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Der Traumurlaub

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21.12.2015
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Der Traumurlaub

Die ersten Ansichtskarten flatterten Ende April ins Büro. Sie zeigten meist kitschige Palmenstrände mit braungebranntem Bacardi-Völkchen oder nepalesische Tempeltänzerinnen. Von da an gab es in der Kantine nur noch ein Gesprächsthema: die Urlaubsreise. Hannah hasste diese euphorischen Gespräche über Geheimtips an der Copacabana, die Schnäppchen in Hongkong, die sagenhaft günstige Enotheca in der Toskana.
Hannah hatte in ihrem fünfunddreißigjährigen Leben neun Urlaubsreisen gebucht, davon sechs mit einem längst verflossenen Liebhaber, zwei als Gruppenreisen, eine Reise als Single. Sie kannte das Mittelmeer, den Atlantik, die Nord- und Ostsee und den Plattensee. Es war überall das gleiche Elend: verschmutzte Strände, enge und laute Unterkünfte, gierige, unfreundliche Einheimische, Touristen mit schlechten Manieren. Sie hatte genug vom Reisen.

Aber das durfte sie natürlich nicht laut sagen. Befremdete oder mitleidige Blicke trafen sie, wenn sie derart kritisch darüber redete. Na klar, sie wusste ja, dass sie unter all den Reisewütigen, die nur für die fünfte Jahreszeit schufteten, als verschroben galt, als alte Jungfer, der eben noch nie ein richtiger Latin Lover am Strand begegnet war. Also schwieg sie; aber allmählich reifte in ihr ein Plan, wie sie es allen zeigen konnte.
Sie nahm ihren gesamten Jahresurlaub auf einmal mitsamt einigen Tagen aus dem letzten Jahr, die ihr großzügigerweise gewährt wurden. So kam sie auf volle vier Wochen im August. Sie erfand eine Reisebegleiterin, Ala, die Schulfreundin, frisch geschieden und daher äußerst unternehmungslustig. Und sie wählte ihr Reiseziel, die Tremiti-Inseln vor der Küste Apuliens. Darauf war sie gekommen, weil sie gerade einen Roman über Friedrich II. angefangen hatte, den berühmten Mann aus Apulien.
Das war die ihr angemessene Art des Reisens: den riesigen, teuren Atlas auf dem Teppichboden, ein paar Kissen, eine Kanne Tee und ein paar Printen in Reichweite; und dann mit dem Finger auf der Karte die berühmten Reiserouten der Literatur entlang, auf der Seidenstraße, mit der transsibirischen Eisenbahn, zu den Quellen des Nils.

Manche Orte oder Landschaften, denen Hannah in Biografien oder Reisebeschreibungen – ihrer Lieblingslektüre – begegnete, faszinierten sie so sehr, dass sie etliche Euro ausgab für opulente Bildbände oder Reiseführer. Nicht selten war sie dann von den Fotos enttäuscht. Sie wollte sich eben die eigene Sicht der Dinge nicht einengen lassen.
Zwei Tage, bevor ihr Urlaub anfing, bestellte sie ihre Zeitung ab und ließ das Telefon sperren. Am letzten Arbeitstag, an dem sie ein extra schickes Sonnentop unter der Kostümjacke vorblitzen ließ, gab sie nochmals bereitwillig Auskunft über ihren Urlaubsort:
„Ja, es gibt nur wenige Hotels auf Laguna, dafür aber vom Allerfeinsten ... Ja, sicher, nicht gerade billig, aber wenn ich mich schon mal aufraffe, dann darf es ruhig mal was kosten ... Nein, mit dem Auto, Ala ist eine prima Fahrerin und hat einen schnellen Flitzer ...“ Schließlich verkündete sie großartig:
„Ich werde euch schreiben – Ala und ich sind ja fast vier Wochen da unten. Das heißt, wenn wir nicht zu faul oder zu beschäftigt sind ... Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich mich freue!“
Und rauschte, von neidvollen Seufzern begleitet, aus dem Büro.
In ihrer Wohnung ließ Hannah erst einmal die Rollläden halb herunter, dann schleuderte sie die Pumps von den Füßen und kuschelte sich in ihren ältesten Jogginganzug. Bequem aufs Sofa hingestreckt musterte sie die Requisiten, die zur Inszenierung ihrer Urlaubsreise auf die Tremiti-Inseln gehörten: der Apulien-Roman, ein aktuelles Merianheft über Süditalien, eine Sammlung italienischer Postkarten, die sich irgendwann eingenistet hatten, ein Schreibblock und natürlich der Atlas. Jetzt fehlte nur noch die Kanne Tee und etwas zum Knabbern.

