Inner halben Stunde gibt Mittach!" rief Gisela ihm noch hinterher und machte sich sogleich daran den Tisch dafür einzudecken. Nachdem alles akurat auf dem Küchtentisch platziert war, schüttete sich Gisela zur Belohnung eine heisse Tasse Kaffee ein, verfeinerte diese mit einem Schuss Milch bis er eine rehbraune Farbe annahm und setzte sich erneut vor ihre Zeitung.

Während sie die beiliegende Werbung durchstöberte und an ihrer Tasse nippte, stach Gisela direkt eine in glänzendem Silber gehauchte große Edelstahl Gießkanne ins Auge. "SONDERANGEBOT! FÜR NUR 63.95€!" stand es fett gedruckt in dem Werbeprospekt. Frau Surbier war begeistert, so ein Angebot konnte sie sich doch nicht entgehen lassen, außerdem war ihre alte weisse Plastikgießkanne schon längst ein Fall für die gelbe Tonne. "Kaaaarl Heeeeinz, komma inne Küche!", rief sie mit hoher Stimme quer durch die 85 Quadratmeter Wohnung. Schlürfend kam ihr Ehemann mit einigen Minuten Verzögerung in die Küche. "Guck ma wat ich hier schicket gefunden hab, n´richtiget Schnäppchen hömma." teilte Gisela ihrem Ehemann begeistert mit. "Da müssen wa uns direkt ma auffe Socken machen, bevor nachher allet weg is.", versuchte sie ihrem Mann zu erklären. Herr Surbier blickte spektisch auf das Prospekt und fuhr sich dabei durch den dichten Schnauzbart. "Wat willse denn mit sonem Schnickschnack?" brummte er mürrisch. Gisela verdrehte entnervt die Augen, obwohl sie eigentlich keine anderen Reaktion erwartet hatte. "Na, komm.", forderte sie in im sanften Ton auf und streichelte ihm dabei liebevoll über den Handrücken. Karl Heinz wusste das er sowieso keine anderen Wahl hatte und setzte sich seufzend an den Küchentisch. "Aber vorher essen wa noch die Graupen Gisela, ich hab Kohldampf." Daraufhin sprang Frau Surbier auf und umarmte ihren Mann euphorisch "Aber sicher doch mein Honigbär." sagte sie glücklich.

Nach geschlagenen 6 Stunden kamen die beiden wieder Zuhause in ihrer Wohnung an, Gisela vorne weg und Herr Surbier bis obenhin bepackt mit bunten Einkaufstüten, die er mit letzter Kraft auf dem Küchentisch abstellte. "Dat war dat letzte mal Gisela." versuchte er ihr mitzuteilen, doch seine Ehefrau hörte ihm bereits seit der Rückfahrt im Auto nicht mehr zu. Frau Surbier hatte sich dem Kaufrausch hingegeben und ihren Ehemann in einem Einkausmarathon der Extraklasse, quer durch sämtliche Geschäfte geschleift. "Jaja." antwortete sie abwesend und machte sich daran sämtliche Einkäufe in den Kücheschränken zu verstauen, bis zum Schluss nur noch ihre heiss geliebte Edelstahl Gießkanne übrig blieb. Karl Heinz war bereits wieder mit einer Flasche Bier im Wohnzimmer verschwunden und versuchte wenigstens den Rest des Abends in Ruhe zu verbringen.

