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Das letzte Konzert

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05.03.2013
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Das letzte Konzert

Als fünfjähriger Junge begeisterte Serenus Sacer Fernsehzuschauer und Konzertbesucher mit seiner Geige. Besonders Mütter und Großmütter jauchzten vor Entzücken, wenn das Kind und später der Jüngling im feinen Anzug mit Fliege auf die Bühne tippelte, sich artig verbeugte, vor das Orchester trat und anfing, die Hummel von Rimsky-Korsakow in einem hummelfremden Tempo durch einen Konzertsaal und Millionen Fernsehapparate fliegen zu lassen.

Als er an seinem achtzehnten Geburtstag bei einer beliebten Show am Samstagabend auftrat und ihn der Moderator fragte: „Was fühlen Sie, wenn Sie eine nackte Frau sehen?“, zerschlug er die Geige auf dem Kopf des Fragestellers und ging von der Bühne.
Fünf Jahre hörte und sah man nichts mehr von ihm.

Dann verbreitete sich eine Nachricht rasend schnell: „Sacer spielt ein Konzert auf der Waldbühne.“

Sein Auftritt: Die dreihundert Mann zweier Symphonieorchester und ebensoviele Choristen intonierten den Triumphmarsch aus Aida. In dem Strahleweiß der Scheinwerferbatterie erschien Serenus Sacer, übergroß auf den Fernsehbildwänden, winzig auf der Bühne.
Ekstatischer Beifall stieg in die Berliner Luft: Mit einem leuchtend grünen Haarbusch füllte der Geigenvirtuose die Fernsehbildwände aus. Seine Kleidung in Patchworkmanier einer Kasperlefigur fesselte die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Seine Geige, ganz aus Glas, glitzerte festlich. Mit ihr jagte er, poppig rhythmisiert, Till Eulenspiegel durch seine Streiche, als wäre Richard Strauß mit Joey Tempest auf der Bühne. Jung und Alt, Mozartjünger und Kegelbrüder jubelten diesem neuen und alten Star der Unterhaltungsmusik zu.

In den nächsten Jahren wurden Haarbüsche a la Sacer Kennzeichen der Jugend, das Kasperlemuster beschäftigte die Haute Couture und die Unterhaltungsmusiker bedienten sich aus dem klassischen Repertoire.
Beim zehnjährigen Jubiläumskonzert auf der Waldbühne störte es Sacer, dass die Leute, während er spielte, aßen und tranken und miteinander redeten. Seiner Aufforderung nach Stille folgten sie nicht. Diesmal zertrümmerte er nicht nur seine Geige, sondern auch das Dirigentenpult, eine Harfe und drei Celli. Die Zuhörerschaft schloss sich seinem Verhalten an und zerlegte alles, was nicht niet- und nagelfest war.

Diesmal hüllte sich Sacer sieben Jahre lang in Schweigen, bis eine Zeitung ankündigte: "Sacer spielt wieder."
Mit größter Spannung erwartete die gesamte Öffentlichkeit dieses Ereignis. Schon die Eintrittspreise erregten Aufmerksamkeit: Ein Platz in der letzten Reihe der Alten Kapelle in Regensburg kostete 10.000 €, in der ersten Reihe 100.000,00 €.
Am Abend der Aufführung erschien Sacer in einem langen, weißen Mönchsgewand, kahlköpfig, mit einer Geige ganz in Weiß, setzte sich, ohne auf den frenetischen Applaus zu achten, auf einen einfachen Küchenstuhl vor dem Hochaltar – und wartete. Nach einer Viertelstunde hob er Instrument und Bogen und spielte zehn Minuten lang den Kammerton, das eingestrichene a. Danach stand er auf und verschwand.

Die Besitzer der teuren Karten schwärmten noch jahrelang von dem Konzert als dem wichtigsten Erlebnis in ihrem Leben. Ein Kritiker resümierte: „In diesem Konzert ist nicht nur die Musik zu sich selber gekommen. Diese Musik bessert auch noch die Menschen."

Von Serenus Sacer hat man nie wieder etwas gehört.
Und die Konzertbesucher schwiegen auf die Frage ihrer Enkel, ob sie denn auch tatsächlich bessere Menschen geworden seien.

 

Hallo Wilhelm

Ein kleines Gesellschaftsstück zu später (oder früher, je nach Blickwinkel) Stunde, da passieren schon mal Freudsche Vertipper.

In dem Strahleweiß der Schweinwerferbatterie erschien Serenus Sacer,
:D

Wenn ich es richtig verstanden habe, prangerst du in deinem Stück die Dekadenz der Kunstkonsumenten an, wonach Schönheit der Darbietung und künstlerisches Handwerk mit der Zeit einfach nicht mehr ausreicht, es muss Spektakel sein, um die Konzertsääle mit Massen und somit die Kassen mit Geld zu füllen. Auch wird die Kunst nicht an ihrer Wirkung, sondern an der Rezension selbsternannter Kunstkritiker gemessen.

