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Die Sitze sind blau

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16.06.2015
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Die Sitze sind blau

Landschaften ziehen vorbei. Silhouetten von Gestalten rasen und verblassen hinter den Scheiben. Das Rot einer Abendsonne schießt zwischen einem Paar Regenwolken hervor und ich lege den Kopf in Nacken, weil das beruhigt, und die Hände zittern nicht mehr so sehr und mein Herz trommelt jetzt ganz sanft.
Wohin wir fahren? Ich weiß nicht. Nach Hause.
Im Gang knallt ein Fahrrad. Ein Inder wirbelt herum, fast fällt ihm die Brille von der Nase, das finde ich lustig. Ich winke ihm, doch er zieht nur die Augenbrauen zusammen, faltet die Hände und blickt auf seine Schenkel.
Der nächste Halt. Noch mehr Menschen. Doch ich will nicht nicht atmen, der Wind peitscht Regentropfen ans Glas, ich schließe die Augen und dann ist das wie Applaus, und als ich sie wieder auftue, ist da nur noch mein Spiegelbild und ich nicke mir selbst zu und frage: Alles klar, Kumpel?
Ich lese die Überschriften der Zeitung meines Sitznachbarn. Flüchtlinge, TERROR, ganz klein: rechter Mob … Reflexartig wendet er sich ein wenig von mir ab. Bitte. Er riecht nach Tod.
Still hier. Jedes heimliche Rascheln in den Taschen ist zu hören, jedes Räuspern und Schnauben, Adern an der Stirn – bereit zur Flucht, wie Schafe, nur dass sich hier niemand gegenseitig wärmt. Vielleicht werde ich heute weinen können, zu Hause. Einfach, weil ich einsam bin.
Eine blonde Frau im Gang. Ich möchte ihr zu nicken, was sagen, was in der Art: Hallo. Bist du einsam? Ich auch. Aber ich weiß nicht mehr wie das funktioniert. Ich forme meine Lippen zu einem Lächeln. Sie zwängt ihr Haar hinter die Ohren, richtet sich stramm auf, drückt die Wirbelsäule durch, reißt einen Arm in die Höhe und schreit: HEIL HITLER.
Das ist seltsam. Ich weiß.
Meine Hosentasche vibriert.
Komm doch später noch ins Schiller, hab dich lieb.
Elena hat mir geschrieben.
Ich krame meine Kopfhörer heraus und schaue eine wacklige Videoaufnahme: Meine Schwester, Elena, sitzt auf einem Barhocker. Eine Akustikgitarre auf dem Schoß. Sie singt ein Lied. Dann mein Gesicht, das lachend immer näher kommt im Film, bis alles verschwimmt. Auf Elenas Shirt steht: Two damaged people trying to heal each other is love. Sie singt von der Wildheit in den Augen, von ertrinkenden Menschen, vom Liebhaben und Wegrennen, das eigentlich nur Entgegenkommen ist. Sie neigt den Kopf und liebkost das Gitter des Mikrofons, als wäre dahinter etwas gefangen, das sie lieb hat. Dann Klatschen und Pfeifen. Elena presst ihre Lippen aufeinander. Ich gehe einen Schritt auf sie zu, filme ihr Gesicht. Sie lacht, wendet den Kopf ab und schlägt auf die Linse.
Augen, die mich anstarren. Ich zucke zusammen. Eine Frau mit Locken, ein paar Sitzreihen vor mir. Angst, die in die Schwärze der Pupillen zurückkriecht. Sie führt ihren Zeigefinger an die Lippen: Shht.
Der Zug leert sich. Ich schiele auf die Liniennetzkarte. Es blinkt rot … vier, fünf Punkte vor der letzten Station.
Ich schließe die Augen und döse, weil alles dreht sich weiter, ich will Stopp schreien, aber es hört nicht auf, nur Flüstern im Wirbel von Laub und Dings und ich erschrecke, atme schwer, weil eigentlich, Scheiß drauf, ich greife über mich und ziehe die Notbremse.
Ich weiß …
Der Zug vom wilden Galopp - stellt sich auf. Ich knalle gegen die Rückenlehne. Lippen quetschen, Wange drückt gegen Stoff, quietscht und zerrt, rüttelt und schnauft, Reibung und Hitze und Qualm und All und Universum und Tunnel und jetzt ganz gerne der Tod sein, weil das bedeutet nicht mehr zu sterben, grelles Licht am Ende, ich setze eine Sonnenbrille auf, Hände in die Hosentaschen und sage: Bin soweit. Aber ich bin ganz alleine im Abteil. Plastikflaschen rollen im Gang. Sie schlagen an die Türe zur Fahrerkabine. Die Bahn wird langsamer, ein Geräusch wie ein Spatz, der gegen ein Fenster knallt.
Die Zeit rast, der Geist kommt nicht hinterher. Augen zu, weil die Lider wiegen so, so schwer. Meine Stirn an der Scheibe. Ich erkenne die Dunkelheit dahinter. Ich muss hier raus. Ich drücke den Knopf. Die Türen schwingen auf, ich taumle und unter mir Asphalt. Ein Bahnhof und Nacht und kalt. Eine Lampe hängt an der Leitung - meine Beine bewegen sich nicht. Haare wehen mir ins Gesicht. Ich drehe den Kopf. Schräg unten: Blut.
Ein paar Meter weiter eine Frau, verdreht auf dem Schotterbett. Ich springe auf die Schienen und schlage mir das Knie auf. Der Lokführer, Kerl mit Schnurrbart, sitzt aufrecht hinterm Fahrerfenster und lächelt.
Ich knie mich hin. Wohin mit den Händen?
Ich stammle etwas und gehe ganz nah mit dem Ohr an ihr Gesicht – nichts.
Ich fahre mir durchs Haar. Verdammte Scheiße.
Ich nehme ihre Hand und finde darin ein Briefumschlag, ich stecke ihn in die Manteltasche. Ihr linker Schuh fehlt, ein rotes Ding mit Absatz liegt unter der Bahn. Ich ziehe ihr den rechten Schuh aus – ich weiß nicht, wieso.
Stimmen. Echos. Schreie. Ich falle einem großen Mann in die Arme. Ich spüre die Polizei-Stickerei an der Nasenspitze. Ich hole meine Fahrkarte heraus und zeige sie ihm. Er führt mich weg, weil er die eigentlich gar nicht sehen braucht. Blaulicht. Nachthimmel. Bumbum, Bumbum … ich reiße mich los, krieche unter die Bahn und hole ihren Schuh. Eine Katze springt von der Mauer. Sie schnurrt und reibt sich an meinen Waden. Ich streichle sie hinter den Ohren.
»Sie können die Katze ruhig halten, wenn sie das beruhigt. Wir müssen ihnen nur ein paar Fragen stellen.« Der Polizist guckt zu mir runter. Er reicht mir eine Hand, ich packe sie und er zieht mich rauf.
Ein Spritzer Senf auf dem blauen Hemd. Ich erzähle, was ich weiß. Sie wollen meine Schuhe haben. Ich sage, macht damit, was ihr wollt …

