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Puffbesuch

Monster-WG
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10.09.2014
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Puffbesuch

Volles Haus, ausverkauft. Anspannung überall. Ich muss auf Matthias achten.
Er arbeitet über mir.
Leider gelingt es ihm nicht immer, sein Lampenfieber wegzutrinken, ohne dass es auffiele.
Matthias ist ein großartiger Schauspieler, nur etwas versoffen.
Einige Abende geraten so an den Rand der Katastrophe. Aber es gibt auch unvergessliche Vorstellungen mit tosendem Beifall und rasendem Publikum.
Die Beleuchtung ist heute nicht auf Draht, auch das Bühnenbild finde ich misslungen. Allerdings habe ich in meinem Souffleurkasten kein Mitspracherecht bei solch wichtigen Dingen.
Metallisch klappern Pantöffelchen die schmale Wendeltreppe herunter. Sigrid mit der gleichen Frisur wie Marge Simpson, nur eben silberweiß und perlenverziert, erreicht die letzte Stufe. Sie kann ihren Text, wirbelt über die Bühne; ich genieße ihr Parfüm.
Und jetzt Matthias! Er hat schon Luft geholt für die anspruchsvolle Rede.
Doch das erste Wort will und will nicht kommen. Er tritt von einem Fuß auf den anderen, um sein Schwanken zu kaschieren. Ich muss ihn retten!
Ich flüstere: „ Hier treffe ich dich? Unter rostigen Kronleuchtern in dieser erbärmlichen Absteige, die nie ein Grand Hotel war, auch wenn es über dem Eingang steht.“
Matthias? Nichts. Ich klatsche zweimal in die Hände (unser Geheimzeichen), leise, doch so laut, dass er es trotz seiner schlechten Verfassung hören kann, nein - hören muss. Ja, es funktioniert! Er gestikuliert und bewegt den Mund, als wäre sein Text für Taubstumme gemacht. Während er mit merkwürdigen kleinen Schritten seinen hohen Seegang zu überspielen versucht, schreie ich weiter an seiner Statt das, was ich ihm geflüstert habe.
„Ein Stundenhotel ist das, mit unzumutbaren Betten und verschimmelten Bädern. Hier also bedienst Du Geilheit und Gier!“ Ich tupfe mir Mund und Stirn, denn ich arbeite für zwei. Bevor ich fortfahren kann, höre ich verblüfft:
„Nun gut, dieses Unglück mit der ständigen Unruh’ im Inneren hat sich kein Mann gewünscht. Wenn er sich hätte etwas wünschen können, dann hätte er sich genau das strikt verbeten.“
Ich glaube es nicht – das ist Matthias’ Stimme! Und sie gewinnt an Kraft:
„Da wär’ er doch tausendmal lieber Frau - eine Frau, die Herrin ihrer Taten, meist auch ihrer Gefühle ist, unbeeindruckt vom Gebalze der Männer. Eine Frau, die bestimmen kann, wann und mit wem sie schläft. Die auch mal pausieren kann, um ihre Gedanken zu ordnen – oder fünf Männer zu Tode reitet, wenn ihr danach zumute ist.“
Nun legt Matthias richtig los. Mit vor Entrüstung zurückgeworfenem Kopf hält er seine Brandrede, jeder Satz eine Anklage an die Schöpfung:
„Männer sind ein von fremder Gottheit programmiertes Nichts, nur Silhouetten eines Menschen. Sie sind im göttlichen Auftrag ihr ganzes Leben unterwegs in Sachen Arterhaltung und Vermehrung, sich selbst verleugnend. Müssen eine unrühmliche Rolle übernehmen, die sie angreifbar und unsicher, berechenbar und oft auch lächerlich macht, die sie vom Leben ihres eigentlichen Lebens abhält, es ihnen schlichtweg verwehrt.“
Er hat diese oft zitierten Zeilen H. M. Tribaquod-Alliers mit einer solchen Inbrunst bis zu den höchsten Rängen geschmettert, dass wir alle, wirklich alle erschüttert sind.

Auch das ist Matthias! Wenn der Feuer gefangen hat, dann geht er hoch – auf den Kirchturm, auf den Fockmast, auf den Zehntausender ohne Proviant. Okay, vielleicht hat er etwas Trinkbares dabei.
Immerhin haben wir drei Vorhänge, und das ist für unperfekte Leute, wie wir es sind, ein schöner Erfolg.

Es wird schnell leise im Großen Haus, die meisten Lichter sind schon ausgeschaltet, und die grünen Männchen spenden fast mehr Licht als die Notbeleuchtung. Immerhin finden wir nach draußen.
Einige von uns gehen auf direktem Weg nach Hause, andere drehen noch eine Runde mit ungewissem Ausgang. Matthias hat sich etwas erholt, wahrscheinlich hat ihm der reichliche Applaus gut getan. Weil wieder mal Freitag ist, gehen wir ins Bordell.
Bordell ist natürlich Quatsch, wir sind keine Franzosen. Schulter an Schulter schreiten wir in den Puff.
Viele Neuzugänge registrieren wir, die Szene wird international. Jedes Mal sind wir aufgekratzt. Wir möchten die Fähigkeiten des Chamäleons haben: Das eine Auge filmt alles links, das andere rechts.

Wir scheuen das Risiko neuer Begegnungen und bekennen uns zum Bewährten: Agnes, Roswitha oder Daniela. Nicht gerade originell, schließlich kennen wir die schon zwölf, dreizehn Jahre.