In der ersten Woche rührte sich Hannah überhaupt nicht aus dem Haus, ja kaum aus dem Bett. Schlafen, lesen, fernsehen. Dazwischen winzige Mahlzeiten, die sie aus allen möglichen Tiefkühlvorräten und Vorratsdosen zusammenmixte. Niemand störte sie in dieser selbst gewählten Isolation.
In der zweiten Woche begann sie mit dem versprochenen Brief. Lange hatte sie überlegt, wie sie das Problem mit den Briefmarken und der Zustellung lösen könnte. Vorsichtig entfernte sie über dem dampfenden Wasserkessel bereits gestempelte Marken aus ihrer Kartensammlung und klebte sie auf einen neuen Briefumschlag. Mit dünner Tuschefeder ergänzte sie die fehlenden Linien des Poststempels, nicht allzu exakt; sie rechnete nicht damit, dass jemand einen genauen Blick darauf werfen würde. Alles wirkte ganz echt. Da sie keine Möglichkeit sah, den Brief direkt ans Büro zu schicken, adressierte sie ihn an die Kollegin, die am ehesten mit Post von ihr rechnen durfte, Mona Sowieso. Die Adresse hatte sie aus einer Namensliste des Büros. Mit Mona verstand sie sich im Büroalltag ganz gut, allerdings war sie noch nie bei ihr zuhause gewesen. Umgekehrt natürlich auch nicht. Hannah hielt nichts von Kaffeekränzchen. Sie würde den Brief einfach heimlich bei ihr einwerfen.
„Liebe Mona“, schrieb sie, „es ist alles so traumhaft, wie wir es uns vorgestellt haben. Das mit dem Hai war wirklich ein tolles Ding – die Viecher sind hier ja eigentlich eher selten. Ala hat einen schönen Schock bekommen ...“
Und es folgte eine ausführliche Story, in der es nur so wimmelte von attraktiven braungebrannten Holländern, herrlichen Fahrten mit dem Segelboot übers Meer, bei Vollmond natürlich, von kleinen Unpässlichkeiten wegen des Olivenöls und dass man Gott sei Dank einige Kilometerchen zwischen sich und das verregnete Deutschland gelegt habe. Die Holländer brachten Hannah darauf, dass sie unbedingt etwas für die eigene Urlaubsbräune tun müsse. Sie entschloss sich zu einigen Saunabesuchen mit Solarium. Ganz in ihrer Nähe kannte sie ein Fitness-Center nur für Ladies, in das sich bestimmt keine ihrer Bürodamen verirren würde. An den Vormittagen traf man dort nur Studentinnen oder Hausfrauen.

Ungefähr eine Woche vor dem Ende ihrer Urlaubszeit wagte sie den Weg zum Briefkasten ihrer Kollegin. Es war kurz nach zehn Uhr abends, als sie in die Straße einbog, wo Mona wohnte. Sie blickte noch einmal auf die Anschrift des Briefes: Akazienweg neun, eine Sackgasse. Vor dem Haus kreisten ein paar Jugendliche mit ihren Mofas um ein Blumenrondell herum und ließen die frisierten Motoren aufheulen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Kinder gehörten doch um diese Zeit nach Hause! Das war ja wie im Mezzogiorno! Sie wäre am liebsten umgekehrt. Womöglich gehörten Monas Knaben auch zu den Krachmachern. Aber Blödsinn! Die kannten sie ja nicht. Und der Brief musste unbedingt ankommen.
Hannah suchte gerade in dem umfangreichen Briefkastenangebot nach dem richtigen Namen, als sich die Haustür öffnete und ein Mann mittleren Alters heraustrat. Er trug Jogginghosen und ein Handtuch um den Hals. Siedend heiß fiel Hannah ein, dass Mona ihre Familie als äußerst sportbegeistert beschrieben hatte, besonders ihren Mann. Ein Marathonläufer!
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er höflich und drückte auf den Lichtschalter.
„Oh, vielen Dank ... Ich suche nach ... Familie Dirksen.“ Gott sei Dank war ihr noch schnell ein Name eingefallen.
„Familie Dirksen? Hier im Haus? Ich fürchte, da haben Sie sich vertan. Vielleicht die falsche Hausnummer. Darf ich mal sehen?“
Aber Hannah hatte den Brief schnell wieder in ihrer Handtasche verstaut.
„Ein paar Häuser weiter gibt es eine Familie Dirksen. Der Junge mit dem schwarz-gelben Mofa gehört dazu.“
„Aha. Besten Dank. Dann werde ich den mal fragen.“
„Keine Ursache! Und schönen Abend noch.“ Ein kurzer Pfiff in Richtung der Mopedfreaks und er trabte los. Hannah schaute ihm nach, bis er um die Ecke bog. Der Briefkastendeckel klapperte zwar ein wenig, als sie den Brief endlich einwerfen konnte, aber der Junge, der nun nach Hause beordert war, nahm keinerlei Notiz von ihr.

