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Apfelbaum und Rosenstrauch

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22.06.2015
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Apfelbaum und Rosenstrauch

Es war einmal

… ein Apfelbaum. Es war ein ganz normaler Apfelbaum, wie es viele gibt auf der Welt, trotzdem war etwas Seltsames an ihm.

In jedem Frühjahr stand er in voller Blüte, voller und schöner als all die anderen Bäume um ihn herum. Aber im Herbst fand man keinen einzigen Apfel an ihm, höchstens mal einen ganz kleinen, harten, sauren Apfel, den nicht einmal die Vögel fressen wollten.

Der Bauer, dem der Apfelgarten gehörte, sagte deshalb eines Herbsttages: „ Wenn dieser Baum im nächsten Jahr wieder keine Früchte trägt, wird er gefällt!“

Nun hatte der Bauer eine Tochter, die galt als sonderbar, weil sie mit den Tieren und Pflanzen redete. Wann immer ein Tier krank war oder eine Pflanze nicht gedieh, rief man nach ihr, sonst gingen ihr die meisten Leute aus den Weg.
Dieses Mädchen ging also in den Apfelgarten und setzte sich unter den Apfelbaum. Sie schmiegte sich ganz dicht an seinen Stamm und strich sanft über die Rinde.

Bäume haben ihre Seele direkt über der Wurzel im unteren Teil des Stammes. Und sie sprechen über die Gefühle und Gedanken zueinander, fast so, als wären sie Antenne und Sender zugleich.
Wenn man mit einem Baum sprechen will, muss man nahe herangehen und ihn am Stamm berühren. Natürlich könnte man auch nur einen kleinen Zweig anfassen, aber dann hört man nur ein ganz leises Wispern.

„Was bedrückt Dich?“, fragte das Mädchen.
„Du bist ein gesunder Apfelbaum, Deine Blüten sind in jedem Frühjahr die schönsten und dennoch reifen keine Äpfel an Dir.“

„Ich habe Angst.“, flüsterte der Apfelbaum.
„All die Tiere, die kommen, um meine Früchte zu fressen. Sie ziehen und zerren an meinen Zweigen und Ästen. Und erst die Kinder… Ich habe es bei meinen Brüdern und Schwestern gesehen, wie sehr sie hin und her gerissen werden.“

Das Mädchen überlegte eine Weile. Dann sprach es:
„Ich habe eine Idee. Du sollst eine Gefährtin bekommen. Vielleicht könnt ihr einander helfen.“

Am darauf folgenden Tag kam das Mädchen wieder in den Garten und brachte einen kümmerlichen Strauch mit. Diesen pflanzte sie direkt neben den Stamm des Apfelbaumes.

„Wer bist Du?“, fragte der Apfelbaum.
„ Oh, ich bin eine Kletterrose.“, antwortete der seltsame Strauch.
„Wenn ich nur ein wenig Halt fände, dann könnte ich endlich wachsen und gedeihen.“
„Nun, den Halt will ich Dir gern geben. Winde Dich um meinen Stamm, und wenn Du magst, darfst Du auch an meinen Ästen emporklettern.“

Der Winter zog ins Land und Schnee bedeckte Felder und Wiesen, auch den Apfelgarten. Aber unter dem Schnee war es gemütlich. Der Apfelbaum und der Rosenstrauch hatten einander viel zu erzählen. Sie gewannen sich sehr lieb.

Als es Frühling wurde, waren beide so voller Freude, dass der Apfelbaum noch schöner blühte als bisher. Die Kletterrose wand ihre Zweige um den Stamm und die Äste des Baumes. Und weil Rosen nun einmal Dornen haben, traute sich keiner, dem Apfelbaum auch nur ein Blatt ab zu reißen. Die Bienen kamen gern, denn der Duft der Rosen und der süße Geschmack der Apfelblüten waren unwiderstehlich.

Der Sommer löste den Frühling ab, kleine grüne Äpfelchen hingen an den Zweigen, umgeben von den duftigen Rosenblüten und natürlich den Dornen. Es war ein so schöner Anblick, die beiden zu sehen.

Dann wurde es Herbst. Aus den Äpfelchen waren pralle, große, rote Äpfel geworden. Aber wie sollten man sie ernten?