An der Bar des Etablissements treffen wir uns wieder.
„Eh, Ralph“, stößt mir Matthias in die Rippen „weißt du, dass wir uns eben strafbar gemacht haben?“
„Nee, kann ich mir nicht vorstellen.“
„Na ja, noch nicht. Aber wenn wir das schwedische Modell übernehmen, dann sind wir die Blöden. Weil wir Männer sind.“
Ich bestelle das letzte Bier des Abends. „Geht’s auch ein bisschen konkreter?“
„Gerne doch. Wenn sie dich auf dem Treppchen zu Agnes, Roswitha oder Daniela erwischen, dann braten sie dir ein’s drüber. Eine saftige Geldstrafe, wenn du liquide bist. Wenn nicht, musst du paar Tage absitzen, bis dir die Eier weh tun.“
„Aber essen und trinken darf ich noch?“
„Bis jetzt – ja.“
Ich sinniere, wieso man zehn Bier trinken kann, aber nur zwei Limo.
„Ich habe auch schon was von diesem bullshit mitbekommen“, sage ich. „Sie wollen nicht, dass Frauen sexuell ausgebeutet werden. Es wäre gesellschaftlich nicht in Ordnung, wenn sich Männer Frauen für Sex kaufen.“
„Aber wenn Frauen Sex für Geld verkaufen – das ist in Ordnung?“, erregt sich mein Kollege und Freund. Und haut noch mal in die Kerbe: „Ich glaub’, die sind alle verrückt geworden! Die wollen den Milliarden-Sexmarkt möglichst koscher machen, als ob in anderen Branchen alles schön transparent und gesetzestreu liefe. Phantasten sind das. Die schreien: ’Bestraft die Freier!’ Was ist mit den männlichen Singles? Sollen die sich das Ding abschneiden und auf Eis legen, bis wieder normale Zeiten kommen?“
Sein Ärger springt auf mich über: „ Das schärfste ist ja, dass dieselben Leute seit Jahren unbeeindruckt zuschauen, wenn Flatrate-Puffs werben ‚Sex mit allen Frauen, solange du willst, sooft du willst und wie du willst.’ Da hat sich noch niemand dran gestört, wie dort mit den Frauen umgegangen wird. Und die dort arbeiten, tun das garantiert nicht freiwillig. Das ist doch der mieseste Sklavenmarkt der Neuzeit! In Deutschland! Das muss man sich mal vorstellen: Jeder Schmeerlappen kann mit den Frauen machen, was er will! Im Jahre 2015!“

Wir könnten jetzt die Klappe halten, doch Matthias kann das offenbar nicht:
„Wir sind alte Männer.“
„Ach ja?“
„Ja. Vor zwanzig, dreißig Jahren hätt’ ich mir kein’ Kopp gemacht wegen Flatrate. Da wär’ ich hin.“

 

Hallo josefelipe,

ich steige zwar durchaus hinter den Text, erkenne, was er will: Ambivalente Heuchelei und Doppelmoral und all das auf eine selbstgerechte, aber recht verquere Art darstellen, vollständig und klar habe ich das nicht durchschaut. Gut, irgendwie genügt mir das aber nicht. Der Text kommt wie eine Momentaufnahme daher. Es ist, wie es ist, leider ne Scheißwelt in der wir leben, tja, weiter mit dem Tagesgeschäft. Da ist nix, was mich zum Nachdenken und Reflektieren motiviert. These, Antithese, keine Auseinandersetzung, kein Verbindungsglied, wenn ich nix überlesen habe.

Gut geschrieben ist es, Lob. Wenn da Fehler sind, hab ich sie eisern und ignorant überlesen. Nur die Jahreszahl solltest du richtig schreiben: 2015 (Ja, es gibt auch kleine Ziffern mit Ober- und Unterlängen, aber wozu).


Viele Grüße
-- floritiv

 

Hallo josephelipe,

Volles Haus, ausverkauft. Anspannung überall. Ich muss auf Matthias achten.
Er arbeitet über mir.

Toller Einstieg! Souverän geschrieben.
Ich kann natürlich jetzt nicht sagen, ob die Sprechtexte der Rollen echt sind oder nicht, weil ich das Stück nicht kennen würde. Du beschreibst das älteste Gewerbe der Welt anhand einer Theaterszene, in der ein Mann die Frau anklagt, weil sie in einem Stundenhotel ihre Dienste feilbietet. Und dann wünscht sich der Mann, eine Frau zu sein, um über ihr eigenes Tun selbst entscheiden zu können, ohne sich strafbar zu machen.
Und im zweiten Teil beschreibst du den Puffbesuch, wo sich Männer nicht erwischen lassen dürfen, wenn sie die Dienste einer „Mitarbeiterin“ kaufen. Ein und dasselbe an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlicher Aussage. Im Theater Anklage der Frau (Nutte) durch den Mann und im Puff die drohende Gefahr, bestraft zu werden, wenn Mann die Dienste einer Frau kauft. (hab ich hoffentlich richtig verstanden?)
Nun, ich kann hier nicht wirklich mitreden, weil ich nie Berührung mit diesem Milieu gehabt habe. Moralisch kann man sich ja streiten. Es ist einerseits unmoralisch, wenn ein Mann Sex bei einer Frau erkauft, aber genauso ist es unmoralisch, wenn Frauen Sex an Männer verkaufen, die ihn vielleicht nicht einmal gesucht haben. Das nennt man dann wohl Doppelmoral.