Wie die Schwingen einer Krähe, die Drehtüre. Stimmen im Ohr. Ich setze mich an die Bar, gleite über das Holz und finde erst Halt, als ich die Kante des Tresens umschließe.
Elena zapft mir ein Bier. Sie redet, doch ich kann es nicht verstehen. In einer Höhle, die Haare wirr, die Seele auch. Alles dumpf, ein Nebel, ein Schleier im Raum, der alles umhüllt und niemand mehr seine Stimme erheben lässt.
»Hugo? Hugo? Der wollte noch kommen.« Mehr Wind als Stimme. Elena rüttelt an einer Schulter.
Ein Klingeln im Raum. Schrill und klirr und Schall und Bäh. Viel zu laut! Ich halte mir die Ohren zu. Elena nimmt den Hörer ab. Elena hört zu. Elena zuckt zusammen. Elena reißt die Augen auf. Elena hat Panik. Ich fahre an dem Papier entlang und nippe am Bier. Vielleicht ein Unfall, vielleicht nur gestolpert, ausgerutscht und aus Versehen auf die Gleise gefallen. Laune des Universums.
Manteltasche! Mein Nacken ist steif. Nein, ich … Ich greife hinter die Bar. Das Streichholz zischt wie ein Kobra mit aufgeblähtem Hals … ich zünde den Brief an. Dann ein Licht. Direkt über mir. Der Umschlag brennt, glüht und zieht sich zusammen. Ich werfe ihn in den Aschenbecher, das Papier windet sich. Wieder das Licht. Tut an den Augäpfeln weh. Ich blinzle. Ein Mann im weißen Mantel über mir, runzelt die Stirn, dann ist er wütend. Wieso bist du wütend, Mann im weißen Mantel? Er deutet auf meine Hand. Die ist voll Blut. Wie gerne wäre ich jetzt eine Frau … Kleines Missgeschick, Herr Doktor, ich himmle ihn an, klimpere mit den Wimpern und lächle und stupse ihm in die Seite. Ach, die hat sich vor den Zug geworfen? Schlimme Sache, schlimme Sache, ich schlage ihm auf den Arm, als wäre meine Hand ein Lappen, den man ausklopfen muss. Schlimme. Sache. Das! Nur die Schuhe retten können? Ein schönes Paar, also, elegant, nicht zu aufdringlich, oh ja, das gibt schön Blasen, was ich mich schon freue, wenn ich barfuß, Größe sechsunddreißig, ja, die würden passen, ja, wenn es ihnen nichts ausmacht … Was? Oh, okay, natürlich. Ich warte.

 

Hallo,

ich finde das gar nicht schlecht, aber der Text hat so einige Probleme. Du benutzt sehr viele Adjektive. Ich würde versuchen, diese auf ein Minimum zu reduzieren. Zustandsbeschreibungen sollte der Leser sich selbst denken können. Also du musst nicht immer "grinsend" etc dahinter oder davor schreiben, das sollte sich erschließen lassen.

Dann: Du schreibst oft sehr unpräzise. Ein Bsp: Ich umklammere den kalten Stahl des Brückengeländers und beobachtete wie leuchtende Augen unter mir vorbeifahren.
Fahren da tatsächlich leuchtende Augen vorbei? Wie geht das? Brauchen auch Augen ein Führerschein?:D So was zieht sich durch den ganzen Text. Noch einer: Schräg, im Augenwinkel, ziehen dunkle Landschaften vorbei, verblassen langsam hinter den großen Scheiben, das letzte Rot der Abendsonne spiegelt sich auf dem Dach der Bahn und graue Regenwolken verschleiern den kommenden Nachthimmel. Zieht die Landschaft wirklich im Augenwinkel vorbei? Und dann lies mal aufmerksam deine Assoziationskette durch: entweder Abendsonne, Regenwolken oder Nachthhimmel. Also, alles drei geht nicht, das ist ein Bruch, da solltest du sorgfältiger arbeiten.

Noch was: Manchmal braucht man die Wahrheit nicht, ohne sie können sie glauben, was sie wollen und ich wäre der Lügner - doch nur wenn ich die Wahrheit kennen würde.

Wenn das ein Charakter in der Geschichte sagt, als Dialog oder als innerer Monolog in der Rollenprosa, ist das okay. So klingt das leicht vermessen. Nur wenige mögen Texte, die ihnen die Welt erklären wollen. Das sollte man subtiler verpacken.

Fazit: Der Kern ist da. Du schreibst aber oft sehr umständlich, man merkt, du willst viel Info in deine Sätze packen, da muss noch dies und jenes rein. Ich würde dir raten, das alles zu reduzieren. Dann den Text auf Logikbrüche überprüfen. Sprachliche Bilder nur dann rein, wenn sie zu 100% passen. Nichts ist grausamer als ein schiefes Bild! Das wäre es erstmal konstruktiv von mir.

Gruss, Jimmy

 

Iiiiiiih, ist das gut.
Du kriegst es verdammt gut hin, dass man in die Gedankenwelt deines Protagonisten eintaucht. Deine Geschichte erzeugt einen Sog, der einen dazu bringt, dranzubleiben.

Obwohl ich dich so lobe und die Geschichte, das Thema, auch die Umsetzung wirklich gelungen finde, nimm Jimmys Hinweise ernst. Der weiß, wovon er redet. Auch mir sind die Augenwinkel aufgefallen. Streng genommen kann man das so nicht lassen, du müsstetst gar nicht schreiben, dass er es sieht, sondern du könntest einfach den Himmel beschreiben. Man weiß automatisch, dass deine Figur diesen Himmel sieht.
Und auch da hat der Jimmy Recht, es gibt zwar solche Wetterphänomene, dass irgendwo im Hintergrund dunkelanthrazitfarbene Wolken sich wölben und dann wirkt die Abendsonne sehr warm und funkelt dunkelrotgolden auf Glasfenstern, aber das müsstest du dann ein bisschen anders beschreiben, als du das gemacht hast.

Was mir noch auffiel, du beschreibst ja deine Hauptfigur so, dass der beständig in so einer Art Zwischenwelt ist, er sieht ja Dinge, die gar nicht da sind, wie zum Beispiel Sarahs Hitlergruß. dadurch habe ich automatisch angenommen, dass er gar nicht Sophia sieht, sondern dies nur denkt. Das würde ich unbedingt deutlicher machen. Das Anhalten des Zuges ist ja gleichzeitig so, dass er da auf einmal ganz allein im Abteil ist. Vorher waren doch Leute drin.

Was ist außerdem mit der Figur der Sarah? Wenn die in der Bahn ist, würde die nicht auch bemerken, dass Sophia die Frau auf den Schienen war? Immerhin ist sie eine Freundin seiner Schwester Elena, könnten die sich dann nicht auch kennen? Solche blöden Fragen stellt man sich dann halt am Ende, das könntst du ändern, indem du sie einfach eine xbeliebige Frau sein lässt.

Wieso kann der Protagonist so genau erkennen, wer sich auf den Schienen befindet? So würde er das doch nur sehen, wenn er in der Fahrerkabine ist.

Still ist es hier, jedes kleine Rascheln in den Taschen ist zu hören, jedes krächzende Räuspern und alle sind sie angespannt - bereit zur Flucht, wie zusammengetriebene Schafe, nur dass sich niemand hier gegenseitig wärmt.
Der Alltag hat die Leute an den Ketten und hat sie vor sich her getrieben, wie der Wind die Wolken an stürmischen Tagen. Alle Köpfe gebeugt.
Okay, das ist ein innerer Monolog, die Hauptfigur macht so eine Art Zivilisationskritik. Als Leserin fand ich das an der Stelle aber zu aufgesetzt, ich hatte das Bedürfnis, etwas über diesen Mann zu erfahren. Nicht viel, nur damit ich einordnen kann, warum er so eine pessimistische Weltsicht hat. Warum ist er so deprimiert?
Auch später deutet sich was an, wenn er sagt, dass er es nicht mehr gewohnt war, auszugehen und dass er von Elenas Freunden aufgenommen worden ist. Vielleicht sollte man den Hintergrund für seine Weltsicht stärker andeuten und in einen Zusammenhang stellen.