Und vielleicht bin ich völlig auf dem Holzweg und es ist eher eine Parabel zum Karneval, was die grüne Haarpracht stilisiert.

Das Ende kann ich nicht richtig einordnen, denn weshalb sollen die Enkel danach fragen, da die Konzertbesucher sich wohl kaum an die unsägliche Serenus Sacer Zeit mit diesen Worten erinnern wollen?

Alles in allem, der Text entlässt mich etwas zwiespältig, einerseits glaube ich deine Intention verstanden zu haben, andererseits wirkt der Text mir dafür etwas zu dünn.

Mal schauen, was andere dazu sagen.

Liebe Grüsse,
dot

 

Hallo dot,
der Fluch der frühen Stunde, da leichen halt die Schweine herum.
Nachtrag zur Situation des Textes: In vier Minuten Lesezeit sollte eine Musikerbiographie geschrieben werden.
Zum Anprangern ist der Text eher nicht geschrieben. Waldbühne, Beatles, Rolling Stones, Salzburger Festspiele, ein berühmter Dirigent, Lao Tse - eine kleine Spielerei habe ich mir für vier Minuten erlaubt, ohne auf Olympia 36 hinzuweisen oder profunde Medienkritik zu üben.
Warum die Enkel fragen? Die Enkel fragen die Älteren doch ununterbrochen, warum früher alles besser war, da hatte man noch Ideale, Werte, Kultur ... Aber ich liefere das jetzt nicht nach.
Immerhin ist deine Rückmeldung zu nicht ganz niederschmetternd.
Und so freue ich mich über deine Einlassungen und grüße dich
fröhlichst
Wilhelm

 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, das ist der Weg hin zu Hape K., der mit seinem Musikerkollegen der seinerzeit über die Polka die Popmusik erfunden hat, einem Bremer Publikum eins "Hurz"-te, man erinnere sich, welch tiefschürfende Gedanken manch ein Besucher des Konzertes fand.

Der Kollege H.,

lieber Wilhelm,

hat in Gebiet und Karte seinerzeit fiktional mit Jeff Koons gespielt, dem neben im selbst geschäftstüchtigsten ("bildenden") Künstler (erinnert sei an Luftballonähnlichehundeplastiken, gespielte Naivität halt), der aus Scheiße Geld macht und von den oberen Zehntausend honoriert wird (niedere Schichten können dergleichen sich nicht naherungsweise leisten, träumen aber sicherlich von der Chance, die sich da jedermann auftue) und somit selbst dahinkömmt, wo diese schon sind. Aber was erzähl ich, irgendwann ist auch da die Luft raus, wie in der Börsenblase. Und eines Tages wird der Film gedreht David Garrett (weiß der Teufel, ob ich ihn korrekt schreibe) jagt Dustin the Bieber und in der Rolle des Alias (im Original wars Bob Dylan) brilliert Mick Jagger ..., bekanntermaßen ein talentierter Nachwuchsmusiker.

Schöne Anregung

findet der

Friedel

 

Lieber Friedel,
ob aus Scheiße oder sonst was Gold machen, das ist immer wieder eine faszinierende Tätigkeit. Der Tulpenwahn aus längst vergangener Zeit, Hula-Reifen, wobei mir hier einfällt, dass da noch recht bescheiden gemanagt wurde. Heute bräuchte man zu dem einfachen Hula-Reifen ein Outfit, eine Hula-Schule, die Hula-Serie und ein Hula-Begräbnis. Und, o Wunder, es entsteht plötzlich aus dem Nichts ein Neues Russland? Wo ist das Neue Deutschland?
Die Methode: Man deklariert etwas als ab-sonder-lich, sagt den Leuten, dass es gut sei, und hat dann alle in der Falle,
außer uns natürlich.
Vielen Dank für den Kommentar
Herzliche Grüße
Wilhelm

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Wilhelm,

wie Friedel musste ich auch an den Herrn K. und sein "Hurz!" denken und natürlich auch an das unvergessene "Krawehl, krawehl!"

Mir hat diese kleine Beschreibung gut gefallen, da ich finde, dass sie schreiberisch unaufgeregt daher kommt und sich somit nicht selbst ins lächerliche zieht, was ja dieser Form durch zu überladene Sprache schnell passieren kann.

