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Myrabelle

Monster-WG
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10.09.2014
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Myrabelle

Auf diesen drei Stufen wird mir jedes Mal blümerant. Der Herzschlag gerät aus dem Takt, Schwindelgefühl verunsichert mich. Dann stoße ich die Tür auf und bekomme zu wenig Luft. Doch das ist nur körperlich.
Wichtiger ist die seelische Seite. Da regnet es gleich Lakritz und Sahnetoffees. Sie eilt mir entgegen. Es ist schon vorgekommen, dass sie eine Fasanenbrust auf Champagnerkraut – statt sie zum wartenden Gast zu bringen – achtlos absetzt, um mich zu begrüßen. Bin ich ein Vorzugsgast?
Aber was. In keiner Weise. Sie behandelt mich nur so. Um wirklich bevorzugt bedient zu werden, müsste ich viel öfter kommen.
Vielleicht auch sündteuren Wein trinken? Ach nein, das glaube ich nicht. Sie scheint mich wirklich zu mögen. So wie ich sie? Mögen? Ich bin rettungslos verknallt in sie!
Sie reicht mir die Karte. Sie weiß, dass ich mit der holländischen zurechtkäme, doch der Schalk gibt mir die deutsche.
Mein Herz wummert wie eine Dampframme. Nicht aus patriotischen Gründen, sondern ihretwegen.
„Eine große Flasche Wasser – am besten jetzt gleich, bitte seien Sie so freundlich.“
Der Kloß im Hals wird beängstigend größer, eine Art Grießknödel. Mir bricht der Schweiß aus, richtig unwohl wird mir. Ich muss die oberen Knöpfe öffnen.
Sie gießt mir ein, ich trinke auf ex. Woah!
„Zurück aus der Wüste Gobi?“, flaxt sie.
„Taklamakan“, antworte ich heiser und trinke ein zweites Glas.
Auch heute könnte ich blind auf die Karte tippen, weil ich doch nicht registriere, was ich esse. Denn nicht nur meine Augen, nein – all meine Sinne sind nur bei ihr. Mir entgeht keine ihrer Bewegungen, kein Blick, kein Schritt.

Seit drei Jahren geht das so.
Sie bringt mich noch zur Tür und sagt etwas Nettes zum Abschied.
Auch ich sage etwas Nettes zum Abschied und sie schließt die Tür.
Ich muss mir kräftig gegen die Stirn schlagen. Was hat sie gesagt? Und was hab’ ich da wieder für einen Blödsinn geantwortet?
Ich lausche gespannt dem Echo ihrer Stimme. Bei aller Vergesslichkeit speichere ich alles akribisch, was mit ihr zu tun hat. Sie freut sich sehr – sehr! – auf meinen nächsten Besuch. Das hat sie gesagt! Und es echot noch: Hoffentlich bald! Ich fühle mich federleicht.

Über mir klimpert es zart und metallisch. Das kenn’ ich schon; ein Kupferoval tänzelt an seinen Kettchen im Wind und wirbt für das gastliche Haus „MyrabelleBistrot & Smokers Lounge“.
Das schöne Schild mit diesem schönen Wort hängt – nein, nicht an einem schönen Haus, sondern an einem alten Haus, von 1636. Hätte dieses Haus das Glück, neben anderen in einer Reihe stehen zu dürfen, wie man das eben so kennt, so dass sich alle gegenseitig stützen könnten, so hochbejahrt sie sind, stünde es gerade.
Es ist jedoch ein Eckhaus. Das ist so mit das Härteste, was einem Haus widerfahren kann. Es findet keinen rechten Halt. Die eine Reihe schiebt, und die andere Reihe schiebt. Hätte es wenigstens festen Boden unter den Füßen! Aber nein – hier steht alles auf vierhundert Jahre alten Eichenpfählen im Morast der Amstel.
Die ‚Myrabelle’ quittiert diesen seit den Jugendtagen Amsterdams bestehenden Missstand mit grämlichem Backsteingesicht, unbeugsamer Sturheit und deutlich vornüber geneigter Fassade.
Das geplagte Haus liegt quasi an zwei Straßen, ist aber keiner so richtig zugehörig. Eine wirkliche Nachbarschaft hat es nie erfahren, denn es gehört ja nur zur Hälfte zur elitären Koningin Julianastraat, zur anderen Hälfte zur Swaantjes Laan, wo die Mädchen stehen.

