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Irgendwann

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12.03.2015
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Irgendwann

Es war einer dieser schweren Tage, die die Zeit aufheben. Die dunkelgrauen Wolken über der Stadt hingen tief und erstickten so das Leben, ganz langsam. Jedes Mal, wenn man in den Himmel blickte, dachte man, dass es sofort anfangen müsste, zu regnen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der kühlende Regen kommen würde, der alles ändert. Die Menschen warteten.
In diesen Tagen erhielten Rob und Lou einen neuen Auftrag. Man hatte bereits einen Wagen für sie bereitgestellt.

Rob sah den Wagen vor dem Büro stehen. Lou saß schon am Steuer. Als Rob einstieg, startete Lou den Motor und fuhr los, ohne ein Wort zu sagen.
Beide wussten, dass ein harter Tag auf sie zukommen würde. Gewöhnlich mussten sie irgendwelche schweren Dinge herumschleppen. So war es auch an diesem Tag. Sie sollten zu den alten Lagerhallen am Hafen fahren und die Pakete aus einer der Hallen in einen Laster transportieren. Die Aufträge erhielten sie jeweils per Post. Die Briefe wurden von ihrem Vorgesetzen, Mason, geschickt. Und zwar alle im Auftrag von Miller, dem Chef.
Rob und Lou sprachen kein Wort miteinander, bis sie bei den Lagerhallen ankamen.
„Scheiß schwer, die Dinger“, schnaufte Lou, als er zwei der großen Kartonschachteln hochhievte. Dann trug er sie nach draußen. Als er die Ladung auf die Abladefläche des Lasters beförderte, klebte das Hemd an seinem kurzen, stämmigen Oberkörper. Rob wartete, bis Lou beim Lastwagen angekommen war, dann lief auch er mit zwei Paketen los. Sie taten es immer so. Sie kamen sich blöd dabei vor, wenn sie die Schachteln ächzend und schwitzend nebeneinander hertrugen. In der Mitte zwischen Halle und Lastwagen liefen sie aneinander vorbei und blickten sich kurz in die Augen. So als würden sie sich gegenseitig in ihrer Tat bestärken. Sie sprachen nur in den Pausen.
„Ich bin schon völlig fertig. Und wir haben erst die Hälfte“, sagte Lou
„Ja, wird n‘ langer Tag heute.“ Rob schob sich eine Zigarette in den Mund.
„Haste auch eine für mich? Könnt‘ eine vertragen.“
Sie saßen auf dem Boden der Lagerhalle und rauchten. Die Luft war feucht, der Rauch war schwer und dicht.
„Wir sollten mehr Gehalt einfordern, Lou. Ich komm kaum über die Runden mit dem bisschen Geld. Keine Ahnung, wie du das hinbekommst mit deinen zwei Jungs zuhause“, sagte Rob.
Lou lächelte. „Meine Jungs sind hart im Nehmen, glaub mir. Die stehen das durch. Und du weißt ganz genau, dass wir nicht mehr kriegen, Rob. Außerdem kommen wir an Miller gar nicht erst ran.“
„Dann versuchen wir’s bei Mason, Mann. Oder wir streiken einfach und schmeißen hin. Es muss endlich mal ordentlich was fließen, sonst mach ich hier nicht mehr mit. Wir wissen nicht mal, was für ‘ne Scheiße wir ständig rumschleppen. Da sind bestimmt Drogen oder Waffen oder so was drin. Miller oder Mason, das spielt doch keine Rolle. Einer muss uns mehr Kohle geben. Die hab’n keine Wahl, Mann. Denn wir haben ‘n Druckmittel, verstehste? Wir könnten anfangen, über unseren Job zu plaudern, so dass die Leute neugierig werden.“
„Schon, aber wie du sagst, in den Kisten ist sicher keine verdammte Zuckerwatte. Die beiden sind gefährlich, Mann. Und was machste, wenn die uns einfach rausschmeißen? Jungs wie wir, Jungs mit ‘ner Vergangenheit mein‘ ich, haben’s verdammt schwer, das weißt du doch genau. Dann biste noch mehr am Arsch, weil du wieder jahrelang ’n Job suchen musst. Ich bin irgendwie froh, dass ich überhaupt was machen kann. Auch wenn‘s ‘ne richtige Drecksarbeit ist … Sie hilft mir, auch mal abzuschalten, weißt du.“
Rob schnippte die Zigarette weg. Dann spuckte er aus. „Ja, aber langsam reicht’s mir. Irgendwann brennt bei mir ‘ne Sicherung durch, das sag’ ich dir. Spätestens dann tu ich was. “
„Ich mach das auch nicht mein Leben lang, Rob. Was glaubst du denn? Wir sitzen im selben Boot, Mann. Und wir werden irgendwann mal richtig auf den Tisch hauen. Nur noch nicht jetzt.“ Lou klopfte Rob auf die Schulter.
Sie blieben sitzen und genossen es, einfach nur dazusitzen, mit dem Rücken an die übrigen Kartons gelehnt.
„Rob?“, fragte Lou nach einer Weile.
„Ja?“
„Stell dir mal vor, dass da Geld in den Kartons ist. Jede einzelne dieser Schachteln gefüllt mit Zaster. Und wir beklagen uns über zu wenig Geld, während wir den ganzen Tag druckfrische Scheine rumschleppen.“
Beide lachten. Dann machten sich wieder an die Arbeit. Diesmal ging Rob mit zwei Kisten los und Lou wartete, bis er sie in den Laster lud. Dann trug er zwei der Kisten nach draußen. Mittlerweile sind schon mehrere Stunden vergangen, doch es ist kaum dunkler geworden. In diesen Tagen fühlte es sich am Abend gleich an, wie um zehn Uhr morgens.

