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Grüner Kasten

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02.01.2011
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Grüner Kasten

Sie kam das Treppenhaus mit schweren, stampfenden Schritten hochgelaufen. Auf halber Strecke blieb sie stehen.
„Hallo, Marie“, sagte sie.
„Hey“, sagte ich und hob die Hand. Ich lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen. Sie schnaufte und trug einen grünen Metallkasten in der Rechten. Sie hatte große Mühe, ihn bis zu meiner Wohnung hochzubekommen.
„Das ist er“, sagte sie und stellte mir den Kasten vor die Füße. Wir tauschten Blicke aus. Sie versuchte zu lächeln. Ihre Augen waren glasig und rot, ihre Haut fahl.
„Ist gut“, sagte ich und räusperte mich. Ich sah auf den Kasten. Brauner Rost begann, ihn aufzufressen. Ich wollte noch etwas anderes sagen, aber ich tat es nicht.
„So, das war jetzt das letzte, was ich von ihm hab“, sagte sie. „Hat er die anderen Sachen schon geholt?“
Ich nickte. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken an die Wand und drehte ihren Kopf weg von mir.
Ich überlegte, ob ich es ihr jetzt sagen sollte. Sie begann, tief ein- und auszuatmen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Früher war sie blond gewesen. Jetzt hatte sie braunes, kantig geschnittes Haar. Als sie ihren Kopf neigte und in die Hocke ging, da fielen sie ihr wie ein Vorhang vor ihre Augen. Die braunen, kantig geschnittenen Haare.

Sie war drei Jahre lang mit ihm zusammen gewesen. Sie waren dem anderen nie fremdgegangen. Sie lebten nicht zusammen, aber sie sahen sich nahezu täglich. Ich traf die beiden ein paar Mal die Woche. Ich kannte sie aus dem Lehrstuhl. Sie lachten viel, aber oft verdrehten sie die Augen, wenn sie über den anderen sprachen. Nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sie nicht mehr liebe, wollte sie ihn nie wieder sehen. Deswegen brachte sie mir seine Sachen.

„'schuldigung“, sagte sie. Sie wischte sich über die Augen, dann sah sie wieder mich an. „Heute nervt mich alles. Es gibt so Tage, da nervt mich einfach alles.“
Ich nickte, kratzte mich am Nacken. Ich hatte in einer halben Stunde eine Verabredung. Wir wollten ins Kino gehen. Da lief so eine Komödie über Punks, über Punks in den Achtzigern.
„Kein Problem“, sagte ich.
„Okay“, sagte sie. Sie lehnte noch an der Wand an. Sie atmete tief ein und aus. Ich stand im Türrahmen, mit verschränkten Armen. Ich dachte an den Film, an die Komödie. Das Licht im Treppenhaus erlosch. Ich drückte den Knopf. Als es wieder hell war, hockte sie noch immer da, an der Wand gelehnt, und starrte vor sich hin.
„Willst du noch kurz reinkommen?“, sagte ich. „Wir müssen hier nicht so rumstehen, im Treppenhaus.“
Aber eigentlich dachte ich an die Komödie.
„Nein“, sagte sie, ohne mich anzusehen, „passt schon, danke.“ Dann: „Er hat mich angerufen, heute. Vorhin. Er hat gesagt, er möchte noch mal über alles reden. Über früher. Er hat gesagt, dass er so ein abschließendes Gespräch haben will. Dass da noch Sachen unbesprochen sind.“
Ich nickte. Das Licht ging wieder aus. Ich drückte auf den Knopf.
„Er ist ein Arschloch“, sagte sie.
„Ja,“ sagte ich, „sowas geht echt gar nicht“, sagte ich.
Ich trug den Metallkasten in meine Wohnung. Dann kam ich wieder.
„Er ist ein Arschloch, dass er mich einfach so anruft.“
Ich nickte. Ich mochte es nicht, so im Türrahmen zu stehen. Das Treppenhaus war kalt, die Luft klamm. Sie rieb sich die Augen, dann sah sie hoch zu mir und sagte: „Ich glaube, ich würde doch noch mal kurz mit reinkommen, wenns dir nichts ausmacht.“

Auf dem grünen Kasten war eine Bohrmaschine gezeichnet. Der Kasten stand auf meinem Küchentisch, er sah uns an.
„Wir haben damit einen Schrank gebaut“, sagte sie, dann nippte sie noch mal an ihrem Glas. „Den einen, der da bei mir in der Ecke steht. Du weißt schon, mit den CDs drin.“
Ich nickte. Sie sah den grünen Kasten kurz so an, wie sie ihn immer angesehen hatte. Aber dann war sie wieder wütend, wütend und traurig. Ich glaube, es gibt nichts schlimmeres, als wütend und gleichzeitig traurig zu sein.
„Er war einfach so vor meiner Tür gestanden. Er hat geklingelt, und ich hab aus dem Fenster geschaut. Und dann hat er hochgewinkt, und auf den grünen Kasten gedeutet. Er hat gegrinst und hochgeschrien, dass er eine Überraschung für mich hat. Das hat er gesagt, als er mit dem Ding da vor meiner Tür gestanden war.“
Sie sah den Kasten noch immer an. Ich dachte an die Komödie. Aber ich dachte auch daran, wie sie bei sich zuhause sitzt und den Kasten ansieht.
„Ich bin so froh, dass es vorbei ist“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. „Es waren die schlimmsten Jahre meines Lebens. Er war so ein richtiges Arschloch.“
Ich goss ihr noch etwas ins Glas und sagte: „Aber ist ja jetzt vorbei.“
„Ja“, sagte sie, „ja. Aber er war so ein richtiges Arschloch, weißt du? So ein richtiges.“
Ihre Augen glitzerten wieder, und sie strich sich mit der Hand darüber. Wir schwiegen und tranken aus unseren Gläsern.
„Du solltest heute noch was machen“, sagte ich, „irgendwas, dass du nicht so alleine rumsitzt.“
Sie nickte.
„Hast du was vor?“, sagte ich.
Sie zuckte mit den Schultern.
„Du?“, fragte sie.
„Ich gehe dann ins Kino.“
Sie sah mich an.
„Ach, schön“, sagte sie.
„Ja“, sagte ich. Sie sah mich noch immer an, und ich fragte mich, ob sie es sehen konnte, ob man es mir ansah.
Ihr Handy klingelte. Sie nahm ab und sprach ein paar Sätze, dann legte sie wieder auf.
„Ach“, fing sie an, „ich mach die letzte Zeit so richtig viel. Ne Menge neuer Leute kennengelernt. Manchmal ist das ganz schön anstrengend“, sagte sie, und dann lachten wir beide.
Wir zündeten uns Zigaretten an. Sie lächelte und schüttelte dabei den Kopf.
„Ich bin voll über ihn weg“, sagte sie dann, „das kannst du ihm ruhig sagen, wenn du ihn mal wieder siehst. Dass ich voll über ihn weg bin.“
„Ja“, sagte ich, „ja, mache ich.“
Ich drückte meine Zigarette aus. Der Film fing in einer Viertelstunde an. Ich schaute zur Wanduhr, zweimal, dreimal, dann sagte sie: „Oh, musst du los? Ich will dich nicht aufhalten, wenn du los musst.“
„Ist schon okay“, sagte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung, „ich hab noch Zeit.“
Als wir aufstanden, sah sie noch einmal auf den grünen Kasten. Ihre Augen waren rot und in dunkle Schatten gehüllt. Ihre Haut war weiß wie die Wände meiner Küche. Dann drehte sie sich um und ging.