Mein erster Besuch ist mir noch in guter Erinnerung. Ich bringe meine geschäftlichen Angelegenheiten in der Julianastraat erst am späten Abend zum Abschluss. Natürlich kenne ich auch die Swaantjes Laan, doch ich wüsste nicht, was ich dort verloren hätte. Jedenfalls verspüre ich einen mächtigen Hunger. Die außen angeschlagene Speisekarte mit all den französischen Köstlichkeiten saugt mich förmlich ins Lokal.
Wie ich in der Tür stehe, werde ich unsicher, denn der Laden ist gerammelt voll.
Offensichtlich wird hier authentischer gekocht und stärker geraucht als im Mutterland des Bistrots - gewaltige Knoblauchfahnen verquirlen sich mit Tabakschwaden und nehmen mir die Sicht.
Mit einem Mal teilen sich die Nebel und eine herrliche Frau steht vor mir.
„Bonsoir – Goedenavond. Sie sind allein?“
„Leider ja. Ich würde gern etwas essen.“
„Ah, das bekommen wir schon hin, auch wenn im Moment alle Tische besetzt sind.“
Das ist ein Wort! Eine schlanke Frau, erdnah und praktisch, mit einer enormen Ausstrahlung. Sind das ihre Augen? Ja, aber nicht nur. Ihre Haltung, ihre sympathische Stimme - diese Frau finde ich umwerfend!
„Wenn Sie vielleicht einen Moment an der Theke warten – gleich wird ein Tisch frei. Wir hätten auch noch unseren ‚Katzentisch’“, dabei weist sie auf einen kümmerlichen Nierentisch in der Nähe der Toilettentüren, den ich selbst einer Katze nicht zumuten würde.
Sie deutet mein Gesicht richtig und sagt: „ Nein, nein, es dauert nicht lange. Ich mach’ Ihnen gleich einen schönen Tisch zurecht. Und wenn Sie erlauben, geht das erste Glas aufs Haus.“
Ich erlaube.
Sie geleitet mich an die Theke, reicht mir einen schönen Roten aus der Gegend um Gigondas und stellt mir was zum Knabbern hin. Sie hat wunderbare Hände. Und ich sitze strategisch richtig, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Üppiges schwarzes Haar trägt sie in der Mitte gescheitelt, mit einem unruhigen Pferdeschwanz.
An den Schläfen kringeln sich witzige Löckchen, die ihrem Gesicht einen vieldeutigen Ausdruck geben. Sehr feminin und apart, aber auch kumpelhaft und lustig. Sie macht einen gewaltigen Eindruck auf mich.
Meine Gefühle sitzen in einer Achterbahn mit Achselschweiß und Glücksmomenten, denn eine solche Frau ist wie ein Wunder.

Was ich getrunken und gegessen habe, kann ich nur vermuten. Ich glaube, es war irgendein Fleisch – egal, vielleicht war es auch Fisch. Ich bin ausschließlich damit beschäftigt, sie im Blick zu haben und mir dabei nicht anmerken zu lassen, dass ich mich hoffnungslos in sie verguckt habe.
Doch nach dem Hauptgang rührt mich der Schlag. Das Bistrot wird scheinbar von zwei befreundeten Paaren betrieben.
Das heißt, dass sie in festen Händen ist. Ich bestelle einen Marc zwischendurch. Aber ich werde mich deswegen nicht wie ein Jammerlappen in ihrem Beisein besaufen, sondern dieses Bedürfnis mannhaft bis nach dem Dessert zurückdrängen.
Das kann doch nicht sein, dass ich endlich einer Frau begegne, die meine verwegensten Träume um ein Vielfaches übertrifft, dass ich mit ihr rede, dass wir uns anschauen – und sie trotzdem unerreichbar ist!
Vermutlich werde ich den Rest der Nacht trinkend und sinnierend am Nussbaumtresen des ‚Nootenboom’ verbringen - einnickend, wieder hochfahrend, niedergeschlagen bis todunglücklich.

Am nächsten Nachmittag erfahre ich, dass es sich genau so zugetragen hat.
Die folgenden Tage fühle ich mich wie in Glaswolle verpackt. Nichts erreicht mich, und ich sende nicht. Mein Elend hängt mir quer über den Schultern und wiegt viele Zentner.
Säuerlich lächelnd gehe ich in Gedanken einige Möglichkeiten durch, die mir gestatten, ohne verrückt zu werden mit dieser Problematik weiterzuleben. Oder zu sterben? Von der Brücke, gegen den Brückenpfeiler, unter der Brücke mit der Wermutflasche. Oder ins Kloster, zurück aufs Schiff, in die Fremdenlegion?

Ich gehe auf die Bahamas. Als Koch, nicht als Multimillionär. Ich brauche Distanz, und Arbeit ist Ablenkung.
Doch bald bin ich wieder in Europa. In Amsterdam. Ich muss ständig an sie denken.
Alles ist wie vorher. Wochen und Monate kenne ich nicht mehr, mein Leben erhält seinen Takt durch die Besuche in der ‚Myrabelle’.
Das ist nicht mein ‚normales’ Begehren einer attraktiven Frau, denn das klingt irgendwann wieder ab – unabhängig, ob ich Erfolg habe oder nicht.
Das ist viel stärker, wie ein, eine – mir fehlen einfach die Worte.
Dabei kenne ich sie gar nicht, weiß nichts von ihr. Oder nur, dass sie gebunden ist.
Ich muss verrückt sein.

Sie heißt Yanna. Das hab ich herausgehört, wenn die Betreiber der ‚Myrabelle’ sich alles Mögliche zurufen, wenn das Haus aus allen Nähten platzt, wenn die großen Menüs serviert werden, aber der passende Wein fehlt. Yanna hier, Yanna da.

