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Serie Tödliche Hobbys – Geocaching

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15.10.2015
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Tödliche Hobbys – Geocaching

„Okay“, sagte Heiner, „jetzt sind wir offiziell in der Wildnis. Mein Garmin kennt hier keinen Weg mehr.“
„Google Maps ist auch raus. Das Netz ist weg“, sekundierte Petra kurz darauf. Sie klappte die Schutzhülle des Tablet-Computers zu und schob das Gerät in ihre Umhängetasche.
Lucy stöhnte innerlich. Sie konnte gerade noch die WhatsApp-Nachricht an Deborah versenden, bevor auch ihr Handy den Funkkontakt verlor. OMFG! Geocaching mit meinen Alten in der französischen Pampa. Hol mich hier raus! Lu. Debbie hatte immer einen aufbauenden Spruch parat, aber auf ihre Antwort würde Lucy nun warten müssen, bis sie wieder in der Zivilisation war. Wenn ihre Eltern nur nicht so debil grinsen würden, als ob es das Größte wäre, sich mit bloßen Händen durch den Dschungel schlagen zu dürfen! Sie blickte in das Unterholz. Es schien mit jedem Meter dunkler zu werden.
„Guck nicht so besorgt“, sagte ihr Vater, der ihren Gesichtsausdruck zuverlässig missverstand. „Wir finden immer zurück. Ich hab ja die Koordinaten von unserem Auto gespeichert.“
Den alten Volvo hatten sie am See abgestellt, als die Feldwege nicht mehr zum Fahren taugten. Lac de Quercey hieß der Tümpel, offenbar nach dem nahegelegenen Kaff benannt, in dem bestimmt nur noch drei alte Leute und ein räudiger Hund hausten. Der Name des Sees war auch der Titel des Caches, den Lucys Eltern zu finden hofften, obwohl das Ding offenbar noch weitere zwei Kilometer entfernt war. Durch unberührten Wald natürlich.
Als Kind des einundzwanzigsten Jahrhunderts hatte Lucy nie verstanden, warum sie in eine Familie von Möchtegern-Späthippies geboren werden musste, die ihre Tochter nach einem Kiffer-Song der Beatles benannten. Lucy in the Sky with Diamonds. Urpeinlich! Eigentlich hatten die Macken ihrer Eltern mit der Zeit etwas nachgelassen, aber vor ein paar Jahren hatten sie es zu ihrem Hobby erklärt, mit GPS-Geräten bewaffnet zwischen Dornen, Spinnen und Brennnesseln herumzukriechen, um kleine Plastikdöschen zu finden, die gleichgesinnte Deppen dort versteckt hatten. Seine Funde durfte man dann auf einer Website registrieren, von der man zuvor die Koordinaten abgerufen hatte. Manchmal glaubte Lucy, dass die Cache-Besitzer in ihrer Freizeit hinter Büschen und Hecken saßen und kichernd die armen Irren beobachteten, die ihretwegen auf Bäume stiegen oder unter Brücken krabbelten, um sich über die Entdeckung eines unscheinbaren Metallröhrchens ein Loch in den Bauch zu freuen.
Noch weniger hatte sie begriffen, warum man sich damit einen Frankreich-Urlaub versauen musste, den man ebenso gut in Paris, Marseille oder Nizza hätte verbringen können. So ein geiles Land, und sie mussten ausgerechnet in dessen totesten Teil fahren. „In Frankreich gibt es viel mehr Natur, weil es nicht so dicht besiedelt ist“, hatte ihr Vater doziert. „Die haben fast doppelt so viel Fläche wie wir für etwas weniger Einwohner. Da kann man noch stundenlang laufen, ohne einen Menschen zu treffen!“ Dabei leuchteten seine Augen.
„Danke, Paps, ich hab schon in der Schule mehr Erdkunde, als ich verkrafte“, hatte sie geantwortet. Doch ihr Sarkasmus hatte an den Ferienplänen nichts geändert, und obwohl sie schon siebzehn war, musste sie mitfahren, statt den Sommer mit Steffen am Baggersee zu verbringen. Auf der pseudo-lustigen Ansichtskarte, die sie ihm gestern geschickt hatte, stand: Pas de mer. Pas de montagne. Bienvenue en Bourgogne. Dafür hatte sogar ihr Schulfranzösisch ausgereicht: Kein Meer. Keine Berge. Willkommen in Burgund. Das fasste ihren Urlaub ziemlich treffend zusammen.

Lucy stapfte neben ihren Eltern durch das Grün. Sie hatten die Trampelpfade verlassen, nachdem es keinen direkten Zugang in Richtung des Zieles zu geben schien. Lucys Stimmung war so düster wie das Gehölz um sie herum. Die Hälfte der Zeit musste sie auf Mücken und Bremsen einschlagen, heute Abend würde sie sich wieder nach Zecken absuchen. Ein Urlaub für Masochisten! Dazu kamen die ständigen Geräusche und Bewegungen im Gebüsch, die sie irritierten. Alle naselang sah sie über ihre Schulter, ob etwa ein Wolf, ein Wildschwein oder eine Riesenspinne aus dem Unterholz angriff. Auch ein tollwütiges Eichhörnchen hätte sie nicht ernsthaft überrascht.
Heiner hingegen war frohen Mutes. „Der Cache ist übrigens brandneu. Letzte Woche erst ins Netz gestellt, und bis jetzt hat ihn keiner geloggt. Wir werden die Ersten sein, die ihn finden.“ Er knuffte Lucy an den Oberarm. „Ist das nicht toll? Familie Wiegand auf dem Weg in die Geschichtsbücher!“
„A propos Weg.“ Petra brach durch ein paar Sträucher, vor ihr wurde es etwas heller. „Hier ist ein Feldweg.“
Heiner folgte ihr. „Den kennt mein Garmin immer noch nicht.“ Er blickte den Weg entlang, der jedoch in beiden Richtungen nach wenigen Schritten abbog. „Dafür sind es keine tausend Meter mehr. Nord-Nordost.“ Er zeigte nach links.
„Siehst du, Lucy“, sagte Petra und legte ihr den Arm um die Schultern. „Hier kann man wieder vernünftig laufen. Keine Gefahr mehr, dass dir die High Heels abbrechen.“ Lucy machte sich los und ging zwei Schritte voraus. Sie hasste es, wenn man sie als Weichei hinstellte, bloß weil sie keinen Bock auf Schlamm und Gestrüpp hatte. Immerhin trug sie sehr wohl feste Schuhe, sie hatte ja genügend leidvolle Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht.
„Hatte ich übrigens gesagt, dass der Suchhinweis lautet: vide-grenier?“, fragte Heiner. „Lustig, oder?“
„Ein Brüller, Paps.“ Dieser Begriff war ihnen in den letzten Wochen dutzendfach auf Schildern und Plakaten begegnet, und Lucy hatte ihn schließlich nachgeschlagen. „Leere Kornkammer“, hieß das wörtlich, aber gemeint war eine Art Flohmarkt, der auch zu einer Kirmes ausarten konnte. Wenn ich heute noch mitten im Wald Kettenkarussell fahren soll, schreie ich.

„So, nur noch vierhundert Meter. Wartet mal kurz, ich muss eben in die Büsche. Damit ich gleich ganz entspannt suchen kann.“ Heiner grinste, verließ den Weg und begab sich ins dichte Unterholz.
„Danke, Paps, so genau wollten wir es gar nicht wissen.“ Lucy versuchte, etwas Interessantes auf der entgegengesetzten Seite des Weges zu finden. Die Bäume warfen jetzt längere Schatten, es war schon später Nachmittag. Ständig bewegte sich irgendetwas im Gebüsch. Dann raschelte es, als ob jemand von links nach rechts oder von rechts nach links huschte. Zweige winkten, als wollten sie Lucy auf etwas aufmerksam machen: Schau mal! Rate, was sich hier versteckt! Oder wer dich dort verfolgt! Sie wandte sich schaudernd ab und trat wieder einen Schritt näher zu ihrer Mutter.
Als ihr Mann nach langen Minuten noch nicht zurückgekehrt war, begann Petra nach ihm zu rufen. „Heiner? Heiner!“ Keine Antwort. „Brauchst du noch länger? Sag doch wenigstens mal 'nen Ton!“
„Na, super“, murrte Lucy.
„Okay“, sagte Petra und atmete tief durch, „ich gehe mal nach Papa schauen. Lauf nicht weg.“
„Spinnst du? Du kannst mich doch hier nicht alleine lassen!“
„Wir können ihn nicht beide suchen. Wenn er zurückkommt, muss einer von uns hier sein, weil er sonst anfängt, nach uns zu suchen.“ Lucy öffnete den Mund, um zu protestieren, doch ihre Mutter sprach schon weiter. „Wahrscheinlich ist es eh wieder einer seiner blöden Scherze, also lass dich nicht von ihm erschrecken.“ Sie zwinkerte Lucy verschwörerisch zu, doch die sah die Sorgenfalte auf Petras Stirn. „Lass ihn einfach auflaufen, das hat er mal verdient.“ Damit verschwand sie zwischen den Bäumen, alle paar Augenblicke nach ihrem Mann rufend. Dabei stieg ihre Tonlage allmählich an.
Lucy fühlte sich unbehaglich, war aber wild entschlossen, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Außerdem konnte es ja sein, dass ihr Vater bloß etwas länger für seine Verrichtung brauchte. Und bei der Vorstellung, ihn mit heruntergelassener Hose im Gebüsch vorzufinden, war sie doch ganz zufrieden, auf dem Weg zu bleiben. Wenn ihre Mutter sich das antun wollte – bitte sehr.
Die Minuten vergingen. Lucy trank einen Schluck und steckte die Flasche zurück in ihren Rucksack. Statt ihn wieder über die Schulter zu hängen, hielt sie ihn eng umschlungen vor dem Bauch. Ihr fiel ein, dass es in Gruselfilmen immer eine ganz schlechte Idee war, wenn die Protagonisten sich aufteilten. Ein paar der einschlägigen Streifen, die sie gesehen hatte, gingen ihr durch den Kopf. Scream. Blair Witch Project. Texas Chainsaw Massacre. Ein Insekt streifte ihren Nacken und sie fuhr zusammen. Sehr klug von dir, jetzt solche Gedanken zu wälzen! Sie versuchte, sich stattdessen Steffens Gesicht vorzustellen. Wenn er doch jetzt hier wäre – oder besser, sie zuhause bei ihm! Lucy drückte ihren Rucksack noch fester an sich. Dann stutzte sie. Wann hatte sie eigentlich zuletzt ihre Mutter rufen gehört? War die schon so weit weg? Oder war sie verstummt? Und warum?
Lucy erschrak erneut und stieß einen kleinen, spitzen Schrei aus, als es neben ihr im Gebüsch knackte und eine Gestalt auf den Weg trat. Beim zweiten Hinsehen erkannte Lucy, dass es Petra war. Ihre Arme waren zerkratzt, die Bluse schmutzig und eingerissen, sie musste in dornigem Gestrüpp hängengeblieben sein. „Ich find ihn nicht. Normalerweise würde ich ihn jetzt anrufen, aber ich hab noch immer kein Netz.“ Petra ließ hilflos die Schultern hängen und blickte zu Boden.
Lucy seufzte. Es war wieder so weit. Ihre Mutter war eine Meisterin der Planung für alle Eventualitäten, aber wenn wirklich mal eine Krise eintrat, war sie wie gelähmt. Unfähig, klar zu denken oder irgendeine Entscheidung zu treffen. Normalerweise verließ sie sich dann auf Heiner, aber wenn der nicht greifbar war, musste Lucy einspringen. So wie letztes Jahr, als ihr Vater mit seiner Nierengeschichte im Krankenhaus lag und Lucy ihre Mutter durch den Alltag steuern musste.
„Plan B, Mama“, sagte sie nun. „Wenn wir uns verlieren, treffen wir uns am Zielpunkt. Hast du dir doch selber so schön ausgedacht.“ Dafür hatte immer jeder die Koordinaten der Caches auf seinem Gerät, sogar Lucy lud sie stets widerwillig, aber gewissenhaft auf ihr Handy. „Nimm dein Tablet, Mama. Zeig uns die Richtung, GPS geht doch auch ohne Netz.“
„Oh. Ja.“ Fahrig kramte Petra in ihrer Tasche, während Lucy einen schmalen Stein nahm und in großen Lettern eine Nachricht für ihren Vater in den weichen Boden ritzte: Treffen am Cache. Dazu malte sie einen Pfeil in die Richtung, in die sie zuletzt gegangen waren. Als Petra das Tablet in Gang gebracht hatte, liefen sie weiter.

