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Wolkenkinder

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13.02.2016
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Wolkenkinder

Die Schulklasse bestand aus 20 Kindern. Mädchen und Jungen im Alter von zehn Jahren. Er selbst hatte gerade erst seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Seine Freunde waren alle da gewesen und Mutter hatte seinen Lieblingskuchen gebacken, der mit zehn bunten Kerzen dekoriert gewesen war. Er hatte sie alle auf einmal ausgepustet und durfte sich etwas wünschen. Er hatte niemandem seinen Wunsch verraten, was daran lag, dass er sich eigentlich nichts gewünscht hatte. Ihm war kein passender Wunsch eingefallen.

Die Lehrerin war noch nicht gekommen und die Kinder tobten im Klassensaal umher. Es war laut. Hefte und Stifte flogen durch den Raum und Kinder jagten von der einen Seite zur anderen. Inmitten dieses Chaos saß sie regungslos. Sie war ein Außenseiter und er hatte noch nie mit ihr gesprochen. Eigentlich hatte er sie noch nie etwas sagen hören und war sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt sprechen konnte. Hatte sie überhaupt einen Mund? Es war schwer auszumachen, weil man ihr Gesicht nicht erkennen konnte. Ihr Kopf war von einer großen Wolke umgeben. Sie war nicht so riesig, dass das Mädchen nicht mehr durch die Tür gepasst hätte, aber sie war groß genug um ihren gesamten Kopf und ihre Haare zu umhüllen. Aus der bauschigen Wolke konnte man noch ein Stück ihres Halses erkennen. Ihre Haut war blass und ihre Kleidung hellgrau. Man hätte sie mit einer Statue verwechseln können, so still und unbewegt saß sie da.
Er hätte gerne einmal mit ihr gesprochen, aber sie machte ihm auch Angst. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, was sie unwirklich machte. Er konnte trotzdem seinen Blick nicht von ihr wenden. Der Tag ging vorüber und seine Augen weilten auf ihr. Als es klingelte, erhob sie sich langsam und ging durch das Klassenzimmer. Nein, sie schwebte eher, als dass sie ging. Die Wolke flog sachte und zog sie unter sich her. Dabei waren ihre Füße einen halben Meter über dem Boden. Er folgte ihr. Mit festem Schritt auf dem Boden. Seine Schritte hallten durch den Flur, während sie geräuschlos vor ihm herflog. Sie schwebte hinaus und der Wind ließ ihre Wolke und ihr Kleid sich aufbauschen. Es war kühl, trotz des hellen Sonnenscheins. Er stand einige Meter von ihr entfernt und beobachtete sie. Es schien, als wandte sie ihr Gesicht zur Sonne, aber er konnte es nicht genau sagen. Vielleicht hätte er sich wünschen sollen, dass die Wolke endlich das Mädchen losließe. Wäre dies ein guter Geburtstagswunsch gewesen? Vielleicht war sie aber auch froh über die Verhüllung. Aber so war sie anders als die anderen Kinder.
Der Schulhof war leer und es war sehr still. Er trat auf das Mädchen zu. Was sollte er sagen? Sie drehte sich um. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sie ging noch zwei Schritte auf ihn zu, sodass die Wolke nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. Sie war von einem hellen Weiß, dicht und flauschig wie die Schäfchenwolken bei gutem Wetter. Sie nahm seine Hände in ihre.
„Du träumst zu wenig. Du siehst nur, was es gibt.“
Er fühlte sich auf einmal unglaublich leicht und unbeschwert. Er blickte nach unten und sah, dass seine Füße sich langsam vom Erdboden entfernten. Langsam schwebten sie nach oben. Das Schulgebäude wurde immer kleiner, bis die ganze Stadt ihnen zu Füßen lag und schließlich das ganze Land. Er war erstaunt, hatte aber keine Angst. Weder vor der Höhe noch vor dem Fall. Er hob wieder den Blick und sah zum ersten Mal das Gesicht des Mädchens. Sie hatte große braune Augen und ein strahlendes Lächeln. Er schaute sich um und sah, dass um sie herum viele riesige Wolken waren. Die Sonne strahlte über ihnen und war zum Greifen nah. Er war verzaubert und sprachlos von dem Anblick. Langsam landeten sie auf einer bauschigen Wolke. Ihre Füße versanken ein wenig in ihr, aber sie hatten festen Halt.
„Ich kann dein Gesicht sehen!“
Sie lachte ein helles fröhliches Lachen. „Ja. Du bist jetzt ein Wolkenkind!“
Er schaute sich erstaunt um und sah nun auf den Wolken viele Kinder toben. Sie schlugen Rollen auf dem weichen Untergrund und lachten laut.
„Können wir für immer hier bleiben?“
„Nein. Du kannst immer nur kurz wirklich hier bleiben. Dann musst du zurück. Aber du kannst diesen Platz mitnehmen und immer bei dir haben, wenn du das möchtest.“
Auf einmal erschien ihm das überhaupt nicht mehr seltsam.
„Ja, unbedingt!“
Hand in Hand gingen sie über die Wolken, die sich fern am Himmel vor die Sonne schoben und schließlich weiter zogen.