Und Yanna bei mir! Sie ist immer bei mir.
Sie begleitet mich, sie frühstückt mit mir, sitzt mit mir in den Cafés, berät mich beim Einkaufen, assistiert beim Pfannkuchenbacken, schläft mit mir ein und wird mit mir wach - ich will das jetzt nicht alles aufzählen, aber es gibt keine Minute, in der ich nicht ihr Gesicht vor mir sehe.
Es ist noch nicht einmal ein unglücklicher Zustand, schließlich habe ich meine große Liebe gefunden. Mir macht nur die Unveränderlichkeit der jetzigen Situation zu schaffen, denn was würde oder könnte sich ändern? Sie ist in einer festen Beziehung. Soll ich für den Rest meines Lebens diesen unbefriedigenden Zustand ertragen, sie nur anhimmeln?
Nein! Ich muss das beenden.
Ich muss wieder raus aus Amsterdam! Denn hier, vielleicht auf den drei Stufen der ‚Myrabelle’, gehe ich zugrunde, vor ihren Füßen. Sie kann dann eine frisch gestärkte, exakt gebügelte Tischdecke als Leichentuch über mir ausbreiten. Nie, nie mehr sollte ich Gast in der ‚Myrabelle’ sein!

Nur ein letztes Mal muss ich sie noch sehen. Heute Abend nehme ich Abschied. Das Ticket für Australien besorge ich mir morgen.

Gebeutelt von all diesem inneren Wirrwarr stehe ich letztendlich vor ‚meinem’ Bistrot.
Und stehe. Ich kann sie nicht sehen. Ein Kerl, der überall seine Duftmarken gesetzt, Gott weiß wie oft richtig Scheiße gebaut hat – der steht jetzt bangen Herzens mit der Zuckertüte wie zur Einschulung vor der Schultür?
Maar verdomme, ja!
Die ‚Myrabelle’-Chefs geben wieder ihr Bestes – das kann ich durch die Fenster sehen. Weshalb tue ich mir das immer wieder an? Ich bin unentschlossen, warum sollte ich unnötig leiden? Essen kann ich überall.
„Na, Mijnheer, wollen Sie gar nicht hineingehen?“, höre ich hinter mir ihre Samtstimme. Yanna! Sie ist es! Ihre Stimme geht mir durch und durch. Ich bin ihr verfallen, ganz und gar. Jetzt, hier, und auch, wenn ich auf der anderen Seite der Erdkugel sein werde.

„Nein“, sage ich. „Ich konnte Sie nicht sehen. Ich wollte es morgen wieder versuchen.“
„Oh Gott, das ist jammerschade – auch morgen könnte ich Sie nicht mehr bedienen. Gestern war mein letzter Arbeitstag. Ich will nur noch ein paar Papiere abholen. Ich hab das Gefühl, dass ich etwas in meinem Leben verändern sollte.“
Sie redet leise, ganz ohne ihren gewohnten Esprit, so bleibt mir der Jubelschrei im Halse stecken.
Dabei hätte ich tausend Gründe zum Jubeln. Sie kann weggehen, frei sein - ist niemandem verpflichtet!
„Oh!“, sage ich und ärgere mich in der gleichen Sekunde über diesen schwachsinnigen Laut.
Doch zu mehr bin ich nicht imstande. Mir dreht sich alles.
Ich muss mich zusammenreißen: „ Ehm, ich dachte ... ich meine, Sie sind ...?“
Sie fällt mir ins Wort: „Sie dachten, dass ich liiert bin? Vielleicht mit Maarten? Aber nein – der ist mit unserem Küchenchef verheiratet. Nico und Trixie sind ein festes Paar – die sind ja auch die Chefs.“
Ich sage schon wieder: „Oh!“ Die besten Nachrichten meines Lebens an einer zugigen Amsterdamer Ecke! Einfach so. Ich suche Halt.

Ich umfasse ihre Hände, sie erwidert meinen Druck.
Dann höre ich mich sagen: „Sie gehen mir schon seit Jahren nicht aus dem Kopf.“ Und, als ob es dadurch besser würde: „Ich bin total verliebt in Sie.“
Mich erschreckt meine Kühnheit, ich frage zweifelnd: „Das hätte ich wohl nicht sagen sollen?“
Doch sie scheint begeistert: „Ist das wirklich wahr?“ Sie hat ihr Temperament wiedergefunden.
„Ja.“
„Das macht mich verlegen.“ Etwas leiser fügt sie hinzu: „Und auch glücklich.“
Dabei strahlt sie wie die liebe Sonne und ich fühle herrliche Strahlen, von denen mich jeder einzelne voll trifft - und Gott sei Dank aktiviert.
Ferngesteuert von mir unbekannten Mächten oder dem Universum, für mich selbst unbegreiflich, umfasse ich sie, drücke sie an mich und sie gibt nach. Wir sind so dicht zusammen wie Form und Guss. Ein feiner Duft verwirrt mich, ihre Onyxaugen bannen mich, unsere Wangen streifen sich. Ich phantasiere, heiß und kalt überschüttet mich das Glück.
Fieber bricht aus, eine große Nervosität überkommt uns, wir müssen uns haben, wir müssen und haben keine Wahl. Der erste Kuss drängt, aber wir Unglücklichen im Glück stehen vor der ‚Myrabelle’ - und haben beide einen grässlichen Hunger.