Der Bauer war ratlos.
„Nun endlich trägt der Baum Früchte und ich kann sie nicht ernten. Ich komme ja gar nicht heran, wegen der Dornen!“
Da lachte seine Tochter und sagte zu ihm:
„Schau her, ich habe einen kleinen Korb geflochten und an einer langen Stange befestigt. Den will ich Apfelpflücker nennen. Und damit kannst Du die Äpfel ernten, lieber Vater.“
So geschah es denn auch.

Seitdem pflanzt man gern Kletterrosen bei Apfelbäumen Der Apfelbaum gibt der Rose Halt, die Rose schützt den Apfelbaum vor ungebetenen Gästen.
Und zur Ernte pflückt man die Äpfel mit Körben an langen Stangen von den Ästen.

Ich war übrigens dabei, damals, als der Apfelbaum zum ersten Mal Früchte trug. Und süßere Äpfel habe ich seitdem nie wieder gegessen.

 

Hallo Kelelia

Willkommen im Forum!

Das ist ein schöner Text, hat mir gut gefallen. Den klassischen Märchen-Stil hast du gut eingefangen, und auch bestimmte Details kommen nicht zu kurz, wie bspw. hier:

Bäume haben ihre Seele direkt über der Wurzel im unteren Teil des Stammes. Und sie sprechen über die Gefühle und Gedanken zueinander, fast so, als wären sie Antenne und Sender zugleich.

Auch von der Länge her passt es zu dem, was du erzählen möchtest. Da ist in meinen Augen nichts zu knapp, nichts zu aufgeblasen.

Kleiner Kritikpunkt: Ich habe am Ende mit einer etwas tiefergehenden Erkenntnis gerechnet. Vielleicht etwas, das man in Bezug zu dem Mädchen setzen kann, über das du du schreibst:

Wann immer ein Tier krank war oder eine Pflanze nicht gedieh, rief man nach ihr, sonst gingen ihr die meisten Leute aus den Weg.

Ich habe da mit einer Art Verbindung gerechnet, weil sowohl das Mädchen als auch der Baum beides Außenseiter darstellen. Für den Baum bietet dein Text eine Lösung, für das Mädchen nicht. Und so frage ich mich, ob es diesen Hinweis braucht, weil ich ihn etwas irreführend fand.

Trotzdem, wie gesagt, ich finde das einen schönen Text, einen guten Einstieg, den ich gerne gelesen habe.

Viele Grüsse & noch viel Spaß hier,
Schwups

 

Hola!

Wenn man mit einem Baum sprechen will, muss man nahe herangehen und ihn am Stamm berühren.

Wer schreibt denn so etwas Schönes? Ah, die Kelelia!

Ich möchte herausfinden, ob es Menschen gibt, die meine Geschichten mögen.

Aber ja, aber ja! Das ist großartig geschrieben.
Für Opa und Kind – und alle, die dazwischen sind.
Denn wir sind so überinformiert und halbkritisch und nicht richtig interessiert, dass uns bei einem – mir perfekt erscheinendem –Text Deiner Prägung die Gänsehaut über die Seele läuft.
„Ich habe Angst.“, flüsterte der Apfelbaum.

Hui! Das hat Klasse.
Die Geschichte ist kurz, für mich sehr befriedigend.

José

PS: Hier allerdings gewinnst Du nichts, sondern wiederholst unnötig das bereits Gesagte:

Seitdem pflanzt man gern Kletterrosen bei Apfelbäumen Der Apfelbaum gibt der Rose Halt, die Rose schützt den Apfelbaum vor ungebetenen Gästen.
Und zur Ernte pflückt man die Äpfel mit Körben an langen Stangen von den Ästen.
Tu Dir, der Geschichte und mir einen Gefallen: Raus damit!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kelelia,
herzlich Willkommen bei uns.
Du willst rausfinden, ob man deine Texte mag? Nun den hier mag ich schon mal. Und zwar sehr. Jetzt sind wir schon drei. Der Schwups, der Jose und ich. Und deine reizende, liebenswerte Geschichte hat das ja auch verdient, dass man sie mag.
Du hast sehr ruhig und liebevoll geschrieben, ganz im Stil eines Märchens. Die Details passen zu der ruhigen unaufgeregten Atmosphäre. Man kann es verstehen, wie der schüchterne Apfelbaum bei jeder Biene mit den Blüten zurückzuckt, um nur ja nicht berührt zu werden. Na gut, das tut er ja nicht, aber er muss sie ja irgendwie verscheuchen, damit die Tiere dann nicht an ihm rumrupfen können. Schön, dass die stachlige Kletterrose es offenbar gut versteht, sensible Apfelbäume zu umgarnen.