Da hat sich noch niemand dran gestört, wie dort mit den Frauen umgegangen wird. Und die dort arbeiten, tun das garantiert nicht freiwillig.

Wenn sie es nicht freiwillig tun, wer treibt sie dann dahin? Oft sind es wirtschaftliche Verhältnisse, und wenn es keinen anderen Job gibt. Aber letztendlich entscheiden sich doch Frauen, dies zu tun, sich zu verkaufen.

Wir könnten jetzt die Klappe halten, doch Matthias kann das offenbar nicht:
„Wir sind alte Männer.“
„Ach ja?“
„Ja. Vor zwanzig, dreißig Jahren hätt’ ich mir kein’ Kopp gemacht wegen Flatrate. Da wär’ ich hin.“

Eben. Doppelmoral.

Gern gelesen!

Schönen Gruß
khnebel

 

Hallo Josefelipe!

Ich muss Dir leider sagen, dass ich heute kein Foto für Dich habe. ... schmarrn. Aber ich habe den Text irgendwie nicht verstanden, wobei ich ihn trotzdem ziemlich gut geschrieben finde.
Was willst Du aussagen?

Wenn die erste Szene sich im Theater abspielt, solltest Du das noch verdeutlichen. Ich persönlich fühlte mich "irgendwo im nirgendwo". Also ein paar konkretere Hinweise, Beobachtungen. Bühne, Vorhang, sowas.

Männer sind ein von fremder Gottheit programmiertes Nichts, nur Silhouetten eines Menschen. Sie sind im göttlichen Auftrag ihr ganzes Leben unterwegs in Sachen Arterhaltung und Vermehrung, sich selbst verleugnend.
Geht es Dir darum?
Interessantes "Zitat". Gibt es den H. M. Tribaquod-Alliers wirklich? (Ich google gleich).

Du siehst, je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr Sinn sehe ich. Desto mehr verstehe ich auch. Dank floritiv seh ich auch die Doppelmoral. Das Thema finde ich sehr interessant.

Allein, beim ersten Lesen verstand ich wenig bis kaum etwas.

Ich würde Dir empfehlen, die Story noch stärker zu verorten (s.o) und stärker zu unterscheiden zwischen den Gedanken des Ich-Erzählers und dem Erlebten. Genau prüfen, was zielführend ist (was willst du aussagen) und was nur "drumherum". Das, was zum Ziel führt, würde ich stärker ausbauen, das andere löschen oder abmindern/kürzen.

Runa

 

:lol:
Haha, josefelipe, in Bestform. Endlich wieder nach einer kleinen Schwächephase ganz stark zurück! Danke, Buddy! :thumbsup:

Das Ding hat mir gut gefallen, war echt stark, obwohl es mich, das muß ich wohl sagen, in eine Endlosschleife getrieben hat.
Wie das kam? Bin im Text auf diesen H. M. Tribaquod-Alliers gestoßen und habe mir gedacht, machst du noch ein Parallelbild auf und googelst den mal, wie man auf Neudeutsch sagt. Wo landete ich? Bei den Wortkriegern im Puffbesuch. :hmm:

Zurück dann also zum Text und das mache ich jetzt nochmal ...

Volles Haus, ausverkauft. Anspannung überall. Ich muss auf Matthias achten. Er arbeitet über mir.

Sehr schön! Rumgegrübelt. Wo is er denn? Kapiert erst beim Souffleurkasten. Habe es dann noch besser gefunden. Ein gelungener, starker Einstieg und man fängt an mit Matthias zu bangen. Man ist selbst ja kein Schauspieler und Theater würde, da bin ich mir sicher, schon mal überhaupt nicht gehen, wegen der Nerven, weißt du, aber so ein kleines Schlückchen vorher, das würde schon helfen. Also nachvollziehbar, aber sowas von!

Leider gelingt es ihm nicht immer, sein Lampenfieber wegzutrinken, ohne dass es auffiele.

Das fand ich ganz stark.


Erst dachte ich "wie kann er das denn hören?". Dann fiel mir ein, dass er ja im Souffleurkasten sitzt,

Metallisch klappern Pantöffelchen die schmale Wendeltreppe herunter.
also mittendrin sozusagen. Daher logisch und gut. Der Satz hat gereicht, um mir die Dame vorzustellen, die du ja dann so beschrieben hast, wie sie schon in meiner Fantasie erschienen war.

Schön dann der Wechsel zwischen Zustandsbeschreibung des Matthias und seinem immer stärker werdenden Auftritt. Währenddessen löste sich dann auch meine Angst um deinen Prot und ich konnte mich entspannen und genussvoll der Geschichte hingeben.

Auch das ist Matthias! Wenn der Feuer gefangen hat, dann geht er hoch – auf den Kirchturm, auf den Fockmast, auf den Zehntausender ohne Proviant.

:thumbsup:

Nach gehabter Wolllust treffen wir uns im Kaffeestübchen des Etablissements.

Die gehabte Wollust finde ich etwas schwach. Hat was vom verzehrten Hamburger oder so. Das würde ich nochmal überarbeiten, wie, überlasse ich dir. :D

„Ja. Vor zwanzig, dreißig Jahren hätt’ ich mir kein’ Kopp gemacht wegen Flatrate. Da wär’ ich hin.“

Riiiiischtisch! Alles zu seiner Zeit! Warum immer um alles Gedönse nen Kopp machen? :D

Also, josefelipe, danke! Feines Teil!

