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Einmal. Und für immer.

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25.03.2015
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Einmal. Und für immer.

Einmal. Nur ein einziges mal. Warum nicht? Was soll denn schon passieren? Jetzt hatte Jane ihn. Ich war als nächstes dran. Sie nahm einen langen, genussvollen Zug und stieß den Rauch zwischen ihren Lippen hervor. Dunkle Wölkchen flogen in den Nachthimmel. Weich. Sie überreichte ihn mir. Ich zog daran. Der Rauch durchzog meine Kehle, meine Lunge. Tränen liefen mir aus den Augen. Schnell wischte ich sie weg. Dann stieß ich den Rauch aus. Ein gutes Gefühl. Ich gab den Joint an Marrel weiter. Das Lagerfeuer wärmte meine Beine, trotzdem hatte ich Gänsehaut. Das letzte, woran ich mich erinnerte war, der Funken, der auf meiner Hose landete. Dann fiel ich. Fiel immer weiter. Durch Wolken, die Flugluft am ganzen Körper. Ich sah die schönsten Landschaften. Dann. Ein Schmerz. Mein Hinterkopf. Ein Dröhnen. Dann erwachte ich wieder. Weiß. Alles um mich herum war weiß. Steril gehalten. Eine Frau im weißen Kittel trat neben mein Bett. Ohne ein Wort zu sagen drückte sie mir eine Spritze in den Arm. Dann war sie plötzlich wieder weg.
Als ich ein paar Tage später aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war das erste, was meine Mutter tat, mich anschreien. Was sie gesagt hat, weiß ich nicht mehr. Es hatte sich in meinen Ohren verheddert und nie mein Gehirn erreicht. Ich ging nach oben in mein Zimmer. Eine Wärme kam mir entgegen. Eine vertraute Wärme, meine Wärme. Das Bett war kuschelig, warm, weich. Meine Mutter kam zur Tür herein. „Du wurdest zu Marrels Party eingeladen“, sagte sie und drückte mir die Einladungskarte entgegen. Marrel sweet 16 stand in großen Buchstaben darauf. Ein lila Luftballon verzierte das Ganze. „Du gehst da aber nicht hin“, gab sie schnippisch zurück.
„Warum nicht“
„Du erinnerst dich an die letzte Party“
Ich hatte keine Erinnerung an die letzte Party auf der ich war. Ich erinnerte mich nur an den Joint.
„Ja“
„Dann weißt du ja warum“
Sie ging zur Tür hinaus und wenige Sekunden später hörte ich sie die Treppe hinuntersteigen. Ich dachte nach, dann kam mir die Erleuchtung und wenig später stand ich im Dunkeln im Bad und glättete meine Haare. ohne ein Geräusch zu machen verließ ich das Haus.

Schon von weitem konnte ich die Stimmung spüren. Die laute Musik war nicht zu überhören und der Alkohol lockte mich an. Marrel freute sich mich zu sehen. Ein Geschenk hatte ich nicht, aber das störte sie nicht. Irgendjemand, ich erinnere mich nicht mehr wer es war, schrie uns zusammen. Wir kamen alle an den großen runden Küchentisch. Die Marmorplatte glänzte. Der Typ der uns gerufen hatte zog einige Päckchen aus seiner Jackentasche. Gierige Hände griffen danach. Ich nicht. Ich hielt mich zurück. Zuerst wollte ich fragen, was das war, doch dann entschied ich mich für das Gegenteil. Jana nahm eine Prise aus der Packung und reichte sie weiter an mich. Ich beobachtete sie, wie sie das Zeug durch die Nase hochzog. Ich traute mich nicht. Jane gab mir einen Stoß und ich erwachte aus meiner Starre. Ich spürte das dünne Pulverchen nicht einmal auf meiner Hand, so leicht war es. Leicht, wie Wölkchen. Langsam bewegte ich meine Hand Richtung Mund und atmete tief ein. Es brannte. Es brannte schlimmer als alle Schmerzen die ich bisher gespürt hatte. Dann entspannte ich mich. Mein ganzer Körper entspannte sich und ich fühlte mich gut. So gut, dass ich mich fallen ließ, nach hinten. Die Reise hatte gerade erst begonnen, dann endete sie, meine letzte Reise. Tragisch. Dramatisch. Jugendlicher Leichtsinn. Dann hörte mein Herz auf zu schlagen. Einmal. Und für immer.

 

Hallo Andiii246

Willkommen bei den Wortkriegern.

Dein Debüt überzeugt mich leider nicht, weder inhaltlich noch stilistisch.

Einmal. Nur ein einziges mal.

Das ist ein kein guter Einstieg in eine Kurzgeschichte, wo doch gerade der Beginn sitzen sollte (die nächste Geschichte ist nur einen Klick entfernt). Neben dem Schreibfehler ("Mal") hat mich das auch inhaltlich nicht wirklich in deinen Text gezogen.

Tränen rannten mir aus den Augen.

Tränen rennen nicht aus den Augen, sie rinnen. Daher "rannen".

Das letzte woran ich mich erinnerte war,

Komma vor woran.

Durch Wolken, die Flugluft am ganzen Kör-per.

Trennzeichen raus, wenn du den Text hier reinkopierst.

Ein dröhnen.

