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Mädchen sind

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12.03.2016
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Mädchen sind

Es gibt zwei Arten von Wochenenden. Die, an denen du niemanden interessierst und die, an denen plötzlich die ganze Welt etwas von dir möchte. Dieses Wochenende, beziehungsweise dieser Samstag, zählte eindeutig zu der zweiten Kategorie. Zugegeben, eine Feier und ein Freund, die beide zur gleichen Zeit etwas von dir wollen, sind jetzt nicht unbedingt die Welt. aber es ist doch mehr, als man erfüllen kann. Da besagte Feier schon seit Monaten stand und besagter Freund sich erst am selbigen Nachmittag gemeldet hatte, wurde er von mir elegant nach hinten beordert. Ich versprach ihm also, dass wir uns spätestens um ein Uhr in der Nacht treffen könnten und verließ pfeifend das Haus in Richtung der nächsten Busstation.

Das Sommerfest des FSC war jedes Jahr eines meiner sportlichen Highlights, gleich wenn der einzige sportliche Teil wohl in dem Wettkampf um die meisten geleerten Biere bestand. Doch damit lockte nun mal die Menschen und zweitens war das Trinken ja bei Weitem nicht die einzige Beschäftigung. Vorher würden wie immer die Jahreserfolge jeder einzelnen Abteilung geehrt werden (wenn es denn da welche gab) und anschließend würde man bei einem meist exotisch gestalteten Buffet inklusive Getränken zusammensitzen und den Verlauf des anstehenden Jahres, sowie die offensichtliche Überlegenheit des eigenen gegenüber anderen Vereinen diskutieren. Und erst dann, wenn die jüngeren Mitglieder samt Eltern in Richtung Ausgang abgezogen waren, erst dann würde man das andere, undiszipliniertere-aber bei Weitem nicht minder lustigere-Gesicht dieses Vereins sehen können. Die Diskussionen blieben zwar die selben, nur der angesprochene Wettkampf würde zusätzlich Feuer in unsere Argumentationen pumpen.

Ich kam-laut Marvin wie immer-zehn Minuten zu spät. Nicht dass es der Sache irgendeinen Schaden angetan hätte, ich verpasste lediglich das erste Radler der Truppe, aber Marvin ging es ums Prinzip. Marvin ging es sowieso wahnsinnig oft ums Prinzip und das konnte manchmal ganz schön nerven. So bestand die erste Diskussion, die ich im Außenbereich unseres kleinen, mit Pokalen und Wimpeln geschmückten Clubhaus führen durfte, nicht etwa in der Frage der Überlegenheit des eigenen Vereins, sondern darin, warum ich denn immer zehn Minuten zu spät käme. Das Gespräch fand sein Ende schließlich in meinem ersten Bier. Ein anderer Vorteil des Sommerfestes. Die Getränke waren bis elf Uhr abends gratis.

Da selbiges auch für das dieses Jahr mexikanisch gehaltene Buffet galt, kehrte nach den Ehrungen der neusten sportlichen Erfolge und einer kleinen Diablo-Show durch einen FSJler die berühmt-berüchtigte gefräßige Stille ein. Auch ich langte ordentlich zu, wusste ich doch schon, was mich im Anschluss erwarten würde. Die ersten Kinder hatten die Fressorgie immerhin schon hinter sich gebracht und verließen langsam das Gelände, die Eltern im Gepäck. Der Wettkampf würde bald beginnen.

Wie es nun mal oft mit Wettkämpfen dieser Art ist, kann ich nicht sagen, ab welchem Zeitpunkt ich meine volle Konzentration dem Sieg gewidmet habe. Nach einer Weile war die Stimmung auf jeden Fall wie erwartet aufgehellt, um uns herum wurde gelacht, geredet und-vor allem-getrunken. Zwar musste man inzwischen wieder bezahlen, so wirklich interessieren tat das aber niemanden. Schließlich bestanden die jährlich vergebenen Ehrungen in Gutscheinen für das Clubhaus, sodass man auch nach elf Uhr noch mehr oder weniger kostenlos trinken konnte. Zuzüglich der Gutscheine, die man letztes Jahr vergessen einzulösen hatte. Die Stimmung wurde also besser und besser und ich wurde dementsprechend voller und voller. Doch auch die Zeit machte vor unserer geselligen Runde keinen Halt und so riss mich ein Anruf Timos mitten aus dem muntersten Wettkampf.

