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Der Traum vom Fliegen

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30.06.2015
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Der Traum vom Fliegen

Durchatmen. Sie konnte es nicht fassen. Die Frische Luft füllte ihre Lungen aus. Ein unglaubliches Gefühl. Kaum zu vergleichen mit dem frischen Atem, den man beim Kauen eines Pfefferminz Kaugummis verspürt. Die Luft roch nach Abgasen, doch das störte sie nicht. Und es roch nach Sommer. Jede einzelne Pore ihrer Haut nahm gierig die Sonnenstrahlen auf, als würden sie diese für ihre Existenz dringend brauchen und mit heftiger Begierde verlangen . Sie genoss es das Zwitschern der Vögel in ihren Ohren klingen zu hören. Ein wunderschönes Geräusch. Es vertrieb all die Stimmen im Kopf, welche sie in der Nacht wachhielten.

Ihre Gedanken schweiften immer weiter ab und sie nahm gar nicht mehr war, was um sie herum passierte. Vor ihrem Auge begann sie Bilder zu sehen. Sie wirkten real, doch schienen nicht klar. Sie hatte das Gefühl, sie würde sich bewegen. Sie spürte jeder ihrer einzelnen Muskelfaser unter ihrer blassen, dünnen Haut arbeiten. Um sie herum war nichts. Doch es war ein schönes Nichts. Sie fühlte sich wohlgeborgen und der warme Wind streifte durch ihr Haar. Einzelne Strähnen fielen in ihr Gesicht.

Erst jetzt nahm sie war, dass sie rannte. Sie kam nicht vom Fleck und trotzdem war sie unglaublich schnell. Sie rannte einen Strand entlang und plötzlich stand sie auf einem Berg. Konnte den Salzgeruch noch riechen. Die feuchte Luft fühlen. Ihr war heiß und sie fühlte sich frei. So frei das sie hätte fliegen können. Sie strengte sich an und hob ab. Sie fing an zu schweben, flog mit den Vögeln und fühlte sich leicht wie eine Wolke.

Wunderschöne Aussicht. Unter Ihr hektische Menschen die der Zeit nachrannten. Sie allerdings hatte das Gefühl, als würde sie absolut in ihrer Mitte ruhen. Nichts trieb sie, sie musste nirgends wohin, sie hatte weder Hunger noch Durst, war eins mit allem. Ein tolles Gefühl, einfach nur zu sein, nichts weiter. Ihr kamen die Tränen und sie schloss für einen Moment die Augen.

Sie erwartete helle Sonnenstrahlen, die ihre Augen geblendet hätten, beim öffnen ihrer schweren Augenlieder, doch sie fand sich auf einem kalten, dreckigen und feuchtem Boden wieder. Ihr Herz pochte.

„Was machst n' da auf m' Boden? Steh auf! Wir haben jetzt echt keine Zeit für ne Pause.“
Sie schaute verwirrt. Vor ihr liefen ein paar junge Mensch, dunkel gekleidet und maskiert,in eine Bank hinein. „Na was ist jetzt? Haste Schiss oder was?“
Ein junge der Gruppe winkte nach ihr. Damit wollte er wohl das Zeichen geben, dass sie herkommen soll. Doch niemand von ihnen redete.

War das eine Pistole? Sie war sich nicht sicher. Ihr wurde endlich klar was los war. Ein Überfall. Ein Banküberfall. „Willst du jetzt mitkommen oder nicht? Hast doch nichts zu verlieren.“ Sie merkte plötzlich das sie sich schon lange nicht mehr auf dem Boden befand. Sie schien aufgestanden zu sein, ohne dass sie es bemerkt hatte. Wer da mit ihr redete wusste sie noch immer nicht. „Nein bleib hier, bei mir. Haste echt nicht nötig.“ „Und wo bleibt da die Action?“