Den Satz, den Josefelipe zitiert hat, der hat mich nicht gestört. Ich dachte eigentlich nur, aha, eine Geschichte, die auch für Kinder gedacht ist, kleine Lehre am Schluss inclusive. Ich fand den eigentlich ganz charmant, diesen Belehrungsteil am Ende.
Die Kurzcharakterisierung des Mädchens ist mir auch aufgefallen. Ich fand das eigentlich sehr schön, dass du sie so ein wenig isoliert beschreiben hast, dass sie wegen ihrer Naturverbundenheit von den Menschen gemieden wird. Wahrscheinlich muss das einfach so sein, denn Menschene, die sich viel unter Menschen aufhalten, die würden bei dem vielen Menschengeplapper keinen einzigen Baum mehr hören. Ich hätts auch schön gefunden, wäre da noch ein winzige Verbindung von dem Mädchen und ihrer isolierten Rolle hin zu dem Baum geknüpft worden. Er hat seine Gesellschaft gefunden, was ist mit ihr? Aber vielleicht wäre das auch too much, wenn man da jetzt unbedingt eine Verbindung herstellen will.

Ich mocht auch ganz ganz besonders diese Sätze:

Bäume haben ihre Seele direkt über der Wurzel im unteren Teil des Stammes.
und das gleich auch noch.
Wenn man mit einem Baum sprechen will, muss man nahe herangehen und ihn am Stamm berühren. Natürlich könnte man auch nur einen kleinen Zweig anfassen, aber dann hört man nur ein ganz leises Wispern.

Noch ein kleiner Tipp. Ich achte zwar nur noch selten auf Rechtschreibfehler u.ä., weil ich die Nase davon voll habe, aber hier fiel mir eine Kleinigkeit auf:
Nun, den Halt will ich Dir gern geben. Winde Dich um meinen Stamm, und wenn Du magst, darfst Du auch an meinen Ästen emporklettern.“
Man kann in Briefen oder Mails (wie Josefelipe das gemacht hat) die Anrede Du, Dich, Dein und die entsprechenden Mehrzahlformen Ihr etc. aus Höflichkeitsgründen großschreiben. Man kann, muss aber nicht.
Aber hier, innerhalb eines Dialoges einer Erzählung muss es klein sein.
Wenn du willst, kannst du im Duden nachgucken, musst du aber nicht.
Hier Link:
http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/gross-oder-kleinschreibung-von--em-du-du--em--und--em-ihr-ihr--em--1

Viele Grüße und noch viel Spaß bei uns.
Novak


Tja, das hätt ich auch nicht gedacht, dass ich mich noch mal in einen schüchternen Apfelbaum verliebe.

 

Hallo Kelelia,

mir gefällt Dein Apfelbaum-Märchen sehr gut! Es gefällt mir so gut, weil es nicht mit umständlicher Sprache aufgedunsen, sondern mit klaren Sätzen geschrieben ist. Meine innere Stimme war beim Lesen ganz ruhig und das der Baum eine Seele hat, ist schön. Auch das sonderbare Kind, das ihn versteht, märchenhaft.

Zwei Kleinigkeiten

Es war einmal[...]
...ein Apfelbaum

mir fehlen an der Stelle die [...]

An den Sätzen

Seitdem pflanzt man gern Kletterrosen bei Apfelbäumen[.] Der Apfelbaum gibt der Rose Halt, die Rose schützt den Apfelbaum vor ungebetenen Gästen.

störe ich mich auch nicht (auch wenn da ein [.] fehlt. Wenn ich an andere Märchen denke, dann gibt es ja den Satz; "...und wenn sie nicht gestorben sind, dann..." Auf mich haben Deine beiden Sätze eine ähnliche Wirkung.