„Hey Lou.“
„Was denn?“
„Ich hab in letzter Zeit viel über den Job nachgedacht … Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass es Miller gar nicht gibt? Ich meine, wir haben ihn noch nie gesehen und auch noch nie mit ihm gesprochen. Das ist doch seltsam, Mann.“
„Mason spricht mit ihm. Andauernd. Denk doch mal nach, woher kommen sonst die ganzen Aufträge?“
„Ja, Mason. Er sagt uns, dass er mit ihm spricht. Keine Ahnung, ob man Mason überhaupt trauen kann, wir haben den Typen ja nur einmal gesehen. Mason benutzt Miller vielleicht nur, weil er Schiss hat. Er will, dass wir denken, dass ihm ‘ne mächtige Truppe den Rücken stärkt. Es steht doch fest, dass wir beide noch nie was direkt von Miller gehört haben, richtig? Und wozu braucht es denn überhaupt Mason, wenn Miller uns ganz einfach direkt kontaktieren könnte? Das stinkt doch gewaltig, Lou!“
„Kann sein, dass du recht hast, Lou. Aber was macht das schon? Sei froh, dass du was machen kannst und wenigstens ‘n bisschen Kohle kriegst. Ehrlich gesagt hab‘ ich schon länger das Gefühl, dass es diesen Miller nicht gibt. Ich weiß selbst nicht, was ich da denken soll, Mann. Es fühlt sich schon seltsam an, dieser Gedanke. Aber der Punkt ist, dass das doch scheißegal ist. Was ändert das denn an unserer Situation, hier und jetzt? Denk doch mal nach, Rob: Das ändert rein gar nichts. Was willste denn machen, wenn dieser Miller erfunden ist?“ Lous Stimme ist lauter geworden. Sein Oberkörper zitterte.
„Hey Mann, alles in Ordnung mit dir? Lass das mit den Paketen, ich mach das schon. Setz dich lieber mal hin.“
„Ne, mir fehlt nix. Mach lieber weiter mit den Kisten. Wir sind gleich durch und ich bin nicht scharf darauf, noch lange hierzubleiben.“ Lou zwang sich zu einem Lächeln.
„Ich versteh‘ dich nicht, Lou. Wie kannst du das einfach so abtun, wenn du da schon länger dran denkst? Das ändert doch einfach alles! Dann steckt da nur Mason dahinter, nur der beschissene Mason!
„Kann sein.“ Lou zuckte mit den Schultern. „Trotzdem ändert das ’nen Scheiß.“
„Wir sollten Mason mal ‘nen Besuch abstatten, seine Adresse is‘ ja als Absender auf den Briefen. Den schaffen wir locker. Zwei gegen einen, verstehste?“
„Was redest du da für ‘ne Scheiße? Ich mach sowas nicht mehr, das weißt du. Also lass mich in Ruhe damit. Wir sollten jetzt echt die übrigen Pakete rausbringen. Ist schon spät geworden. Und ich will nicht mehr da sein, wenn‘s dunkel ist.“