Die Sonne scheint, ich muß raus, Holz reinholen und werde mir heute Abend vorm prasselnden Kamin mal die Kritiker zur KG und andere KGs reinziehen. Wird gemütlich werden!

Gruß, Freegrazer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Khnebel,

danke schön für Dein Interesse. Du hast Dir ja richtig Zeit genommen. Das ehrt mich.
Ich hatte nicht vor, dieses brisante Thema wissenschaftlich oder gar moralisch auszuwalzen. Es ist, wie floritiv sagt, eine Momentaufnahme: So sieht’s aus – mehr nicht.
Der gute alte Puff ist auf dem Rückzug. Das reicht nicht mehr. So wie „All you can eat“ hat diese beschissene Idee „all you can fuck“ großen geschäftlichen Erfolg.
Es ist nur ein Unterschied, ob sich jemand drei Zentner anfrisst oder ob man mit anderen Menschen Schindluder treibt.

Wenn sie es nicht freiwillig tun, wer treibt sie dann dahin? Oft sind es wirtschaftliche Verhältnisse, und wenn es keinen anderen Job gibt. Aber letztendlich entscheiden sich doch Frauen, dies zu tun, sich zu verkaufen.

Da muss ich Dir widersprechen! In diesem Abschnitt reden wir über Frauen, die in den Flatrate-Bordellen arbeiten. Ein Großteil dieser Frauen tut es eben nicht freiwillig. Abgesehen von denen, die an der Nadel hängen, sind sie von kriminellen Zuhälterbanden, überwiegend aus Osteuropa, unter Druck gesetzt worden. Die haben deren Notlage ausgenutzt: Mann weg, Schulden, Kinder. Mit unglaublichen Versprechungen hat man diese Frauen gelockt, dann bedroht und eingeschüchtert, schließlich abkassiert - nur mal ganz grob gesagt.
Ich finde es unglaublich, dass unsere Gesellschaft diese zum Himmel schreienden Zustände einfach so wegsteckt, statt diese Läden zu schließen.
Genauso unglaublich finde ich es, Männern die alleinige „Schuld“ zuzuschieben und sie bestrafen zu wollen. Das ist idiotisch und lebensfremd.

Lieber Khnebel, ich hoffe, wir sind da mehr oder weniger einer Meinung.
Sei gegrüßt!
Joséfelipe

 

Hallo josephelipe

Da muss ich Dir widersprechen! In diesem Abschnitt reden wir über Frauen, die in den Flatrate-Bordellen arbeiten. Ein Großteil dieser Frauen tut es eben nicht freiwillig. Abgesehen von denen, die an der Nadel hängen, sind sie von kriminellen Zuhälterbanden, überwiegend aus Osteuropa, unter Druck gesetzt worden. Die haben deren Notlage ausgenutzt: Mann weg, Schulden, Kinder. Mit unglaublichen Versprechungen hat man diese Frauen gelockt, dann bedroht und eingeschüchtert, schließlich abkassiert - nur mal ganz grob gesagt.

Da sind wir absolut einer Meinung. Ich wusste nur nichts mit Flatrate-Bordellen anzufangen. Wie gesagt, ich weiß, dass es die Strich-Maffia gibt und die Situation in Osteuropa ist mir schon auch bewusst. Ich dachte eben nur, du hast die Frauen im guten alten Puff gemeint. In der Antike waren Huren hochangesehene Frauen. Aber selbst die Nitribitt wurde durch ihre ärmlichen Verhältnisse in dieses Milieu getrieben und hat es trotz ihrer Berühmtheit auch teuer bezahlt.

Schönen Sonntag
khnebel

 

josefelipe, muss ich schon froh darüber sein, dass du auf etwas von mir Gesagten in deiner Antwort auf khnebel in einem Nebensatz Bezug nimmst? Die Kommentare von Runa Phaino und Freegrazer lässt du anscheinend ganz unter den Tisch fallen. Nun ja, der ein oder andere wird sich in Zukunft vielleicht überlegen, ob er deine Texte kommentiert.

-- floritiv, heute ein Kontaktneurotiker ;)

 

Hallo Josephelipe

Geschrieben ist es gut. Die Dialoge (ich meine nicht die Theaterdialoge) wirken echt. Über den Daumen gepeilt, denke ich, dass die Geschichte ausbaufähig ist.

Was wäre, wenn es wäre wie in Schweden? Die spekulative Frageform: Was wäre, wenn … rückt die Sache, um die es geht, weit weg.

„Männer sind ein von fremder Gottheit programmiertes Nichts, nur Silhouetten eines Menschen. Sie sind im göttlichen Auftrag ihr ganzes Leben unterwegs in Sachen Arterhaltung und Vermehrung, sich selbst verleugnend. Müssen eine unrühmliche Rolle übernehmen, die sie angreifbar und unsicher, berechenbar und oft auch lächerlich macht, die sie vom Leben ihres eigentlichen Lebens abhält, es ihnen schlichtweg verwehrt.“

Das habe ich zuerst als einen Exkurs ohne festen Bezug zum Thema der Geschichte betrachtet. Es könnte aber sein, dass ich mich geirrt habe. Vielleicht wird hier ein Zwiespalt der Rolle, die Männern zugedacht wird, umrissen. Was wäre aber das «eigentliche Leben der Männer»? Vielleicht ein Leben nach den Massgaben der Gesellschaft; sprich im Dienste der Gesellschaft, vielleicht mit gezügeltem Sexualtrieb oder ganz ohne solchen? Dann wären sie aber entweder im Auftrag einer Gottheit oder im Dienste der Gesellschaft unterwegs, auf jeden Fall aber nie in eigener Sache? :hmm:

Gruss teoma

 

Hola floritiv,

danke für Deinen Kommentar, dem ich leider in manchen Punkten verständnislos gegenüberstehe.

ich steige zwar durchaus hinter den Text, erkenne, was er will:
einen halben Satz später:

vollständig und klar habe ich das nicht durchschaut.