Über das Ende bin ich auch gestolpert, weniger wegen der Enkel an sich, sondern, weil da für mich irgendwie ein Widerspruch drinsteckt:

Die Besitzer der teuren Karten schwärmten noch jahrelang von dem Konzert als dem wichtigsten Erlebnis in ihrem Leben. [...] Und die Konzertbesucher schwiegen auf die Frage ihrer Enkel, ob sie denn auch tatsächlich bessere Menschen geworden seien.
Schwärmen sie jetzt oder schweigen sie? Das finde ich nicht so ganz rund.

Ansonsten hats mir gefallen.
Die sonnigsten Grüße
von heiterbiswolkig

Editiert: Die Story ist natürlich nicht von dot, sondern von Wilhelm, danke für den Hinweis! ;)

 

Hallo Wilhelm,

du erlaubst mir ein Schmunzeln :). Das ist ja eine kleine Geschichte, zu der ich als Chorsänger an einigen Stellen zustimmend nicken muss.

Aber du willst ja wo ganz anders hin. Ich sehe hier z.B. eine Parallele zur Popdiva Lady Gaga. Wer die Klatschpresse in diesen Tagen verfolgt (ich habe mich damit geoutet ;)), und die Sängerin in einem weißen Kleid auf der Oscarverleihung gesehen und gehört hat, ist sicher erstaunt über die „neuen“ Töne, die diese Frau von sich gibt. Dabei wollte sie von Anfang an dort hin, musste aber einen Umweg über die schrille Figur der Lady Gaga machen, weil man sie sonst nicht akzeptiert hätte. Sie war schlicht und einfach zu unspektakulär, hauptsächlich von ihrem Naturell her.

Ekstatischer Beifall stieg in die Berliner Luft: Mit einem leuchtend grünen Haarbusch füllte der Geigenvirtuose die Fernsehbildwände aus. Seine Kleidung in Patchworkmanier einer Kasperlefigur fesselte die Aufmerksamkeit der Zuschauer.

Ich glaube, das unterstreicht meine Empfindung.

Beim zehnjährigen Jubiläumskonzert auf der Waldbühne störte es Sacer, dass die Leute, während er spielte, aßen und tranken und miteinander redeten. Seiner Aufforderung nach Stille folgten sie nicht.

Da kann ich ein Lied davon singen. Vor allem in der Adventszeit, wenn während des Konzertes auch Kaffeezeit ist. Vom Bedienpersonal kann man da noch die wenigste Einsicht verlangen.

Nach einer Viertelstunde hob er Instrument und Bogen und spielte zehn Minuten lang den Kammerton, das eingestrichene a. Danach stand er auf und verschwand.

Die Besitzer der teuren Karten schwärmten noch jahrelang von dem Konzert als dem wichtigsten Erlebnis in ihrem Leben. Ein Kritiker resümierte: „In diesem Konzert ist nicht nur die Musik zu sich selber gekommen. Diese Musik bessert auch noch die Menschen."


Ich finde das herrlich. Es zeigt doch ganz hervorragend die Schizophrenie der Kunstkonsumenten. Da gibt es herrliche Parallelen zur Malerei. „Was will der Künstler damit sagen?“

Eine absolut gelungene Geschichte mit Witz und Ironie. Hat mir super gefallen.

Schönen Gruß
khnebel

 

Herrlich. Mir hat die ganze Kurzgeschichte vom Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen.

Alleine schon, weil sie so seriös daherkommt und die ganze Kunstgemeinde mit fiesen, kleinen Punktstichen durch den Kakao zieht.

Ich zähle mich zu denen, die sich ein Bild anschauen und "Nicht schlecht!" sagen, daher habe ich mich schon immer gefragt, wie irgendwelche Pappnasen hinter, neben oder vor mir auf die Idee kommen, dass uns Künstler X mit der Farbe Y am Himmel Message Z übermitteln wollte.

Die Leute, die soetwas versuchen, machen es so offensichtlich, dass ich mir immer vorstellen muss, dass sie während ihrer eigenen Ausstellungen die ganze Zeit im Hintergrund herumrennen und "Fragt mich was es bedeutet, fragt mich was es bedeutet!!" rufen - Sacer war keiner von denen. Der wollte nur schauen, wie weit er dieses Spiel treiben kann und die Massen haben - wider erwarten - jeden Quark aufgesogen, den er veranstaltet hat. Das fand ich herrlich! Ich konnt mir richtig vorstellen, wie er hinter der Bühne sitzt, an die Wand starrt und man im Hintergrund den frenetischen Jubel der ganzen Spezialisten hört, die sich für etwas besseres halten, weil sie sich "Kultur" gegeben haben.

Und die Konzertbesucher schwiegen auf die Frage ihrer Enkel, ob sie denn auch tatsächlich bessere Menschen geworden seien.

