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Thema des Monats Der Weihnachtsmann kommt später

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25.05.2014
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Der Weihnachtsmann kommt später

„Ja, dann tschüss und bis dann, ich freu mich.“ Johanna legte das Telefon auf den Tisch und lächelte zufrieden, als Helmut zur Tür hereinkam und es sie wie eine Bombe traf.
„Wie soll ich das jetzt verstehen?“, fragte sie gereizt.
Helmut wusste natürlich, was sie meinte, aber allem Widerspruch zum Trotz schob er majestätisch das Kinn vor und reckte die Brust heraus.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst“, polterte sie los. „Was hatten wir vereinbart für heute?“
„Wir fahren zu deinem Vater.“
„Ach, sieh an, du hast es nicht vollkommen verdrängt. Und wieso stehst du dann in diesem Aufzug hier? Willst du so fahren?“
Es war Heiligabend, die Dämmerung brach bereits herein, Zeit für Helmut, sich auf den Weg zu machen. Seit über zwanzig Jahren fuhr er durch die Stadt und in umliegende Dörfer, um als Weihnachtsmann bei Familien deren Kinder zu beschenken. Die Termine standen bereits seit dem Sommer fest. Die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst seit zwei Wochen. Ihr Vater lebte seit der Scheidung allein in Johannas ehemaligem Elternhaus, und sie waren erst seit kurzem wieder in Kontakt getreten. Johanna freute sich nun nach den vielen Jahren auf ein Wiedersehen. Und damit stand sie vor einem Problem: Natürlich mochte sie Helmuts Heiligabend-Weihnachtsmanneinsätze. In seinem neuen Kostüm fand sie ihn richtig professionell und schnucklig. Johannas Bedenken waren nur, er würde wie immer erst kurz vor, oder sogar erst nach sechs wieder zurück sein. Wenn sie noch zum Abendessen pünktlich bei ihrem Vater sein wollten, mussten sie spätestens um sechs losfahren.
„Helmut, Schatz, weißt du, mir wäre wohler, du würdest heute nicht fahren. Ich möchte nicht, dass sich mein Papa Sorgen macht, wenn wir nicht pünktlich sind. Es ist Weihnachten. Bitte. Es ist ein Geschenk, dass ich ihn wiederhabe. Verdirb mir das nicht.“
„Liebling, ich kann nicht einfach daheim bleiben. Das wäre doch viel zu kurzfristig, wenn ich jetzt absage. Um sechs bin ich zurück, wie immer.“ Er hatte den Bart unters Kinn gezogen und gab ihr einen Kuss. Der künstliche Schnauzbart kitzelte sie gewaltig und sie konnte das Lachen nicht unterdrücken.
„Sei aber bitte vorsichtig“, sagte sie versöhnlicher, dann stand sie unvermittelt auf und nahm seine Hände. „Ich weiß, wie gerne du der Weihnachtsmann sein willst - und auch bist. Du denkst vielleicht, ich merke es nicht, dass du dich nach Kindern sehnst zu Weihnachten, und ich will dir das auch nicht wegnehmen.“ Sie senkte ihren Blick, dann drehte sie den Kopf leicht zur Seite. „Vielleicht waren wir wirklich dumm, nur an unsere Wünsche zu denken. Vielleicht haben wir uns nur nicht das richtige gewünscht.“
Helmut fasste sie am Kinn und drehte ihren Kopf, dass er ihr wieder in die Augen sehen konnte. „Lass gut sein, Johanna, das haben wir doch schon besprochen. Wir sollten uns nicht gegenseitig die Schuld geben. Im nächsten Leben machen wirs besser.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Ich bin pünktlich.“
Dann ließ er den Bart wieder nach oben schnipsen und tippte sich zum Abschied an den Kopf.

Das Wetter war schlimmer geworden, als die Vorhersagen es angekündigt hatten. Es schneite schon seit Stunden und der Winterdienst schien überfordert zu sein.
Endlich wieder weiße Weihnachten, dachte Helmut, und seine Stimmung hellte sich zunehmend auf. Er liebte es, wenn die Natur gerade zum Fest mitspielte. Und er hoffte, die Menschen fänden mit der weißen Pracht zu Ruhe und Zufriedenheit.