Mein Auto hatte einen Platten, also nahm ich das Fahrrad. Vor der Tür umarmten und verabschiedeten wir uns. Ich fragte mich noch einmal, ob ich ihr es sagen sollte.
Ich fuhr und winkte ihr. Sie ging die Straße entlang und winkte zurück. Der Mond war groß und weiß, er war voller Narben. Ich dachte an die Komödie. Aber dann dachte ich wieder an den Kasten. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sie damit den Schrank gebaut hatten. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sie zuhause vor dem Kasten kniete und heulte und schrie. Ich sah ihn, wie er jetzt bei mir stand, auf meinem Küchentisch, der Kasten. Ich fragte mich, ob sie es mir angesehen hatte, ob man Leuten allgemein so etwas ansehen kann.

Vor dem Kino begrüßten wir uns. Wir küssten uns lange und intensiv. Er trug eine braune Lederjacke und roch nach Rasierwasser.
„Wo warstn du so lange?“, fragte er und lächelte, „der Film fängt gleich an.“
„Mein Auto hat nen Platten“, sagte ich. Er fuhr mir durch die Haare.

 

Hej zigga,

mir hat es zwar einerseits gefallen, dass Du es schlicht hältst. Andererseits stimmt da für mich aber irgendwie die Gewichtung nicht. Ahnungslosigkeit trifft auf ein mäßig schlechtes Gewissen. Vielleicht ist mir der Konflikt zu schwach.

„Ich bin so froh, dass es vorbei ist“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. „Es waren die schlimmsten Jahre meines Lebens. Er war so ein richtiges Arschloch.“
Ich goss ihr noch etwas ins Glas und sagte: „Aber ist ja jetzt vorbei.“
„Ja“, sagte sie, „ja. Aber er war so ein richtiges Arschloch, weißt du? So ein richtiges.“
Ab hier hab ich mich beim Überfliegen ertappt. Ich vermute es liegt daran, dass ich alle Infos, die das Gespräch enthält, schon habe, oder ich ihre Relevanz nicht sehen kann. Am Ende habe ich jedenfalls nicht das Gefühl, dass mir was fehlt.

Irgendwie noch nicht richtig austariert, so wirkt das auf mich.

Was ich merkwürdig fand, war der teilweise angehängte Name in der wörtlichen Rede.

Soviel von meinen Gedanken dazu.

Gruß,
Ane

 

Hallo zigga,

ich finde den Anfang umständlich erzählt. Du versuchst eine Situation zu schaffen, die für mich in bewegten Bildern gut wirken können, aber bis du das in Worte gefasst hast, wird es mir als Leser zu viel.


Sie sah mein Spiegelbild im Glas des Fensters, aus dem ich manchmal auf den Hof runterschaue.
Was willst du damit bewirken? Das zieht meine volle Konzentration auf die Vorstellung, wie jemand irgendwo stehen muss, damit er sich im Fenster spiegelt. Dann versuche ich mir auch noch den Hof vorzustellen. Das lässt meine Vorstellung in viel zu viele Ecken springen.


Sie kam das Treppenhaus mit schweren, stampfenden Schritten hochgelaufen.
Hier würde ich auf das gelaufen verzichten. Stampfen ist doch schon das Verb der Fortbewegung.

Das ist er“, sagte sie und stellte mir den Kasten vor die Füße. Wir tauschten Blicke aus. Sie versuchte zu lächeln. Ihre Augen waren glasig und rot, ihre Haut weiß.
„Ist gut“, sagte ich und räusperte mich
.

Ja, und dann lässt du mich hängen mit der Frage, wieso Marie den Kasten bekommt.


Sie begann, tief ein- und auszuatmen. Sie begrub ihr Gesicht in ihren Händen. Früher war sie blond gewesen. Jetzt hatte sie braunes, kantig geschnittes Haar. Als sie ihren Kopf neigte und sich das Gesicht in die Hände legte, da fielen sie ihr wie ein Vorhang vor ihre Augen. Die braunen, kantig geschnittenen Haare.

Das ist doch ein Vorgang, oder? begrub das Gesicht in den Händen/ das Gesicht in die Hände legte
aber die Aussage ist beides Mal eine andere. Zudem gefällt mir die Doppelung so, wie sie grade da steht nicht so ganz. Ich vermute auch, dass du da mit den Zeiten beim Satz vom Kopf neigen noch was ändern müsstest, aber da bin ich nicht der Held davon.