Selbst wenn man betrunken ist-oder vielleicht gerade dann-hütet man sich, Versprechen nicht einzuhalten. Ich kippte also eiligst den noch ausstehenden Vodka-Shot hinunter, schob schuldbewussten Blickes das Bier vor mir in Richtung Tischmitte und feuerte ein wohl ziemlich lautes „Ich geh dann mal“ in die Runde. Ohne wirklich die Reaktionen abzuwarten, stolperte ich aus dem kleinen Garten unseres Clubhaus und verließ das Vereinsgelände. Ein kleiner Anfall von Orientierungslosigkeit überkam mich. Was hatte Timo noch gemeint?

Das Problem ließ sich lösen, indem ich einmal nach links schaute und nichts als die nächste Straßenkurve, die leere Bushaltestelle und unzählige Straßenlaternen erblickte. Der anschließende Rechtsblick war da nämlich schon deutlich gewinnbringender: An der Pizzeria hinter der kleinen Kreuzung nahe des Eingangs, den ich gerade verlassen hatte, beanspruchte eine mittelgroße, etwas dickere Silhouette mit kurzem Haarschnitt einen Platz auf der kleinen Steinmauer, über die eine Treppe den Weg zum Restaurant möglich machte. Das konnte nur Timo sein dachte ich und setzte glücklich meinen Stolpergang fort.

Meine Einschätzung hatte mich nicht getrogen. Als ich die Kreuzung überquerte , setzte sich der Schatten, der nun langsam auch in der Dunkelheit scharfe Konturen annahm, in Bewegung und begrüßte mich schon von Weitem mit einem herzlichen „Jo dikka“
„Moinsen“, erwiderte ich. Inzwischen stand ich direkt vor dem Schatten, der jetzt keiner mehr war. Ich schlug in die ausgestreckte Hand ein und ergriff sofort danach das mir angebotene Bier.

„Danke, haste ne Kippe?“, bedankte ich mich und langte in meine Tasche, um die Flasche mit meinem Schlüssel zu öffnen.

„Ne, sorry Bruder. Aber dafür hab ich ordentlich was zu erzählen“, antwortete Timo.

„Na dann schieß los. Kannst mich ja nach Hause begleiten, bin ziemlich hacke und will schnell ins Bett. Außerdem flieg ich morgen“, forderte ich ihn auf. Er nickte verständnisvoll und setzte zu seiner Erzählung an:

„Also, hab dir doch von dieser WG erzählt, die unsere Schule organisiert hat. Eine Woche in so nem Haus mit nen paar Mitschülern zusammenleben“

„Das, wo du dich nur eingschrieben hast, um Lara näherzukommen?“ unterbrach ich ihn.

„Genau“, nickte er, „aber hör zu, um die geht es jetzt nämlich auch: Kurz vor Start hab ich halt noch so mit ihr geschrieben, von wegen, was wir brauchen und so. Und plötzlich hat sie mich einfach gefragt, ob ich mir mehr als Freundschaft zwischen uns vorstellen könnte“

„Uhh, Jackpot alter“, erhellte sich mein Gesicht.

„Warte“, sagte Timo, „das ist noch nicht alles“ So schnell wie mein Grinsen gekommen war, verflog es auch wieder. Irgendwas stimmte hier nicht. Ich kannte Timo seit mehr als fünf Jahren.

„Was los?“, fragte ich.

„Na ja. Ich hab natürlich Ja geschrieben und dann… dann meinte sie, es tue ihr total leid und ich wäre ein klasse Junge, aber… aber sie stehe nun mal nicht auf Jungs“, antwortete er. Verblüfft starrte ich ihn an. Und in dem Moment fasste ich einen Beschluss.

„Können wir kurz zu Macces?“, erwiderte ich. Jetzt war Timo der Verwirrte , schließlich waren die tröstenden Worte ausgeblieben.

„Na gut, die Geschichte geht eh noch weiter“, ließ er meine Idee gewähren.