Soweit verlief alles nach Plan. Noch nie hatte sich Hannah so gut erholt. Und noch nie hatte sie sich so sehr auf den ersten Tag nach dem Urlaub gefreut. Am letzten Sonntagabend hielt sie es nicht mehr aus. Von einer Telefonzelle aus rief sie Mona an. Ja, den Brief hatten sie bekommen, allerdings hatte er zwei Wochen gebraucht.
„Willst du nicht mit dieser Ala am Mittwochabend mal auf einen Sprung rüberkommen? Peter, mein Jüngster, hat da so ein paar Fragen. Er sammelt nämlich Briefmarken, speziell aus dem Mittelmeerraum.“ Da wusste Hannah, dass sie ihrer Fantasie noch keinen Urlaub gönnen durfte.

 

Vorsichtig entfernte sie über dem da mpfenden Wasserkessel bereits gestempelte Marken aus ihrer Kartensammlung und klebte sie auf einen neuen Briefumschlag.

bei "dampfenden" Leerzeichen weg

Ich finde die Idee originell. Habe mal einen Beitrag im Fernsehen von einer gesehen, die das auch gemacht hat, mit gefaketen Bildern vom Traumurlaub und so. Ihre Motive waren glaub ich, dass sie es im Rahmen ihres Studiums gemacht hat, das etwas mit Medien oder Fotografie zu tun hatte, weiß ich nicht mehr genau.
Jedenfalls leuchtet mir dieses Motiv ein, wobei ich das deiner Hannah nicht ganz begreife. Im Grunde ist sie ja die Verliererin, weil sie sich in ihrer Wohnung verschanzt und gammelt, oder?
Das Ende kommt dann sehr abrupt. "Da wusste Hannah, dass sie ihrer Fantasie noch keinen Urlaub gönnen durfte." klingt noch sehr gefasst. Hätte jetzt erwartet, dass sie komplett durchdreht aus Angst ertappt zu werden.
Ich finde man könnte gute komödiantische Szenen in die Geschichte einbauen. Sie könnte ja während ihres gefaketen Urlaubs herausgehen müssen, weil sie irgendetwas vergessen hat. Dazu könnte sie sich verkleiden, aber beinahe einer Kollegin, beispielsweise im Supermarkt, begegnen.

Ich finde die Idee gut, dass sie genug vom sogenannten Traumurlaub hat und lieber in Romanen von schönen Orten liest, statt sie selbst zu bereisen.

Das mit dem Motiv könntest du mir ja vielleicht noch erklären, vielleicht stehe ich da einfach auf dem Schlauch.

viele Grüße

Chico

 

Willkommen bei den Wortkriegern, Wieselmaus!

Deine muntere Geschichte über diesen ganz speziellen Urlaub deiner Protagonistin hat mir von der Idee her gut gefallen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass du noch ein wenig mehr Stellung bezogen hättest in der Geschichte. Sie ist ein wenig zu harmlos geraten, zu brav irgendwie. Vielleicht noch mal ein bisschen überarbeiten? Du könntest mehr Spannung reingeben, also den Fokus auf die Aufdeckung des wahren Urlaubs legen, so dass der Leser mit deiner Hannah mitfiebert, dass sie möglichst unentdeckt bleiben möge. Vielleicht bekommt sie schon während des Urlaubs ein paar Probleme deswegen und kämpft händeringend um ihre Tarnung?

Noch ein paar kleine Fehler:


copa cabana
Copacabana

Enotheca
Enoteca

latin lover
Latin Lover oder Latinlover

Friedrich II
Friedrich II.