Dein letzter Satz, den auch Jimmy am Wickel hatte, den hab ich zwar als inneren Monolog, also als die Gedanken des Prot. deuten können, da hatte ich jetzt keine Probleme mit, trotzdem war mir das in dem Zusammenhang seines Traumas zu geschwollen, zu abgeklärt. Aber das sind Nuancen.

Eine Sache noch: Das Aufklauben der Schuhe und das Streicheln der Katze, das fand ich sehr sher berührend. Oft sind es ja solche Kleinigkeiten, die eine Szene wirklich tragisch machen. Nicht große Gefühlsausbrüche und Schwärze und Drama, sondern ein Paar Schuh und das Streicheln einer Katze, und die Worte eines Polizisten.

Also fand ich einen schönen, einfühlsamen Einstand. Willkommen hier, Simba

 

Hallo jimmy,

Zu erst, vielen Dank für deine Zeit und Kritik :)
Das mit den Adjektiven ist mir zuvor, nicht wirklich aufgefallen, doch du hast Recht damit. Werde ich mir zu Herzen nehmen.

Fahren da tatsächlich leuchtende Augen vorbei? Wie geht das? Brauchen auch Augen ein Führerschein?
Klar, wenn sie fahren wollen, müssen sie da durch :D Gerade an dieser Stelle, da wollte ich das gar nicht näher beschreiben. Der Protagonist ist natürlich ein wenig geschockt und daher erkennt er die Autos, die unter der Brücke vorbeifahren, nicht als Autos, sondern als leuchtende Augen, doch wenn das so unklar ist, oder komisch wirkt, sollte ich das wohl ändern.
Also, alles drei geht nicht, das ist ein Bruch, da solltest du sorgfältiger arbeiten.
Ja, stimmt, muss ich überarbeiten. Danke. Hatte da einen bestimmten Blick im Kopf, wie der Prot. dasitzt und dabei die Landschaft sieht, aber halt nicht wirklich bewusst, doch habe das Bild wohl nicht aufs Blatt bekommen.

Die Sache mit dem Schlusssatz, hat ja auch Novak angesprochen und ja, klingt schon geschwollen. Muss mir da etwas anderes einfallen lassen. Das passt so nicht richtig hinein.
Okay, also weniger Adjektive, präziser schreiben und sprachliche Bilder nur dann rein, wenn sie zu 100% passen. Ist vermerkt, du hast mir sehr geholfen :)

Hallo Novak

Iiiiiih, freut mich, das es dir gefallen hat. Und danke, das du dir Zeit genommen hast und für deine ausführliche Einschätzung ! :)

du müsstetst gar nicht schreiben, dass er es sieht, sondern du könntest einfach den Himmel beschreiben.
Stimmt.
dass irgendwo im Hintergrund dunkelanthrazitfarbene Wolken sich wölben und dann wirkt die Abendsonne sehr warm und funkelt dunkelrotgolden auf Glasfenstern
Nach diesem Satz, möchte ich das unbedingt sehen.
Was ist außerdem mit der Figur der Sarah?
Ja, da hast du Recht, das ist ziemlich unnötig, sie als Freundin der Schwester zu bezeichnen.

Wieso kann der Protagonist so genau erkennen, wer sich auf den Schienen befindet? So würde er das doch nur sehen, wenn er in der Fahrerkabine ist.
Also, zumindest in Stuttgart, gibt es ein paar U-Bahnen in denen die Wand zur Fahrerkabine aus Glas ist. Und da kann man immer schön vorne herausschauen - vom Abteil aus. Mir ist das selbst sogar schon einmal passiert, dass ich miterlebt habe, wie ein Mensch plötzlich auf den Schienen stand. Der Zug eine Vollbremsung hinlegte und den Menschen dann, aber zum Glück nicht getroffen hat.

Warum ist er so deprimiert? [...] Vielleicht sollte man den Hintergrund für seine Weltsicht stärker andeuten und in einen Zusammenhang stellen.
Okay, ich verstehe, was du meinst. Hast mir was zum Grübeln mitgegeben :)

Vielen Dank, liebe Novak :)

Liebe Grüße
Simba

 

Simba schrieb:
Ja, stimmt, muss ich überarbeiten. Danke. Hatte da einen bestimmten Blick im Kopf, wie der Prot. dasitzt und dabei die Landschaft sieht,

Vielleicht könntest du bei der Gelegenheit auch über diese Stelle noch einmal nachdenken, Simba:

Ich lehne den Kopf sanft in den Nacken. Schräg, im Augenwinkel, ziehen dunkle Landschaften vorbei, verblassen langsam hinter den großen Scheiben, das letzte Rot der Abendsonne spiegelt sich auf dem Dach der Bahn und graue Regenwolken verschleiern den kommenden Nachthimmel.

Da hab ich mich beim Lesen nämlich schon gefragt, wie das der Erzähler sehen kann, wenn er im Zug sitzt.


offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Jetzt will ich dir doch noch ein bisschen mehr sagen, Simba.

Novak schrieb:
Iiiiiiih, ist das gut.
… kreischt unser altes Riot Girlie, und ich sag das auch. Also vielleicht nicht ganz so schrill, sondern eher offshorig seriös, also mehr ernsthaft.
Ja, mir hat deine Geschichte auch gefallen, also übewiegend, also die Idee. Und ja, Simba, auch überwiegend deine Erzählsprache. Die schon deshalb, weil ich darin ein Bemühen um individuellen Stil erkenne, und so was ist immer gut, also wenn man nicht einfach nur so mainstreammäßig und nett (brrr) dahinschreibt.

Aber, großes Aber. (Hast du etwa gedacht, jetzt kommt kein Aber? Immer kommt ein Aber, Simba, weil, wo kein Schatten, da kein Licht.)
Also: du musst wirklich noch an präziserem, bewussterem Umgang mit der Sprache arbeiten. Ich hab’s vor ein paar Tagen unter einem anderen Text geschrieben und ich wiederhole es jetzt einfach:
Du solltest dir beim Schreiben immer vor Augen halten, das wirklich jedes Wort und jede Formulierung vom Leser wahrgenommen wird. Ein unpassendes Wort als unpassendes Wort, eine falscher Bezug als falscher Bezug, ein ungeschicktes Sprachbild als ungeschicktes Sprachbild. Entsprechend sorgfältig solltest du dir nicht nur jeden Satz überlegen, sondern jedes Wort. Und ich meine wirklich jedes Wort. Ja, das ist mühsame und harte Arbeit, aber halt einfach das Um und Auf des Schreibens.