„Aber sowas muss verdammt bitter sein. Da schreibst du vier Monate mit ihr und dann so ein undankbares Ende“, wagte ich dann doch einen Vorstoß in Richtung Trost.

„Ist es auch“, stimmte er mir zu, „aber wie gesagt, das ist ja noch nicht alles“

Jeder weitere Satz von Timo bekräftige mich nur noch in meinem Vorhaben. Während wir an der Bushaltestelle auf den wie immer verspäteten Nachtbus warteten, erzählte er, wie er fast sein Bett kaputtgeschlagen hatte und wie er Lara doch vorgespielt hatte, dass das alles kein Problem sei. Während wir mit dem Bus den Kudamm hochfuhren, erzählte er, dass er im Anschluss eigentlich gar keinen Bock mehr auf die WG gehabt und zu Schwänzen überlegt hatte. Und während wir ausstiegen und die letzten Meter zu der Mac-Donalds-Filliale bewältigten, erzählte er, wie er in der WG unerwartet ein anderes, viel tolleres Mädchen getroffen hatte und dass sie sich beide ineinander verguckt hätten. Kurz um gesagt stand ich neben einem 17jährigen Jugendlichen, der seinem komplett besoffenen Kumpel sein gesamtes Sexualleben offenlegte. Während der ganzen Geschichte rasten meine Gedanken, Adrenalin und Alkohol brachten meine Beine zum Zittern. Ich würde. Er hatte es verdient.

Eigentlich sind es nicht viele Worte. Aber es gibt Dinge, die umschreibt man in bestimmten Situation lieber. Dinge, von denen man will, dass der andere sie versteht, man sie aber doch nicht beim Namen nennen möchte. Man, war ich betrunken.

„Also“, setzte ich an. Timo legte den Hamburger hin und schaute mich nachdenklich an.

„Erzähl“, meinte er.

„Stell dir mal vor, ein komplett normaler Junge fährt mit 13 Jahren auf Konfafahrt und küsst dort sein erstes Mädchen. Und jetzt stell dir vor, über die Jahre fällt diesem Jungen auf, dass Mädchen eigentlich voll die Hurensöhne sind“, schloss ich meinen ersten Versuch. Timo schaute mich verwirrt an.

„Mädchen sind Hurensöhne“, wiederholte ich.

„Hä“, erwiderte er.

„Ach egal, ich fang noch mal anders an. Also ich hab dir doch von diesem einen Mädchen erzählt, das ziemlich offensichtlich etwas von mir will. Diese gutaussehende Polin. Wo du meintest, ich soll mir gönnen“, begann ich erneut. Timo nickte.

„Na ja, es hat nen Grund, warum ich mir nicht gönne“, sprach ich weiter, „Mädchen sind Hurensöhne“

„Was?“, kam es von der anderen Seite des Tisches zurück.

„Na ja, Mädchen sind Hurensöhne“, lallte ich erneut. Timo schaute mich immer noch verdutzt an.

„Ach egal, den Rest kannst du dir denken, wenn du schlau bist“, gab ich es auf. Timo schaute mich kurz noch verwirrter an, ehe er in Gelächter ausbrach.

„Digga, du kommst hier hin, laberst irgendeinen davon Mädchen seien Hurensöhne und den Rest könnte ich mir denken. Was los?“, gluckste er. Ich fing ebenfalls an zu lachen, teils wegen des enormen Alkoholpegels, teils weil er Recht hatte.

„Du hast mir doch von Lara erzählt“, startete ich meinen letzten Versuch, „und dass sie nicht auf Jungs steht“

„Ja“, antwortete Timo.

„Weil…weil ich schon“, drückte ich in einem Ausatmen raus. Timos Lachen verschwand und seine Gesichtszüge wurden binnen Sekunden hart.

„Du stehst auf Jungs?“, hakte er nach. Ich nickte. Merkwürdigerweise war es mir sogar egal, was jetzt kommen würde. Es war drei Uhr morgens, ich saß komplett hacke bei Mac Donalds, würde in ein paar Stunden in den Urlaub fliegen und hatte mich gerade bei meinem besten Kumpel geoutet. Genauso objektiv nahm ich meine Situation in dem Moment wahr, ohne sie dabei in irgendeiner Weise als negativ oder positiv einzustufen. Gelassen beobachtete ich die zwei Männer, die sich gerade mit ihrem Tablett an den Tisch neben uns setzten.