Helmut war unterwegs, versuchte, Zeit gutzumachen, um möglichst vor sechs wieder zu Hause zu sein. Nur wenige Autos kamen ihm entgegen. Meist waren es andere Weihnachtsmänner. Helmut grüßte, natürlich wusste er nicht, wer sich hinter den Bärten verbarg, nicht jeder grüßte zurück. Er setzte den Blinker zum Abbiegen in Richtung Bahnhof, war jedoch sehr erstaunt, dass die Straße gesperrt worden war. Er fuhr weiter und bog in die Straße ab, an der sich die Turnhalle befand, in der die Stadt Flüchtlinge unterbrachte. Er erinnerte sich, dass es Krawalle gegeben hatte, als die ersten Flüchtlinge mit Bussen ankamen. Er und Johanna hatten lange darüber diskutiert und auch Johanna fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass über hundert Fremde in der Turnhalle hausten und noch mehr kommen sollten.
Alles war ruhig, die Straße war glatt, und Helmut hatte es eilig. In fünf Minuten musste er sein erstes Ziel erreicht haben - die Adresse der Familie mit dem kleinen Sven. Sicher zappelte er vor lauter Aufregung schon mächtig herum. Svens dritter Geburtstag lag zwei Monate zurück, er würde die Bescherung mit dem Weihnachtsmann zum ersten Mal bewusst erleben.
Helmuts Gedanken ließen ihn einen Moment unachtsam sein und er erschrak, als sich in seinem Scheinwerferkegel etwas Dunkles vom Weiß der Straße abhob. Helmut konnte nicht erkennen, was es war. Er bremste mit aller Kraft und hatte Mühe, den Wagen vorbei zu manövrieren.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er laut und stieg aus. Die Straße war spiegelglatt, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Vorsichtig ging er zu der Stelle und jetzt sah er, dass ein Mann dort lag. Er schien nicht älter als zwanzig Jahre zu sein, fast noch ein Junge, hatte schwarze, kurze Haare und einen dunklen Teint.
Mein Gott, schoss es Helmut durch den Kopf, das ist einer von den Flüchtlingen. Das fehlt mir jetzt gerade noch.
„Nicht erschrecken, ich tu ihnen nichts. Ich bin nur der Weihnachtsmann.“
Der Junge sah Helmut an, als wäre ihm sein Anblick nicht völlig fremd, dennoch fürchtete Helmut sich davor, die Fremden mit seinem Aussehen möglicherweise zu provozieren.
Doch für solche Gedanken war jetzt keine Zeit, er musste herausfinden, was der junge Mann hier auf der Straße machte.
„Haben Sie sich verletzt?“ Der Mann antwortete ihm in einer Sprache, die Helmut als arabisch deutete. Er trug eine dünne Baumwollhose und Halbschuhe, und als Helmut seine Jacke sah, wurde ihm selber kalt. Helmut reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen, doch der Mann wehrte mit schmerzverzerrtem Gesicht ab und zeigte auf sein rechtes Bein, das unterhalb des Knies in einem Winkel nach außen knickte.
„Do you speak English?“
Der junge Mann nickte. Helmut gab ihm zu verstehen, er werde Hilfe rufen. Dabei griff er in die Manteltasche seines Kostüms, um das Handy herauszuziehen und - griff ins Leere.
„Just a moment please“, sagte er und ging zum Auto, um nachzusehen, ob es ihm dort aus der Tasche gerutscht war. Nichts. Er musste es zu Hause vergessen haben.
Helmut wusste nicht, was er als erstes tun sollte. Natürlich war das Wichtigste, Hilfe für den Jungen zu finden. Aber die erste Familie wartete auf ihn und ein kleiner Junge würde traurig sein, wenn er sich verspätete oder gar nicht käme. Er konnte nicht Bescheid geben und gerade in diesem Jahr wurde er dringend erwartet, denn der kleine Sven sollte dem Weihnachtsmann sein ‘Nucki’, wie er liebevoll seinen Schnuller nannte, mitgeben.
Helmut holte als erstes eine Decke aus dem Kofferraum, um den Jungen zu wärmen.
„Do you have a mobile phone?“ Der Junge schüttelte zögerlich den Kopf.
Das glaub ich jetzt nicht, dachte Helmut. Er schaute sich suchend um, in der Hoffnung, jemand zu sehen, der ihm behilflich sein konnte. Aber sie waren die einzigen auf der Straße.
„I’m sorry, please wait here. I am calling help.“ Helmut zog sich den Bart unters Kinn und ging zur Halle.
Vorsichtig öffnete er die Tür. Im Foyer hielt sich niemand auf. Er ging zu einer zweiflügligen Tür und zog sie nach außen auf. Als er hineinging, wollte er nicht glauben, dass es in dieser Halle nicht anders aussah, als es Bilder in Zeitungen zeigten. In engem Abstand standen Bett an Bett in vier langen Reihen. Er war geschockt, als er sah, dass Wäscheleinen mit daran befestigter Kleidung für ein Minimum an Privatsphäre sorgen sollten. Er sah aber auch die Sehnsucht. Bilder ihrer Familien waren an die Wände gepinnt worden.
„Kann mich hier jemand verstehen?“ Helmut rief, so laut er konnte. Mit einem Schlag waren alle Augenpaare auf ihn gerichtet und ein Stimmengewirr schwoll an. Er hörte Rufe in einer Sprache, die er nicht verstand und auch Lachen. Einige junge Männer kamen auf ihn zu und redeten auf ihn ein. Drei kamen zu ihm an die Tür.
„Was willst du hier?“, fragte ein untersetzter, dunkelhäutiger, vielleicht gerade zwanzigjähriger Mann.
„Sie verstehen mich?“
Der andere nickte, schob Helmut hinaus ins Foyer und schloss die Tür von außen. „Also, was willst du?“
„Draußen liegt ein Verletzter. Ich brauche Hilfe.“ Helmut zeigte auf sich und sagte: „Ich heiße Helmut.“
„Ich bin Hakim“, sagte der andere. „Was ist passiert?“ Seine Stimme klang hart.
Helmut forderte Hakim auf, ihm zu folgen. „Ich weiß es nicht. Scheint gestürzt zu sein und hat sich das Bein gebrochen.“
Als sie auf die Straße traten, rutschte Hakim in seinen dünnen Schuhen sofort aus, Helmut fasste ihn unter die Achseln. Es hatte weiter geschneit, Helmuts Spur war aber noch deutlich zu erkennen. Er führte ihn zu dem verletzten Jungen. Weitere vier Bewohner folgten ihnen hinaus. Sie erkannten ihn sofort als einen von ihnen.
„Du hast ihn angefahren, gib es zu! Du kannst doch gar nicht sehen, wohin du fährst, mit deinem komischen Bart!“ Helmuts Spur und das verletzte Bein des Jungen mussten es in Hakims Augen genau so gewesen sein lassen. Helmut sah Wut in Hakim hochkochen. Hakim sagte etwas zu seinen Begleitern, Helmut schlussfolgerte, dass Hakim ihnen seine Meinung mitgeteilt haben musste, und er beobachtete verblüfft, wie sie zu ihm kamen. Sie stellten sich um Helmut herum, sodass er nicht ausweichen konnte, beschimpften ihn mit arabischen Worten, versuchten, ihm den Bart vom Gesicht zu reißen. Helmut sah sich mit einem Male in der Täterrolle, und als er an seine eigentliche Mission dachte, wünschte er sich in dem Moment sogar, weitergefahren zu sein. Warum sagte der Junge nichts? Fiel er Helmut jetzt in den Rücken?
Das Schlimme war, Helmut konnte im Moment selbst nicht mit Sicherheit sagen, ob er den Jungen bei seinem Ausweichmanöver angefahren haben könnte, oder ob das Bein schon gebrochen war, bevor er die Vollbremsung vollführt hatte.
„Wollen wir nicht erst einmal einen Arzt rufen?“, rief Helmut in das Tohuwabohu hinein. „Wir brauchen ein Telefon.“
Die fünf ließen einen Moment von ihm ab. In dem Moment sagte der Verletzte etwas zu ihnen und Hakim gab seinen Begleitern ein Zeichen, innezuhalten. Sie gingen nun ebenfalls zu dem Jungen. Was hatte er zu ihnen gesagt? Wieder redeten sie durcheinander und Helmut versuchte sich seine Chancen auszurechnen, ins Auto steigen zu können und wegzufahren, als Hakim zu ihm kam.
„Entschuldige, dass ich dich verdächtigt habe. Du bist ein guter Mensch. Du hast ihn gerettet.“ Er drehte sich zu seinen Freunden um, während er weiter zu Helmut sprach: „Ich habe mein Handy hier. Ich rufe selber einen Arzt.“
Helmut fiel ein Stein vom Herzen. Hakim wählte die 112. Helmut verfolgte das Gespräch, hörte, wie Hakim den Namen des Verletzten nannte und genau beschreiben konnte, wo sie sich befanden, und war perplex.
„Wo hast du eigentlich so gut Deutsch gelernt?“, wollte Helmut von Hakim wissen, als der das Handy in die Hosentasche gleiten ließ.
„Meine Schwester hat in Köln studiert, da habe ich mit ihr gemeinsam Deutsch gelernt. Ich wollte auch in Deutschland studieren. Dass ich durch den Krieg hierher kommen würde, konnten wir nicht ahnen.“
Helmut schaute auf seine Uhr. Er hatte schon zehn Minuten Verspätung, wie lange würde es dauern, bis der Rettungswagen kam? Er musste warten, bis der Arzt eintreffen würde und war erleichtert, als er das Martinshorn durch den Nachmittag schreien hörte. Dann sah er auch das Blaulicht. Wenige Minuten nach dem Arzt traf der Krankenwagen ein. Die Rettungssanitäter und der Arzt kümmerten sich sofort um den Jungen. Der Arzt sprach mit Hakim und Helmut konnte verstehen, wie Hakim erklärte dass Helmut nichts mit der Verletzung des Jungen zu tun habe.
Na, Gott sei Dank, dachte Helmut und schöpfte Hoffnung, weiterfahren zu können. Er könnte sich noch immer wegen des vergessenen Handys ohrfeigen. Der kleine Sven würde bestimmt schon unruhig sein vor Aufregung und Spannung. Aber vor allem Johanna: Sie wäre wirklich sauer, wenn er sein Versprechen nicht hielt und zuspät kam.
Helmut fasste den Entschluss, jetzt, da Johannas Vater wieder in ihr beider Leben getreten war, die Zeit noch zu nutzen und ab sofort Weihnachten mit ihm gemeinsam zu feiern. Dies wäre also heute sein letzter Einsatz als Weihnachtsmann und die anschließende Fahrt zu Johannas Vater könnte wegen des Wetters noch stressig werden. Der Gedanke, künftig auf die lieb gewonnenen Szenen in den Wohnstuben verzichten zu müssen, erzeugte zwar Wehmut in ihm, aber er hatte sich entschieden. Dafür sollte Helmut den Kindern heute als Weihnachtsmann in bester Erinnerung bleiben.
Ihm bliebe in Erinnerung, dass er an einem Heiligabend einem Menschen in Not geholfen hatte, wenn es auch hätte besser gehen können.
Hakim kam zu Helmut, er hatte Helmuts Decke in der Hand. Sie standen sich einen Augenblick schweigend gegenüber.
„Danke, dass du ihm geholfen hast. Du hast ihn wirklich gerettet.“
„Ja“, erwiderte Helmut. „Heut ist schließlich Weihnachten.“
„Nur deshalb?“
„Nein, natürlich nicht.“
Helmut nahm die Decke und legte sie in den Kofferraum zurück. Er schlug die Klappe zu und wollte zur Fahrertür gehen. Hakim stellte sich ihm in den Weg. Helmut hatte die ganze Zeit das Weihnachtsmannkostüm an, nur den Bart hatte er unters Kinn gezogen. Abwartend sah er Hakim in die Augen.
Zu seiner großen Verwunderung sagte der Syrer:
„Frohe Weihnacht, Allah schenke dir ein langes Leben.“
Helmut hatte auf einmal mit den Tränen zu kämpfen. Er nahm Hakim in die Arme.
„Gott schenke auch dir ein langes Leben. Frohe Weihnacht.“