Ich hab mir mal den ersten Absatz vorgenommen und ein paar beispielhafte Schwächen herausgesucht. Die will ich dir jetzt zeigen und anhand derer kannst du dir dann vielleicht noch einmal den restlichen Text anschauen:

Ich lehne den Kopf sanft in den Nacken.
Schon dieser erste Satz gefällt mir nicht recht.
Zum einen bedarf das Verb „lehnen“ für mein Gefühl keines zusätzlichen Attributs. Kann man etwas grob/schnell/langsam lehnen?
(Okay, es gibt natürlich auch Ausnahmen, z.B.: „Vorsichtig lehnt Joe den Stahlträger an die Glasscheibe.“)
Zum anderen passt mir die Präposition „in“ nicht. Man kann etwas an die Wand lehnen, oder sich zurücklehnen, meinetwegen einen Besen in die Ecke lehnen. Aber den Kopf in den Nacken lehnen? Nein, ich finde, das ist einfach das falsche Verb. Wie wär’s mit: „… Ich lege den Kopf in den Nacken.“?

Im Gang, zwischen den Schwingtüren knallt ein Fahrrad auf den Boden, ein schlafender Inder schreckt auf, er blickt mir direkt, müde in die Augen, fast fällt ihm die ovale Brille vom Gesicht. Das Abteil ist drückend voll, die Luft stickig, doch ich bin zu müde - nicht zu atmen.
Du musst mit den Satzzeichen aufpassen, Simba. (So klitzeklein sie auch sind, so ungemein wichtig ist ihre Funktion für das Verständnis eines Textes. Erst durch sie wird die Rhythmik und Melodie der gesprochenen Sprache in die geschriebene transkribiert.)
In dem Satz oben ist das erste Komma falsch, das haut mich gleich mal aus dem Satz raus. Und der Gedankenstrich am Satzende ist auch nicht gut.
„… doch ich bin zu müde, um nicht zu atmen.“ So würd’s ich schreiben.

Auch hier wieder:

Richte mich auf, es riecht nach Strom – die Luft ist geladen, strecke meine Gliedmaßen von mir, gähne lautlos und
Der Gedankenstrich steht für mein Gefühl am falschen Platz.
Du schreibst offenbar gern in Ellipsen, hier z.B. lässt du das Satzsubjekt weg, und mir gefällt so ein Stil auch recht gut. Allerdings muss man verdammt aufpassen, dass man sich da nicht grammatische Fallen stellt und ein Satz dann einfach falsch klingt.
Ich fänd's besser, wenn du den Einschub zwischen zwei Gedankenstriche setzst, so bleiben die Satzteile davor und danach als zusammengehörig erkennbar:
Richte mich auf - es riecht nach Strom, die Luft ist geladen - strecke meine Gliedmaßen von mir, gähne lautlos und …

(Ist zwar eine Binse, aber ich sag’s halt wieder einmal: Lautes Lesen eines Textes ist eine wunderbare Methode, um gerade solche Stolperstellen zu entdecken.)

Machen wir gleich mal einen Versuch, Simba. Finde das falsche Komma:

Reflexartig, wendet er sich ein wenig von mir ab.
(Gefunden? Na bitte. Darfst dir ein Eis holen. :))

jimmysalaryman schrieb:
Du benutzt sehr viele Adjektive. Ich würde versuchen, diese auf ein Minimum zu reduzieren.
Ich bin da vielleicht nicht ganz so streng wie Jimmy, aber im Grunde hat er natürlich recht. Man sollte wirklich jedes Adjektiv (in Wahrheit jedes Wort) auf seine Sinnhaftigkeit hin überprüfen. (Und wenn man z.B da und dort schon der Satzrhythmik wegen eines zu brauchen glaubt - was selten genug vorkommt - sollte man unbedingt das richtige wählen.)

Still ist es hier, jedes kleine Rascheln in den Taschen ist zu hören, jedes krächzende Räuspern und alle sind sie angespannt - bereit zur Flucht, wie zusammengetriebene Schafe, nur dass sich niemand hier gegenseitig wärmt.
klein“ ist hier z.B. nicht nur unnötig, sondern obendrein das falsche Adjektiv. Ein Geräusch kann meinetwegen leise sein, aber nicht klein.
Und „krächzend“ braucht es hier auch nicht. Räuspern ist quasi selbsterklärend.

Der Alltag hat die Leute an den Ketten und hat sie vor sich her getrieben, wie der Wind die Wolken an stürmischen Tagen. Alle Köpfe gebeugt.
Hier hast du eine unnötige (und unschöne) Wortwiederholung. Doppelt unnötig, weil sie für mein Gefühl aus einem Tempusfehler resultiert. So wäre es besser:
Der Alltag hat die Leute an den Ketten und treibt sie vor sich her.
Und dann wieder die Ellipse. Hm. Also die gefällt mir hier gar nicht. Ich erkenne auch nicht den stilistischen Mehrwert, dass du da aufs Prädikat vezichtest.

Ich möchte eure Lügen nicht länger leben! Ich möchte aufrichtig sein. Eine Katharsis. Vielleicht werde ich heute weinen können - zu Hause.
Das meinte ich mit den Gefahren von Ellipsen, wenn man sie unbedacht einsetzt. Du musst immer daran denken, Simba, dass der Leser den Lesekonventionen entsprechend sich unvollständige Sätze selber ergänzt.
Und das Markierte liest man automatisch so:
Ich möchte aufrichtig sein, eine Katharsis sein.
Merkst du’s? Da steht was anderes, als du vermutlich sagen wolltest, stimmt’s?

Ich bemerke Sarah, eine Freundin meiner Schwester, wie sie ein paar Sitze vor mir im Gang steht,
Gefällt mir nicht. Warum nicht einfach so?
die ein paar Sitze vor mir im Gang steht, …

Mit einer physiologischen Unstimmigkeit (der sich in den Nacken lehnende Kopf) hab ich begonnen, und mit einer solchen will ich auch schließen:

Sie zwängt ihre Haare hastig hinter ihre Ohren, richtet sich stramm auf, drückt die Wirbelsäule bis zum Hals,
Das klingt einfach nur … äh, keine Ahnung, irgendwie komisch halt. Warum nicht einfach:
… drückt die Wirbelsäule durch

Versteh mein Klugscheißen bitte weniger als Kritik, sondern vielmehr als Anregung, Simba.


offshore

 

Hey ernst offshore

Freut mich, dass er dir gefallen hat!
Viele dank für deine Zeit und Mühe. Ich nehme alles, sei es Klugscheißen, Kritik/Anregung ...
Kann man doch alles irgendwie gebrauchen und bin für alles dankbar :)
Dein Also ist notiert.

Das mit den Satzzeichen: Ja da habe ich wohl noch große Probleme mit. Und du hilfst mir sehr dabei.
Ich mache mir jetzt einfach eine Liste fürs Überarbeiten meiner Texte: Worauf ich besonders achten muss.

Gerade die Sinnhaftigkeit bei Adjektiven, ehrlich gesagt, war die mir zuvor überhaupt nicht wichtig, oder ist mir schon gar nicht in den Sinn gekommen. Ich habe eine kleine rebellische Ader: Na und? Macht es halt keinen Sinn. Aber, ihr habt natürlich recht damit. Wenn es Leute gibt, die sich deswegen aufregen oder den Text weniger gerne lesen, dann muss man darauf schon sehr Acht geben. Ist ja auch absolut vermeidbar.

Muss wohl auch meine Allwissenheit, als Autor ein wenig zurücknehmen. Gerade bei den Ellipsen.
Leicht zu übersehn, dieser Leser und seine Lesekonventionen.