„Scheiß egal, du bist einfach ein Bruder“, beendete Timo die Stille und hielt mir die Faust hin. Ich schaute kurz ihn und dann den ausgestreckten Arm an, bevor ich meine gegen seine Faust drückte.

„Ich hab nur eine Frage“, löste Timo unseren Freundschaftsbeweis auf und fragte anschließend: „Wo findet man ein schwules Date?“ Noch bevor ich zu einer Antwort kam, mischten sich die zwei Männer am Nebentisch ein.

„Ein was?“, fragte einer von ihnen. Timo schaute ihn lange und eindringlich an, hob seinen Colabecher, zog einmal am Strohhalm und wiederholte ganz ruhig und bestimmend seine Formulierung: „Ein schwules Date“

Der Mann erwiderte für einen kurzen Moment seinen Blick, ehe er sich hastig abwandte. Glücklich lächelnd betrachtete ich Timo.

„Man, haben wir schon viel Scheiße zusammen erlebt“, lachte ich.

 

„Mädchen sind Hurensöhne“, wiederholte ich.

„Hä“, erwiderte er.


Mehr hätt' ich auch nicht gesagt. Und spricht der heutige Jugendliche (oder doch ein statistischer Anteil von ihm) so? Bei mir ist da derzeit eine Lücke zwischen 13jährigen und > 30. Mit den Auslassungen – die man auch mockieren könnte, einmal komm ich aber doch auf eine zurück aus ganz anderem Grund, erinnert es mich an Kanakdeutsch. Das war auch auf dem Weg zum Pidgin oder besser Kreolisch (beides vollwertige Sprachen, man weiß ja, was da gesprochen wird).

Aber die Flüchtigkeit,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts,

lieber pressure,

lässt mich fragen, vor wem oder was du da wegläufst? Im Prinzip würdestu alle Schnitzer selber finden beim nochmaligen Lesen, behaupt ich mal, denn was gerade noch korrekt da stand, folgt als falsche Variation (und umgekehrt). Ich schätz mal, dass Du verdammt jung bist und sich die Flüchtigkeit auswächst. (Jetzt hab ich gerade Recht bekommen, als ich ins Profil reinschaute)

Hier geht's schon los - ohne Kommentar, spricht halt für sich selbst:

„Das, wo du dich nur eing[e]schrieben hast, um Lara näherzukommen?“[,] unterbrach ich ihn.

„Na ja. Ich hab natürlich Ja geschrieben und dann[...]… dann meinte sie, ...
(Warum das große ja?
Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten eigentlich, dass an dem Wort wenigstens ein Buchstabe fehle. Da wäre der Apostroph viel sinnvoller und wesentlich kürzer. Aber welcher Buchstabe sollte an „dann“ fehlen?
Besser also i. a. R. Leerzeichen zwischen letztem Buchstaben und erstem Auslassungspunkt – geht ja sofort weiter, musstu aber noch mal alles durchschau'n)

…, dass er im Anschluss eigentlich gar keinen Bock mehr auf die WG gehabt und zu Schwänzen überlegt hatte.
(Na, zwischen dem Plural des Schwanzes und dem Verb „schwänzen“ sind schon Unterschiede ..., wenn da nicht die Fantasie durchgegangen ist)
Timos Lachen verschwand und seine Gesichtszüge wurden binnen Sekunden hart.
(Statt „verschwinden“ besser „verstummen“, beim Lächeln wäre verschwinden angesagt.)

Die, an denen du niemanden interessierst[,] und die, an denen plötzlich die ganze Welt etwas von dir möchte.
(Mit den Sätzen ist es wie im richtigen Leben, sie haben Anfang und Ende. Hier ist halt der Relativsatz zu Ende)

..., sind jetzt nicht unbedingt die Welt. aber es ist doch mehr, …
(Statt des Punktes ein Komma oder sonst „Aber“ groß)

Doch damit lockte nun mal die Menschen und zweitens war das Trinken ja bei Weitem nicht die einzige Beschäftigung.
(da fehlt was, direkt am Anfang des Satzes. Ein „man“ z. B. In der wörtl. Rede werd ichs gleich dem Kanakdeutsch, s. o., gemäß hinnehmen.)