 

Hallo khnebel, ich freue mich, dass du den Kampf mit den Buchstaben wieder aufnehmen willst. Und ich bin mir ganz sicher, der zweite Anlauf klappt.

Die Idee deiner Geschichte ist gut, sehr gut! Das habe ich dir bereits geschrieben. Besonders gut gefällt mir, dass du das Thema Flüchtlinge aufgreifst. Auch dass die Menschen Angst haben und dass diese nicht unbegründet ist, finde ich richtig. Doch jetzt kommt der Weihnachtsmann und zeigt uns den richtigen Weg, mit diesen Ängsten und Zweifeln umzugehen. Welche Person wäre dafür besser geeignet, als der Weihnachtsmann. Ein wenig ratlos kam er mir in der ersten Fassung vor. Doch er vergisst seine Aufgabe, Kinder zu beschenken und kümmert sich um einen Menschen, der verletzt auf der Straße liegt. Man darf annehmen, er hätte jedem geholfen, egal welcher Hautfarbe. Um so besser, dass der Weihnachtsmann einem Asylbewerber helfen kann. Der Leser erfährt, dass es niemals um die Herkunft eines Menschen geht, wenn dieser Hilfe braucht. Und dass selbst ein so wichtiges Fest, wie Weihnachten, in den Hintergrund tritt, wenn es darum geht, einem Menschen das Leben zu retten.

Das ist eine wunderschöne Idee für eine Weihnachtsgeschichte. Jetzt benötigen wir noch eine letzte Ausfahrt. Vielleicht findet der Weihnachtsmann den Verletzten auf seiner Heimfahrt. Jetzt wäre Eile geboten, die Kinder warten bereits auf die Bescherung. Kurz vor der letzten Ausfahrt, zu seinem Zuhause, findet der Weihnachtsmann den Verunglückten.
Schön fände ich, ein Polizeibeamter würde den Weihnachtsmann nach Hause fahren, denn das Auto hängt ja am Laternenpfahl.

Ich wünsche dir viel Glück!
Amelie

 

Hallo jobär,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Ich habe noch nichts geändert an der Geschichte.

Ich weiß noch nicht, ob es überhaupt noch einen Unfall geben wird. Mir schwebt ein veränderter Plot vor, in dem dann auch das Thema deutlich erkennbar sein wird.

Deine Anregungen werde ich berücksichtigen und danke dir dafür.

bis zu dem Verhalten der Asylbewerber, das mir manchmal nicht ganz verständlich ist

Ich habe Hakim so reagieren lassen, weil Helmut im Weihnachtsmannkostüm in die Turnhalle gekommen ist. Einige der aus Syrien kommenden Flüchtlinge sind Christen, aber die meisten Moslems. Diese Erfahrung haben wir hier gemacht. Und die haben mit Weihnachten bekanntlich nichts am Hut, da Jesus für den Islam nur ein Prophet ist. Es gibt zwar im Koran auch die unbefleckte Empfängnis und die Geburt Jesu stimmt mit den Angaben der Bibel überein, aber die Geburt wird nicht gefeiert. Der Weihnachtsmann, der hierzulande am Heiligabend zu den Kindern kommt, hat zwar keine kirchlichen Wurzeln, wie der Heilige Nikolaus, aber seine Figur wird mit dem heiligen Abend verbunden. Und wenn ich jetzt wieder zu deiner Anmerkung komme, verstehst du bestimmt jetzt, warum Hakim meint, Helmut sollte nicht als Weihnachtsmann in der Unterkunft der Flüchtlinge sein.

Danke dir noch einmal und

Schönen Gruß
khnebel


Hallo Isegrims,

ich danke dir fürs Lesen und deinen ausführlichen Kommentar.

Das Thema auf eine einfache Situation, in der Menschen anderen Menschen helfen, herunter zu brechen, ist insofern perfekt.
Auch die Geschichte kann man bestimmt so erzählen, wie du es gemacht hast, aber es ist halt sehr pädagogisch und vielleicht wäre es schöner, wenn du es allein auf die Szene zwischen Helmut, dem Verletzten und Hakim beschränkst.

Erst einmal freue ich mich, dass du mit dem Thema zurechtkommst. Pädagogisch sollte die Geschichte nicht sein, wenn sie so rüberkommt, gibt es einen Grund mehr, sie zu überarbeiten.

was hat das mit der Wende zu tun?

Nichts. Es ist nur eine Konkretisierung für einen zeitlichen Abschnitt.

haben die Leute wirklich Angst vor den Flüchtlingslagern? ich habe keine Erfahrung damit...

Ja und nein. Meine Schwiegertochter ist Verkäuferin, und die sagt, die Asylbewerber sind die freundlichsten Kunden. Andererseits ist die verständliche Angst vorhanden, dass die jungen Männer irgendwann Frauen wollen. Und ich habe es weiter oben bereits geschrieben, der Überfall war real in unserer Stadt. Angst vor Terror gibt es in unserer Kleinstadt nicht, da sollte man sich mehr vor denen fürchten, die die Erstaufnahmelager illegal verlassen und sich zu den Metropolen durchschlagen. Aus unserer Turnhalle sind auch gut ein Drittel einfach so verschwunden. Ich glaube nicht, dass sie alle Böses wollen, die wollen einfach in die Großstädte, weil dort die Wahrscheinlichkeit größer ist, Arbeit zu finden, wenn sie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen.

wie sieht denn ain Asylbewerber so aus?

Ja, man kann bei der Beschreibung sicher schnell ins Klischee abgleiten, aber ich sehe sie in der Stadt in für die Jahreszeit zu dünner Kleidung herumlaufen.

Einige junge Männer kamen auf ihn zu und wollten in wieder hinausschieben.

warum das?

Dazu habe ich jobär ausführlich etwas dazu geschrieben. Da würde ich jetzt gerne dahin verweisen.

besser vielleicht etwas wie englisch, dieses ausländer-deutsch klingt immer so herabwürdigend

Warum soll das herabwürdigend sein? Wir klingen im Ausland auch nicht anders, wenn wir uns in der Landessprache versuchen. Es sein denn, du sagst, du sprichst eine andere Sprache nur dann, wenn du sie perfekt beherrschst. :)
Vor meiner Haustür hat vor kurzem ein Rumäne gestanden und wollte Geld für die Rückreise in seine zerstörte Heimat. Genau so hat er gesprochen.

„Gott schenke auch dir ein langes Leben. Frohe Weihnacht.“

das "Gott schenke dir..." könntest du weglassen...

