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Angelausflug

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05.05.2013
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Angelausflug

„Wie geht es dir?“, fragt er mich zum dreißigsten Mal an diesem Tag und schaut mich von der Seite an. „Immer noch gut – wie vor einer Minute auch“, erwidere ich leicht genervt. „Schön“, sagt er und wir laufen weiter den Strand entlang. „Und dir?“, frage ich nach ein paar Minuten. „Auch gut.“ Wir bleiben stehen und schauen aufs Meer hinaus. „Es ist windig heute“, stelle ich fest und sehe, dass er zustimmend nickt. „Fahren wir trotzdem raus?“. „Ich weiß nicht“, er zögert. „Ach bitte Papi“, dränge ich ihn und er nickt: „So windig ist es nun auch wieder nicht.“
Als wir später die Felsen zum Hafen hinunter klettern, betrachte ich meinen Vater. Er schaut prüfend auf das Meer hinaus und ich stelle ihn mir mit seiner Kapitänsmütze vor, die er vor einigen Jahren zum bestandenen Bootsführerschein bekam. Mein Vater klettert zuerst ins Boot, ich reiche ihm die Angelsachen und befreie das Boot von seinen Fesseln, dann steige ich zu ihm hinab. Wir schweigen uns an, während er es geschickt durch die Felsen auf das offene Meer lenkt. „Hier soll eine gute Stelle sein“, sagt er plötzlich und hält den Motor an. „Willst du zuerst?“ Er reicht mir die Angel. Ich betrachte die Haken und prüfe, ob sich die Schnur an der Spitze verheddert hat, dann hole ich aus und werfe so weit ich kann, denn die Strömung wird die Schnur bald zurück zu unserem Boot treiben. Jetzt heißt es warten.

„Gibt es sonst was Neues?“ -„Nein, nicht wirklich. Und bei dir?“ -„Auch nicht.“ -„OK.“ -„OK“.

Nach einer halben Stunde habe ich keine Lust mehr zu warten. „Fahren wir weiter?“, frage ich. „OK“, antwortet mein Vater. - „Darf ich jetzt fahren?“ Er sieht mich skeptisch an. „Die Wellen sind zu hoch“, sagt er. - „Ach Quatsch. Du weißt doch, dass ich gut fahren kann!“ „Na gut“, gibt er sich geschlagen. Wir tauschen die Plätze und ich werfe den Motor an und steuere das Boot geschickt durch die Wellen. „Das machst du gar nicht mal schlecht“, lobt er mich und ich bin sehr stolz über sein Kompliment. In einer kleinen Einbuchtung bleiben wir schließlich stehen. Er wirft die Angel raus, während ich die Wellen betrachte, die unser Boot bei der Fahrt verursacht hat. Meine Gedanken schweifen ab zu einem Vorfall, der sich einige Jahre zuvor ereignete. Mein Vater und ich waren damals ebenfalls auf einem Angelausflug, als sich urplötzlich der Himmel verdunkelte und die Wellen drei Meter hoch ragten. Als das Boot zu kentern drohte und mein Vater gegen die Wellen ankämpfte, fiel mir auf, dass ich keine Angst hatte. Ich vertraute darauf, dass er uns retten würde. In diesem Moment wurde mir bewusst, was Freud und Erikson mit ihrem Urvertrauen meinten. Ich saß in diesem wackeligen Boot und dachte über die Psychoanalyse nach, während mein Vater es irgendwie schaffte uns heil ans Land zu bringen.
Wir warten. Eine Minute – fünf Minuten – zehn Minuten. Doch dann! Ein kurzer Ruck an der Angel, gefolgt von mehreren kleinen Stößen. „Ein Schwarm!“, ruft mein Vater. Er eilt zur Angel und zieht sie heraus. An allen drei Haken zappeln grünlich glänzende Makrelen. Begeistert wie ein kleiner Junge befreit er die Fische von den Haken und wirft sie ins Boot. „Schnell wirf die Angel wieder rein!“, ruft er mir zu und ich gehorche. Ein paar Sekunden später ziehe auch ich drei Makrelen ins Boot. Mein Vater ist euphorisch. „Dann kann ich ja wieder den Ofen anschmeißen!“, ruft er. - „Ja bitte. Ich liebe geräucherte Makrelen“. „Ich weiß“, er zwinkert mir zu und beschreibt mir detailliert die verschiedensten Zubereitungsarten von Makrelen. „Ich liebe dieses Land“, seufze ich und betrachte die Berge, die sich am Horizont auftürmen. „Ich würde am liebsten für immer hier bleiben.“ „Dann tu´s doch!“, lacht mein Vater. „Ich hoffe doch, dass du mich dann mitnimmst und wir zusammen ein Haus direkt am Fjord bauen und immer wenn uns danach ist fahren wir zum fischen raus.“ „Das wäre schön“, antworte ich und hole die nächsten Makrelen ins Boot. So geht es eine Weile weiter, bis wir schließlich zwanzig Fische zählen. Dann bleibt die Angel still und die Aufregung legt sich wieder. „Merk dir die Stelle“, sagt mein Vater. „Morgen fahren wir nochmal hier hin.“

Am nächsten Abend machen wir uns erneut auf den Weg. Da es mein Verdienst war, dass wir die Stelle gefunden haben, darf ich das Boot steuern. Wir halten in der kleinen Bucht und werfen unsere Angeln raus. Dann warten wir... und warten und warten. Doch nichts passiert. Das Meer ist ruhig und unsere Angeln bleiben still. Ich betrachte die Wellen. Sehe zu wie sie gemächlich hin und her schaukeln. Immer und immer wieder – stets im selben Rhythmus.
„Und sonst so?“, fragt mein Vater und ich wünsche mir nichts mehr, als das ein Fisch anbeißt, unser Boot kentert oder irgendetwas passiert, das die Stille durchdringt, die sich zwischen uns gebildet hat.

 

Hallo Nomi,

dein kleiner Text hat mir ganz gut gefallen. Er liest sich flüssig und ist auch strukturell schlüssig aufgebaut, mit der Sprachlosigkeit am Anfang und am Ende und den Spitzen mittendrin.

So ganz rund finde ich die Beschreibung allerdings nicht. Ich denke, dass liegt vor allem an dem fehlenden Sinn der Sprachlosigkeit. Zum Beispiel der Einstieg:

„Wie geht es dir?“, fragt er mich zum dreißigsten Mal an diesem Tag und schaut mich von der Seite an. „Immer noch gut – wie vor einer Minute auch“, erwidere ich leicht genervt.
Hier weiß man als Leser noch nicht, wieso er das so häufig fragt. Mir ging es so, dass ich eher dachte, das Kind (ich habe an eine Tochter gedacht, es geht aber nicht genau aus dem Text hervor oder habe ich es überlesen?) ist vielleicht krank oder hat sonst ein Problem, nach dem der Vater bohrt.

Dann das Denken an die Kentern-Episode: Hier gibt es ja gar kein Gespräch. Auch, dass die beiden danach drüber reden, oder auf ihre Rettung erst einmal einen Schnaps trinken oder was weiß ich, wird nicht deutlich. Da dieses „Abenteuer“ also schweigend geschieht ist es für mich nicht so recht ein „Bruch der Stille“ zwischen den beiden.

Des Weiteren leuchtet mir auch dieses Schweigen nicht ein, da die beiden ja gemeinsame Themen zu haben scheinen: gemeinsame Erlebnisse (sie könnte sagen: „Weißt du noch damals, unser fast-Unfall“), gemeinsame Träume vom Auswandern(?), das Zubereiten von Essen – vor all diesen Thema erscheint mir ihr sonstiges Schweigen nicht so ganz plausibel.

Ich denke, vor allem hat mir am Schluss so etwas wie eine „Pointe“ gefehlt, die das Schweigen vielleicht erklären könnte, so etwas wie ein Halbsatz:

irgendetwas passiert, das die Stille durchdringt, die sich zwischen uns gebildet hat …
„seit ich kein kleines Mädchen mehr war.“
„seit Mutter gestorben ist.“
„seit meiner Abtreibung.“
Verstehst du, was ich meine? Irgendeine Ahnung oder Andeutung eines Auslösers, der alles verändert hat, wodurch das Schweigen seine Bedeutung und einen Sinn bekommt. Da das nicht klar wird, denke ich zumindest nur in Richtung der beiden Prots: Macht doch einfach den Mund auf!

Ansonsten noch zwei Kleinigkeiten:

… ich reiche ihm die Angelsachen und befreie das Boot von seinen Fesseln …
Eine in anderen Zusammenhängen sicher schöne Formulierung, hier erscheint mir in den sonst nüchternen und klaren Beschreibungen jedoch eher gestelzt.

Ich saß in diesem wackeligen Boot und dachte über die Psychoanalyse nach, während mein Vater es irgendwie schaffte uns heil ans Land zu bringen.*
Wir warten. Eine Minute – fünf Minuten – zehn Minuten.
Hier würde, glaube ich, noch eine Leerzeile ganz gut passen, wegen des Zeit- Und Gedankensprungs.

Soweit mein Eindruck. Vielleicht hilft es dir weiter. :)
Die sonntäglichsten Grüße
von heiterbiswolkig

 

Hallo Nomi,

ich kann mich dem anschließen, dass sich das wirklich gut runterliest, aber auch ich finde, in diesem Text steckt noch so viel drinnen, was nicht gesagt wird, aber unbedingt gesagt werden sollte. Ich kann mir als Leser zusammenreimen, dass da vermutlich etwas vorgefallen sein muss zwischen Vater und Kind (auch ich gehe von einer Tochter aus, wahrscheinlich wegen dem "Papi"), weil sie keine Worte füreinander finden, außer es geht um deren beider Leidenschaft. Und genau das bleibt mir ein großes Rätsel. Sie nennt ihn Papi, sie sprechen sogar von einem gemeinsamen Zusammenleben und sind auf der anderen Seite vollkommen distanziert. Warum dieser starke Kontrast?
Die Fische, die anbeißen, sind für mich die Schlüsselstelle im ganzen Text. An dieser Stelle tauen die beiden auf, sind auf einmal positiv und die Distanz ist für kurze Zeit gebrochen. Ich glaube, viel muss gar nicht gesagt werden, aber ein kleines bisschen musst du den Lesern schon auf die Sprünge helfen, damit es nicht gar so rätselhaft wirkt.

„Wie geht es dir?“, fragt er mich zum dreißigsten Mal an diesem Tag und schaut mich von der Seite an. „Immer noch gut – wie vor einer Minute auch“, erwidere ich leicht genervt. „Schön“, sagt er und wir laufen weiter den Strand entlang. „Und dir?“, frage ich nach ein paar Minuten. „Auch gut.“ Wir bleiben stehen und schauen aufs Meer hinaus. „Es ist windig heute“, stelle ich fest und sehe, dass er zustimmend nickt. „Fahren wir trotzdem raus?“. „Ich weiß nicht“, er zögert. „Ach bitte Papi“, dränge ich ihn und er nickt: „So windig ist es nun auch wieder nicht.“

Es liest sich besser, wenn du nach jedem Sprecherwechsel eine neue Zeile beginnst. Du hast zwar meistens mit "sagte er" etc. ergänzt, aber mit Zeilenwechsel machst du das gleich deutlicher und das hält den Leser dann nicht auf.

„Gibt es sonst was Neues?“ -„Nein, nicht wirklich. Und bei dir?“ -„Auch nicht.“ -„OK.“ -„OK“.

Hier finde ich den Zeilenwechsel notwendig. Nicht nur, damit es sich besser liest, sondern da sticht einem gleich noch mehr ins Auge, wie wenig sich die beiden zu sagen haben.

Ich vertraute darauf, dass er uns retten würde. In diesem Moment wurde mir bewusst, was Freud und Erikson mit ihrem Urvertrauen meinten. Ich saß in diesem wackeligen Boot und dachte über die Psychoanalyse nach, während mein Vater es irgendwie schaffte uns heil ans Land zu bringen.

Tatsächlich? Das ist mir fast ein bisschen zu viel. Ich wäre mit dem "Ich vertraute darauf ..." schon zufrieden. Auch wenn er/sie in dem Moment vielleicht tatsächlich keine Angst hat, aber über die Psychoanalyse nachdenken?

„Und sonst so?“, fragt mein Vater und ich wünsche mir nichts mehr, als dass ein Fisch anbeißt, unser Boot kentert oder irgendetwas passiert, das die Stille durchdringt, die sich zwischen uns gebildet hat.

Das finde ich gut, aber da schwirrt immer noch dieses große Warum in meinem Kopf herum.

Wie gesagt, gut geschrieben, gern gelesen aber es fehlt noch was, damit das alles rund wird.

Gruß,
rehla

 

Hallo Nomi,

netter Text allerdings an manchen Stellen zu ausschweifend und an andere wieder zu wenig Information. Auch der Konflikt oder besser gesagt der Grund des Konfliktes ist mir nicht klar. Das müsste besser herauskommen.

Er schaut prüfend auf das Meer hinaus und ich stelle ihn mir mit seiner Kapitänsmütze vor, die er vor einigen Jahren zum bestandenen Bootsführerschein bekam.

da fehlt mir irgenwie der Zusammenhang. Was hat sein Bootführerschein und die Mütze mit dem Fischerausflug zu tun?

Mein Vater klettert zuerst ins Boot, ich reiche ihm die Angelsachen und befreie das Boot von seinen Fesseln, dann steige ich zu ihm hinab.

Viel zu komplizierter Satz. Nennt man das nicht Taue anstatt Fesseln? "zuerst" ergibt sich aus dem Satz, musst du nicht extra betonen. und "steige ich zu ihm hinab" ist klar, er ist ja schon unten/drinnen.

Wir schweigen uns an, während er es geschickt durch die Felsen auf das offene Meer lenkt.

Hier fehlt der Bezug zu "es". Müsste heißen "das Boot".

Mein Vater und ich waren damals ebenfalls auf einem Angelausflug, als sich urplötzlich der Himmel verdunkelte und die Wellen drei Meter hoch ragten

"urplötzlich" ist keine gute Wahl. Dieses Wort würde ich ersatzlos streichen.

In diesem Moment wurde mir bewusst, was Freud und Erikson mit ihrem Urvertrauen meinten

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass du in so einem Moment an Freud oder Eriokson denkst. Klingt unglaubwürdig.

Ich hab nicht verstanden, warum am Ende wieder Sprachlosigkeit herrscht. Irgenwie fehlt hier Information.

Ausserdem würde ich bei jedem Sprecherwechsel einen neuen Absatz machen. Ist übersichtlicher.

LG und viel Spaß beim schreiben

BRM

 

Hej Nomi,

etwas zu karg kommt sie mir vor, Deine Geschichte. Eigentlich mag ich Texte, die so reduziert daherkommen, hier hat mir aber der Zugang gefehlt. Möglicherweise hat die Erzählerin (?) ein Problem mit Stille, oder sie hat sich seit einiger Zeit aus irgendwelchen Gründen emotional von ihrem Vater distanziert, vielleicht gab es mal ein Erlebnis, das immer noch zwischen ihnen steht - ohne weiter Informationen kann ich mehr nicht mitnehmen.

Schade ist das auch, weil der Einstig auch bei mir Erwartungen geweckt hat. Ich dachte wie heiterbiswolkig, dass da nach der Frage des Vaters eine entsprechende Erklärung, ein bestehendes Problem auftauchen wird.
Es ist toll, wenn Du Deine Leser überrascht aber weniger gut, wenn sie die Orientierung verlieren (es sei denn, Du hast den ganze Text so angelegt).
Vielleicht könntest Du deutlicher machen, dass es sich bei der Frage des Vaters nur um das ganz alltägliche Wie-geht-es-Dir? handelt.

Ich würde Dir empfehlen, für die wörtliche Rede jeweils neue Zeilen zu verwenden. Dann wird das ganze auch für Deine Leser eher ein Gespräch.

Nur mal zum Vergleich:

„Gibt es sonst was Neues?“ -„Nein, nicht wirklich. Und bei dir?“ -„Auch nicht.“ -„OK.“ -„OK“.

„Gibt es sonst was Neues?“
„Nein, nicht wirklich. Und bei dir?“
„Auch nicht.“
„OK.“
„OK“.
Ich finde diese doppelte "OK" hier übrigens schwach und damit symptomatisch für die Schwäche der Geschichte. Das ist ein ziemlich unbestimmtes Wort, das sowohl Zustimmung als auch Desinteresse, Wohlwollen und sogar Kritik zum Ausdruck bringen kann.
Wenn ich zeigen möchte, dass sich zwei nichts zu sagen haben, bedeutet das nicht, dass ich als Autor nichts zu sagen brauche.

Sonst hat mir die Szene gut gefallen.

Ich wünsche Dir noch viel Spaß hier,

Gruß,
Ane

 

Hallo Nomi,

eine kleine Geschichte am Meer. Sie beschreibt wahrscheinlich die wenigen Stunden, die Vater und Tochter/Sohn (das kommt hier nicht so zum Ausdruck, was aber nicht stört), beschreibt. Vielleicht ein Scheidungskind. Es passiert nicht viel. Sie fahren zum Angeln, sind, wie es sich für mich anfühlt, ziemlich gleichberechtigt im Boot. Dann darf sie/er das Boot auch steuern, was gut geht. Erinnerungen an plötzlich hohe Wellen und dadurch Gefahr in einem kleinen Boot vermitteln tiefes Vertrauen zueinander.
Trotz der geringen Dynamik, die der Text bietet, lässt er sich gut lesen.

„Und sonst so?“, fragt mein Vater und ich wünsche mir nichts mehr, als das ein Fisch anbeißt, unser Boot kentert oder irgendetwas passiert, das die Stille durchdringt, die sich zwischen uns gebildet hat.

Dieser Schluss gefällt mir gut. Er wirft plötzlich Fragen auf. Treffen sich die beiden vielleicht öfter, als man vorher das Gefühl hat? Haben sie sich nichts, oder zu weinig zu sagen, außer der Frage nach dem Befinden? Du lässt den Leser mit diesem Gefühl zurück. Und mit seinen Gedanken. Ich finde das gelungen.

Der einzige, mir aufgefallene Fehler, ist im letzten Satz:

... wünsche mir nichts mehr, als das ein Fisch anbeißt, ...

Schöne Grüße
khnebel

 
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Hallo Ihr,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Nunja es geht in meinem Text im Allgemeinen um das Verhältnis und die Sprachlosigkeit zwischen Vater und Kind (ob Sohn oder Tochter ist eigentlich wurscht). Ich denke auch, dass es dafür nicht unbedingt einen Grund braucht, da es für die Protagonisten nicht unbedingt selber klar ist, warum diese Sprachlosigkeit zwischen ihnen steht. Irgendetwas scheint vorgefallen zu sein, aber was es genau ist, das lässt sich eben oftmals nicht so genau sagen. Vielleicht haben die beiden sich einfach "nur" auseinander gelebt, vielleicht haben sie außer den genannten Gemeinsamkeiten (die vielleicht sogar gar keine mehr sind...haben beide wirklich Lust auf den Ausflug? Wieso fragt der Vater so oft wie es ihr/ihm geht? Vielleicht hat er ja einfach keine anderen Gesprächstthemen etc.) nichts mehr, was sie miteinander verbindet. Und am Ende bleibt eben nur die Erinnerung an frühere Zeiten (als das (Ur)vertrauen (Kindheit) noch vorhanden war) und die bittere Erkenntnis, das man sich nur noch selten etwas zu sagen hat.

Achja ich werde mir Eure Kritik dennoch zu Herzen nehmen und schauen, dass ich hier und da noch etwas verbessern kann ;)

P.S. Ich würde mich freuen, wenn Ihr euch auch meine anderen Themen einmal anschauen könntet. Freue mich immer über konstruktive Kritik.

LG
Nomi :)

 

Hallo Nomi,

P.S. Ich würde mich freuen, wenn Ihr euch auch meine anderen Themen einmal anschauen könntet. Freue mich immer über konstruktive Kritik.

Viele andere Autoren würden sich auch über eine Kritik von dir freuen. Du hast seit deinem Beitritt zu den Wortkriegern gerade mal 14 Beiträge zu verzeichnen. Es ist ein Geben und Nehmen. Vielleicht denkst du mal drüber nach. :Pfeif:

khnebel

 

Sorry das war lediglich ein Anfrage meinerseits. Du wirst nicht dazu gezwungen dir meine Beiträge anzusehen ;) Ich war bisher auch sehr selten hier online. Natürlich werde ich auch Beiträge kommentieren, wenn ich etwas beizutragen habe, aber ich werde mir bestimmt nicht irgendetwas "aus den Fingern saugen" nur weil es von mir erwartet wird. Das bringt nämlich niemanden weiter ;)

 

Hallo Nomi,
nett zu lesen deine kleine Geschichte. Konnte mir die Szenerie recht gut vorstellen. Eine paar Sätze hatte ich gedacht, es wäre ein kleiner Junge mit seinem Vater unterwegs. Zwischendurch wieder, als du beschriebst, dass der Ich-Erzähler keine Angst hatte, als er mit seinem Vater einst unterwegs gewesen war.
Es sind aber zwei erwachsene Menschen, die unterwegs sind, richtig?

Aussage: Schweigen ist schwer zu ertragen, aber kaum zu durchbrechen.

Nicht die ganz große KG, aber eine kleine Begebenheit, ich fands okay.

Gruß, Freegrazer

 

Hallo,
ihr habt vollkommen recht. Meine Geschichte muss noch viel weiter ausgeschmückt werden. Ich neige dazu viel Interpretationsfreiraum zu lassen, damit sich der Leser selbst ein Bild machen kann, aber hier sind einige Dinge wirklich viel zu unklar. Danke, fürs drauf hinweisen

Das hast Du vor einer Weile unter einer Deiner Geschichten geantwortet. Da fragt man sich, warum Du um weitere Kommentare anfragst. Du hast offensichtlich keine Lust, was an deinem "Stil" zu ändern.

Dieses Argument, dass der Leser sich selbst ein Bild machen soll, ist so übrigens Quatsch und wird hier meistens dann benutzt, wenn ein Text offensichtliche Lücken aufweist, der Autor aber keine Veranlassung sieht, die zu stopfen.

(ob Sohn oder Tochter ist eigentlich wurscht)
Ist es nicht. Weil sich keiner Deiner Leser Sohn-oder-Tochter-ist-eigentlich-wurscht vorstellt.

aber was es genau ist, das lässt sich eben oftmals nicht so genau sagen.
Du meinst, es reicht eigentlich aus, Entwicklungen, Prozesse und Verhaltensweisen nur mal so larifari aufs Papier zu bringen?

 

Hallo Ane,

Das ist nun mal meine Meinung. Es ist dem Leser z.B. selbst überlassen, ob es sich um eine Tochter oder einen Sohn handelt, was ist schlimm daran? Es geht in meiner Geschichte um "Sprachlosigkeit" und um "Distanz" und das Leben ist nunmal nicht so einfach, dass sich alles erklären lässt, nur damit sich vielleicht ein besseres Gefühl einstellt. Es gibt eben nicht für alles Erklärungen. Und natürlich bearbeite und ändere ich auch meine Geschichten, aber eben in dem Maße wie ich es selbst für richtig halte. Feedback ist mir wichtig und beeinflusst auch meine Geschichten, hilft mir auch in meiner persönlichen Entwicklung weiter und ich bin sehr dankbar dafür, aber ich werde niemals meinen Stil komplett verändern nur damit dieser ein paar Kommentatoren besser gefällt. Des Weiteren hätte ich gerne von dir erfahren wie dir meine Geschichte an sich gefallen hat oder fandest du einfach alles blöd? - Das klingt für mich nämlich so.

LG Nomi

 

Es ist dem Leser z.B. selbst überlassen, ob es sich um eine Tochter oder einen Sohn handelt, was ist schlimm daran?
Da ist nix "schlimm" dran. Aber es ist wahrscheinlich nur für wenige ein Freiraum, in dem sie wild spekulieren. Es ist ja hier keine spannende Frage, ob dein Protagonist ein Mann oder eine Frau ist.

Die meisten Menschen gehen aber nun einmal davon aus, dass sie entweder oder vor sich haben, wenn sie jemanden kennenlernen. Auch in einer Geschichte ist das so. Wenn Du jetzt sagst: ich will das bewusst offen lassen, dann thematisierst Du nicht automatisch Intersexualität, selbst wenn Du das wolltest, sondern gibst dem Leser an diesem Punkt einfach nur einen ungenaues Bild, ohne dass sich irgendwelche relevanten Fragestellungen anschließen, ohne dass da wirklich etwas thematisiert wird.
Insofern ist das für mich keine Stilfrage.

Deine Geschichte berührt mich kaum und ich habe oben versucht, zu erklären, woran das liegen könnte.
Es geht mir da nicht um (m)ein besseres Gefühl, sondern darum, dass Du ja überhaupt Gefühle hervorrufen willst. Wenn Du sagst, Deine Leser müssen es halt in Kauf nehmen, immer wieder ohne Erklärung in Löcher zu fallen, das Leben ist eben nicht erklärbar und wenn Du welche findest, die das mögen, hab ich da kein Problem mit oder halte das für "falsch".
Wären nur keine Geschichten, die ich lesen wollte.

Gruß,
Ane

 

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