Nicht selten war sie dann von den Fotos enttäuscht. Sie wollte sich eben die eigene Sicht der Dinge nicht einengen lassen.
Diesen beiden Sätze passen irgendwie nicht in die Geschichte. Was wolltest du damit aussagen? Vielleicht fehlt einfach nur noch ein quasi erklärender Satz dazwischen.

Wenn sie von den Fotos enttäuscht ist, aber selbst nicht gerne reist, was hat das dann mit der Sicht ihrer Dinge, die sie sich nicht einengen lassen will, zu tun?


Lieben Gruß

lakita

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Chiko, danke für deine Antwort. Die Geschichte entstand als Übung bei einem Schreibkurs. Da waren genaue Vorgaben über die Länge, und du kannst mir glauben, da musste man um jede Zeile kämpfen. Ich gebe dir recht, dass die Geschichte dazu einlädt, noch ein paar komische Situationen einzubauen. Zum Motiv der Hannah: du hast recht, sie scheint eine Verliererin zu sein. Andererseits hat sie für sich selbst einen Weg gefunden. Den sollte sie allerdings offensiv verteidigen, finde ich. Ich selber bin nicht wie Hannah!


Hallo lakita,
ihr seid ja wirklich schnell und dabei gründlich. Respekt! Die Knappheit meines Textes kommt von der Tatsache, dass die Textlänge bei einem Kurs vorgeschrieben war. Ja, das könnte man alles noch drastischer und dramatischer gestalten. Die Sicht der Dinge und die Fotos - vielleicht ein missglücktes Wortspiel. Gemeint war, dass für Hannah Fotos ihre Vorstellungskraft eher einengen statt bereichern. Ein hybrider Standpunkt,aber nicht meiner.

Danke und Gruß wieselmaus

 

Hallo wieselmaus,

was hindert dich trotz der im Kus vorgeschriebenen Textlänge hier eine erweiterte Version reinzustellen?

Deine Erklärung verstehe ich nun bezüglich der Fotos. Aber aus meiner Sicht ist Hannah da nicht stimmig. Sie vermeidet reale Urlaube, sie findet Fotos einengend, aber sie ist doch gezwungen, wegen der Show, sich auf Fotos zu beziehen. Sie kann ja nicht alles aus ihrer Phantasie schöpfen, denn sobald es um Urlaubsorte geht, die andere schon besucht haben, läuft sie doch Gefahr, dass sie auffliegt.

Vielleicht, so grad mein Gedanke, beginnt deine Geschichte erst am Ende, nämlich da, wo sie sich nun u erklären hat.

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo lakita,
Ja, eine Erweiterung könnte ich mir vorstellen. Aber dazu muss der Text erst mal in die Kochkiste, bis er gar ist. Immerhin scheint er eines erreicht zu haben, nämlich neugierig zu machen, wie es weiter geht. Über Hannahs Motive muss ich noch gründlicher nachdenken.
Wahrscheinlich werde ich zunächst einen weiteren Text aus der Schublade ziehen.
Danke!
wieselmaus

 

Hallo wieselmaus,

mir geht es genauso wie den meinen vorrednern. Prinzipiell finde ich die Idee interessant und auch vom Schreibstil gefällt sie mir gut. Auf der anderen Seite ist die Ausführung ein wenig langweilig, weil so wenig passiert. Die Idee von Chico1989, dass sie rausgehen muss um etwas zu besorgen und dann (beinahe) einem Kollegen über den Weg läuft, finde ich super.

Liebe Grüße,

Marissa

 
Zuletzt bearbeitet:

Auf der anderen Seite ist die Ausführung ein wenig langweilig, weil so wenig passiert.

Ja, hier könnte ich unliebsame Begegnungen einbauen oder die Prota auffliegen lassen, die sich dann irgendwie clever oder geläutert ihren Kolleginnen stellen muss.


Da ich sehr mit der TdM beschäftigt war, habe ich diese Geschichte etwas schleifen lassen. Mal sehen.

Vielen Dank dafür, dass du die Geschichte für ausbaufähig hältst.

Gruß wieselmaus

 

Hallo wieselmaus,

ich finde die Idee recht amüsant, den Kollegen einen perfekten Traumurlaub vorzuspielen. Vor allem, da der Plan aufzugehen scheint und die Kollegen neidisch sind. :)
Allerdings würde ich auch gerne eine Fortsetzung lesen, denn der gut überlegte Plan mit der Briefmarke könnte die ganze Täuschung auffliegen lassen. Hier würde ich gerne sehen, wie Hannah damit umgeht. :)

Liebes Grüßle,
Brucy93

 

Hallo Brucy93,

das ist eine schöne Überraschung, dass jemand Lust hat, meine erste Geschichte hier im Forum nochmals aufzugreifen. Nach der aufregenden und anstrengenden Challenge bin ich zwar noch k.o., aber wenn man so eine Aufmunterung erfährt...! Ein bisschen wird's noch dauern.
Schon mal herzlichen Dank für dein Interesse.