Sie hatten sich nie gegenseitig betrogen.
Aber einzeln schon :D ? Inhaltlich sagt der Satz ja aus, dass sie nie gleichzeitig jeweils eine(n) andere(n) hatten.

Ihre Augen glitzerten wieder, und sie strich sich mit der Hand darüber.
über das Glitzern?

Was mich etwas genervt hat in dem Text ist folgendes:


Ich wollte noch etwas anderes sagen, aber ich tat es nicht.

Ich überlegte, ob ich es ihr jetzt sagen sollte. Ich tat es nicht.

Hier schon dachte ich: okay, ich habe es nach eigentlich schon nach dem ersten Mal kapiert.


Sie sah mich an, und ich fragte mich, ob ich ihr es jetzt sagen sollte. Aber ich tat es nicht.

Hier dachte ich: Jetzt ist aber gut.

Sie sah mich noch immer an, und ich fragte mich, ob sie es sehen konnte, ob man es mir ansah.

und ab hier habe ich mich aufgeregt. Soviel Holzhammer.


Ich fragte mich noch einmal, ob ich ihr es sagen sollte. Ich tat es nicht.

und dann nochmal.


Also mit diesen dauernden Holzhämmern nimmst du der Geschichte jeden Reiz, sorry.

Dafür fehlen mir eben ein paar Infos, wieso sie grade bei Marie auftaucht.

Ansonsten eine interessante Szenerie und einige Dialoge haben mir in ihrer spröden Art sehr gut gefallen. Ich würde mich freuen, wenn du noch ein wenig an den Infos für den Leser (zuviel/zu wenig) feilen würdest, damit ich besser reinkomme und trotzdem ernst genommen werde.

Liebe Grüße
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Ane!

Erst mal vielen Dank für dein Zeit und fürs Lesen und Kommentieren!

mir hat es zwar einerseits gefallen, dass Du es schlicht hältst. Andererseits stimmt da für mich aber irgendwie die Gewichtung nicht. Ahnungslosigkeit trifft auf ein mäßig schlechtes Gewissen. Vielleicht ist mir der Konflikt zu schwach.
Mhm ja, es ist alltäglich, sage ich mal, ich hatte da gerade mal Lust drauf, sowas Kleines zu schreiben. Vllt ziehe ich die Fallhöhe noch mal an, ich muss mal sehen

Ab hier hab ich mich beim Überfliegen ertappt. Ich vermute es liegt daran, dass ich alle Infos, die das Gespräch enthält, schon habe, oder ich ihre Relevanz nicht sehen kann. Am Ende habe ich jedenfalls nicht das Gefühl, dass mir was fehlt.
Danke für die Beobachtung. Ich habe sie entschlankt

Irgendwie noch nicht richtig austariert, so wirkt das auf mich.
Ja ... ist noch im Prozess :) Ich habe das die Tage geschrieben und wusste auch noch nicht so wirklich, ob das passt, oder ob das noch zu unstimmig ist, deswegen wollte ich mal Meinungen dazu hören.

Was ich merkwürdig fand, war der teilweise angehängte Name in der wörtlichen Rede.
Da war ich mir auch nicht sicher. Einen Tag hats mir gefallen, den anderen nicht. Habs jetzt mal gestrichen. Heute gefällt es mir nämlich auch nicht.

Soviel von meinen Gedanken dazu.
Vielen Dank dir!


Hey Alex,

die Konstellation, die da beschrieben wird, hat echt viel Potenzial für Eskalation. Dass diese Spannung immer nur so mitschwingt, finde ich ne interessante Idee. Man könnte natürlich so eine Art Kammerspiel wie der "Gott des Gemetzels" draus machen, wo dann auf einmal alle völlig aus der Haut fahren, aber deine Variante finde ich auch sehr interessant. Gerade dadurch, dass der Konflikt unausgesprochen bleibt und nur einseitig erlebt wird, hat der Text ne coole Dynamik.
das ist schon mal cool. Gott des Gemetzels fand ich auch super, aber das ist natürlich ein ganzes Drama, und würde etwas den Rahmen sprengen. Aber die Idee ist gut.

Allerdings hätte man dieses Spannungsfeld noch wesentlich stärker strapazieren können. Es gibt ja schon so eine kleine Zuspitzung, vom Hausflur in die Wohnung und dann das Thema der Unterhaltung direkt auf die Verabredung im Kino gelenkt. Da ist ne schöne Nuancierung drin, die man aber noch ausbauen hätte können. Etwa indem man diese Arschloch Nachrufe mit Anekdoten unterlegt, dass Marie richtiggehend bedrängt wird, ihren neuen Freund zu verteidigen, dass der Interessenkonflikt wirklich unlösbar wird. ... Entweder sie nimmt jetzt die Beleidigungen hin und erfährt evtl sehr intime Dinge oder sie gesteht. Sowas in der Art.
Das ist ne gute Idee! Dass sie ihn verteidigen muss. Habe die letzten Tage daran geschrieben und bin mir auch noch nicht sicher gewesen, ob das so für mich passt oder nicht, deswegen wollte ich mal paar Meinungen einholen. Hatte mal wieder Lust auf so was Kurzes, aber ja, eigentlich könnte ich die Zuspitzung noch ausbauen, vllt tue ich das

Was ich mich noch gefragt habe: Warum bringt sie den Kasten ausgerechnet zu Marie?
Hab das im Text ergänzt:

Nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sie nicht liebe, wollte sie ihn nie wieder sehen. Deswegen brachte sie mir seine Sachen.

Die Idee mit dem Licht im Treppenhaus fand ich sehr cool. Die komisch, peinliche Stimmung kommt dadurch super rüber.
ja cool ;)

Das Ende fand ich als Auflösung ganz gut. Das ist nicht so in der Art geschrieben: Hier Leser kapierste, so ist das!!! Sondern dezenter und dadurch sehr gelungen.
freut mich!