Grüße von mir, Nina

p.s.: Ich werde meinen Kindern von Deiner Geschichte erzählen :)

 

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten. Das mit der Großschreibung werde ich auf jeden Fall ändern, Novak. Dann liest es sich wahrscheinlich auch flüssiger. Ich habe diese Geschichte sehr gern, denn sie erzählt von Freundschaft trotz oder wegen Verschiedenartigkeit und davon, wie wir einander besser verstehen können, wenn wir ehrlich und authentisch sind. Es ist nicht immer jemand in der Nähe, der so empathisch ist wie dieses sonderbare Mädchen. Oder vielleicht hätte ich "besonderes Mädchen" schreiben sollen. Für diese Geschichte wünsche ich mir, dass es als Kinderbuch und/ oder in einer Kinderzeitschrift mit vielen schönen Bildern jedem, der es möchte, Hoffnung und Mut macht: so zu sein, wie er ist und um Hilfe zu bitten, wenn notwendig. Derzeit gestalte ich die Illustrationen, es wird bestimmt gut.
Ihr habt mir mit Euren Kommentaren sehr geholfen :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kelelia,

Es ist ein Text, der Mut macht und Hoffnung weckt und das geschieht nicht allzu oft hier im Forum. Ich danke Dir dafür.
Beim Lesen dachte ich zuerst an das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum, das uns im Neuen Testament erzählt wird. Dort ist der Besitzer ungeduldig, weil er auch nach drei Jahren keine Feigen findet. Er will ihn umhauen. Der Gärtner will noch nicht aufgeben und vereinbart mit dem Besitzer dem Feigenbaum noch eine zweite Chance zu geben und ihn ein ganzes Jahr zu hegen und zu pflegen.
Ob der Feigenbaum nach einem Jahr Früchte getragen hat, bleibt offen.

Bei Deiner Geschichte sind es das Mädchen und der Rosenstrauch, die dem Apfelbaum zu Hilfe kommen, nachdem er seine Ängste aussprechen konnte.
Der Rosenstrauch leistet Hilfe und wird selber gestützt. Und ich denke, auch das Mädchen geht nicht leer aus. Ich sehe es vor mir, als die roten Äpfel am Baum reif sind und die Rosenblüten so wundervoll duften, klatscht das Mädchen in die Hände und tanzt voll Freude um den Apfelbaum und den Rosenstock.

Ich wünsche Dir, dass das Kinderbilderbuch ein voller Erfolg wird. Es wird Kinder und auch Erwachsene ansprechen.

Alles Gute wünscht dir
Marai

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Hat mir auch sehr gut gefallen! Schöne Geschichte, gute Moral.

Ich kritisier jetzt einfach mal ein bisschen, damit Du vielleicht noch was besser machen kannst. ;)
Mir scheint, dass es sich lohnen könnte.

die galt als sonderbar, weil sie mit den Tieren und Pflanzen redete.
Da wir uns im Märchenland befinden, würde ich das mit dem "sonderbar" rausnehmen. Die kann das einfach. Punkt.

sonst gingen ihr die meisten Leute aus den Weg.
Da das Mädchen zum Ende keinen "Rosenstrauch"-Freund bekommt, würde ich diese Info auch nicht geben. Es sei denn, sie ist wichtig für die Essenz der Geschichte.
So wie es jetzt dasteht, "stört" es eher. (Es geht ja um Freundschaft und dann bräuchte das Mädel eigentlich auch einen Freund.)

als wären sie Antenne und Sender zugleich.

Nee. Antenne und Sender. Das sind technische Begriffe. Da findest Du bestimmt ein viel schöneres, weicheres, da natürlicheres Bild.

Ich habe es bei meinen Brüdern und Schwestern gesehen, wie sehr sie hin und her gerissen werden.“
Mehr Drama! Die kleinen Geschwister des Baumes sind "auseinandergerissen", d.h. tot, weil kleine Kinder sie entzwei getreten haben bei ihren Klettereien! Drama!!! Ganz wichtig. ;) Denn das schält Deine Moral noch schöner raus.

„Ich habe eine Idee. Du sollst eine Gefährtin bekommen. Vielleicht könnt ihr einander helfen.“
Ich würde den zweiten Teil mit der Gefährtin usw. weglassen, weil Du das im Nachhinein beschreibst. Das ist fast zu sehr auf dem Silbertablett. --- Leser kann/soll selber denken.
"Ich habe eine Idee."
*Lesergespanntweiterliest."

Der Winter zog ins Land und Schnee bedeckte Felder und Wiesen [...]. nter dem Schnee [im Apfelgarten] war es gemütlich. Der Apfelbaum und der Rosenstrauch hatten einander viel zu erzählen [und] gewannen sich sehr lieb.