Was soll ich dazu sagen? Außer: gutes Beispiel für den Widerspruch in sich.

Da ist nix, was mich zum Nachdenken und Reflektieren motiviert.

Aber es hat Dich zum Kommentieren (als Variante des Reflektierens) motiviert. :hmm:

Wenn da Fehler sind, hab ich sie eisern und ignorant überlesen.

Nein, nein – da sind keine Fehler. Die hättest Du schon moniert (wie die bescheidene Null bei 2015).

(Ja, es gibt auch kleine Ziffern mit Ober- und Unterlängen, aber wozu).
Was Du nicht sagst! Sehr interessant.

Aber jetzt mal ohne zu motzen: Momentaufnahme stimmt – mehr habe ich nicht zu bieten. Es ist ja alles bekannt. Die persönlichen Ansichten darüber sind so unterschiedlich wie die Männer auch – und selbstverständlich die Frauen (die passiven und die aktiven).
Die von Dir vermisste These, Antithese oder Auseinandersetzung muss ich schuldig bleiben.
Ich wollte lediglich die Auswüchse anprangern – ganz gleich, in welche Richtung sie zielen.
Eine Gesellschaft, der soviel am Wohle des Menschen liegt, sollte ein gutes Augenmaß haben.
Ich hoffe, da gibt’s zwischen uns keine Meinungsverschiedenheiten.
Und vielleicht hören wir wieder einmal von einander!

Na, Tschüss denn.
Joséfelipe

PS: So, das war meine Antwort an Dich, gestern angefangen, heute morgen fast fertig gestellt.
Dann kam die Dorfkapelle vorbei und ich musste einen ausgeben. Dann war etwas im Haus, besonders in der Küche zu tun. Dann kam Deine Beschwerde. Dann hab ich das Mittagessen zubereitet (bei uns bin ich der Koch), dann haben wir gegessen. War gar nicht mal schlecht.
Dann dann dann – aber jetzt bist Du an der Reihe!
Ich wusste nicht, dass Du neurotische Veranlagungen hast. Tut mir leid.

PPSS: Die anderen werden von mir auch noch liebevoll bedacht.

 
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PPSS: Die anderen werden von mir auch noch liebevoll bedacht.
Dabei hättest du es bleiben lassen können (in deinem Beitrag an khnebel). Niemand hat hier etwas dagegen, Antworten an verschiedene Nutzer aufzuteilen und sich damit Zeit zu lassen. Wortkrieger ist eine freiwillige Angelegenheit. So hat sich eine andere Autorin Zeit ausgebeten, weil sie gerade viel um die Ohren hat. Das kann man machen, völlig in Ordnung, da gibts nix zu meckern. Eine etwas andere Sache ist es, sich aus mehreren Kommentaren nur ein, zwei rauszupicken und die anderen stillschweigend unter den Tisch fallen zu lassen. Das finde ich unhöflich. Da mir das schon desöfteren passiert ist, habe ich mir erlaubt, diesmal meinem Unmut über so ein Verhalten etwas Luft zu machen, und das obwohl ich selbst nicht davon betroffen bin.

Ich wusste nicht, dass Du neurotische Veranlagungen hast. Tut mir leid.
Ne, ist klar. Ironie also auch nicht kapiert. Ist mit einem gekränkten Ego auch schwierig, dann lieber ne Trotzreaktion abliefern. :rolleyes:

Naja, wie gesagt: Deine Texte zu kommentieren ist freiwillig.

 

Hola Runa,

na, wie ist die Googelei ausgegangen? Wie bei Freegrazer?

Du schreibst:

Wenn die erste Szene sich im Theater abspielt, solltest Du das noch verdeutlichen. Ich persönlich fühlte mich "irgendwo im nirgendwo". Also ein paar konkretere Hinweise, Beobachtungen. Bühne, Vorhang, sowas.

Ich schreibe in den ersten sechs Zeilen:
Volles Haus / ausverkauft / Lampenfieber / Schauspieler / Vorstellungen / Beifall / Publikum!
Ich glaube nicht, dass ich Dich noch mehr mit der Nase draufdrücken muss, dass wir im Theater sind.

Ich würde Dir empfehlen, die Story noch stärker zu verorten (s.o)

Sehr gern: WIR SIND IM THEATER!

Das, was zum Ziel führt, würde ich stärker ausbauen, das andere löschen...

Das ist schwer, denn in dieser Geschichte habe ich kein Ziel. Für mich hieße das, eine Ideallösung anbieten zu können – was ich nicht kann.
Dass es bei diesem Thema keinen Konsens geben kann, ist doch einleuchtend.
Doch es kann etwas geben: dickes Isolierband, das man den ‚Bestraft die Freier’-Schreiern und den ‚Du kannst sooft du willst’-Schreiern aufs Maul klebt.