Und dann wieder die Ellipse. Hm. Also die gefällt mir hier gar nicht. Ich erkenne auch nicht den stilistischen Mehrwert, dass du da aufs Prädikat vezichtest.
Ja, das war wohl zu schnell hingesudelt, ohne genauer darüber nachzudenken - einfach des Bildes willen. :hmm:

Gefällt mir nicht. Warum nicht einfach so?
… die ein paar Sitze vor mir im Gang steht, …
Ja mit deinem Blick ist mir das nun auch aufgefallen, dieses wie sie ist eklig.

Vielen Dank nochmal - ich hole mir jetzt ein Eis :) ( Mache mich danach natürlich gleich ans Werk )

Lieben Gruß
Simba

 

Also irgendwie lässt mich deine Geschichte nicht los, Simba.
Ich hab sie gestern Nacht noch einmal gelesen, ich mag sie wirklich sehr. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass da noch weit mehr herauszuholen wäre, dass sie so richtig, richtig gut werden könnte, wenn du noch ein wenig Arbeit reinsteckst.
In meinem gestrigen Kommentar hab ich ja nur zu ein paar exemplarischen Schwachstellen des ersten Absatzes was gesagt, und die hast du jetzt offenbar auch behoben.
Für mein Gefühl aber hat es sich die Geschichte verdient, dass du dir auch den Rest noch einmal vornimmst.

Im Grunde hätte ich beinahe zu jedem Satz etwas zu sagen, zur leidigen Zeichensetzung z.B., also dass du z.B. Kommas stellenweise wie aufs Geratewohl setzst. Aber das habe ich eh schon gestern angesprochen, da solltest du einfach in aller Ruhe noch einmal drübergehen.
Ich beschränke mich jetzt wiederum nur auf ein paar beispielhafte Fehler, also richtige Fehler, die nichts mit individuellem Stilgefühl zun haben. Weil deinen Stil mag ich, und in den will ich dir jetzt auch gar nicht dreinreden. Der wirkt zwar noch roh irgendwie, also wie das genaue Gegenteil von geschliffen und glattgebügelt, aber genau das mag ich, er hat einfach was sehr Individuelles. Und wenn du viel schreibst und dir gleichzeitig dieses Eigenständige deiner Erzählsprache bewahren kannst, wird dein Stil mit der Zeit immer besser werden, glaub mir.
Gerade in dieser Geschichte passt der Stil halt auch wunderbar zum Ich-Erzähler, finde ich, zu diesem etwas verloren wirkenden jungen Mann, der nach einem Klinikaufenthalt (wegen psychischer Probleme?) sich langsam wieder in der gnadenlosen Welt zurechtzufinden sucht. Und dem diese gnadenlose Welt dann gleich mal ordentlich eins überzieht.


Ich war davor lange Zeit in einer Klinik und es nicht mehr gewohnt auszugehen, unter Leute zu gehen - Normalen.
Dieses, äh, ich nenns mal Stilmittel (so ein an den Satz drangehängtes einzelnes Wort) verwendest du ja öfter. Ich glaub auch zu verstehen, welche Wirkung das haben soll. Vermutlich soll es den sprunghaften, assoziativen Gedankengängen des Ich-Erzählers entsprechen. Ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, nur müsstest du dabei für mein Gefühl zumindest rudimentäre grammatische Regeln einhalten, ansonsten es einfach nur falsch und holprig klingt. So wie hier.
Ich war […] es nicht mehr gewohnt auszugehen, unter Leute zu gehen - Normalen.
Da bleib ich als Leser einfach hängen, das reißt mich total aus dem Lesefluss.
Fallfehler“, blinkt es da nämlich sofort in meinem Kopf. „Unter wen oder was zu gehen? Also Akkusativ, also Normale, und überhaupt, wieso großgeschrieben? Das bezieht sich doch ajektivisch auf die Leute, oder nicht?“
Also da machst du‘s dem Leser wirklich unnötig schwer. Ich würde auf solche Extravaganzen verzichten, auch auf den Gedankenstrich, und lieber einen eigenständigen Satz, oder meinetwegen eine Satzellipse hinschreiben. So was in der Art:
Ich war […] es nicht mehr gewohnt auszugehen, unter Leute zu gehen. Unter normale Leute.
Ich war […] es nicht mehr gewohnt auszugehen, unter Leuten zu sein, unter normalen Leuten.
… oder wie auch immer. Verstehst, du was ich meine?

... konzentriert wog sie ihren Nacken in eine Schieflage
Wieder einmal das falsche Verb, bzw. das richtige, aber die falsche Flexionsform.
wiegen (im Sinne von Gewicht messen) - wog - gewogen
wiegen (im Sinne von sanft schauken) - wiegte - gewiegt
Nein, ist eigentlich doch das falsche Verb, weil: Kann man den Nacken in eine Schieflage wiegen? Noch dazu konzentiert? Klingt komisch, oder?
Wär’s nicht z.B so besser.:…sie wiegte den Kopf/sie neigte den Kopf/sie hielt den Kopf schief, wiegte ihn sanft hin und her?

es fühlt sich an als wäre ich selbst die Bahn, als hatte ich selbst die Frau gerammt.
Konjunktiv: hätte

nur eine Lampe hängt von Oben an einer Leitung
oben

»Verdammte scheiße«
Scheiße

ich taumele
Ich knie nieder und streichele sie
taumle, streichle

packe ihre Hand und entdeckte in ihr - einen Briefumschlag,
Das ist vollkommen korrekt formuliert. Trotzdem klingt es für mich nicht gut. „in ihr“ scheint sich auf die Frau zu beziehen, nicht auf die Hand. Also entweder verzichtest du auf das Personalpronomen vor Hand, oder du schreibst statt „in ihr“ „darin“.

Und apropos Personalpronomen:

Sie zwängt ihre blonden Haare hastig hinter ihre Ohren,

stecke meine Hände in meine Manteltaschen
In aller Regel sind die unnötig, wenn’s um Körperteile geht. Hier z.B. solltest du zumindest jeweils eines durch einen simplen Artikel ersetzen. Dadurch vermeidest du auch die Wortwiederholung.

ich spüre eine Stickerei an meiner Nasenspitze,
?

… ich befreie mich aus dem Griff des Beamten und laufe zurück, springe herunter auf die Gleise,
Ich will das jetzt mal zum Anlass nehmen, etwas Grundsätzliches zum Thema hin & her zu sagen, weil ich die falsche Verwendung der beiden Begriffe hier im Forum einfach haarsträubend oft lesen muss.
"hin" heißt: von mir (bzw. vom Erzähler) zu einem anderen Ort, "her" heißt: von einem anderen Ort zu mir (zum Erzähler). Was so viel heißt wie: Weder kann ich in ein Haus herein gehen, noch eine Treppe herab steigen, jemand anderer allerdings kann in das Haus hereinkommen, sofern ich drinnen bin. Sollte ich draußen sein, kann er wiederum nur hineingehen, ist halt immer eine Frage der Perspektive.
Und ebensowenig kann ich auf die Gleise herunter springen, sofern ich mich nicht schon unten befinde, was natürlich nicht geht.
Also hinunterspringen.
Gar nicht so schwierig eigentlich, oder?