Auch fantastisch. Ich wäre gern Mäuschen im Kopf einiger Konzertbesucher und würde mir anhören, was sie dazu denken. Meiner Einschätzung nach denkt ein Teil "Also, als er in seiner Robe da auftrat, einen Kammerton spielte und ihn in die Länge zog, wollte er eindeutig auf die Missstände unserer vom Krieg zerrütteten Welt zeigen und darstellen, indem er mit seiner Kleidung den friedlichen Widerstand und mit dem Einzelton das monotone Grau der Regierung darstellte!"; ein anderer Teil denkt, "Ach du Scheiße. Ich habe die Message nicht verstanden. Alle werden mich für dumm halten, also sollte ich schnell nachlesen, was schlauere Menschen als ich dazu sagen, um mir eine Meinung bilden zu lassen!" und der dritte Teil denkt, "Was für eine Abzocke."

Ich spinne das in meinem Kopf gerade weiter und sehe, wie die erste und die letzte Partei aufeinanderprallen und sich darüber streiten, ob es nun künstlerisch wertvoll oder einfach nur Schwachsinn war, während in der Mitte ein ganzer Schwarm der zweiten Partei sitzt und dem zubellt, der am lautesten schreit. Sacer sitzt vor seinem Fernseher, sieht die hitzige Diksussion und schlägt sich mit einem gequälten Seufzer die Hände ins Gesicht.

So mag ich meine Satire! Sehr schönes Ding!

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Wilhelm,

hin und wieder verschlägt es mich in Hamburg in die Oper an den Esplanaden, wo ich dann als Student noch recht preiswert, der ein oder andere Inszenierung von Klassikern lauschen darf. Zu meinem Geburtstag schenkte mir meine Freundin dann mal teure Karten für Wagners Ring der Nibelungen. Große Freude.
Ich mag es oldschool. Wenn ich Wagner höre, denke ich an blonde Zöpfe, Flügelhelme und Drachenboote. Das ist ungefähr auch das, was ich mal gerne sehen würde. Im Theater. Auf der Bühne. Wagner, wie es vom Komponisten tatsächlich mal beabsichtigt war: Als Pathos-geladenes, reich ausgestattetes Weihespiel. Was wäre das mutig, provokativ und originell (kein Sarkasmus). Won't happen. Was stattdessen passiert: Mittelmäßige Regisseure onanieren sich eins auf ihre mittelmäßige Inszenierung, für die sie die Staatsknete in den Rachen geworfen bekommen, und das Publikum macht gute Mine zum bösen Spiel. Deswegen geht auch kein normaler Mensch mehr ins Theater, deswegen muss es staatlich subventioniert werden. Weil nur noch hornbrillentragende, graumelierte Klugscheißer völlig hirnrissige Inszenierungen mit wohlfeilem Applaus goutieren und sich danach gegenseitig mit 2 Promille Rotwein aufm Kessel auf die Schulter klopfen, weil sie zu ergründen meinen, was der Regisseur gemeint hat, als er Siegfried als großen, erigierten Penis auftreten ließ. Hach, und am Ende sind alle nackt und baden in Kunstblut. Ich lache dann während der Vorstellung immer besonders laut. Das ist meine Art des subversiven Widerstands.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich fand deine Satire toll und konnte mich darin wiederfinden. Es ist eine schöne Spielart, die mich an Hape-Kerkelings "Hurz" erinnert hat.

Gern gelesen!

Exilfranke

 

Hallo heiterbiswolkig,
vielen Dank für die Sonnenstrahlen auf das letzte Konzert.
Das

unaufgeregt
freut mich, denn es sollte eine kleine Geschichte sein, keine große Klage.
Schwärmen sie jetzt oder schweigen sie? Das finde ich nicht so ganz rund.
Tja, was habe ich mir nur dabei gedacht? Während man schreibt, führt jemand anderer die Finger, sprich: Man könnte sagen, dass die Muse, die Intuition jenseits von Planung und Bewusstsein eine Rolle spielt. Der schiebe ich das also zu und erkläre die Aussage so, dass es einen Unterschied gibt zwischen "Das war mein tollstes Erlebnis!" und "Bist du ein besserer Mensch geworden?" Die Funktion/Wirkung wird festgestellt, ohne auf den Inhalt einzugehen. Beim zweiten Satz wird nach der Substanz gefragt: "Was ist ein guter Mensch?"
Vielen Dank für die netten Worte und ich wünsche dir viele vorletzte Konzerte (aber wie werden die aussehen?)
Fröhlichst
Wilhelm

Hallo KHnebel,
dank dir für die Rückmeldung.