... und anschließend würde man bei einem meist exotisch gestalteten Buffet inklusive Getränken zusammensitzen und den Verlauf des anstehenden Jahres[...] sowie die offensichtliche Überlegenheit des eigenen gegenüber anderen Vereinen diskutieren.
(das Komma wird hier durch die Konjunktion „sowie“ ersetzt [analog „und“, „oder“ etc.]) Aber warum nimmstu überhaupt oft die würde-Konstruktionen, wenn doch das einfache Futur möglich ist?

..., erst dann würde man das andere, undiszipliniertere[...]-[...]aber bei Weitem nicht minder lustigere[...]-[...]Gesicht dieses Vereins sehen können.
(Leerzeihen vor und nach den Bindestrichen, anders bei Aneinanderreihungen und Abkürzungen) Kommt noch mehrmals vor, musstu selber schau‘n. Aber da wiederhol ich mich.

Die Diskussionen blieben zwar die selben, nur der angesprochene Wettkampf würde zusätzlich Feuer in unsere Argumentationen pumpen.
(Dieselben zusammen und die Befeuerung mit „pumpen“ zu verknüpfen ist schon interessant, besser ein Verb wie „legen“, „zünde(l)n“, aber warum nicht insgesamt verbal „würde zusätzlich unser Argumentation befeuern“?)

..., die ich im Außenbereich unseres kleinen, mit Pokalen und Wimpeln geschmückten Clubhaus[Apostroph oder Genitivendung „...es“] führen durfte, …
(das Clubhaus scheint keine Genitivendung zu kennen. Kommt halt noch mal vor)
..., kehrte nach den Ehrungen der neu[e oder wenigstens Apostroph]sten sportlichen Erfolge ...
Zwar musste man inzwischen wieder bezahlen, so wirklich interessieren tat das aber niemanden.
(Warum die Konstruktion mit „tun“, wenn es doch einfach nur „keinen interessierte“?)
Zuzüglich der Gutscheine, die man letztes Jahr vergessen einzulösen hatte.
(Bissken verdreht, besser „einzulösen vergessen hatte“)

Das konnte nur Timo sein[,] dachte ich und setzte glücklich meinen Stolpergang fort.
Als ich die Kreuzung überquerte , setzte sich der Schatten, der …
(as erste Komma sollte - wie das zweit schon anzeigt – ohne Leerzeichen ans vorhergehende Wort anschließen)

... nun langsam auch in der Dunkelheit scharfe Konturen annahm, in Bewegung und begrüßte mich schon von Weitem mit einem herzlichen „Jo dikka“
„Moinsen“, erwiderte ich.
(Da musstu mal selber schauen wegen der Satzzeichen, die Du setzen willst vor den wörtl. Reden, aber auch nach dem „dikka“ - übrigens das erste Signal, dass mir Deine Sprache gefällt. Gleichwohl: Nach den Satzzeichen um die wörtl. Rede musstu Dich weiter unten selber sorgen.)

Inzwischen stand ich direkt vor dem Schatten, der jetzt keiner mehr war. Ich schlug in die ausgestreckte Hand ein und ergriff sofort danach das mir angebotene Bier.
Tät ich vielleicht auch.

„Danke, haste ne Kippe?“, bedankte ich mich …
(Die wörtl. Rede zeigt doch buchstäblich, dass es eine Danksagung ist und – da will ich mal vorbeugen – zugleich eine Nachfrage. Also „bedanken“ ist eher entbehrlich)

… und langte in meine Tasche, um die Flasche mit meinem Schlüssel zu öffnen.
(Angst um Besitzstände? Kann ja bei Zöglingen aus gutbürgerlichem Haus sein. Aber wessen Schlüssel nimmstu sonst aus Deiner Tasche?)

„Also, hab dir doch von dieser WG erzählt, die unsere Schule organisiert hat. Eine Woche in so nem Haus mit nen paar Mitschülern zusammenleben“
Soll dann das letzte Zeichen setzen.

Gern gelesen vom

Friedel,
der noch einen schönen Restsonntag wünscht!