Diese Welt ist ein Schrotthaufen, Gier und Dummheit überdecken Erhabenheit, Schund verdrängt das Edle und – in unserem Fall – profaner Hunger, Heißhunger nach irgendwas, aber noch in der Vorstufe zum Kannibalismus, walzt das Feine nieder, das Erotische, Verlangende.
Essen, Fressen – statt Lieben, Kosen und Versinken in den unendlichen Tiefen und Wonnen der Leidenschaft. Der Mensch als Tier oder umgekehrt.
Folgerichtig gesteht sie mir ihre abartigen Essgewohnheiten, die aus der Sicht eines echten Amsterdamers allerdings völlig okay sind.
Dabei zieht sie mich durch die Swaantjes Laan, vorbei an Barbiepuppen und exotischen Schönheiten, direkt hinein ins „Lucifer's“.
Essen aus der Wand.
Das ist wie Krieg und Frieden. Im Frieden würde ich das als abscheulich empfinden, mich auf diese entwürdigende Weise zu ernähren.
Ich aber habe Hunger. Ich bin im Krieg! Was irgendwelche Spinner und Ethik-Fritzen von diesem Fabrikessen halten, interessiert mich nicht. Ich will essen!
Wie in einem Tresorraum mit Tausenden Schließfächern stehe ich vor einer Spiegelwand mit Edelstahl- und Glasfächern, mit Münzschlitzen und gut gemeinten Schildern, die ich nur teilweise verstehe.
Yanna ist eine patente Frau. Bevor ich mich für den Inhalt eines der unzähligen Minitresore entscheiden kann, hat sie schon alles geregelt.
Wir erklimmen die hohen Stühle an noch höheren Tischen und raffen einige Servietten an uns. Sie hat ein exquisites Menü zusammengestellt - eine Komposition für zwei Erwachsene, die sich vor Hunger kaum noch auf den Beinen halten können. Doch die Optik der einzelnen Kreationen kann auch das gierigste Auge nicht überzeugen.
So erlebe ich den Tag wüstester innerer Verrenkungen - Liebe und Leid, Resignation und Wiederauferstehung - mit holländischer Frikandel aus Sägemehl und Bahmie-Krokett mit Frituresmaak. Yanna setzt dem noch die Krone auf und haut Erdnusssauce und Mayo großzügig über diese ganzen Merkwürdigkeiten, und verfeinert mit Sambal, Soyasaus und Ketchup.
So dinieren Underdogs. Fast widerwillig beiße ich in eine der Scheußlichkeiten – der Hunger treibt’s rein, wie man so sagt. Zumindest gleitet jeder Bissen mit viel Sauce aus irgendwelchen Spendern und Plastikflaschen den Schlund hinunter.
Gleichzeitig scheine ich mit jedem Happen mehr und mehr auf den Geschmack zu kommen. Einfach kräftig reinhauen mit den Fang- und Schneidezähnen, dass es nach allen Seiten spritzt.
Dann lässt der Heißhunger nach. Fastfood ist gar nicht so schlecht.
Mit Bitterballen und vegetarischer Frühlingsrolle gehen wir ins Finale. Yanna holt noch mal Pindasaus und zwei Bier und schnippt mir einen Krokettenrest dorthin, wo eigentlich meine Krawatte sitzen müsste. Ich finde wie sie Gefallen an dieser unsäglichen Art, schnell und unkompliziert satt zu werden. Jetzt zankt sie sich mit mir um die letzten Bissen.
Doch sie ist Pazifistin und faltet aus ihrer Serviette die Friedenstaube. Dann schminkt sie mir einen Ketchup-Moustache. Ich setze ihr einen krokett-fetten Kuss auf die Lippen, versuche, meine Zuneigung mit der Zungenspitze zu verdeutlichen, doch es gelingt mir nicht. Ersatzweise ziehe ich ihr einen im Neonlicht silbern schimmernden Mayostreifen durchs Haar.
Wir garnieren uns noch mit Tupfen von Erdnusssauce und werden immer schöner. Zuletzt schmecken wir beide ganz himmlisch und wunderbar.
Wir brauchen dringend ein Taxi, ein Fast-Taxi.

 
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Lieber Josefelipe

Deine Geschichte gefällt mir. Sie ist allerdings etwas holperig zu lesen. Ehrlich gesagt musste ich beim 9. Wort den Duden zur Hilfe nehmen. Blü|me|rạnt <französisch> (umgangssprachlich für übel, flau);
und noch ehrlicher wäre es mir lieber, dem Protagonisten wäre es flau auf den Stufen als blümerant.

Ebenso bei diesem Satz: Mein Herz wummert wie eine Dampframme.
Eine Dampframme hämmert, macht Lärm. Ich kann dein Herz nicht fühlen, wenn es wummert.

Aber sonst gefällt sie mir, es hat noch Gross und Klein Schreibfehler, aber über diese kann ich hinwegsehen und mir gefällt die Ambivalenz von sehnen nach ihr und schnellem verschwinden. Ich finde das hast du gut beschrieben und ich fühle mit.

Danke für die Geschichte....

Gruss Silea

 
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So erlebe ich den Tag wüstester innerer Verrenkungen - Liebe und Leid, Resignation und Wiederauferstehung - mit holländischer Frikandel aus Sägemehl und Bahmie-Krokett mit Frituresmaak. Yanna setzt dem noch die Krone auf und haut Erdnusssauce und Mayo großzügig über diese ganzen Merkwürdigkeiten, und verfeinert mit Sambal, Soyasaus und Ketchup.