 
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Liebe SuperKatja,

ich begrüße dich bei den Wortkriegern.
Du schreibst ein kleine Geschichte von einem zehnjährigen Jungen, der ein Wolkenmädchen trifft und mit ihr zu den Wolken aufbricht. Das ist eine schöne Idee. Sprachlich hast du sie sehr gut umgesetzt. Am Anfang hat es mich ein wenig gestört, dass hier Reales und Irreales so einfach nebeneinander standen: die Schulklasse und in ihr ein Mädchen in einer Wolke. Auch sprachlich tust du ja so, als wäre dieses Mädchen, was da so einfach in der Klasse sitzt, etwas Reales. Kein Erstaunen, keine märchenhafte Atmosphäre. Da scheint mir etwas zu fehlen. Später sagst du ja:

Auf einmal erschien ihm das überhaupt nicht mehr seltsam.
Nachdem ich mich in deine Geschichte eingelesen hatte, begann sie mir zu gefallen. Du beschreibst die Begegnung in klaren, gut formulierten Sätzen. Wenn man sich in diese Fantasy-Situation hineinbegibt und nicht nach dem Wie oder Warum fragt, so folgt man den beiden und findet am Ende einen schönen Schluss der Geschichte.
Ich weiß leider nicht, wie alt du bist. Deshalb kann ich auch nicht bewerten, ob du vielleicht mehr aus dieser Geschichte hättest machen können. Die Tags scheinen mir nicht ganz richtig gewählt zu sein: Mit ‚Gesellschaft’ hat deine Geschichte mMn nicht viel zu tun. Und auch kann ich nicht so richtig etwas Philosophisches erkennen. Philosophie fragt nach dem Sinn des Lebens, nach Erkenntnissen über unsere Existenz. Das scheint mir in deiner Geschichte nicht enthalten zu sein. Aber seltsam ist sie sicher.

Zur Ausführung: Wie schon gesagt, formulierst du klar und sicher. Ich habe einige Kommafehler gefunden, die ich unten aufliste. Und es gibt noch ein paar andere Kleinigkeiten, die ich mir notiert habe:

Die Schulklasse bestand aus circa 20 Kindern.
Das ‚circa’ würde ich weglassen. Bis zwanzig lässt sich leicht zählen.

Seine Freunde waren alle da gewesen und Mutter hatte seinen Lieblingskuchen gebacken, der mit zehn bunten Kerzen dekoriert gewesen ist.
… dekoriert gewesen war.
Auch hier Plusquamperfekt

was daran lagK dass er sich eigentlich nichts gewünscht hatte.

und war sich nicht einmal sicherK ob sie überhaupt sprechen konnte.

aber sie war groß genugK um ihren gesamten Kopf inklusive Haare zu umhüllen.
‚inklusive’ würde ich rausnehmen. Einfach nur ‚und ihre Haare’.

Nein, sie schwebte eherK als dass sie ging. Die Wolke flog sachte und zog sie unter sich her.
Mir ist nicht klar, wie ich mir das vorstellen soll.

Seine Schritte hallten durch den FlurK während sie geräuschlos vor ihm her flog.
herflog

Sie schwebte hinaus und der Wind lies ihre Wolke
ließ

Es war kühlK trotz dem hellen Sonnenschein.
trotz des hellen Sonnenscheins

Es schienK als wandte sie ihr Gesicht zur Sonne,
Vielleicht hätte er sich wünschen sollen, dass die Wolke endlich das Mädchen loslässt.
losließe

Er wusste nicht Kwas er tun sollte.
Sie war von einem hellen weiß,
Weiß

Du siehst nurK was es gibt.
Das Schulgebäude wurde immer kleinerK bis die ganze Stadt ihnen zu Füßen lag
Er schaute sich um und sahK dass um sie herum viele riesige Wolken waren.
Hand in Hand gingen sie über die Wolken, die fern am Himmel sich vor die Sonne schoben und schließlich weiter zogen.
..., die sich fern am Himmel ...
weiterzogen