Habe mich allerdings gefragt, ob das vorangegangene Treffen gar keinen Einfluss auf Marie und ihre Gefühle hatte. Es kommt mir nämlich so vor, als würde sie das am Ende gar nicht beeinflussen. Könnte man natürlich als Verstecken von Gefühlen oder Verdrängung interpretieren, aber so ein Hinweis darauf, könnte ich mir schon vorstellen. Ein Gedanke, der aufblitzt und sofort von ihr weggeschoben wird. Es sei denn, du willst, das es so frei interpretierbar ist, dann kann man das Ende so lassen.
Ja ... ich dachte da eher an Verdrängung. Dass in dem Augenblick, als sie vor dem Kino steht und ihn küsst das ganze verdrängt. Aber ja, evtl baue ich den kurzen Gedankenblitz noch ein, danke für den Hinweis.

Ich gebe den Hinweis zu Streichungen mal an dich zurück.
:D Ich habe das mit den Farben bewusst gemacht, auch wenn man das jetzt natürlich im Nachhinein immer leicht sagen kann. Ich wollte mal versuchen, einen Text mit Farben zu untermalen, und da so ein paar Verbindungen ziehen, z.B. das Braun des Rosts und die neue Haarfarbe der Verlassenen (braun). Keine Ahnung, ob das irgendwelche Auswirkungen auf den Leser hat, aber ich hatte da mal Lust drauf

Ich habe die Geschichte insgesamt gerne gelesen.
ja super

Du hast ne interessante Konstellation geschaffen und erzählst viel über Nuancen und kleine Details. Meine Anmerkungen sind z.T. einfach nur Vorschläge, was man anders oder zusätzlich machen kann. Musst du entscheiden, ob dir das was hilft, bzw. ob dir die Richtung gefällt.
Ja vielen Dank. Danke dir auch fürs Lesen und Kommentieren und Zeitnehmen und sowas, dein Feedback hat mich weitergebracht


Hi bernadette,

ich finde den Anfang umständlich erzählt.
ich mittlerweile auch. Ich dachte mir schon beim Schreiben: Geht das? Ist das nicht zu viel? Jetzt habe ich Teile des Anfangs endgültig gekickt bzw. reduziert.

Hier würde ich auf das gelaufen verzichten. Stampfen ist doch schon das Verb der Fortbewegung.
ah ... ich weiß gerade nicht. Mir gefällt das eigentlich recht gut. Ich behalts mal im Hinterkopf.

Ja, und dann lässt du mich hängen mit der Frage, wieso Marie den Kasten bekommt.
In so kurzen Texten neige ich irgendwie immer dazu, viel zu viel wegzulassen. Keine Ahnung, wieso. Und sowas wie die Treppenhausbeschreibung, da hänge ich dann viel zu sehr dran. Im Nachhinein ärgert mich sowas dann schon immer. Ich hab die Erklärung nachgeschoben:

Nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sie nicht liebe, wollte sie ihn nie wieder sehen. Deswegen brachte sie mir seine Sachen.

Das ist doch ein Vorgang, oder? begrub das Gesicht in den Händen/ das Gesicht in die Hände legte
aber die Aussage ist beides Mal eine andere. Zudem gefällt mir die Doppelung so, wie sie grade da steht nicht so ganz. Ich vermute auch, dass du da mit den Zeiten beim Satz vom Kopf neigen noch was ändern müsstest, aber da bin ich nicht der Held davon.
Ja, da war ich mir auch unsicher, das klingt scheiße, ich hab das mal geglättet, du hast recht :D

Was mich etwas genervt hat in dem Text ist folgendes:

Hier schon dachte ich: okay, ich habe es nach eigentlich schon nach dem ersten Mal kapiert.

Also mit diesen dauernden Holzhämmern nimmst du der Geschichte jeden Reiz, sorry.

Aye, da hab ich wohl einen Nerv getroffen. Ich fand das eigentlich ganz gut, dass da das schlechte Gewissen immer so in die Sitation plötzlich reinspielt, ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Leser von Anfang an versteht, dass die Prot was mit dem Kerl hat, oder ob das erst zum Schluss so ein Aha-Effekt ist. Ja, ist bisschen viel, da hast du schon recht. Ich habe das Ganze runtergefahren.

Ansonsten eine interessante Szenerie und einige Dialoge haben mir in ihrer spröden Art sehr gut gefallen.
Das freut mich!

Ich würde mich freuen, wenn du noch ein wenig an den Infos für den Leser (zuviel/zu wenig) feilen würdest, damit ich besser reinkomme und trotzdem ernst genommen werde.

Vielen Dank dir jedenfalls, bernadette, fürs Zeitnehmen und Lesen und Kommentieren, ich habe mich sehr gefreut!

Ich habe jetzt nach eurem Feedback weiter daran gebastelt und auch das hier aktualisiert, ich denke, es ist jetzt in sich stimmiger.


Viele Grüße,
zigga

 

Hallo zigga,

deine Geschichte gefällt mir echt gut.

Folgende Kleinigkeiten habe ich anzumerken:

Ich lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen.
Ich stand im Türrahmen, mit verschränkten Armen.
Ich mochte es nicht, so im Türrahmen zu stehen

Das ist mir irgendwie zu viel Wiederholung… Vielleicht auch mal „Türschwelle“, „an der Tür“, „vor der Wohnung“ etc. verwenden…

wenns dir nichts ausmacht.
Wenn’s

Auf dem grünen Kasten war eine Bohrmaschine gezeichnet.
„gezeichnet“ = vielleicht besser „abgebildet“

Ihre Augen glitzerten wieder, und sie strich sich mit der Hand darüber.
Worüber strich sie sich denn mit der Hand?

Ansonsten habe ich nichts auszusetzen ;-)

Viele Grüße,
GoMusic

 

Hallo Zigga,

also ich verstehe das so, dass die beiden sehr gute Freundinnen sind. Deshalb finde ich es auch gar nicht eigenartig, dass der grüne Kasten bei Marie abgestellt wird, sondern sogar plausibel. Ich habe selbst schon im Freundeskreis miterlebt, dass ein Paar sich so unschön getrennt hat, dass selbst die Rückgabe des jeweiligen Hab und Guts nur noch über Freunde lief. Und Marie hat was mit dem Ex der Freundin. Miese Nummer. Sowas macht man einfach nicht!