Das habe ich ganz bewusst geschrieben und würde auch Wert darauf legen, das so zu lassen. Hakim sagt zu Helmut: “... Allah schenke dir ein langes Leben.“ Indem Helmut zu Hakim sagt, Gott solle ihm auch ein langes Leben schenken, sagt er nichts anderes als Hakim, da beide den gleichen Gott meinen, nur unterschiedliche Namen benutzen. Das war mir wichtig, aber vielleicht ist ja gerade das das Pädagogische?

Schönen Gruß
khnebel


Hallo AmelieS,

ganz lieben Dank für deine Analyse und deine Vorschläge.

Ein wenig ratlos kam er mir in der ersten Fassung vor. Doch er vergisst seine Aufgabe, Kinder zu beschenken und kümmert sich um einen Menschen, der verletzt auf der Straße liegt. Man darf annehmen, er hätte jedem geholfen, egal welcher Hautfarbe.

Natürlich hätte er jedem geholfen. Es muss aber Helmut bleiben, der agiert. Der Weihnachtsmann ist er zu dem Zeitpunkt nur zufällig, weil eben gerade Heiligabend ist.

Für das Thema Letzte Ausfahrt habe ich eine Idee, die nach meinem Dafürhalten aufgehen sollte.

Schön fände ich, ein Polizeibeamter würde den Weihnachtsmann nach Hause fahren, denn das Auto hängt ja am Laternenpfahl.

Bei einer Weihnachtsgeschichte kann das passieren. Schöne Idee.

Ich mach mich an die Arbeit.

Schönen Gruß
khnebel

 

"Ain't singin' for Pepsi
Ain't singin' for Coke
I don't sing for nobody
Makes me look like a joke
This note's for you"​
heißt es in einer Grußadresse (mit Big Band-Ansätzen) des Neil Young und Crazy Horse an Michael Jackson, und in der Tat hat ja Coca Cola das Symbol des Weihnachtsmannes missbraucht, der so eine Art Ersatz für den Nikolaus in protestantischen Gefilden ist, für seine Geschäfte.

Aber auch hier stutz ich im Zusammenhang mit einer gutgemeinten Geschichte

Es war ja auch nicht so, dass es keine Probleme mit den Fremden gab. Erst vor Kurzem waren in der Stadt drei Frauen an einem Tag belästigt worden. Den Täter hat die Polizei eine Stunde danach schon festgenommen.
War denn der Täter auf der Suche nach Asyl?, wäre meine erste Frage,

lieber khnebel?,

ich hab Dich nicht übersehen oder gar vergessen, wusste nur bis gerade nicht, wie anfangen. Und:

Irgendwie hastu's mit dem unbestimmten Zahlwort „viel“, das i. d. R. klein geschrieben wird selbst in Verbindung mit Partikeln wie „so“ und „zu“.

So Viele waren ängstlich jetzt.
Dabei könntestu hier ohne Gefahr das Problem der Großschreibung umgehen – "viel" ist für mich Attribut zu Menschen / Leuten – umgehen, ist doch „so“ an sich entbehrlich – oder änderte sich in der Form „viele waren ängstlich jetzt“ die Satzaussage?

Im andern Fall

..., der für die Jahreszeit viel zu unzureichend gekleidet war
führt das „zu viel“ bei mir zu der Frage, ob der Verletzte wenn schon nicht nackt, so doch halbnackt oder gar zu dünn angezogen wäre …

„Unzureichend“ wäre m. E. Attribut genug.

„Sei aber bitte vorsichtig“, sagte sie versöhnlicher, aber flehend.
Klingt mir nach mehr als einem bloßen Aussagesatz!

Dann sagte er etwas in einer Sprache, die Helmut nicht verstand[,] und der Fremde zeigte auf Helmuts Gesicht.
Im ersten Satz
Helmut stand fix und fertig angezogen in der Tür, den Jutesack in der Hand, und wusste nicht, was auf einmal in seine Frau gefahren war
war's doch gelungen.

Und -

ist es nicht selbstverständlich, dass eine - egal, ob alleinseiigmachende oder orthodoxe oder protestantische "Heiligen"figur nicht nahezu automatisch, nee, besser: Zwangsläufig so etwas wie den barmherzigen Samariter abgebe, um nicht - siehe vor allem obiges Zitat - zur Konsumikone zu verkommen?

Grüße aus der Stadt mit einem Konsumtempel ohnegleichen

Friedel

 

Hallo khnebel,

hier sind jetzt soviele Tipps angehäuft worden und ich habe aber das Gefühl, immer noch die erste Fassung zu lesen :confused:

Ich wollte mich jetzt eigentlich peu-à-peu durch alle TdM-Geschichten kommentieren (gelesen habe ich sie ja eh schon alle). Aber ich denke, hier warte ich wirklich mal noch ab, bis du sie überarbeitet hast :).

Viel Erfolg damit
bernadette

 

Hallo Friedel, hallo bernadette,

vielen, vielen Dank für eure Kommentare. Ich bin an der Überarbeitung dran, wollte nicht in Stücken verbessern, weil der Plot ein bisschen anders wird. Ich denke, Anfang nächster Woche wird sich was tun. Dieses Wochenende bin ich erst mal noch mit unseren wichtigsten Adventskonzerten beschäftigt. Ich singe ja in drei Chören (ist aber ein Verein).

Also bis später und nicht böse sein!
khnebel

 

Hallo Marai, oheim, @Reimond, oisisaus, ernst offshore, dotslash, The Incredible Holg, barnhelm, AmelieS, Fliege, jobär, Isegrims, Friedrichard, bernadette,

ich habe die Geschichte endlich überarbeitet. Haut bitte nicht wieder so dolle zu :D

Eure Hinweise und Kritiken haben mir sehr geholfen und ich habe mich bemüht, sie zu beachten.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr die Geschichte noch einmal lest und bin auf eure Meinungen gespannt.

Schönen Gruß euch allen
khnebel

 
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Hallo khnebel, heute hatte ich beim nächtlichen Gassi gehen, mit Humphrey, deine Geschichte im Kopf.
Es ist mir einiges dazu eingefallen.

Die letzte Ausfahrt kommt ein wenig zu kurz. Und vor der Geschichte gibt es eine Geschichte.
Alles von Anfang an:

Du hast das Thema Flüchtlinge, zu Beginn in der Geschichte, stark betont. Die Angst der Ehefrau vor Übergriffen. Zur Bestätigung zeigt sie ihrem Ehemann den Bericht in der Zeitung.

Wir wissen alle, dass es Ängste, im Zusammenhang mit den Flüchtlingen, gibt. Doch so weit ich es mitbekomme, haben die Menschen eher Angst vor Überfremdung und vor den Kosten, die uns alle einmal einholen werden. Übergriffe gibt es hier, in der Stadt, in der ich wohne, nicht.

Zu deiner Geschichte: Natürlich darf das Thema Flüchtlinge aufgegriffen werden. Vielleicht würde es aber genügen, die Ehefrau würde ihrem Mann den Zeitungsbericht zeigen und darauf hin ihre Ängste äußern. Etwas reduziert, das Thema Angst.

Jetzt kommen wir zu dem bevorstehenden Besuch bei dem Schwiegervater. Sehr weiträumig erzählt, die Geschichte des Vater. Die Vergangenheit ist nicht wichtig, nicht für unsere Geschichte. Der Vater lebt alleine, er wartete auf den Besuch seiner Tochter und deren Ehemann. Das sollte wichtig genug sein, um die Fahrt pünktlich, um achtzehn Uhr, anzutreten.

Der Weihnachtsmann macht sich auf den Weg. Sein erstes Ziel, die Familie mit dem Kind, das seinen Nuckel hergeben will, sollte den Weihnachtsmann beschäftigen. Und mitten drin, in die Gedanken, taucht der Verunglückte auf.