Dein Hauptproblem scheint die Zeichensetzung zu sein, besonders das Komma zwischen Haupt- und Nebensatz. Schau mal auf diese Seite: http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Kommaregeln.htm

Liebe SuperKatja, ich wünsche dir viel Spaß bei den Wortkriegern.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Liebe barnhelm,

Vielen Dank für Dein Kommentar und Deine Kritik!
Meine Kommasetzung ist leider sehr fehlerhaft, daran muss ich wirklich arbeiten!

Du meintest, Dir fehlt etwas an der Geschichte und dass man mehr daraus hätte machen können. Inwiefern? Ist sie Dir zu kurz? Oder nicht genug ausgeschmückt? Was fehlt Dir?

Mir ist es auch schwer gefallen, die Geschichte mit Tags zu versehen. Ich habe auch mit dem Gedanken Fantasy oder Märchen gespielt und finde, dass sie in keine Kategorie so richtig passt.

Ich weiß nicht, ob man mit Zwanzig Jahren hier als jung gilt, aber mir fehlt auf jeden Fall noch an Erfahrung und bin für jeden Rat und Verbesserungsvorschlag dankbar!

Viele Grüße,
SuperKatja

 

Hallo SuperKatja,

also Erfahrungen wirst du hier ganz bestimmt machen können, wenn du deine Texte einstellst, dir die Kommentare durchliest, aber auch, und das ist ganz wichtig, wie ich finde: selber kommentierst.

Zu deiner Frage:
Es fehlt deiner Geschichte nicht viel. Ich vermisste nur im ersten Teil ein gewisses Erstaunen des Jungen, so in etwa ‚Was ist denn das?’. Es muss ihm doch seltsam vorkommen, dass da dieses Mädchen in einer Wolke sitzt. Vielleicht geht das aber auch nur mir so.

Und dazu:

Mir ist es auch schwer gefallen, die Geschichte mit Tags zu versehen. Ich habe auch mit dem Gedanken Fantasy oder Märchen gespielt und finde, dass sie in keine Kategorie so richtig passt.
Die beiden Tags fände ich besser. Kannst du, glaube ich ändern, wenn du ganz nach unten scrollst. Da steht: Stichworte bearbeiten.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Katja!


Du hast wirklich eine blühende Fantasie. Ich konnte mich gut in die Figuren hineinfühlen und hatte ein Bild vor meinem geistigen Auge.


Was mir aber irgendwie stört, ist, dass der Junge und das Mädchen keine Namen haben. Warum lässt du den Plot in der Schule nicht auf dem Schulhof passieren?

Die Lehrerin brauchst du gar nicht erst zu erwähnen, wenn sie überhaupt nicht in Aktion tritt.


Bis auf ein paar Wortdreher ist die Geschichte gut gelungen.

Und noch was Motivation: Du hast einen guten Style gefunden, aber versuch dich mal an anderen Themen. Ich freu mich auf mehr von dir.


LG

Betze

 

Hallo Superkatja und Herzlich Willkommen!

Das ist eine sehr schöne Geschichte. die du geschrieben hast. Sie erinnerte mich von ihrem Erzähltempo und den Bildern her ein wenig an zwei Hörspiele ("Momo" und "Die unendliche Geschichte"), die ich in meiner Kindheit sehr oft gehört habe.
Du hast es gut beschreiben können, dass es sich bei dem Wolkenmädchen um eine imaginäre Freundin handelt, die dem Jungen das Träumen und Erleben von Traumwelten wieder näher bringt. Irgendwo schon schade, dass man das ohnehin - zumindest in einer solch kindlich-unbeschwerten Art - als Erwachsener im Laufe der Zeit verliert.;)
Mir hat deine Geschichte gefallen. Aber in einem Punkt muss ich deine schöne Fantasievorstellung jetzt leider doch ruinieren: so flauschig und watteweich Wolken auch aussehen mögen - darauf laufen und toben kann man leider nicht, sondern da fällt man ohne den geringsten Widerstand ganz einfach nur durch!:D

Viele wolkenlose Grüße vom Eisenmann, der ab und an gern mal durch Wolken springt:)

 
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Vielen Danke Betze für dein Kommentar!
Es freut mich sehr, dass Dir meine Geschichte gefallen hat!