Wunderschön. --- Wobei ich mal ein bissl rumgedoktort habe, - ggf. kürzen, präzisieren, nicht zu viele Konjunktionen.


denn der Duft der Rosen und der süße Geschmack der Apfelblüten waren unwiderstehlich.

VErbindung von "sein" + Adjektiv = nichtsogut.
Guck mal, ob Du noch stärkere Verben findest, z.B. statt waren = rochen (von riechen), statt unwiderstehlich vielleicht sowas wie "süß"... weiß gerade nicht, müsste mal wieder an Apfelblüten riechen. ;)
Apropos _ Geschmack der Apfelblüten? Das geht nicht. Die kann man riechen, aber die isst doch keiner. Oder doch???


So. Ich hoffe, Du bist jetzt nicht niedergeschmettert. Ich mache mir die Mühe nur, weil mir Deine Geschichte inhaltlich sehr gut gefallen hat und ich glaube, dass Du mit ein paar Kniffen NOCH MEHR da rausholen kannst.
:D


Beste Grüße

Runa

 

Hallo,
also, ich hätte nicht gedacht, dass meine kleine Geschichte soviel Aufmerksamkeit bekommt. Und möchte mich bei allen für ihre Bemerkungen und Hinweise bedanken. Liebe Runa, Apfelblüten kann man tatsächlich essen und sie schmecken süß, allerdings war der Text eher auf die Bienen gerichtet, denn die essen den Nektar und den Pollen nehmen sie mit nach Hause. Ich bin sehr froh, diese Seite gefunden zu haben, denn es gibt viele gute Schreiber und damit verbunden viele interessante Anregungen.

 

Hallo Kelelia, auf der Suche nach einer Geschichte von dir, bin ich hier gelandet. Die Fahrradgeschichte ist ja leider verbannt. Dabei hast du einen schönen Text um das Fahrrad gesponnen.

Jetzt ist es die Apfelbaum-Geschichte, die ich mit Interesse gelesen habe. Dein Schreibstil gefällt mir sehr. Kurze knappe Sätze, auf den Punkt gebracht. Alle Merkmale einer Kurzgeschichte eingehalten. Und der Inhalt ist entzückend. Könnte für Kinder geschrieben sein.

Ich freue mich auf mehr von dir!
Amelie

 

Hey Kelelia

Auch ich fand deine Geschichte sehr schön. Sehr angenehm zu lesen und erfrischend anders. Ist ja fast schon ein Gleichnis.

Apfelblüten kann man tatsächlich essen und sie schmecken süß
Meine kleine Landschildkröte, kann da ein Lied von singen, wenn der Apfelbaum blüht, watschelt sie den ganzen Tag von einer Blüte zur nächsten.

Lieben Gruß
Simba

 

Hallo und herzlich willkommen hierorts,

liebe Kelelia,

der Gefährdungen lauern unendliche an Zahl allem Leben, so auch dem Apfelbaum. Die natürlichen reichen übers Wetter und den Menschen vom Apfelblütenstecher, der seine Brut in die Blüte legt, bis zu den Gespinstmotten, die für Kahlfraß sorgen. Und scheint die Gefahr der Insekten gebannt, lauert die geflügelte Gefahr. Vor einer natürlichen Gefahr aber scheint Dein Baum gefeit zu sein: dem Apfelblattfloh, der schon die Blüte des Baumes befällt.

Wie dem auch sei, es ist eine Geschichte, wie man durch Nächstenliebe/Solidarität sich schützen kann vor äußeren Gefahren. Und ich find es überhaupt nicht seltsam, mit Flora und Fauna zu sprechen, gilt doch nicht erst seit den alten Griechen, dass alles Leben beseelt sei. (Und wenn ich mit den Pflänzlein spreche, werden manche sogar rot!) Aber zu Trivialem, wie der Darstellung der wörtlichen Rede.

Es ist richtig, bei den einleitenden Anführungszeichen eine Leertaste zwischen dem vorhergehenden Zeichen (hier der Doppelpunkt) und dem Gänsefüßchen zu lassen, nicht aber zwischen dem Anführungszeichen und dem ersten Buchstaben der wörtl. Rede, also statt

…, sagte deshalb eines Herbsttages: „ Wenn dieser Baum …
korrekt
…, sagte deshalb eines Herbsttages: „Wenn dieser Baum …
Das nächste Beispiel betrifft das Ende der wörtl. Rede
„Ich habe Angst.“, flüsterte der Apfelbaum.
Wenn der bloße Aussagesatz (also nicht bei Frage- oder Ausrufesatz) allein durch das Komma nach den auslaufenden Gänsefüßchen die wörtl. rede beendet und der übergeordnete Satz (…“, flüsterte der …) weitergeführt wird. Weiter unten geschieht’s noch einmal:
„ Oh, ich bin eine Kletterrose.“, antwortete der seltsame Strauch.
besser also
„Oh, ich bin eine Kletterrose“, antwortete der seltsame Strauch.