Herzliche Grüße wieselmaus

,

 

Hallo Brucy und auch lakita,

ich wollte die Geschichte noch verlängern, aber irgendwie kommt es mir so vor, als solle der Leser sich selbst ausmalen, wie meine Protagonistin aus dem Schlamassel kommt. Mir sind im Augenblick nur so pädagogische Lösungen eingefallen, "die Läuterung" zu sozialverträglichen Umgehen mit der Bürogemeinschaft, ein bislang schüchterner, unbeachteter Verehrer, mit dem sie in den Abend reiten wird und dergleichen. Hatte dazu (noch) keine Lust:D
Es ist halt so eine Geschichte für die Apothekenumschau oder so.
Eine neue Szene habe ich schon noch eingefügt, wegen der Spannung.
Auch habe ich eine neue Geschichte schon eingestellt. Da kommen leider viele mit Lesen gar nicht nach.

Nochmals Danke für euer Interesse.

Gruß wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Sie hatte genug vom Reisen.
War doch abzusehn, dass ich vorbeitschau, ne,

liebe wieselmaus,

allein, weil ich auch neugierig auf Erstlinge bin (obwohl - hab ich gerade gesehn - ein anderer Titel mit dem hieisigen darum ringt, mal schau'n ...). Warum? Oft zeigt sich da, was einen später erwartet. Und im Prinzip tut's das kleine Werk ja auch (Auslassungspunkte zB, was ja inzwischen klargestellt wurde und deshalb nicht wieder aufgewärmt wird, als wär's ne neue Erfahrung). Aber meinem Lieblingskaiser, der den Heiligen Vater zu Rom ausgesprochen verärgerte, weil er wohl den zugesagten Kreuzzug durchführte, seine Ritter- und Knechtschaft aber in den Schiffen bzw. Zelten ließ und mit Saladin einen ordentlichen, wenn auch nicht unbefristeten Vertrag zur gegenseitigen Nutzung Jerusalems aushandelte. Für so was gab's damals eine päpstliche Bulle und - wenn auch noch nicht bewiesen, dass die Strafe streng vollzogen wurde - nicht das Fegefeuer, sondern die ewige Hölle. Naja, wahrscheinlich ist es diese zwote Friedrich, der statt seines Großvaters im Kyffhäuser sitzt.

So viel zum finsteren Mittelalter (und zwar in dem Jahrhundert, da der erste deutsche Antikriegsroman geschrieben wurde, der sich tatsächlich auf den Kreuzzug des Großvaters unseres Friedrich bezog - Nibelungenlied/-not, je nach Handschrift, die Gudrun, die Gegenrolle zum Chrimhildchen, und den Parzival ... usw.)

Gönn ihm doch den Punkt nach der lateinischen II. Ich verwechsel ihn nicht mit dem Alten Fritz, ganz bestimmt nicht! Aber dann doch noch ein Hinweis, trotz aller Fiktion:

Sie nahm ihren gesamten Jahresurlaub auf einmal mitsamt den Tagen, die ihr noch vom letzten Jahr zustanden
, denn Tarifverträge oder auch das Bundesurlaubsgesetz und vor allem das Bürgerliche Recht ließen mich vermuten, dass der Urlaub in der kälteren Jahreszeit, Januar bis März, vllt.noch in den April hinein - wg. des Resturlaubs, der bis dahin gewährt und genommen worden sein sollte, wg. potenziellen Verfalls. Naja, was sich halt im Kopf eines alten Gewerkschafters abspielt ...

Mit dünner Tuschefeder ergänzte sie die fehlenden Linien des Poststempels, nicht allzu exakt; sie rechnete nicht damit, dass jemand einen genauen Blick darauf werfen würde.
So muss Urlaub sein – kreativer Akt. „Reflexion“, den Titel, den Du von mir kennst, zB, entstand auf Ameland – wo doch gleich Holländer erwähnt werden - ohne WeltWeitemgeWerbe, Sloterdijks Im Weltinnenraum des Kapitals gelesen und zusammengedampft zu dieser besonderen Form der Rezension (die natürlicherweise unter der dafür hierorts vorgesehenen Rubrik reichlich Freude bereitet hätte). Das alles in einer Woche. Wetter war halt, wie's manchmal so ist unter (gewesenen) Walfängern. Und das unter elf Mitgereisten von neun Jahren an aufwärts … Stimmung war immer, da konnt die Welt draußen untergehn!

