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Das Liebesleben des Nathaniel P.

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20.12.2002
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Das Liebesleben des Nathaniel P.

Romanempfehlung! Adelle Waldmans Debütroman "The Love Affairs of Nathaniel P." spielt in der New-Yorker-Dating-Welt und wird aus der Perspektive eines Mannes erzählt. Nate hat einen dicken Buchvertag gelandet und ist plötzlich angesagt in der Szene: er ist erfolgreich, weltoffen, sensibel, feinfühlig, links, emanzipiert, sich seiner Privilegien als “Straight White Man” mehr als bewusst – und trotzdem ein Riesenarsch. Man merkt in jedem Kapitel, wie Waldman sich echt die Zähne an Nate ausbeißt - fünf Jahre hat sie für den Roman gebraucht -, und sie gibt echt ihr Bestes, um Nate zu verstehen, um ihn wirklich zu VERSTEHEN - das Resultat ist faszinierend: Feministinnen fühlen sich bestätigt; Männer auf seltsame Art verstanden. Je nach Einstellung fasst man den Roman ganz anders auf.
Ein bisschen kann man sich "Das Liebesleben des Nathaniel P." auch wie die literarische Version von Sex and the City vorstellen: Waldman nimmt ihre Figuren ernst, schreibt mutig bis zum bitteren Ende und überzeugt mit Franzen-mäßigen Formulierungen und enorm viel psychologischem Feingefühl. Im Übrigen ist sie auch echt nett, wir haben kurz mit ihr auf dem internationalen Lit-Festival in Berlin gesprochen. Ihr “Resümee” zu Nate, in schüchternem Ton: “He has a small heart.” Es ist nicht leicht, 300 Seiten in einem Satz zusammenfassen, aber die Antwort fand ich echt gut. Empfehlenswert!

 

Klingt nicht unspannend. Also noch ein Buch auf den Stapel von Büchern, die gelesen werden müssen. Schönen Dank auch, JuJu :D.

 

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