Was ist neu

Serie Tobi hat ja nur ... Zähne geputzt

Wortkrieger-Team
Seniors
Beitritt
31.01.2016
Beiträge
2.228
Zuletzt bearbeitet:

Tobi hat ja nur ... Zähne geputzt

Tobi steht im Badezimmer vor dem Spiegel auf einem Hocker. Damit er sich sehen kann.
In der rechten Hand hält er eine gelbe Zahnbürste. Gelb ist Tobis ab-so-lute Lieblingsfarbe.
In der linken Hand hält Tobi ein Laserschwert. Auf dem Klodeckel gleich neben ihm sitzt Helda.
Oma hat Helda genäht. Aus demselben Stoff wie Tobis Schlafanzug. Der Schlafanzug ist gelb mit kleinen, bunten Fröschen darauf. Helda ist ein Hasenschwein und fast so groß wie das Baby im Haus. Das Baby wohnt eine Treppe höher als Tobi. Mit der Mama.

Helda ist von einem Handtuch fast ganz verdeckt. Es guckt nur ein Bein und ein Ohr heraus.
Das Handtuch ist nicht blau oder grün, sondern gelb.
Mit der Zungenspitze ruckelt Tobi an seinem Schneidezahn herum. Der wackelt schon nicht schlecht, aber Tobi möchte ihn lieber noch ein bisschen behalten. Vorsichtig fährt Tobi mit der Zahnbürste um den Zahn herum, damit er die anderen Zähne putzen kann.
Es ist ziemlich anstrengend, den Wackelzahn dabei nicht zu berühren.

Da gönnt sich Tobi erst einmal eine kleine Pause und schaut sich um.
Ein Kampf wäre jetzt nicht schlecht. Wozu hat er denn das Schwert mitgenommen? Mit einem Schwung schleudert Tobi damit Helda vom Klodeckel herunter. Helda hat keine Chance bei diesem Überraschungsangriff. Er fliegt im hohen Bogen gegen den Duschvorhang. Der Vorhang löst sich aus einigen Ösen und hängt nun etwas schief. Helda prallt vom Vorhang ab und landet in der Badewanne. Mama hat darin Badewasser eingelassen. Mit viel Schaum. Der duftet nach Kaugummi.
Ach ja, gebadet hat Tobi auch noch nicht. Das Handtuch liegt jetzt auf der Badezimmerlampe. Die steht auf dem Fensterbrett. Das sieht ganz hübsch aus. Deshalb lässt Tobi es dort hängen.
Nun muss sich Tobi weiter um den Zahn kümmern.

"Tobi!", ruft Mama aus der Küche. Mama bereitet das Frühstück für morgen vor, damit sie nicht so früh aufzustehen braucht. Mama schläft so gerne. Beide heißen übrigens Turner mit Nachnamen. Tobi und Mama Turner. Und sie wohnen beide zusammen in dieser kleinen Wohnung mit diesem kleinen Badezimmer. Die Namen stehen auch draußen an der Wohnungstür. Mama hat noch einen Dinosaurieraufkleber daneben geklebt, damit Tobi auch immer die richtige Tür findet. Im Haus wohnen viele Leute und Tobi kann ja noch nicht lesen.
"Bist du fertig im Bad?"
Wie kommt Mama denn darauf? So schnell geht das doch nun alles wirklich nicht.

Aber gut. Dann fix mehr Zahnpasta auf die Bürste gedrückt. Das geht schwer. Etwas davon landet im Waschbecken. Tobi benötigt mehr Platz zum Drücken und stellt sich in die Zimmermitte. Nun kann Tobi all seine Kraft nutzen, und quetscht die Tube mit beiden Händen, so fest er kann. Die Tube entleert sich mit einem Schwapp. Etwas klebt auch auf der Zahnbürste. Aber die meiste Zahnpasta ist im Raum verteilt und klebt überall. Darum kümmert sich Tobi später, denn Mama drängelt schon wieder:
Tobi soll Zähne putzen.
Im Spiegel sieht Tobi den Wackelzahn genau. Tobi muss sehr dicht an den Spiegel herangehen.
Da kann Tobi ihn auch gleich im Spiegel putzen. Das ist eine sehr lustige Idee, und der Zahn wackelt dann auch gar nicht. Leider kann Tobi aber schnell sein Spiegelbild nicht mehr erkennen. Alles ist vollgeschmiert mit der Zahnpasta. Tobi legt die Zahnbürste weg.

"Tobi! Brauchst du gar kein Wasser zum Zähneputzen? Ich habe keines laufen hören", wundert sich Mama aus dem Nebenzimmer. Mama passt gut auf Tobi auf.
Also dreht Tobi den Wasserhahn auf. Er wird nicht gerne nass beim Waschen. Draußen im Regen oder im Schwimmbad ist ganz anderes Wasser. Das hier aus dem Hahn ist kein schönes Wasser. Tobi formt aus seinen Händen eine Schale. Er kann ja nichts dafür, dass das meiste Wasser hindurchfließt, bevor Tobi es in sein Gesicht schütten kann. Das Gesicht ist fast trocken, als Tobi es mit einem neuen Handtuch abtrocknet. Er legt es zu den anderen auf die Fliesen und bemerkt, dass es ganz schmutzig ist. Mama muss das dringend mal waschen. Damit sie das nicht vergisst, trägt Tobi es lieber gleich in den Flur und legt das Handtuch dort auf den Fußboden. Tobi kann sehr umsichtig und hilfsbereit sein.

"Tobi! Vergiss bitte nicht, deine Haare zu bürsten", erinnert ihn Mama aus der Küche.
Tobi lässt viel Luft durch die Nase raus und schleppt sich zurück ins Bad. Plötzlich ist Tobi sehr müde und kann nicht mehr schnell gehen. Aber was sein muss, muss sein. Das weiß Tobi. Er nimmt den Kamm mit den feinen Zinken und streicht sich damit über das Haar.
Wenn man den ganzen, langen Tag draußen spielt, sind die Haare am Abend ganz schön zerzaust und es ziept beim Kämmen. Daran hat Mama wohl nicht gedacht. Tobi ist etwas ärgerlich auf Mama. Tobi kneift die Augen zusammen und sein Blick schweift umher. Da bemerkt er Helda. Den hat Tobi ja ganz vergessen. Helda liegt noch kopfüber und klitschnass in der Badewanne. Das Wasser ist ganz kalt geworden. Auch der Badeschaum ist verschwunden. Armer Helda! Beim Trockenrubbeln mit dem großen Badetuch, wehrt sich das Hasenschwein tüchtig. Das hat es nicht so gerne. Tobi muss sich ganz schön anstrengen, und er verheddert sich im großen Stoff. Tobi stolpert und fällt.
Als sich Tobi aus dem Badetuch und Heldas Umklammerung befreit hat, bemerkt Tobi sofort, dass er seinen wackeligen Schneidezahn verloren hat. Es blutet vielleicht. Tobi ist sich gar nicht sicher. Tobi muss gar nicht weinen. Oder doch? Es tut gar nicht weh.