Vorsichtig packte Gisela ihr neu ergattertes Accessoir auf dem Küchentisch aus, um es in seiner voller Pracht bewundern zu könnnen. Stillvoll, elegant, in glänzendem Edelstahl, mit einem Füllvolumen von ganzen 5 Litern sowie einem extra großen Henkel und langem spitzen Ausgießer, versprühte die Gießkanne eine ganz besondere Athmosphäre. "Da werden Helga und Silvie Augen machen." dachte sie sich voller Vorfreude und füllte die neue Errungenschaft mit frischem Wasser am Spülbecken auf. Bevor die Lottozahlen im Fernsehen kommen würden, wollte sie unbedingt noch probe gießen. Gut gelaunt machte sich Frau Surbier daran sämtliche Pflanzen der Wohnung zu bewässern, ihr Ehemann war inzwischen schon in seinem Sessel eingenickt, woraufhin Gisela den 25 Zoll Fernseher rüksichtsvoll leiser drehte. Als sie sich umdrehte um das Wohnzimmer Richtung Flur zu verlassen, stolperte Gisela plötzlich bei ihrem Vorhaben über die braunen Kordschlappen von Karl Heinz. Taumelnd versuchte sie sich mit ihrer linken Hand verzweifelt an der Wohnzimmergardine fest zu klammern, was ihr auch gelang und sie somit einen bevorstehenden Sturz verhindern konnte. Glück gehabt! Herr Surbier schlief währenddessen seelenruhig weiter. Die blanke Panik stand ihr noch immer ins Gesicht geschrieben, doch nach 5 Minuten hatte Gisela sich wieder gesammelt um ihre Bewässerungsaktion fortzusetzen.

Zielsicher erreichte Frau Surbier die beiden letzten Pflanzen vor der Wohnungstür im Treppenhaus. Niklas Wieschnewski wienerte gerade lustlos mit einem dreckigen Aufnehmer den Hausflur. "Nimm nich soviel Wasser." ermahnte sie den Nachbarsjungen mit erhobenem Finger. Doch der nahm sie aufgrund seiner im Ohr steckenden Kopfhörer und der laut aufgedrehten Musik garnicht erst wahr. Wütend stampfte Gisela auf den Jungen zu, rutschte über den viel zu nass gewischten Flurboden und schmiss die Gießkanne reflexartig in die Höhe, um die Hände zum abfangen des Aufpralls notfalls frei zu haben. Diesmal war es jedoch unvermeidlich. Mit einem lauten Knall landete Gisela hart auf dem Flurboden, ein stechender Schmerz durchfuhr direkt im Anschluss darauf ihren Brustkorb. Gisela Surbiers Augen starrten leblos an die Decke, sie war auf der Stelle Tod. Die schwere Gießkanne, die sie vorher panisch in die Luft geworfen hatte, war mit voller Kraft an den Absender zurück gekehrt und der Lange spitze Ausgießer hatte sich geradewegs durch ihr Herz gebohrt. "Wat ne Sauerei." sagte Niklas unbeeindruckt und fing erneut an zu Wischen.

 

Die erste Kurzgeschichte meines Lebens! Ich hoffe sie gefällt euch und ihr habt konstuktive Kritik. Ich begeistere mich erst seit ein paar Wochen für das Schreiben und es bereitet mir sehr viel Freude. Dadurch das ich eigentlich keinerlei Vorerfahrungen habe, hoffe ich trotzdem das es für euch akzeptabel ist. Euer Moses

 

Hi Moses,

und herzlich Willkommen hier.

Ich habe erst gar nicht angefangen, den Text zu lesen, als ich deine (fehlende) Formatierung überblickte. Bitte bringe mal ein paar Absätze unter, damit der Text besser lesbar wird.

Viele Grüße
bernadette

 

Ich hab mal die Zentrierung des Textes entfernt, das kann sonst kein Mensch vernünftig lesen.

 

Hallo Moses,

zunächst mal gefallen mir Dein Nick und auch das Buch, welches Du gerade liest.
Deine Geschichte kann man in dieser Form fast nicht beurteilen, denn sie ist voller Zeichen-, Komma und Rechtschreibfehler. Hier solltest Du ganz dringend lernen, lernen, popernen.
Ich nehme an, das Du noch sehr jung bist, somit genießt Du, zumindest bei mir, ein wenig Babyschutz.

Nur so viel: Der Plot Deiner Geschichte ist nichts aufregend Neues, das sind hundertfach gelesene Versatzstücke. Vielleicht kannst Du dem Ganzen noch eine unverhoffte, uns alle verblüffende Wendung geben?