Ein Flüchtling, wie Helmut sogleich erkennen kann. Das Flüchtlingslager, eine Turnhalle. Helmut ist entsetzt und ich frage mich, ob er die Zeitung nicht gelesen hat, und die Bilder nicht gesehen, mit den Turnhallen, mit den vielen Betten.

Ein Konflikt bahnt sich an. Super! Helmut kommt in Verdacht, den jungen Mann zusammen gefahren zu haben. Und er weiß es selbst nicht mehr so genau. Das ist großes Kino und sollte etwas weiter ausgebaut werden.

Der Krankenwagen rollt herbei und Hakim und Helmut liegen sich in den Armen.

Soweit die Geschichte. Meine Verbesserungsvorschläge:

Helmut braucht etwas mehr Zeitdruck. Die Fahrt zu dem Schwiegervater und das Verteilen der Geschenke muss er bewältigen. Schließlich hat ihn seine Hilfsbereitschaft viel Zeit gekostet. Johanna wartet ... und das Handy hat Helmut vergessen.

Lieber khnebel, du hast dir viel Mühe gegeben. Mit ein wenig Korrektur wird das eine richtig schöne Geschichte.

Eine fröhliche Adventzeit!
Amelie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo khnebel,

Ich habe ganz am Anfang die erste Version deines Textes nur überflogen, nun aber die überarbeitete Fassung genau. :read:

Johannas Eltern hatten sich vor zehn Jahren scheiden lassen und beide lebten wenig später wieder in Beziehungen.
Diese ganze, detaillierte Beziehungskiste Eltern, Scheidung, neue Beziehung, Abbruch Kontakt …
Wofür ist die so wichtig, dass sie so sehr ausgelegt wird?
Ich finde, da kann ganz stark gekürzt werden. Eigentlich reicht es, dass sie an dem Tag zu Joahannas Vater fahren wollen.

„Ich darf nicht mehr Auto fahren, und mit dem Zug wäre mir das zu umständlich“, hatte er geantwortet und gebeten, dass sie doch ihn besuchten.
Hie rmusste ich zwei Mal lessen, um zu verstehen, dass das die Worte des Schwiegervaters sind, oder doch nicht?
Vielleicht sollte man „er“ durch den Namen ersetzen.

Für Johanna kam diese Neubegegnung mit ihrem Vater gerade recht, die Flüchtlinge, welche die Stadt in einer Turnhalle unterbrachte, machten ihr Angst und sie brauchte unbedingt eine Abwechslung.
Die Flüchtlinge verschwinden hier mitten im Satz in der Bedeutungslosigkeit. Finde ich als Aufhänger für das Thema nicht so geschickt.
Könnte man in zwei, drei Sätze aufteilen, um der Flüchtlingssache mehr Raum zu schaffen. Beispiel:
„Für Johanna kam diese Neubegegnung mit ihrem Vater gerade recht. Sie brauchte unbedingt eine Abwechslung um auf andere Gedanken zu kommen. Zu sehr dachte sie über die Flüchtlinge nach, die in die Stadt in einer Turnhalle unterbracht waren. Sie machten ihr Angst. Dabei musste sie sich eingestehen, selbst nicht zu wissen, wovor genau sie sich fürchtete. …“

Manchmal schalt sie sich, nicht paranoid zu werden.
Aber dann saß sie mit Helmut beim Frühstück, sie genossen ihren frischen Kaffee und die krossen Brötchen.
Wie jetzt? Erst schalt sie sich und dann, direkt im Anschluss frühstückt sie?
So klingt es für mich zumindest … ;)

Johanna blätterte die Tageszeitung durch, las flüchtig die Schlagzeilen, als ihr erschreckt ein Quieker entfuhr.
Helmut sah sie erstaunt an. „Was ist?“, fragte er.
Gerade stand Helmut doch noch verkleidet im Wohnzimmer …
Ist das jetzt ein Rückblick?

Helmut akzeptierte ihre Vorbehalte, wenngleich sich die jungen Männer eher freundlich verhielten.
Wem verhielten sie sich freundlich gegenüber? Helmut gegenüber? Was genau hat Helmut denn erlebt?

„ich habe doch nichts mit diesen Leuten zu tun und außerdem fahre ich da nur vorbei. Was soll schon passieren?
Fährt er da vorbei (im Sinne von vorbeifahren) oder dahin (im Sinne von anhalten, aussteigen, rein gehen)?
Was soll denn so schlimm daran sein, da vorbei zu fahren?

Und wer weiß denn, was die machen, wenn sie dich in diesem Aufzug sehen
Also weiß Johanna, das er nicht nur vorbei fährt, sondern sie auch besucht …

„Schatz, ich bin zur Zeit zurück, verlass dich drauf.“
„Verlass dich drauf! Wenn ich’s nur glauben könnte.“
Hier würde ich das zweite „Verlass dich drauf!“ kursiv darstellen, da sie ihn zitiert/nachäfft.

eine schmerzhafte Sehnsucht in der eigenen Familie, deren Erfüllung ihnen verwehrt blieb.
Und
Helmut trieb anfangs noch die Vorfreude auf einst strahlende Augen ihrer eigenen Kinder
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob die beiden eigene Kinder haben oder nicht.

Später war es eine Flucht geworden, um Schnappschüsse in fremden Wohnstuben in sich aufsaugen zu können, die ihn jedes Jahr aufs Neue trieb. Doch von dieser inneren Hast wusste nur er. Johanna ahnte sie nicht einmal. Und er nahm sich vor, damit aufzuhören, vor allem jetzt, da Johannas Vater wieder in ihr beider Leben trat - aus Rücksicht auf den Familienfrieden.
Das verstehe ich nicht.
Welche innere Hast? Sein Kinderwunsch, von dem Johanna nichts wissen darf?

Er konnte nicht Bescheid geben und gerade in diesem Jahr wurde er dringend erwartet, denn der kleine Sven sollte dem Weihnachtsmann sein ‘Nucki’, wie er liebevoll seinen Schnuller nannte, mitgeben.
Süß. Habe ich selber am Sonntag miterlebt.

Helmut holte als erstes eine Decke aus dem Kofferraum und deckte den Jungen zu.
Wiederholung. Kommt spatter noch Mal.

Das glaub ich jetzt nicht, dachte Helmut, die haben doch alle eins.
die haben doch alle” klingt m.M.n. etwas abwertend.

Er war geschockt, als er sah (KOMMA?) dass manche Liegen mit Wäscheleinen und daran befestigter Kleidung für ein Minimum an Privatsphäre sorgen sollten.

Wut kochte in Hakim hoch. Er sagte etwas zu seinen Begleitern, Helmut schlussfolgerte, dass Hakim ihnen seine Meinung mitgeteilt haben musste. Die Stimmung schlug gefährlich um. Helmut sah sich mit einem Male in der Täterrolle.
“Die Stimmung schlug gefährlich um”: Wie genau? Wird gerempelt, geschrien, gedroht …?

Alle redeten durcheinander und auch der Verletzte sprach mit seinen Freunden, dabei blickte er zu Helmut.
Sie reden durcheinander. Das halte ich nicht gerade für “Die Stimmung schlug gefährlich um”.

und das laute Durcheinander
Wiederholung.

Sie schienen eine Lösung gefunden zu haben. Hakim kam zu Helmut. „Entschuldige, dass ich dich verdächtigt habe. Du bist ein guter Mensch. Du hast ihn gerettet.“
Woher diese plötzliche Sinnesänderung?