 

Oh, ein Gleichaltriger. Ich bin sicher, wir können uns mal treffen und meinen Text und deine Antwort sprachlich überarbeiten. Fehlerqoutient von mindestens 2,3 in meinem.Text, mein Tutor würde entsetzt den Kopf schütteln.

Irgendwie so halb gerne gelesen, aber dennoch einen bezückenden Sonntag wünschen,
pressure

 

Hoppsala, pressure, dann warte ich lieber ab, bis du angesagt hast, welche lesergruppe zugelassen ist. ;) ... und ich wollte schon kommentieren, ich Dummie.

Gruß, Kanji

 

Hey pressure !

Ich schätze hier einfach mal, dass wir in dieselbe Altersgruppe sind, also: Jo, was geht Diggha?
Damit gleich zu meinem ersten Punkt: Ich persönlich finde, dass es zu viel Jugendsprache ist. Vielleicht sprichst du tatsächlich so mit deinen Freunden (darüber kann und werde ich nicht urteilen, weil meine Cousine und ich es sehr ähnlich machen), aber im geschriebenen war es ein wenig viel. Hat mich zum Cringen gebracht. Klang für mich mehr wie ein Erwachsener, der sich in der Jugendsprache versucht, als tatsächlich authentisch.
Mir persönlich brauchst du etwas zu lange, bis du zu dem Thema kommst. Ich meine, es ist schön, dass es Marvin bei vielen Dingen ums Prinzip geht, aber jetzt nicht unbedingt sonderlich wichtig.
Aber als wir dann mal soweit waren um Marco zu treffen, mochte ich es. Outing. Ein schweres, blödes Thema, dass man in der Gesellschaft immer noch viel zu ernst nimmt. Deshalb erschien mir das Verhalten vom Ich-Erzähler auch so realistisch. Es immer verstecken und dann einfach irgendwann, ziemlich random, den Entschluss zu fassen. Auch wie er es gemacht hat. Erst so durch die Blume. Mochte ich alles sehr gerne.
Übrigens muss ich hier einwerfen, dass ich Laras Variante ein wenig sadistisch fand und dadurch auch sehr witzig.

Im großen und ganzen war es kein neues Thema, aber ein aktuelles und irgendwie süß behandelt.

Liebe Grüße, einen schönen Sonntag und gute Ferien (falls du noch Ferien hast)

Rebecca

 

Hallo Rebecca,

Danke für das gute Feedback digga. Kann den Punkt gut nachvollziehen, hab da ein bisschen gehadert. (Unglücklicherwiese) rede ich wirklich so mit meinen Freunden und das war halt schwierig umzusetzen. Berechtigte Kritik, danke dafür.

Ja, auch das ist so (hier müsste ein Apostroph stehen, den ich aus jugendlich-dümmlicher Flüchtigkeit protestbedingt nicht setze (Ha, Friedel)) nen Problem von mir, laber gerne um den heißen Brei herum. Danke fürs Aufmerksam machen.

Freut mich, dass dir der Teil gefallen hat (:

Ebenfalls schönen Tag und schöne Ferien
pressure

 

Gut, für diesen, dann doch etwas fremdschambelasteten, Patzer geb ich die erste Runde an den Friedel. Aber ich bin jung, da folgen noch genug Runden. Meinte natürlich "(hier der Text von gerade) n Problem von mir (...)"

Greetz und Glückwünsche
pressure

 

Oh, ein Gleichaltriger.

Gut, für diesen, dann doch etwas fremdschambelasteten, Patzer geb ich die erste Runde an den Friedel. Aber ich bin jung, da folgen noch genug Runden. Meinte natürlich "(hier der Text von gerade) n Problem von mir (...)"

Wusste nicht, dass wir gleichaltrig sind, muss wohl an mir liegen,

poor boy,

Das tut mir leid. Knn mir gut vorstellen, dass Du Dich als Rentner fühlst

Wie kann man Dir armen Seele helfen? Einfrieren und einigermaßen frischhalten bis zur Auferstehung oder sofort einschläfern?

I no like do that.*

Schlaf gut!

Friedel

* Engl. Kreolisch auf Hawaii und natürlich von unter Vierjährigen native people of UK.
Fünfjährige sprechen bereits anders.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo pressure,

erstmal: Mir hat dein Schreibstil sehr gefallen. Vielleicht liegt das daran, dass ich selber auch noch ein sehr naiver Schüler bin ;)
Ich beginne mal mit ein paar Kleinigkeiten.

(...)die beide zur gleichen Zeit etwas von dir wollen, sind jetzt nicht unbedingt die Welt. aber es ist doch mehr,

Das Sommerfest des FSC war jedes Jahr eines meiner sportlichen Highlights, gleich wenn der einzige sportliche Teil wohl in dem Wettkampf um die meisten geleerten Biere bestand.
Bei diesem Satz verstehe ich den Zusammenhang mit "gleich..." nicht. Müsste es da nicht eher "auch wenn..." heißen?

Doch damit lockte nun mal die Menschen und zweitens war das Trinken ja bei Weitem nicht die einzige Beschäftigung.
"damit lockte nun mal die Menschen"? Wer lockt da wen und warum? Vielleicht eher "damit wurden die Menschen angelockt"?

"undiszipliniertere-aber bei Weitem nicht minder lustigere-Gesicht..." Bei Gedankenstrichen würde ich eine Leerstelle hinzufügen, das liest sich einfach besser: "undisziplinierte - aber bei Weitem nicht minder lustigere - Gesicht" ( -> auch bei "laut Marvin").

Es war drei Uhr morgens, ich saß komplett hacke bei Mac Donalds
Ich habe das Gefühl, dass du deine Dialoge möglichst lässig gestalten wolltest, umso weniger - ich sage jetztmal gehobene - Sprache, desto besser. Gegen diese Idee habe ich an sich nichts, allerdings solltest du dann meiner Meinung nach darauf achten, dass die Einschübe zwischen der wörtliche Rede nicht von den Dialogen abfärben. So im Sinne von: "Hey, digga man, was geht, Alter; lass' mal Döner...", sagte er vollkommen hacke bei M[a]c Donalds.
Nach deinem - aus meiner Sicht - sehr gelungenen Einstieg mit dem Plädoyer zu den unterschiedlichen Wochenenden hast du das sprachliche Niveau einen Gang runter geschaltet. Die anderen Punkte wurden ja schon auf andere Weise an dich herangetragen. Besonders bei diesem Punkt mit den Schnitzern untersütze ich das, was Friedrichard bereits angesprochenen hat. Das hier meine ich:
Im Prinzip würdestu alle Schnitzer selber finden beim nochmaligen Lesen, behaupt ich mal, denn was gerade noch korrekt da stand, folgt als falsche Variation.
Abgesehen von diesen Punkten gerne gelesen.

Grüße,
SCFuchs

 

Hallo Friedel,

Ich hab ehrlich gesagt keine Lust, mich im Internet mit irgendjemanden über irgednetwas anzuzicken. Das "Oh ein Gleichaltriger" war auf deine These, dass Flüchtigkeit mit dem Alter zusammenhägt, bezogen. Stehe ich grundsätzlich hinter. Aber bitte sag mir das nicht, wenn in deinen Antworten unter anderem "knn", "bissken", Leerzeihen", "as" und "zweit Komma" vorkommen. Womit wir beim zweiten Punkt wären. Ich mag es nicht, unabhängig vom Alter, wenn jemand versucht, in Kritik einen arroganten Unterton zu legen, der als witzig verstanden werden soll. Das kann ich als Verbitterung im Alter schlucken, wenn ich die Person kenne und weiß, um wie viele Ligen sie mir überlegen ist. Aber wir kennen uns nicht.

Und nein, damit sage ich nicht, dass ich die Kritik wertlos fand oder sie mir nicht zu Herzen nehme. Mokiere so viel du willst, immer zu.

Einfrieren? In meinem Alter schon? Glaube, bei anderen Altersgruppen wäre das deutlich mehr Überlegungen wert. Den - bestimmt sehr witzigen - Joke hab ich jetzt nicht gegettet (dumme Jugend halt), weiß aber, was du mir sagen möchtest.

Sich dank dieses kurzen Epilogs wie bei Arche Internetz fühlend
pressure

 

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