„Eigentlich hast du recht, was habe ich schon zu verlieren. Ich will endlich etwas erleben“, sagte sie
„Los lauft!“ schrie jemand und sie zuckte zusammen, rannte in die Bank. Menschen versteckten sich hinter Stühlen. „Dies ist ein Banküberfall. Hände hoch!“, sprudelte es aus ihrem eigenen Mund.
„Her mit dem Schlüssel für die Tresore!“ Aus allen Ecken hörte man es leise wimmern. Sie war die einzige, die redete. Nein es war kein reden sondern schreien. Sie hörte ihr Herz wie ein Echo in ihren Ohren pochen. Plötzlich sprangen die Türen der Bank auf. „Waffe fallen lassen und Hände hoch!“

Jemand packte sie am Arm. Ein starker Griff, der fast weh tat. Sie drehte sich um und starrte ins Gesicht ihres Wachmanns. Es hat sie aus ihren Gedanken gerissen. Es regnete. Ihre Haare klebten feucht in ihrem Gesicht. Sie war total durchnässt. Sie zitterte am ganze Körper. „Die Pause ist zu Ende. Du kommst zurück in deine Zelle.“ Sie schaute nach oben. Vögel flogen über ihren Kopf hinweg. Sie folgte ihm widerstandslos in das Gefängnisgebäude. Die Tür fiel in ihr Schloss und es war dunkel. Kein einziges Vogelzwitschern mehr.

 

Hallo Annemarie,
das ist meine erste Kritik hier und ich hoffe, dass wir beide davon lernen können :)
Ich finde den letzten Twist sehr gut, damit hab ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ich dachte tatsächlich, dass wir uns weiter in der Bank befinden werden.

Jede einzelne Pore ihrer Haut nahm gierig die Sonnenstrahlen auf, als würden sie diese für ihre Existenz dringend brauchen und mit heftiger Begierde verlangen . --> Ich würde hier den letzten Abschnitt weglassen, weil du damit inhaltlich wieder das Gleiche sagst. Die Poren nahmen die Sonnenstrahlen gierig mit heftiger Begierde auf… Da könnte man auch einfach schreiben: Jede einzelne Pore ihrer Haut nahm gierig die Sonnenstrahlen auf, als würden sie diese für ihre Existenz brauchen.

Sie genoss es das Zwitschern der Vögel in ihren Ohren klingen zu hören. --> Ich würde hier „in ihren Ohren klingen“ weglassen. Zwitschern ist ja immerhin ein Geräusch und das nimmt man immer mit den Ohren wahr.

Wunderschöne Aussicht. Unter Ihr hektische Menschen die der Zeit nachrannten. --> Der Erste Satz erzeugt bei mir ein Bild von Landschaften, und dann gehst du genauer darauf ein und sagst aber, dass sie Hektik sieht. Das passt irgendwie für mich nicht zusammen, weil ich mich gerade in der Natur befinde und nicht so richtig die hektischen Menschen an diesem Ort (Strand und Berg) sehe. Vielleicht kann man den Wechsel deutlicher machen.

Sie erwartete helle Sonnenstrahlen --> Ich würde das hell weglassen. Sonnenstrahlen sind immer hell, das Adjektiv gibt nicht mehr Information preis

Jemand packte sie am Arm. Ein starker Griff, der fast weh tat --> Das fast weglassen. Entweder es tut weh oder es tut nicht weh

Ich bin mir gerade noch nicht so sicher, wie nachvollziehbar ich die Reise in ihren Gedanken finde und wie verständlich für mich ihre Motivation ist, am Banküberfall teilzunehmen. Ich werde mir da noch einmal Gedanken zu machen. :)

Ich hoffe, meine ersten Anmerkungen sind so in Ordnung. Gib mir ruhig auch Feedback :)

Liebe Grüße
Cinnamon

 

Sehr vielen Dank für die Kritik. :) Du hast Sache bedacht, über die ich mir gar keine Gedanken gemacht habe. Ich habe mich gleich daran gemacht, diese Sachen zu korrigieren. Es hat mir sehr geholfen. :)
Nebenbei bemerkt sind ihre Gedanken vielleicht deshalb so durcheinander und nicht ganz nachvollziehbar, da ich dieses Ereignis tatsächlich geträumt habe. Ich wollte es genauso schreiben, wie ich es noch in meinem Kopf abspielen konnte. Mehr Übergänge wären tatsächlich hilfreich gewesen.