Er hatte sich schon, seit sie sich kennen gelernt hatten, über Hakims gutes Deutsch gewundert.
Na ja, “kennen gelernt” ist etwas übertrieben. Klingt, als hätte er ihn schon vorher mal getroffen.

Helmut wartete, bis der Arzt eingetroffen war, aber Hakim und seine Freunde hatten die Situation im Griff.
Was hatten sie im Griff? Was genau taten sie? Schienten sie sein Bein? Rissen sie die Hose auf und untersuchten sie den Bruch? Sprachen sie auf ihn ein, beruhigten sie ihn?

Du verknüpfst Weihnachten mit Flüchtlingen, was ich ganz in Ordnung finde. Den Zusammenhang zum Thema des Monats erkenne ich allerdings nicht.

Gerne gelesen. Viel Spaß noch.

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Nachdem ich die Erstfassung deiner Geschichte ja gnadenlos zerfetzt habe, khnebel, sehe ich es als eine Art Wiedergutmachungsversuch, dir zur zweiten Fassung zumindest ein paar sprachliche Verbesserungen vorzuschlagen. (Was immer du damit anfangen willst.)

Als Helmut das Wohnzimmer betrat[,] sah er, wie Johanna das Telefon auf den Tisch legte.

„Was hatten wir vereinbart für heute!? [?]“

Als bei ihrem Vater eine neue Frau eingezogen war, brach er den Kontakt aus unersichtlichem Grund zu Johanna ab.
Besser: … brach er den Kontakt zu Johanna aus unersichtlichem Grund ab.

Wo in der kleinen Stadt sie sich auch befand, hatte sie ständig den Eindruck, als werde hinter vorgehaltener Hand getuschelt und es dabei nur um die Fremden ginge.
... hatte sie ständig den Eindruck, [...] es dabei nur um die Fremden ginge.
Nein, so haut dieser Satz nicht hin. Ich habe den mal ein bisschen umgebaut:
Wo immer in der kleinen Stadt sie sich auch befand, ständig hatte sie den Eindruck, hinter vorgehaltener Hand werde getuschelt und es ginge dabei nur um die Fremden.

Seitdem wollte sie Helmut davon abhalten, als Weihnachtsmann seine gewohnte Tour zu machen, oder ganz damit aufzuhören,...
Den Satz lese ich so:
Seitdem wollte sie Helmut davon abhalten, […] oder ganz damit aufzuhören, ...
Merkst du’s? So geht das nicht. Da fehlt irgendwas.

Helmut akzeptierte ihre Vorbehalte, wenngleich sich die jungen Männer eher freundlich verhielten.
Welche jungen Männer? Das solltest du etwas spezifizieren.

Sie sah ihn stumm an. Helmut sah in seinem neuen Kostüm schon professionell aus,

Und in Wirklichkeit täte es ihr auch leid um die Kinder, wenn der Weihnachtsmann nicht käme; wenn er nur nicht an dieser Turnhalle vorbei müsste.
Besser: … käme der Weihnachtsmann nicht. Wenn Helmut nur nicht an dieser Turnhalle vorbei müsste.

und tippte sich an den Kopf zum Abschied.
besser: … und tippte sich zum Abschied an den Kopf.

Es schneite schon seit Stunden und der Winterdienst schien überfordert [zu sein].

Er wünschte sich strahlende, glückliche Kinderaugen - eine schmerzhafte Sehnsucht in der eigenen Familie, deren Erfüllung ihnen verwehrt blieb.
Das klingt, als wünschte er sich eine schmerzhafte Sehnsucht.
Ich würde nach Kinderaugen einen Punkt setzen und den restlichen Satzteil als eigenständigen Satz so formulieren, dass die Aussage verständlicher wird.

Hatten er und Johanna zu viele Wünsche gehabt, die sie sich erfüllen mussten, bevor Platz für ein Kind gewesen wäre [besser: war]?

Er wollte weder sich, [kein Komma] noch Johanna die Schuld daran geben.

Helmut trieb anfangs noch die Vorfreude auf einst strahlende Augen ihrer eigenen Kinder zu den mittlerweile zu einer Manie gewordenen Weihnachtsmanneinsätzen.
Äh, Helmut und Johanna haben doch keine Kinder, oder?

Später war es eine Flucht geworden, um Schnappschüsse in fremden Wohnstuben in sich aufsaugen zu können, die ihn jedes Jahr aufs Neue trieb.
Besser: … ein Verlangen, […] das ihn jedes Jahr aufs Neue trieb.

und zeigte auf sein rechtes Bein, das unterhalb des Knies in einem Winkel nach außen knickte [besser: geknickt war]

„Do you speak English?“, versuchte Helmut herauszufinden.
Die besten Redebegleitsätze sind immer die einfachen: … fragte Helmut.

Als er hineinging[,] wollte er nicht glauben, was er sah.

In engem Abstand standen [stand] Bett an Bett in vier langen Reihen.

Er war geschockt, als er sah[,] dass manche Liegen …

„Kann mich hier jemand verstehen?! [?]“ Helmut rief, so laut er konnte.

Der andere nickte, schob Helmut hinaus und schloss die Tür von außen.

Helmut ging nach draußen

?

Es konnte doch nicht so schwer sein, ihm, Helmut, das Handy zu geben und er riefe den Rettungsdienst.
Besser: … damit er den Rettungsdienst riefe.


offshore

 

Liebe Wortkrieger,

ich weiß, ich mache es euch nicht gerade leicht. Gestern habe ich eine Überarbeitung eingestellt und heute noch mal richtig umgeräumt. Viel Spaß beim Lesen!

Hier aber erst einmal meine Antworten auf die letzten Kommentare, über die ich mich gefreut habe.

Hallo AmelieS

So schnell hatte ich noch gar nicht mit einer Reaktion gerechnet :) Danke!

Wir wissen alle, dass es Ängste, im Zusammenhang mit den Flüchtlingen, gibt. Doch so weit ich es mitbekomme, haben die Menschen eher Angst vor Überfremdung und vor den Kosten, die uns alle einmal einholen werden. Übergriffe gibt es hier, in der Stadt, in der ich wohne, nicht. Da schlagen sich die Flüchtlinge selbst und untereinander zusammen.

Das weiß ich. Ich wollte nicht auf diese Ängste gehen, weil es dann in Richtung Pegida geht und ich Gefahr laufe, polarisierend zu wirken. Auf der anderen Seite ist es schon unglaubwürdig, diese Ängste nicht zu nennen. Ich habe den Übergriff gelassen, obwohl der immer wieder Zündstoff für Diskussionen sein wird. Aber das Problem der fehlenden Frauen ist genau so vorhanden, wie die drohende Überfremdung.

Ich habe bereits die nächste Überarbeitung fertig und die Flüchtlingssache komplett nach hinten zu dem Verletzten konzentriert, sodass in der Geschichte vorn nur die Fahrt zum Vater und Helmuts Weihnachtsmanneinsatz eine Rolle spielen.

Helmut braucht etwas mehr Zeitdruck. Die Fahrt zu dem Schwiegervater und das Verteilen der Geschenke muss er bewältigen. Schließlich hat ihn seine Hilfsbereitschaft viel Zeit gekostet.

Das habe ich auch versucht, besser zum Ausdruck zu bringen, auch sollte hier das Thema deutlich zu erkennen sein.

Danke und schönen Gruß und auch dir noch eine schöne Adventszeit
khnebel


Hallo GoMusic,

Nun hast du die zweite Version gelesen und es gibt schon die dritte, die noch mal ordentlich umgeräumt worden ist. Vieles, was du in deinem Kommentar angemerkt hast, gibt es nicht mehr, oder ist anders geworden. Aber ich geh mal durch.