Dröhnen

„Du erinnerst dich an die letzte Party“

Satzzeichen auch bei wörtlicher Rede, wenn der Satz endet, also Punkt am Ende.

Ja - also es sind nicht übermässig viele Fehler, aber bei einem solch kurzen Text fallen die halt umso mehr auf. Auch einige Sätze passen nicht, so vom Sinn her:

„Du wurdest zu Marrels Party eingeladen“, sagte sie und drückte mir die Einladungskarte entgegen.

Gut, also beim ersten Besuch im Krankenhaus schreit die Mutter nur rum, und beim zweiten Besuch kommt sie mit solch einem Satz herein? Eher unwahrscheinlich, oder?

„Du gehst da aber nicht hin“, gab sie schnippisch zurück.

Gibt sie worauf zurück? Der Erzähler hat ja nicht mal geantwortet.

Leise, und ohne ein Geräusch zu machen verließ ich das Haus.

Das ist doch doppelt: Leise und ohne ein Geräusch.

Dann hörte mein Herz auf zu schlagen. Einmal. Und für immer.

Was soll das denn bedeuten? Hast du das nur drin, um den Titel zu erklären? Ich-Erzähler stirbt am Ende - immer problematisch. Wie kann er dann die Geschichte erzählen?

Ja, ist mir in eigentlich allen Bereichen zu wenig. Das ist sehr knapp und unpräzise erzählt, es gibt hier eigentlich keine echte Geschichte, in die man eintauchen kann. Die Figuren sind hölzern, da ist kein lebendiger Charakter dabei. Das Thema gibt jetzt auch nicht wahnsinnig viel her für eine Umsetzung in einer Geschichte, finde ich. Zumindest so, wie du es erzählst. Drogenkonsum ist natürlich oft thematisiert worden, du machst es dir in deinem Text sehr einfach. Ich finde da leider keinen Zugang.

Mein Ratschlag an dich: Lies dir viele Geschichten hier durch, auch solche, die eine Empfehlung haben. Schau dir an, was in solchen Texten anders ist, verglichen mit deinen. Schau, was dir gefällt - und warum - und was nicht (und warum nicht). Allgemein, viel Lesen, mit dem Handwerk beschäftigen.

Grüsse,
Schwups

 

Hallo Andiii246,

zunächst mal ein herzliches Willkommen hier.

Mir gefällt die Idee des Titels sowie der Anfang und das Ende mit diesen einprägsamen Worten.
Einer einfacheren Lesbarkeit wegen würde ich mehr mit Absätzen und Zeilenumbruch arbeiten. Z.B. da Absätze, wo er im Krankenhaus erwacht und da, als er wieder zuhause ist. Es sind ja Zeitsprünge.

Ist es überhaupt ein "er" oder eine "sie". Ich habe es bei einem weiteren Überfliegen des Textes auch nicht feststellen können. Ist das gewollt?

Was ist mit "Erleuchtung" gemeint? Fällt ihm wieder der Joint ein oder hat er/sie begriffen, dass er/sie keine Drogen mehr nehmen soll?

"schrie uns zusammen": Hierdrunter verstehe ich eher, dass jemand welche heftig ausmeckert aber nicht dass man zusammenkommen soll.

"Dann hörte mein Herz auf zu schlagen. Einmal. Und für immer.": Ein wenig unglücklich formuliert. Hört das Herz einmal auf zu schlagen, schlägt dann weiter und hört dann ganz auf?

Viel Spaß noch hier.
GoMusic

 

Hallo Andiii246,

zuerst einmal positive Anmerkungen :

Ich finde die Metapher mit "Wölkchen" ist dir gut gelungen, weil sie auch zeigt, was die Intention des Drogenkonsums bei den meisten Jugendlichen darstellt. Außerdem finde ich es gut, dass du viele Parataxen einbaust, weil sie für mich die Nervosität und innerliche Zerissenheit des Protagonisten wiederspiegeln. Wie es einer meiner Vorgänger schon gesagt hat, ist es sehr dubios, dass ein Ich-Erzähler seinen eigenen Todesprozess darstellt. Deswegen würde ich es dir empfehlen, dass du vielleicht einen personalen ER-Erzähler einbaust.

Ich finde es wäre lästig, wenn ich dir deine grammatischen Fehler erneut anmerke. Was mir bei deiner Geschichte gefehlt hat war die gewisse Pointe. Also ein gewisser Höhepunkt, wo sich die Handlung zuspitzt ( das kann auch ein Wendepunkt sein). Falls es dein Debüt ist, würde ich mich nicht von den eher negativen Anmerkungen abschrecken lassen. Mein Debüt hier wurde auch sehr kontrovers diskutiert. Wie gesagt : Übung macht den Meister

Mit freundlichen Grüßen

Poerose

 

Hallo Schwups,
vielen dank für dein Feedback. Tut mir leid, wenn dich die Geschichte nicht anspricht. Auf deinen Rat, hier im Forum nach Ideen zu suchen, kann ich leider nicht eingehen, da ich eigene Geschichten schreiben möchte. Natürlich sprechen meine Gedanken nicht jeden an, verständlich:)

 

Hallo Poerose,
vielen Dank für dein Feedback. Das war meine erste Geschichte und ich finde du hast Recht: Übung macht den Meister. Ich werde hier bestimmt noch viele Geschichte veröffentlichen und an diese Worte denken.
Grüße, Andi

 

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