Aufgeregt läuft Tobi im Badezimmer umher und fühlt mit der Zungenspitze an die Stelle, an der vor wenigen Sekunden noch der Zahn hing. Der Geschmack im Mund kommt Tobi bekannt vor. Er schmatzt ein bisschen mit den Lippen und überlegt. Im Kindergarten hat Tobi mit Berti gekämpft. Bertis Stock hat in Tobis Lippe gepiekst. Da hat es genauso geschmeckt. Berti hat gesagt, da war Blut!
Im Spiegel kann Tobi nichts erkennen. Zu viel Zahnpasta. Mama muss dringend den Spiegel putzen. Hektisch sieht sich Tobi um und sucht den Zahn. Er findet ein Handtuch und macht es triefend nass. Damit wäscht Tobi den Spiegel. An einer kleinen Stelle im Spiegel kann Tobi die Zahnlücke sehen und erschrickt:
"Helda, guck mal! So eine große Lücke hab ich gar nicht erwartet. Du?"
Danach suchen Helda und Tobi den kleinen Milchzahn, damit Tobi ihn in seine Zahndose legen kann. Die hat Tobi von Mama bekommen hat. Sie hat auch darauf einen Dino gemalt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Friedrichard,

schön, dass man dir einen Urlaubstag beschert, obwohl ich dir auch sonst keine Arbeitmachen möchte. Denn selbst mit einfachster Sprache und knappen Sätzen habe ich es geschafft, die Wortkrieger zu beschäftigen. :shy:
Ich freue mich für dich und deinen Kleinen, denn sie sind die wahren Schätze.

Lieber Gruß, Kanji

Hej und hallo Eisenmann,

wie wundervoll, dass auch ein "harter Mann aus Eisen" wie du in eine Kindergeschichte hereinschaut und dann sogar Freude daran hast. Seltsamerweise stört dann ausgerechnet dich ein klein wenig Gewalt und Machtgehabe unter Kumpel. Das soll jemand verstehen.

nimmt ihr das ein bisschen das vollends kindlich-unschuldig-liebenswerte Flair und macht aus Tobi halt einen etwas "realistischeren" Menschen - und die sollte man Kindern (jedenfalls in Tobis Alter) ruhig noch ein bisschen ersparen.

Ich widerspreche dir nicht gerne, aber Tobi ist nicht unschuldig und Kinder eben auch nicht. ;) Tobi prioriert Spaß und action. Die Folgen umreißt er nicht. Doch er ist geschickt und liebevoll, er hat alle Facetten eines Menschen. Und Kinder werten nicht.

... der dem Prügelkind nie wieder Trost und Geborgenheit schenkt!

Er wird es darauf ankommen lassen. Er weiß davon nichts.

Das ist aber nur eine einzelne Facette, die jetzt vielleicht mir nicht unbedingt gefällt - das ist aber rein objektiv betrachtet kein Punkt, zu dessen Veränderung ich dir raten würde.

Das erleichtert mich sehr, denn ich kann diesen Aspekt Tobis Charakters nicht entfernen.

Lieber Gruß, Kanji

 

Liebe Kanji,

ich bin spät dran :cry: ! Jetzt haben mir die anderen schon alles wegkritisiert ;) .

Das ist wirklich eine nette kleine Geschichte. Ich kann mir Tobi gut als Pendant zu Conni vorstellen. Ich habe nur wenig Kritik.

Den Sturz konnte ich mir schwer vorstellen. Er stand mit einem großen Badetuch da, hatte das Knuddeltier vor sich und hat quasi den Rücken des Tiers getrocknet? Du schreibst ja später, dass er sich aus Heldas Armen befreien musste.

Ein bisschen komisch fand ich auch die Wendung, dass beide den Zahn suchten, also Helda und Tobi? Helda wird da sicherlich aktiv nicht so viel beigetragen haben. Aber vielleicht spricht eine solche Personifizierung die Zielgruppe an. Ich bin vielleicht schon zu alt :(

Diese Kritikpunkte sind aber marginal. Du hast die Geschichte leicht verständlich und flüssig geschrieben. Freue mich schon auf weitere Teile!

LG
Mädy

 

Liebe @Meady,

och, gräm' dich nicht. Du bist nicht zu spät. Ich bin noch aufnahmefähig und freue mich zu jederzeit über Leser. :bounce:

Den Sturz konnte ich mir schwer vorstellen. Er stand mit einem großen Badetuch da, hatte das Knuddeltier vor sich und hat quasi den Rücken des Tiers getrocknet? Du schreibst ja später, dass er sich aus Heldas Armen befreien musste.

Das verstehe ich. Allerdings gibt es diese Szene gar nicht in dieser Form, denn weder "wehrt" sich das Stofftier wirklich, noch umklammert es Tobi tatsächlich. Das ist Teil Tobis Wahrnehmung. Genauso verhält es sich mit der "gemeinsamen" Suche.

Freue mich schon auf weitere Teile!

Und ich mich auf deinen Kommentar.

Lieber Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kanji,

ah ich verstehe. Wobei ich mit der Vorstellung, von einem Kuscheltier festgehalten zu werden nicht so wahnsinnige Schwierigkeiten haben. Ich hatte als Dreikäsehoch auch zwei Tiere, die größer waren als ich (d.h. ich habe sie immer noch, nur dass sie nicht mehr größer sind als ich) und erinnere mich daran, dass ich öfters in deren Armen gelandet/gestürzt bin. Ich wusste nicht so genau, wie ich das Handtuch dazwischen einordnen soll. Aber wie gesagt, das ist Jammern auf hohem Niveau.

Bezüglich der Suche zu zweit würde ich einfach einmal als Idee in den Raum werfen, das mehr aus Tobis Sicht zu schildern, z.B. indem er in wörtlicher Rede Helda auffordert, mit ihm zu suchen. Um Eisenmanns Kritik aufzunehmen, die ich durchaus auch nachvollziehbar finde, könnte Tobi sich bei der Gelegenheit auch bei Helda entschuldigen. Was vielleicht ja auch einen erzieherischen Wert hätte, besonders nachdem Helda ihn selbstlos beim Sturz aufgefangen hat, obwohl es kräftig einen auf die Nase bekommen hat.