Diese ganze, detaillierte Beziehungskiste Eltern, Scheidung, neue Beziehung, Abbruch Kontakt …
Wofür ist die so wichtig, dass sie so sehr ausgelegt wird?

Ist deutlich eingekürzt

Hie rmusste ich zwei Mal lessen, um zu verstehen, dass das die Worte des Schwiegervaters sind, oder doch nicht?
Vielleicht sollte man „er“ durch den Namen ersetzen.

Gibt es nicht mehr

Die Flüchtlinge verschwinden hier mitten im Satz in der Bedeutungslosigkeit. Finde ich als Aufhänger für das Thema nicht so geschickt.

Das habe ich nach hinten geschoben, dort, wo er den Verletzten findet.

Wie jetzt? Erst schalt sie sich und dann, direkt im Anschluss frühstückt sie?
So klingt es für mich zumindest …

Hab ich rausgehauen, betrifft auch deine anderen Anmerkungen, was die Flüchtlinge und Helmuts Fahrt angeht.

Das verstehe ich nicht.
Welche innere Hast? Sein Kinderwunsch, von dem Johanna nichts wissen darf?

Ist gestrichen und anders formuliert

Süß. Habe ich selber am Sonntag miterlebt.

Ist auch geblieben :)

Die Stimmung schlug gefährlich um”: Wie genau? Wird gerempelt, geschrien, gedroht …?

Habe ich verdeutlicht.

Woher diese plötzliche Sinnesänderung?

Das kommt jetzt, denk ich, besser raus.

Na ja, “kennen gelernt” ist etwas übertrieben. Klingt, als hätte er ihn schon vorher mal getroffen.

Hab ich geändert :)

Was hatten sie im Griff? Was genau taten sie? Schienten sie sein Bein? Rissen sie die Hose auf und untersuchten sie den Bruch? Sprachen sie auf ihn ein, beruhigten sie ihn?

Das habe ich auch anders geschrieben.

Du verknüpfst Weihnachten mit Flüchtlingen, was ich ganz in Ordnung finde. Den Zusammenhang zum Thema des Monats erkenne ich allerdings nicht.

Das Thema sollte jetzt besser rauskommen, ich habe Helmut entscheiden lassen, dass er in diesem Jahr den letzten Weihnachtsmanneinsatz macht und sie von nun an mit Johannas Vater Weihnachten feiern wollen.

Gerne gelesen. Viel Spaß noch.

Danke! :)

Schönen Gruß
khnebel


Hallo ernst offshore,

Ja, auch bei dir gilt, was du kommentiert hast, ist in vielen Teilen bereits wieder anders geworden. Ich hoffe, ich habe nun Ruhe in die Geschichte gekriegt.

Nachdem ich die Erstfassung deiner Geschichte ja gnadenlos zerfetzt habe, khnebel, sehe ich es als eine Art Wiedergutmachungsversuch, dir zur zweiten Fassung zumindest ein paar sprachliche Verbesserungen vorzuschlagen. (Was immer du damit anfangen willst.)

Du weißt, Ernst, ich bin dir immer dankbar für deine Hinweise. Aber da hattest du für meine Begriffe bissel derb zugehauen. Ich hab’s aber überlebt. :)

besser: … und tippte sich zum Abschied an den Kopf.

Habe ich übernommen. Danke.
Alles, was du davor angemerkt hast, gibt es in dieser Form nicht mehr, deshalb gehe ich im Detail nicht drauf ein.

Das klingt, als wünschte er sich eine schmerzhafte Sehnsucht.

Das habe ich auch etwas umformuliert. Sollte verständlicher sein.

Hatten er und Johanna zu viele Wünsche gehabt, die sie sich erfüllen mussten, bevor Platz für ein Kind gewesen wäre [besser: war]?

Habe ich übernommen.

Der andere nickte, schob Helmut hinaus und schloss die Tür von außen.

Helmut ging nach draußen


Ja, da hat man die örtlichen Gegebenheiten im Kopf und denkt, das sieht jeder andere auch. Hab ich geändert.

Besser: … damit er den Rettungsdienst riefe.

Gibt es auch nicht mehr so.

Vielen Dank, dass du dir noch mal die Mühe gemacht hast!

Schönen Gruß
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

khnebel schrieb:
ich weiß, ich mache es euch nicht gerade leicht. Gestern habe ich eine Überarbeitung eingestellt und heute noch mal richtig umgeräumt.

khnebel schrieb:
Hallo @GoMusic,
Nun hast du die zweite Version gelesen und es gibt schon die dritte, die noch mal ordentlich umgeräumt worden ist. Vieles, was du in deinem Kommentar angemerkt hast, gibt es nicht mehr, oder ist anders geworden.

khnebel schrieb:
Hallo @ernst offshore,
Ja, auch bei dir gilt, was du kommentiert hast, ist in vielen Teilen bereits wieder anders geworden.

Äh, irgendwie hab ich jetzt das Gefühl, mich heute Morgen mit einer Geschichte beschäftigt zu haben, die offenbar nur so eine Art Platzhalter für die nächste Version war, dass die von mir gelesene und korrigierte Fassung gar nicht mehr aktuell ist.
Nicht bös sein, khnebel, aber wie wär’s, wenn du mit dem Posten einer überarbeiteten Fassung solange wartest, bis sie für dein Gefühl richtig gut ist, und nicht daran herumfuhrwerkst, während andere schon Kommentare dazu schreiben?
Auch wenn in Ö heute ein Feiertag ist, wüsste ich mit meiner Zeit schon was Sinnvolleres anzustellen, als Phantomtexte zu verbessern. Tatsächlich fühle ich mich ein bisschen verarscht.

Nichts für ungut.

offshore

 

Hallo Marai, oheim, @Reimond, oisisaus, ernst offshore, dotslash, The Incredible Holg, barnhelm, AmelieS, Fliege, jobär, Isegrims, Friedrichard, bernadette,

7.12.2015 - 19:36
ich habe die Geschichte endlich überarbeitet. Haut bitte nicht wieder so dolle zu :D
Eure Hinweise und Kritiken haben mir sehr geholfen und ich habe mich bemüht, sie zu beachten.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr die Geschichte noch einmal lest und bin auf eure Meinungen gespannt.


8.12.2015 - 16:59

ich weiß, ich mache es euch nicht gerade leicht. Gestern habe ich eine Überarbeitung eingestellt und heute noch mal richtig umgeräumt. Viel Spaß beim Lesen!


Sag mal, khnebel,
sorry, jetzt geht mir echt die Hutschnur hoch!
Du schreibst 15 (in Worten: Fünfzehn) Mitglieder direkt an und bittest sie darum, die Geschichte noch einmal zu lesen. Im Laufe des Tages änderst du soviel, dass einiges, was Kommentatoren zwischendurch geschrieben haben, grade in die Tonne kann.

Wo ist da der Respekt vor der Zeit anderer Mitglieder?

 

Hallo ernst offshore, hallo bernadette,

als ich gestern die Geschichte gepostet hatte und die Kommentare von AmelieS und GoMusic dazu gelesen hatte, erst dann hatte ich mich zu der nochmaligen Änderung entschlossen, weil zu viele Fragen zum ersten Teil der Geschichte aufgetaucht waren. Inzwischen waren aber eure Kommentare erschienen. Ich weiß selbst, dass das nicht optimal ist und dass eurerseits viel Zeit drin steckt, ich weiß schließlich selbst, wie aufwendig ein Kommentar sein kann.
Ich kann mich nur bei euch und allen anderen Kommentatoren entschuldigen und mich bemühen, dass so etwas nicht wieder geschieht. Es war keine böse Absicht, nur das kann ich euch versichern.