Zu der Sache mit den Namen: Ich geben meinen Charakteren selten einen Namen, da es mich stört, dass man immer ganz eigene Assoziationen mit Namen hat und gleich auch Charaktereigenschaften mit diesen verbindet. Natürlich kann das von Vorteil sein, wenn man genau so eine Assoziation erzielen möchte, indem man z.B. einen altmodischen Namen nimmt oder anderes Extrembeispiel, man nennt die Figur Jacqueline- Chantal und spielt mit den damit verbundenen Klischees. Außerdem finde ich lässt, dass die "Namenlosigkeit" auch einen größeren Interpretationsraum lässt und auch die Möglichkeit gibt, etwas Eigenes in die Figuren hineinzuprojizieren.
Schade, wenn dies von Dir als störend empfunden wird. Vielleicht muss ich mit Namen aber auch ein bisschen spielen und mal rumprobieren, wie die Geschichten mit Namen werden. Denn Du hast Recht, ich muss auch mal mit anderen Themen experimentieren.

SuperKatja


Hallo Eisenmann und vielen Dank für dein Kommentar!
Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat und fühle mich sehr geehrt, dass du dich an Geschichten von Michael Ende erinnert fühlst. Ich mag die Erzählweise von ihn nämlich sehr gerne und finde er kann tolle Bilder schaffen. Hast du mal "Spiegel im Spiegel" von ihm gelesen? Ein Buch, das mich fasziniert und verwirrt zurückgelassen hat.

Bist du denn schon mal auf einer Wolke gelaufen? Wir denken zu wissen, dass es nicht geht, aber wer weiß? ;)

 

Hallo SuperKatja,

danke für den Hinweis mit "Spiegel im Spiegel", Nein, das Buch kenne ich nicht, aber ich werds mir mal ansehen.

Bist du denn schon mal auf einer Wolke gelaufen? Wir denken zu wissen, dass es nicht geht, aber wer weiß? ;)

Also auf einer Wolke gelaufen bin ich nur in meinen Träumen;), ansonsten falle ich wie gesagt leider einfach nur durch sie durch. Denn manchmal springe ich freiwillig aus Flugzeugen, die noch nicht mal kaputt sind - das lässt doch jetzt keine negativen Rückschlüsse auf meinen Geisteszustand zu, oder?:D

Grüße vom Eisenmann

 

Lieber Eisenmann,

dir wird es bestimmt schwer fallen, sicheren Halt auf einer Wolke zu finden oder gar eine Wolke zu finden, die dein Gewicht aushält :D :lol:, aber ich denke doch mal, Kinder dürften keine Probleme damit haben.
Deine Bemerkung ist zwar ironisch gemeint, aber den Spruch musste ich dir reindrücken.


LG

Betze

 

Hallo SuperKatja,

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

Ich musste deine kleine Geschichte zweimal lesen, um mit ihr warm zu werden. Aber beim zweiten Lesen gefiel sie mir dann. Mir stand der erste Absatz zu einsam mit seinem Geburtstag und seinem nicht geäußerten Wunsch. Ich dachte, da muss noch was kommen.
Im Klassenzimmer hast du die Situation recht lebendig beschrieben. Ich vermute, das erlebst du jeden Tag selbst? Natürlich ohne das Wolkenmädchen :).
Ich hatte mittendrin einige Mühe, zu folgen, als sie durchs Klassenzimmer ging, und er ihr folgte. Dann waren sie aber plötzlich auf dem Flur. Da war ich kurz draußen. Da müsstest du vielleicht zeigen, dass sie das Klassenzimmer verließ.

Ansonsten muss ich barnhelm zustimmen, was deine Textsicherheit betrifft. Die ist recht gut. Du hattest ja schon die Kommafehler, die sie gefunden hatte, korrigiert.

Ich habe trotzdem bisschen was gefunden:

Er hatte niemanden seinen Wunsch verraten, was daran lag, dass er sich eigentlich nichts gewünscht hatte.

Er hatte niemandem seinen Wunsch verraten

Er blickte nach unten und sah, dass seine Füße sich langsam von dem Erdboden entfernten.

vom Erdboden klingt besser

Es war kühl, trotz des hellen Sonnenschein.

trotz des hellen Sonnenscheins

Mal sehen, was wir von dir noch erwarten können.

Schönen Gruß
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi SuperKatja,

im Nachgeschmack ist deine Geschichte besser als zu Beginn. Durch die ersten zwei Drittel musste ich mich ein bisschen durchkämpfen, da ich den Erzählstil einen Tick zu schlicht fand (andererseits schreibe ich auch selber sehr schlicht) und der Inhalt erstmal recht belanglos schien. Dass jemand eine interessante aber schweigsame Person in seiner Umgebung hat, ist ja nichts Neues in der Prosa, gerade in Verbindung mit der Entfaltung einer Romanze. Am Ende gefiel mir, dass die Geschichte ins Phantastische driftete. Als Leser zieht man danach die Verbindung zur Beschreibung des Mädchens, wie es in der Klasse saß.

"Aber du kannst diesen Platz mitnehmen und immer bei dir haben, wenn du das möchtest."

Das tat sie wohl auch. Oder ihr Aussehen in der Klasse ist die Manifestation ihrer Traumversunkenheit. Man bekommt das Kind aus den Wolken, aber die Wolke nicht aus dem Kind. Es ist so, wie wenn du mit jemandem unter Wasser schwebst. Dort sieht er nicht nass aus. Erst, wenn er aus dem Wasser steigt, sieht man die Nässe, die er mitnimmt.

Noch was: Der Genitiv bei "Sonnenschein" fehlt noch. Und wenn du zwei Hauptsätze mit einem "und" verbindest, sollte ein Komma davor. Es ist nicht mehr Pflicht, aber sehr stark zu empfehlen, da man als Leser sonst leicht ins Stolpern kommt.

Gruß
Leif

 

Hallo Superkatja,

mir ging es ähnlich wie meinen Vorrednern. Die ersten Absätze fand ich etwas holprig. Das lag zu einem Teil an den Grammatikfehlern und dem Satzbau.

Du schreibst zum Beispiel:

Eigentlich hatte er sie noch nie etwas sagen gehört
Ich denke, dass müsste 'sagen hören' lauten.

Oder:

Er konnte nicht ihr Gesicht sehen
Da liest sich 'Er konnte ihr Gesicht nicht sehen' wesentlich flüssiger.

Aber ab

„Du träumst zu wenig. Du siehst nur, was es gibt.“
hat mich deine Geschichte absolut gefesselt und am Ende regelrecht beglückt.

Liebe Grüße
Zantje

 

Hallo SuperKatja

so richtig aktiv bist du ja nicht, was die Antworten auf diejenigen betrifft, die sich mit deinem Text beschäftigen. :sealed::D

Also mach ich's kurz: hat mir gefallen, besonders das Märchnehafte, Schwebende deiner Geschichte. Erinnert mich übrigens an "Die Meerjungfrau" von Andersen (lese ich gerade), da kommt die Meerjungfrau am Ende zu den Wolkenmädchen, die dreihundert Jahre gute Taten machen müssen, um zu einer unsterblichen Seele zu gelangen. Ist auch bisschen das Problem deiner Geschichte, muss ja nicht gleich um die Seele gehen, die es womöglich gar nicht gibt, aber so einen Ausblick, einen Sinn, vermisse ich doch, außer dass die Träumerin eben einen Platz auf ner Wolke hat, wo sie sich's bequem machen kann. Was ja andererseits auch schon was ist :lol:

Bisschen was zum Text:

Er selbst hatte gerade erst seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Seine Freunde waren alle da gewesen und Mutter hatte seinen Lieblingskuchen gebacken, der mit zehn bunten Kerzen dekoriert gewesen war. Er hatte sie alle auf einmal ausgepustet und durfte sich etwas wünschen. Er hatte niemanden seinen Wunsch verraten, was daran lag, dass er sich eigentlich nichts gewünscht hatte.
fängt gleich jeder Satz mit "Er" an, aber wer ist er?

Liebe Grüße und willkommen hier
Isegrims

 

Vielen lieben Dank für eure Kommentare!
Ich freue mich sehr darüber und nehme mir eure Kritik und Vorschläge zu Herzen! Ich hatte vorher keine Zeit zu antworten und wollte in Ruhe eure Anregungen durchlesen.

Ich musst selbst zugeben, dass mir der Anfang noch nicht so richtig gefällt. An dem muss ich noch mal arbeiten! Vor allem stilistisch. Aber dafür bin hier. Um an meinem Stil zu arbeiten und Verbesserungsvorschläge von anderen zu bekommen.
Also nochmal vielen Dank für all eure Antworten! Es freut mich auch sehr, dass die Geschichte euch auch relativ gut gefällt. Damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet.

Viele liebe Grüße an euch alle
SuperKatja

 

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