Runa – ich hoffe, wir bleiben in Kontakt (auch für den Fall, dass Du das Foto nachreichen willst.)
Ich grüße Dich
Joséfelipe

 

Hi,

ich war mir bis zu der Szene, als sie in den Puff gehen, nicht sicher, wo der Erzähler überhaupt steht, oder habe ich da was überlesen? Ich war mir nicht sicher, ob das eine Mann oder eine Frau ist, ob das ein Schauspieler auf der Bühne oder ein Zuschauer in der ersten Reihe ist.

„Eh, Ralph“, stößt mir Matthias in die Rippen „weißt du, dass wir uns eben strafbar gemacht haben?“
wieso strafbar? Gibt es einen Vorschlag, Freier zu bestrafen oder wie? Ich hab davon nichts mitbekommen.

Mhm, dein Text teilt sich in zwei Abschnitte. Du versuchst da den roten Faden zu ziehen mit dem Thema, dass Männer nichts gegen ihre Lust tun können, und man das einfach akzeptieren müsse. Ich weiß auch nicht. Ich hab jetzt keinen neuen, einfallsreichen Gedanken zu dem Thema in deinem Text lesen können, und dieses Gespräch über das schwedische Modell erschien mir irgendwie auch recht sinnfrei, sorry.
Interessant fand ich den betrunkenen Schauspieler am Anfang. Aus der Figur könntest du etwas spinnen, die etwas erleben lassen oder erzählen, wer das ist. Das andere - ich weiß auch nicht. Puffbesuch, na gut. Ist das noch was Besonderes? Dass es Puffs gibt? Irgendwie ist das doch mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Ja, das ist flüssig geschrieben, aber dem Text fehlt es für mich leider an Tiefgang, neue, einfallsreiche Erkenntnisse im Bezug auf das Getriebensein des Mannes und in irgendeiner Form eine wirklich Geschichte. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden, nehms mir nicht übel.

Viele Grüße,
zigga

 

”Woman is the slave to the slave”
John Lennon: Woman is the Nigger of the World​

Wir scheuen das Risiko neuer Begegnungen und bekennen uns zum Bewährten
ist für mich der entscheidende Satz, denn er zeigt die eher konservative Haltung des gemeinen Freudenhausgängers, selbst wenn er in seinem Beruf anderen was flüstern kann und doch nicht einmal so etwas wie Mitbestimmung kennt:
Allerdings habe ich in meinem Souffleurkasten kein Mitspracherecht bei solch wichtigen Dingen.
Der Text ist festgeschrieben, quasi von einem vor-geschrieben.

Die Wahl der Arbeitsstätte zeigt aber Deine ganze Raffinesse und das eigentliche Kunststück in diesem kleinen Text,

lieber josefelipe:

Der Souffleur selbst ist ein „Hilfsarbeiter“ am eh mit prekären Arbeitsplätzen gespickten Theater (des Lebens?), Arbeitssklave und „soufflieren“ ist in diesem Kontext auf seine ursprüngliche Bedeutung zurückzustufen: „souffler“ = „blasen“ – und während der Schauspieler sich vorm Publikum bloßstellt (eine alte Bedeutung von „prostituieren“, Theaterleute und Gaukler waren keine angesehenen, ehrbare Leute) wird ihm der Text eingehaucht …

Ein kleines Stück über wechselseitige Abhängigkeiten verborgen hinter Rollen und Masken. Das Leben als Bühne. Da gibt’s nix zu mäkeln, bis auf vielleicht ein keineswegs falsch gewähltes Wort:

…, und das ist für unperfekte Leute,
aber “unvollkommen” oder “fehlerbehaftet” fällt mir da nur ein, aber wären dann auch nicht besser …

Gruß

Friedel,
der's fürs beste Stück von Dir hierorts bisher ansieht

 

Hola Freegrazer,

danke Dir für’s Kommentieren. Und für die aufbauenden Worte.

Dass wir hier auf einer höchst anspruchsvollen Literatur-Plattform gelandet sind, merkst Du daran, dass Du über Google einen der berühmtesten Schriftsteller Frankreichs und seiner Überseeprovinzen bei den Wortkriegern findest ( Ich meine nicht mich, sondern H. M. Tribaquod-Alliers).

Dagegen war mein misslungener Satz mit der ‚gehabten Wolllust’ ziemlich blöde.
Nach Deinem Tipp habe ich ihn blitzschnell gelöscht. Danke.

Viele Grüße
Joséfelipe

PS: Und Du holst Holz für den Kamin? Sei nicht so nesthockerisch -
Du solltest Dich der Zukunft entgegenrecken und nach dem Frühling Ausschau halten!

Hola teoma,
hab Dank für Deinen Kommentar.

Geschrieben ist es gut.
Nochmals danke.

Was wäre, wenn es wäre wie in Schweden? Die spekulative Frageform: Was wäre, wenn … rückt die Sache, um die es geht, weit weg.