… und finde mich vor einem Graffiti wieder, »Fuck the Society«, flüsterte ich mit zitternden Lippen.
Tempusfehler

… doch bei einem Selbstmord zerfrisst die Ungewissheit der eigenen Schuld einen - das nicht erkannte Leid.
Sehr unschöne Satzstellung. Besser:
doch bei einem Selbstmord zerfrisst einen die Ungewissheit der eigenen Schuld - das nicht erkannte Leid.

Es tut mir Leid.
leid

Und wie gesagt, Simba: Unbedingt noch mal die Kommas durchgehen. Gut ein Dutzend könntest du streichen.

Ja, und jetzt noch was zum Inhaltlichen:

Ich schrecke auf, atme schwer. Dann, plötzlich bremst der Zug aus voller Fahrt. Mich haut es nach vorn. Schlage auf die Rückenlehne des Sitzes, die Lippen quetschen, eine Backe drückt gegen den harten Stoff. Es quietscht und zerrt, die Reibung, die Hitze, ich kann sie förmlich unter meinen Füßen spüren, es rüttelt und schnauft. Ich versuche mich aufzurichten, drehe mich, ziehe mich hoch und blicke aus der Fahrerkabine. Ich vergesse zu atmen, als ich vorne auf den Schienen eine Frau erkenne, ...
Novak hat’s ja auch schon angesprochen. Und du hast es dann in deiner Kommentarantwort erklärt, also dass zwischen Fahrgastraum und Führerstand eine Glasscheibe ist.
Aber als Leser kann man das nicht wissen, wenn man nicht täglich mit genau solchen Zuggarnituren fährt. Da kapiert man das einfach nicht. (Also in Wien z.B. kenne ich das nur von alten Straßenbahnzügen, dass man am Fahrer vorbei nach vorne sehen kann. Sowohl in der U-Bahn als auch in der Schnellbahn als auch in den modernen Straßenbahnen sind die Fahrerkabinen geschlossen.)
Das müsstest du unbedingt schon vorher erwähnen, und wenns nur in einem meinetwegen kryptischen Nebensatz ist.
Na ja, und das:

... ihre Augen leuchten, wie die eines wilden Tieres, das nachts am Straßenrand steht. Hell leuchten sie. Die Sitze in der Bahn sind blau. Sie trägt einen Hosenanzug.
>>BLEIB ENDLICH STEHEN«, schreie ich und bemerke, dass ich alleine bin – sitze einsam in meinem Abteil.
Hm.
Da werd ich wohl noch ein wenig drüber nachdenken müssen.

offshore

 

Hey offshore

Bin ja fast schon gerührt wie viel Zeit und Mühe du aufwendest für meine kleine Geschichte hier.
Vielen Dank dafür! Du bist mir eine riesen Hilfe.
Ich habe mich natürlich gleich frisch ans Werk gemacht und damit begonnen ein paar Sachen zu verändern.

So sollte es nun z.B. inhaltlich klar sein, was es mit dieser Stickerei auf sich hat, wie Hugo auf die Gleise schauen konnte und was denn nun diese leuchtenden Augen sind.
Tempusfehler wurden verbessert, das mit den Personalpronomen, paar Rechtschreibfehler, die Flexion Sache ebenso. Die Sache mit der Zeichensetzung hab ich auch schon probiert alles zu richten, nur muss ich da wohl später noch einmal drüber. Kann gerade keine Kommas mehr sehen.

Also hinunterspringen.
Gar nicht so schwierig eigentlich, oder?

Eigentlich nicht, nein. Nur ich bin Schwabe, da hat man das nie so wirklich gelehrt bekommen. Wa herunter, hinunter, awa, I schbring ra!

Nein, ist eigentlich doch das falsche Verb, weil: Kann man den Nacken in eine Schieflage wiegen? Noch dazu konzentiert? Klingt komisch, oder?

Ja sehr komisch. Aber wiegte, bäh, das ist auch ein widerliches Wort.

Da bleib ich als Leser einfach hängen, das reißt mich total aus dem Lesefluss. [...] Verstehst, du was ich meine?

Absolut. In meinem Kopf war das cool, doch ich verstehe schon. Tut mir leid.

Ich versuche die nächsten Abende noch weiter daran zu feilen. Hoffentlich kann ich dann alle Fehler, besonders diese biestigen Kommafehler begleichen.
Doch ich fühle mich schon ein wenig geläutert und du hast mir wirklich unheimlich dabei geholfen meinen Blick auf den Text ein wenig zu verändern.

Bei der nächsten KG werde ich auf die ganzen Sachen mehr Acht geben und mir mehr Zeit nehmen alles von vorneherein zu überarbeiten und mich daran versuchen mich mehr in den Leser hineinzuversetzen. Ach ja und natürlich präziser und sorgfältiger sein.

Also offshore nochmals vielen Dank! :)

Lieben Gruß
Simba

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bemerke Sarah, weniger als eine Bekannte, wie sie ein paar Sitze vor mir im Gang steht, nicke ihr zu und forme meine Lippen zu einem schwachen Lächeln. Sie zwängt ihre blonden Haare hastig hinter die Ohren, richtet sich stramm auf, drückt die Wirbelsäule durch, reißt ihren rechten Arm in die Höhe und schreit: HEIL HITLER.
Nein das hat sie nicht getan, sie winkt mir nur schwach und blickt dann beschäftigt auf ihr Smartphone.
Man nannte ihn gern Scherziboldi, drängt sich mir auf, ein schönes Debüt, das nachher seinen Scherz mit dem Mittelmeer treiben wird, doch wer ist Sarah, wenn schon das vergleichende „als“ verwendet wird, dann gilt in dieser Konstruktion „eine Bekannte“ sei /
gelte mehr als Sarah,

lieber Simba,
willkommen hierselbst,

und wie zur Mäßigung ist das Mädchen mit dem hebr. Namen blond, doch zuvor ist einem „Inder“

die ovale Brille
nicht allein von der Nase gefallen, was ja schon genügte, sondern
vom Gesicht
. Und woran erkennt man den Inder als solchen? Wer ist dieser Icherzähler, der zu müde ist, um nicht zu atmen? Und des Scherzens ist kein Ende, wenn es heißt
… sehe den Lokführer, ein ältlicher Knabe mit Schnurrbart, sitzt …
da wär es doch besser, der streikte mal wieder - zugunsten der Geschichte.
Der nächste Halt und noch mehr Menschen, machen alles drückend voll, die Luft stickig, doch ich bin zu müde, um nicht zu atmen.
Europa wird voll - die Vorschau aufs nächste Werk, spätestens wenn gesungen wird
… von der Wildheit in ihren Augen, von ertrinkenden Menschen, vom Liebhaben und Wegrennen, das eigentlich nur Entgegenkommen.
oder hier
Still ist es hier, jedes heimliche Rascheln in den Taschen ist zu hören, jedes Räuspern[,] und alle sind sie angespannt - bereit zur Flucht, wie zusammengetriebene Schafe, nur dass sich niemand hier gegenseitig wärmt.