Danke und liebe Grüße
annemarie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey annemarie

Ich fand es ganz cool eigentlich. Die Idee gefällt, aber ich glaube da kann man noch einiges mehr rausholen, weil mir auch hier und da der Stil nicht so gefällt. Ich schreib dir mir mal was mir so aufgefallen ist.

Die frische Luft füllte ihre Lungen aus. [...] Die Luft roch nach Abgasen ...

Schon ein kleiner Widerspruch im ersten Absatz. Klar meinst du allgemein die frische Luft, einfach das man weiß okay die Protagonistin ist jetzt draußen irgendwo, nur liest sich das gleich so: Okay dem Autor ist jetzt ein Schnitzer unterlaufen. Um das zu vermeiden, würde ich das gleich hintereinander bringen: Die frische Luft füllte ihre Lungen aus. Sie roch nach Abgasen. Wäre dann auch gleich ein schöner Kontrast zu dieser perfekten Idee: Ach endlich draußen, Freiheit, doch dann mit den Abgasen merkt man, hey das ist nicht perfekt. Verstehst du wie ich meine?
Sonst finde ich den ersten Absatz eigentlich ganz schön.

Es vertrieb all die Stimmen im Kopf, welche sie in der Nacht wachhielten.
Bin wahrlich kein Experte für Rechtschreibung/Grammatik nur das hört sich komisch an, mein Bauchgefühl sagt mir das ist falsch. An die Experten: Müsste das nicht wachgehalten haben heißen? :read: Das hört sich aber auch blöd an. Ist auch schon spät. Verdammt, jetzt bin ich verwirrt. Bitte um Aufklärung :D

Sie spürte jeder ihrer einzelnen Muskelfaser unter ihrer blassen, dünnen Haut arbeiten.

Das ihrer ist überflüssig: Sie spürte jede einzelne Muskelfaser ...

Nichts trieb sie, sie musste nirgends wohin [...]
*nirgendwohin

Sie erwartete helle Sonnenstrahlen, die ihre Augen geblendet hätten, [...]
Hätte es so geschrieben: Sie erwartete helle Sonnenstrahlen, dir ihre Augen blendeten ...
Fände es schöner, aber nur ein Vorschlag. Ich mag hätte nicht so.

Ein Junge der Gruppe winkte nach ihr. Damit wollte er wohl das Zeichen geben, dass sie herkommen soll.
Gefällt mir nicht, macht den Erzähler unnötig unsicher, oder gar schon belehrend gegenüber dem Leser, denn der versteht schon das er will - das sie herkommt. Würde da noch einmal drüber. Auch weil der gesamte Absatz ein wenig ungeordnet und holprig klingt.

War das eine Pistole?
Was denn?

Es hat sie aus ihren Gedanken gerissen.
Unschöner Satz. Was ist denn das Es?

Es ist schon ein Durcheinander, aber ja auch surreal und somit auch gewollt irgendwie.
Wie gesagt die Idee gefällt mir. Und der Leser erfährt auch scheinbar, was er erfahren möchte: Wo ist die Frau und wieso ist sie dort? Somit weckst du auch eine gewisse Neugierige, gepaart mit diesem netten Twist.
Nur eben noch ein wenig holprig. Aber das wird schon. Wenn du dir mit so Dingen schwer tust, mach es doch aus der Ich-Perspektive. Erwähntest ja auch, dass es irgendwie ein realer Traum gewesen ist. So wird man automatisch ein wenig mehr in die Materie gezogen - finde ich. Kannst so auch präziser werden, was die Gefühlswelt deiner Prot. angeht.
Bist hier gut aufgehoben :)

Lieben Gruß
Simba

 

Hallo annemarie,

ich bin selbst neu hier, aber ich schreib dir jetzt einfach mal, was ich mir so bei deiner Geschichte gedacht hab (irgendwann muss man ja mal anfangen) :)

Mir hat deine Geschichte eigentlich ganz gut gefallen.