„Dein Vater und ich haben auch unsere Probleme, weißt du?“ Petra starrte den Weg entlang, während sie nebeneinander gingen. „Aber in solchen Momenten kann ich mir nicht vorstellen, was ich jemals ohne ihn machen sollte.“
Ärger stieg in Lucy auf. Warum erzählte ihre Mutter ihr das, und ausgerechnet jetzt? Reichte es nicht, dass sie sich allmählich Sorgen machte um ihren Vater, der sich noch nie – wirklich nie! – im Wald verlaufen hatte? Sollte sie sich jetzt auch noch mit einer möglichen Trennung ihrer Eltern befassen?
Das Handy in ihrer Hosentasche vibrierte. Doch wieder ein Netz? Sie blickte aufs Display. „Ich hab ein WLAN. Ist verschlüsselt, aber irgendwo muss hier jemand wohnen.“ Sie fragte sich, was sie wohl gruseliger finden sollte: stundenlang mutterseelenallein durch diese Einöde zu stapfen oder urplötzlich einem Hinterwäldler gegenüberzustehen, der tatsächlich hier lebte. Weitere Filme kamen ihr in den Sinn. Wrong Turn. Cabin in the Woods. Hänsel und Gretel.
„Vielleicht kann uns hier jemand helfen“, riss ihre Mutter sie aus ihren Gedanken. „Wenn hier jemand wohnt, hat er bestimmt Telefon. Festnetz.“
Was immer uns das nützt, um Papa zu finden, dachte Lucy. Sie bogen um die nächste Kurve und sahen den Hof.
Es war ein französischer Bauernhof, wie sie sie schon dutzendweise gesehen hatten. Das gedrungene Wohnhaus, eine große Scheune und etwas, das ein Viehstall sein mochte, waren von einen halbhohen Natursteinmauer umgeben. Dazwischen war etwas freier Platz, an die Mauer drückte sich ein kleiner Kräutergarten. Das Ganze füllte eine Lichtung, im Hintergrund lag ein Acker, und danach kamen wieder Bäume. Eigentlich sehr idyllisch, aber Lucy konnte sich nicht erklären, warum dieses Gehöft mitten im Wald lag statt in einem Dorf.
Auf einem einfachen Holzstuhl vor dem Haus saß ein alter Mann, der ebenfalls ins Klischee passte. Ein kleiner Rentnerbauch trat aus der abgewetzten Lederweste hervor, in der Linken hielt er einen Stumpen, der kalt aussah. Das schien der Altenteiler zu sein. Als er die beiden Frauen auf sich zukommen sah, wirkte er nicht im Mindesten überrascht. Er stand umständlich auf und begrüßte sie mit einem französischen Redeschwall, der sehr freundlich klang, von dem Lucy aber nur „bonjour“ und „belles dames“ verstand. Petra sah ihre Tochter hilfesuchend an. Schon klar. Das hatten sie jetzt davon, dass sie das Reden mit den Eingeborenen immer Heiner überlassen hatten. Lucy kramte ihre Sprachkenntnisse zusammen. Laut ihrem Schulzeugnis waren die ja angeblich ausreichend. Also los.
„Bonjour. Nous cherche mon père“, radebrechte sie. „Papa. Monsieur Wiegand. Il est … perdu.“ Verdammt, was war wohl das Wort für verschwunden? „Dans le Wald. Le bois.“ Sie wies auf das Grün hinter ihnen.
Die Antwort bestand in einem gutmütigen Lachen und einer weiteren Flut unverständlicher Worte. „On l'a trouvé“, hörte sie heraus. „Venez!“
„Wir sollen mitkommen, sie haben ihn gefunden. Glaub ich jedenfalls“, sagte sie zu ihrer Mutter. Der Alte setzte sich in Bewegung und bedeutete ihnen zu folgen. Er wackelte auf die Scheune zu.
„Komisch“, sagte Petra mit Blick auf ihr Tablet. „Die Koordinaten scheinen genau dort zu sein. Man legt doch keinen Cache ins eigene Haus? Aber sieh mal da.“ Vide-Grenier, stand in bunten Buchstaben auf einer handgeschriebenen Tafel.
„Das passt ja wenigstens“, sagte Lucy. Aber was zum Geier feiern die hier in der Einöde?
Ein Flügel des Scheunentors stand offen. Drinnen war es dunkel, die Öffnung gähnte wie ein schwarzes Loch. Der alte Bauer trat zur Seite und wies auffordernd hinein. Lucy zögerte, aber Petra ging voran. „Heiner? Ist alles in ...?“ Hinter der Schwelle blieb sie wie angewurzelt stehen, starrte in den Raum und stieß keuchend den Atem aus. Dann fiel sie in Ohnmacht. Das Tablet schlug klirrend auf den gepflasterten Boden. Lucy stürzte auf ihre Mutter zu, um ihr zu helfen, doch der Alte schubste sie mit erstaunlicher Kraft in die Scheune hinein.
Die große Scheune war in der Tat fast leer. Am entfernten Ende jedoch stand aufrecht ein etwa drei Meter großes Kreuz aus groben Holzbalken. An diesem hing mit Seilen festgebunden ihr Vater, nackt und in Jesus-Pose. Sein Bart und sein halblanges Haar unterstrichen den bizarren Eindruck. Hätte sie nicht bereits an seinen starren, offenen Augen erkannt, dass er tot war, so hätte es ihr die klaffende Wunde in seiner Brust verraten. An seinem Körper war kaum Blut, jemand musste ihn notdürftig gewaschen haben. Auf einem niedrigen, altarähnlichen Tisch lagen seine Kleidung und sein Rucksack, die Inhalte waren ausgeräumt und ebenfalls auf dem Tisch aufgereiht. Eine Vielzahl großer und kleiner Kerzen warf ein schummriges Licht auf die Szenerie.
Neben Heiners Kreuz standen zwei weitere, etwas kleinere. Sie waren noch leer.
Lucy vergaß zu atmen, ihre Knie wurden weich. Sie dachte flüchtig an das Johannisbeergelee, das sie zum Frühstück gegessen hatte, und übergab sich ohne Vorwarnung. Dann erst nahm sie den Mann wahr, der neben den Kreuzen gestanden hatte und sich jetzt aus dem Schatten löste. Er war in einen dunklen Umhang gehüllt, die Kapuze war zurückgeschlagen. Es musste sich um den Sohn des Alten handeln, die Ähnlichkeit war unverkennbar. Er kam gemessenen Schrittes auf sie zu und ergriff im Vorbeigehen die lange Axt, die am Tisch lehnte. Lucy sah die Blutflecken an der Klinge. Im Gehen murmelte er irgendeinen Singsang vor sich hin, in dem sie mehrmals die Worte „bon Dieu“ ausmachen konnte. Welchen perversen Gott meinte er damit? Doch wohl kaum denselben, von dem man ihr im Konfirmationsunterricht erzählt hatte?
Als der Mann die Gruppe am Tor erreicht hatte, drehte er die bewusstlose Petra mit einem Tritt auf den Rücken, holte weit aus und schlug ihr ohne Umschweife die Axt in die Brust. Petras Körper zuckte reflexhaft, ihr Kopf schnellte nach oben und ein Schwall von Blut sprudelte aus ihrem Mund. Gleichzeitig riss sie die Augen auf, als hätte der mächtige Hieb sie noch einmal geweckt. Dann erschlaffte sie sofort wieder, der Kopf stieß mit einem dumpfen Laut auf den Boden, und ihr Blick wies ins Leere.
Jetzt endlich kehrte die Luft in Lucys Lungen zurück, sie kreischte aus Leibeskräften. Ein Fausthieb des Alten ließ sie verstummen. Sie spürte den Schmerz in ihrem Kiefer und schmeckte das Blut auf den Lippen, vermischt mit dem Aroma ihres Erbrochenen. Der Ekel und die Angst in ihrem Bauch wichen einem neuen Gefühl: Wut. Auf den alten Mann, der sie geschlagen hatte. Auf den jüngeren, der ihre Eltern ermordet hatte. Auf ihre Mutter, die sich der ganzen Scheiße durch Ohnmacht und Tod entzogen hatte. Und auf sie selbst, weil sie es nicht verhindert hatte. Diese Wut half ihr, wieder klar und effizient zu denken.
Der alte Bauer griff nach ihr, Lucy hatte keine Zweifel, dass er sie zum nächsten Opfer machen wollte. Doch sie erinnerte sich an den Selbstverteidigungskurs, den sie auf Petras Rat hin belegt hatte, als ein paar unangenehme Jungs mehr als nur freundliches Interesse an ihr bekundet hatten. Sie trat dem Mann zwischen die Beine. Der Tritt war nicht sehr heftig, fand aber sein Ziel, und der Alte beugte sich japsend vornüber. Dort empfing ihn Lucys Knie. Er ging in die Hocke, fasste sich ins blutige Gesicht und rief seinem Sohn mit näselnder Stimme etwas zu. Der war noch damit beschäftigt, seine Axt aus Petras Brustkorb zu befreien.
Lucy sah sich gehetzt um. Sie musste hier raus, am besten zum Auto. Doch das Tor war durch den Kuttenträger versperrt, der jetzt die Axt wieder einsatzbereit in der Hand hielt. Neben den Kreuzen gab es noch eine kleine Tür, die nur angelehnt war. Dorthin versuchte Lucy zu laufen, aber der Alte hatte sich an ihrem Rucksack festgekrallt. Sie ließ die Träger von ihren Schultern gleiten und sprintete los. Im Vorbeirennen schnappte sie Heiners Autoschlüssel vom Altartisch. An der Tür angekommen, stieß sie einen Fluch aus und wandte sich noch einmal um. Sie lief die drei Schritte zurück zum Tisch und griff auch noch nach dem GPS-Gerät, auf dem ihr Vater den Standort des Wagens gespeichert hatte. Der Axtpriester kam auf sie zu. Einer Eingebung folgend fegte sie einen Arm voll Kerzen vom Tisch. Die meisten verlöschten beim Aufprall, doch als sie durch die Tür huschte, sah sie noch, das die Strohreste auf dem Boden Feuer gefangen hatten. Ihr Verfolger brüllte ihr wütend hinterher.
Lucy rannte auf die hüfthohe Mauer zu, als vor ihr eine junge Frau aus dem Haus trat und den Weg zwischen den Gebäuden blockierte. Sie war mit Schüsseln und anderem Geschirr bepackt und schlurfte mit apathischem Blick in Richtung Scheune. Ohne länger über die seltsame Erscheinung nachzudenken, beugte sich Lucy vor und rannte mit der Schulter zuerst in die Frau hinein wie ein Footballspieler auf dem Weg zum Touchdown. Erst als die Frau ächzend gegen die Hauswand prallte, bemerkte Lucy das große Fleischermesser, das jetzt mit dem übrigen Hausrat klirrend zu Boden fiel. Doch sie hatte keine Zeit, sich nachträglich zu ängstigen, sie sprang mit einem großen Satz auf die Mauer und auf der anderen Seite hinunter. Dann rannte sie weiter durchs Unterholz, bis sie sicher war, dass ihr niemand hatte folgen können. Sie hockte sich in eine Senke, rang keuchend nach Luft und versuchte ihre Gedanken zu ordnen, während ihr Puls sich mehr oder weniger normalisierte.

Lucy unterdrückte die Tränen, verbot sich den Gedanken an ihre grausam abgeschlachteten Eltern und zwang sich, zielgerichtet zu denken. Es half, wenn sie die Wut reaktivierte, die sie in der Scheune gefühlt hatte.
Sie musste in die Zivilisation zurückfinden und die Polizei alarmieren. Das Problem, mit ihren beschränkten Sprachkenntnissen das Geschehene zu erklären, verschob sie auf später. Als Hilfsmittel hatte sie die Autoschlüssel, Papas GPS-Gerät und … kein Handy. Scheiße! Sie hatte es in der Hand gehalten, als der alte Psychopath sie in die Scheune geschubst hatte, wahrscheinlich war es ihr dabei heruntergefallen.
Okay, also mit dem Auto in den nächsten Ort. Das würde sie hinkriegen, Steffen hatte ein bisschen mit ihr geübt, weil sie im September mit der Fahrschule anfangen wollte. Steffen! Noch ein Gedanke, den sie vorerst verdrängen musste.
Demnach musste sie zuerst dem Garmin den Standort des Autos entlocken. Ihr Vater hatte ihr das Gerät erklärt, als sie anfangs noch versucht hatte, an diesem bescheuerten Hobby teilzuhaben. Aber das war Jahre her. Lucy kämpfte sich durch die Menüs, selbsterklärend war das Ding nicht gerade. Es ist auch nur ein blöder Computer, du kannst das! Es schien ewig zu dauern, bis sie den Kasten endlich dazu bewegt hatte, ihr die eigene Position, die des Wagens und die Himmelsrichtung samt Entfernung anzuzeigen.
Jetzt musste sie nur noch losrennen, dabei den Hof unauffällig und weiträumig umrunden und trotzdem schneller sein als die Psycho-Bauern, die ihr mit Sicherheit folgten. Klar doch, was könnte leichter sein? Sie überlegte, wie viel Zeit ihr das Feuerchen in der Scheune wohl gebracht haben mochte. Eher wenig vermutlich, ein Großbrand war es sicher nicht geworden. Schade eigentlich, den Feuertod hätte sie den kranken Arschlöchern allemal gegönnt. Also los, keine Zeit zu verlieren!

Lucy joggte den Waldweg entlang, vor ihr wurde es licht. In Sport hatte sie schon immer bessere Noten gehabt als in Sprachen oder Geografie. Der Blick aufs Display zeigte ihr, dass sie es fast geschafft hatte, hinter diesen Bäumen musste schon der See mit dem kleinen Parkplatz kommen. Der Weg hierher war reibungslos verlaufen, anscheinend hatten die Waldpsychos ihre Fährte verloren. Bloß gut, dass die keinen Hund hatten wie die meisten anderen Bauern. Wahrscheinlich hatten sie ihn schon geopfert, als mal gerade keine Touristen vorbeikamen. Sie konnte nicht fassen, dass es so was mitten in Europa geben sollte! Nein, Lucy, jetzt noch nicht denken, sonst brichst du hier heulend zusammen. Bis zur Polizei musst du es noch schaffen!
Sie trat aus dem Wald und blickte sich vorsichtig um. Noch immer niemand zu sehen. Sollte es wirklich geklappt haben? Schnell rannte sie hinüber zum Wagen, öffnete die Fahrertür und warf sich hinein. Die Tür verriegelte sie von innen.
Mal sehen, wie ging das noch? Handbremse, Kupplung treten, Gang raus, Anlasser. Der Diesel sprang auf Anhieb an. Rückwärtsgang, Kupplung langsam kommen lassen … der Wagen bockte und der Motor erstarb. Abgewürgt – die blöde Handbremse! Noch mal von vorn.
Im zweiten Anlauf machte sie es richtig. Sie setzte vorsichtig zurück, um zu wenden, aber der Wagen fuhr sich komisch, irgendwie schwerfällig. Steckte sie im Schlamm? Nein, es war doch seit Tagen trockenes Wetter, der Boden fest. Auch als sie vorwärts in Richtung Straße fuhr, eierte die Lenkung so, dass sie kaum geradeaus steuern konnte, geschweige denn beschleunigen. Dazu kamen knirschende Geräusche, die der Volvo sonst nie gemacht hatte.
Lucy überfiel ein furchtbarer Gedanke. Fuhr es sich so, wenn die Reifen platt waren? Hatten die Psychos das Auto vor ihr erreicht und sabotiert? Vielleicht schon vor Stunden, bei ihrer Ankunft? Anzuhalten und nachzuschauen kam gar nicht in Frage, sie konnte nur versuchen, irgendwie zum nächsten Ort zu kommen. Aber wie lange konnte man auf den Felgen fahren? Sie schaute noch einmal auf alle Anzeigen und Hebel, ob sie nicht doch etwas falsch gemacht hatte. Als sie wieder auf den Weg blickte und die Gestalt sah, erschrak sie und trat reflexhaft auf die Bremse. Damit würgte sie erneut den Motor ab.
Es war der alte Bauer, der aus dem Wald getreten war und jetzt vor ihrem Kühler stand! Zwei Schritte hinter ihm stand die apathische junge Frau. War der Dritte auch in der Nähe? Lucy sah ihn nicht.
Der Alte schüttelte drohend die Faust und ließ eine Schimpftirade los, deren Wortlaut sie nicht interessierte. Noch einmal suchte sie in sich nach der Wut. Sie startete wieder den Motor, ließ die Kupplung kommen und gab Vollgas. „Sterbt doch einfach, ihr verdammten Schweine!“ Der Wagen sprang mit einem gequälten Laut vorwärts. Lucy sah den Kopf des Alten eine Delle in die Haube schlagen, als die Stoßstange ihm die Beine wegriss. Für einen endlos scheinenden Moment blickte sie in die ausdruckslosen Augen der Frau, bevor der Volvo auch sie erfasste. Beide Körper rutschten über die Kotflügel ab und verschwanden aus Lucys Blickfeld. Das Auto schlingerte bedrohlich über den Feldweg, doch sie nahm den Fuß nicht vom Gas. Plötzlich eine Bewegung im Rückspiegel – Lucy schaute hin und sah den Mann in der Kutte auf dem Weg stehen. Er trug die Axt in der Hand, doch Lucy war bereits außer Reichweite und entfernte sich rasch. Trotzdem traute sie sich nicht zu jubeln, sondern wimmerte leise vor sich hin: „Nun fahr schon, blödes Auto, liebes Auto, fahr einfach, bitte, schneller, schneller!“ Der Mann sah ihr nach und verschwand an der nächsten Kurve aus ihrem Sichtfeld.

Sie hatte das Ortsschild fast erreicht: Quercey. Das winzige Dorf, das Lucy noch vor wenigen Stunden wie das Ende der Welt vorgekommen war, erschien ihr nun als Leuchtturm der Zivilisation. Hier würde sie Hilfe finden, die Polizei verständigen können. Hoffnung keimte in ihr auf, gepaart mit der Bitterkeit der Tatsache, die sie nun nicht mehr aus ihrem Kopf verbannen konnte: Ihre Eltern waren tot, ermordet von verrückten Waldbewohnern. Aber wenigstens ich werde leben, keine Ahnung wie, aber ich werde leben. Und diese Psycho-Arschlöcher werden ihre gerechte Strafe kriegen.
Lucy trat weiter das Gaspedal durch, der Motor jaulte im zweiten Gang, doch das nahm sie kaum wahr. Tränen flossen ihre Wangen hinab und ihre Nase lief ungehemmt. Jetzt verstand sie, was es hieß, Rotz und Wasser zu heulen. Die Tropfen in ihren Augen brachen das Licht der tiefstehenden Sonne, Lucy war geblendet und übersah ein besonders tiefes Schlagloch auf der heruntergekommenen Straße. Das Lenkrad, das sie ohnehin kaum noch halten konnte, entglitt ihren zittrigen Händen, der Volvo brach nach rechts aus und kam in einem flachen Graben abrupt zum Stehen. Lucy schlug hart mit dem Kopf auf das Lenkrad, ihr wurde schwarz vor Augen. Sie kämpfte gegen die drohende Ohnmacht und wusste nicht, ob sie erfolgreich gewesen war, als sie die Augen wieder aufschlug. Die Sonne schien noch genauso zu stehen wie zuvor. Falls sie das Bewusstsein verloren hatte, dann nur kurz.
Stöhnend befreite sich Lucy aus dem Fahrzeugwrack. Der Wagen machte seinem Ruf als Schwedenpanzer Ehre, die Tür ließ sich trotz des Unfalls ohne Probleme öffnen. Als Lucy ausstieg, gab ihr linker Fuß unter ihr nach und sie fiel ins hohe Gras. Doch der Schmerz, der ihr Bein hochfuhr, war nicht zu stark, er hatte sie nur überrascht. Sie versuchte wieder aufzustehen, und es gelang. Nur verstaucht, nicht gebrochen.
Es waren nur noch wenige hundert Meter bis zum ersten Haus. Lucy biss die Zähne zusammen und humpelte vorwärts, so schnell sie konnte. Der Bäuerin, die auf ihr Klingeln hin öffnete, fiel sie fast in die Arme.
„Aidez-moi, s'il vous plaît! Appelez la police! On a tué mes parents. Ils sont morts.“ Lucy hatte sich die Sätze auf der Fahrt zurechtgelegt und mit dumpfer Verblüffung zur Kenntnis genommen, wie leicht ihr die Wörter für getötet und tot eingefallen waren.
Die geschockte Frau stützte Lucy, führte sie ins Innere des Hauses und ließ sie in einen Sessel rutschen. Ihren Redeschwall konnte Lucy nicht verstehen, sie war nicht mehr in der Lage, sich darauf zu konzentrieren. „La police, s'il vous plaît“, sagte sie selbst noch ein paar Mal, und die Bäuerin nickte, während sie in beruhigendem Ton weiterredete. Nachdem sie Lucy abgelegt hatte, griff sie ein schnurloses Telefon vom Couchtisch und verließ damit den Raum.
Als die Frau nach kurzer Zeit wiederkam, hatte sie eine Flasche und ein Glas in der Hand. „La police est en route“, sagte sie extra deutlich zu Lucy. Die Polizei ist unterwegs. Dann goss sie etwas zu trinken ein und versuchte es Lucy einzuflößen. Das Zeug war scharf, anscheinend ein Schnaps, Lucy hustete den ersten Schluck wieder aus. Der zweite ging besser, das Brennen im Hals hatte paradoxerweise etwas Linderndes. Lucy ließ den Kopf an die Sessellehne sinken und schloss die Augen. Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und fühlte etwas Klebriges. Blut. Sie machte die Augen wieder auf, sah die Flecken, die sie auf dem Sessel hinterließ, und hob hilflos die Schultern. „Pardon ...“, murmelte sie, aber die Bäuerin redete abermals beruhigend auf sie ein. Lucy gab sich ihrer Erschöpfung hin.