Aber bleiben wir auf der Gleisanlage - alles kann die GDL halt nicht verhindern - mit einem andern Vergleich:
Langsamer. Langsamer. Langsamer ist die Bahn.
Wäre da nicht das Verb „sein“ durch „werden“ zu ersetzen, sonst müssen wir fragen „langsamer als wer oder was“ ist die Bahn. Denn wie es da steht, „wird“ die Bahn langsamer als (einen/zwei) Augenblick/e zuvor, bis sie zum Stehen kommt. Aber schon lauert das nächste Geheimnis
Doch sie trifft die Frau. Mit einem Geräusch, zu tief für das menschliche Gehör, …
wie hat der Icherzähler das Geräusch dann wahrgenommen? Es folgt eine Art „gefühlte“ Schuldzuweisung
…, es fühlt sich an[,] als wäre ich selbst die Bahn, als hätte ich selbst die Frau gerammt.
Da hätt ich noch ein paar Fragen, zunächst zur „ovalen“ Brille, die wahrscheinlich aus zwei „ovalen“ Brillengläserne besteht (ein Monokel wird’s ja nicht sein) und dann
Sokrates trat hinter seine Frau und umarmte sie sanft von hinten, sie lächelten beide in die Kamera.
„umarmte sie … von hinten“, als ginge es hinter der Frau auch von vorne. Und
es riecht nach Strom
eine ganz neue Erkenntnis. Der Strom als Fluss kann als Wasser gerochen werden ... Als seinerzeit der Todeskandidat Wood zur Hinrichtung geführt wurde, konnte er sich nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass man nun erlebe, wie Holz auf Strom reagiere. Aber dass es hernach nach Strom gerochen hätte, ist nicht bekannt. Oder hatten die Henkersgesellschafter verstopfte Nasen?
Ich beobachte[,] wie der Wind die Regentropfen an die Scheiben peitscht, …

Die Zeit sie rast, …
Es ist nicht die Zeit, die rast (kann man an jeder Uhr mit Sekundenzeiger feststellen), es ist bei älteren Herrschaften die Erwartungshaltung, die in einer sich verkürzenden Zeitspanne erfüllt werden will und deshalb, wie im glücklichen Moment der jungen Leute, allzu schnell vorbei ist.
.. , doch spüren tue ich es nicht, …
Ginge nicht statt auch ohne tun
.. , doch spüre[…] ich es nicht, …
Oder hier
Was[,] wenn sie aufwachen würde, gesund und munter, froh darüber[,] am Leben zu sein
kürzer
Was[,] wenn sie aufwach[te], gesund und munter, froh darüber[, zu leben].
Weiß nicht[,] wohin mit meinen Händen, …

Abgesehen von dem Kunststück, leuchtende Augen in der Stellung durch Waggons hindurch zu erkennen, schließt hier der kalte Stahl zurück zu der Einleitung meines kleinen Beitrages hierorts
Ich umklammere den kalten Stahl des Brückengeländers und beobachte[,] wie leuchtende Augen unter mir vorbeifahren.

Bis gleich

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Friedrichard

Zunächst bedanke ich mich bei dir für deine Zeit und Mühe! :)
Dann, muss ich dir ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen, wo du schon meintest, das diese Geschichte hier als kleine Vorschau zur nächsten Flüchten macht frei diene.
Von der Entstehung her, liegen die Geschichten gut ein Jahr auseinander und diese KG hier, ist zu einer Zeit entstanden, in der die Flüchtlings-Problematik viele noch überhaupt nicht auf dem Schirm hatten - mir eingeschlossen.
Auch wenn ich zugeben muss, dass hier und da durchaus ein paar Easter Eggs zu finden sind, die du auch schon gefunden hast. :)
Doch als Vorschau sollte sie nicht dienen.

Deine konstruktive Kritik ist absolut berechtigt und ich habe die KG an den Stellen überarbeit, wo ich es für Angebracht hielt.

Da hätt ich noch ein paar Fragen, zunächst zur „ovalen“ Brille, die wahrscheinlich aus zwei „ovalen“ Brillengläserne besteht (ein Monokel wird’s ja nicht sein) und dann
Ich hab das mal gegoogelt mit der ovalen Brille und es wurden mir gleich die Brille angezeigt, die ich im Kopf habe, aber ja wenn das ein wenig verwirrend ist, kann ich auch nur Brille schreiben. Schon ein Adjektiv weniger.

„umarmte sie … von hinten“, als ginge es hinter der Frau auch von vorne.
Verstehe nicht ganz wie du das meinst. Ich hab das geschrieben, des Bildes willen, da eine Umarmung von hinten, ja eine größere Vertrautheit darstellt als eine von vorn.

eine ganz neue Erkenntnis. Der Strom als Fluss kann als Wasser gerochen werden ... Als seinerzeit der Todeskandidat Wood zur Hinrichtung geführt wurde, konnte er sich nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass man nun erlebe, wie Holz auf Strom reagiere. Aber dass es hernach nach Strom gerochen hätte, ist nicht bekannt. Oder hatten die Henkersgesellschafter verstopfte Nasen?
Da habe ich nun Elektrizität geschrieben.

Abgesehen von dem Kunststück, leuchtende Augen in der Stellung durch Waggons hindurch zu erkennen, schließt hier der kalte Stahl zurück zu der Einleitung meines kleinen Beitrages hierorts

Wenn du Sophias leuchtende Augen meinst: Wie das funktioniert habe ich glaube ich weiter oben schon einmal erklärt und es dann auch in die KG gepackt:
Über mir die Glasscheibe zur Fahrerkabine. Wenn ich mich umdrehen würde, könnte ich am Fahrer vorbei nach draußen sehen, sehen wohin wir fahren.

Wünsche noch ein schönes Wochenende! :)

Lieben Gruß
Simba

 

Hallo Simba, ich liebe deine Texte, sie ziehen mich hinein in Szenen, die du lebendig werden lässt.

Schade finde ich, dass du den Text bereits korrigiert hast. Bei einigen Kritikern fand ich Reste des alten Textes, der für mein Gefühl eindrucksvoller war. Warum lässt man mir nicht die Chance, mir selbst ein Bild zu machen?

"Still ist es hier, jedes kleine Rascheln in den Taschen ist zu hören, jedes krächzende Räuspern und alle sind sie angespannt - bereit zur Flucht, wie zusammengetriebene Schafe, nur dass sich niemand hier gegenseitig wärmt.
Der Alltag hat die Leute an den Ketten und hat sie vor sich her getrieben, wie der Wind die Wolken an stürmischen Tagen. Alle Köpfe gebeugt."

Sagt man nicht jedes kleinste Geräusch? warum nicht jedes kleine Rascheln? Auch Räuspern ist nicht gleich Räuspern. Eine junge Frau wird sich anders räuspern als ein alter Mann. In diesem Fall habe ich einen Mann vor Augen. Es gibt Adjektive, die eine Szene bildhaft machen.


"Neben mir im Augenwinkel ziehen dunkle Landschaften vorbei, verblassen langsam hinter den großen Scheiben der Bahn, dazu verschwommene Silhouetten vorbeirasender Gestalten, graue Regenwolken, die den kommenden Nachthimmel verschleiern."

Ich würde schreiben, aus den Augenwinkeln ...

jetzt noch einmal in der alten Fassung:

"Schräg, im Augenwinkel, ziehen dunkle Landschaften vorbei, verblassen langsam hinter den großen Scheiben, das letzte Rot der Abendsonne spiegelt sich auf dem Dach der Bahn und graue Regenwolken verschleiern den kommenden Nachthimmel."

Eine wunderschöner Satz. Nur sollte er aufhören, bevor die grauen Regenwolken kommen, das ist unlogisch.