Grundgütiger, José! Was um Himmels Willen hast du dir denn für Zeugs ins Frühstücksmüsli gemischt?
Also das ist ja ein Sinnenrausch sondergleichen! Die Form, zu der du in diesem Text aufläufst, ist ja schon beinahe beängstigend. Mag sein, dass dich so mancher für deine stilistische Opulenz vierteilen uns ans Kreuz nageln wird oder dich gar mit faulem Obst bewerfen, aber mir hast du damit ein wirklich tolles Leseerlebnis beschert. Hin und wieder mag ich solche sprachlichen Amokläufe.

Liebenswerte Figuren, tolles Ambiente, großartige Wortwahl (schon allein für die Verwendung des Wortes blümerant müsste ich dich lieben, bisher dachte ich, das sei ein im Aussterben befgriffener, endemisch wienerischer Ausdruck :D) dazu ein wunderschönes Happyend, kurz gesagt, eine ganz großartige Geschichte, eine wunderbar sinnenfreudige Liebesgeschichte.

Respekt, du alter Charmeur, du Brillat-Savarin der deutschsprachigen Kurzgeschichte.

offshore

 

Hola Silea,

besten Dank für Deinen Kommentar!
Dass Du beim 9. (neunten) Wort den Duden zur Hilfe (zuhilfe) nehmen musstest, tut mir leid. Aber im Gegenzug musste ich, um Deinen Komm richtig zu verstehen, Google bemühen, weil ich keine Ahnung hatte, was das von Dir benutzte 'Ambivalenz' bedeutet. Wir sind also quitt.

Dass es sich holperig (holprig) liest, ist auch nicht gut. Da muss ich wohl nochmals mit der Raspel drüber. Und ein weiteres Problem habe ich:

... es hat noch Gross und Klein Schreibfehler, aber über diese kann ich hinwegsehen ...
Danke, sehr großzügig. Ich hingegen will nicht darüber hinwegsehen und ich bitte Dich deshalb, mir diese Fehler aufzuzeigen. Schließlich wissen wir beide: Durch eine Mitgliedschaft bei den Wortkriegern wird man nicht dümmer.

Liebe Silea, ich danke Dir fürs Lesen und Kommentieren und hoffe ,bis bald'.
José

PS:

Ich kann dein Herz nicht fühlen, wenn es wummert.
Doch, könntest Du, wenn Du nur wolltest:hmm:.

 

Hallo josefelipe,

eine fulminante Geschichte. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, obwohl ich kein niederländisches Wörterbuch zur Hand hatte.
Die Opulenz und ja, auch Dekadenz erinnerte mich an zwei alte Filme, Themroc und das große Fressen. Die habe ich auch gerne genossen.

Fehler habe ich nicht bemerkt. Der Prot bleibt sehr nebulös, aber das ist ihr Problem.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hola Josefelipe!

Ich habe mich in gleich mehrere Sätze aus dieser Geschichte spontan verliebt.

Auf diesen drei Stufen wird mir jedes Mal blümerant.
Blümerant ist ein so tolles Wort. Danke dafür!

Wichtiger ist die seelische Seite. Da regnet es gleich Lakritz und Sahnetoffees.
In meiner Seele regnet es oft buntes Konfetti. Aber Süßigkeiten sind auch super!

Mein Herz wummert wie eine Dampframme. Nicht aus patriotischen Gründen, sondern ihretwegen.
Großartig.

Ich war vor zwei Wochen zum ersten Mal in Amsterdam. Und deine Beschreibung:

Es ist jedoch ein Eckhaus. Das ist so mit das Härteste, was einem Haus widerfahren kann. Es findet keinen rechten Halt. Die eine Reihe schiebt, und die andere Reihe schiebt. Hätte es wenigstens festen Boden unter den Füßen! Aber nein – hier steht alles auf vierhundert Jahre alten Eichenpfählen im Morast der Amstel.
Die ‚Myrabelle’ quittiert diesen seit den Jugendtagen Amsterdams bestehenden Missstand mit grämlichem Backsteingesicht, unbeugsamer Sturheit und deutlich vornüber geneigter Fassade.
ist toll. Vor allem der letzte Satz :shy: Ich habe mir, als ich dort war, die schiefen oder vornüber gebeugten Häuser auch immer mit Gesichtern vorgestellt. Die, die sich aneinander anlehnen konnten, waren zufrieden. Die, die nach vorne kippten, griesgrämig. Deshalb musste ich ganz viel schmunzeln bei dieser Beschreibung von dir.

Es ist noch nicht einmal ein unglücklicher Zustand, schließlich habe ich meine große Liebe gefunden.
Deine Erzählung über die "Liebe auf den ersten Blick" (zumindest interpretiere ich die Geschichte so) gefällt mir. Dieser Satz hat etwas von der tragischen romantischen Liebe. Der Mann sieht eine Frau, verliebt sich Hals über Kopp und ist in diesem Zustand erstmal der glücklichste Mensch auf Erden. Hier befindet man sich noch in der "Sicherheitszone", denn so lange man nicht aktiv wird, kann man nicht enttäuscht werden, jedenfalls nicht so schlimm. Aber er hält es auf Dauer nicht aus und traut sich (zum Glück wird er in eine Situation getrieben, die ihm kaum eine andere Möglichkeit lässt, denn ansonsten wäre die Dame seines Herzens weg).

