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Süßer Wein

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25.05.2014
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Süßer Wein

Walter hatte in der Pension eingecheckt. Nun war er auf die Straße hinausgetreten und schaute sich nach einer Gelegenheit, etwas essen zu können, um. Die Sonne war soeben hinter dem Horizont versunken. Ihre letzten Strahlen beschienen die Wolken gespenstisch von unten. Fröstelnd folgte er der Straße, die sich ins Zentrum der Kleinstadt wand. Nach nur wenigen Metern stand er vor einem alten Haus mit einem verwaschenen Schild über der Tür. Es war ein Restaurant, dessen Namen er nicht entziffern konnte. Verwundert, das Haus nicht vorher gesehen zu haben, blieb er stehen. Die Tür war offen, er trat ein. Die Gaststube war menschenleer. Das Mobiliar im Teakholz-Design machte den Raum noch dunkler, als er durch die kleinen Fenster ohnehin schon war. Unschlüssig wartete er eine Weile.
„Hallo“, rief er so laut, dass er gehört werden konnte, aber nichts rührte sich. Er hätte wieder gehen können, aber irgendetwas hielt ihn fest. Auf allen Tischen standen kleine Gestecke mit Kerzen. Er setzte sich an einen Zweiertisch in einer Nische. Walter holte sein Feuerzeug aus der Hosentasche und zündete die Kerze an. Irgend etwas erstickte die Flamme immer wieder, sodass er mehrere Versuche brauchte.
"Hast dich wohl verirrt?", hörte er eine dunkle Stimme sagen. Erschrocken blickte er hoch.
"Sind Sie die Bedienung?", fragte er irritiert und hätte sich ohrfeigen können. Wer sonst trägt eine Servierschürze.
"Siehst du noch jemand hier?"
Er musste lächeln und blickte sich mit einem mulmigen Gefühl um, ob da irgendwo ein Kamerateam und ein Drehstab zu sehen wären. Sie passte mit ihrem Aussehen nicht in die jetzige Zeit. Sie war hübsch. Er schätzte sie auf Vierzig, konnte sich aber auch gewaltig irren. In solchen Sachen war er noch nie gut gewesen. Sie trug ein dunkelblaues Kleid aus Leinen mit einer feinen Stickerei auf dem Kragen. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem langen Zopf geflochten, den sie am Hinterkopf zu einem Knoten gesteckt und mit einem kaum sichtbaren Haarnetz fixiert hatte.
Sie spürte, wie sie von ihm taxiert wurde und legte den Kopf verwegen in den Nacken. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Das machte ihn nervös. Dieses Lächeln hatte er in alten Fotoalben gesehen, auf denen seine Mutter als Mädchen und junge Frau abgebildet war.
"Was?", fragte sie nur. Da erst merkte Walter, dass er sie wohl angestarrt hatte und hüstelte verlegen.
"Entschuldigen Sie. Könnte ich wohl die Speisekarte haben?"
Sie wandte sich ab und kam kurze Zeit später mit einer ledernen Mappe zurück. Auf dem Deckel prangte in goldenen Lettern der Name des Restaurants. Jetzt wusste Walter, dass er sich im „Adler“ befand. Er blätterte die Karte durch. Als er die letzte Seite umgeschlagen hatte, blickte er verständnislos auf. "Ich habe nichts ... ich meine, haben Sie nichts zu Essen?"
Sie setzte sich ihm gegenüber und stützte ihr Kinn in eine Hand. Eine Zeit lang sah sie ihn schweigend an. Dann setzte sie sich aufrecht hin und legte ihre Hände in den Schoß.