Ich finde auch, dass da eine gute Spannung erzeugt wird, die gar nicht richtig greifbar ist. Man merkt sehr schnell, dass etwas nicht stimmt. Schon im ersten Absatz. Das finde ich sehr gelungen.

Brauner Rost begann, ihn aufzufressen.
finde ich gut!

Jetzt hatte sie braunes, kantig geschnittes Haar. Als sie ihren Kopf neigte und in die Hocke ging, da fielen sie ihr wie ein Vorhang vor ihre Augen. Die braunen, kantig geschnittenen Haare.
Diese Dopplung würde ich weglassen.

Er war einfach so vor meiner Tür gestanden
Besser: Er stand einfach vor meiner Tür?

Ich fuhr und winkte ihr. Sie ging die Straße entlang und winkte zurück.
Hier fände ich schöner: Ich fuhr los und winkte ihr zu. Sie ging die Straße entlang und erwiderte den Abschiedsgruß.
Irgendetwas in der Art, was sich flüssiger liest.

Das Ende finde ich auch gut, weil (wie schon erwähnt) dem Leser nicht auf's Butterbrot geschmiert wird, was das jetzt genau bedeutet, sondern es klingt im Kopf nach.

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo Zigga,

schöne Geschichte, bei der jedoch auch für mich relativ klar war, wohin die Reise geht. Trotzdem war sie gut zu lesen, obwohl mir einige Sachen aufgefallen sind.

( ... )„Hey“, sagte ich und hob die Hand. Ich lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen.

und später:

Sie lehnte noch an der Wand an. Sie atmete tief ein und aus. Ich stand im Türrahmen, mit verschränkten Armen.

Liegen zwar ein paar Zeilen dazwischen, aber dennoch eine direkt auffallende, unnötige Wiederholung.

Das hier habe ich im Zusammenhang auch nicht kapiert:

Sie schnaufte und trug einen grünen Metallkasten in der Rechten. Sie hatte große Mühe, ihn bis zu meiner Wohnung hochzubekommen.

Auf dem grünen Kasten war eine Bohrmaschine gezeichnet. Der Kasten stand auf meinem Küchentisch, er sah uns an.
„Wir haben damit einen Schrank gebaut“, sagte sie, dann nippte sie noch mal an ihrem Glas. „Den einen, der da bei mir in der Ecke steht. Du weißt schon, mit den CDs drin.“

Also, soll denn da eine Bohrmaschine drin sein und warum ist die denn so schwer? Und selbst wenn da etwas anderes drin ist, kann so ein Kasten kaum so schwer sein, dass er so schlecht zu tragen ist, denn Bohrmaschinen-Kästen sind klein und handlich.
Davon ab benötigt man eigentlich selten eine Bohmaschine um einen Schrank zu bauen. Ein Akku-Schrauber dagegen wäre praktisch, der aber recht leicht ist.

( ... ) Sie waren dem anderen nie fremdgegangen.
Besser meine Meinung nach: Sie waren sich immer treu gewesen.

Über den Rest haben die anderen Kritiker bereits geschrieben.

Mir fehlt ein wenig die Dramatik. Vielleicht sollte die Verflossene im Flur plötzlich so etwas wie eine Ahnung über die "Untreue" der Freundin haben und wir als Leser müssten Angst haben, es würde alles auffliegen.

Gruß, Freegrazer

 
Zuletzt bearbeitet:

Jetzt hab' ich endlich die Unstimmigkeit greifen können, was den Titel betrifft, zigga!

Was du beschreibst, ist kein Kasten, sondern eine Kiste :idee:
Also eine Werkzeugkiste mit Schrauber, Schraubenzieher, Hammer, ein paar Nägel und so weiter.
Deswegen ist auch dein Titel falsch. Der muss
Die grüne Werkzeugkiste
oder Grüne Kiste besser wäre jedoch Die grüne Kiste
lauten.

 

Hey ihr! Vielen Dank mal in Voraus, dass ihr euch noch mal mit der Story auseinandergesetzt habt. Ich hab die mittlerweile (obwohl die gar nicht mal so alt ist) ziemlich vom Schirm gehabt. Jetzt noch mal gelesen und ja ... ist nicht mein größter Wurf, finde ich, das war so eine kleine Story, die mir mal gekommen ist, wo ich mal bisschen was anderes ausprobieren wollte, vom Duktus und vom Thema her. Na ja, wie gesagt, mittlerweile stehe ich der Geschichte so lala gegenüber, für mich ist da auch zu wenig Emotion und "Spannung" drin, keine Ahnung, ob ich das heute noch mal veröffentlicht hätte!


Lieber GoMusic,

deine Geschichte gefällt mir echt gut.
das freut!

Ich lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen.
Ich stand im Türrahmen, mit verschränkten Armen.
Ich mochte es nicht, so im Türrahmen zu stehen
Das ist mir irgendwie zu viel Wiederholung… Vielleicht auch mal „Türschwelle“, „an der Tür“, „vor der Wohnung“ etc. verwenden…
Da hast du recht. Ich denke, ich werde ein paar Türrahmen kicken!

wenns dir nichts ausmacht.
Wenn’s
och ... ich hab mir mittlerweile in wörtlicher Rede abgewöhnt, Apostrophe o.ä. zu machen, ich bin mir gar nicht sicher, ob das ein Schreibfehler ist, wenn man das nicht in wörtlicher Rede macht? Man schreibt ja auch sowas wie isses oder machste in wörtlicher Rede, halt eben so, wie man spricht

Auf dem grünen Kasten war eine Bohrmaschine gezeichnet.
„gezeichnet“ = vielleicht besser „abgebildet“
das klingt echt besser!

Ihre Augen glitzerten wieder, und sie strich sich mit der Hand darüber.
Worüber strich sie sich denn mit der Hand?
Na über den Augen! Ich werde es noch mal deutlicher formulieren.