Ganz liebe Grüße
Mädy

 

Hej liebe Maedy,

es ist so wunderbar, dass du dich so nett mit der Geschichte beschäftigst. Das fühlt sich richtig gut an.
Natürlich bin ich sehr dankbar für Ideen und Vorschläge.
Was du nicht wissen kannst, ist, dass ich mir fest vorgenommen habe, so wenig wie möglich zu werten. Tobi darf hier so viel handeln wie er will. Ich möchte auch so oft wie möglich Erwachsene heraushalten. Und ich fürchte, ich bin wenig geeignet, erzieherisch einzugreifen. In diesen kleinen Geschichten möchte ich die Kinder weitestgehend unbehelligt lassen.
Mal sehen, wie weit ich damit komme.

Ganz herzlichen Dank für den Austausch und lieber Gruß, Kanji

 

Hallo Kanji!

Zuerst möchte ich dir eine Seite empfehlen: http://www.leichtlesbar.ch/html/index.html
Dort kannst du überprüfen, wie leicht lesbar/kindertauglich dein Text ist. Die Skala geht bis Hundert, wobei Hundert das am Leichtesten Lesbare ist. Für Bilderbuchtexte empfehle ich mindestens eine 80. Bisher liegst du bei 74.

Und damit zu den Details (die, wie angekündigt, sehr detailliert werden. Und wie immer: alles nur meine Einschätzung), speziell zur Kindertauglichkeit:

"Tobi steht im Badezimmer vor dem Spiegel auf einem Hocker. Damit er sich sehen kann."
"Oma hat Helda genäht. Aus demselben Stoff wie seinen Schlafanzug."
=> Der zweite Satz bezieht sich jeweils auf den davor. Der Leser muss zurückdenken und Schlüsse ziehen. Das ist für deine Zielgruppe zu kompliziert. Davon hast du eine Menge Stellen im Text.

"Gelb ist seine absolute Lieblingsfarbe."
=> Weg mit dem absolut. Zu kompliziert und ohnehin unnötig.

"In der linken Hand hält er ein Laserschwert. Auf dem Klodeckel gleich neben ihm"
=> Unbedingt öfter Tobis Namen benutzen. Bei zu vielen er, ihm, seinen usw. verliert das Kind den Überblick.

"Baby aus dem Haus, das über ihnen mit seiner Mama wohnt."
=> Das Haus, das über ihnen wohnt? Bezüge müssen für deine Zielgruppe glasklar sein.

"Helda ist beinahe völlig"
=> Mit "beinahe völlig" kann deine Zielgruppe nichts anfangen. (Ich auch nur wenig.) Warum beschreibst du nicht, was von Helda unter dem Handtuch hervorguckt?

"Das ist nicht blau oder grün, sondern eben gelb."
=> eben? Versteht deine Zielgruppe nicht.

"Helda damit vom Klodeckel geschleudert. Er hat keine Chance"
=> Helda ist ein er? Ich empfehle einen männnlicheren Namen.

"Er hat keine Chance bei diesem Überraschungsangriff und fliegt im hohen Bogen gegen den Duschvorhang, der sich aus einigen Ösen löst und nun etwas schief hängt. Helda prallt davon ab und landet in der mit Wasser gefüllten Badewanne."
=> Der erste Satz ist zu lang. Mach zwei draus. Der folgende Satz wird durch das "davon" (Wovon? Das Kind muss sich über 13 Worte zurückarbeiten.) zu kompliziert.

"Ach ja, gebadet hat er auch noch nicht."
=> Er? Wer? Aber das mit dem Öfter-den-Namen-nutzen habe ich ja schon gesagt.

"Das Handtuch segelt auf die Badezimmerlampe."
=> Das Kind hat inzwischen den Überblick verloren. Dass das noch mit dem Überraschungsangriff zusammenhängt, ist für das Kind nicht mehr klar.

"segelt auf die Badezimmerlampe. Das sieht ganz hübsch aus. Deshalb lässt Tobi es dort hängen."
=> Wie würde Tobi denn rankommen, wenn er es da wegnehmen wollte? Ich gehe davon aus, dass er noch ziemlich klein ist.

"Helda gibt sich geschlagen."
=> Der Perspektivwechsel ist zu kompliziert.

"Nun muss er sich weiter um den Zahn kümmern."
=> Er? Wer?

"Sie heißen übrigens beide Turner."
=> Für das"sie" (ob Einzahl oder Mehrzahl) gilt natürlich dasselbe, was ich schon zu Tobis Namen gesagt habe. (Für Erwachsene lesen sich Namens-/Bezeichnungswiederholung sicher nicht schön, aber Erwachsene sind ja nicht deine Zielgruppe.)

"damit er auch immer"
=> Er? Wer? (Okay, öfter erwähne ich es nicht.)

"das doch nun alles"
=> Hier könnte ich jetzt: Das? Was? fragen.

"Das Meiste aber im Raum verteilt."
=> An dem Satz fehlt was. Erwachsene können das entschlüsseln, deine Zielgruppe nicht.

"Darum kümmert er sich später, denn Mama drängelt schon wieder."
=> Dieses nur indirekte Drängeln ist auch zu kompliziert. Schreib doch: "Mama drängelt schon wieder zum Zähne putzen".

"Im Spiegel sieht Tobi den Zahn genau"
=> Den? Welchen? (Okay, auch das erwähne ich nicht mehr.)

"Da kann er ihn auch gleich im Spiegel putzen. Das ist eine sehr lustige Idee, und der Zahn wackelt dann auch gar nicht.
Leider kann Tobi aber schnell nichts mehr erkennen. Alles ist vollgeschmiert und er legt die Zahnbürste weg."
=> Das ist eine lustige Szene. Aber: Vielleicht funktioniert das, wenn du Bilder dazu hast, aber so in der Textversion noch nicht. Da brauchst du klarere Beschreibungen.

"dass es ganz schmutzig ist. Mama muss das dringend mal waschen."
=> Das ist eher ein Gag für Erwachsene. Ich glaube nicht, dass Fünf-/Sechsjährige in diesen Bahnen denken.

"Schwer aufatmend mit hängenden Schultern"
=> Zu kompliziert. Selbst mir gelingt es nicht, mir daraus ein stimmiges Bild zu machen.