"In den besten Tagen dieses Hauses hättest du die Speisekarte hoch und runter essen können. Aber die besten Tage sind vorbei. Ab morgen ist hier Schicht im Schacht."
"Schicht im ... ach so, ab morgen ist hier zu! Na, aber heute ist doch noch offen? Haben Sie wirklich gar nichts essbares mehr im Haus?"
„Ich sagte doch: Finito. Schluss. Aber vielleicht habe ich was anderes für dich.“
Walter überlegte, was das hätte sein können. Er hatte Hunger.
„Na, dann haben Sie vielleicht einen Tipp, wo ich in der Nähe etwas essen kann?“
„Du bist Walter, hab ich recht?“
„Woher zum Teufel wissen Sie das?“ Ihm wurde unheimlich zumute.
Sie war inzwischen zum Tresen gegangen und kam mit einer Schachtel Zigaretten und einem Aschenbecher zurück. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatte, nahm sie sich eine Zigarette und bot Walter auch eine an. Er lehnte dankend ab, gab ihr aber Feuer.
"Du kannst Heidi zu mir sagen", sagte sie und nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette. Sie blies ihm den Rauch ins Gesicht. „Und hör mit dem Gesieze auf.“
„Heidi?“, er schüttelte mit dem Kopf. „Ich kenne keine Heidi.“
„Dachte ich mir“, sagte sie. Es klang verbittert.
Er forschte in ihrem Gesicht, beobachtete sie, wie sie rauchte. Er kannte sie nicht.
"Willst du etwas trinken? Ich habe noch eine Flasche guten Wein da."
"Na, ist doch wenigstens was."
Sie ging, ihn zu holen.
"Was dagegen, wenn ich auch ein Glas mit trinke?", fragte sie vom Tresen aus. Er schüttelte nur den Kopf. Als sie zurück kam hatte sie ihre Servierschürze abgelegt. Sie stellte die Gläser ab und entkorkte fachmännisch die Flasche am Tisch. Dann goss sie Walter einen kleinen Schluck ein. Er nahm das Glas, schwenkte es, roch und kostete schließlich. Er verzog das Gesicht.
"Ist er dir zu sauer?", fragte sie.
"Bisschen süß, würde ich sagen", antwortete er, nickte aber, dass sie einschenken sollte.
Als sie eingegossen und die Flasche abgestellt hatte fragte sie ihn, woher er komme.
"Ich bin auf der Durchreise. Übernachte drüben in der Pension. Aber die bieten nur Frühstück an."
Sie klopfte am Aschenbecher die Asche ab.
„Bist du dienstlich hier?“
Walter nickte. „Ja, dienstlich.“
"Erzähl von dir."
"Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Ich reise im Job viel umher, hab ne Menge Stress ..." Er sah sie an und sagte unvermittelt: „Wieso hast du mich vorhin Walter genannt?“
Sie nippte von ihrem Wein, dann beugte sie sich so weit zu ihm, dass er verlegen zur Seite blickte.
"Kennst du die Grafschaft Wales?", fragte sie, wartete aber keine Antwort ab. "Meine Großmutter war eine Waliserin. Sie war im ersten Weltkrieg in Männerkleider geschlüpft und hatte sich für den Fronteinsatz gemeldet. Damals wurde so viel Nachschub an Soldaten gebraucht, da hatte niemand mehr den Überblick, wer wehrtauglich war und wer nicht. Sie war flach und zäh und ging woanders hin zum pinkeln. Das hatte so lange niemand interessiert, wie alle damit beschäftigt waren, das nackte Leben zu verteidigen. Bis sie in Frankreich angeschossen wurde und sich in einen Schützengraben geflüchtet hatte." Es entstand eine Pause. Sie sah Walter erwartungsvoll an.
Er räusperte sich. „Warum erzählst du mir das?“