Ein energisches Klopfen an der Tür ließ Lucy hochschrecken. Sie musste kurz eingeschlafen sein. Durchs Fenster sah sie ein Auto an der Straße. Die Polizei? Der Wagen schien kein Blaulicht zu tragen.
Die Hausherrin bedeutete ihr, sitzen zu bleiben, aber Lucy fühlte sich ohnehin zu schwach, um aufzustehen. Die Frau ging in den Flur, Lucy hörte das Öffnen der Haustür und die schweren Schritte eines Mannes. Die gedämpfte Stimme kam ihr vage bekannt vor, dann trat der Mann neben der Bäuerin ins Wohnzimmer. Es war der Kuttenträger mit der Axt!
Für eine Sekunde verweigerte Lucys Gehirn den Dienst. Sie verstand nicht, wie dieser Psychopath sich an diesem Ort befinden konnte. Er durfte nicht hier sein, dieses Haus war doch die Rettung! Lucy erwog, einfach die Augen zu schließen und darauf zu hoffen, dass dies ein Trugbild war. Oder dass gleich ein Polizist hinter dem Mann durch die Tür treten und ihn erschießen würde.
Doch als der Kuttenmann einen Schritt in ihre Richtung machte, erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Sie rollte sich vom Sessel, krabbelte auf allen Vieren um ihn herum und brachte so das Möbelstück zwischen sich und den Axtmörder. Dann schaute sie sich gehetzt nach einer Fluchtmöglichkeit um.
Hinter ihr war eine zweite Tür, die in einen Garten oder Hinterhof führen mochte. Mit einem verzweifelten Schrei kippte Lucy den Sessel nach vorne, dem Mann vor die Füße, dann rannte sie zur Tür, so schnell es ihr Knöchel zuließ. Die Tür war verschlossen, doch der Schlüssel steckte. Quälend lange Augenblicke fummelte Lucy daran herum, während ihr Verfolger den Sessel zur Seite warf. Dann war die Tür offen. Lucy stürzte hinaus und blieb mit offenem Mund stehen.
Sie fand sich in einem geräumigen Innenhof. Vor ihr stand eine Art Kutsche oder Fuhrwerk, dessen Ladefläche mit Sitzbänken bestückt war. Etwa ein Dutzend Menschen machte sich daran zu schaffen, sie schmückten den Wagen mit Blumenkränzen und Girlanden. Am Gestänge über den Sitzen befanden sich keine Planen, stattdessen hing dort ein großes Schild mit bunter Aufschrift: Village de Quercey. Zwei junge Burschen waren gerade dabei, eine zweite Tafel zu befestigen. Darauf stand in farbenfrohen Lettern: Vide-Grenier août 2016. Kisten mit Flohmarktwaren warteten darauf, auf den Wagen geladen zu werden, alle Anwesenden schwatzten angeregt und schienen in bester Feierlaune zu sein. Als sie das blut‑ und dreckverschmierte Mädchen auf den Hof stürzen sahen, hielten sie inne und starrten Lucy an.
„Hilfe“, sagte Lucy mit schwacher Stimme. „Aidez-moi!“ Die Leute sahen sie an, dann den Mann hinter ihr. Der gab in barschem Tonfall irgendein Kommando, auf das sich alle in Bewegung setzten. Sie kamen näher und bildeten einen Kreis um Lucy. Die schaute ungläubig in die eben noch lachenden, jetzt aber ernsten und abweisenden Gesichter. Mit flehend erhobenen Händen ging sie auf einen jungen Mann zu, doch der stieß sie zurück in die Mitte des Platzes. Die vorher so freundliche Bäuerin war hinzugetreten und stand mit verschränkten Armen da. Warum hilft mir denn keiner?
Der Kuttenträger löste sich aus der Runde und trat auf sie zu. Lucy versuchte zwischen zwei jungen Frauen, die am schwächsten aussahen, durch den Kreis zu brechen, doch sie wurde gepackt und zurückgeschleudert. Ihr Knöchel gab wieder nach und sie fiel auf das Pflaster.
Der Mann stand über ihr und schwang die Axt in die Höhe.
Lucy schloss die Augen.

*

„So, Lac de Quercey, von hier müssen wir zu Fuß weiter.“ Die drei jungen Männer schälten sich aus dem Kleinwagen, den sie am Rand des Sees geparkt hatten. „Der Cache ist noch zwei Kilometer weg“, rief Markus seinen Freunden zu, „aber ab hier geht's durch den Wald!“
„Hey, guckt mal, da hat einer versucht, sein altes Auto im See zu entsorgen“, meinte Tonio. „Ist aber nicht ganz untergegangen. Sind ja tolle Sitten hier.“
„Scheint gar kein Franzose zu sein, sondern ein Deutscher“, antwortete Frederik.
„Wie willst du das wissen? Der hat doch kein Nummernschild.“
„Aber der Aufkleber da an der Heckscheibe: Lucy an Bord. Auf Deutsch.“
„Na toll, und dafür fahren wir achthundert Kilometer? Aber egal, ab in den Wald! Ich hab so ein Gefühl, das wird der krasseste Cache von ganz Frankreich ...“

 

Diese Geschichte ist für meine Tochter, die in unserem diesjährigen Urlaub nicht so richtig viel Spaß hatte. Aber sie hätte es schlimmer erwischen können ... :D

Außerdem versuche ich mich hiermit an meiner ersten Serie. Ich habe eine Handvoll Ideen, die mehr oder weniger zufällig alle unter die Überschrift „Tödliche Hobbys“ passen. Das wird stil- und genreübergreifend, meine nächsten Ansätze sind ein Krimi und eine SF-Story. Dauert aber alles seine Zeit, die kommen nicht gleich in den nächsten paar Wochen.

Grüße vom Holg ...

 
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Hey Holg,

mein letzter Cache ist mindestens fünf Jahre her, aber ich nahm deine Geschichte zum Anlass in guten, alten Zeiten zu schwelgen. Auch in Frankreich, Mehrtageswanderung mit Übernachtung in Burgruinen - auch schön für Horrorstories.
Also, Horror ist so gar nicht mein Genre, ich verlauf mich ein mal im Jahr in die Rubrik, deshalb kann ich dir da auch nix zu sagen, ob das super innovativ ist oder mega spannend, weil, ich find's immer albern. Das hat jetzt gar nix mit deiner Geschichte zu tun, ich finde da halt keinen Zugang, mich gruselt so was auch nicht, das ist mein Problem mit Horror im Allgemeinen, weswegen ich das ja auch nicht lese :).

Aber ich finde es echt zu lang. Allgemein wird hier gern gesagt, nimm dir Zeit, bau die Szene auf, lass deine Charaktere sich entfalten ... weißt schon ... aber du schreibst ja eine Geschichte, deren Konflikt sich v.a. auf der Handlungsebene abspielt und außer das Lucie da keinen Bock hat, (was ich mega verstehen kann - nicht auszudenken, meine Eltern hätten mich in dem Alter mit in ihren Urlaub geschleift) gibt es ja kaum Konflikt im ersten Teil. Das ist zwar sehr hübsch zu lesen alles (die ganze Geschichte liest sich gut weg), aber so richtig Spannung will sich da bei mir nicht einstellen, eher bin ich geneigt vorzuspulen und nach dem Absatz zu gucken, wo es denn nun endlich losgeht. Dann geht es los, aber ich denke auch hier beschreibst du alles sehr ausführlich, lässt dir viel Zeit und so erlebe ich das ganze Drama eher in Zeitlupentempo. Mein Gott, was Lucie da alles zu denken im Stande ist, dass finde ich schon sehr beeindruckend. Aber Action braucht nun mal Tempo und das ist hier ziemlich gedrosselt. Ich glaub, da ginge noch was.

Wie gesagt, ich bin hier kein Maßstab und kein guter Ratgeber. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen, ich wollt auch wissen, wie es nun weitergeht, und ich musste über die drei Jungs am Ende grinsen. FTF - zu schön um wahr zu sein :). Nee, eigentlich ist furchtbar tragisch für sie, aber ich und Horror - weißt schon.

Dann bin ich mal auf die Story gespannt, wo es beim Schreiben saugefährlich wird. Dazu habe ich auch einen Bezug, da schau ich wieder rein :D.

Beste Grüße, Fliege

 

Hallo Funkenschlag,

Ich wollte schon seit einiger Zeit etwas von dir lesen und nun bin ich auch mal dazu gekommen. Du hast einen sehr schönen Humor, wie ich finde.
Schön, dass es endlich geklappt hat. Und schön, dass du meinen Humor magst; du zitierst ja auch ein paar Stellen, mit denen ich selbst ganz zufrieden war. ;)
Humor finde ich immer ganz schwierig einzuschätzen. Deswegen habe ich mich auch noch nicht getraut, mal eine reine Humorgeschichte zu posten, obwohl die schon seit fast einem Jahr fertig rumliegt.

Du hast einige Stellen zu Recht angemerkt, die habe ich zum größeren Teil angepasst, ohne jetzt auf jede einzelne einzugehen. Aber ein paar möchte ich kurz beantworten:

Wenn die Tätigkeit aus Lucys Perspektive schon verrückt genug geschildert wird, kann man sich auch Ausdrücke wie "Verrückte" und "Irre" sparen. Ansonsten würde ich einen von beiden streichen.
Ich wollte schon gerne auch Lucys Bewertung deutlich machen, aber die Abfolge der Synonyme "Verrückte" und "Irre" ist tatsächlich unschön. Habe das erstere geändert.

Sie zwinkerte Lucy verschwörerisch zu, doch die sah die Sorgenfalte auf Petras Stirn.
Ich denke, das lässt sich aus dem Dialog auch so schließen.
Kommt darauf an, ob du den davor oder danach meinst. Davor sieht man m.E. noch nichts davon, und den danach wollte ich gerade mit der Sorgenfalte beginnend langsam aufbauen. Ich lasse das mal vorläufig drin.

Sollte sie sich jetzt auch noch mit einer möglichen Trennung ihrer Eltern befassen?
Wieso auch? Die Mutter sagte doch: "Aber in solchen Momenten kann ich mir nicht vorstellen, was ich jemals ohne ihn machen sollte"
Aber direkt davor deutet sie Probleme an, die die Eltern haben.
Möglich, dass ich mich da verzettele und das noch komplett rausfliegt. Der Text ist ja insgesamt etwas lang. Aber an dieser Stelle wollte ich schon mal ein bisschen auf die Wut hinarbeiten, mit der sich Lucy später am Laufen hält. Fängt halt als kleiner Ärger an. So jedenfalls meine Idee.

Wenn sie es nur denkt, sagt sie es eben nicht^^
Mein altes Laster, ich will immer alles erklären, weil ich mir ja bei allem was gedacht habe. Hier wollte ich betonen, dass Lucy ganz bewusst nichts sagt, um ihre Mutter zu schonen, die ja eh schon nicht mit der Situation zurande kommt.
Aber ich war jetzt tapfer und hab's gestrichen! Und da auch:
Dort erwartete sie das Grauen.
Würde ich streichen. Sowas zeigt schon das, was passiert.
Wo ist der Schulterklopf-Smiley?
(A propos: Lucy brauchte in der Tat mindestens drei Schultern. Habe ich reduziert ...)

Müsste ihre Hänsel und Gretel ähnlichen Fantasien nicht jetzt wieder auflodern?
(...)
Das mit den Filmen finde ich einen netten Touch, aber ich finde, du hättest das noch einmal einbauen können, um das als festes (Filmhorror-) Parallelthema in der Geschichte zu integrieren, was durch zweimal nur angestoßen wird.
Ich wollte das Motiv nicht überstrapazieren, so ergiebig schien es mir nicht. Aber du sagst jetzt das Gegenteil. Das lasse ich mal noch auf mich wirken.

Siehste Lucy? Du hast die ganzen Horrorfilme gesehen, aber in dem Moment, wo du so ne Einöde antriffst, vergisst du sie
Tja, von wegen "Fernsehen bildet" ... ;)
Aber wer glaubt denn auch, dass einem das tatsächlich passiert, was man bisher nur in so unrealistischen Filmen gesehen hat?

Das fand ich etwas einfallslos. Es ist auch möglich mit diesen Motiven noch originell zu sein (wie z.B. die erste Staffel von True Detective zeigt).
True Detective habe ich nie gesehen, aber generell finde ich es extrem schwierig, in dem Genre noch etwas Neues zu erfinden.
Mit der Kreuz-Sache habe ich zuerst gehadert, weil die natürlich abgegriffen ist. Aber dann dachte ich mir: Nee, lass man ruhig, spiel doch ein bisschen mit den Stereotypen den Genres herum. Deshalb auch die klischeemäßige Axt; und die schon erwähnten Filmzitate spielen da ebenfalls mit hinein. Aber so genial wie in Scream oder Cabin in the Woods würde ich das natürlich im Leben nicht hinkriegen. Herausgekommen ist da vielleicht etwas Halbherziges.
Verdammte Axt, es ist aber auch ein Kreuz! :D

Auf ihre Mutter, die sich der ganzen Scheiße durch Ohnmacht und Tod entzogen hatte.
Überwiegt da nicht die Trauer?
Ich glaube, das muss nicht sein, das ist bei jedem anders. Man geht da ja auch durch verschiedene Phasen. Ich habe mal aufs Geratewohl so ein Phasenmodell rausgesucht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trauer#Trauerprozess_in_vier_Phasen_nach_Kast
In der zweiten Phase [die erste war das Nicht-Wahrhaben-Wollen, für das Lucy wenig Zeit bleibt; Anm.d.H.] werden durcheinander Trauer, Wut, Freude, Zorn, Angstgefühle und Ruhelosigkeit erlebt (...) Eventuell setzt die Suche nach einem oder mehreren „Schuldigen“ ein (...) Der konkrete Verlauf der Phase hängt stark davon ab, wie die Beziehung zwischen den Hinterbliebenen und dem Verlorenen war (...) Das Erleben und Zulassen aggressiver Gefühle hilft dem Trauernden dabei, nicht in Depressionen zu versinken.
Ich habe ja, wie oben erwähnt, schon vorher ein bisschen darauf hingearbeitet, dass Lucy eher zur Wut neigt, und die hilft ihr dann dabei, nicht zusammenzubrechen.