"Es blutet sicher."
=> Sicher? Entweder blutet es oder nicht. Das schmeckt man doch sofort im Mund.

"Er muss gar nicht weinen. Oder doch? "
=> Tut ihm denn vielleicht was weh? Die Info fehlt.

"Als gestern der Stock beim Kämpfen mit Berti in seine Lippe gepiekst hat"
=> Zu kompliziert, weil zu viele Angaben auf einem Haufen. Gestern. Der Stock. Beim Kämpfen. Mit Berti. In seine Lippe.

"Hektisch sieht er sich um und sucht den Zahn, findet einen Waschlappen, macht ihn triefend nass und wäscht den Spiegel damit."
=> Der Satz ist zu lang.

So, und damit bin ich durch. Viel Spaß beim Drüber nachdenken.

Grüße,
Chris

 

Hej Chris Stone,

ich habe gehofft, dass du mal drüberschaust, aber das übertrifft meine Erwartungen. Hast du meinen Text durch das empfohlene Programm gejagt?
Ich habe befürchtet, ich müsste mich komplett umstellen. Aber ich glaube, ich habe verstanden, was du meinst. (Ist ja auch bei deinen Zitaten nicht so schwierig :shy:). Ich werde mich so schnell es geht daransetzen und versuchen, diese Denkweise zu verinnerlichen.

dass es ganz schmutzig ist. Mama muss das dringend mal waschen."
=> Das ist eher ein Gag für Erwachsene. Ich glaube nicht, dass Fünf-/Sechsjährige in diesen Bahnen denken.

Solche Stellen, die das Kind nicht irritieren, aber die Vorleser amüsieren könnten, würde ich gerne stehen lassen.

Ich werde jede von dir markierte Textstelle bearbeiten und dich informieren, wenn du willst.

Vielen Dank für deine Zeit und Engagement.

Einen schönen Samstagabend und freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Kanji!

"Hast du meinen Text durch das empfohlene Programm gejagt?"
=> Das Programm gibt nur ganz schnell das Ergebnis an. Wie man zum Ziel kommt, leichter lesbar zu werden, muss man selbst austüfteln. War für mich aber nicht überaus viel Arbeit, weil ich mich in letzter Zeit mehr mit dem Thema beschäftige. Das Schreiben von Kleinkindergeschichten ist eine besondere Herausforderung und mir würde es, ehrlich gesagt, schnell auf die Nerven gehen. Ich bleibe lieber bei den etwas älteren Kindern.

"Solche Stellen, die das Kind nicht irritieren, aber die Vorleser amüsieren könnten, würde ich gerne stehen lassen."
=> Ja, klar, daran ist ja auch nichts auszusetzen. Solange man nicht nur solche Stellen hat und das Kind als Leser vernachlässigt. Das Problem hat dein Text definitiv nicht.

"und dich informieren, wenn du willst."
=> Aber gerne. Ich freue mich immer, wenn Leute mit meinen Kritiken tatsächlich etwas anfangen können.

Bis dann,
Chris

 

Hej, liebe, tapfere Wortkrieger, Chris Stone,

beherzt habe ich mich erneut an Tobis Geschichte gesetzt, habe sehr viel nachgedacht und korrigiert. Einiges habe ich leichten, anderes schweren Herzens verändert. Das Meiste wird aber gar nicht weiter auffallen. "Kinderkram". ;)

Mein Augenmerk lag auf der Aneinanderreihung der Sätze. Bezüge sofort zu stellen.
Außerdem habe ich den Namen häufiger benutzt, dennoch nicht permanent, denn ich möchte auch die Nerven der Vorleser nicht unnötig strapazieren. (War selbst einmal Opfer einer Bärengeschichte [... sagte der große Bär ... antwortete der kleine Bär ...:confused:])

Von 'absolut' könnte ich mich nicht trennen. Es ist Tobis Lieblingswort. Es symbolisiert alles Ultimative. Gerade in Bezug auf seine Lieblingsfarbe. Seine Welt sollte möglichst gelb sein.

Liebe Chris, du hast mich (noch) genauer hinsehen lassen und das ist sehr hilfreich. Ich werde künftig wachsamer sein.
Ich werde aber auch zum Teil rücksichtslos bleiben, denn ich traue den 4 - bis 5jährigen zu, erstens nachzufragen, zweitens ratlos zu bleiben und nachzudenken und aus Erfahrung sicher zu sein, dass beim täglichen Wiederholen, irgendwann der Groschen fällt, der Wortschatz erweitert wird und der Humor nicht zu unterschätzen ist.
Desweiteren wäre es wunderbar, wenn die Vorleser auch Spaß hätten und vielleicht nach einem ähnlich erlebten Tag wissen, sie sind nicht allein.

Helda hat seinen Namen gewechselt. Einst war der beste Gefährte Tobis unsichtbar. Oma nähte ihm einen Körper und da passt nach meinem Empfinden 'Harvey' recht gut.

Ich kann hier nicht mehr tun, als zu danken für eure Zeit und kostbare, kostenlose Hilfe.

Einen schönen Restsonntag für alle, wenn es nach mir ginge, Kanji

 

Hi Kanji,

etwas verspätet kommt jetzt noch meine Antwort. Aber lieber mit Zeit als schnell hingeschludert.

Ich bin leicht überfordert, denn im Grunde möchte ich den kurzen Text von zur Zeit sechs, mit Hilfe euch Wortkriegern "gut" werden lassen. Ich habe gar nicht vor, ein 'echtes' Bilderbuch zu drucken. Ich möchte es gerne selbst fertigen, eben auch selbst illustrieren. Denn auch in diesem Fall habe ich einen gewissen Anspruch. Einen Illustrator "gönne" ich mir nicht.

Du musst nicht überfordert sein. Ich kann halt nur nach 'meinem' Anspruch kritisieren, und das ist in Bezug auf Bilderbücher bzw. Kindergeschichten, was ich für meine Arbeit auswählen würde. Was aber nicht heißt, dass ich irgendeine Art von 'richtigkeit' in meiner Meinung festlegen möchte. Ist natürlich auch nur subjektiv, und gerade wir ErzieherInnen, wir streiten gerne über Bücher ;) Da gehen die Meinungen teilweise schon deutlich auseinander - wie übrigens bei den Kindern auch. Bilderbücher sind eben auch schon Literatur, nur halt mit Fokus auf Bildern.
Das kann ich gar nicht gut nachempfinden. Gerade weil es ein Bilderbuch werden soll, ist es schön, wenn besprochene Dinge bildhaft wiedergefunden werden. Vielleicht reden wir über unterschiedliche Form von Bilderbuch.