„Weil du mich an jemand erinnerst.“
„Hat dieser Jemand mit deiner Großmutter zu tun?“
„Möglich“, sagte sie und fuhr fort, von ihr zu erzählen. „Die Deutschen hatten sie gefunden, als sie ihre Verwundeten zusammengesammelt hatten. Was sie so interessant gemacht hatte, dass man sie nicht erschoss - ich habe keine Ahnung. Jedenfalls ist sie ins deutsche Lazarett gekommen und dort brauchte man nicht lange, zu entdecken, dass sie eine Frau war.“
„Kann ich mir vorstellen.“ Walter schmunzelte. „Was ist mit ihr passiert? Lass mich raten: sie hat es überlebt, sonst wärst du nicht hier.“
„Ja, sie hat es überlebt. Sie wurde zum Arbeitsdienst im Lazarett eingeteilt, als Gefangene sozusagen. Na ja, und mein Großvater war Sanitäter und sie ihm wahrscheinlich eine große Hilfe. Er hat ihr Deutsch beigebracht, und dann brauchst du bloß noch eins und eins zusammenzuzählen. Der Krieg hatte für sie beide ein Happy End.“
Walter hörte gespannt zu. „Und wo komme ich ins Spiel?“
Sie zog ein verblichenes Foto aus ihrer Brieftasche und betrachtete es eine Zeit lang, bevor sie es ihm reichte.
„Die junge Frau vorn in der Mitte ist meine Großmutter, da war sie etwa neunzehn. Der Mann neben ihr ist ihr Bruder Edward. Er ist seit 1916 vermisst. War in Frankreich bei der Schlacht an der Somme dabei. Die Familie hat nie ein Telegramm erhalten, dass Edward gefallen sei. Erkennst du die Ähnlichkeit mit dir?“
Walter betrachtete sich das Foto und konnte es nicht wirklich leugnen. „Die Ähnlichkeit ist erstaunlich. Aber mein Großvater stammt, so viel ich weiß, aus Berlin.“ Er gab ihr das Bild zurück, sie wehrte aber ab und bedeutete ihm, es zu behalten. Er sah keinen Sinn darin.
„Was soll ich damit? Das ist die Familie deiner Großmutter.“ „Oder die unserer Großeltern“, sagte sie mit einem breiten Grinsen. Doch das war Walter zu weit hergeholt. Er hielt das Foto noch immer in der Hand und begriff nicht, was sie ihm damit sagen wollte. Er wollte es dabei belassen. Sein Magen signalisierte ihm noch immer Hunger. Er holte seine Brieftasche heraus und wollte den Wein bezahlen, aber das lehnte sie ab.
„Ich möchte gehen“, sagte er und erhob sich.
„Lädst du mich zu Essen ein?“, fragte sie schelmisch.
Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ich hoffe, du kennst dich hier aus und kannst uns ein besseres Lokal empfehlen. Ich sterbe vor Hunger.“
Sie trank nicht aus und folgte Walter, der bereits zur Tür gegangen war; dabei riss sie ihr Weinglas um, das mit einem lauten Klirren auf dem Fußboden zerbrach. Der vergossene Wein hinterließ eine kleine Lache.
Walter wartete vor der Tür. Sie war ihm nur bis dorthin gefolgt. Er war wie erstarrt, als er sie so stehen sah. Ihr Haar schimmerte, als würde es von einer unsichtbaren Lichtquelle von hinten beschienen. Aber da war nur der dunkle Raum.
„Ich kann dich nicht begleiten“, sagte sie und es klang wehmütig. Und dann sagte sie noch etwas, was er nicht verstand:
„Bitte sag ihr, es tut mir unendlich leid“. Dann war sie zurück in die Dunkelheit gegangen.
„Wem soll ich es sagen?!“, hatte er ihr nachgerufen, aber sie hatte nicht mehr geantwortet. Dann war die Tür ins Schloss gefallen und er war gegangen.

