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Serie Tobi hat ja nur ... Zähne geputzt

Wortkrieger-Team
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31.01.2016
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Tobi hat ja nur ... Zähne geputzt

Tobi steht im Badezimmer vor dem Spiegel auf einem Hocker. Damit er sich sehen kann.
In der rechten Hand hält er eine gelbe Zahnbürste. Gelb ist Tobis ab-so-lute Lieblingsfarbe.
In der linken Hand hält Tobi ein Laserschwert. Auf dem Klodeckel gleich neben ihm sitzt Helda.
Oma hat Helda genäht. Aus demselben Stoff wie Tobis Schlafanzug. Der Schlafanzug ist gelb mit kleinen, bunten Fröschen darauf. Helda ist ein Hasenschwein und fast so groß wie das Baby im Haus. Das Baby wohnt eine Treppe höher als Tobi. Mit der Mama.

Helda ist von einem Handtuch fast ganz verdeckt. Es guckt nur ein Bein und ein Ohr heraus.
Das Handtuch ist nicht blau oder grün, sondern gelb.
Mit der Zungenspitze ruckelt Tobi an seinem Schneidezahn herum. Der wackelt schon nicht schlecht, aber Tobi möchte ihn lieber noch ein bisschen behalten. Vorsichtig fährt Tobi mit der Zahnbürste um den Zahn herum, damit er die anderen Zähne putzen kann.
Es ist ziemlich anstrengend, den Wackelzahn dabei nicht zu berühren.

Da gönnt sich Tobi erst einmal eine kleine Pause und schaut sich um.
Ein Kampf wäre jetzt nicht schlecht. Wozu hat er denn das Schwert mitgenommen? Mit einem Schwung schleudert Tobi damit Helda vom Klodeckel herunter. Helda hat keine Chance bei diesem Überraschungsangriff. Er fliegt im hohen Bogen gegen den Duschvorhang. Der Vorhang löst sich aus einigen Ösen und hängt nun etwas schief. Helda prallt vom Vorhang ab und landet in der Badewanne. Mama hat darin Badewasser eingelassen. Mit viel Schaum. Der duftet nach Kaugummi.
Ach ja, gebadet hat Tobi auch noch nicht. Das Handtuch liegt jetzt auf der Badezimmerlampe. Die steht auf dem Fensterbrett. Das sieht ganz hübsch aus. Deshalb lässt Tobi es dort hängen.
Nun muss sich Tobi weiter um den Zahn kümmern.

"Tobi!", ruft Mama aus der Küche. Mama bereitet das Frühstück für morgen vor, damit sie nicht so früh aufzustehen braucht. Mama schläft so gerne. Beide heißen übrigens Turner mit Nachnamen. Tobi und Mama Turner. Und sie wohnen beide zusammen in dieser kleinen Wohnung mit diesem kleinen Badezimmer. Die Namen stehen auch draußen an der Wohnungstür. Mama hat noch einen Dinosaurieraufkleber daneben geklebt, damit Tobi auch immer die richtige Tür findet. Im Haus wohnen viele Leute und Tobi kann ja noch nicht lesen.
"Bist du fertig im Bad?"
Wie kommt Mama denn darauf? So schnell geht das doch nun alles wirklich nicht.

Aber gut. Dann fix mehr Zahnpasta auf die Bürste gedrückt. Das geht schwer. Etwas davon landet im Waschbecken. Tobi benötigt mehr Platz zum Drücken und stellt sich in die Zimmermitte. Nun kann Tobi all seine Kraft nutzen, und quetscht die Tube mit beiden Händen, so fest er kann. Die Tube entleert sich mit einem Schwapp. Etwas klebt auch auf der Zahnbürste. Aber die meiste Zahnpasta ist im Raum verteilt und klebt überall. Darum kümmert sich Tobi später, denn Mama drängelt schon wieder:
Tobi soll Zähne putzen.
Im Spiegel sieht Tobi den Wackelzahn genau. Tobi muss sehr dicht an den Spiegel herangehen.
Da kann Tobi ihn auch gleich im Spiegel putzen. Das ist eine sehr lustige Idee, und der Zahn wackelt dann auch gar nicht. Leider kann Tobi aber schnell sein Spiegelbild nicht mehr erkennen. Alles ist vollgeschmiert mit der Zahnpasta. Tobi legt die Zahnbürste weg.