Ich finde, du bringst die Stimmung eines Traums sehr gut rüber. Der Text ist etwas verwirrend und die Situationen verändern sich ständig, aber genau das macht ja auch irgendwie einen Traum aus. Du fängst dieses Chaos ziemlich gut ein, finde ich.
Ich finde auch nicht, dass du Übergänge einbauen brauchst. Wenn ich mir meine eigenen Träume anschaue, fehlen die da auch oft völlig :D

Sie erwartete helle Sonnenstrahlen, die ihre Augen geblendet hätten,
über den Satz bin ich auch irgendwie gestolpert. Vielleicht könnte man auch schreiben: "Sie erwartete, dass helle Sonnenstrahlen ihre Augen blenden würden..."?

Ansonsten sind mir ein paar Komma- und Rechtschreibfehler aufgefallen.

Pfefferminz Kaugummis
würde ich zusammenschreiben

Ihre Gedanken schweiften immer weiter ab und sie nahm gar nicht mehr war, was um sie herum passierte.
--> "wahr" (das kommt später auch nochmal irgendwo)

Nein Komma es war kein reden Kommasondern schreien.

Viel Spaß hier noch weiterhin :)

Liebe Grüße,
Tintenfisch

 

Hallo Annemarie,

und willkommen hier :)

Ich denke, dass die Idee ganz gut ist einen Traum zu schildern, der wie eine schnelle Fahrt von Bildern, fast schon wie ein verwirrender Film abläuft.....

Das Ganze wirkt allerdings (auf mich zumindest) eben auch noch ziemlich wirr, weil die Traumsequenzen so unmittelbar folgen.
Wenn du es als Traum schreiben wolltest, warum wählst du dann nicht gleich die Ich-Perspektive, das ist sehr viel unmittelbarer und du kommst viel näher an deinen Protagonisten ?

Stil und Sprache sind gut und ausbaufähig, auch wenn du an einzelnen Stellen besser werden könntest, wenn du genau hinschaust und überlegst, was deine Worte bei einem Leser bewirken....
Ein Beispiel hier :

Um sie herum war nichts. Doch es war ein schönes Nichts. Sie fühlte sich wohlgeborgen und der warme Wind streifte durch ihr Haar. Einzelne Strähnen fielen in ihr Gesicht.
ein schönes Nichts ? wie fühlt sich das an, warum ist es schön ? Adjektive brauchen Bilder und können durch Bilder oder Gefühle oder... ersetzt werden.
wohlgeborgen: nette Wortverbindung
warmer Wind: was macht den Wind warm, was bewirkt der Wind auf der Haut ?

viele Grüße
Isegrims

 
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Simba Dankeschön für deine ehrlichen Meinungen. :) Habe mich sehr darüber gefreut. Ich werde wohl tatsächlich noch etwas dran feilen müssen. Mit Grammatik kenne ich mich auch nicht so gut aus. Aber deine ganzen Vorschläge sind gut nachvollziehbar und helfen mir sehr. Ich werde gleich mal loslegen :D

Lieben Gruß
anne

Tintenfisch Danke dir :) Rechtschreibung und Grammatik werde ich wohl noch ein bisschen üben müssen. :D Ich dachte mir ein bisschen Chaos passt da gut rein. Ich werde mich demnächst mal an etwas nicht so verwirrendes setzen. Und ich danke für die hilfreichen tipps.

Wünsche auch noch viel spaß weiterhin :)

Lieben Gruß
annemarie

Isegrims Danke. Ich versuche mein nächsten Mal mehr ins Detail zu gehen. Das werde ich mit ein bisschen Übung bestimmt hin bekommen. Danke für den Tipp :)

Lieben Gruß
annemarie

 

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