Walter lag noch lange wach im Bett. Er dachte über den Abend nach, über die Begegnung mit ihr. Nach dem Essen war er noch ziellos durch die Stadt gezogen und hatte einfach nur die Nacht genossen.
Er musste immer wieder an ihren letzten Satz denken, der wie aus weiter Ferne an sein Ohr gedrungen war und dessen Sinn er noch immer nicht erfassen konnte.
Am nächsten Morgen verließ er nach einem guten Frühstück die Pension. Er schaute die Straße hinunter auf das alte Haus mit dem verwaschenen Schild. Es war schon hell und bei Tageslicht machten die Fenster den Eindruck, als wären sie Jahre nicht geputzt worden. Statt zu seinem Auto, ging er zu dem Restaurant. Es sah nicht so aus, als wäre es noch am Abend zuvor offen gewesen. Alle Stühle standen auf den Tischen, alles war staubig und die Tür war verschlossen. Und auf den Tischen waren weder Gestecke noch Kerzen zu sehen. Walter suchte nach dem Tisch, an dem er mit ihr gesessen zu haben glaubte. Aber er konnte weder den Tisch noch ein zerbrochenes Weinglas finden. Noch einmal ließ er den Abend Revue passieren. Er konnte sich genau an alles erinnern. Zweifelnd sah er sich um und suchte nach einem Restaurant, das diesem hier ähnlich gesehen hätte. Doch es war das einzige weit und breit. Er ging zurück zur Pension. Als er seinen Parkschein entwerten wollte, fiel ihm etwas aus seiner Brieftasche. Als er es aufhob, sah er das vergilbte Foto. Er ging mit eiligen Schritten an die Rezeption und fragte dort nach dem Restaurant „Adler“.
„Ach, der Adler! Ja, der ist schon gut zehn Jahre dicht“, sagte der Portier. Walter zeigte ihm das Foto und erzählte von seiner Begegnung mit ihr und der Geschichte ihrer Großmutter.
„Komisch“, sagte der Portier, „das Foto habe ich schon mal gesehen. Ich war noch Kind. Es war fast wie heute. Ein Gast zeigte es meinem Vater. Ich bin mir sicher, es ist das selbe Foto gewesen. Es musste mit der Betreiberin des Adler zu tun gehabt haben.“
„Inwiefern?“
„Sie soll sich das Leben genommen haben.“
Walter schauderte bei dem Gedanken, es könne sich um ruhelose Seelen handeln, die hier ihr Unwesen trieben und er bekam augenblicklich eine Gänsehaut. Er glaubte nicht an diesen Hokuspokus. Was war hier los? Das Foto in seiner Hand gab seiner Überzeugung Recht, dass er nicht mit einem Geist gesprochen haben konnte. Und nur das wollte er glauben.
Er erinnerte sich, dass der Portier anwesend war, als er nach Hause kam. Er fragte ihn, ob er sich erinnern könne, wie spät es gewesen war.
„Ich führe nicht Buch, wann die Gäste kommen, aber es war gegen Mitternacht, wenn ich mich nicht irre.“
„Ist Ihnen irgend etwas seltsam vorgekommen?“
Der Portier schüttelte mit dem Kopf. „Nicht, dass ich wüsste. Warum fragen Sie?“
„Nur so. Danke“, sagte Walter, verabschiedete sich endgültig und ging zum Auto.
Während der Fahrt versuchte er sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Er fuhr nicht direkt nach Hause, sondern machte zuerst einen Abstecher zu seiner betagten Mutter. Wie immer, war sie voller Freude über sein Kommen. Und wie immer gab es das eine und andere zu erledigen. Walter war nachsichtig und erfüllte ihr alle Wünsche; er hatte schließlich auch einen an sie.
Als es so weit war, setzte er sich an den Tisch zu ihr. Sie durchschaute ihn sofort. „Na, mein Junge, was liegt dir auf der Seele?“ Es war immer wieder verblüffend, wie gut sie ihn kannte.
„Was gibt es über einen meiner Großväter zu sagen, das ich noch nicht weiß?“, fragte er.
„Nun“, sagte sie, „der Vater von Papa ist bei Verdun gefallen und mein Daddy ...“
„Halt!“, unterbrach Walter sie. „Wieso sagst du Daddy und nicht Vater? Ich habe ihn nie kennen gelernt. Woher kam er? Was ist mit ihm passiert?“
„Junge, das sind so viele Fragen auf einmal.“ Sie legte ihre knorrige rechte Hand auf seine linke und schaute ihm tief in die Augen. „Mein Vater wurde nur drei Häuser weiter geboren und er liegt auf unserem Friedhof begraben. Das Grab ist längst verschwunden, ich weiß aber noch, wo es war.“
„War er im Krieg?“, fragte Walter.
„Er war im ersten Weltkrieg in der schlimmsten Schlacht gegen die Engländer in Frankreich in Longueval Sanitäter.“
„Und dort hat er deine Mutter kennen gelernt“, platzte es aus Walter heraus. „Du hast mir nie erzählt, dass sie Engländerin war.“
Sie sah Walter irritiert an. Wie kam er gerade jetzt darauf, dass ihre Mutter aus England kam? Natürlich hatten sie vermieden, darüber zu reden.
Walter legte ihr das Foto auf den Tisch. Sie starrte die Fotografie an.
„Woher hast du das?“, fragte sie.
„Du kennst das Bild?“
Sie nahm es in die Hand.
„Ist Großmutter auf diesem Bild?“, fragte er weiter.
Sie zeigte auf die junge Frau vorn in der Mitte.
„Das ist sie“, sagte sie.
„Und wer ist der Mann an ihrer Seite?“
„Das ist mein Vater.“
„Das ist Edward, ihr Bruder“, widersprach Walter.
„Nein“, sagte sie mit leiser Stimme, „sie hatte keinen Bruder. Ich kenne nur eine Person, die das immer gesagt hat, und das war meine Schwester, die du nie kennen gelernt hast. Sie ist sehr früh gestorben. Ich habe sie nie erwähnt und es gibt keine Bilder mehr von ihr. Sie hatte ein Problem damit, dass unser Vater eine Feindin geheiratet hatte, wie sie immer betonte. Sie hat es ihm nie verziehen. Irgendwann ist sie von Zuhause fort gegangen und hat in einer Kleinstadt ein Restaurant eröffnet. Und nur kurze Zeit später hat sie sich das Leben genommen.“
„Wie hat sie geheißen?“, fragte Walter mit einer unerträglichen Ahnung und pochendem Herzen.
„Heidi. Sie hat Heidi geheißen.“