Schmunzeln
ist passend, das wollte ich erreichen, als ich es auf einer Lesung am Sonntag Morgen vortrug (Man hat aber auch gelacht).
Dabei wollte sie von Anfang an dort hin, musste aber einen Umweg über die schrille Figur der Lady Gaga machen, weil man sie sonst nicht akzeptiert hätte. Sie war schlicht und einfach zu unspektakulär, hauptsächlich von ihrem Naturell her.
Ein schönes Beispiel, wenn ich die Frau auch nicht näher kenne. Ich schließe daraus, dass mir doch ein Modell gelungen ist, das für einen Teil unserer Gesellschaft aussagekräftig ist.
Eine absolut gelungene Geschichte mit Witz und Ironie. Hat mir super gefallen.
Was kann einem Autor Besseres geschehen, als solch liebe Worte zu lesen.
Dank dir für diese Freude.
Fröhliche Grüße
Wilhelm

 

Hi Wilhelm,
da ich nicht wiederholen möchte, was andere bereits kommentiert haben, gehe ich auf andere Aspekte ein.
Zunächst einmal ist mir der Name des Protagonisten gleich ins Auge gefallen. Ein solcher Name erschien mir wohl überlegt, aber da ich kein Latein hatte, musste ich googeln. :google: Und siehe da -ob gewollt oder nicht- der Name passt zur Intention der Kurzgeschichte. :thumbsup: Natürlich muss bei einer Kurzgeschichte jeder Satz, jede Formulierung und jedes Wort sitzen, damit die Interpretation in die richtige Richtung fließt.
Allerdings ist eine meiner großen Schwächen das Interpretieren. Sollten die Fliege und die Hummel im ersten Abschnitt eine Allegorie sein? Die Fliege als Serenus Sacer, die Hummel als ein größerer Künstler, den er zu erreichen versuchte.
Im zweiten Abschnitt verstand ich die Sinnhaftigkeit hinter der Frage des Moderators nicht, ebenso wenig wie die Kurzschlusshandlung des Protagonisten und sein Handeln danach. Damit meine ich nicht die fünf Jahre, in denen er von der Bildfläche verschwunden ist. Wie ist Serenus anhand dieser Fragestellung darauf gekommen, dass sich die Menschen viel zu schnell von Idolen und der Gesellschaft vereinnahmen lassen (selbst wenn die Mode, der sie folgen, eindeutig eine Geschmacksverirrung ist), dass Individualität und eine eigene Meinung nur selten ausgebildet wird? Aber vielleicht war es auch nicht seine Intention, sondern die des Autors :gelb:

...übergroß auf den Fernsehbildwänden, winzig auf der Bühne..., ...Jung und Alt, Mozartjünger und Kegelbrüder...
Klasse!
Und die Konzertbesucher schwiegen auf die Frage ihrer Enkel, ob sie denn auch tatsächlich bessere Menschen geworden seien.
Das Ende fand ich genial. Es passt zudem zum Titel.
Kurzum: Eine Kurzgeschichte, mit einer Intention und der Macht, die Leser zum Nachdenken zu bewegen. Gern wieder. ;)
lg
Aki

 

Hallo NWZed,

Herrlich. Mir hat die ganze Kurzgeschichte vom Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen.
Vielen Dank für diese sehr schöne Einschätzung.
Alleine schon, weil sie so seriös daherkommt und die ganze Kunstgemeinde mit fiesen, kleinen Punktstichen durch den Kakao zieht.
Der eher neutrale Erzähler macht das möglich.
Die Leute, die soetwas versuchen, machen es so offensichtlich, dass ich mir immer vorstellen muss, dass sie während ihrer eigenen Ausstellungen die ganze Zeit im Hintergrund herumrennen und "Fragt mich was es bedeutet, fragt mich was es bedeutet!!" rufen - Sacer war keiner von denen. Der wollte nur schauen, wie weit er dieses Spiel treiben kann und die Massen haben - wider erwarten - jeden Quark aufgesogen, den er veranstaltet hat. Das fand ich herrlich! Ich konnt mir richtig vorstellen, wie er hinter der Bühne sitzt, an die Wand starrt und man im Hintergrund den frenetischen Jubel der ganzen Spezialisten hört, die sich für etwas besseres halten, weil sie sich "Kultur" gegeben haben.
Sacer ist eben auch böse wie jeder, der entlarvt.
Und die Konzertbesucher schwiegen auf die Frage ihrer Enkel, ob sie denn auch tatsächlich bessere Menschen geworden seien.
Auch fantastisch. Ich wäre gern Mäuschen im Kopf einiger Konzertbesucher und würde mir anhören, was sie dazu denken. Meiner Einschätzung nach denkt ein Teil "Also, als er in seiner Robe da auftrat, einen Kammerton spielte und ihn in die Länge zog, wollte er eindeutig auf die Missstände unserer vom Krieg zerrütteten Welt zeigen und darstellen, indem er mit seiner Kleidung den friedlichen Widerstand und mit dem Einzelton das monotone Grau der Regierung darstellte!"; ein anderer Teil denkt, "Ach du Scheiße. Ich habe die Message nicht verstanden. Alle werden mich für dumm halten, also sollte ich schnell nachlesen, was schlauere Menschen als ich dazu sagen, um mir eine Meinung bilden zu lassen!" und der dritte Teil denkt, "Was für eine Abzocke."
Du ergänzt wunderbar die Leerstellen. So könnte man sich Sacer vorstellen. Mir ist durch deine Bemerkung bewusst geworden, dass das Schweigen der Besucher sehr vielseitig und vieldeutig ist.
Sacer sitzt vor seinem Fernseher, sieht die hitzige Diksussion und schlägt sich mit einem gequälten Seufzer die Hände ins Gesicht.
Sacer ist Beobachter und Handelnder zugleich. Also wie ein Wissenschaftler, der aus Distanz beobachtet, wie der von ihm geplante Versuch abläuft.
Vielen Dank für deine schönen Gedanken.
Fröhliche Grüße
Wilhelm