Ich weiß nicht, welches Bilderbuch du im Sinn hast. Natürlich gibt es Vorlesegeschichten, welche nur ein Bild pro Doppelseite haben, aber das sind keine klassischen Bilderbücher. Das ist natürlich auch Geschmackssache. Ich mag Bilderbücher, welche sich selbst erzählen.

Das 'kann' ist Teil seiner Überlegung. Überlegen und Handeln sind bei Tobi schnell eins.
Logisch. Aber mir war das nicht deutlich genug.


Möglicherweise hast du recht, möglicherweise nicht. In diesem Alter sind sie doch schon sehr aufnahmebereit, haben selbst schon einiges erlebt und sind dennoch gut zu inspirieren. Wenn mir das Ergebnis nach den Korrekturen gefällt, werde ich es im ansässigen Kindergarten vorstellen. Mal schauen, wie es da läuft.

Das steht außer Frage. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude!

Ich habe gerade gesehen, dass du deine Geschichte schon verändert hast ... ich füge das 'neue' einfach unten dran. Ich fände ein paar Absätze gut. Auch wenn es so kurz ist, mir fällt das schwer am Laptop.

Das Baby wohnt eine Treppe höher als Tobi. Mit seiner Mama.

Es hört sich so an, als würde sich das 'seiner' auf Tobi beziehen.

Das ist zwar ein kurzer Wort und leicht Lesbar, aber dennoch nicht verständlich.

Nun kann Tobi all seine Kraft nutzen

Mich ärgert dieses 'kann' ungemein. Streich das doch einfach ,ebenso wie beim Spiegelputzen. Ich unterstelle Tobi, dass er nicht seine Handlungen plant und sich vorher überlegt, was er nun machen kann - er macht es einfach. "Nun nutzt Tobi all seine Kraft."

Wenn man den ganzen, langen Tag draußen spielt, sind die Haare am Abend

Entweder beschreibst du eine konkrete Szene oder du streichst diesen Satz. Das ist ein typischer Erwachsenersatz, der hat in einer Kindergeschichte nichts zusuchen. "Tobi buddelt gerne im Kindergarten. Jetzt sind seine Haare ziemlich zerzaust. Der Kamm ziept. Das hat Mama doch gewusst - Tobi ballt seine Hand zu Faust."


Er kann ja nichts dafür, dass das meiste Wasser hindurchfließt, bevor Tobi es in sein Gesicht schütten kann.

ich bin mir nicht sicher, ob das Kinder verstehen.


Ein bisschen mehr Kürzen müsstest du für mein Empfinden immer noch, sonst liest sich das ganz ordentlich. Insgeheim würde ich dir noch die Idee näher bringen, dass Tobi (noch mehr) zwiegespräche mit Harvey führt. Das wäre der Dynamik zuträglich und würde gut zur Altersgruppe passen. Wie genau hast du dir das denn mit Bildern vorgestellt?

Beste Grüße,

sonne

 

Hi Kanji,

noch mal eine kurze Wortmeldung von mir: Die Geschichte wirkt jetzt noch deutlich runder als vorher! Vor allem die Kinderperspektive ist jetzt lückenlos da (sage ich wenigstens aus der Erwachsenperspektive).

Dafür ist mir noch was anderes aufgefallen: Die Mama hat kein Wasser gehört, aber Harvey liegt in der vollen Badewanne... Es ist wirklich zu schön, dass Tobi nicht gerne nass wird beim Waschen, und dafür braucht man eben diese Frage von Mama. Aber wie kriegt man das so ganz und gar mit der vollen Badewanne zusammen? Ein Lösungsvorschlag fällt mir zwar nicht ein, aber eine Lösung gibt es sicher.

(Übrigens hat mir "Helda" ja besser gefallen als "Harvey", aber das soll niemanden stören.)

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo erdbeerschorsch,

ich glaube, das Rätsel mit dem Wasser in der Badewanne kann ich lösen. Schlaue Mütter füllen die Wanne höchstens zu einem Drittel, prüfen die Temperatur und geben das Schaumbad selber dazu. Sonst wäre die Flasche ziemlich schnell leer. Kleine Knirpse können vielleicht die Wasserhähne nicht regulieren, Verbrühungsgefahr! Ja, Kinder sind sehr einfallsreich.

Liebe Kanji, ich hoffe, ich habe dich richtig interpretiert.

Gruß wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej, unermüdliche schwarze sonne,

Bilderbücher sind eben auch schon Literatur, nur halt mit Fokus auf Bildern.

ich merke schon, welch' Ambitionen du für Kinderliteratur hast. Und ich fürchte, ich kann deinem Anspruch nicht genügen.

Ich weiß nicht, welches Bilderbuch du im Sinn hast. Natürlich gibt es Vorlesegeschichten, welche nur ein Bild pro Doppelseite haben, aber das sind keine klassischen Bilderbücher. Das ist natürlich auch Geschmackssache. Ich mag Bilderbücher, welche sich selbst erzählen.

Ich habe vor, eine Doppelseite zu nutzen, um ein, vielleicht zwei bis drei Aussagen zu verdeutlichen. Nicht viel mehr.

Er fliegt im hohen Bogen gegen den Duschvorhang. Der Vorhang löst sich aus einigen Ösen und hängt nun etwas schief. Harvey prallt vom Vorhang ab und landet in der Badewanne. Mama hat darin Badewasser eingelassen. Mit viel Schaum. Der duftet nach Kaugummi.
Ach ja, gebadet hat Tobi auch noch nicht. Das Handtuch liegt jetzt auf der Badezimmerlampe. Die steht auf dem Fensterbrett. Das sieht ganz hübsch aus.

Ich werde Harvey fliegen lassen, am Vorhang abprallen, man wird ihn aus den Ösen hängen sehen, auf der selben Seite landet er im Badewasser mit Schaum.
Das Kind kann nach Ösen fragen, es kann aber auch schlussfolgern. Es sucht sich die Szenen zusammen.

Ich fände ein paar Absätze gut. Auch wenn es so kurz ist, mir fällt das schwer am Laptop.

Kein Problem.

Das Baby wohnt eine Treppe höher als Tobi. Mit seiner Mama.
Es hört sich so an, als würde sich das 'seiner' auf Tobi beziehen.

Ich denke darüber nach.

Mich ärgert dieses 'kann' ungemein. Streich das doch einfach ,ebenso wie beim Spiegelputzen. Ich unterstelle Tobi, dass er nicht seine Handlungen plant und sich vorher überlegt, was er nun machen kann - er macht es einfach. "Nun nutzt Tobi all seine Kraft."