Ansonsten habe ich nichts auszusetzen ;-)
Ja super! :D

Vielen Dank fürs Lesen und Vorbeischauen und Kommentieren GoMusic, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Hi RinaWu,

also ich verstehe das so, dass die beiden sehr gute Freundinnen sind. Deshalb finde ich es auch gar nicht eigenartig, dass der grüne Kasten bei Marie abgestellt wird, sondern sogar plausibel. Ich habe selbst schon im Freundeskreis miterlebt, dass ein Paar sich so unschön getrennt hat, dass selbst die Rückgabe des jeweiligen Hab und Guts nur noch über Freunde lief. Und Marie hat was mit dem Ex der Freundin.
Ja genau, so hab ichs auch gemeint. In der Urversion hatte ich das noch etwas undurchsichtig formuliert, aber mittlerweile versteht man das, denke ich

Und Marie hat was mit dem Ex der Freundin. Miese Nummer. Sowas macht man einfach nicht!
Oh ja!

Ich finde auch, dass da eine gute Spannung erzeugt wird, die gar nicht richtig greifbar ist. Man merkt sehr schnell, dass etwas nicht stimmt. Schon im ersten Absatz. Das finde ich sehr gelungen.
das freut mich! Ist jetzt keine superspannende Geschichte, wo man sich die Fingernägel beim Lesen abkaut, aber ich denke schon, dass man als Leser merkt, dass da etwas in der Luft liegt

Die braunen, kantig geschnittenen Haare.
Diese Dopplung würde ich weglassen.
Mhm weiß nicht. Ich habe da versucht, bisschen mit den Farben zu spielen. Der Kasten/ die Kiste ist ja auch braun bzw. wird langsam braun durch den Rost, und so wie die Kiste braun wird, sind auch der Exfreundin ihre Haare braun geworden. War so eine Idee von mir, wollte ich mal ausprobieren da bisschen mit den Farben zu spielen, um evtl (selbst wenn der Leser die Analogie nicht direkt mitbekommt) da einen subtilen Zusammenhang herzustellen

Hier fände ich schöner: Ich fuhr los und winkte ihr zu. Sie ging die Straße entlang und erwiderte den Abschiedsgruß.
Irgendetwas in der Art, was sich flüssiger liest.
Ja, gehe ich noch mal drüber

Das Ende finde ich auch gut, weil (wie schon erwähnt) dem Leser nicht auf's Butterbrot geschmiert wird, was das jetzt genau bedeutet, sondern es klingt im Kopf nach.
Genau, toll, dass das bei dir funktioniert hat!

Vielen Dank fürs Kommentieren und Lesen dir, ich habe mich gefreut!


Hi Freegrazer,

schöne Geschichte, bei der jedoch auch für mich relativ klar war, wohin die Reise geht. Trotzdem war sie gut zu lesen, obwohl mir einige Sachen aufgefallen sind.
Freut mich. Ja, wie schon anfangs erwähnt ... ich finde sie mittlerweile auch so lala, bisschen zu wenig Unerwartetes

Liegen zwar ein paar Zeilen dazwischen, aber dennoch eine direkt auffallende, unnötige Wiederholung.
ja, stimmt. Ich wollte damit zeigen, wie angespannt oder "starr" diese Situation ist, wie unangenehm man sich gegenübersteht. Evtl streiche ich letzteres

Also, soll denn da eine Bohrmaschine drin sein und warum ist die denn so schwer? Und selbst wenn da etwas anderes drin ist, kann so ein Kasten kaum so schwer sein, dass er so schlecht zu tragen ist, denn Bohrmaschinen-Kästen sind klein und handlich.
Davon ab benötigt man eigentlich selten eine Bohmaschine um einen Schrank zu bauen. Ein Akku-Schrauber dagegen wäre praktisch, der aber recht leicht ist.
also zu Ersteres: Ich selbst habe eine Bohrmaschinen-Kiste, die ist hat schon bisschen Gewicht, und ich denke, sie kann für eine kleinere, schmächtigere Frau schon anstrengend zu schleppen sein ... ja du hast schon recht, eigentlich bräuchte man (zumindest für so Ikea-Schränke) einen Akkuschrauber, aber hier hatte ich im Blick, dass man sich Holzbretter besorgt und Löcher reinbohrt und baut sich so sein eigenes Ding baut. Klingt jetzt bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber es gibt ein paar in meinem Bekanntenkreis, die ihre Möbel so bauen, das hatte ich vor Augen. So rette ich das Ganze mal! :D

Besser meine Meinung nach: Sie waren sich immer treu gewesen.
übernommen

Mir fehlt ein wenig die Dramatik.
mir auf jeden Fall mittlerweile auch. Wie gesagt, das war so ein kleines Ding, was mir mal durch die Finger gegangen ist, und mit dem ich mittlerweile auch nicht mehr ganz zufrieden bin. Aber was solls, vllt braucht man ja so eine kleine Szene woanders mal, man weiß nie wofür solche kleinen Dinger mal gut sind.

Vielen Dank auch dir fürs Kommentieren und Lesen!

hey bernadette,

schön, dass du noch mal vorbeischaust!

Was du beschreibst, ist kein Kasten, sondern eine Kiste
Oh Mann, ich weiß gerade auch nicht weiter, Kiste oder Kasten ... also ich hab jetzt mal bei Duden onlinen nachgeschlagen, und da wir Kasten als Synonym für Kiste aufgelistet.
Also eine Werkzeugkiste mit Schrauber, Schraubenzieher, Hammer, ein paar Nägel und so weiter.
Ich meine tatsächlich einfach eine metallene, "kofferähnliche" (also mit Griff) Kiste/Kasten, ich hab hier so ein Ding neben meinem Staubsauger stehen, auch mit so einer Abbildung von einer Bohrmaschine drauf! Kann auch sein, dass das einfach ein metallener Bohrmaschinen-Koffer ist. Ich schlaf mal drüber und schreibe dir oder einem anderen Mod die Tage mal, falls ich meinen Titel geändert haben will, weil Der grüne Koffer oder Der grüne Kasten klingt schon besser, finde ich

Auch dir danke noch mal fürs Vorbeischauen und Gedankenmachen!