Diese Welt ist ein Schrotthaufen, Gier und Dummheit überdecken Erhabenheit, Schund verdrängt das Edle und – in unserem Fall – profaner Hunger, Heißhunger nach irgendwas, aber noch in der Vorstufe zum Kannibalismus, walzt das Feine nieder, das Erotische, Verlangende.
Puh, das war mir fast ein bisschen zu pessimistisch-philosophisch, das passt irgendwie nicht so zum Rest der Geschichte. Aber vielleicht soll das so sein :D
Dann musste ich wieder schmunzeln und an Febo denken. Mein Verlobter, der schon des öfteren in Amsterdam war, hat mir diese kleinen Läden mit dem "Essen aus der Wand" gezeigt. Ich fand's pervers - aber lecker war's trotzdem :lol: Die kleine Essensorgie, die daraus bei dir entsteht, kann ich also durchaus nachvollziehen. Vielleicht interpretiere ich da auch zu viel, aber für mich war es fast so, als ob beide vor lauter ungestilltem Heißhunger aufeinander jetzt erstmal alles beim Essen rauslassen.
Doch sie ist Pazifistin und faltet aus ihrer Serviette die Friedenstaube. Dann schminkt sie mir einen Ketchup-Moustache. Ich setze ihr einen krokett-fetten Kuss auf die Lippen, versuche, meine Zuneigung mit der Zungenspitze zu verdeutlichen, doch es gelingt mir nicht. Ersatzweise ziehe ich ihr einen im Neonlicht silbern schimmernden Mayostreifen durchs Haar.
Ein krokett-fetter Kuss, josefelipe, das ist einfach super.

Wie du schon merkst, ich bin begeistert. Ich konnte keine Fehler entdecken (vor allem in der Groß- und Kleinschreibung ;)) und wünsche dir noch einen sonnigen Tag.
RinaWu

 

Hola Ernesto!

Ein wohlwollender Kommentar von Dir – und schon geht am Abend noch einmal die Sonne auf! Vielen Dank.
Zum Thema selbst:

Was um Himmels Willen hast du dir denn für Zeugs ins Frühstücksmüsli gemischt?

Oh, das soll kein Geheimnis sein: Es sind die im Handel erhältlichen Golden Jumbo Raisins.
Da Rosinen vor dem Genuss in Rum eingeweicht werden müssen, spricht alles für dieses größere Format, weil die Jumbos viel mehr Flüssigkeit aufnehmen können.

Die Form, zu der du in diesem Text aufläufst, ist ja schon beinahe beängstigend.

Ach nein, nur keine Angst! Ich habe den Müsli-Genuss schon – auch auf Anraten meiner Gattin – drastisch reduziert. Nur noch sonntags (Der Nachteil ist, dass ich deshalb werktags nicht mehr schreiben kann).

Liebenswerte Figuren, tolles Ambiente, großartige Wortwahl ...

Nochmals vielen Dank. Beim Thema Amsterdam muss ich mich nicht besonders anstrengen, das fließt fast von selbst. Ich hab da eine Zeit lang gelebt und bin auch heute noch A’dams größter Fan. Jedenfalls freut es mich ungemein, dass Du Spaß beim Lesen hattest. Das muss ja immer noch die Hauptsache sein – meint

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola josefelipe,

ich war auch schon einmal in Amsterdam, nicht unbedingt wegen kulinarischer Vergnügen, das gebe ich zu, doch die Stadt hat auch bei mir Eindruck hinterlassen. Grachten, alte Häuser mit bunten Fassaden, dicht gedrängt und einige so krumm, dass zu befürchten ist, sie stürzten bei der kleinsten Bewegung vornüber. Es hatte schon was Märchenhaftes. So wie deine Geschichte.

Ich bin kein Typ für Liebesgeschichten, kann mich meist nicht so recht für sie begeistern, aber das war einfach schön zu lesen. Eine kulinarische Reise á la josefelipe mit allerhand schönen Formulierungen und Worten, die fast schon ausgestorben sind. Deine Geschichte hat Charme und das macht sie so gut.

Wer hat nicht schon Dinge getan - ein Restaurant häufiger besucht oder sich länger in einen Park gesetzt, als man beabsichtigt hatte -, um eine Frau nochmal zu sehen, in die man sich verguckt hatte. Und man denkt das Gleiche wie dein Protagonist. Ist sie gebunden? Lächelt sie mich an? Behandelt sie mich anders? Ich bin zwar noch jung, aber ich konnte mich mit dem Protagonisten identifizieren, mit ihm fühlen. Ganz dickes Plus.

Am Ende wurde es abgedreht, mit dem Essen aus der Wand und der Schlacht mit dem Fastfood. Aber das war ja in "Marianna's Taifun-Sauce" nicht anders, diese leicht abgedrehte Wendung gen Schluss, die im ersten Augenblick krass erscheint und dann doch passt und man ertappt sich beim Lächeln. Ein richtiger josefelipe eben.
Irgendwelche Fehler konnte ich beim besten Willen nicht finden.

Danke für das Lesevergnügen nach einem heißen und anstrengenden Sommertag.

Noch ne schöne Woche und hasta pronto
gibberish

 

Hallo Josefelipe,

eine Geschichte voller Charme und Sehnsucht, Erinnerungen an Amsterdam und blümerant-witzigen, ja ich möchte sagen - kroketten Situationen.
Manches vielleicht zu viel und zu dick aufgetragen, aber das macht ja dann doch eben den Charme aus.