Ich finde nicht, dass die Sache, um die es geht, weit weggerückt wird. Nix spekulativ! Sextourismus von Skandinavien statt nach Thailand nach Deutschland ist Tatsache, mit rasant steigenden Buchungszahlen.
Das Europäische Parlament fordert alle EU-Staaten dazu auf, das schwedische Modell zu übernehmen. Dann müssten auch die deutschen Männer wieder zum Reisebüro marschieren. Da könnte ich keine Verbesserung der jetzigen Situation erkennen.
Politiker können die Biologie des Mannes nicht ausschalten. Das beginnt schon bei den Augen – die müsste man ihm zuerst verbinden (bei gleichzeitigem Schminkverbot oder Burkagebot für die Frauen).
Jedoch können Politiker Entgleisungen jeder Art korrigieren, die Mittel dazu haben sie (in unserem Fall: hätten sie).
Ich habe die Anregung, diese Geschichte zu schreiben, von einem Artikel im SPIEGEL, Nr. 7; 7.2.15. Der hat mich ziemlich aufgeregt, zumal ich schon von anderer Seite Verschiedenes mitbekommen habe – und da musste ich mal zum Megafon greifen.
Zum deklamierten Bühnentext kann ich nicht viel sagen. Der stammt zwar von einem nur mir bekannten französischen Literaten, doch für dessen Texte zeichne ich nicht verantwortlich.
Vielleicht wird hier ein Zwiespalt der Rolle, die Männern zugedacht wird, umrissen.
Zum Zwiespalt: Ja, den wollte ich grob umreißen. So ein Männeken ist doch eine komplizierte Person.

Und zur Frage:

Was wäre das eigentliche Leben der Männer?
könnte man ein Bataillon Philosophen anrücken lassen – und jeder hätte eine andere Version. Und die Kernfrage ‚Was ist Leben?’ würde sie bis zum Weltenende beschäftigen, vielleicht sogar mit Handgreiflichkeiten.
vielleicht mit gezügeltem Sexualtrieb oder ganz ohne solchen?
Hättest Du schon eine Idee?
Oh Mann – das ist wirklich ein Thema!
Einen schönen Gruß für heute.
Joséfelipe

Hola Zigga,

ich hab’s bisschen schwer mit meiner Antwort auf Deinen Kommentar.
Du hast mehr von der Geschichte erwartet, als ich vor hatte zu schreiben.
Andrerseits kommst Du mit leeren Händen.
Du beklagst manches, was Dir an der Geschichte fehlt, aber konstruktive Kritik sieht anders aus.

Das Gespräch über das schwedische Modell erscheint Dir sinnfrei, schreibst aber vorher:

Gibt es einen Vorschlag, Freier zu bestrafen oder wie. Ich habe davon nichts mitbekommen.
Bevor Du kommentierst, könntest Du Dich informieren – oder Du verzichtest auf das Kommentieren.


Puffbesuch, na gut. Ist das noch was Besonderes? Dass es Puffs gibt? Irgendwie ist das doch mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Mensch Zigga, darum geht’s doch gar nicht!
Der Puffbesuch der Geschichte erstreckt sich über ganze zwei Zeilen!
Es geht um die Auswüchse, die eine Gesellschaft nicht zulassen darf. Verdammt.

Ich weiß auch nicht

Das andere - ich weiß auch nicht.

Nichts zu wissen, ist nicht schlimm. Aber warum schreibst Du mir dann?

...dem Text fehlt es für mich leider an Tiefgang, neue, einfallsreiche Erkenntnisse im Bezug auf das Getriebensein des Mannes...

Damit kann ich leider nicht dienen, sonst würde ich für psychologische oder medizinische Zeitschriften schreiben. (Einfallsreiche Erkenntnisse ist so dahergesagt. Entweder Einfall oder Erkenntnis.)

Du hättest lieber mehr vom betrunkenen Schauspieler erfahren. Tja, das ist Pech – um den geht's in der Geschichte gar nicht.

Für heute kommen wir zwei wohl nicht unter einen Hut. Trotzdem würde es mich freuen, wieder von Dir zu hören.
Ich benutze Dein Abschiedswort: nehms mir nicht übel.
Ich würde schreiben: Nimm’s mir nicht übel.

Joséfelipe


Hola Friedel,

vielen Dank für die freundlichen Worte; die kommen bei mir immer gut an.
Ich hatte die Geschichte so gedacht, wie Du sie siehst.

Manchmal wird die Welt in einen bösen Strudel gezogen, manchmal wollen Gutmenschen sie noch guter machen ('Bestraft die Freier!'), ohne die Folgen zu bedenken.
Ich selbst bin leicht verstört ob fehlender Resonanz seitens der Weiblichkeit. Ich hatte gehofft, dass man mir die Handtaschen um die Ohren schlägt, doch es bleibt ruhig, unheimlich ruhig.
Aber das sollte auch nur ein einmaliger Ausflug aufs Feld der Gesellschaftskritik sein. Bin schon dabei, von einem schönen französischen Restaurant zu schreiben, leider mit weniger Anspruch.

Schöne Grüße, mein Lieber!
Joséfelipe, oft fehlerbehaftet

 

Nochmal zurück, josefelipe,

oha, wenn ich all die Kommentare lese, sehe ich erst, wie einfach gestrickt mein Kommentar doch herüberkommt. Tiefschürfende Aussagen, neue Erkenntniss über die Begierden der Männchen und all so was. Nee, als ich den Text las, war es für mich erstmal nur eine KG, im übrigen interessierte mich Matthias mehr als Weltbewegendes. Das habe ich dann erst erkannt, als ich die Kommentare las und darüber nachdachte. Im Übrigen nicht schlecht!