 
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Hallo khnebel,
da bin ich wieder und ich habe dir etwas mitgebracht. Es ist nur ein Vorschlag und ich weiß nicht, ob dir der Text gefällt. Ein Versuch nur, dir zu zeigen, was mir bei deiner Geschichte aufgefallen ist.

Dein erster Satz beschäftigt mich seit Stunden. Er lockt mich nicht in eine Geschichte mit geheimnisvollem Inhalt. Doch wie besser machen?

Mein Vorschlag:

Als Walter in Kleinhusen ankam, war es bereits später Nachmittag. Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen über die Dächer der Kleinstadt, die Luft war kalt und Walter spürte den Wind, der durch die Gassen fegte, wie eine eisige Klinge auf seinen Wangen.
Die kleine Pension, in der er sich einquartiert hatte, war schnell erreicht. Kurze Zeit später stand er wieder auf der Straße. Das Grummeln in Walters Magen zwang ihn zur Eile, mit langen Schritten folgte er der Straße, die ins Zentrum führte. Hier würde er sicher ein Restaurant finden, überlegte er und legte noch einen Schritt zu.
Das Haus, vor dem er stehen blieb, war alt. Ein verwaschenes Schild über dem Eingang deutete auf eine Gastwirtschaft hin. Die Tür stand offen, Walter trat ein.


Mehr kann ich dir im Augenblick nicht anbieten. Ich werde deinen Text Stück für Stück betrachten, doch das braucht Zeit.

Bis später.
Ich wünsche dir einen sonnigen Tag!
Amelie


16.33 ich bin zurück. und ich habe deine Geschichte sehr sorgfältig gelesen.
Das ist eine tolle Geschichte und vom Einstieg abgesehen, ist sie flüssig erzählt.

Einmal hast du dich in der Perspektive vertan. Gleich am Anfang wenn er die Frau anstarrt.

"Sie spürte, wie sie von ihm taxiert wurde und legte den Kopf verwegen in den Nacken."

Du schreibst aus der Sicht von Walter. ------ Und "verwegen" gefällt mir nicht.

Von jetzt an geht es flüssig weiter bis zur Großmutter. "meine Großmutter war eine Waliserin... sie war im ersten Weltkrieg ... Sie war flach und zäh und ging."

Jetzt kommen wir zum Portier:
"Ich war noch Kind." das muss heißen "Ich war noch ein Kind."

Und ganz am Schluss ein Schönheitsfehler:

Er nahm das Glas, schwenkte es, roch und kostete schließlich. Er verzog das Gesicht."

Besser wäre: Er nahm das Glas, schwenkte es, roch und kostete. Schließlich verzog er das Gesicht.


Ich habe deine Geschichte gerne gelesen, sie ist geheimnisvoll und schön geschrieben. Über den ersten Absatz können wir noch einmal reden. Ich weiß nicht, inwieweit du dich auf meine Vorschläge einlassen willst. Einen Textvorschlag könnte ich dir anbieten. Ich war fleißig. :)

Liebe Grüße!
Amelie

 

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