Seither geht mir die Schluss-Szene nicht aus dem Kopf:

Doch sie ist Pazifistin und faltet aus ihrer Serviette die Friedenstaube. Dann schminkt sie mir einen Ketchup-Moustache. Ich setze ihr einen krokett-fetten Kuss auf die Lippen, versuche, meine Zuneigung mit der Zungenspitze zu verdeutlichen, doch es gelingt mir nicht. Ersatzweise ziehe ich ihr einen im Neonlicht silbern schimmernden Mayostreifen durchs Haar.
Ich will zumindest diesen Mayo-Streifen im Haar :)

viele Grüße :)
Isegrims

 

Hola Jobär,

danke bestens für Deine freundliche Zuschrift. Aber auch hier Licht und Schatten:

Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, ...

Na, wenn das kein Lob ist! Vielen Dank.

... obwohl ich kein niederländisches Wörterbuch zur Hand hatte.

War’s wirklich so schlimm? Ich dachte eigentlich, die Geschichte vertrüge zwei holländische Ausdrücke – des Lokalkolorits wegen. Hattest Du an die Möglichkeit gedacht, in Ermanglung eines Wörterbuchs die Firma Google zu bemühen?

... eine fulminante Geschichte.
Die Opulenz und ja, auch Dekadenz ...

Da reibt sich der Autor die Hände. Fulminant und opulent - ja, so soll es sein!
Aber Dekadenz? Lieber Jobär, hier muss ich leider passen.
Wie dem auch sei - hab Dank für Deinen Post und Tschüss bis zur nächsten Geschichte!

José

 

Hallo josefelipe,

auch wenn Deine Kurzgeschichte bereits ausgiebig gelobt wurde und ich mein eigenes Lob kaum noch besser ausdrücken kann, muss ich doch einen Kommentar hier lassen.
So sehr ich das Automatenessen einst in Amsterdam genossen habe, ja so habe ich auch Deine Geschichte genossen.

Ausgesprochen gerne gelesen!

Mit besten Grüßen und hungrig nach Bitterballen und Kroket verbleibt,
der Fred.

 

Hola RinaWu,

ich bin hocherfreut, (einen) Post von Dir zu bekommen. Noch dazu mit diesem erfreulichen Inhalt!

Ich war vor zwei Wochen zum ersten Mal in Amsterdam.

Ich hab tatsächlich mit dem Einstellen meiner Geschichte solange gewartet, bis Du wieder zurück bist.

Ich habe mir, als ich dort war, die schiefen oder vornüber gebeugten Häuser auch immer mit Gesichtern vorgestellt.

Die sind so gewollt. Für das ‚warum’ gibt es vier Erklärungen, aber die möchte ich Dir ersparen. Außerdem will ich zu Febo.

Zitat José:
Der erste Kuss drängt, aber wir Unglücklichen im Glück stehen vor der ‚Myrabelle’ - und haben beide einen grässlichen Hunger.
- Und dann kommt die Stelle, zu der Du sagst:

Puh, das war mir fast ein bisschen zu pessimistisch-philosophisch, das passt irgendwie nicht so zum Rest der Geschichte. Aber vielleicht soll das so sein.

Ja, ungelogen – das sollte so sein. Denn da muss doch der Mensch verrückt werden, wenn sich kurz vor dem Siedepunkt ein knurrender Magen meldet! Ein schlimmeres Wechselbad der Gefühle kann ich mir nicht vorstellen.
Und hier liegst Du goldrichtig:

Vielleicht interpretiere ich da auch zu viel, aber für mich war es fast so, als ob beide vor lauter ungestilltem Heißhunger aufeinander jetzt erstmal alles beim Essen rauslassen.

Volltreffer!
RinaWu, nochmals vielen Dank und bis demnächst.

José

 

José,

jetzt hast du mir aber gleich am Morgen ein Schmunzeln auf das Gesicht gezaubert:

Ich hab tatsächlich mit dem Einstellen meiner Geschichte solange gewartet, bis Du wieder zurück bist.
:shy:

Die sind so gewollt. Für das ‚warum’ gibt es vier Erklärungen, aber die möchte ich Dir ersparen.
Meinst du damit, es gibt vier Erklärungen, warum die Häuser dort so stehen, wie sie eben stehen? Jetzt bin ich neugierig. Wir haben uns natürlich über die Stadt schlau gemacht, als wir da waren und ich weiß nur, warum sie leicht nach vorne gebeugt sind und warum sie zur Seite absacken. Aber da gibt es noch zwei andere Erklärungen? Her damit :)

Dass ich mit meiner Interpretation am Schluss richtig lag, freut mich. Und ich kann das so gut nachvollziehen. Heißhunger auf einen anderen mit Febo-Snacks stillen, das gefällt mir immer mehr. Eine Käsetasche wäre jetzt nicht schlecht!