Viele Grüße euch allen,
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Zigga,

ich glaube den Anfang bekommst du besser hin. Die Idee dahinter hat mir gefallen. Das Lesen war angenehm.
Dein Text liest sich zwar flüssig, aber manchmal auch etwas zu kurzgeraten. Z.B.:

Wir tauschten Blicke aus. Sie versuchte zu lächeln. Ihre Augen waren glasig und rot, ihre Haut fahl. ... Sie begann, tief ein- und auszuatmen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Früher war sie blond gewesen. Jetzt hatte sie braunes, kantig geschnittes Haar.
Kurze Sätze finde ich zwar schön ... Du hast die Angewohnheit, manchmal so zack zack zack zu schreiben, weißt was ich meine?

Ansonsten hier ein paar Anmerkungen:

Sie kam das Treppenhaus mit schweren, stampfenden Schritten hochgelaufen. Auf halber Strecke blieb sie stehen.
Finde ich nicht so ganz geglückt.

Dann lehnte sie sich mit dem Rücken an die Wand und drehte ihren Kopf weg von mir.
von mir weg

Als sie ihren Kopf neigte und in die Hocke ging, da fielen sie ihr wie ein Vorhang vor ihre Augen. Die braunen, kantig geschnittenen Haare.
Fand ich nicht so gut geschrieben. "da" kannst weglassen oder?

Sie wischte sich über die Augen, dann sah sie wieder mich an.
Hat sie sich Tränen aus den Augen gewischt?
"mich wieder an" oder war da noch ein anderer, den sie vorher ansah?

Sie lehnte noch an der Wand an.
"an" kann weg würde ich sagen.

Auf dem grünen Kasten war eine Bohrmaschine gezeichnet. Der Kasten stand auf meinem Küchentisch, er sah uns an.
Du sprichst doch gerade vom grünen Kasten.

„Wir haben damit einen Schrank gebaut“, sagte sie, dann nippte sie noch mal an ihrem Glas. „Den einen, der da bei mir in der Ecke steht. Du weißt schon, mit den CDs drin.“
Sollte das nicht "nochmal" oder "noch einmal" heißen?

Sie sah den grünen Kasten kurz so an, wie sie ihn immer angesehen hatte.
Da war mir nicht gleich klar, was Du mit "ihn" meinst, den Kasten oder ihren Ex?! Im Nachhinein war es mir dann klar.

Ihre Augen glitzerten wieder, und sie strich sich mit der Hand darüber.
Hm ...

„Ich bin voll über ihn weg“, sagte sie dann, „das kannst du ihm ruhig sagen, wenn du ihn mal wieder siehst. Dass ich voll über ihn weg bin.“
:-) ja, ganz genau, so ist das auch immer. Wehe der Andere sieht, dass man noch trauert. ;-)

Vor dem Kino begrüßten wir uns. Wir küssten uns lange und intensiv. Er trug eine braune Lederjacke und roch nach Rasierwasser.
Er fuhr mir durch die Haare.
O.o, bis hier ihn dachte ich der Erzähler wäre ein Mann ... hihi, habe ich nicht gleich kapiert :bonk: ... naja, solche Liebe soll es ja auch geben. Erst dann wurde mir klar, ok das ist ne Freundin. ;-)

Also ... das waren so meine Eindrücke beim lesen.

Schöne Grüße
Marcus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Farbklecks,

danke erst mal fürs Lesen und Kommentieren dir!

Dein Text liest sich zwar flüssig, aber manchmal auch etwas zu kurzgeraten. Z.B.:
Du hast die Angewohnheit, manchmal so zack zack zack zu schreiben, weißt was ich meine?
:D Ja, ich weiß, was du meinst ... das liegt speziell an diesem Text, würde ich mal sagen. Da hatte ich mal Bock drauf, so zackzackzack zu schreiben, halt mit bisschen Speed und "abgehackten" Sätzen ... klar, man darf nicht zuviel weghacken, sonst zerstört man die Ästhetik

Vielen Dank auch für deine Anmerkungen. Die werden bei einer Überarbeitung mit Sicherheit mit einfließen. Noch kurz dazu:

„Wir haben damit einen Schrank gebaut“, sagte sie, dann nippte sie noch mal an ihrem Glas. „Den einen, der da bei mir in der Ecke steht. Du weißt schon, mit den CDs drin.“
Sollte das nicht "nochmal" oder "noch einmal" heißen?
beide Schreibweisen sind richtig, aber auch meine. "noch mal" ist einfach die abgekürzte Form von "noch einmal"

Sie sah den grünen Kasten kurz so an, wie sie ihn immer angesehen hatte.
Da war mir nicht gleich klar, was Du mit "ihn" meinst, den Kasten oder ihren Ex?! Im Nachhinein war es mir dann klar.
Ja genau. Das ist schon bisschen so gewollt, dass da Ex und Kasten verschwimmen
bis hier ihn dachte ich der Erzähler wäre ein Mann ... hihi, habe ich nicht gleich kapiert ... naja, solche Liebe soll es ja auch geben. Erst dann wurde mir klar, ok das ist ne Freundin. ;-)
aye, da bist du jetzt der Erste, der das gedacht hat.

edit:

Sie kam das Treppenhaus mit schweren, stampfenden Schritten hochgelaufen. Auf halber Strecke blieb sie stehen.
„Hallo, Marie“, sagte sie.
Hab mir gerade noch mal den Anfangssatz angeschaut, und ich glaube, du hast das einfach überlesen, dass der Prot eine Frau ist


Vielen Dank dir nochmals fürs Lesen und Kommentieren,

Grüße,
zigga

 

Hey zigga,

Ich finde die Geschichte toll, hab sie allerdings erst heute gelesen und sicher eine korrigierte/überarbeitete Version vor mir. Da ja schon jede Menge dazu gesagt wurde möchte ich mich kurz halten und nur auf Dialog eingehen.