 
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[mi:ɐ ʊnt mɪç fɛɐ’vɛksl ɪç nɪç,
dat kɔmt bai mɪç nɪç fo:ɐ,
ɪç hɑp nən klainən man ɪm o:ɐ,
de:ɐ zɑ:xt mɪç ’alət fɔ:ɐ.]​

Häätzlich willkommn hie:oots,

lieba Moses,

wat hasze doch fürn Glück, dat ich de Frau Suubia kennen tu, schon seite 1970-er Jaa, da waase Nachbaa vonne Tetzlaffs – kennze die noch? Da waa Alfred, dat Ekel, und de dusselige Kuh mit’er Tochta unnem Schwiegasoon, weiße, der waa Willi Brandt Anhänga, Kommunist. Die taten aba nich in Jelsenkiichen, sondern in Wattenscheid wohnen, jenau jenommn in Wattenscheid-Höntropp, dat vorn paa Jaan von Bochum (nich vonne russische Truthenne) okkupiert wurd und getz Bochum-Wattenscheit-Höntropp heißt, fast wie’n arabischa Name, ne, wie Hatschi Halef Omaa Ben Hatschi Dingsbumsfallera.

Aber im Ernst, mit der Wolfgang Menge Figur hat die titelgebende Frau nix zu tun – gelt? Hättestu konsequent Ruhrdeutsch geschrieben – ich sag da immer Ruhrlatein wegen der eigenwilligen Grammatik

(es gibt da nur noch drei Fälle, Nominativ, Genitiv und – widererwarten ist der Dativ vom Akkusativ umgebracht worden, also statt mir wird mich gesagt gesprochen, siehe oben die Verse)

oder zumindest sprechen lassen, die Fehlerquote wäre erheblich niedriger ausgefallen.

Ich führ jetzt jeden Schnitzer, der sich wiederholt, nur beim ersten Auftritt an, im Vertrauen darauf, dass Du den Rest selbst erledigst (sonst wird dieser Komm dreimal so lang wie Dein Text, den ich liebevoll, wie ich nun mal bin, „Muttertext“ nenne).

Aber der Reihe nach:

Mit nachdenklichem Blick saß Gisela Surbier an ihrem Küchentisch und löste das Kreuzworträtsel der Tageszeitung, …
Das ist der einzige Satz ohne offensichtlichen Makel (wäre der im folgenden nicht zuhauf aufgetreten, hätte ich hier allein das Possessivpronomen bemängelt, wir Ruhries stellen nämlich nur in gehobenen Positionen Eigentums-/Besitzansprüche, denn es wird ja kein geliehener Küchentisch sein …) Aber dieser Satz minimalsten kleist’schen Formats überfordert Dich ab jetzt, obwohl’s zunächst nicht auffallen mag
während auf dem Herd ein großer Topf Graupensuppe vor sich herbrodelte, …
aber die Suppe brodelt im Topf „vor sich hin“, was allein durch das „vor sich“ erzwungen wird (wie man ja auch vor sich hinpfeift …*während ein anderer einen andern herpfeift ...

Hier nun kommt alles auf einmal bereits, deshalb ohn Komm

“Gut[,] das heute noch kein Schnee gefallen is[…]"[,] dachte sich Gisela …
(das „is“ wert ich als Ruhrdeutsch)
So saß sie dort, die Beine übereinander geschlagen[,] und nach ihrem schrillen Kleidungsstil her zu urteilen[,] noch lange nicht bereit[,] sich als alte "Oma" betiteln zu lassen.
Dem Relativsatz („die Beine …“) folgen zwo Infinitivsätze (zu urteilen … und zu lassen)*

Frau Surbier mochte es nämlich[,] sich möglichst in neonfarbene Outfits zu schmeissen, …
Sieht nur aus, als hätt ich meine Ankündigung, jeden Wiederholungsfall zu übergehen, schon gebrochen (Infinitiv!), aber es ist die Frage, ob Du auf einer Schweizer oder angloamerikanischen Tastatur arbeitest, denn so wie dort „schmeißen“ steht, müssten wir es statt *relativ gedehnt [’ʃmai:zən], ganz kurz [’ʃmaizən] aussprechen.