Und dann doch noch ein Versuch, Pidgin zu verhindern

Die Adresse hatte sie aus [der/einer]Namensliste des Büros.

Aber die Idee ist auf jeden Fall gut - und ein running gag, der eigentlich das Zeug zur Satire ahnen lässt, findet sich und

findet der

Friedel,
der noch schöne Restpfingsten wünscht - und vllt. wird ja doch noch was aus den Vorsätzen Deines Beitrages direkt hiervor ...

 

Hallo Friedel,

nicht nur wegen des copywrites gelesen, sondern auch noch kommentiert! Ich bin gerührt. Dieses Geschichtchen liegt ja etwas weit weg vom Sprachduktus, der hier gepredigt wird. Hast du mal die Adjektive gezählt, die ich verbotener Weise benutzt habe? Im Ernst, ich bin hier völlig naiv ins Forum gestolpert, weil ich es in einem Artikel gelobt fand und ich aus meinem unglücklichen Auftritt im Literaturbetrieb einen Ausweg finden wollte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich habe alle Pünktchen verbessert. Das war ich dir und mir schuldig, wo ich doch in sehr jugendlichen Alter das Pünktchen in "Pünktchen und Anton" gespielt habe.
Für die "Gewerkschaftsfrage" habe ich, glaube ich, eine Lösung gefunden. Ob sie überzeugt? Es soll ja auch menschliche Chefs geben.

Ob ich eine Fortsetzung zustande bringe, weiß ich noch nicht. Da müsste ich ja wieder meinen alten spöttischen Ton reanimieren, den ich so mühselig abtrainiert habe.
Ja, zu meinen Lieblingsautoren gehören seit jeher Heinrich Heine und Gottfried Keller. Lachen und lächeln hilft, gerade dann, wenn man eigentlich schreien möchte.

Danke für dein anhaltendes Wohlwollen.
wieselmaus

 

Hallo Horst,

ein (fast) uneingeschränktes Lob von dir - und das, nachdem du dir einige Scharmützel mit den Granden des Forums geliefert hast, das erstaunt mich wirklich. Was du über meine Geschichte und den Stil sagst, gefällt mir natürlich. Aber ich sage auch ganz deutlich, dass man hier im Forum sehr viel lernen kann. Die Bandbreite dessen, was hier ankommt, ist größer, als du vielleicht annimmst. Dazu muss man hier viel lesen, bis man hoffentlich findet, was zu einem selber passt. Ich bin da noch unterwegs. Aber du hast schon Recht, man muss nicht alles eins zu eins nehmen.

Ich hab ein bisschen nachrecherchiert. (Du stehst ja auf Recherche:D) Und ja, es gibt Haie im Mittelmeer, wenn auch die Gefahr unterschiedlich hoch eingeschätzt wird.
Was die Latexallergie angeht, wäre sie wohl bei der schlimmen Ala gut verortet. Aber man kann sie auch schon durch Gummihandschuhe im Haushalt bekommen:lol:. Mal sehen, ob ich Ala eine Chance gebe.
Glaubst du, dass ein Dreizehnjähriger die Sache mit dem gekochten Ei kennen könnte? Dann hätte ich eine Idee für die Fortsetzung, vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...

Ich danke dir fürs Lob und die Vorschläge.

Herzliches Grüße

wieselmaus

 

Für die "Gewerkschaftsfrage" habe ich, glaube ich, eine Lösung gefunden. Ob sie überzeugt? Es soll ja auch menschliche Chefs geben.
Jo, soll't geben,

liebe wiselmaus,

und die Urlaubsfrage (insbesondere des Resturlaubs) ist zu meiner vollen Zufriedenheit ausgefallen

Da müsste ich ja wieder meinen alten spöttischen Ton reanimieren, den ich so mühselig abtrainiert habe.
Nee, der wird so wenig verlernt wie zu schwimmen oder Rad zu fahren. Und da sollte man auch keine Hemmungen kennen, sagt der alte

Ruhr(s)pöttler

 

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