Bis bald!
RinaWu

 

Hallo josefelipe,

die wenigen Male, die ich in den Niederlanden war, habe ich Blumenkartons aufgeladen und bin wieder zurückgerast. Ich kann mir unter diesen Fast-Restaurants, die anscheinend jeder kennt, nicht viel vorstellen - und deshalb fand ich diese Ess-Orgie einfach dekadent. Aber anscheinend ist sie das nicht.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hola Jobär,

... deshalb fand ich diese Ess-Orgie einfach dekadent. Aber anscheinend ist sie das nicht.
Doch, lieber Jobär - sie ist es, auch aus meiner Sicht. Nur haben wir beide keine Ahnung, wie die Jüngeren die Sache sehen. Glücklicherweise hat A'dam ein paar ziemlich gute 'Chinesen'.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag.
José

 

Hola gibberish,

ich habe im Forum fast nur mit netten Leuten zu tun – und Du gehörst unbedingt dazu. Du hast eine eigene einfühlsame Art, die mir sehr gut gefällt. Und dass Dir die Geschichte zugesagt hat, freut mich natürlich sehr:

Ich bin zwar noch jung, aber ich konnte mich mit dem Protagonisten identifizieren, mit ihm fühlen. Ganz dickes Plus.

(Bei dem Wörtchen zwar finde ich allerdings, dass das unbedingt weg muss. Klingt ja fast wie eine Benachteiligung!:hmm:)

Am Ende wurde es abgedreht, ...

Stimmt. Mir gefällt ein schräges Ende, besonders im Alltag. Ich meine, wenn der tag etwas Besonderes verspricht, muss er das auch halten.
Dann erwartet der Leser viel, und der Autor muss ordentlich Gas geben, um die Erwartungen zu erfüllen. So aber, ohne große Vorankündigung, wird eine Alltagsgeschichte zum Schluss etwas flippig und kommt – wie’s den Anschein hat – gut an.

Howsoever – wir bleiben am Ball!

Schöne Grüße
José


Liebe RinaWu,

Zu den überhängenden Fasssaden:

http://www.amsterdamsebinnenstad.nl/binnenstad/lamp/opvlucht.html

in Google eingeben und auf Übersetzung tippen. Ist nicht optimal, aber man kann die vier Erklärungen/Erwägungen finden.


1. traditionelle mittelalterliche Bauweise, die hier angewendet wurde
2. Lasten, die hochgezogen werden, hängen mehr über, stoßen nicht gegen die Hauswand
3. Schutz der Mauern gegen Regen
4. Schönheit des Giebels, z.B. kommen Verzierungen, die den Reichtum anzeigen, besser zur Wirkung

Nicht richtig ist die in deutschen Reiseführern häufig gelesene Erklärung, dass dieses Nachvornegebeugtsein der alten Häuser auf die morschen Holzpfähle zurückzuführen ist.

Damit, liebe Romancière RinaWu, hoffe ich, gedient zu haben
und drücke Dir für Deinen neuen Roman alle Daumen!

José

 

Lieber José,

aha! Ich kannte Punkt 2 und Punkt 4. Wieder was gelernt zu später Stunde. Danke! Auch für das Daumen drücken.

Gute Nacht
RinaWu

 

Hola Isegrims,

ich danke Dir für Deinen netten Komm. Ja, es ist schon wahr:

Manches vielleicht zu viel und zu dick aufgetragen, aber das macht ja dann doch eben den Charme aus.

Irgendwo hab ich mal aufgeschnappt, dass ein professioneller Märchenerzähler immer übertreiben muss, um sein Publikum zu fesseln. Na ja, und ich als Laienautor hab ihm nur ein bisschen nachgeeifert.

Ich will zumindest diesen Mayo-Streifen im Haar.

Kein Problem! Du besorgst Dir handelsübliche Mayonnaise, kümmerst Dich um die richtige Beleuchtung (Neon ist am schönsten) und bittest eine Person Deines Vertrauens, den Streifen genau nach Deinen Vorgaben anzubringen. Solltest Du aber den Streifen selbst anbringen wollen, empfehle ich den Kauf von Mayo in Tuben, mit kleiner Ausspritztülle. Das ermöglicht präzises Arbeiten, ich meine Dekorieren.
Aber, Isegrims – auch für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

Bleib frisch!
José

 

Hallo José

Schmunzel... natürlich ist holperig nicht gut... da hat sich ein schweizerdeutsches Wort eingeschlichen.

Bei den Gross und Klein Schreibfehler, dachte ich bei der Speisekarte, dass diese Gross geschrieben werden.

Sie reicht mir die Karte. Sie weiß, dass ich mit der Holländischen zurechtkäme, doch der Schalk gibt mir die Deutsche.

Manchmal habe ich keine Lust, Schreibfehler zu korrigieren... ich möchte die Geschichte erfassen, fühlen, denken und gefangen werden.... und bei deiner Geschichte sowieso....

Griessli silea

 

Hola DerFred,

ich danke schön für Deine freundlichen Zeilen. Das spornt an!

Ausgesprochen gerne gelesen!

Solche Worte erfreuen des Schreibenden Herz. Es ist ja wie mit den richtigen Zahlen im Lotto. Du entscheidest Dich für ein Thema – aber ob das bei den Lesern ankommt, steht in den Sternen.
Für dieses Mal bin ich mit der Resonanz sehr zufrieden, aber die Ungewissheit beim Einstellen der nächsten KG ist immer wieder prickelnd. Aber da erzähl ich Dir nichts Neues.

DerFred, wir hören sicher noch von einander.

José

 

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