Das ist ja furchtbar, sich über einen fremden text zu ärgern. Das tut mir sehr leid. Ich werde auch darüber nachdenken, denn ich vermute, Kinder "ärgert" es weit weniger.

Entweder beschreibst du eine konkrete Szene oder du streichst diesen Satz. Das ist ein typischer Erwachsenersatz, der hat in einer Kindergeschichte nichts zusuchen.

Jetzt wirst du aber sehr fordernd und erzieherisch. ;) Ich bin nicht sicher, ob ich deinem "Wunsch" entsprechen werde. Mal sehen, wie es sich für mich anfühlt, okay?

Er kann ja nichts dafür, dass das meiste Wasser hindurchfließt, bevor Tobi es in sein Gesicht schütten kann.
ich bin mir nicht sicher, ob das Kinder verstehen.

Nein, sicher sein können wir uns nicht. Manch eines wird es verstehen.

sonst liest sich das ganz ordentlich.

Schön.

Insgeheim würde ich dir noch die Idee näher bringen, dass Tobi (noch mehr) zwiegespräche mit Harvey führt.

Es wird Geschichten geben, in denen Tobi das macht.

Wie genau hast du dir das denn mit Bildern vorgestellt?

Ich möchte die Farben stimmungsabhängig gestalten, steigern. Ich werde mit Collagen arbeiten. Die Zeichnungen werden einzelne Aktionen zeigen. Genauer noch nicht. Das ergibt sich.

Ich danke dir für deinen Einsatz. Freundlicher Gruß, Kanji

Hej erdbeerschorsch,

ich freue mich, dich hier noch einmal anzutreffen.

Die Geschichte wirkt jetzt noch deutlich runder als vorher!

Und dann noch mit einem netten Beitrag.

Aber wie kriegt man das so ganz und gar mit der vollen Badewanne zusammen?

Es ist genauso, wie wieselmaus vermutet. Es ist bereits Wasser eingelassen, eben soviel, dass er darin beim Sitzen knapp bedeckt wäre.

Übrigens hat mir "Helda" ja besser gefallen als "Harvey", aber das soll niemanden stören.)

Mir auch, aber ich möchte nicht, dass der Leser/Kind denkt, es wäre ein Mädchen, obwohl es doch ein Jungenname ist. Eigentlich sollte die Namensgebung auf einem Missverständnis mit der Oma basieren. Tobi fällt spontan "Helga" ein. Oma meint, so heißt doch aber die grimmige Alte aus dem Erdgeschoss. Und Tobi meint: "Nee, Oma, Hel-da!" Als hätte Oma nicht richtig hingehört. Oder so in der Art.
Aber so wichtig ist der Name nicht, oder?

Danke, für dein Interesse und lieber Gruß, Kanji

Liebe wieselmaus,

du bist wirklich eine "Maus". So reizend von dir, einzuspringen. Und genauso, wie du denkst, habe es auch gemeint.

Gute Nacht, Kanji

 

Hallo Kanji!

Ich finde den Text jetzt kindgerechter geschrieben, aber ich bin total irritiert. Der Computer sagt: Die Leichtlesbarkeit hat sich nicht verbessert, sondern ein wenig verschlechtert.
=> Ich habe gegrübelt und recherchiert (weil mich das Thema wirklich interessiert) und bin zu folgendem Schluss gekommen: Du benutzt zu viele lange Wörter. Mindestens dreisilbige hast du in jedem zweiten Satz, aber es sind sogar mehrere sechssilbige im Text. Die sind zu kompliziert. Das Kind nimmt noch jede einzelne Silbe wahr. Ü-ber-rasch-ungs-an-griff, Ba-de-zim-mer-lam-pe.
=> Du willst "zum Teil rücksichtslos bleiben". Okay. Ich sehe da ja auch einen Unterschied zwischen reinen Leselerntexten (die auf dem Grundwortschatz aufbauen und ihn sanft erweitern sollten) und anderen, erzählenden Geschichten.

Noch ein paar inhaltliche Anmerkungen:

Den Namen Harvey finde ich nicht gut, weil er kein deutscher Name ist. Welches Kind kann mit Harvey etwas anfangen, geschweige denn den Namen lesen und aussprechen?

"Das Handtuch liegt jetzt auf der Badezimmerlampe. Die steht auf dem Fensterbrett."
=> Eine Badezimmerlampe, die auf dem Fensterbrett steht? Das klingt irre gefährlich.

"Beide heißen übrigens Turner mit Nachnamen. Tobi und Mama Turner."
=> Kann raus, weil uninteressant. (Oder schreibst du die Geschichte für einen Tobi Turner?)
=> Das folgende (Wohnung, Wohnungstür) kann eigentlich auch raus, weil für die Badezimmergeschichte irrelevant.
=> Pack doch nicht zu viel in diese eine Geschichte, bleibe beim Thema!

=> Die Spiegelsituation, finde ich, wurde nicht verständlicher (aber wie gesagt, villeicht klappt es mit entsprechenden Bildern). Hierzu muss ich sagen, dass ich nicht glaube, dass kleine Kinder Fettgedrucktes (als Betonung) verstehen, bzw. sich über diese Betonung ein Bild machen können.

So, das war jetzt aber genug.

Grüße,
Chris

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Chris Stone,

ist mir auch aufgefallen.
Aber findest du nicht auch, dass ein 4-bis 5jähriges Kind, dass selbst nicht lesen muss, sondern vorgelesen bekommt und Namen wie Tyrannosaurus Rex und Triceratops sagen kann und erkennt, nicht überfordert wird, wenn man Badezimmerlampe und Überraschungsangriff sagt? :hmm:

Den Namen Harvey finde ich nicht gut, weil er kein deutscher Name ist. Welches Kind kann mit Harvey etwas

Ich gehe davon aus, dass es in Tobis Kindergarten etliche nicht-deutsche Namen/Kinder gibt und die mittlerweile vertraut damit sind.

Beide heißen übrigens Turner mit Nachnamen. Tobi und Mama Turner."
=> Kann raus, weil uninteressant. (Oder schreibst du die Geschichte für einen Tobi Turner?)

Tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken, das Buch "Tobi Turner" zu nennen.

> Das folgende (Wohnung, Wohnungstür) kann eigentlich auch raus, weil für die Badezimmergeschichte irrelevant.
=> Pack doch nicht zu viel in diese eine Geschichte, bleibe beim Thema!