 

Die Besitzer der teuren Karten schwärmten noch jahrelang von dem Konzert als dem wichtigsten Erlebnis in ihrem Leben.
Das müssen sie ja auch, sonst könnte man ihnen noch nachsagen, sie seien reingelegt worden.
Das ist eine hübsche Satire auf Medienrummel, Kunstkommerz und den Zwang zum Schein der Bedeutsamkeit.
Ich musste besonders grinsen, als der Sacer seinen Kammerton strich und dabei auf einem Küchenstuhl saß.
Und dass einem der berühmte Hurz dabei einfällt, ja das ist kein Wunder.
Eine amüsante kleine Sache, die du uns da präsentiert hast. Ich mochte auch den fast sachlichen, berichtenden Stil deines Erzählers. Er passte für mich sehr gut zu deiner Kunstinszenierung.
Und ich mochte auch und gerade den letzten Satz, weil er die Kunstabgehobenheit wieder so ein bisschen erdet.

Viele Grüße von der Novak

Und für alle, die den Hurz noch nicht kennen:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCMQtwIwAA&url=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DiyGi5SEI9RI&ei=bFfsVNz8F4fbPe3bgZgP&usg=AFQjCNEoP4k2t14uoyrNj2T4HqFUstPgfQ&bvm=bv.86475890,d.ZWU

 

Hallo Wilhelm,

"Hype" war das Wort, das mir beim Lesen dieser Geschichte durch den Kopf ging. Das Vorgeben von Kennerschaft, indem man besonders gut findet, was alle gut finden. Der Name des "Künstlers" und das Ende der Geschichte deuten auf die Welt der Religion: Man behauptet, durch einen ganz banalen Akt ein besserer Mensch geworden zu sein. Das hat wohl eher mit Konformismus und Gruppendruck zu tun als mit der Kunst selbst (?)

Sprachlich ist der Text nüchtern und inhaltlich folgerichtig. Eine Beschreibung der Blasiertheit einzelner Konzertbesucher wäre vielleicht unterhaltsamer gewesen.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Hallo,

dieser Text hat zwei Seiten. Einmal die Rezipienten, die vorgeben, Kenner zu sein, und einmal der Künstler, der enfant terrible, der seine Macht und seinen Status auf nahezu profane Weise ausnutzt.
Jack White hat dieses Konzert übrigens gegeben, er ist auf die Bühne gegangen und hat einen (!) Akkord gespielt, das war's.

Ich finde das gut, ich würde mir aber gerne einen längeren Text wünschen, der wirklich nochmals mit dem Klischees spielt und so richtig böse wird. Komm, Wilhelm, ich weiß du kannst und willst das auch!:D

Gruss, Jimmy

 

Hallo,

dieser Text hat zwei Seiten. Einmal die Rezipienten, die vorgeben, Kenner zu sein, und einmal der Künstler, der enfant terrible, der seine Macht und seinen Status auf nahezu profane Weise ausnutzt.
Jack White hat dieses Konzert übrigens gegeben, er ist auf die Bühne gegangen und hat einen (!) Akkord gespielt, das war's.

Ich finde das gut, ich würde mir aber gerne einen längeren Text wünschen, der wirklich nochmals mit dem Klischees spielt und so richtig böse wird. Komm, Wilhelm, ich weiß du kannst und willst das auch!:D

Gruss, Jimmy

 

Hallo Wilhelm,

Auch mir hat die Geschichte gefallen. Für mich zeigt sie die Veränderung unserer Gesellschaft, zu der ich auch gehöre.
Wie dotslash schreibt: "Schönheit der Darbietung und künstlerisches Handwerk reicht nicht mehr."
Und das nicht nur in der Kunst.