Den Teil, wo Lucy durch den Wald floh, fand ich viel zu langatmig und es kam bei mir fast überhaupt keine Spannung auf. Die Geschichte hatte mich leider ab diesen Moment losgelassen, aber als der Mann in die Hütte am Ende kam, war ich wieder dabei, das war dann auch äußerst spannend.
Ich wollte Lucy (und dem Leser) eine kleine Atempause verschaffen. Kann gut sein, dass die zu lang geraten ist. Fliege findet den Text ja auch insgesamt zu lang(-sam), siehe unten. Das muss ich wohl noch mal in Ruhe überarbeiten.

Bei dem Versuch den Ton eines Teenager Mädchens richtig und unklischeemäßig wiederzugeben, scheitern die meisten Autoren, aber du hast es geschafft.
Das freut mich ungemein! :) Ich habe im Verlaufe meiner Wortkriegerschaft deutlich gespürt, wie mir realistische Charaktere in (eigenen und fremden) Geschichten immer wichtiger geworden sind. Auch wenn einem das Genuss von Filmen wie Independence Day - die Wiederkehr deutlich trüben kann ... lol:

Deine Geschichte übers Pokemon Go spielen... ehhm Geocaching war größtenteils echt unterhaltend (besonders die erste Hälfte und das Ende). Ihr hätte es aber besser getan, wenn sie etwas kürzer wäre, denke ich.
Da seid ihr schon zwei, die das denken, also werde ich das ernsthaft erwägen.

Pokemon Go ist natürlich auch nur Geocaching in anderer (u.a. noch stärker kommerzialisierter) Form. Meine Geschichte war schon ziemlich fertig, als Pekemon Go rauskam, und ich fühlte mich in meiner Idee sofort bestätigt, als ich las, dass die ersten Spieler ausgeraubt wurden von Leuten, die ihnen auf abgelegenen Pokestops (oder wie immer das heißt) aufgelauert hatten. Wobei sie die wohl anders als meine Schlitzer nicht selbst eingestellt hatten (geht bei Pokemon meines Wissens nur gegen Geld).
Ich bin ein Visionär! :cool:



Hallo Fliege,

sehr nett, dass du vorbeischaust, obwohl für dich für Horror nicht begeistern kannst. Da hast du ja dein eines Mal für dieses Jahr in mich investiert, das schmeichelt mir! ;) Dann war es wohl der Geocache, der dich gelockt hat?

deshalb kann ich dir da auch nix zu sagen, ob das super innovativ ist oder mega spannend, weil, ich find's immer albern
Für mich persönlich funktioniert Horror (und vor allem Splatter) fast nur mit einem Augenzwinkern. Wie oben schon gesagt finde ich Innovation in dem Genre enorm schwierig, da kann man fast nur Altes neu aufbereiten, u.a. mit etwas Ironie, und ein bisschen mit den typischen Versatzstücken herumspielen.

Aber ich finde es echt zu lang. Allgemein wird hier gern gesagt, nimm dir Zeit, bau die Szene auf, lass deine Charaktere sich entfalten ... weißt schon ... aber du schreibst ja eine Geschichte, deren Konflikt sich v.a. auf der Handlungsebene abspielt
Hm ... dazu fallen mir zwei Antworten ein. Zum einen wollte ich da schon genretypisch langsam einsteigen. Ich denke ja (wie ich wohl bei so ziemlich jeder Geschichte anmerke) immer sehr filmisch, und da gibt es ja gerne so einen ruhigen Einstieg: Ein Trupp Jugendlicher zeltet im Wald, sie haben Spaß, kabbeln sich ein bisschen, ein Pärchen macht rum ... und so ganz allmählich schleichen sich ein paar Merkwürdigkeiten ein. Die sollen dann natürlich Spannung entstehen lassen, und das ist mein zweiter Punkt: Ich habe in diesem Text mal versucht, Augenmerk auf einen langsamen Spannungsaufbau zu legen. Und das geht über reine Handlung hinaus, sondern braucht etwas (Zeit für) Stimmung. Der düstere Wald, Lucy fühlt sich schon mal sowieso unwohl, die Eltern natürlich arglos, dann verschwindet der Vater, Lucy macht sich gruselige Gedanken ... da das richtige Tempo zu finden, ist natürlich entscheidend. Wenn ich zu langsam war, war ich zu langsam, obwohl Funkenschlag die erste Hälfte gut fand. Da muss ich wohl noch ein paar weitere Stimmen abwarten.

Dann geht es los, aber ich denke auch hier beschreibst du alles sehr ausführlich, lässt dir viel Zeit und so erlebe ich das ganze Drama eher in Zeitlupentempo. Mein Gott, was Lucie da alles zu denken im Stande ist, dass finde ich schon sehr beeindruckend. Aber Action braucht nun mal Tempo und das ist hier ziemlich gedrosselt. Ich glaub, da ginge noch was.
Ja, mit Action habe ich mir schon bei meiner Basketball-Story vor einem halben Jahr ziemlich einen abgebrochen (und offenbar nicht richtig daraus gelernt). Ich habe ja oben schon gesagt, ich war wohl wieder zu erklärend, damit auch ja jeder weiß, warum Lucy jetzt dieses oder jenes tut, dabei ist das vielleicht auch schietegal. Da werde ich wohl noch mal nacharbeiten.

Wie gesagt, ich bin hier kein Maßstab und kein guter Ratgeber. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen, ich wollt auch wissen, wie es nun weitergeht, und ich musste über die drei Jungs am Ende grinsen.
Ist ja auch schon eine Menge. Und stell dein Licht bzgl. Ratgeber mal nicht unter den Scheffel; auch wenn du nicht auf Horror stehst, weiß du ja, wie Spannung und Action funktionieren (sollen).

FTF - zu schön um wahr zu sein :). Nee, eigentlich ist furchtbar tragisch für sie, aber ich und Horror - weißt schon.
Ich kann das auch selber nicht bierernst nehmen, siehe oben.

Dann bin ich mal auf die Story gespannt, wo es beim Schreiben saugefährlich wird.
Die Story heißt dann: Die satanischen Verse. Ach nee, gibt's ja schon ... :D



Vielen Dank euch beiden!

Grüße vom Holg ...

 
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Hallo Holg,

habe deine frische Antwort noch nicht gelesen, wohl aber die überarbeitete Version herangezogen.

„Google Maps ist auch raus. Das Netz ist weg“
Schlechte Vorbereitung für ein Geocaching. Maps ist ja mittlerweile auch ohne Internet nutzbar. :teach:

Zu den Personen:

„Okay“, sagte Heiner, „jetzt sind wir offiziell in der Wildnis. Mein Garmin kennt hier keinen Weg mehr.“
„Google Maps ist auch raus. Das Netz ist weg“, sekundierte Petra kurz darauf. Sie klappte die Schutzhülle des Tablet-Computers zu und schob das Gerät in ihre Umhängetasche.
Lucy stöhnte innerlich. Sie konnte gerade noch die WhatsApp-Nachricht an Deborah versenden, bevor auch ihr Handy den Funkkontakt verlor. OMFG! Geocaching mit meinen Alten in der französischen Pampa. Hol mich hier raus! Lu. Debbie hatte immer einen aufbauenden Spruch parat, aber auf ihre Antwort würde Lucy nun warten müssen, bis sie wieder in der Zivilisation war. Wenn ihre Eltern nur nicht so debil grinsen würden, als ob es das Größte wäre, sich mit bloßen Händen durch den Dschungel schlagen zu dürfen! Sie blickte in das Unterholz. Es schien mit jedem Meter dunkler zu werden.
„Guck nicht so besorgt“, sagte ihr Vater,

„Guck nicht so besorgt“, sagte ihr Vater,“ —> hier darf ich dich gerne aus deiner Antwort zu meiner Story zitieren: Ich dachte, Heiner und ihr Vater wären unterschiedliche Personen :D
Also sind Heiner und Petra die Eltern, Lucy die Tochter ...
Finde es nicht ganz so toll, dass da auch noch zwei Mal Spitznamen auftauchen (Lu, Debbie).

Lac de Quercey hieß der Tümpel, offenbar nach dem nahegelegenen Kaff benannt, in dem bestimmt nur noch drei alte Leute und ein räudiger Hund hausten.
Sehr gut!

Die kurze Erklärung, worum es sich beim Caching dreht, hast du ganz geschickt untergebracht, ohne den Lehrer raushängen zu lassen oder zu viel Infodump zu liefern.

„A propos Weg.“
Ist das extra in der französischen Schreibweise geschrieben? Duden sagt ja apropos.

„Siehst du, Lucy“, sagte Petra und legte ihr den Arm um die Schultern. „Hier kann man wieder vernünftig laufen. Keine Gefahr mehr, dass dir die High Heels abbrechen.“
Warum ist Lucy eigentlich nicht einfach im Auto geblieben, wo sie doch keinen Bock auf Schlamm und Gestrüpp hatte? Das habe ich mich die ganze Zeit über gefragt ...

in der Linken hielt er einen Stumpen, der kalt aussah. Das schien der Altenteiler zu sein.
Hier habe ich nichts verstanden. Einen Stumpen, der kalt aussah?
Hatte das hier vor Augen.
Und was ist ein Altenteiler?

Hinter der Schwelle blieb sie wie angewurzelt stehen, starrte in den Raum und stieß keuchend den Atem aus. Dann fiel sie in Ohnmacht. Das Tablet schlug klirrend auf den gepflasterten Boden. Lucy stürzte auf ihre Mutter zu, um ihr zu helfen, doch der Alte schubste sie mit erstaunlicher Kraft in die Scheune hinein.
Ganz gut beschrieben, nur das mit in Ohnmacht fallen gefällt mir nicht so gut; zu oft gehört. Vielleicht könnte man das anders beschreiben. „Nicht mehr Herr ihrer Sinne“, „jegliche Wahrnehmung der Außenwelt entschwindet“ und im selben Moment lag sie auf dem Boden oder so ähnlich.

Im Gehen murmelte er irgendeinen Singsang vor sich hin, in dem sie mehrmals die Worte „bon Dieu“ ausmachen konnte.
Kann mir den Typen hier richtig gut vorstellen, hat man ja schon oft in Filmen gesehen. :thumbsup:

Lucy rannte auf die hüfthohe Mauer zu, als vor ihr eine junge Frau aus dem Haus trat und den Weg zwischen den Gebäuden blockierte. Sie war mit Schüsseln und anderem Geschirr bepackt und schlurfte mit apathischem Blick in Richtung Scheune.
Hier habe ich die Verortung verloren. Lucy rannte aus der Scheune heraus zur Mauer, dann blockierte eine Frau en Weg, die zur Scheune ging …?

Lucy joggte den Waldweg entlang, vor ihr wurde es licht.
Na ja, joggen ist glaube ich das falsche Wort.
Beim Joggen achtet man ja auf seine Atmung, den Puls, kontrolliert die Bewegungen der Arme und Beine etc.

Das winzige Dorf, das Lucy noch vor wenigen Stunden wie das Ende der Welt vorgekommen war, erschien ihr nun als Leuchtturm der Zivilisation.
Gut beschrieben.

Lucy war geblendet und übersah ein besonders tiefes Schlagloch auf der heruntergekommenen Straße. Das Lenkrad, das sie ohnehin kaum noch halten konnte, entglitt ihren zittrigen Händen, der Volvo brach nach rechts aus und kam in einem flachen Graben abrupt zum Stehen.
Auch das noch!

Es war der Kuttenträger mit der Axt!
Habe ich mir doch gedacht, dass es weitergeht.

Eine nette, unterhaltsame Story. Hat mir gefallen, auch wenn sie sämtliche Klischees bedient. Sogar am Ende kommt noch eine weitere Caching-Gruppe und wird das gleiche Schicksal erleiden ...
Sei`s drum. Trotzdem gut.

Danke für den netten Zeitvertreib.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hola Unglaublicher,

jetzt rollt Deine erste Serie an. Toi,toi,toi! Mit atemberaubender Zielsetzung :

Tödliche Hobbys
Heutiges Special: Horror, Spannung
Ich weiß nicht, ob ich das unbeschadet überstehe – aber los geht’s:
Die siebzehnjährige Lucy hat einen Freund, aber unterwirft sich dem Diktat ihrer Eltern, gefälligst mit Mama und Papa in Urlaub zu fahren? 2016? Aber hallo!
Dass Lucy so heißt, ist unweigerlich die Konsequenz auf die Namen Heiner und Petra Wiegand, mein Gott. Die mussten sich profilieren, da ist ein Zwang, den solche Namen verursachen;).

Diese Geschichte ist für meine Tochter, die in unserem diesjährigen Urlaub nicht so richtig viel Spaß hatte.
Ich wage nicht, mich zu räuspern.

Lucy schreibt ihrem Freund:

Kein Meer. Keine Berge. Willkommen in Burgund.
Versteh ich nich. Wieso Burgund? Wäre sie lieber dahin gefahren? Dein „Quercey“ ist ersonnen, von Quercy ist wohl nicht die Rede.

Es war ein französischer Bauernhof ...
... begrüßte sie mit einem französischen Redeschwall, ...
Man befindet sich in Frankreich.

Neben Heiners Kreuz standen zwei weitere, etwas kleinere. Sie waren noch leer.
Den zweiten Satz finde ich unglücklich. Vielleicht ist er gar nicht nötig?
Es war der Kuttenträger mit der Axt!
Eine Winzigkeit, doch fände ich den Satz ohne Ausrufezeichen noch dramatischer.
„Sterbt doch einfach, ihr verdammten Schweine!“
Würde sie so soft sagen: ’Sterbt doch einfach, ...?’

... hielt er einen Stumpen, der kalt aussah. Das schien der Altenteiler zu sein.

Der Stumpen schien der Altenteiler zu sein.

Alles Killefitt – unbedeutende Kleinigkeiten.

Für meinen Geschmack großartig geschrieben, mit trockenem Humor:

Familie Wiegand auf dem Weg in die Geschichtsbücher!“
... Da kann man noch stundenlang laufen, ohne einen Menschen zu treffen!“ Dabei leuchteten seine Augen.
... steckte die Flasche zurück in ihren Rucksack. Statt ihn wieder über die Schulter zu hängen, hielt sie ihn eng umschlungen vor dem Bauch.
... als ihr Vater mit seiner Nierengeschichte im Krankenhaus lag und Lucy ihre Mutter durch den Alltag steuern musste.
GPS geht doch auch ohne Netz.“
„Oh. Ja.“ Fahrig kramte Petra in ihrer Tasche.
Ein kleiner Rentnerbauch trat aus der abgewetzten Lederweste hervor, ...
etc.
Mein lieber Holg, jetzt bist Du wirklich schier unglaublich! Glückwunsch meinerseits!
Diese Geschichte hat mit sehr gefallen. Dass ich mal ‚Horror’ gut fände ...!
Neben Deiner famosen Katzengeschichte ist das ein weiterer Knüller. Schreibst wie ein Weltmeister – das fließt und flutscht, das Lesen ist die reine Freude.
Und meine Hochachtung! Ich verschätze mich nicht, wenn ich unterstelle, dass Du wie ein Wilder daran herumgearbeitet hast? Spürbar steckt da sehr viel Arbeit drin – und es hat sich gelohnt. Tolle Sache.
Die Nähe zum Fall Dominici und anderen liegt auf der Hand, und Du hast die richtigen Worte eingesetzt, um die manchmal irrsinnige Nähe von Fiktion und Realität dem Leser zu vermitteln.
Da hast Du wirklich eine Supergeschichte vom Stapel gelassen!

José

 
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Hej The Incredible Holg,

ich dachte, ich lasse dich mal wissen, dass ich selbstverständlich deine Geschichte gelesen habe.
Dann kann ich aber nicht verhehlen, dass eben Horror nicht so geht bei mir und in Kombination mit Humor werde ich immun. Ich kriege das einfach nicht verknüpft.
Darf denn dadurch Vieles so unglaubwürdig sein? Lucys Verhalten ist nicht möglich außerhalb Hollywoods. Ich habe viel Empathie. Aber so handelt, fühlt und denkt kein Mädchen aus Mitteldeutschland (?) mit Eltern namens Heiner und Petra, der derartiges widerfährt. Nö. Also, wie kann ich als Normalleser diese Geschichte einordnen?
Ich liebe Lucy und leide mit ihr. Wegen der intoleranten Eltern und dafür, dass sie eben doch am Ende ihr Leben verliert. Doch sie wirkt wie fremdgesteuert, als hätte sie eine Fernsehcrew hinter sich und Wechselwäsche, oder -eltern.
Und eben weil ich das alles nicht anders sehen kann, macht es auch keinen Sinn, aufzuzeigen, worüber ich so herumgestolpert bin.
Ohne Horror wäre ich Lucy mit ihrer Jugend, ihrem Witz und scharfem Verstand sehr gerne gefolgt, hätte erleben mögen, sie vielleicht ihren Eltern ihre Art von Erholung und Urlaub nahegebracht hätte ... aber das ist eine andere Geschichte.