„Du solltest heute noch was machen“, sagte ich, „irgendwas, dass du nicht so alleine rumsitzt.“
Sie nickte.
„Hast du was vor?“, sagte ich.
Sie zuckte mit den Schultern.
„Du?“, fragte sie.
„Ich gehe dann ins Kino.“
Sie sah mich an.
„Ach, schön“, sagte sie.
„Ja“, sagte ich. Sie sah mich noch immer an, und ich fragte mich, ob sie es sehen konnte, ob man es mir ansah.

Ich bin der Meinung, dass du hier dieses oftmalige "sagte sie" oder "sagte ich" weglassen könntest. Im Abwechselnden Dialog erklärt sich das ohnehin von selbst und der Dialog wäre viel flüssiger zu lesen.

LG

BRM

 

Hi BRM!

Vielen Dank dir fürs Lesen und Kommentieren, ich habe mich sehr gefreut.

Ich finde die Geschichte toll
darüber habe ich mich natürlich auch gefreut!

hab sie allerdings erst heute gelesen und sicher eine korrigierte/überarbeitete Version vor mir.
jaein, die Geschichte ist so zwei Monate alt, und nach bernadettes erstem Kommentar habe ich sie noch mal umgebastelt, aber seitdem steht sie so (also die Kommentare der letzten Tage beziehen sich auf genau den Text, den du gelesen hast)

Da ja schon jede Menge dazu gesagt wurde möchte ich mich kurz halten und nur auf Dialog eingehen.
Das ist überhaupt kein Problem. Als Autor freut man sich hier über jede Rückmeldung, sei sie noch so kurz oder lang.

Ich bin der Meinung, dass du hier dieses oftmalige "sagte sie" oder "sagte ich" weglassen könntest. Im Abwechselnden Dialog erklärt sich das ohnehin von selbst und der Dialog wäre viel flüssiger zu lesen.
Ja ... das könnte ich. Ich finde aber, das trägt auch schon zum Sprachfluss bei, bei diesem Dialog. Alle könnte ich eh nicht streichen, dann wäre das zu unübersichtlich. Ja ... ich denke mal drüber nach!

Vielen Dank dir noch mal für deine Zeit und das Rückmelden, BRM,

Grüße,
zigga

 

Mein lieber Zigga,

das ist eine sehr tolle Geschichte. Du könntest noch mal drüber, noch ein wenig reduzieren, aber das ist schon, wie ich finde, sehr hohes Niveau. Es ist irgendwann klar, wie der Hase läuft, aber du hast das gut gelöst, Spannung hat in einem solchen Text nichts zu suchen. Das ist Atmosphäre, und die fängst du sehr gut ein. Mich erinnert das an eine Story von Carver. Ich würde mir wünschen, den Mittelteil, das Gespräch mit den beiden, bei ihr, das könnte man länger machen, da könntest du etwas mehr die Stimmung provozieren, den Dialog so schön hin und hergehen lassen, die Ahnunglose und die Verlassene, dass man so das Gefühl bekommt, gleich wird sie ertappt, herrlich. Nee, ist aber ein guter Text, klein, fein, aber er könnte noch etwas gedrechselt werden, dann wäre er perfekt.

Gruss, Jimmy

 
Zuletzt bearbeitet:

Mein lieber Jimmy,

das ist eine sehr tolle Geschichte.
das ist schon, wie ich finde, sehr hohes Niveau.
Das freut mich sehr!

Du könntest noch mal drüber, noch ein wenig reduzieren
Ja. Ich hatte die Story total vom Schirm verloren, aber jetzt, nachdem sie noch mal hochgespült wurde und da ein paar gute Überarbeitungsvorschläge kamen, werde ich sie mir noch mal vornehmen

Es ist irgendwann klar, wie der Hase läuft, aber du hast das gut gelöst, Spannung hat in einem solchen Text nichts zu suchen. Das ist Atmosphäre, und die fängst du sehr gut ein.
Ich würde mir wünschen, den Mittelteil, das Gespräch mit den beiden, bei ihr, das könnte man länger machen, da könntest du etwas mehr die Stimmung provozieren, den Dialog so schön hin und hergehen lassen, die Ahnunglose und die Verlassene, dass man so das Gefühl bekommt, gleich wird sie ertappt, herrlich.
Ja, das mit dem Dialog ausbauen ist ne gute Idee. Alexander Schuchmann hatte da vor ein paar Wochen etwas ähnliches vorgeschlagen, ich glaube, ich werde das noch mal dezent ausbauen. Ja, stimmt, ist so eine kleine Atmosphären-Story, toll, dass das für dich so gut klappt - halt wie gesagt mit wenig Spannung. Vllt kriege ich da noch etwas Spannung im Dialog hin, dass man denkt: Wird sie ertappt?, wenn man eh schon weiß, dass die Prot etwas mit dem Exfreund hat

Mich erinnert das an eine Story von Carver.
Oh ja, die Story ist in einer Zeit entstanden, in der ich viel Carver gelesen habe. Und ich glaube auch, wenn man Carver kennt, sieht man hier seinen Fingerabdruck - seinen zu großen Fingerabdruck, wie ich mittlerweile finde, wahrscheinlich mag ich die Geschichte deswegen nicht 100%ig, weil sie mir zu einem gewissen Teil etwas fremd vorkommt, von der Erzählstimme her, das bin nicht 100%ig ich, da ist auch der gute Herr Carver gut vertreten. :D

Nee, ist aber ein guter Text, klein, fein, aber er könnte noch etwas gedrechselt werden, dann wäre er perfekt.
Ach cool! Ich werde noch mal drübergehen, toll, dass dir das so taugt.

Jimmy, vielen lieben Dank dir fürs Zeitnehmen und Lesen und Kommentieren, ich habe mich sehr gefreut!

Viele Grüße,
zigga

 

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