Nicht bös sein, khnebel, aber wie wär’s, wenn du mit dem Posten einer überarbeiteten Fassung solange wartest, bis sie für dein Gefühl richtig gut ist, und nicht daran herumfuhrwerkst, während andere schon Kommentare dazu schreiben?

Am 02.12.2015 schrieb bernadette:

Hallo khnebel,

hier sind jetzt soviele Tipps angehäuft worden und ich habe aber das Gefühl, immer noch die erste Fassung zu lesen


Ich gebe es zu, dass ich nach deinem Totalverriss, ernst, einige Tage nichts zuwege gebracht habe, weil ich wirklich am Boden war. Dann kam der Rüffel von bernadette, dass endlich was passieren soll. Zu der Zeit war ich in der Überarbeitung und habe auf Anfang dieser Woche vertröstet. Das habe ich gehalten.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die heutige Fassung ohne die Hinweise aus oben genannten Kommentaren gepostet hätte. Ich war bei der nochmaligen Überarbeitung sogar euphorisch. Ja, so ist das manchmal.

Ich kenne das noch aus meinem Berufsleben: Es gibt Projekte, in denen steckt der Teufel. Die gehen einfach nicht. Das hier scheint auch so eins zu sein.

Ich kann nur noch einmal betonen, dass es mir leid tut und dass ich niemandes Zeit stehlen wollte.

Schönen Gruß
khnebel

 

Dann kam der Rüffel von bernadette, dass endlich was passieren soll.

Ich steh' zu allem, was ich geschrieben habe, aber mit Rüffeln hast du mich falsch verstanden. Ich würde nie jemanden unter Druck setzen, an Geschichten zu arbeiten. Was mir dann nur stinken würde, wäre, wenn ein neuer Text gepostet werden würde, also damit meine ich eine neue Geschichte und an der alten macht man nicht weiter.

 

Hallo bernadette,

ich war aber schon der Meinung, dass in deinem Post der Vorwurf, dass nichts vorwärts geht, enthalten war. Vielleicht ist Rüffel dafür nicht der rechte Ausdruck. Sorry.

Was mir dann nur stinken würde, wäre, wenn ein neuer Text gepostet werden würde, also damit meine ich eine neue Geschichte.

Es ist ein stark geänderter Text, aber keine neue Geschichte. Das ist meine Meinung. Mein Protagonist fährt immer noch als Weihnachtsmann durch die Stadt und findet einen verletzten Mensch. Die Änderungen resultieren alle aus Hinweisen, dass der Plot recht flach war und mehr hergeben könnte. Das habe ich umgesetzt. Die letzten beiden Posts sind blöd, das habe ich begriffen und habe mich bei euch entschuldigt. Ob ihr meine Entschuldigung annehmt, kann ich nicht voraussetzen, nur hoffen.

 

Es ist ein stark geänderter Text, aber keine neue Geschichte.
Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich meinte, wenn du einen neuen Thread mit einer neuen Geschichte beginnen würdest und mit dem alten nicht weitermachst: das wäre alleinig ein Grund für mich, zu rüffeln.
Nun wollen wir das aber nicht weiter auswalzen, weil ich das Gefühl habe, wir reden auch ein wenig aneinander vorbei. Du hast dich entschuldigt und alles ist gut. Ich wollte nur verhindern, dass der Eindruck entsteht, dass ich Autoren zur Arbeit drängle.

 

Lieber khnebel, ich habe die überarbeitet Geschichte gesehen und versichere dir, dass es kein Problem für mich ist, den Text noch einmal und ganz in Ruhe zu lesen. Du hast einige meiner Kritikpunkte aufgenommen, das freut mich. Der Anfang ist gekürzt, die Flüchtlingsfrage unter den Teppich gekehrt.
Ob das richtig ist?

Ich denke, wir dürfen immer noch eine eigene Meinung haben und sollten uns nicht fürchten müssen, missverstanden zu werden. In deiner ersten Fassung hat Johanna Angst, dass ihrem Mann etwas passieren könnte, weil das Nikolauskostüm für Flüchtlinge unbekannt ist. Sie entdeckt den Zeitungsbericht und zeigt ihn ihrem Mann.

Der Leser durfte im Verlauf der Handlung erfahren, dass die Angst unbegründet ist. Ganz im Gegenteil, Helmut trifft auf freundliche Menschen, die bereit sind, schnell zu helfen. Eine schöne Aussage für eine Geschichte.

Jetzt wird es ein wenig schwierig. Und eine "letzte Ausfahrt" brauchen wir auch. Mit dieser Frage will ich mich gerne noch einmal befassen. Ich denke, morgen schreibe ich dir ein wenig mehr. Dein Text muss sich setzen, wie man so schön sagt.

Erst einmal wünsche ich dir eine gute und erholsame Nacht!
Amelie

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Knebel,

ich gebe dir mal eine Rückmeldung. Beim ersten Lesen, lieber Knebel, war mir, wenn ich mich recht erinnere, in deiner Geschichte zu viel durchscheinende Absicht und zu viel Message. Das gefiel mir nicht so richtig. ernst offshore hat es ziemlich deftig auf den Punkt gebracht. Wenn ich jetzt deine Geschichte betrachte, so war das sicherlich ein schwer zu verdauender Happen, aber seine und die anderen Kommentare haben deine Geschichte befördert. Sie ist jetzt eine lesenswerte Geschichte geworden, die nicht mehr mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt. Das gefällt mir. Auch gefällt mir deine gute Art zu erzählen. Verlorengegangen ist für mich ein wenig das Atmosphärische, oder es erreicht mich nicht so recht.
Knebel, ich weiß, dass du ein sehr empfindsamer Mensch bist und ich hoffe, dass dich die teilweise harsche Kritik nicht zu sehr verletzt hat. Aber, wie gesagt, sie war mMn teilweise wirklich berechtigt und was deine Geschichte angeht, war sie letztendlich hilfreich und hat sie zu einem guten Text werden lassen, den ich jetzt gerne gelesen habe.

Eine Kleinigkeit, die mir noch aufgefallen ist:

„Was willst du hier?“, fragte ein untersetzter, dunkelhäutiger, vielleicht gerade zwanzigjähriger Mann zu ihm.

Lieber Knebel, ich wünsche dir einen angenehmen Advent.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Lieber khnebel, wie versprochen, hier bin ich wieder. Und ich habe deine Geschichte gelesen und ich kann dir versichern, dass sie mir gefallen hat.

Das Thema Flüchtlinge ist jetzt zwar weit in den Hintergrund gerückt, trotzdem, der Weihnachtsmann verhält sich vorbildlich und die Handlung ist rund.

Hakim sah das Bein des Jungen und die Spur, es konnte nur so geschehen sein. Wut kochte in Hakim hoch.

Hier schlüpfst du für einen kurzen Augenblick in die Figur von Hakim. Ein Perspektivwechsel. Ich bin darüber gestolpert, doch es wird sicher nicht wichtig sein.


Helmut fasste den Entschluss, jetzt, da Johannas Vater wieder in ihr beider Leben getreten war, die Zeit noch zu nutzen und die nächsten Weihnachtsfeste mit ihm gemeinsam zu feiern. Das wäre also heute sein letzter Einsatz als Weihnachtsmann. Dieser Gedanke erzeugte zwar Wehmut in ihm, aber er hatte sich entschieden.

Soll das bedeuten, dass er heute nicht mehr zu seinem Schwiegervater fahren wird? Muss der alte Herr den Heiligen Abend alleine verbringen? Das wäre mir allerdings wichtig, zu erfahren.

Lieber khnebel, deine Geschichte ist eine schöne Weihnachtsgeschichte geworden, ich freue mich für dich!

Eine stimmungsvolle Adventzeit wünsche ich dir!
Amelie

 

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