… auch ihr Haar, das natürlich stehts alle 3 Tage in dunkelrot getönt wurde.
Zunächst einmal werde Zahlen bis zwölf üblicherweise ausgeschrieben, zudem verwechselst Du „stehen“ mit dem Genitiv des Adjejektivs „stet“, also besser „stets“ und „drei“!
…, Gisela zuckte erschrocken zusammen und unterbrach daraufhin ihr Kreuzworträtsel.
Aber das Kreuzworträtsel ist doch noch ungebrochen (buchstäblich sogar) da! Sie unterbricht bestenfalls, sich mit ihm zu befassen, Rätsel zu raten/lösen.
…, stand ihr Ehemann Karl-Heinz völlig außer Atem mit seinem Gestock bewaffnet im Treppenhaus[:] "Hab den Wohnungsschlüssel vergessen[…]"[,] sagte er nach Luft schnappend, …
Ja, da fühlte ich mich auch bedroht, wenn einer mit einem Pseudo Partizip (ge…) von Sunstantiv (Stock) daherkäme. Du meinst die Zusammensetzung von „gehen“ und „Stock“, Gehstock, gelt? (Ich fürchte fast, ich werde den Vorsatz eines einmaligen Auftritts vergessen können)**

"Du bis doch auch schon demen[t …]"[,] witzelte sie mit dem Kopf schüttelnd. "Hauptsache du has daran gedacht[,] Lotto abzugeben, sons muss ich dat wieder machen."
Einiges ist Ruhrdeutsch, aber wir können durchaus Adjektive von Substantiven unterscheiden, dement-sein von Demenz erleiden … (aber aufgepasst: Als nächstes funktioniert mein Vorsatz!)

Hier wieder nicht:

"Inner halben Stunde gibt Mittach!"[,] rief Gisela ihm noch hinterher und machte sich sogleich daran[,] den Tisch dafür einzudecken.
Nachdem alles ak[k]urat …
… mit einem Schuss Milch[,] bis er eine rehbraune Farbe annahm[,] und setzte …
…, stach Gisela direkt eine in glänzendem Silber gehauchte[,] große Edelstahl Gießkanne ins Auge.
Bloße Aufzählung

FÜR NUR 63.95[…]€!
Leetaste zwischen Wert und Währung
… alte[,] wei[ß]e Plastikgießkanne …
Ja warum dieser Hinweis?
Du beweist damit, dass Du keine Schweizer oder sonstige Tastatur benutzt … Erinnerstu Dich der Eingangsfrage?
Dann aber
"Kaaaarl Heeeeinz, komma inne Küche!", rief sie mit hoher Stimme …
Geht doch – oder?
Alles nur Flüchtigkeit!
Also, hock Dich nieder und guck selber. Gibt’s was zu fragen, wird Dir hier – hoff ich doch – jeder (incl. me and my monkey) helfen und antworten.

Genug für heute!

Gruß & schönes Wochenende

Friedel

 

Hier is ja wat los, hömma!

Ich danke dir vielmals für deine Mühe, lieber Friedel und werde mich selbstverständlich darum bemühen alle Fehler weitestgehend zu korrigieren.

Gruß Moses

 

... und werde mich selbstverständlich darum bemühen alle Fehler weitestgehend zu korrigieren.

Hömma, Jung,

nix zu danken, abba wää so'n schönet Wootspiel, selb´z wennet nur'n Austausch vonne eeste Buchstaben is, hinkricht und dann so'n großen Namen trächt,der sollte nich im Zeuchnis "er hatte sich bemüht" anstreben. Is doch keine unlösbar Aufjabe.

Oda wat meinze,

altes Haus?

Schönen Restsonntach und'n jutes neues - sind ja noch 94 %!

Friedel

 

Hey Moses,
Ein herzliches Willkommen auch von mir.
Auch wenn es mir bei deiner Geschichte grammatikalisch und rechtschreiberisch doch ziemlich in den Augen brannte, so möchte ich nicht auch noch, wie meine vielen, wohl aus der selben Gegend stammenden Vorschreiber, darauf hinweisen.
Ansonsten mutete die Geschichte zunächst leicht und locker an. Die Protagonisten, deren Namen und Dialekt kamen zwar gemütlich (a la Helge Schneider) "rübba", aber waren für mich inhaltlich doch nicht wirklich spannend, das Ende wirkte dementsprechend stark übertrieben. Hatte Schwierigkeiten die beiden Teile zu verknüpfen.

Aber für deine erste KG doch recht anständig.

LG
Grobi

 

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