Kann man das Rad zurückdrehen? Ich denke nicht. Vielleicht kann der Einzelne an seinem Platz noch ein klein wenig Gegensteuer geben; doch das Rad dreht weiter. Und die Frage bleibt, wie es mit uns so weit kommen konnte?

Du hast ja die Geschichte unter Philosophisches gestellt. Da ist es sicher erlaubt, eine solche Frage zu stellen.

Deine Geschichte lässt mich nachdenklich zurück.

Alles Gute wünscht Dir
Marai

 

Lieber Exilfranke,

sehr großzügig ist deine Freundin. Gut, Siegfried läuft hier (in Hamburg) reichlich kindlich herum, was er doch wirklich war. Kennt jemand noch Bleyle Hosen? Ruft er doch angesichts der entkleideten Brünnhilde "Mama!" oder "Mamma" von Heintjes Gnaden.
Das soll ein old schooled hero sein? Ein Kindskopf, wie ihn Guth in Hamburg rumlaufen lässt? Schabt man an der Oberfläche der Personen, kommt das heraus, was Sacer am Schluss macht: Der Rest ist Schweigen!"

Wenn ich Wagner höre, denke ich an blonde Zöpfe, Flügelhelme und Drachenboote. Das ist ungefähr auch das, was ich mal gerne sehen würde. Im Theater. Auf der Bühne. Wagner, wie es vom Komponisten tatsächlich mal beabsichtigt war: als Pathos-geladenes, reich ausgestattetes Weihespiel.
Das war vor dem Ersten Weltkrieg; es gibt in Wahnfried schöne Bühnenbilder dazu. Wahrscheinlich würde das Publikum in Lachen ausbrechen, wenn es das sähe.
Und Sacer geht in die Kirche, es ist also der Kammerton a ein Weihefestspiel.
Was wäre das mutig, provokativ und originell (kein Sarkasmus). Won't happen. Was stattdessen passiert: Mittelmäßige Regisseure onanieren sich eins auf ihre mittelmäßige Inszenierung, für die sie die Staatsknete in den Rachen geworfen bekommen, und das Publikum macht gute Mine zum bösen Spiel. Deswegen geht auch kein normaler Mensch mehr ins Theater, deswegen muss es staatlich subventioniert werden. Weil nur noch hornbrillentragende, grau melierte Klugscheißer völlig hirnrissige Inszenierungen mit wohlfeilem Applaus goutieren und sich danach gegenseitig mit 2 Promille Rotwein aufm Kessel auf die Schulter klopfen, weil sie zu ergründen meinen, was der Regisseur gemeint hat, als er Siegfried als großen, erigierten Penis auftreten ließ. Hach, und am Ende sind alle nackt und baden in Kunstblut. Ich lache dann während der Vorstellung immer besonders laut. Das ist meine Art des subversiven Widerstands.
Man muss halt vorsichtig sein. Was Hans Lick über Wagner geschrieben hat, ist zwar anders formuliert, trifft aber den Kern: wesenloser Aufblusterungskrach.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich fand deine Satire toll und konnte mich darin wiederfinden. Es ist eine schöne Spielart, die mich an Hape-Kerkelings "Hurz" erinnert hat.
Ich muss der Lesergemeinde ein für mich furchtbar beschämendes Geständnis machen. Ich kannte bisher "Hurz" nicht, leider. So trage ich einen Gewinn davon: Ich hurze!
Lieber Exilfranke sei fröhlich behurzt für deine wohlwollenden Worte
von Wilhelm Berliner

Gern gelesen!

 

Hallo Aquila,
ich habe mich sehr über deine Anregungen gefreut.

Zunächst einmal ist mir der Name des Protagonisten gleich ins Auge gefallen. Ein solcher Name erschien mir wohl überlegt, aber da ich kein Latein hatte, musste ich googeln.
Jemand, der sich Aquila nennt, sollte kein Latein können?

Und siehe da -ob gewollt oder nicht- der Name passt zur Intention der Kurzgeschichte. Natürlich muss bei einer Kurzgeschichte jeder Satz, jede Formulierung und jedes Wort sitzen, damit die Interpretation in die richtige Richtung fließt.
Das siehst du richtig, dabei ist zu bedenken, dass viele Wörter mehrdeutig sind (Agamben; Homo sacer).

Allerdings ist eine meiner großen Schwächen das Interpretieren.
Nicht nur deine: Wir alle neigen dazu, etwas entweder nicht zu interpretieren oder überzuinterpretieren oder falsch zu interpretieren oder uns einfach nicht darum zu kümmern.
Wahrscheinlich machen wir alles falsch oder alles richtig.
Sollten die Fliege und die Hummel im ersten Abschnitt eine Allegorie sein? Die Fliege als Serenus Sacer, die Hummel als ein größerer Künstler, den er zu erreichen versuchte.
Meine Gedanken dabei waren, die Unvereinbarkeit der Virtuosität des Abspielens des Hummelflugs von RK mit dem behaglichen Fliegen einer wirklichen Hummel darzustellen. Kunst und Natur sind ungleich.