Beim folgenden Beispiel (Fragesatz + übergeordnetem Satz) erfolgt die Zeichensetzung korrekt,
„Wer bist Du?“, fragte der Apfelbaum.
Dafür taucht das Problem auf, das Novak schon angesprochen hat: Die Höflichkeitsform, die – obwohl die Adelshöfe [von denen kommt die „Höf“-lichkeit] abgeschafft sind – im Deutschen nach wie vor verwendet wird. Und das ist auch gut so, wird doch damit vor allem (gesellschaftliche) Distanz angezeigt, die hier in Deiner Geschichte - gottlob! - gar nicht erst auftaucht.

Hier signalisieren die Auslassungspunkte, dass wenigstens ein Buchstabe fehle

Und erst die Kinder…
Was nicht der Fall ist, also besser zwischen dem letzten Wort und den Auslassungspunkten eine Leertaste.

Einmal schlägt die Fälle-Falle zu

…, sonst gingen ihr die meisten Leute aus den Weg.
Denn „aus“ ruft nach dem Dativ: „aus dem Weg“

Schließlich wäre hier

… traute sich keiner, dem Apfelbaum auch nur ein Blatt ab zu reißen
„abreißen“ ein Wort, also auch im Infinitiv mit zu: abzureißen

Der folgende Satz sollte ein wenig i. d. Sinne umgeformt werden, als auch der „Sender/Sprecher“ i. d. R. eine Antenne (ist/hat) wie der „Empfänger/Hörer“

Und sie sprechen über die Gefühle und Gedanken zueinander, fast so, als wären sie Antenne [besser: Empfänger] und Sender zugleich.
Der Vorteil: Das gilt vom einfachen Sprechen und Hören über den konventionellen Schriftverkehr (Schreiber/Leser) und der Post bis zum Funkverkehr.

Gern gelesen vom

Friedel,
der noch einen schönen Restsonntag wünscht!

 

Hej Kelelia,

Seitdem pflanzt man gern Kletterrosen bei Apfelbäumen Der Apfelbaum gibt der Rose Halt, die Rose schützt den Apfelbaum vor ungebetenen Gästen.
Ist das so?

Ich fand die Geschichte schön, das Ende aber ein wenig unbefriedigend. Ich kann das Bild vom Apfelbaum mit Rose durchaus als Sinnbild werten, aber mit diesen Sätzen

Den will ich Apfelpflücker nennen.

Seitdem pflanzt man gern Kletterrosen bei Apfelbäumen Der Apfelbaum gibt der Rose Halt, die Rose schützt den Apfelbaum vor ungebetenen Gästen.
Und zur Ernte pflückt man die Äpfel mit Körben an langen Stangen von den Ästen.
bekommt das so eine pseudo-landwirtschaftliche Note, die mir die vorangegangene Stimmung etwas verhagelt.

Es war einmal

… ein Apfelbaum.

Ich würd diesen dicken Absatz rausnehmen.
"Es war einmal" kündigt sehr klassisch ein Märchen oder etwas Märchenhaftes an. Dieser Absatz und die drei Punkte versuchen dagegen, Spannung zu erzeugen, die nirgends entsteht und auch gar nicht nötig ist.

Bäume haben ihre Seele direkt über der Wurzel im unteren Teil des Stammes. Und sie sprechen über die Gefühle und Gedanken zueinander, fast so, als wären sie Antenne und Sender zugleich.
Wenn man mit einem Baum sprechen will, muss man nahe herangehen und ihn am Stamm berühren. Natürlich könnte man auch nur einen kleinen Zweig anfassen, aber dann hört man nur ein ganz leises Wispern.
Fänd ich noch besser aus der Perspektive der Tochter.

Aber wie sollten man sie ernten?

Na dann, viel Spaß noch hier.

Gruß
Ane

 

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