Papa. Monsieur Wiegand. Il est … perdu.“
Das erinnerte mich an Wilhelm Busch und ich musste sehr lachen, denn es geht ja bekanntlich weiter ... "Aber nein, noch leben sie."
Und von all deinen Vorlagen kenne ich nur "Hänsel & Gretel" und auch nur in der Originalversion, wenn du verstehst, was ich meine. :hmm:

Nichtsdestotrotz lese ich weiterhin alles, was du so niederschreiben wirst.

Lieber Gruß, Kanji

 
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Als der Mann die Gruppe am Tor erreicht hatte, drehte er die bewusstlose Petra mit einem Tritt auf den Rücken, holte weit aus und schlug ihr ohne Umschweife die Axt in die Brust.
:eek:

Vermutlich sollte man ein Liebhaber des Genres sein, darüber hinaus im besten Fall noch die einschlägigen filmischen Vorlagen kennen, um die Geschichte so richtig würdigen zu können, Holg, oder, wenn einem schon wie Fliege (oder mir) so Horrorkram am Arsch vorbeigeht, zumindest irgendeinen persönlichen Bezug zur Handlung finden.

Fliege schrieb:
mein letzter Cache ist mindestens fünf Jahre her, aber ich nahm deine Geschichte zum Anlass in guten, alten Zeiten zu schwelgen.
Und was Fliege das Geo-Caching war, war bei mir die Kreuzigung, die mich in guten, alten Zeiten schwelgen ließ. Sie weckte nämlich Erinnerungen an eine legendäre Episode aus der Familienhistorie, genauer gesagt aus dem Leben des älteren Bruders meiner Mutter.
Als der gerade mal zehn Jahre alt war, wurde er auf dem Heimweg von der Schule, einem einstündigen, einsamen Marsch durch den Wald hinauf zum elterlichen Bauernhof auf dem Kohlreithberg, von den berüchtigten Göppelbrüdern abgepasst und verschleppt, zwei vollkommen gestörten Halbwüchsigen, deren … nun ja, einigermaßen extravagantes Verhalten einer bizarren Mischung aus Bosheit, Niedertracht, sozialer Verwahrlosung und vollkommener Intelligenzbefreitheit entsprang. Tja, und deren kranke Hirne hatten den grandiosen Plan ausgebrütet, am Karfreitag den kleinen Krall Hansi zu kreuzigen wie weiland die Römer Jesus den Herren. Zu diesem Behufe hatten sie am Lengenbach aus Holzpfosten ein Kreuz gezimmert, Hämmer und Zimmermannsnägel und sogar eine Dornenkrone(!) vorbereitet und nur dem zufälligen Auftauchen des Höllererbauern samt seinem Ochsenziemer ist es zu verdanken, dass die Wahnsinnstat vereitelt wurde und mein Onkel Hans letztes Jahr seinen neunzigsten Geburtstag feiern konnte. (Die irren Göppel-Brüder wurden nach diesem Vorfall übrigens endgültig aus dem Verkehr gezogen. Man steckte sie in ein „Heim für schwer erziehbare Jugendliche“ oder wie immer man solche Einrichtungen damals zu nennen pflegte.)

Was ich damit sagen will, Holg:
Du nervst mich hier zum Glück nicht mit Zombies, Dämonen oder sonstigem paranormalen Krempel, sondern lässt das Grauen aus zutiefst menschlichen Abgründen kriechen, und für diese Art des quasi naturwissenschaftlich plausiblen Horrors bin ich durchaus empfänglich. Die Motive deiner verhaltensauffälligen Hinterwäldler bleiben zwar im Dunkeln und würden obendrein, auch wenn sie thematisiert würden, jedem normalen Menschen vermutlich das Hirn sträuben, aber zumindest vorstellbar sind sie. Also vorstellbar in dem Sinne, dass an Vorbildern für diese Irren im wirklichen Leben wahrlich kein Mangel herrscht.

So gesehen ist das - wenn auch nicht gerade ein hervorragender - so doch ein braver handwerklich solider Ausflug ins Horrorgenre, Holg. (Der mich ernsthaft darüber nachdenken lässt, meinem Onkel Hans eventuell ein literarisches Denkmal zu setzen. :D)


offshore

Und weil’s so gut ist und zum Thema „abartige Hinterwäldler“ passt: https://youtu.be/myhnAZFR1po

 

Lieber The Incredible Holg,

Es ist spannend, es ist flott erzählt, es ist ohne logische Fehler, soweit man bei Horrorgeschichten von Logik reden kann. Gruselig habe ich es nicht gefunden. Ich glaube, bei mir liegt es daran, dass der schnippische, maulende Habitus von Lucy eine unheimliche Stimmung nicht richtig aufkommen lässt. Sie mault ja über alles, selbst, als sie mitten im Horror steckt, fallen ihr noch ironische, beinahe herzlose Sentenzen ein. Über weite Strecken ist es eine Eltern-Kind- Geschichte.

Ich frage mich, wie es die Eltern geschafft haben, diese Siebzehnjährige zu diesem Familienunternehmen zu überreden, wo sie ihre Alten doch für kindisch hält. Denkbar wäre für mich, dass Lucy ebenfalls vom
Geocaching-Fieber angesteckt ist und erst im Verlauf der Unternehmung enttäuscht wird.

Früher nannten wir es Schnitzeljagd ... Und der größte Horror bestand darin, dass man zu guter Letzt vor einem Gasthaus stand, wo gerade Ruhetag war.

Herzliche Grüße
wieselmaus

 

Hallo ihr Lieben,

da fließen die Kommentare ja wie die Milch im Schlaraffenland, vielen Dank euch allen. Ich werde heute sicher nicht alle beantwortet kriegen, aber ich versuche es mal.



Hallo GoMusic,

Schlechte Vorbereitung für ein Geocaching. Maps ist ja mittlerweile auch ohne Internet nutzbar.
Sag's ruhig: schlechte Vorbereitung für eine Geocaching-Geschichte! Das hab ich tatsächlich nicht gewusst, weil ich Maps selber nicht so ausgiebig nutze.
Ich rede mich mal damit raus, dass Petra das auch nicht wusste oder es nie brauchte, weil in Deutschland ja sogar in den meisten Wäldern noch guter Empfang ist, oder dass sie vergessen hat, die Karte der Gegend aufs Pad zu ziehen oder dass das ja eh nur das Backup für das eigentlich viel bessere Garmin ist oder ... oder .. oder ... :D

hier darf ich dich gerne aus deiner Antwort zu meiner Story zitieren: Ich dachte, Heiner und ihr Vater wären unterschiedliche Personen
Mensch, GoMusic, so eine Retourkutsche hast du doch wohl nicht nötig, oder?
Aber ernsthaft: Ich hatte angenommen, das sei hier nicht so problematisch, weil es nämlich recht früh noch eine weitere Info gibt, die du nicht hervorgehoben hast:
OMFG! Geocaching mit meinen Alten in der französischen Pampa. Hol mich hier raus!
Damit hatte ich klarstellen wollen, dass die zuvor erwähnten Heiner und Petra die Eltern von Lucy sind, und danach sollte es übersichtlich genug sein.
Zu denken gibt mir allerdings, dass auch josefelipe in ebendieser Passage eine wichtige Info übersehen hat (siehe unten). Hat das was damit zu tun, dass das kursiv ist? Liest man da leichter drüber weg? :confused:
Die Spitznamen könnte ich vielleicht trotzdem abschaffen oder z.B. Debbie nur Debbie nennen.

Die kurze Erklärung, worum es sich beim Caching dreht, hast du ganz geschickt untergebracht, ohne den Lehrer raushängen zu lassen oder zu viel Infodump zu liefern.
Da fällt mir ein Stein vom Herzen, denn das fiel mir wieder mal enorm schwer! Ich sag nur: Basketball ...!

Ist das extra in der französischen Schreibweise geschrieben? Duden sagt ja apropos.
Seit wann sagt der denn so was Dummes? (Antwort: seit mindestens 1980, aus dem Jahr ist der älteste Duden, den ich parat habe.) Okay, ich werd's ändern.

Warum ist Lucy eigentlich nicht einfach im Auto geblieben, wo sie doch keinen Bock auf Schlamm und Gestrüpp hatte? Das habe ich mich die ganze Zeit über gefragt ...
Im Auto ist es ja noch langweiliger, aber in der Ferienwohnung hätte sie natürlich bleiben können. Aber ich denke mal, auf irgendeine Weise möchte sie ja auch versuchen, ein bisschen mitzumachen und Spaß zu haben. Oder sie findet es eigentlich nicht so schlimm und hat nur heute einen besonders schlechten Tag.

Hier habe ich nichts verstanden. Einen Stumpen, der kalt aussah?
Hatte das hier vor Augen.
Das, was du da gesehen hast, ist für mich eher ein Humpen. Ich meinte den Stumpen, der auch im Duden steht (Bedeutung 2). :teach:

Und was ist ein Altenteiler?
Das ist einer, der alte Leute zerteilt, z.B. mit einer Axt. Das soll ein Foreshadowing sein auf das, was danach kommt. :D
Quatsch beiseite: Ziehen alte Bauern bei euch in der Gegend nicht aufs Altenteil? Oder bist du ein Stadtkind?

Ich muss mal sehen, ob ich vielleicht auf beide Wörter verzichte, das kann man natürlich auch anders formulieren.

das mit in Ohnmacht fallen gefällt mir nicht so gut; zu oft gehört. Vielleicht könnte man das anders beschreiben
Okay, da finde ich bestimmt was. Deine Vorschläge gehen z.T. in eine Richtung, die Petras Wahrnehmung widerspiegelt, das wäre m.E. nicht ganz passend. Aber ich finde sicher eine andere Formulierung auch für die Außensicht. "Sank in sich zusammen" oder so geht immer.

Kann mir den Typen hier richtig gut vorstellen, hat man ja schon oft in Filmen gesehen.
Sehr schön, dann hat das Spielen mit Stereotypen an der Stelle funktioniert.

Hier habe ich die Verortung verloren. Lucy rannte aus der Scheune heraus zur Mauer, dann blockierte eine Frau en Weg, die zur Scheune ging …?
Okay, ich lege eine Karte bei. ;) In meiner Vorstellung musste sie zwischen Haus und Stall durch, nachdem sie auf der Rückseite die Scheune verlassen hatte, und die Frau kam ihr entgegen. Natürlich muss ich diese Vorstellung auch vernünftig an den Leser bringen.

Na ja, joggen ist glaube ich das falsche Wort.
Beim Joggen achtet man ja auf seine Atmung, den Puls, kontrolliert die Bewegungen der Arme und Beine etc.
Mein erster Gedanke war: Verdammt, GoMusic hat recht, Joggen ist viel zu kontrolliert. Aber vielleicht werde ich im Gegenteil noch hervorheben, dass Lucy mehr so die Sportlerin ist (ich erwähne das ja schon kurz, aber halbherzig). Das könnte ihr ja auch mental helfen, sich auf eine bekannte Routine zurückzuziehen und so die Panik zu unterdrücken.

Ich habe mir allerdings nach den ersten Komms schon fest vorgenommen, nichts Neues mehr in die Geschichte einzubauen, wenn ich nicht mindestens gleich viel an anderer Stelle streiche. Ich will es nicht noch länger machen.

Es war der Kuttenträger mit der Axt!
Habe ich mir doch gedacht, dass es weitergeht.
Ich konnte mir echt kein Happy-End vorstellen. Wie happy soll das auch sein, wenn ihre Eltern tot sind?

Eine nette, unterhaltsame Story. Hat mir gefallen, auch wenn sie sämtliche Klischees bedient. Sogar am Ende kommt noch eine weitere Caching-Gruppe und wird das gleiche Schicksal erleiden ...
Wer weiß? Vielleicht haben sich die Waldbauern auch zu viel vorgenommen, wenn sie plötzlich einer Gruppe junger kräftiger Männer gegenübersteht, die sich vielleicht mal nicht einzeln abschlachten lassen usw.? Wäre ja auch eine Pointe für die Fortsetzung, den Spieß mal umzudrehen ... :D

Sei`s drum. Trotzdem gut.
Danke für den netten Zeitvertreib.
Gerne! Hat mir selbst Spaß gemacht. Freut mich, wenn's gefällt!



Hallo josefelipe,

Die siebzehnjährige Lucy hat einen Freund, aber unterwirft sich dem Diktat ihrer Eltern, gefälligst mit Mama und Papa in Urlaub zu fahren? 2016? Aber hallo!
Dass Lucy so heißt, ist unweigerlich die Konsequenz auf die Namen Heiner und Petra Wiegand, mein Gott. Die mussten sich profilieren, da ist ein Zwang, den solche Namen verursachen.
Die Möchtegern-Späthippies sind nicht so cool, wie sie mal sein wollten, und was sie an Macken (und Rebellion und Coolness) mal hatten, haben sie abgelegt. Jetzt sind sie fast so spießig, wie es ihre eigenen Eltern waren (geht es nicht den meisten von uns so?), die ihnen die Namen Heiner und Petra verpasst haben. Auch Geocaching ist ja eigentlich eine spießige Angelegenheit, wieselmaus fühlt sich nicht umsonst an die gute alte Schnitzeljagd erinnert.
Was Lucy angeht, so haben die Eltern einfach kein gutes Gefühl dabei, sie drei Wochen allein zuhause zu lassen. Zu viele böse Jungs unterwegs, Lucy hatte ja auch schon einschlägige Begegnungen.

Diese Geschichte ist für meine Tochter, die in unserem diesjährigen Urlaub nicht so richtig viel Spaß hatte.
Ich wage nicht, mich zu räuspern.
Hihi ... unsere Tocher ist aber freiwillig mitgefahren, und wir haben auch viele andere Sachen gemacht außer Cachen. (Ich bin selbst kein Cacher, sondern genauso Opfer wie sie. Es ist der Rest der Familie, der spinnt.) Dass sie trotzdem momentan Schwierigkeiten mit dem Spaßhaben hat, ist auch den allgemeinen Pubertätswehen geschuldet.

Versteh ich nich. Wieso Burgund? Wäre sie lieber dahin gefahren? Dein „Quercey“ ist ersonnen, von Quercy ist wohl nicht die Rede.
(...)
Man befindet sich in Frankreich.
Schon ziemlich zu Beginn schreibt Lucy an Debbie: OMFG! Geocaching mit meinen Alten in der französischen Pampa. Hol mich hier raus! Lu. Wie oben schon angemerkt, hat auch GoMusic in dieser Passage etwas überlesen. Vielleicht weil anderer Leute WhatsApp-Nachrichten unter das Fernmeldegeheimnis fallen?
Burgund ist die Gegend, in der sie Urlaub machen, deshalb schreibt Lucy eine sarkastische Postkarte von dort.
Und Quercey ist in der Tat fiktiv (extra nachgeschlagen), ein Amalgam der realen Namen Cercey und Quercy, die meines Wissens nichts weiter gemein haben, als dass sie beide in Frankreich liegen und auch so klingen.

Den zweiten Satz finde ich unglücklich. Vielleicht ist er gar nicht nötig?
Ich habe in diesem Text wieder zu viel erklärt, das haben mir gleich die ersten Komms klargemacht. Ich werde auf jeden Fall noch mal mit dem Rotstift durchgehen. Der erwischt dann vielleicht auch das nachfolgend von dir markierte Ausrufezeichen.

Würde sie so soft sagen: ’Sterbt doch einfach, ...?’
Ist das soft, jemanden zum Ableben aufzufordern?

Der Stumpen schien der Altenteiler zu sein.
Der Satz wird noch umgearbeitet. Ein anderer Leser, den wir hier mal aus Gründen der Diskretion nicht namentlich nennen wollen, hatte ohnehin mit beiden Wörtern Probleme. :D

Für meinen Geschmack großartig geschrieben, mit trockenem Humor
(...)
Diese Geschichte hat mit sehr gefallen. Dass ich mal ‚Horror’ gut fände ...!
Neben Deiner famosen Katzengeschichte ist das ein weiterer Knüller. Schreibst wie ein Weltmeister – das fließt und flutscht, das Lesen ist die reine Freude.
Vielen herzlichen Dank, das geht runter wie ein guter Burgunder! Ich bin froh, dass du mir keine Weinbergschnecken geschrieben hast.