Also ehrlich: Jetzt freue ich mich auf das französische Restaurant! Obwohl ich gerne mehr von H. M. Tribaquod-Alliers gelesen hätte, den ich bereits seit Langem über alles verehre, aber das weißt du ja!

A bientot,

Freegrazer

 

Hallo josefelipe

Beim Lesen des vorliegenden szenischen Textes hatte ich den Eindruck, dass es Dir in relativ kurzer Zeit gelungen ist, in Deiner Ausdrucksart des Schreibens eine sichtbare Steigerung einzubringen. Die dargestellte Handlung ist denn auch flott dahinziehend. Von dem her nahm ich es angenehm wahr.

Hätte ich es als Kolumne in einer Zeitung gelesen, eine ironische Abhandlung, die sich den gesellschaftlichen Freuden und Leiden, welche sich um das älteste Gewerbe der Welt ranken, widmet, hätte ich die Seite mit einem Schmunzeln umgeblättert. - Der Moment wäre vielleicht noch dazu angetan gewesen, mich an die Kameliendame von Alexandre Dumas fils zu erinnern, eine Gesellschaftskritik subtil in einer Geschichte eingebunden. Doch die Differenz zu dem vorliegend kurzen Text ist, dass es mir hier nicht als Geschichte aufscheint, es einzig in einer Art Stammkneipengespräch ausläuft. Schade für die verpasste Chance.

Es ist, wie floritiv sagt, eine Momentaufnahme: So sieht’s aus – mehr nicht.

Da war ich etwas enttäuscht, da dies anscheinend in Deiner Absicht lag. Das Bemühen hier im Forum bestmögliche kurze Geschichten zu erzählen, Handlungen, die sich schliessen, deren Wendungen den Leser zu packen und überraschen vermögen, könnten so unter verschleiernden Textformen nicht mehr recht wahrgenommen werden.

Eine wirkliche Steigerung Deines Schreibens sähe ich darin, wenn es Dir gelingen könnte, in der bestehenden szenischen Darstellung, eine Wendung herbeizuführen, die es als kurze Geschichte mit gelingendem Effekt für die Leser abschliesst.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo,

Bevor Du kommentierst, könntest Du Dich informieren – oder Du verzichtest auf das Kommentieren.

äh? Ich glaube nicht, dass ich mich über deine Thematik informieren muss, um dann mit dir zu diskutieren. Von einem hochwertigen Text erwarte ich, dass ich in die Thematik eingeführt werde, und dass mir als Leser keine Fragen übrig bleiben.
Wenn du das so siehst, werde ich in Zukunft darauf verzichten, deine Texte zu kommentieren, ich habe da kein Problem mit.

Mensch Zigga, darum geht’s doch gar nicht!
Der Puffbesuch der Geschichte erstreckt sich über ganze zwei Zeilen!
Es geht um die Auswüchse, die eine Gesellschaft nicht zulassen darf. Verdammt.
Sorry, aber dein Titel heißt: Puffbesuch, da ist es wohl nicht unangebracht, davon auszugehen, dass ein Puffbesuch eine zentrale Rolle in der Geschichte spielen soll.

Nichts zu wissen, ist nicht schlimm. Aber warum schreibst Du mir dann?
Ohje. Ich bin mir nicht sicher, was du mit so einer Antwort an mich bezwecken willst, josefelipe. Entweder man steckt negative Kritik hier seinem Alter angemessen weg, und akzeptiert, dass der Text beim Kommentator nicht angekommen ist, oder ... naja. Trotzig sein verbessert dein Schreiben auch nicht. Ist dein Ding, wie du mit Kritik und vor allem wie du mit deinen Kritikern umgehst. Wenn du diese Schiene weiter fährst, brauchst du dich halt nicht wundern, wenn dir bald viele abspringen.

Trotzdem würde es mich freuen, wieder von Dir zu hören.
Bin ich mir nicht sicher. Weißt du, wir haben hier alle noch ein Leben außerhalb des Forums und wir wollen alle selbst auch noch schreiben und Geschichten anderer zu lesen und zu kommentieren ist wahnsinnig zeitaufwendig. Da überlege ich mir das nächste Mal, wenn ich einen Text von dir sehe, dreimal, ob ich mir das antue, ihn zu kommentieren, wenn du so darauf antwortest. Ich bin echt nicht zart besaitet, aber solche Antworten auf meine Kritiken kann ich mir halt auch getrost sparen. Na gut.

 

Hola Freegrazer,

bei uns ist alles in Butter. Lieber einen einfachen Kommentar als einen gedrechselten - sage ich immer.
Und zu wissen, dass wir den gleichen Autor verehren, macht mich glücklich.

Salü!
Joséfelipe

 

Hola Zigga,

wir sind uns nie begegnet - weder so noch so. Aber eines muss ich Dir sagen: Bislang hatte ich mich nicht um Dich gekümmert, der Opa interessiert sich nicht für die jungen Leute.
Nach Deiner Retoure habe ich (nur spaßeshalber):Pfeif: einen Text von Dir angelesen, den neuesten natürlich. Dann habe ich weitergelesen und wirklich (echt) - der zog mich mit und ich fand ihn toll und großartig! (Nur Bescheuerte unterwegs II)
Das war klasse. Leider werde ich aufgrund meines schon sehr hohen Alters die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Dich nicht mehr erleben - aber gedenke meiner Worte!
(Die haben sich bis jetzt immer erfüllt:schiel:)

Ich wünsche Dir aufrichtig viel Erfolg!
Joséfelipe

 

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