Damit will ich deutlich machen, wie sprunghaft Tobi agiert und denkt. Tobi ist kein strukturiertes, "einfaches" Kind.
Mein Thema ist auch, oder am meisten, ich weiß es noch gar nicht, ein Kind aufzuzeigen, das etwas lebhafter, etwas wilder, etwas 'freier' ist.

Hierzu muss ich sagen, dass ich nicht glaube, dass kleine Kinder Fettgedrucktes (als Betonung) verstehen, bzw. sich über diese Betonung ein Bild machen können.

Vermutlich hast du recht, aber vielleicht hilft dem Vorleser die Betonung. Ich kann sie auch lassen.

Schön, dass du mich nicht allein lässt und hilfreich zur Seite steht.

Lieber Gruß, Kanji

 

Nochmals hallo Kanji!

"Schön, dass du mich nicht allein lässt und hilfreich zur Seite steht."
=> Nicht doch. Ich habe eine Menge Spaß an dieser Diskussion.

"dass ein 4-bis 5jähriges Kind, dass selbst nicht lesen muss,[...] nicht überfordert wird, wenn man Badezimmerlampe und Überraschungsangriff sagt?"
=> Nein, es ging mir ja um die Leseleichtigkeit (auch beim Namen Harvey). Nicht um die Leichtigkeit des Verstehens.
=> Ich gehe auch immer davon aus, dass Fünfjährige selbst in solche Bücher gucken, und vielleicht schon etwas lesen lernen, bevor sie in die Schule kommen. Meine Deutschlehrer waren Micky Maus und Donald Duck. Und ich habe zuerst die Sprechblasen gelesen, in denen nur wenige und kurze Wörter standen. (Erstaunlich, dass ich das noch weiß.)

"Damit will ich deutlich machen, wie sprunghaft Tobi agiert und denkt."
=> Das ist aber Erwachseneninteresse; Fünfjährige denken sicher sprunghaft, aber wenn sie eine Geschichte erzählt bekommen, möchten sie der Handlung folgen können. Sprünge sind da kontraproduktiv.

"Mein Thema ist auch, oder am meisten, ich weiß es noch gar nicht, ein Kind aufzuzeigen, das etwas lebhafter, etwas wilder, etwas 'freier' ist."
=> Nimm es mir nicht übel, aber wenn du Pippi Langstrumpf willst, bist du noch viel, viel, viel zu brav! Denn was tut Tobi? Er wäscht sich, kämmt sich, putzt sich die Zähne, wie seine Mama es ihm gesagt hat. Dass er dabei spielt und ein bisschen Zahnpasta verschmiert, ist ganz normales Fünfjährigen-Verhalten.

"Tobi ist kein strukturiertes, "einfaches" Kind."
=> Gibt es Fünfjährige, die strukturiert und einfach sind?

Grüße,
Chris

 

Hej Chris Stone,

hoffe, der 'Rest' der Wortkrieger ist nicht schon mittelschwer genervt, wenn Tobi immer wieder 'oben' landet. :shy:

Nein, es ging mir ja um die Leseleichtigkeit (auch beim Namen Harvey). Nicht um die Leichtigkeit des Verstehens.

Ok. Verstanden. Aber weißt du was, dann muss das Kind sich eben eins von den anderen Büchern nehmen.:D Es wird sicher lesbarere geben.

Meine Deutschlehrer waren Micky Maus und Donald Duck. Und ich habe zuerst die Sprechblasen gelesen, in denen nur wenige und kurze Wörter standen. (Erstaunlich, dass ich das noch weiß.)

Drollig. Und sicherlich waren auch Worte darunter, deren Bedeutung du erst viel später verstanden hast.

Das ist aber Erwachseneninteresse; Fünfjährige denken sicher sprunghaft, aber wenn sie eine Geschichte erzählt bekommen, möchten sie der Handlung folgen können. Sprünge sind da kontraproduktiv.

Es ist ja nicht so irre viel Handlung und ich nehme Rücksicht auf den Vorleser - mitunter liest man ja eine Geschichte so oft, dass selbst die Kinder eines Tages 'vorlesen' (auswendig) können. Und eigentlich möchte ich auch etwas über die Stränge schlagen.

=> Nimm es mir nicht übel, aber wenn du Pippi Langstrumpf willst, bist du noch viel, viel, viel zu brav!

Natürlich nicht. Aber wo denkst du hin? Pippi gibt's nur einmal. Die Tobi-Geschichten werden auch für Mütter geschrieben, die mit diesen Traumtänzern zu tun haben, die bei den alltäglichsten Routinearbeiten immer über Blümchenwiesen kommen und im Grunde ja nur Zähne geputzt haben.
Und die Mütter die zwischen Verzweifeln und Stolz auf ihren Spross stehen.

Gibt es Fünfjährige, die strukturiert und einfach sind?

Ja, die gibt es auch.

Lieber Gruß. Kanji

 

Hi Kanji

ich wollte mich kurz einschalten, weil ich die Diskussion sehr interessant finde, außerdem wollte ich nochmals auf deine Antwort reagieren und dir einen abschließenden Gedanken zukommen lassen. Natürlich wie immer, alles rein subjektiv ;)
Ich markiere dich auch mal Chris Stone, weil mein Post auch irgendwie auf deinen Bezug nimmt, oder davon inspiriert wurde.

Ich denke es kommt auf zweierlei an:

Die einfache Lesbarkeit (vorallem, wenn es Laut gelesen wird) und die einfache Verständlichkeit. Hier unterscheiden sich Bilderbücher auch ganz stark von Märchen oder Comics.