Ich verschätze mich nicht, wenn ich unterstelle, dass Du wie ein Wilder daran herumgearbeitet hast? Spürbar steckt da sehr viel Arbeit drin
Die erste Fassung habe ich an zwei halben Tagen runtergeschrieben; die Idee war mir tatsächlich bei einer Cachingtour gekommen, auf der die Botanik nach und nach immer unwirtlicher wurde ... Aber in den folgenden Wochen ging es dann wie üblich in die steinigen Niederungen der Überarbeitung.

Die Nähe zum Fall Dominici und anderen liegt auf der Hand, und Du hast die richtigen Worte eingesetzt, um die manchmal irrsinnige Nähe von Fiktion und Realität dem Leser zu vermitteln.
Ich hatte nie im Sinn, hier realitätsnah zu schreiben, und bin eher erschrocken, dass ich tatsächlich reale Ereignisse tangiere (siehe auch den Komm von ernst offshore). :eek:
Die Affäre Dominici kenne ich als Filmtitel (Jean Gabin), das musste ich erst mal nachschlagen. Nein, so etwas war nicht mein Vorbild. Leider gibt es ja keine noch so kranke Fantasie, die nicht irgendjemand mal in die Tat umsetzt.



Vielen lieben Dank euch beiden! Die angekündigten Änderungen folgen demnächst; dafür und für die weiteren Komms werde ich voraussichtlich am Donnerstag kaum Zeit haben, aber ab Freitag lege ich mich wieder ins Zeug.

... wird fortgesetzt!

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Holg,

habe mich sehr über deine Antwort amüsiert. :)

Mensch, „kalter Stumpen“, jetzt hab ich`s endlich. Als Nichtraucher hatte ich das gar nicht auf dem Schirm. Aber gib zu, mit nem „kalten Humpen“ in der Hand hätte das doch auch toll ausgesehen, wie der „Altenteiler“ da sitzt.:thumbsup:

Deine erste Erklärung zu Altenteiler gefällt mir gut.
Diesen (ich fragte mich zunächst umgangssprachlichen/regionalen/spaßigen?) Begriff kannte ich nicht, hielt ich es doch für eine Person, die ins Altenteil abgeschoben wurde. Aber Wikipedia sagt ja „Bauer im Ausgedinge, nach Übergabe des Anwesens an den Sohn; Nutznießer des Altenteils.“ So so, wieder was dazu gelernt.
Das mit dem eigentlich ins Altenteil abgeschobenen Alten hätte mir besser gefallen. :lol:
Wenn man sich nach diesem Muster seinen Werdegang anschaut: Altenteil -> Altenteiler; Arbeit -> Arbeiter; Schule -> Schüler; Kindergarten -> Kindergärtner, hust, hust ..

Ziehen alte Bauern bei euch in der Gegend nicht aufs Altenteil? Oder bist du ein Stadtkind?
Ja, Stadtkind. Habe nur mal knapp zwei Jahre auf dem platten Land gewohnt, mich aber aus dem Dorfleben herausgehalten und in der Großstadt gearbeitet ...

Wer weiß? Vielleicht haben sich die Waldbauern auch zu viel vorgenommen, wenn sie plötzlich einer Gruppe junger kräftiger Männer gegenübersteht, die sich vielleicht mal nicht einzeln abschlachten lassen usw.? Wäre ja auch eine Pointe für die Fortsetzung, den Spieß mal umzudrehen ...
Gerne. Wann ist die Story fertig? :D

Schönen Tag noch und liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo The Incredible Holg

da fließen die Kommentare ja wie die Milch im Schlaraffenland,
warum auch nicht, ist schließlich eine amüsante Geschichte, die ich mit Vergnügen gelesen habe.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, soll die Geschichte deiner Tochter als Abschreckung dienen und vor PokemonGo warnen oder dergleichen... könnte klappen, Auftrag erfüllt...
Was ich mir allerdings wünschen würde, wenn ich die Geschichte ohne irgendeinen Hintergrund lese, ist ein Stück mehr Originalität und deutlich mehr humoristische Anteile. Du stückelst das Geschehen ja sozusagen aus einer Reihe von Horror-Filmen zusammen, deren Namen ich mir nicht merken kann, weil sie auf mich in der Regel nicht besonders bedrohlich wirken und meistens demselben Schema folgen. Richtig gut fände ich es, wenn du alles einfach etwas übertriebener darstellen würdest (heißt das Splatter im Fachjargon)... Ich denke, du weißt schon wie ich das meine... das wäre dann frischer. lustiger und noch ein ganzes Stück unterhaltsamer...
(Von Lem brauchen wir hier ja zum Glück gar nicht reden:)

Bisschen was zum Text:

Wenn ihre Eltern nur nicht so debil grinsen würden, als ob es das Größte wäre, sich mit bloßen Händen durch den Dschungel schlagen zu dürfen!
debil klingt zwar gut, passt aber nicht unbedingt in die Gedankenwelt ihrer Altersgruppe

zwischen Dornen, Spinnen und Brennnesseln herumzukriechen, um kleine Plastikdöschen zu finden, die gleichgesinnte Deppen dort versteckt hatten.
:D:thumbsup:

Pas de mer. Pas de montagne. Bienvenue en Bourgogne. Dafür hatte sogar ihr Schulfranzösisch ausgereicht: Kein Meer. Keine Berge. Willkommen in Burgund.
ich hätte entweder nur deutsch oder nur französisch geschrieben, die Übersetzung zu liefern ist irgendwie too much...

Ein paar der einschlägigen Streifen, die sie gesehen hatte, gingen ihr durch den Kopf. Scream. Blair Witch Project. Texas Chainsaw Massacre. Ein Insekt streifte ihren Nacken und sie fuhr zusammen. Sehr klug von dir, jetzt solche Gedanken zu wälzen!
mm, da erklärst du dein Vorhaben durch Nennung der Filme, einer reichte auch... der zweite Satz ist super, um einen Bezug herzustellen...

„Dein Vater und ich haben auch unsere Probleme, weißt du?“
krasser Übergang, zu unvermittelt, könnte man meinen, es wird jetzt zur Psychstudie...

Sie dachte flüchtig an das Johannisbeergelee, das sie zum Frühstück gegessen hatte, und übergab sich ohne Vorwarnung.
super, wie du die Assoziationskette aufbaust...

Als der Mann die Gruppe am Tor erreicht hatte, drehte er die bewusstlose Petra mit einem Tritt auf den Rücken, holte weit aus und schlug ihr ohne Umschweife die Axt in die Brust.
ina ja... hier wäre so eine Stelle, die man ausbauen könnte, richtig übertreiben könnte...

Sie ließ die Träger von ihren Schultern gleiten und sprintete los. Im Vorbeirennen schnappte sie Heiners Autoschlüssel vom Altartisch. An der Tür angekommen, stieß sie einen Fluch aus und wandte sich noch einmal um. Sie lief die drei Schritte zurück zum Tisch und griff auch noch nach dem GPS-Gerät, auf dem ihr Vater den Standort des Wagens gespeichert hatte.
mm, Mädchen in Panik, denkt aber an Autoschlüssel und GPS und bleibt obercool... ?

In Sport hatte sie schon immer bessere Noten gehabt als in Sprachen oder Geografie.
was ist mit Mathe?:)

Der Alte schüttelte drohend die Faust und ließ eine Schimpftirade los, deren Wortlaut sie nicht interessierte.
braucht man eigentlich nicht...

Hoffe du kannst was mit anfangen :)
viele Grüße
Isegrims

 

Yo Grüner!!!

Danke für das literarische Popcorn-Kino! War alles drin, was der passionierte Horror-Konsument und Splatter'n'Slasher-Junkie so kennt und liebt.

Nervige und angenervte Teenie-Göre? Check!
Redneck-Killer in der Pampa? Check!
Pseudo-Rettung, die gar keine ist? Check!
Ende, das zugleich wieder der Anfang ist? Uuuuund - Check!

Hat mir Spaß gemacht, auch wenn man so ziemlich alles schon auf drei Kilometer hat kommen sehen!;) Allenfalls etwas überrascht hat es mich, als die Mutter platt gemacht wurde - daß du sie so kaltschnäuzig abserviert hast, hat doch glatt mein altes Eisenherz erwärmt!!!:D
Ansonsten war dein "Hills have eyes"-"Wickerman"-"Frontiers"-Verschnitt eigentlich ganz amüsant! Was soll ich sagen? Tja, wohl nicht viel außer vielleicht ein: "Gut gemacht,Grüner!"

Aber sag mal - du hast diese Geschichte allen Ernstes für deine Tochter geschrieben?! Wow, da sollte sich die Kleine aber schon so ihre Gedanken machen, wenn der Herr Papa in einer Horrorstory die ganze Familie nebst Tochter (sic!) mit ner Axt wegmoshen lässt!!:D Yeah - höre mein dreckiges Lachen!!!

Grüße von einem rundum lese-befriedigten EISENMANN - Hach, man kann mich ja sooo leicht zufriedenstellen!!;)

P.S.: Aber what the fu*%&§$ ist denn bitte ein "Altenteiler"??? Diesen Begriff für ne Zigarre hab ich ja noch nie gehört! Klingt jedenfalls irgendwie doof, das Wort! Ha - hab ich ja doch was zum Meckern gefunden! Ein Glück, der Abend ist gerettetetet!!:)

 

So, da bin ich wieder!

War ein Tag aus der Hölle gestern. Aber damit sind wir ja genau beim Thema ...
(ist das eine geniale Überleitung, oder was? :D)



Liebe Kanji,

Mensch, das tut mir ja nun doch leid (auch wenn es zehnmal nicht meine Schuld oder Verantwortung ist), dass ich hier das zweite Mal hintereinander eine Geschichte auftische, die gar nicht so dein Ding ist und durch die du dich trotzdem tapfer durchkämpfst.

Dann kann ich aber nicht verhehlen, dass eben Horror nicht so geht bei mir und in Kombination mit Humor werde ich immun. Ich kriege das einfach nicht verknüpft.
Komisch, das ist bei mir ziemlich genau andersrum. Mir solche grauenhaften Dinge ernsthaft auszumalen, wäre ja kaum auszuhalten. Das klappt bei mir eigentlich nur mit Humor. Dass das im wirklichen Leben nicht zusammenpassen würde, ist ja gerade der Bruch, der es überhaupt erträglich macht. (Deswegen spricht man ja auch von comic relief.)

Darf denn dadurch Vieles so unglaubwürdig sein? Lucys Verhalten ist nicht möglich außerhalb Hollywoods. Ich habe viel Empathie. Aber so handelt, fühlt und denkt kein Mädchen aus Mitteldeutschland (?) mit Eltern namens Heiner und Petra, der derartiges widerfährt. (...) sie wirkt wie fremdgesteuert, als hätte sie eine Fernsehcrew hinter sich und Wechselwäsche, oder -eltern.
Ich sehe das beim Horror ein bisschen wie in der Science Fiction und Fantasy: Das Ganze darf (muss) natürlich von unserer Realität abweichen, muss aber in sich einigermaßen schlüssig sein. Und zumindest auf der physikalischen Ebene sollte hier alles passen.

Du hast natürlich Recht, auch die Charaktere müssen hinreichend glaubhaft sein. Ein Mädchen, das vor Schreck erstarrt und sich genauso abschlachten lässt wie die Eltern, hätte mir natürlich vom erzählerischen Standpunkt wenig genützt, also habe ich versucht, möglichst plausibel zu machen, warum Lucy es schafft, hier die Nerven zu behalten: weil sie es schon aus dem Alltag gewohnt ist, in Stresssituationen die Initiative zu übernehmen (wenn die Mutter es nicht kann), und indem sie ihre Wut nutzt, um sich vom Schmerz abzulenken. Ich kann nur hoffen, dass das dem Leser reicht. Ich hätte natürlich einen Background aufbauen können, in dem Lucy durch irgendwelche traumatischen Erlebnisse in ihrem bisherigen Leben besonders abgehärtet ist oder so, aber das schien mir dann doch too much. Im Notfall muss ich mich wieder auf die Mechanismen des Genres zurückziehen und sagen: Is so! (Und wir wissen ja, das ist die Abkürzung für: Ich schrei sonst! ;))

Wie kommst du übrigens auf Mitteldeutschland? Ich hatte keine bestimmte Region im Sinn. Sind es die Namen?

Ich liebe Lucy und leide mit ihr. (...) Ohne Horror wäre ich Lucy mit ihrer Jugend, ihrem Witz und scharfem Verstand sehr gerne gefolgt, hätte erleben mögen, sie vielleicht ihren Eltern ihre Art von Erholung und Urlaub nahegebracht hätte ... aber das ist eine andere Geschichte.
Ja, das wäre es. Und leider werden wir diese Geschichte niemals erleben, weil Lucy eben ... nun ja ... Aber ich empfinde es trotzdem als Erfolg, dass Lucy als Charakter so gut bei dir angekommen ist (abgesehen von dem Obigen).

Das erinnerte mich an Wilhelm Busch und ich musste sehr lachen, denn es geht ja bekanntlich weiter ... "Aber nein, noch leben sie."
Oje, das ist aber lange her, dass ich Busch gelesen habe. Den hatte ich nun wirklich nicht (bewusst) im Sinn. Ist aber sehr passend, denn da heißt es ja am Ende auch:
Als man dies im Dorf erfuhr,
War von Trauer keine Spur.
:D
Und wenn es irgendwann den Autor dieses Machwerks hier erwischt, wird es heißen:
Selbst der gute Onkel Fritze
Sprach: »Das kommt von dumme Witze!«
:eek:

Und von all deinen Vorlagen kenne ich nur "Hänsel & Gretel" und auch nur in der Originalversion
Die meinte ich hier sogar. Es gibt zwar auch den sehr coolen Film Hänsel und Gretel - Hexenjäger, aber hier dachte ich (bzw. Lucy) tatsächlich an Grimm.

Nichtsdestotrotz lese ich weiterhin alles, was du so niederschreiben wirst.
Du Ärmste! ;) Aber es wird bestimmt auch bald wieder etwas dabei sein, was eher dein Geschmack ist.



Lieber ernst offshore,

dein Komm macht mich ja einigermaßen betroffen:

Und was Fliege das Geo-Caching war, war bei mir die Kreuzigung, die mich in guten, alten Zeiten schwelgen ließ. Sie weckte nämlich Erinnerungen an eine legendäre Episode aus der Familienhistorie, genauer gesagt aus dem Leben des älteren Bruders meiner Mutter.
Das ist ja so ein bisschen mein persönlicher Alptraum als Autor, dass ich fröhlich lachend eine Splattergeschichte zum Besten gebe, die sich dann aber für einen der Leser genau so zugetragen hat. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass es für deinen Onkel gut ausgegangen ist (hoffentlich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch) und dass du so locker damit umgehen kannst, so etwas Krankhaftes hier zu lesen. Ich bin nicht sicher, ob ich das an deiner Stelle tatsächlich sogar positiv bewerten würde.

Du nervst mich hier zum Glück nicht mit Zombies, Dämonen oder sonstigem paranormalen Krempel, sondern lässt das Grauen aus zutiefst menschlichen Abgründen kriechen, und für diese Art des quasi naturwissenschaftlich plausiblen Horrors bin ich durchaus empfänglich.
Da habe ich ja Glück. Ist nicht so, als ob ich nicht auch eine Geistergeschichte hätte verzapfen können ... :D

Die Motive deiner verhaltensauffälligen Hinterwäldler bleiben zwar im Dunkeln und würden obendrein, auch wenn sie thematisiert würden, jedem normalen Menschen vermutlich das Hirn sträuben, aber zumindest vorstellbar sind sie. Also vorstellbar in dem Sinne, dass an Vorbildern für diese Irren im wirklichen Leben wahrlich kein Mangel herrscht.
Ich habe irgendwann mal das Buch gelesen, in dem Thomas Harris die Kindheit von Hannibal Lecter schildert. Hat für mich nicht wirklich funktioniert, das Monster auf diese Weise erklären zu wollen, zumal es damit auch weitgehend entzaubert wird. Außerdem hat Harris das letztlich auch damit erklärt, dass der kleine Hannibal vergleichbare Dinge aus der Hand anderer Monster erlebt hat, und warum diese so waren, blieb wiederum im Dunkeln. Ich finde, manche Dinge sollte man nicht erklären müssen, und eine Bestie sollte man auch einfach hassen (und sich vor ihr fürchten) dürfen.

Und ja, Irre gibt's im wirklichen Leben genug, aber wem sage ich das.

So gesehen ist das - wenn auch nicht gerade ein hervorragender - so doch ein braver handwerklich solider Ausflug ins Horrorgenre, Holg.
Reicht mir völlig als Urteil für diese Geschichte. :D

Der mich ernsthaft darüber nachdenken lässt, meinem Onkel Hans eventuell ein literarisches Denkmal zu setzen.)
Ohne Quatsch: Daraus kann man bestimmt was machen.

Und weil’s so gut ist und zum Thema „abartige Hinterwäldler“ passt: https://youtu.be/myhnAZFR1po
Da hatte ich jetzt irgendwie eine Rede von Donald Trump erwartet, aber das war auch gut. Rednecks ... :rolleyes:
Das war übrigens eine der wenigen absichtlichen Abweichungen vom Genrestandard (neben dem Geocaching-Bezug): Ich habe die Story von den Südstaaten oder dem Outback nach Europa verlegt, damit es sich näher anfühlt.



Vielen Dank euch beiden für diese sehr gegensätzlichen Kommentare!

... wird fortgesetzt!

Grüße vom Holg ...

 

Und auf in die nächste Runde!



Liebe wieselmaus,

Es ist spannend, es ist flott erzählt, es ist ohne logische Fehler, soweit man bei Horrorgeschichten von Logik reden kann.
Das ist ja schon mal gut.

Gruselig habe ich es nicht gefunden. Ich glaube, bei mir liegt es daran, dass der schnippische, maulende Habitus von Lucy eine unheimliche Stimmung nicht richtig aufkommen lässt. Sie mault ja über alles, selbst, als sie mitten im Horror steckt, fallen ihr noch ironische, beinahe herzlose Sentenzen ein.
Es gibt ja verschiedene Arten von Horror. Dies ist wohl eher die Splatter-Kategorie, in der man auf leisen, charakterbasierten Grusel verzichtet zugunsten von oberflächlichen Elementen wie Blut, Gedärmen und ein paar Schockeffekten. Da sind z.B. Novaks "Fleißige Hände" von ganz anderer Art.

Diese Art Brachial-Horror kann ich persönlich - wie schon mehrfach erwähnt - eigentlich nur mit Humor gepaart leiden, und das spiegelt sich natürlich auch in der Geschichte. Der ironische Bruch ist dann Absicht, und ich habe das natürlich auch in die Person von Lucy einfließen lassen, die nun mal mein Beobachter ist. Herzlos sollte sie allerdings nicht erscheinen, allenfalls etwas überschießend in ihrer Wut, mit der sie sich am Leben hält. (Na ja, eine Weile jedenfalls ... ;)) Das erklärt hoffentlich solche Passagen wie "ihre Mutter, die sich der ganzen Scheiße durch Ohnmacht und Tod entzogen hatte". Sie fühlt sich halt im Stich gelassen, so geht es ja z.B. auch Waisenkindern oft. (Wenn ich es recht bedenke, ist Lucy ja in dem fraglichen Moment auch gerade von der Halb- zur Vollwaise geworden.)

Über weite Strecken ist es eine Eltern-Kind- Geschichte.
Ich frage mich, wie es die Eltern geschafft haben, diese Siebzehnjährige zu diesem Familienunternehmen zu überreden, wo sie ihre Alten doch für kindisch hält. Denkbar wäre für mich, dass Lucy ebenfalls vom
Geocaching-Fieber angesteckt ist und erst im Verlauf der Unternehmung enttäuscht wird.
Nach meiner Erfahrung sind Teenager in einer bestimmten Phase (das genaue Alter variiert) ziemlich hin- und hergerissen zwischen der Abnabelung vom Elternhaus und dem Wunsch, doch weiterhin die vertraute Familie um sich zu haben. Lucy geht es auch so. Einerseits wäre sie lieber mit Steffen am Baggersee, andererseits möchte sie auch nicht alleine in einer französischen Ferienwohnung hocken, wenn sie schon mal dort ist. Und auch wenn man als Pubertierende(r) manchmal von seinen Altvorderen ziemlich angenervt ist, hat man sie ja irgendwie doch lieb, meistens jedenfalls. Vielleicht ist Cachen ja auch nicht das Einzige, was die Eltern mit ihr unternehmen - sie könnten ja nach erfolgreichem Fund wenigstens zusammen ein Eis essen gehen.

Früher nannten wir es Schnitzeljagd ... Und der größte Horror bestand darin, dass man zu guter Letzt vor einem Gasthaus stand, wo gerade Ruhetag war.
Kreisch! :eek: Ruhetag!?!
Ich glaube, Ruhetag wäre auch ein toller Titel für eine Horrorgeschichte. :lol:

Und du hast Recht, Geocaching ist im Grunde alter Wein in neuen Schläuchen, einfach nur ein bisschen auf den modernen Geschmack zugeschnitten. Und das Internet bietet natürlich die spannende Möglichkeit, auf der ganzen Welt nach Verstecken zu suchen. Man glaubt nicht, wen man so alles an einem Cache treffen kann.



Hallo noch mal, GoMusic,

Mensch, „kalter Stumpen“, jetzt hab ich`s endlich. Als Nichtraucher hatte ich das gar nicht auf dem Schirm.
Wenn ich ehrlich bin, wäre mir das Wort vermutlich auch nicht eingefallen, wenn Peeperkorn es nicht vor einiger Zeit in seiner Fleischvögel-Geschichte verwendet hätte. Ist nicht Teil meines Alltagsvokabulars.

Aber gib zu, mit nem „kalten Humpen“ in der Hand hätte das doch auch toll ausgesehen, wie der „Altenteiler“ da sitzt.
Klar. Aber noch lieber sitze ich natürlich selbst mit einem kalten Humpen vor einer Geschichte. :anstoss:

Zum Altenteiler habe ich übrigens selbst bei der Gelegenheit noch eine Menge gelernt. Ich hatte immer gedacht, das Altenteil wäre einfach nur das Stübchen oder die Einliegerwohnung, wo die Alten ihren Lebensabend verbringen, nachdem sie den Hof an ihre Kinder abgegeben haben. Aber Wikipedia hat mir verraten, dass da sehr spezielle rechtliche Vereinbarungen dranhängen können. Ich hatte zumindest vorher noch nie von einem Leibgedingsvertrag nach Art. 96 EGBGB gehört ...

Wäre ja auch eine Pointe für die Fortsetzung, den Spieß mal umzudrehen ...
Gerne. Wann ist die Story fertig?
Gleich nach der Ruhetag-Geschichte, die ich noch für wieselmaus schreiben muss ... ;)



Hallo Isegrims,

eine amüsante Geschichte, die ich mit Vergnügen gelesen habe
Das freut mich!

Wenn ich dich richtig verstanden habe, soll die Geschichte deiner Tochter als Abschreckung dienen und vor PokemonGo warnen oder dergleichen... könnte klappen, Auftrag erfüllt...
Hihihi ... nee ... Das soll nur sagen, dass ein Urlaub mit ihren Eltern (und mit Geocaching) nicht so schlimm ist, wie er ihr verkommt, weil es ja noch viel schlimmer sein könnte, nämlich so wie bei Lucy.

Was ich mir allerdings wünschen würde, wenn ich die Geschichte ohne irgendeinen Hintergrund lese, ist ein Stück mehr Originalität und deutlich mehr humoristische Anteile. Du stückelst das Geschehen ja sozusagen aus einer Reihe von Horror-Filmen zusammen, deren Namen ich mir nicht merken kann, weil sie auf mich in der Regel nicht besonders bedrohlich wirken und meistens demselben Schema folgen. Richtig gut fände ich es, wenn du alles einfach etwas übertriebener darstellen würdest
Darüber denke ich jetzt schon seit ein paar Tagen nach, gerade auf Anregung deines und einiger anderer Kommentare. Ich habe den Verdacht, dass ich da ein bisschen halbherzig war, einerseits das Genre etwas auf die Schippe nehmen wollte, andererseits aber doch sehr darin verhaftet geblieben bin.

Da geht vermutlich ein bisschen mehr, aber was ich nicht wollte (und auch weiterhin nicht will), ist eine totale Farce, so nach Art von Scary Movie 1 - n. Also kein Slapstick, bei dem der Mörder in seine eigene Axt fällt oder so. Das Schwierige dabei ist, dass es dazu schon so geniale Vorbilder gibt, ich hatte neulich schon Scream und Cabin in the Woods genannt. Die erfüllen alle Genre-Erwartungen und machen sich gleichzeitig darüber lustig. Andererseits: Geniale Vorbilder gibt es natürlich auch für den "normalen" Horror (inkl. Splatter), also kann das kein Argument sein. Ich werde mal schauen, was ich da reißen kann, eine Überarbeitung steht auf jeden Fall an.

(Von Lem brauchen wir hier ja zum Glück gar nicht reden
Da bin ich ja noch mal davongekommen. Hätte ja sein können, du haust mir diesmal Stephen King um die Ohren ... ;)

debil klingt zwar gut, passt aber nicht unbedingt in die Gedankenwelt ihrer Altersgruppe
Nicht? Hm, ich denke noch mal darüber nach.

ich hätte entweder nur deutsch oder nur französisch geschrieben, die Übersetzung zu liefern ist irgendwie too much...
So richtig glücklich bin ich damit selbst nicht. Aber nur Deutsch ist irgendwie witzlos, es geht ja darum, dass das tatsächlich sogar die französischen Ansichtskartenschreiber so sehen (das ist übrigens authentisch). Und Französisch allein lässt vermutlich alle ratlos zurück, die die Sprache nicht sprechen.
Das fand ich überhaupt knifflig, den richtigen Anteil an französischen Brocken samt partiellen Übersetzungen zu finden. Die Leute da reden nun mal kein Deutsch, bei den Lesern kann ich nicht einfach Französisch voraussetzen, und vollständige Übersetzungen sind genauso doof wie völlige "Sprachlosigkeit". Aber da das noch keiner angemerkt hat und auch du nur diese eine Stelle monierst, scheint das ja im Wesentlichen gepasst zu haben.

mm, da erklärst du dein Vorhaben durch Nennung der Filme, einer reichte auch
Die Idee war, dass Lucy da eine kleine Flut von Bildern im Kopf hat. Gucke ich mir im Zuge der Überarbeitung noch mal genauer an.

„Dein Vater und ich haben auch unsere Probleme, weißt du?“
krasser Übergang, zu unvermittelt, könnte man meinen, es wird jetzt zur Psychstudie...
Das hat gute Chancen wegzufallen. Ursprünglich wollte ich daraus ein bisschen mehr machen, aber die Geschichte wurde lang und länger. Die einzige Funktion, die das momentan erfüllt, ist als Anknüpfungspunkt für Lucys ersten Anflug von Ärger - weil die Wut für sie später zur Überlebensstrategie wird. Aber das kann ich auch anders aufhängen.

super, wie du die Assoziationskette aufbaust...
:D Das mit dem Gelee fand ich irgendwie gut ...

na ja... hier wäre so eine Stelle, die man ausbauen könnte, richtig übertreiben könnte...
Gerade diese Stelle wollte ich bewusst lakonisch halten. So als ob es für den Typen das Natürlichste der Welt wäre, anderen Leute eine Axt in die Brust zu kloppen. Wie Holzhacken ungefähr.

mm, Mädchen in Panik, denkt aber an Autoschlüssel und GPS und bleibt obercool... ?
Die Wut hilft ihr, klar zu denken. War jedenfalls meine Intention. Immerhin hätte sie das GPS auch fast vergessen.

was ist mit Mathe?
Mathe ist ja in der Geschichte nie gefragt, im Gegensatz zu Französisch und Geographie.
Aber wenn du schon fragst: 3+ ;)

deren Wortlaut sie nicht interessierte.
braucht man eigentlich nicht...
Hast Recht, das wird rausfliegen.

Hoffe du kannst was mit anfangen
Aber immer doch!



Viele lieben Dank euch dreien!

... wird noch mal fortgesetzt ...

Grüße vom Holg ...

 

Hey Eiserner!

Danke für das literarische Popcorn-Kino! War alles drin, was der passionierte Horror-Konsument und Splatter'n'Slasher-Junkie so kennt und liebt.

Na, endlich mal einer aus der Zielgruppe! Der nicht sagt: na ja, Horror ist ja nicht so mein Ding ...
(Ihr wisst doch hoffentlich alle, dass ich nur scherze, oder ...? ;) Mir sind alle eure Kommentare wichtig!)

Nervige und angenervte Teenie-Göre? Check!
Redneck-Killer in der Pampa? Check!
Pseudo-Rettung, die gar keine ist? Check!
Ende, das zugleich wieder der Anfang ist? Uuuuund - Check!
Ich musste ja die Fortsetzung vorbereiten ... (Check!)

Hat mir Spaß gemacht, auch wenn man so ziemlich alles schon auf drei Kilometer hat kommen sehen!
Ja, klar, die Versatzstücke habe ich natürlich absichtlich so benutzt, das ist alles mehr als ein bisschen augenzwinkernd gemeint.

Wenn ich darüber nachdenke, erinnert mich das an eine Geschichte, die es hier im Forum mal gab und die ähnlich gelagert war. Da hat ein Typ in der Straßenbahn Leute mit 'nem Hammer malträtiert ... :lol:

Allenfalls etwas überrascht hat es mich, als die Mutter platt gemacht wurde - daß du sie so kaltschnäuzig abserviert hast, hat doch glatt mein altes Eisenherz erwärmt!!!
Yesss! Das hatte ich eben Isegrims erklärt, dass das bewusst beiläufig passieren sollte. Schön, dass es funktioniert hat!

Ansonsten war dein "Hills have eyes"-"Wickerman"-"Frontiers"-Verschnitt eigentlich ganz amüsant! Was soll ich sagen? Tja, wohl nicht viel außer vielleicht ein: "Gut gemacht,Grüner!"
Danke, danke! :)

Aber sag mal - du hast diese Geschichte allen Ernstes für deine Tochter geschrieben?! Wow, da sollte sich die Kleine aber schon so ihre Gedanken machen, wenn der Herr Papa in einer Horrorstory die ganze Familie nebst Tochter (sic!) mit ner Axt wegmoshen lässt!! Yeah - höre mein dreckiges Lachen!!!
Hihihi ... Also, ich habe tatsächlich meine Tochter im Sinn gehabt, als ich das schrieb, aber die liest mein Geschreibsel nicht wirklich. Ist vielleicht auch besser so. Wir hatten halt im Urlaub auch einen gewissen Anteil "Geocaching in der französischen Pampa", verbunden mit einer entsprechenden Begeisterungsdelle bei den Nicht-Cachern. (Das schließt übrigens mich selbst ein. Ich bin nicht Heiner.) Und als wir uns wieder mal an so einem See entlangschleppten, mitgeschleift vom schnitzeljagdsüchtigen Rest der Familie, und der Cache nicht zu finden war und es langsam dunkel wurde und uns die Gegend ziemlich einsam vorkam ... da kam mir halt die Idee zu so einer Geschichte, bei der sich Serienmörder ihr Frischfleisch per Geocache ins Haus bestellen. Zwei Tage später war die Rohfassung fertig.

Grüße von einem rundum lese-befriedigten EISENMANN - Hach, man kann mich ja sooo leicht zufriedenstellen!!
Danke ... vielen Dank ... Sie sind ein wunderbares Publikum ... :huldig: :lol:

Aber what the fu*%&§$ ist denn bitte ein "Altenteiler"??? Diesen Begriff für ne Zigarre hab ich ja noch nie gehört! Klingt jedenfalls irgendwie doof, das Wort!
Ihr armen Stadtkinder ... ich hatte das schon GoMusic erklären müssen. Guckstu Wikipedia.
Interessant ist allerdings, dass auch du das (genau wie ... blätter, blätter ... josefelipe) auf den Stumpen statt auf den Mann bezogen hast. Da war meine Satzkonstruktion suboptimal. Kommt auf die Überarbeitungsliste.

Vielen Dank fürs Vorbeischauen! :thumbsup:



Puh, ich hab's geschafft - alle Komms aufgeholt! Da ist eine Menge Gedankenfutter drin, von dem ich mich ernähren werde, wenn ich mich in den nächsten Tagen an die Überarbeitung mache.

Noch mal einen gesammelten Dank an alle!

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Holg,

die Idee, eine Serie über tödliche Hobbys zu schreiben gefällt mir total gut. Da kann ich mir viele abgedrehte Sachen vorstellen. Die erste Folge finde ich allerdings ... ein bisschen sehr konventionell. Handwerklich ist die Geschichte sehr gut, liest sich schön schnell weg und die Figuren konnte ich mir richtig gut vorstellen. Geocaching als Aufhänger fand ich auch gut, weil die Idee, das für eine Falle zu benutzen, gar nicht so unplausibel ist. :)

Aber es bleibt halt eine Geschichte über mordende Hinterwäldler-Psychopathen, und die bieten irgendwie keinen wirklich großen Spielraum für Originalität. Darum war es spätestens ab der Stelle, wo Lucy und ihre Mutter auf den alten Mann treffen, für mich ziemlich vorhersehbar. Natürlich war das Dorf nicht die Rettung ... das hätte Lucy bei ihren einschlägigen Filmkenntnissen eigentlich ahnen können :p

Unterhalten hat es mich trotzdem, weil Lucy als Protagonistin gut funktioniert. Ich hätte es ihr wirklich gegönnt, wenn sie dem Kult entkommen wäre.

Bei den Szenen am Anfang mit ihren Eltern wirkt sie auf mich gefühlt jünger als siebzehn - so vierzehn, fünfzehn hätte ich geschätzt. Aber sie muss ja schon ein bisschen Auto fahren können :). Und ich kann auch nicht genau sagen, warum ich sie jünger geschätzt habe, und wie Menschen sich in dem Alter entwickeln, ist sowieso sehr individuell.

Ja, also große Überraschungen oder Innovationen waren nicht drin, und diese Art von Geschichten ist nicht gerade meine Lieblingssorte von Horrorgeschichten. Ich glaube, da stecken einige unschöne Vorurteile drin (in der Provinz mag zwar der Handyempfang an der einen oder anderen Stelle schlecht sein, aber inzuchtgeschädigte Axtmörderkultisten sind mir bisher glücklicherweise noch nicht begegnet :)) und wenn man einen Film dieser Sorte gesehen hat, weiß man halt mehr oder weniger, worauf es hinausläuft.

Dass ich das trotzdem gern gelesen habe, ist ein Zeichen dafür, dass ich die Figuren - insbesondere Lucy - beim Lesen lieb gewonnen habe, das macht für mich immer sehr viel aus.

Auf die anderen Teile der Serie freue ich mich auf jeden Fall.

Grüße von Perdita

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber The Incredible Holg,

einen schönen Flohmarkt hast du uns hier kredenzt, schön blutig. Ich will die Story jetzt überhaupt nicht in Einzelteile zerpflücken (wertfrei gesprochen), erstens, weil das Vorredner wohl schon getan haben und zweitens, weil ich sie in einem Rutsch durchgelesen haben, sondern meinen Allgemeineindruck schildern.

Zunächst möchte ich dir sagen, dass du eine total tolle und natürliche Schreibe hast. Wirklich. Da war jetzt nix gestelztes, kein besonders ausgefeiltes Wortgedrechsel ... und gerade das hat die Geschichte in meinen Augen so frisch gemacht. Du schreibst, als wenn du einen Film zeigst, bzw. der Film läuft bei mir während des Lesens ganz von allein im Kopf mit. Mit wenigen Worten zeichnest du die Szene und die handelnden Personen, und ab da an fließt die Geschichte einfach gut dahin.

Zugegeben, du hast es bei mir auch einfach gehabt. Du zitierst ganz bewusst Elemente aus Filmen, die dir als Inspiration dienen. Und das gibst du ja auch ganz schamlos zu, indem du besagte Filme im Text auflistest. Der Leser, der diese Filme kennt (so wie ich), fühlt sich in deinem Setting natürlich gleich zu Hause und kann zig Bilder in deinen Text hineinassoziieren. Das ist die große Stärke des Texts, aber gleichzeitig auch seine Schwäche.

Weil, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... ich war dann doch etwas überrascht, oder besser gesagt enttäuscht, dass es dann doch so vorhersehbar ablief. Also, irgendwie war dein Spannungsaufbau so deutlich in eine Richtung weisend, mit all den Querverweisen, dass ich mir irgendwie am Ende einen Kniff, eine interessante Facette oder einen unvorhersehbaren Twist gewünscht hätte. Irgendetwas, dass die Story von all den Filmen und ihren Stereotypen abhebt. Ab der Scheune war es dann eben sehr gut geschriebene, aber von der Handlung auch sehr vorhersehbare Backwood-Splatter-Horrorkost. Selbst den "Twist" am Ende habe ich kommen sehen, weil so schon zig Mal in den entsprechenden Filmpendants gesehen.

Ist die Story jetzt eine vergebene Chance? Mitnichten, sie hat mich ja köstlich unterhalten. Und wahrscheinlich wollte sie auch gar nicht mehr. Ich war nur irgendwie darauf gepolt, dass da noch was kommt, also inhaltlich. Wenn du allerdings diese typischen Filme, ihr Feeling und ihre Klischees in einer Kurzgeschichte nacherzählen wolltest, dann ist diese Geschichte ein 100 % Erfolg.

Gruselige Grüße

Exilfranke :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej The Incredible Holg,

es ist eine Freude, dein Schaffen, inkl. Kommentare zu den Kommentaren zu folgen.

Mensch, das tut mir ja nun doch leid (auch wenn es zehnmal nicht meine Schuld oder Verantwortung ist),

Das muss es wirklich nicht. Und wenn es dir jedes Mal diesen Zusatz in Klammern entlockt, werde ich es vielleicht lieber nicht mehr erwähnen und lediglich meinen Leseeindruck schildern. :shy:

Ich hätte natürlich einen Background aufbauen können, in dem Lucy durch irgendwelche traumatischen Erlebnisse in ihrem bisherigen Leben besonders abgehärtet ist oder so, aber das schien mir dann doch too much.

Nee, schon klar. So viel habe ich dann auch schon mitbekommen. Das macht keinen Sinn und die Story nicht horrender. Ich wäre auch nicht zufriedener gewesen. ;)

Deswegen spricht man ja auch von comic relief.)

Das verstehe ich und es funktioniert bei mir auch sehr gut, wenn's dramatisch ist, wie z.B. beim "Das Leben ist schön", auch bei "Star Wars" und "Herr der Ringe". Bei Zombiefilmen, zB. üüüüberhaupt nicht und eben wohl bei Horror nicht. Vielleicht muss ich das üben. :hmm: Dann aber lieber beim Lesen.

Is so! (Und wir wissen ja, das ist die Abkürzung für: Ich schrei sonst! )

Den merk' ich mir! :lol: Passt auch gut im realen Leben.

Wie kommst du übrigens auf Mitteldeutschland? Ich hatte keine bestimmte Region im Sinn. Sind es die Namen?

Anhand der Namen habe ich mir ihr Alter ausgerechnet. Auf Mitteldeutschland kam ich wegen des Baggersees. :shy: Im Norden geht's ans Meer, im Süden wäre es eher ein Bergsee geworden. Baggersee assoziiere ich mit der Mitte.

Aber ich empfinde es trotzdem als Erfolg, dass Lucy als Charakter so gut bei dir angekommen ist

Apselut. ;)

Die meinte ich hier sogar. Es gibt zwar auch den sehr coolen Film Hänsel und Gretel - Hexenjäger, aber hier dachte ich (bzw. Lucy) tatsächlich an Grimm.

Yes! :D

Du Ärmste!

Nur kein Mitleid. Stand ja Horror drauf.

Danke für die humorvolle und positive Reaktion. Lieber Gruß, Kanji

 

Hallo Perdita,

die Idee, eine Serie über tödliche Hobbys zu schreiben gefällt mir total gut. Da kann ich mir viele abgedrehte Sachen vorstellen.
Ich mir auch. Mein Leitmotiv ist, dass möglichst (scheinbar) harmlose Hobbys auf unterschiedliche Weise einen kriminellen oder anderweitig tödlichen Bezug bekommen. Es gibt ja schon die Schachnovelle (huch - stirbt da überhaupt jemand?) und den Marathon-Mann, neulich war hier im Forum mal ein Krimi mit Briefmarkensammlern ... so in der Art. Je (vermeintlich) dröger, desto besser. :)

Handwerklich ist die Geschichte sehr gut, liest sich schön schnell weg und die Figuren konnte ich mir richtig gut vorstellen. Geocaching als Aufhänger fand ich auch gut, weil die Idee, das für eine Falle zu benutzen, gar nicht so unplausibel ist.
Yippee! :bounce:

Die erste Folge finde ich allerdings ... ein bisschen sehr konventionell. (...) Aber es bleibt halt eine Geschichte über mordende Hinterwäldler-Psychopathen, und die bieten irgendwie keinen wirklich großen Spielraum für Originalität. Darum war es spätestens ab der Stelle, wo Lucy und ihre Mutter auf den alten Mann treffen, für mich ziemlich vorhersehbar. Natürlich war das Dorf nicht die Rettung ... das hätte Lucy bei ihren einschlägigen Filmkenntnissen eigentlich ahnen können
Ich hatte beim Schreiben zwei Ziele, die sich ein bisschen ins Gehege gekommen sind. Das eine war, einfach eine spannende Splattergeschichte zu schreiben mit dem Geocaching als innovativem Element. (Ich habe mal in der Internet Movie Database gesucht: Es scheint tatsächlich noch keinen einschlägigen Film zu geben, obwohl Geocaching ja nun wirklich nicht mehr so neu und auch hinreichend populär ist.) Das zweite Ziel war, ein bisschen mit den Konventionen und Stereotypen des Genres zu spielen und auf diese Weise etwas Ironie reinzubringen - daher z.B. Lucys ständige Gedanken an solche Filme usw. und auch die Tatsache, dass ihr das so überhaupt nichts nützt. Das Ergebnis ist offenbar ein bisschen halbherzig geraten und wirkt in der Tat etwas zu konventionell.

Ich werde in der Überarbeitung versuchen, das ironische Element etwas zu stärken, aber ich möchte die Geschichte nicht komplett neu schreiben, deshalb wird das Problem sicher nicht ganz verschwinden.

Unterhalten hat es mich trotzdem, weil Lucy als Protagonistin gut funktioniert. Ich hätte es ihr wirklich gegönnt, wenn sie dem Kult entkommen wäre. (...)
Dass ich das trotzdem gern gelesen habe, ist ein Zeichen dafür, dass ich die Figuren - insbesondere Lucy - beim Lesen lieb gewonnen habe, das macht für mich immer sehr viel aus.
Das war mir sehr wichtig, und ich bin froh, dass die Mehrheit der Leser meine Figuren gut findet und mich dafür lobt. :)

Bei den Szenen am Anfang mit ihren Eltern wirkt sie auf mich gefühlt jünger als siebzehn - so vierzehn, fünfzehn hätte ich geschätzt. Aber sie muss ja schon ein bisschen Auto fahren können . Und ich kann auch nicht genau sagen, warum ich sie jünger geschätzt habe, und wie Menschen sich in dem Alter entwickeln, ist sowieso sehr individuell.
Ja, das ist wohl unterschiedlich. Ich hatte sie von Beginn an als siebzehn im Sinn, das mit den Auto kam erst später dazu und hat dann einfach gut gepasst. Warum sie dir jünger erschien, würde mich schon stark interessieren.

diese Art von Geschichten ist nicht gerade meine Lieblingssorte von Horrorgeschichten. Ich glaube, da stecken einige unschöne Vorurteile drin (in der Provinz mag zwar der Handyempfang an der einen oder anderen Stelle schlecht sein, aber inzuchtgeschädigte Axtmörderkultisten sind mir bisher glücklicherweise noch nicht begegnet ) und wenn man einen Film dieser Sorte gesehen hat, weiß man halt mehr oder weniger, worauf es hinausläuft
Das war wie gesagt das Spiel mit den Horrorklischees, das ein bisschen nach hinten losgegangen ist. Vorurteile gegen irgendwelche Bevölkerungsgruppen möchte ich damit aber nicht verbreitet wissen. Ich bin ziemlich sicher, dass es in der Stadt genauso viele Psychopathen gibt wie auf dem Lande, aber diese konkrete Storyidee braucht nun einmal ganz wesentlich das Element der Einsamkeit. (Davon abgesehen ist mir das Ganze auch auf einer ländlichen Cachingtour eingefallen.) Vieleicht schreibe ich ja irgendwann mal eine Story über Serienmörder in der Großstadt. ;)

Auf die anderen Teile der Serie freue ich mich auf jeden Fall.
Ich auch! Wird aber eine Weile dauern - ist nicht so, als ob sie schon auf Halde lägen.



Hallo Exilfranke,

einen schönen Flohmarkt hast du uns hier kredenzt, schön blutig. (...)
Zunächst möchte ich dir sagen, dass du eine total tolle und natürliche Schreibe hast. Wirklich. Da war jetzt nix gestelztes, kein besonders ausgefeiltes Wortgedrechsel ... und gerade das hat die Geschichte in meinen Augen so frisch gemacht. Du schreibst, als wenn du einen Film zeigst, bzw. der Film läuft bei mir während des Lesens ganz von allein im Kopf mit. Mit wenigen Worten zeichnest du die Szene und die handelnden Personen, und ab da an fließt die Geschichte einfach gut dahin.
Boah - danke! Das ist natürlich genau mein Ziel, aber es tatsächlich zu erreichen, ist ja alles andere als selbstverständlich. Ich habe beim Schreiben auch meistens einen Film vor Augen (vielleicht sollte ich Drehbücher schreiben?), aber davon steht er ja noch lange nicht auf dem Papier (oder dem Bildschirm).

Zugegeben, du hast es bei mir auch einfach gehabt. Du zitierst ganz bewusst Elemente aus Filmen, die dir als Inspiration dienen. Und das gibst du ja auch ganz schamlos zu, indem du besagte Filme im Text auflistest. Der Leser, der diese Filme kennt (so wie ich), fühlt sich in deinem Setting natürlich gleich zu Hause und kann zig Bilder in deinen Text hineinassoziieren.
Schön, dass das funktioniert! :)

Das ist die große Stärke des Texts, aber gleichzeitig auch seine Schwäche.
Weil, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... ich war dann doch etwas überrascht, oder besser gesagt enttäuscht, dass es dann doch so vorhersehbar ablief. Also, irgendwie war dein Spannungsaufbau so deutlich in eine Richtung weisend, mit all den Querverweisen, dass ich mir irgendwie am Ende einen Kniff, eine interessante Facette oder einen unvorhersehbaren Twist gewünscht hätte. Irgendetwas, dass die Story von all den Filmen und ihren Stereotypen abhebt. Ab der Scheune war es dann eben sehr gut geschriebene, aber von der Handlung auch sehr vorhersehbare Backwood-Splatter-Horrorkost. Selbst den "Twist" am Ende habe ich kommen sehen, weil so schon zig Mal in den entsprechenden Filmpendants gesehen.
Ja, das ist die Achillesferse ... ich werde den Text natürlich noch einmal überarbeiten, aber am Handlungsverlauf werde ich wohl nicht viel ändern, allenfalls an Details (falls ich dazu geeignete Ideen habe). Statt dessen werde ich vor allem versuchen, die Ironie etwas mehr zu stärken, damit das Ganze zumindest nicht so unreflektiert rüberkommt.

Ist die Story jetzt eine vergebene Chance? Mitnichten, sie hat mich ja köstlich unterhalten. Und wahrscheinlich wollte sie auch gar nicht mehr. Ich war nur irgendwie darauf gepolt, dass da noch was kommt, also inhaltlich. Wenn du allerdings diese typischen Filme, ihr Feeling und ihre Klischees in einer Kurzgeschichte nacherzählen wolltest, dann ist diese Geschichte ein 100 % Erfolg?
Sagen wir, das war mein Hauptziel, aber nicht mein einziges. Dann ist es vielleicht ein ... na ja ... 80%-Erfolg. ;)



Vielen Dank euch beiden!

... geht gleich weiter ...

Grüße vom Holg ...

 

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