"Tobi! Brauchst du gar kein Wasser zum Zähneputzen? Ich habe keines laufen hören", wundert sich Mama aus dem Nebenzimmer. Mama passt gut auf Tobi auf.
Also dreht Tobi den Wasserhahn auf. Er wird nicht gerne nass beim Waschen. Draußen im Regen oder im Schwimmbad ist ganz anderes Wasser. Das hier aus dem Hahn ist kein schönes Wasser. Tobi formt aus seinen Händen eine Schale. Er kann ja nichts dafür, dass das meiste Wasser hindurchfließt, bevor Tobi es in sein Gesicht schütten kann. Das Gesicht ist fast trocken, als Tobi es mit einem neuen Handtuch abtrocknet. Er legt es zu den anderen auf die Fliesen und bemerkt, dass es ganz schmutzig ist. Mama muss das dringend mal waschen. Damit sie das nicht vergisst, trägt Tobi es lieber gleich in den Flur und legt das Handtuch dort auf den Fußboden. Tobi kann sehr umsichtig und hilfsbereit sein.

"Tobi! Vergiss bitte nicht, deine Haare zu bürsten", erinnert ihn Mama aus der Küche.
Tobi lässt viel Luft durch die Nase raus und schleppt sich zurück ins Bad. Plötzlich ist Tobi sehr müde und kann nicht mehr schnell gehen. Aber was sein muss, muss sein. Das weiß Tobi. Er nimmt den Kamm mit den feinen Zinken und streicht sich damit über das Haar.
Wenn man den ganzen, langen Tag draußen spielt, sind die Haare am Abend ganz schön zerzaust und es ziept beim Kämmen. Daran hat Mama wohl nicht gedacht. Tobi ist etwas ärgerlich auf Mama. Tobi kneift die Augen zusammen und sein Blick schweift umher. Da bemerkt er Helda. Den hat Tobi ja ganz vergessen. Helda liegt noch kopfüber und klitschnass in der Badewanne. Das Wasser ist ganz kalt geworden. Auch der Badeschaum ist verschwunden. Armer Helda! Beim Trockenrubbeln mit dem großen Badetuch, wehrt sich das Hasenschwein tüchtig. Das hat es nicht so gerne. Tobi muss sich ganz schön anstrengen, und er verheddert sich im großen Stoff. Tobi stolpert und fällt.
Als sich Tobi aus dem Badetuch und Heldas Umklammerung befreit hat, bemerkt Tobi sofort, dass er seinen wackeligen Schneidezahn verloren hat. Es blutet vielleicht. Tobi ist sich gar nicht sicher. Tobi muss gar nicht weinen. Oder doch? Es tut gar nicht weh.

Aufgeregt läuft Tobi im Badezimmer umher und fühlt mit der Zungenspitze an die Stelle, an der vor wenigen Sekunden noch der Zahn hing. Der Geschmack im Mund kommt Tobi bekannt vor. Er schmatzt ein bisschen mit den Lippen und überlegt. Im Kindergarten hat Tobi mit Berti gekämpft. Bertis Stock hat in Tobis Lippe gepiekst. Da hat es genauso geschmeckt. Berti hat gesagt, da war Blut!
Im Spiegel kann Tobi nichts erkennen. Zu viel Zahnpasta. Mama muss dringend den Spiegel putzen. Hektisch sieht sich Tobi um und sucht den Zahn. Er findet ein Handtuch und macht es triefend nass. Damit wäscht Tobi den Spiegel. An einer kleinen Stelle im Spiegel kann Tobi die Zahnlücke sehen und erschrickt:
"Helda, guck mal! So eine große Lücke hab ich gar nicht erwartet. Du?"
Danach suchen Helda und Tobi den kleinen Milchzahn, damit Tobi ihn in seine Zahndose legen kann. Die hat Tobi von Mama bekommen hat. Sie hat auch darauf einen Dino gemalt.

 

Hej Maedy,

wie schön, dass du hereinschaust. :) Ich freue mich.

Den "Doppelangriff" habe ich reduziert. Ist wirklich nicht nötig, das in einem Absatz zweimal zu erwähnen.
Auch das fettgedruckte "im" hat abgespeckt.

Das Baby "gehört" Tobi nicht. Das wohnt über ihnen. Tobi verglich die Größe seines Stofftieres mit der des Babys aus dem Haus.

Habe recht herzlichen Dank für deinen scharfen Blick und Deine Hilfe.

Lieber Gruß, Kanji

 

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