Bilderbücher werden in der Praxis mehr erzählt und entdeckt als gelesen. Blättern die Kinder oder der Erwachsener eine Seite um, schauen sich die Beiligten in der Regel erstmal das Bild an und lassen es auf sich wirken. Und dann setzt erst der Text ein. Das machen Kinder, die schon lesen können, ebenso wie Erwachsene, wenn sie mit Kindern ein Bilderbuch betrachten. Der Text begleitet die Bilder, nicht mehr, nicht weniger. Und genau deshalb sollte er so kurz, prägnant und verständlich sein wie nur möglich. Natürlich gibt es begründete Ausnahmen, sonst wäre es ja auch keine Regel, aber der Name Bilderbuch spricht für sich. Hervorhebungen einzelner Wörter durch besondere Gestaltung der Schrift sind keine Seltenheit und ist absolut zulässig. Das gibt dem Bild auch nochmal dynamisch und macht es dem einfachen Erwachsenen auch leichter, den passenden Erzählton zu verwischen.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Es gibt Bilderbücher, die werden gelesen. Das sind schon fast Vorlesegeschichten. Die nächste Stufe sind dann Bücher, welche nur noch ein Bild pro Seite haben und deutlich mehr Text haben. Auch für fünfjährige Kinder sind diese durchaus verständlich. Und dort würde ich die Geschichte um Tobi sehen. Ein Bild pro Seite - dafür etwas mehr Text. Vielleicht dann gleich zwei, drei Alltagsepisoden zu einer Geschichte verbunden. Vielleicht die gesamte Abendroutine? Aufhören zu spielen - Abendessen - Umziehen, Waschen, Zähneputzen - ins Bett gehen. Das könnte ich mir gut vorstellen, da gibt es doch riesiges Potential! Nur mal als meine Empfehlung, aber ist natürlich dir Überlassen. Jedenfalls sind bei Vorlesegeschichten, welche Bilder als Unterstützung haben, deutlich längere Worte erlaubt. Einfach weil es auch einen gewissen Lesefluss gibt und das Bild meistens nach dem Text gezeigt wird, es dadurch nicht zu unterbrechungen kommt.

Als Gedankengang noch folgendes Zitat aus einem sehr beliebten Bilderbuch bei groß und klein.

Und auch der Fuchs erbleicht vor Graus.
Er denkt: „Nun ist es mit mir aus.
Der Bär hat es gerochen,
Dass ich ihm vor zwei Wochen
Ein Stückchen Fleisch gestohlen.
Jetzt kommt er, mich zu holen.“

Kaum aber fängt es an zu dämmern,
beginnt des Hasen Herz zu hämmern.
„Der Fuchs meint es nicht ehrlich;
Er ist und bleibt gefährlich.
Wie kann man sich vertragen?
Dem knurrt ja schon der Magen.
Es ist wohl besser wenn ich geh`.“
Er hoppelt wieder durch den Schnee.

Wenn diesen Text jemand in unserem Forum gepostet hätte, mit dem Verweis auf 4+ Jahren, hätten wir wohl viel mit rotem Stift markiert. Die praktische Erfahrung zeigt aber; Kinder verstehen mehr, als wir denken. Vorallem wenn die Wörter in einem Kontext stehen, welcher sich den Kindern erschließt, auch ohne die genaue Bedeutung des Wortes zukennen. Wenn dann noch der Erzähler seine Sache gut macht, ist die Sache geritzt.

Was ich eigentlich sagen will: wir können Kindern schon einiges zutrauen. Wir müssen auch nicht nur die breite Masse schreiben, sondern dürfen auch gerne für lesebegeisterte Jünglinge verfassen. Lass dich deshalb von uns Kritikern hier nicht allzu sehr iritieren. Ich kann dir aus meinen Kindergarten- und Schulerfahrungen berichten, dass es gerade bei Bilderbüchern und Kindertexten, sehr sehr unterschiedliche Meinungen geben kann. Letztendlich zeigt nur die Praxis, wie ein Buch ankommt. Und natürlich kommt es auch stark darauf an, wofür das Buch verfasst wurde. Schau dir nur die Wimmelbücher an, die sind mit die beliebtesten Weltweit - und die haben teilweise Bilder von Dingen, welche kein Kind der Welt benennen kann.

Soviel von mir und viel Erfolg,

Sonne

 

Hej schwarze sonne,

abschließend bin ich sehr dankbar für deinen resümierten Kommentar. Denn nichts lag mir ferner, als allgemeingültig daherzukommen. Wenn es einige Kinder geben sollte, die Tobi Turner kennenlernen, Spaß mit ihm haben und die Vorleser nicht abgeneigt sind, dass wäre das schon viel.

Was ich eigentlich sagen will: wir können Kindern schon einiges zutrauen. Wir müssen auch nicht nur die breite Masse schreiben, sondern dürfen auch gerne für lesebegeisterte Jünglinge verfassen. Lass dich deshalb von uns Kritikern hier nicht allzu sehr iritieren. Ich kann dir aus meinen Kindergarten- und Schulerfahrungen berichten, dass es gerade bei Bilderbüchern und Kindertexten, sehr sehr unterschiedliche Meinungen geben kann. Letztendlich zeigt nur die Praxis, wie ein Buch ankommt. Und natürlich kommt es auch stark darauf an, wofür das Buch verfasst wurde. Schau dir nur die Wimmelbücher an, die sind mit die beliebtesten Weltweit - und die haben teilweise Bilder von Dingen, welche kein Kind der Welt benennen kann.

Ich war schon recht irritiert, das gebe ich gerne zu, aber meine Wogen haben sich geglättet und mein Gemüt beruhigt. So werde ich mutig, weitere Tobi "Erlebnisse" in seiner kleinen Welt einstellen und erneut darauf hoffen, auf Missstände aufmerksam gemacht zu werden.
Vielleicht hast du ja auch recht und ich meine gar kein Bilderbuch, sondern ein bebildertes Vorlesebuch. :shy: Ich war mir des Unterschiedes wohl nicht bewusst, als ich davon schrieb.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Liebe Kanji ,

so jetzt habe ich Zeit für Deine überarbeitete Version. Mir ist noch das Folgende aufgefallen:

Tobi hat Helda mit dem Schlag wirklich überrascht. Helda hat einfach keine Chance gegen Tobi Wackelzahn. Nun muss sich Tobi weiter um den Zahn kümmern.

Das hast Du eigentlich schon alles ein paar Zeilen vorher gesagt.

Tobi und Mama Turner. Und sie wohnen beide zusammen in dieser kleinen Wohnung mit diesem kleinen Badezimmer.

Hier fehlt mir jetzt irgendwie das Baby. Vielleicht ist für Tobi noch uninteressant, aber die Geburt eines kleinen Bruders/Schwester ist doch so einschneidend, dass man es nicht ganz beiseite rückt.

gleich im Spiegel

War der Fettdruck ein Versehen oder sollte das so? So singulär finde ich das nicht so hübsch. Aber wahrscheinlich Geschmacksache.

Insgesamt finde ich, dass es eine nette kleine Kindergeschichte geworden ist. Sie liest sich auch nach der Überarbeitung noch kindgerechter. Der erste Wackelzahn ist ja auch eine aufregende Sache.

Den zweiten Teil werde ich auch noch lesen. Bin gerade etwas im Vorurlaubsstress. Ab nächste Woche habe ich dann aber viel, viel Zeit zum Lesen :read:

Ganz liebe Grüße
Mädy

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom