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In welcher Schriftart schreibt es sich am Besten?

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23.02.2014
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In welcher Schriftart schreibt es sich am Besten?

In welcher Schriftart schreibt es sich am besten?

Hallo Wortkrieger,

eine vielleicht etwas ungewöhnliche Frage, aber möglicherweise gibt es da ja tatsächlich Erfahrungen/Statistiken zu. Die Frage kam auf, da ich lange Zeit mit Arial (Schriftgröße 11) schrieb, dann aber auf Times New Roman (ebenfalls 11) gewechselt habe. Plötzlich entdeckte ich Fehler, die mir vorher nie aufgefallen waren. Auch konnte ich auf einmal besser Schwächen in Satzstrukturen und dergleichen ausfindig machen. Woran liegt das? Und: Gibt es Fonts, die das noch mehr erleichtern, bzw. unterstützen? Quasi autorenfreundliche Fonts, die sich besonders gut zum Schriftstellen eignen? Mit welchen Fonts fühlt ihr euch am wohlsten?

Oder alles nur subjektiver Quatsch?

EDIT: Und wo korrigiert sich am Effektivsten? Am ausgedruckten Blatt oder direkt am Bildschirm?

 

Hallo Exilfranke,

das ist schon eine schlaue und relevante Frage.
Vor der Beantwortung muss ich aber erst gegen-fragen: Schriftart am Monitor oder auf dem Papier?
Denn: Auf Papier sind gewöhnlich die Serifen-Schriften leichter lesbar (die mit den kleinen Füßchen). Mit der Zeit, als immer mehr Text auf dem Computer zu lesen war, wurden Schriften entwickelt, die das Lesen am Monitor erleichtern sollten. Das waren dann die Abstrakt-Schriften (die ohne Füßchen).

Das heißt zwar nicht, dass es nicht auch Abstrakt-Schriften gibt, die man gerne auf Papier sieht und Serifen-Schriften, die am Monitor hübsch aussehen, aber die Lesefreundlichkeit erhöht die eine hier und die andere dort.

Korrigieren am Besten immer auf Papier, denn dort werden nachweislich mehr Fehler gefunden und angestrichen (laut Wolf Schneider – die Quelle finde ich leider nicht auf die schnelle, weil nicht digital).

 

Ich schreibe nur noch in der vorformatierten Normseite. Courier new, 12 Punkt, 1,5 Zeilenabstand. Zeilen durchnummeriert. Beste! Und dann ausdrucken und durcharbeiten.

 

Times New Roman, Schriftgröße 12. Früher habe ich immer Comic Sans benutzt, weil ich dachte, das wäre cool (da war ich 15 oder so). Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass es total hässlich und unübersichtlich ist und unnötig viel Platz einnimmt.

Korrigiert wird bei mir immer am Bildschirm. Bis auf eine Ausnahme habe ich noch nie einen meiner Texte ausgedruckt.

 

Ich bin auf PT Sans umgestiegen. Ein Freund von mir ist Drucksetzer, was der mir alles gezeigt und erklärt hat, was für Unterschiede die einzelne Typo im Lesefluss macht - auf dem Bildschirm, ausgedruckt, im Buch, im Blocksatz, in der Tabelle: der Wahnsinn! Hätte ich vorher nie für möglich gehalten.

Jedenfalls hat PT Sans an sich einen höheren Zeilenabstand und größere Buchstabenhöhe, das ist sehr komfortabel. Und viele nicht-lateinische Schriftzeichen sind implementiert wie griechisch, kyrillisch, thai usw. Also, nur wer das vielleicht einmal für eine KG brauchen sollte ... ;)

 

Ich schreib ausschließlich am I Pad und habe dort einen Editor mit variabler Schriftgröße. Ändere ich die Schriftgröße, finde ich neue Fehler. Der Grund ist, dass unser Gehirn das Bekannte ausblendet und nur neue Eindrücke aktiv verarbeitet. Dasselbe ist natürlich, wenn man den Text auf Papier bringt.
Da gibt es ganz viele Beispiele dafür. Das Geheimnis liegt in der Veränderung ;-)

 

Hallo Exilfranke!

Ich schließe mich BRM an.
Ähnliche Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich vermute auch, es hängt ganz einfach mit dem Wechsel der Schriftart zusammen. Man ist ein wenig aus dem gewohnten Lesetrott heraus und liest die „neuen“ Buchstaben intensiver.

 

Heisånn,

Also wenn es Richtung Roman geht, finde ich immer die Schriftart "Garamond" interessant. Ich habe das bisher immer in Schriftgröße 11 in Microdoof Word verwendet. Ob man damit aber mehr Fehler findet bezweifle ich eher und stimme dem bereits gesagtem zu, dass es auf Papier am natürlichsten ist.

Gruss
ltilo

 

Ich bin auf PT Sans umgestiegen. Ein Freund von mir ist Drucksetzer, was der mir alles gezeigt und erklärt hat, was für Unterschiede die einzelne Typo im Lesefluss macht - auf dem Bildschirm, ausgedruckt, im Buch, im Blocksatz, in der Tabelle: der Wahnsinn! Hätte ich vorher nie für möglich gehalten.

Oh, doch so viele Antworten. Ich bin einigermaßen beruhigt, dass das Thema tatsächlich von Interesse zu sein scheint. Der Wechsel der Schriftart wird wohl ein Auslöser sein, das kann ich nachvollziehen. Viele Fehler bleiben ja gerne auch nach dem hundertsten Lesedurchgang verborgen, und mögen sie auch noch so offensichtlich sein.

 

Auch ich finde Garamond am leichtesten zu lesen. Es kann sein, dass das von den vielen US-Handbüchern kommt, die ich gelesen habe, und die gewöhnlich in Garamond gedruckt und (dadurch?) sehr übersichtlich sind.

 

Das ist kein subjektiver Quatsch. Das menschliche Gehirn interpretiert nicht die einzelnen Buchstaben, sondern eher ganze Formen. Serifen sind in erster Linie dazu da, diese Formen ausgeprägter und damit für das Gehirn leichter erkennbar und unterscheidbar zu machen. Sie sind nicht, wie man annehmen könnte, ein Stilmittel; zumindest nicht hauptsächlich. Aus demselben Grund werden etwa Ligaturen verwendet. Daher kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du es plötzlich leichter hast.

Serifenlose Schriften für digitale Ausgabemedien wurden zu einer Zeit entwickelt, als die Auflösung von Bildschirmen noch zu gering war, um Serifen vernünftig darstellen zu können. Heute ist dieses Argument nur noch selten gültig. Viele verwenden Schriften wie Arial einfach aus Gewohnheit oder weil sie immer noch weitgehend als Werkseinstellung vorzufinden sind.

Ich lese und schreibe hauptsächlich in den kostenlosen, open source DejaVu-Schriftarten. Als Programmierer verwende ich zum Schreiben DejaVu Sans Mono. Die ist zwar wie der Name sagt serifenlos, hat aber dennoch sehr viele Detailmerkmale, um gut lesbar zu sein. Leider kenne ich keine guten Mono-Schriftarten mit Serifen. Webseiten zwinge ich DejaVu Serif auf, auch wenn sie andere Schriftarten nutzen (in Firefox kann man das einstellen). Das heißt, auch hier auf Wortkrieger lese ich mit Serifen.

 

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