Als sie beim Büro angekommen waren, war die Sonne bereits untergegangen. Sie stellten den Wagen ab und ließen den Schlüssel stecken. Dann verabschiedeten sie sich. Beide hatten einen langen Fußweg vor sich. Lou lief nach rechts, in Richtung Innenstadt.
„Lou, warte!“
Lou drehte sich um. „Ja?“
„Du solltest mal zum Arzt gehen, ich mach mir echt Sorgen.“
„Leihst du mir n‘ Hunderter?“ Lou lächelte kurz und lief dann weiter. Rob sah ihm nach. Lou lief sehr langsam, sodass er ihm noch lange nachschauen konnte. Als Lou im Dunkel der Nacht verschwunden war, schlug auch er den Weg nach Hause ein. Er lief nach links, von Lou weg.

Es waren nur zwei Tage vergangen, bis der nächste Auftrag kam. Dieses Mal sollen Lou und Rob einen Wagen am Bahnhof abholen und zu einem Parkplatz außerhalb der Stadt fahren. Weitere Anweisungen gab es nicht. In dem Brief an Lou waren die Autoschlüssel, in Robs waren die Bustickets für den Rückweg in die Stadt. Es wurde dafür gesorgt, dass sie den Job gemeinsam machten.
Als Rob am Bahnhof ankam, stand Lou schon neben dem Wagen. Rob deutete auf den Kofferraum und Lou nickte. Sie stiegen ein.
„Hey Mann, was ziehste denn für ‘n Gesicht? Stimmt was nicht?“, fragte Rob.
„Mein Jüngerer macht mir ’n bisschen zu Schaffen … Phil, weißt du.“
„Was ist denn mit dem Kleinen?“
„Gestern war ich beim Elternabend in seiner Schule. Und da hat mich am Schluss die Lehrerin zur Seite genommen. Phil würde von den anderen Kindern gehänselt, weil er alte und kaputte Klamotten trägt, hat sie gemeint. Sie hat mir ‘ne Kleiderbörse empfohlen, um ihm paar neue Klamotten zu besorgen.“
„Ach Scheiß doch drauf, Kinder sind eben kleine Wichser, da lässt sich nix machen.“
„Das hat mich hart getroffen, Rob. Phil hat nie auch nur ein einziges Wort darüber verloren, weißt du. Er denkt bestimmt, dass er‘s mir nicht wert ist, Geld auszugeben. Das is’ Scheiße, Mann. Richtig Scheiße. Ich würd ihm sofort ‘nen verfickten Anzug kaufen, wenn ich die Kohle dafür hätte, das kannste mir glauben … Vielleicht sollten wir echt mal mit Mason reden, wegen dem Geld.“
„Das tun wir. Lass deinen Kopf nicht hängen, der wird schon mit mehr Kohle rausrücken, da bin ich überzeugt von. Wir erledigen den Job und dann gehen wir noch heute bei dem vorbei, ok? Ich hab den Brief mit, mit den Bustickets drin, also haben wir seine Adresse.“
Lou nickte mehrmals ganz leicht mit dem Kopf und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. Die Fahrt dauerte nicht lange. Der Parkplatz war riesengroß und leer. Das überraschte sie nicht. Sie stellten den Wagen ab und verließen ihn, ohne zu zögern.
„Welche Linie müssen wir nehmen? Die 5?“
„Ne, wir brauchen die 18, Richtung Downtown.“
„Was redest du da? Mason wohnt nicht in Downtown. Wir müssen zum Buena Park in Uptown.“
„Ne, hier steht’s, siehste?“
„Rob, Scheiße Mann.“
„Was?“
„Wir haben zwei verschiedene Adressen.“
„Was meinst du?“
„Dieser Wichser hat uns zwei verschiedene Adressen gegeben. Der verarscht uns, Mann!“
„Komm runter, Lou. Du erinnerst dich einfach falsch an die Adresse, das ist alles. Wäre ja nicht das erste Mal, dein Gedächtnis ist im Eimer und das weißt du auch. Hier haben wir’s Schwarz auf Weiß, also lass uns dahin gehen. Vielleicht hat der auch einfach nur zwei Wohnungen, wer weiß das schon? Das könnte doch sein.“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass da auf meinem Brief ‘ne andere Adresse steht, Rob. Die stand ja auf jedem einzelnen dieser beschissenen Briefe drauf. Aber vielleicht haste recht …“
Der Bus kam und Lou und Rob stiegen ein.
„Wir hätten zuerst mal in so ’ne Kiste reinschauen sollen“, sagte Lou. „Jetzt zu Mason zu gehen, ohne zu wissen, was in den Dingern drin ist, ist alles andere als klug, Mann. Stell dir mal vor, wenn da Drogen drin wären, dann hätten wir jetzt echt ’nen krassen Vorteil. Der müsste uns dann schon umlegen, um uns von der Backe zu haben.“
„Hör mir zu, Lou, wenn wir jetzt gleich mit Mason reden, dann tun wir so, als wüssten wir, was in den Kisten drin ist. Und dass das was richtig Illegales ist, verstanden? Wir müssen den ordentlich unter Druck setzen, dann klappt das mit der Kohle.“
Lou nickte. Der Bus fuhr langsam, denn man konnte fast nichts sehen.
„Das Wetter is’ nicht normal, Mann. Sowas hab‘ ich noch nie erlebt. Es ist mitten im Sommer und man hat das Gefühl, man wäre im beschissenen November. Haste das mitgekriegt, Rob? Wir hatten hier in den Staaten in den letzten Wochen so viele Selbstmorde, wie im ganzen letzten Jahr.“
„Das ist, weil die meisten Idioten sind. Die bräuchten nur abzuwarten. Es wird schon bald regnen, glaub‘ mir.“
„Was hat das mit dem Regen zu tun?“
„Immer wenn’s regnet, verändert sich danach das Wetter. Ist doch klar, Mann. Aber jetzt hör auf, vom Thema abzulenken. Scheiß auf das Wetter! Du musst mir jetzt genau zuhören, Lou! Wir müssen gleich alles auf eine Karte setzen. Hast ja selber gesagt, dass wir keinen anderen Job kriegen werden. Diesen Job dürfen wir uns also auf keinen Fall versauen. Wenn dieser arrogante Wichser nicht mehr zahlt, dann holen wir uns, was uns zusteht. Wir prügeln die Scheiße aus dem raus, verstanden? Wir müssen das tun, Lou. Für uns. Und für Phil.“
Lou sah Rob in die Augen und sagte kein Wort. Dann senkte er den Blick. Der Bus war da und die beiden stiegen aus. Es war sechs Uhr abends und schon sehr dunkel. Die Straßen waren leer. Bei diesem Wetter blieben die Menschen lieber in ihren Häusern.
„Da vorne muss es sein, da is’ die West Monroe Street, siehste? Sieht abgefuckt aus, ich hab eher mit ‘ner Villa gerechnet … Der vierte Block ist es, da vorne“, sagte Rob. „Wohnung 7b, M. Hanson. Das muss er sein.“ Er klingelte.
Im Treppenhaus schlug Rob und Lou eine schwüle Hitze entgegen. Die Wärme des ganzen Tages hatte sich im Innern des Gebäudes angestaut. Es gab keine Klimaanlage.
„Diese Scheiß Hitze lässt einen nicht mehr los, was? Fühlt sich so an, als würd’ die einen verfolgen.“
„Ja, und der Lift läuft nicht, Lou. Wir müssen die beschissenen sieben Stockwerke auch noch rauflaufen.“
Sie liefen die Treppe hoch, die Hitze wurde mit jeder Stufe unerträglicher. Rob lief voran, Lou folgte ihm. Er konnte sehen, wie sich Robs Hände zu Fäusten ballten.
„Ich bin bereit, Mann. Endlich holen wir uns, was wir verdienen. Ich bring‘ den um, wenn’s sein muss.“, sagte Rob. Doch während er die Treppe hinauflief, dachte er nicht an das, was jetzt kommen würde. Er musste stattdessen an den Job denken. Er erinnerte sich noch, wie misstrauisch er war, als er den ersten Auftrag erhalten hatte. Dann dachte er an das mühsame Schleppen der Kisten, an die langen, stillen Autofahrten mit Lou. Und an ihre Gespräche in den Pausen.
Sie waren beim sechsten Stockwerk angelangt. Etwa 20 Stufen trennten sie noch von Masons Wohnung. Da legte Lou Rob die Hand auf die Schulter. Dieser drehte sich um und sah ihn an. Lou schüttelte den Kopf, ganz leicht, so dass man es fast nicht sehen konnte. „Noch nicht jetzt, Rob“, sagte er. Rob wollte etwas sagen, aber er sagte nichts.

An diesem Abend war die Luft feuchter und schwerer als an den Tagen zuvor. Man hatte schon seit Wochen das Gefühl, dass sich alles langsamer bewegte, war sich aber nicht sicher, ob man selbst es war, oder die Welt, die so unfassbar träge geworden war. Man sprach andauernd über das außergewöhnliche Wetter, die Zeitungen berichteten jeden Tag darüber. Die Menschen hatten es satt. Sie erwarteten den Regen sehnsüchtig, aber er würde noch einige Tage ausbleiben. Das Grau blieb. Dann würde der Regen kommen, irgendwann.

 

Hi Graziano,

irgendwo in den Staaten, irgendwie so ein typisches New York- oder Chicago-Setting. Weiß auch nicht warum. War zwar noch nie so weit im Westen, aber das waren meine Gedanken zu den ersten Sätzen, auch wegen den Namen, Rob und Lou. Ja, jeder der sich mit dem Schreiben auseinandersetzt, würde dir raten, nicht mit einer Wetterbeschreibung einzusteigen. Das ist öde, aber du kriegst hier sehr gut die Kurve. Da sieht man mal wieder, dass es gar nicht unbedingt viel braucht. Manchmal verzettelt man sich ja total am Anfang, zerbricht sich den Kopf über den ersten Satz, damit der auch schön knallt. Warum ich deinen Einstieg so gelungen fand - hm - wahrscheinlich gerade wegen dieser Trivialität, dieser Unterkühltheit, und dann kommen die Schlüsselwörter ins Spiel "Auftrag" und "Wagen". Und schon bin ich dabei.

Also ich wurde erst zum Ende hin warm mit den Beiden, die klingen so ähnlich, halt dieser Kleingangsterjargon, der ist auch gut getroffen, aber ich bräuchte da so ein besonderes Merkmal irgendwie, der Rob, der seine Schultern bis zu den Ohren hochzieht, wenn ihm was nicht behagt und der Lou, der sich stets eine Zigarette an der anderen ansteckt, so was.
Insgesamt hat mir der Stoff gefallen, war wie so ein kurzes Eintauchen in die Neo-Noir-Epoche.
Das Ende hab ich nicht verstanden, auch nicht warum sie nicht schon längst mal in eine der Kisten geschaut haben. Und warum kommen sie erst jetzt auf die Idee, mehr Geld zu fordern? Sie hätten ihren Boss ja vorher mal fragen können, stattdessen ist Rob gleich stinksauer und will ihm auf die Fresse hauen. Na ja, und das mit den zwei Adressen ist echt spannend, da fragt man sich, in was für ein böses Spiel die beiden da reingeraten sind. Leider bleibt das unaufgelöst. Trotzdem gern gelesen, wie gesagt.

Willkommen hier, freut mich, dass du mit dabei bist. Bist ja auch noch jung, mit ein bisschen Feinschliff, da ist Potenzial da auf jeden Fall.

Schöne Grüße

Hacke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hacke

Das freut mich sehr, dass dir mein Text grundsätzlich gefallen hat. Natürlich auch, dass dich die Wetterbeschreibung zu Beginn doch noch überzeugen konnte :)

Schade, dass du erst zum Ende hin warm wurdest mit den beiden Herrn. Ich werde also definitiv noch an der Charakterzeichnung arbeiten. Ich hab hier versucht alles auf den Dialog zu setzen. Anscheinend hat's nicht ganz geklappt.

Ich muss noch schauen, wie ich den Text ändern kann, dass keine offenen Fragen mehr aufkommen. Ich versuch jetzt mal, dir meine Überlegungen zu deinen Fragen zu schildern.
Natürlich hätten die beiden schon längst in die Kisten schauen können (der Gedanke ist ihnen auch durchaus nicht fremd), aber es hielt sie eine unterschwellige Furcht davor ab. Sie vermuteten, da sie Ähnliches erlebt haben, dass ihre Auftraggeber keine legalen Geschäfte betreiben und gefährlich sein könnten. Zudem hegen Rob und Lou den Verdacht, von den beiden verarscht zu werden (sie wissen nicht, ob es Miller gibt und ihnen werden zwei verschiedene Adressen von Lou gegeben). Dieser Verdacht bestärkt sie darin, zu glauben, dass sie hier eine illegale Arbeit mit brandheisser Ware durchführen. Dass sie in die Kisten nicht reinschauen, ist auch ein gewisses "Wegschauen", also ein "Nicht Wissen Wollen", da sie so von ihrer eigenen Vergangenheit eine gewisse Distanz bewahren können.
Dass die beiden nicht einfach mit Rob reden und Rob ihm gleich die Hölle heiss machen will, ist, weil die beiden glauben, dass es nicht anders funktioniert. Hier hätte ich konkret Beispiele aus deren Vergangenheit erwähnen sollen, die erklären, dass sie nur an solch eine Art des Umgangs dachten.

Ich weiss, dass diese Erklärungen nicht einhunderprozentig aus der Geschichte rausgelesen werden können und werde noch daran arbeiten.

Auf jeden Fall, danke dir Hacke für deinen Kommentar, das hat mich sehr gefreut.

Liebe Grüsse
Graziano

 

Hi Graziano!
Das mit der Wetterbeschreibung ist schon gesagt.
Die Story ist gut aufgebaut und man will wissen welcher Knall einen am Ende erwartet, leider bleibt der aus. Die Stimmung finde ich auch Super, unzufriedene Männer die für ihren harte Maloche mehr Zaster sehen wollen.
Den Sohn als letzter Anstoß um den Boss aufzusuchen und ihn zur Rede zu stellen, finde ich auch gut gewählt, der weiche Kern in dem harten Kerl, macht den kantigen Typ sympathisch.
Es war so gut geschrieben das ich mit den beiden auf dem Boden saß und 'ne Kippe geraucht hab.
Mein Tip: Gestalte das Ende noch ein wenig um, der Leser erwartet eine Auflösung, was ist mit den ominösen Kisten? Gibt es Miller wirklich? Warum die verschiedenen Adressen?
Das sind für eine Kurzgeschichte zu viele Fragen die offen bleiben.
Ansonsten gefällt mir die Story wirklich gut!

Mit freundlichen Grüßen
Ace

 

Hallo Graziano, ich kann mich in fast allen Punkten Ace anschließen.
Was ich anders sehe ist die Wetterbeschreibung zur Einführung und zum Ende. Die finde ich wirklich gelungen, da ich dadurch sofort in der Geschichte bin und am Ende den Abschluss spüre.
Lieben Gruß

 

Hey Ace

Es war so gut geschrieben das ich mit den beiden auf dem Boden saß und 'ne Kippe geraucht hab.

Das ist geil, freut mich sehr.

Gestalte das Ende noch ein wenig um, der Leser erwartet eine Auflösung ...

Da hast du vielleicht recht. Mir ist klar, dass da viele Fragen offen bleiben, andererseits wollte ich damit eben diese ungewisse Situation der Beiden veranschaulichen.Ich werde darüber nachdenken, das Ende zu ändern.

Vielen Dank für deine Kritik.

Hey favourite

Das ist schön zu hören, danke dir.

Gruss
Graziano

 

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