Im zweiten Abschnitt verstand ich die Sinnhaftigkeit hinter der Frage des Moderators nicht, ebenso wenig wie die Kurzschlusshandlung des Protagonisten und sein Handeln danach. Damit meine ich nicht die fünf Jahre, in denen er von der Bildfläche verschwunden ist. Wie ist Serenus anhand dieser Fragestellung darauf gekommen, dass sich die Menschen viel zu schnell von Idolen und der Gesellschaft vereinnahmen lassen (selbst wenn die Mode, der sie folgen, eindeutig eine Geschmacksverirrung ist), dass Individualität und eine eigene Meinung nur selten ausgebildet wird? Aber vielleicht war es auch nicht seine Intention, sondern die des Autors.
Es ist der Einbruch der Kunstwelt und der Medien in den Intimbereich, was das Zerschmettern zu Recht zur Folge hat. Serenus lebt der Musik, die Neugier der Menschen ist auf sein Sexualleben gerichtet.

...übergroß auf den Fernsehbildwänden, winzig auf der Bühne..., ...Jung und Alt, Mozartjünger und Kegelbrüder...
Klasse!
Die Gegensätzlichkeit sollte hier dargestellt werden.
Und die Konzertbesucher schwiegen auf die Frage ihrer Enkel, ob sie denn auch tatsächlich bessere Menschen geworden seien.
Das Ende fand ich genial. Es passt zudem zum Titel.

Mir gefällt immer wieder der Satz von Wittgenstein.
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
Kurzum: Eine Kurzgeschichte, mit einer Intention und der Macht, die Leser zum Nachdenken zu bewegen. Gern wieder.
Das soll
Das letzte Wort
sein.
Fröhliche Grüße
Wilhelm

 

Liebe Novak,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Das ist eine hübsche Satire auf Medienrummel, Kunstkommerz und den Zwang zum Schein der Bedeutsamkeit.
Ich musste besonders grinsen, als der Sacer seinen Kammerton strich und dabei auf einem Küchenstuhl saß.
Diesen Einfall finde ich auch nicht schlecht, vor allem, wenn man ihn sich in weiß vorstellt, denn Hochaltar und Küchenstuhl, Asam und a sind Kontraste, die komisch sind, aber auch merk-würdig.
Und dass einem der berühmte Hurz dabei einfällt, ja das ist kein Wunder.
Wie oben schon bekannt: Ich kannte Hurz nicht und schäme mich dessen.
Eine amüsante kleine Sache, die du uns da präsentiert hast. Ich mochte auch den fast sachlichen, berichtenden Stil deines Erzählers. Er passte für mich sehr gut zu deiner Kunstinszenierung.
Und ich mochte auch und gerade den letzten Satz, weil er die Kunstabgehobenheit wieder so ein bisschen erdet.
Schön, dass du die Ernüchterung im letzten Satz goutierst.
Es sollte auch nur eine kleine, amüsante Geschichte sein.
Vielen Dank für deine Rückmeldung
Fröhliche Grüße
Wilhelm

Hallo Berg,
schön, dass du vorbeigeschaut hast.

"Hype" war das Wort, das mir beim Lesen dieser Geschichte durch den Kopf ging. Das Vorgeben von Kennerschaft, indem man besonders gut findet, was alle gut finden. Der Name des "Künstlers" und das Ende der Geschichte deuten auf die Welt der Religion: Man behauptet, durch einen ganz banalen Akt ein besserer Mensch geworden zu sein. Das hat wohl eher mit Konformismus und Gruppendruck zu tun als mit der Kunst selbst (?)
Die Dimension des (Pseudo)Religiösen betone ich durch den Namen Sacer und durch die Asamkirche. Es stellt sich die Frage, inwieweit solche Inszenierungen wie die vom Wunderkind und Pilzkopf schon (pseudo)religiösen Charakter haben, dass man sich zum Essen mit Sacer zu Waldbühne bewegt.
Sprachlich ist der Text nüchtern und inhaltlich folgerichtig. Eine Beschreibung der Blasiertheit einzelner Konzertbesucher wäre vielleicht unterhaltsamer gewesen.
Es gab halt eine Vorgabe, dass der Text nicht länger als vier Minuten Vorlesezeit dauern dürfe. Aber wenn ich aus der Masse einige individualisiert hätte, wäre ein einzelner Gegenpol zu Sacer entstanden.
Dein Hinweis auf das Religiöse war sehr treffend.
Fröhliche Grüße
Wilhelm

 

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