Hier mein Lieblingssatz in der Urform:

"..... bereit zur Flucht, wie zusammengetriebene Schafe, nur dass sich niemand hier gegenseitig wärmt.
Der Alltag hat die Leute an den Ketten und hat sie vor sich her getrieben, wie der Wind die Wolken an stürmischen Tagen. Alle Köpfe gebeugt."

In der zweiten, verbesserten Fassung:

"Der Alltag hat die Leute an den Ketten und sie vor sich her getrieben, wie der Wind die
Wolken an stürmischen Tagen. Jetzt sind alle Köpfe gebeugt."

Das Wörtchen "jetzt" verdirbt die Stimmung. Es ist ganz einfach ein Wort zu viel.


"Meine rechte Hosentasche vibriert - Elena hat geschrieben, »Komm doch später noch ins Schiller, hab dich lieb«, lese ich in Gedanken."

Wie ist das nun? Hat Elena das geschrieben, liest er die Nachricht? " .. lese ich in Gedanken." Das bedeutet für mich, er lässt das Handy in der Hosentasche und stellt sich in Gedanken vor, wer es ist und was derjenige, diejenige, geschrieben haben könnte. Richtig?


"Ich war davor lange Zeit in einer Klinik und es nicht mehr gewohnt auszugehen, unter Leute zu sein. Unter normalen Leuten."

muss heißen: unter Leuten zu sein.


"Entwirre sie sorgfältig und schaue eine wackelige Videoaufnahme - von meinem ersten Abend hier in Berlin: Meine Schwester, Elena, sie saß auf einem Barhocker, eine Akustikgitarre auf dem Schoß und sang eines ihrer Lieder."

Meiner Meinung nach stimmt hier die Zeit nicht. Er schaut sich das Video an und sieht seine Schwester, wie sie auf dem Barhocker sitzt. Der Film sollte in der Gegenwart geschrieben werden, denn er sieht das alles in diesem Augenblick.

"Sie, sie führt ihren Zeigefinger langsam und zitternd an ihre Lippen: Shht."

ein "Sie" zu viel.


".....schreie ich und bemerke, dass ich alleine bin – sitze einsam in meinem Abteil. Leblos und kalt sind die Sitze, eine Plastikflasche rollt im Gang und schlägt mit einem dumpfen Ton an die Türe zur Fahrerkabine."

Wie kann es sein, dass er plötzlich alleine ist? Wo sind die Menschen alle hin, die zuvor in der Bahn waren?


"Ich umklammere den kalten Stahl des Brückengeländers und beobachtete wie leuchtende Augen unter mir vorbeifahren."

Ein Satz, den nur du so schreiben kannst. Wunderschön!


Ich fand die Geschichte eindrucksvoll, ich war mitten drin im Geschehen. Du verstehst es Szenen lebendig werden zu lassen. Dein Protagonist ist zum Leben erwacht, und du lässt dem Leser genügend Raum für eigene Gedanken.


Ein kühles Plätzchen für dich!
Amelie

 

Hey Amelie

Vielen Dank für deine netten Worte, ich habe mich sehr darüber gefreut! :)
Ich wollte die Fehler so schnell wie möglich ausmerzen. Doch du hast Recht, ich hätte mir da mehr Zeit lassen sollen.
Ich bin auch noch nicht zufrieden mit dieser Version. Brauche da aber wohl noch mehr Zeit dafür, um ein wenig unbefangener an die Sache herangehen zu können.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir deine Meinung mitzuteilen.
Auf ein paar Sachen werde ich gleich mal eingehen.

Wie ist das nun? Hat Elena das geschrieben, liest er die Nachricht? " .. lese ich in Gedanken." Das bedeutet für mich, er lässt das Handy in der Hosentasche und stellt sich in Gedanken vor, wer es ist und was derjenige, diejenige, geschrieben haben könnte. Richtig?
Elena hat die Nachricht geschrieben und er liest sie. Ich wollte damit sagen, dass er sie in Gedanken liest, und nicht laut, aber ja vielleicht ist das unnötig verwirrend. Sollte dann wohl nur lese ich schreiben.

Meiner Meinung nach stimmt hier die Zeit nicht. Er schaut sich das Video an und sieht seine Schwester, wie sie auf dem Barhocker sitzt. Der Film sollte in der Gegenwart geschrieben werden, denn er sieht das alles in diesem Augenblick.
Ich hatte das glaube ich auch zu erst, also bevor ich die Geschichte veröffentlicht habe, in der Gegenwart geschrieben, nur hatte ich dann die Idee, mehr als nur das, was das Video hergibt, zu erzählen - so eine Art Rückblick zu machen. So hätte ich dann von der Gegenwart, wieder in die Vergangenheit und dann wieder in die Gegenwart switchen müssen. Je nachdem ob gerade rückblickend erzählt wird, oder er halt gerade von der Videoaufnahme spricht. Weißt du wie ich meine? Deshalb weiß ich noch nicht genau, was die beste Lösung wäre.

"Sie, sie führt ihren Zeigefinger langsam und zitternd an ihre Lippen: Shht."
Ich wollte eigentlich damit ein wenig Tempo herausnehmen - aber ich habe es mir gerade noch einmal laut vorgelesen und jetzt hört es sich komisch an - ein Sie ist wohl zu viel.

Wie kann es sein, dass er plötzlich alleine ist? Wo sind die Menschen alle hin, die zuvor in der Bahn waren?
Das weiß ich auch nicht, vielleicht ausgestiegen? Doch der Prot. ist aber auch ein sonderbarer Kerl, ...

Also liebe Amelie, ich wünsche dir noch einen wunderschönen Abend :)

Liebe Grüße
Simba

 

Hallo Simba, ich verstehe genau wie du dir das mit dem Rückblick gedacht hast. Und ich sehe eine Lösung und die wäre:
Dein Protagonist schaut sich eine Weile das Video an,(Gegenwart) unterbricht, schaut aus dem Fenster, erinnert sich (Rückblick) und dann wieder den Film (Gegenwart). In dieser Angelegenheit habe ich volles Vertrauen in deine Erzählkunst. Das schaffst du!

Und wo die vielen Leute alle sind? Wunderbar, dein Prot. wird mir immer sympathischer. :D


Ich schicke die ein Gläschen Prosecco rüber, die Flasche ist noch fast voll!
Amelie

 

Noch mal - wenn auch schon beim Kofferpacken - zum Verständnisproblem,

lieber Simba:

Zitat Muttertext:
Sokrates trat hinter seine Frau und umarmte sie sanft von hinten, sie lächelten beide in die Kamera.
Meine Antwort:
„umarmte sie … von hinten“, als ginge es hinter der Frau auch von vorne.
Zitat von Dir:
Verstehe nicht ganz wie du das meinst. Ich hab das geschrieben, des Bildes willen, da eine Umarmung von hinten, ja eine größere Vertrautheit darstellt als eine von vorn.

Klar, bedeutet die Umarmung von hinten „eine größere Vertrautheit“ bis hin zum Gottvertruaen (nix anderes ist der Glaube, ob religiös oder auch nicht. Dass aber S. hinter seine Frau tritt und sie umarmt, kann doch nur bedeuten, dass er sie nicht von einer anderen Seite (weder von rechts, links, vorne, aber auch nicht von oben und unten) umarmt. „Von hinten“ ist also entbehrlich, oder sagt der Satz in der verkürzten Form
Sokrates trat hinter seine Frau und umarmte sie sanft …
etwas anderes?

Tschüss

Friedel

 

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